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Tigerfütterung

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20.11.2003
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Tigerfütterung

Irgendwas sollte gleich geschehen, doch sie hielt ihre Augen geschlossen. Ein kleiner Mäuschenblick hätte ihr zwar Gewissheit verschafft, ihm aber auch gezeigt, dass sie ebenfalls wach war. Seit einigen Minuten war der warme Körper neben ihr nun schon in Aufruhr und wälzte sich unruhig auf dem Laken umher. Vielleicht hatte er gehofft, sie so „zufällig“ wecken zu können, doch sie hielt ihre Lider konsequent geschlossen und seufzte leise mit einem Engelslächeln, fast sicher dass er sie nun anschaute. Der Gedanke daran, dass er sich gerade entschied, wie er weiter vorgehen sollte, ließ sie innerlich grinsen und sorgte gleichzeitig dafür, dass sie sich ihrer eigenen Körperhitze vollkommen bewusst wurde. Sie suhlte sich gedanklich darin, widerstand der Versuchung, sich an ihn zu schmiegen, ihn jetzt gierig einzunehmen, jeden Millimeter seiner Haut, jedes Härchen einzuhüllen in ihre Weiblichkeit. Nein, er sollte sich heute selber holen was er begehrte, auch oder gerade weil er sich dabei an einer schlafenden Unschuld würde vergehen müssen.
Als hätte er ihre Gedanken gelesen, versuchte er nun vorsichtig, ihren vor dem Körper verschränkten Arm zur Seite zu schieben, um Zugriff auf ihre Brust zu erlangen. Sie quittierte seinen Annäherungsversuch mit dem empörten Grunzen einer Schlafenden, zog ihren Arm wieder schützend vor sich und wusste, dass sie ihm damit einen unwiderstehlichen Köder vor die Nase gelegt hatte. Dies war sein Revier und niemand, nicht mal eine dösende Schöne, durfte sich zwischen ihn und „seine“ Brüste stellen, geschweige denn empört weiterschlafen wenn er diese liebevoll berühren wollte.
Sie atmete ruhig. Der kleine, quälend langsam rinnende Tropfen zwischen ihren Lippen kitzelte. Seine Haut roch nach Sex. Komm, mein kleiner Tiger, dachte sie als sie seinen schwergängigen Atem ganz nah vor ihrem Gesicht spürte, hol dir den Leckerbissen.

Mit einer schnellen Bewegung zog er die Bettdecke von ihrem Körper, griff ihr fest in die Haare und schob sich auf sie, so dass sein steifer Schwanz gegen ihren Unterleib drückte. Ihren Kopf in den Nacken gezogen, raunte er ihr „Guten Morgen mein Engel ... Ich hoffe du hast gut geschlafen“ zärtlich ins Ohr.

 

Hallo Diebin,


Mit einer schnellen Bewegung zog er die Bettdecke von ihrem Körper, griff ihr fest in die Haare und stach seinen Schwanz in ihren Unterleib. Ihren Kopf in den Nacken gezogen, raunte er ihr zärtlich ...

:susp:

Aber hallo! Wenn er davon ausgeht, dass sie schläft und er dann seinen Schwanz in sie hineinrammt ist das schlichtweg eine Vergewaltigung.

Tja, so sollen sie wohl sein, die schwanzgesteuerten Männer. Ich kann mit deiner Geschichte nicht viel anfangen: Zwar beginnt sie ja ganz interessant auch wenn wenig Drumrum geboten wird - aber der letzte Absatz ist für mich daneben.

Lieben Gruß
bernadette

 

Hallo Diebin,

interessant finde ich an Deinem Text, daß er zwei gleichberechtigte Lesweisen zulässt; mein spontaner Gedanke beim 2. Absatz ging in Richtung Pointengeschichte, Ausbruch aus der Innenwelt der Prota, das weiblich-romantische wird vom groben Klotz Mann zerstört.
Für diese Lesweise spricht der Stich in den Unterleib (das ist das einzige Bild, das ich komplett missraten finde, entweder ist es zu verklärt oder zu naturalistisch, in jedem Fall geht es für mich komplett nach hinten los), gegen sie die Zärtlichkeit des Flüsterns.
Also Lesweise zwei, kein Bruch sondern Konsequenz im Handeln und der Realisierung ihrer Absicht. Doch auch hier finde ich das Bild des Stiches in den Unterleib unschön, auch wenn es vermutlich aus der Position nicht mehr ist als ein Stich, ein Stochern im Dunkeln.

Deine textliche Miniatur gefällt mir, Du konzentrierst Dich auf ein Bild, eine Situation und bist da sehr dicht dran, dazu die Uneindeutigkeit im Ende, well done.

Ihren Kopf in den Nacken gezogen, raunte er ihr zärtlich ein „Guten Morgen mein Engel.. Ich hoffe du hast gut geschlafen“ ins Ohr.
der Einschub der WR nimmt dem Schlussatz Dynamik, wenn Du mehr Betonung auf den Bruch legen willst, klänge 'raunter er ihr "Guten Morgen mein Engel. Ich hoffe du hast gut geschlafen" zärtlich ins Ohr' oder alternativ 'raunte er ihr zärtlich ins Ohr : "Guten Morgen mein Engel. Ich hoffe du hast gut geschlafen."'

Grüße
Consensual Seltsem

 

Ich würde sagen, sowas ist schlicht eine Einstellungssache. Natürlich würde ich als Mann es nicht einfach mal ausprobieren, aber wenn man sich kennt, kann man durchaus noch ganz andere Dinge tun, die dann "schlichtweg schwere Körperverletzung" sind.. Sehe ein, dass das Geschmackssache und für einige geschmacklos ist.

Auf der anderen Seite meine ich, durch ihr Handeln genügend darauf hingewiesen zu haben, dass sie eben genau darauf steht. Und es soll ja auch Pärchen geben, die voneinander wissen was der andere mag. Wenn es dich beruhigt kann ich ja dazu sagen, dass die beiden vorher ein klärendes Gespräch hatten ;-)

Danke trotzdem für deinen Kommentar. Hatte aus so einer Sicht das ganze nicht betrachtet.

LG, Diebin

 

Hallo C. Seltsem,

danke auch für deinen Kommentar.

Ich habe auch darüber nachgedacht, ob es eventuell schwierig sein könnte, spontan "zu sticheln" ;-) Da aber scheinbