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Therapieantrag

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03.03.2015
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Therapieantrag

Sehr geehrte Frau A von der Radikal-Krankenversicherung!
Ich vermute, dass Sie für mich zuständig sind. Ihr Name stand auf dem ersten Ablehnungsbescheid, den Sie mir nach einer fünfwöchigen Ruhephase zukommen ließen.
Oder Frau B? Nachdem Frau A plötzlich nicht zu sprechen war, hatten Sie mir freundlich mitgeteilt, dass mich eventuell Frau C bearbeitet. Ich hoffe, Ihnen erwuchsen daraus keine beruflichen Nachteile, denn Frau C fühlte sich zu Unrecht benannt und empfahl mir die Krankenvertretung, Frau D, welche aber selbst erkrankte, auf Frau E verwies, die aber wegen einer Konferenz an Frau F abgeben musste. Von F zu G wegen Heiserkeit. Von G wegen Husten, Schwangerschaft, Sprechzeiten, Warteschleife, Überlastung, Personalstraffung, Pause, Zuständigkeit, Ressortwechsel an Frau P.
Also liebe Frau P, ich finde es sehr freundlich, dass Sie meinen Therapiefolgeantrag gleich nach dem dreißigsten Anruf lasen, auch wenn Sie aus dem neusten Gutachten die medizinische Notwendigkeit der Behandlung in einer Spezialklinik wieder nicht erkennen konnten.
Natürlich fällt mir auf Grund meiner Krankheit das Telefonieren schwer und deshalb danke ich Ihnen, Frau Q, dass Sie die Gespräche kurz und informationsarm halten.
Ich habe versucht, das Kleingedruckte meines Versicherungsvertrages zu lesen, liebe Frau R. Da Sie mir keine Lesebrille erstatteten, vergrößerte ich mir den Text am Kopierer von A5 auf A3. Allerdings fällt so das Umblättern schwer, woraus meine Schulterarthrose resultiert.
Das Verfassen von Briefen ermüdet mich, und ich sehe es als verständnisvolle Geste an, Frau S, wenn Sie den einen oder anderen missglückten Antrag ignorieren. Sollten Sie eine Hand in Ihren Unterlagen finden, senden Sie mir bitte das abgefallene Körperteil zurück.
Mit verstellter Stimme versuchte ich über die Zentrale den Chef Ihrer Versicherung, Herrn Eins, zu sprechen, worauf mich Frau T erwischte.
Entschuldigen Sie die Fusseln von den sich aufräufelnden Nerven, Frau U. Ich möchte Sie nicht mit Depressionen infizieren. Inzwischen bilde ich Folgeschäden aus, wie Herzrhythmus in Ihrem Arbeitstakt, Atemnot durch Papierallergie, mangelnde Affektsteuerung in ausweglosen Situationen. So eine Scheiße, Frau V.
Ich bin dankbar, dass ich an eine fähigere Sachbearbeiterin, Frau W, durchgereicht wurde, die auf Grund Ihrer medizinischen Diagnosekompetenz empfahl, erst mal eine Teilmassage am Heimatort wahrzunehmen, das würde doch bei uns wohl möglich sein. Bei uns? Nun bin ich aber enttäuscht, weil Sie meine Gesundheitsprobleme zu einem Ostwestkonflikt aufbauschen.
Ich mag meine Versicherung, Frau X, freue mich über den schönen Glaspalast der Zentrale und dass sich so viele Mitarbeiter aufopfernd um mich bemühen. Nein, was da rieselt ist kein Milzbrandpulver. Ich bin nur so abgeäschert.
Aus letzter Kraft habe ich Ihnen einen Schal gestrickt. Mit den Füßen. Ich weiß, dass Sie keine Präsente annehmen dürfen, aber ich habe ja die Zeit und das Material fällt kostenlos an, da mir die Haare büschelweise ausfallen. Ich wollte noch hineinsticken „Ich bitte Sie um eine Therapie“, da konnte ich plötzlich nicht mehr.
Ich möchte Ihnen keinen Ärger bereiten. Sollten Sie irgendwann verstehen, dass ich behandlungsbedürftig war, Frau Y, schicken Sie den Bescheid nicht an meine alte Adresse, um meine Familie nicht noch mehr zu belasten.
Wissen Sie, Frau Z, ich habe meinen Aufenthaltsort gewechselt und bin nach Drüben gegangen. Der Wechsel nach Drüben klappte problemlos. Auch wenn Sie es nicht glauben, liebste Kolleginnen von der Radikalversicherung. Fürs Jenseits braucht man keinen Antrag.

 

Hallo Morla,

ich fand deinen Text ganz okay. Probleme, die wohl jeder kennt, bei der KV, sonstigen Versicherungen, Behörden, Wohnungsverwaltungen usw. Man telefoniert, schreibt, niemand ist zuständig oder die sind krank oder im Urlaub oder sonstwas.

Grundsätzlich ist das natürlich immer eine kleine, feine Satire wert. Ich finde aber, hier hättest du es ein bisschen ausgeklügelter machen können. Gerade, weil es platte Aufreger dazu in Massen gibt, lohnt eine differenziertere oder auch subtilere Auseinandersetzung. Viele der angeschnittenen Motive finde ich ganz gut: Arthrose oder Papierallergie genau durch die Auseinandersetzungen mit der Kasse oder auch den Schal am Ende. Aber dass die Sachbearbeiterinnen so beliebig sind macht nach meinem Dafürhalten das Ganze inhaltlich zu offen, es ist eine reine Ansammlung eben der bereits genannten, billig zu habenden Aufreger.

Wenn du dich vielleicht auf so 5-10 Buchstaben-Frauen reduzierst und diese immer wieder ansprichst und benennst, ich könnte mir vorstellen, dass das ganze dann eine konkretere und "persönlichere" Note bekommt. Dann könnten aus den Buchstaben-Figuren fast so etwas wie KG-Charaktere werden. Und das fände ich witzig. So wirkt es halt leider sehr beliebig und dadurch nur mäßig karikiert oder satirisch.

Die sonnigsten Grüße
von heiterbiswolkig

 

Hallo Morla,
ich würde auf jeden Fall mit Frau Z beginnen, denn diese Dame steht ja am Ende deines ABC-Spiels. viele Grüße, Alina

 

Hallo Moria,

Gut geschrieben aber weniger wäre in diesem Fall viel mehr. Vor allem die unrealistischen Teile könntest du weglassen. Ist ohnehin schlimm genug was es alles gibt bei Krankenversicherungen :shy:

Die Steigerung finde ich gut. Angefangen bei einigen Weiterleitungen zu zuständige Kollegen bis zum Jenseits, für das es ja keinen Antrag bedarf.

Lustig zu lesen

LG
BRM

 

Hallo Morla,

was ist denn das? Also, für mich keine Kurzgeschichte. Aber für einen Monolog in einem Kabarett bestens geeignet. Denn Biss hat er ja, dein Text. Hast ja auch den Tag Satire gewählt.

Ich bin dankbar, dass ich an eine fähigere Sachbearbeiterin, Frau W, durchgereicht wurde, die auf Grund Ihrer medizinischen Diagnosekompetenz empfahl, erst mal eine Teilmassage am Heimatort wahrzunehmen, das würde doch bei uns wohl möglich sein. Bei uns? Nun bin ich aber enttäuscht, weil Sie meine Gesundheitsprobleme zu einem Ostwestkonflikt aufbauschen.

...

Wissen Sie, Frau Z, ich habe meinen Aufenthaltsort gewechselt und bin nach Drüben gegangen. Der Wechsel nach Drüben klappte problemlos.


Hier dachte ich zuerst, da du den Ostwestkonflikt ins Spiel brachtest, dass im letzten Absatz das nach Drüben gehen das von Ost nach West gemeint ist (oder umgedreht). Aber der letzte Satz klärt es dann ja auf.

Ich denke bei deinem Text bisschen an das Haus der Verrückten. Was mich etwas gestört hat, waren die ständig neuen Ansprechpartner. Ich weiß, worauf du hinaus willst. Und ich denke, die Satire erlaubt das auch. Nun bin ich aber nicht der Satiriker. Die da welche sind, werden bestimmt mehr dazu sagen können.

Sprachlich habe ich überhaupt nichts auszusetzen. Das ist für mich sauber.

Schönen Gruß
khnebel

 
Zuletzt bearbeitet:

Ratlos pendele ich zwischen den sich widersprechenden Ratschlägen. Lieber khnebel, du bringst es auf den Punkt.

keine Kurzgeschichte

Ich hatte schon Bedenken wegen der Briefform, hoffte durch den Konflikt meiner Figur und die Handlung, den Text irgendwie als KG zu tarnen. Merke aber, dass ich den Ansprüchen hier nicht gerecht werde. Löschen?

Aber für einen Monolog in einem Kabarett bestens geeignet. Denn Biss hat er ja, dein Text. Hast ja auch den Tag Satire gewählt

Das tröstet mich.

die unrealistischen Teile könntest du weglassen.

Die liebe ich am meisten, BRM, aber ich durchforste noch mal auf Unnützes.

Lustig zu lesen

Danke.


Heiterbiswolkig:

hättest du es ein bisschen ausgeklügelter machen können.

Ja, ich will.
billig zu habenden Aufreger

Ich verstehe, dass der Text zu eindimensional und trivial wirkt. Er hat wohl nur die literarische Qualität eines Wutausbruchs.
aus den Buchstaben-Figuren fast so etwas wie KG-Charaktere werden.

Wenn ich über die Frauen hinter den Schreibtischen nachdenke, weiß ich, dass die auch überlastet sind. Das ist, glaube ich, eine andere Geschichte.

Alina:

ich würde auf jeden Fall mit Frau Z beginnen, denn diese Dame steht ja am Ende deines ABC-Spiels.

Das verstehe ich nicht. Meinst du das als Kreisform oder Alphabet rückwärts?

Alle haben etwas gegen meine ständig wechselnden Ansprechpartner. Ich auch. Das war ja mein Schreibanlass.

Ich bedanke mich herzlich für eure Mühe in der Hoffnung, dass mir demnächst etwas Besseres einfällt.
Liebe Grüße Morla

Ane:

Du schaffst das.
Danke für den Tipp. Morla

 

Über dem Antwortfenster auf die Sprechblase mit Linien klicken und den Text genau zwischen den eckigen Klammern (in denen jeweils QUOTE steht) einfügen. Du schaffst das.

 

Ich hatte schon Bedenken wegen der Briefform, hoffte durch den Konflikt meiner Figur und die Handlung, den Text irgendwie als KG zu tarnen. Merke aber, dass ich den Ansprüchen hier nicht gerecht werde. Löschen?
Löschen? Wieso das denn?
Kritikfähigkeit ist ja gut und schön, aber so stark, dass man diesen Text löschen will? Nönö.
Ist keine KG im klassischen Sinne, aber (ich spreche jetzt nur für mich und als Userin, nicht als Moderatorin) erstens könnten da ganz andere Geschichten verschwinden und zweitens fände ich es auch blöd, da so superpenibel zu sein. Wenn man das so streng nimmt, traut sich ja keiner mehr was auszuprobieren. Und das ausgerechnet in einem Bereich, der von Einfallsreichtum und dem Mut, die Ideen auszuprobieren, lebt.
Dein Text enthält eine Handlung, und wenn das kein Konflikt ist, was deine Protagonistin da durchläuft, dann weiß ich auch nicht. Einen gewissen Spannungsbogen hast du auch, weil die Handlung sich ja steigert. Also das reicht dann doch auch schon für Kurzprosa. Ob das nun ein Monolog oder Briefform ist, sei mal dahingestellt.
Ich finde den Text gar nicht so schlecht. Ich hab mich und meine momentane Situation so derartig wiedererkannt, dass ich einfach lachen musste. Neulich hab ich mich dabei ertappt, dass ich auf die Stimme in einer Warteschleife "Können wir etwas für Sie tun?" sagte: "Ja, am Arsch lecken."
Tja, ein bisschen peinlich, wie ausfallend man da werden kann, aber ich hing da schon wieder ewig zwischen den Sachbearbeitern rum. Also dieses ewige Warten, das Weitergereichtwerden, die Ablehnungen, das hast du einfach gut eingefangen.
Mir gefallen im Übrigen auch oder gerade die unrealistischen Passagen. Satire lebt von der Überzeichnung und der Übertreibung, also, was solls?
Vielleicht kann man dem Text vorwerfen, er vollzieht die Kritik relativ herkömmlich oder absehbar. Aber naja, die Versicherungen funktionieren nun mal auch so, liegt doch also auch am Thema oder am Gegenstand deiner satirischen Betrachtung.
Heiterbiswolkigs Tipps, die Anzahl der Gesprächspartner zu reduzieren, kann man überlegen, auf der anderen Seite erzeugst du durch die zahlreichen (beliebigen) Gesprächspartner auch den Efffekt, dass man so die Hilflosigkeit, die man als Betroffener in diesem Apparat empfindet, spürt. Man gerät ja an dauernd wechselnde Leute, muss seinen Sermon immer wieder neu vortragen und erfährt ja tatsächlich Beliebigkeit im Umgang.

Wenn du aber was kürzen willst, dann eher am Anfang, wo es noch relativ normal zugeht. Da könnte man vielleicht komprimieren, weil man das Weitergereichtwerden ja eh versteht.

I

hre Kollegin P will mich vor Reizüberflutung bewahren. Sie wies mir glaubhaft nach, dass ich schon ein paar Mal angerufen habe, was durchaus keinen Sinn hätte.
Hmm, hab ich nicht kapiert.

Natürlich fällt mir auf Grund meiner Krankheit das Telefonieren schwer und deshalb danke ich Ihnen, Frau Q, dass Sie die Gespräche kurz und informationsarm halten.
:)

Entschuldigen Sie die Fusseln von den sich aufräufelnden Nerven, Frau U. Ich möchte Sie nicht mit Depressionen infizieren. Inzwischen bilde ich Folgeschäden aus, wie Herzrhythmus in Ihrem Arbeitstakt, Atemnot durch Papierallergie, mangelnde Affektsteuerung in ausweglosen Situationen. So eine Scheiße, Frau V.
Das auch.

Nein, was da rieselt ist kein Milzbrandpulver. Ich bin nur so abgeäschert.

Aus letzter Kraft habe ich Ihnen einen Schal gestrickt. Mit den Füßen. Ich weiß, dass Sie keine Präsente annehmen dürfen, aber ich habe ja die Zeit und das Material fällt kostenlos an, da mir die Haare büschelweise ausfallen. Ich wollte noch hineinsticken „Ich bitte Sie um eine Therapie“, da konnte ich plötzlich nicht mehr.
:)

So, jetzt guck, was du damit anfängst. :) Herzlich Willkommen bei uns.
Tschüss, Frau Morla

 

Vielen Dank, Novak, für den Zuspruch. Jetzt konnte ich schon eine überflüssige Buchstabenfrau entfernen. Gruß Morla

 

Hallo Morla,
bei Deiner Satire musste ich an mehreren Stellen lachen. Ich finde, Du hast das Verhalten der Versicherung und das Leiden der Kranken überzeugend und mit Humor rübergebracht. Viele Verbesserungsvorschläge hast Du ja auch schon bekommen. Sprachlich kann ich auch nichts aussetzen. Mir ist das eher noch vom Thema her ein bisschen zu wenig. Die Geschichte könnte man noch gut ausbauen, vielleicht einen Teil 2. Wie wird diese (private?) Krankenversicherung finanziert. Wer wird dabei abgezockt? Was machen die mit dem überschüssigen Geld? Sexparties? Goa-Urlaub? Doppelter Ferrari?

Morla schrieb:
Radikal-Krankenversicherung
Der Name passt. Sicher sind da auch jährliche Beitragserhöhungen bei immer weniger Beteiligung der Versicherung an den Kosten der Behandlungen. Das kommt bei Dir ja teilweise durch, dieses Verweigern, die Ausgaben des Versicherten, wie vertraglich und ausservertraglich in Zusätzen weiter unten und manchmal auch in Überschriften vereinbart, zu übernehmen.
Mit verstellter Stimme versuchte ich über die Zentrale den Chef Ihrer Versicherung, Herrn Eins, zu sprechen, worauf mich Frau T erwischte.
Da kann ich mir gut vorstellen, was Herr Eins gerade mit Frau T treibt.
Ich mag meine Versicherung, Frau X, freue mich über den schönen Glaspalast der Zentrale
Das ist gut. Hier sieht man, wo ein Teil des Geldes der Versicherten landet.
Aus letzter Kraft habe ich Ihnen einen Schal gestrickt. Mit den Füßen.
Das ist verrückt, wie bei Kafka. Gefällt mir.
Sollten Sie irgendwann verstehen, dass ich behandlungsbedürftig war, Frau Y, schicken Sie den Bescheid nicht an meine alte Adresse, um meine Familie nicht noch mehr zu belasten.
Leider passiert es oft so, viel zu oft.
Fürs Jenseits braucht man keinen Antrag.
Toller Schluss.

Jetzt fehlt noch, dass Frau W auf eine andere Versicherung verweist, die bezahlen soll. Eine Autoversicherung, weil die Krankheit im Auto ausgebrochen ist. Eine Versicherung des Arbeitgebers, weil die Krankheit zuerst auf der Arbeitsstelle beobachtet wurde. Etc. Das alles soll dann mit einem Steuerberater und Rechtsanwalt geklärt werden, aber nur gegen Vorauszahlung.
Ja, mir hat diese Satire gefallen. Das Personal der Radikal-Krankenversicherung ist so real dargestellt. Ich frage mich da immer, wie diese Leute mit sich zufrieden sein können, denn sie scheinen es zu sein.
Viele Grüße
Fugu

 

Danke, Fugu, für deine reichhaltigen, witzigen Ergänzungstipps. Ich habe beim Lesen gekichert. Da kommt mir meine Geschichte noch ganz karg vor. Werde weiter basteln. Liebe Grüße Morla

 

Fürs Jenseits braucht man keinen Antrag.

Da irren Sie sich gewaltig,

sehr geehrte/r Antragstellende/r,

denn Wolke sieben bis cloud nine sind von Liebesflüchtlingen überfüllt, müssen schon in Containerdörfern des Raumschiffs Orion untergebracht werden, das Paradies - oder schreibt man inzwischen –das?, für Genderquatsch bin ich nun leider nicht zuständig und überfragt, da wenden Sie sich bitte an die dafür zuständige Abteilung „Dudenredaktion“ zu Mannheim, pardon, ich sehe gerade auf meinem System, dass die umgezogen/geflohen sind, da müsst ich nun den Gruppenleiter, Herrn Standardtorwärter Kephas Peterle fragen, wohin.

Der ist aber leider verhindert, da auf Geschäftsreise und Menschenfang. Sie kennen dies unter dem trivialeren und eher verschleiernden Ausdruck „Werbeverunstaltang“, um ein Gespräch zu führen mit dem eiligen Vater Franzisco in unserem Büro auf dem Monte Vaticano wegen verschwundener und mutmaßlich verzockter Beitragsgelder –

aber zurück zur Ausgangssituation:

Die Personengesellschaft Paradies oder –das, sei’s, wie’s ist – ist vor ein paar Sekunden durch unsern Eigentümer und dessen Juniorpartner, Ali Baba, in eine stock corporation umgewandelt worden. Wenden Sie sich bitte mit Ihrem Anliegen – es kann der Antrag an unseren irrdischen Hauptsitz in Peiping in der Form wie an die Radikal - die inzwischen von der Annington Wohnungsbaugesellschaft aus Diversifizierungsgründen aufgekauft wurde - zugrunde gelegt werden, aber bitte in einer Lingua franca wie Mandarin (bevorzugt), Español, Portogallo oder das Arabisch des Kalifats (unter Vorbehalt), unter Umständen noch das Bushrangerangloamerikanische (aber auch nur noch eine viertel Stunde lang, dann ist das Gebiet latinisiert). Aus Rationalisierungsgründen sind inzwischen alle anderen Sprachen von Aboriginesisch bis Zypriotisch per einstimmigem Beschluss des gemeinsamen Rates der Vereinten Nationen und des Himmelreichs abgeschafft und der nächste Kandidat ist genanntes Bushkauderwelsch. Es gibt auch keine Übersetzer mehr. Sie sind vor zwei Minuten ausgestorben worden.

Ich weise darauf hin, den Antrag bitte schnellstmöglich schnellstmöglich zu stellen! Denn bedenken Sie, für uns hier oben sind tausend Jahre wie ein Tag, die Zeit rast halt davon wenn man Beamtenmikado spielt und den Rest Herrn Google, Wiki und seine Heiligkeit Gates überlässt.

Dies ist ein maschinell hergestelltes Schreiben und daher ohne Unterschrift giltig.

 

Na toll, Friedel, ich musste erstmal unter "Kephas" nachschlagen, bevor ich Petrus erkannt habe. Vielen Dank für die witzige Nachricht aus dem Bürokratenparadies. Nun verschiebe ich die Reise ins Jenseits aus organisatorischen Gründen. Erfrischte Grüße Morla

 

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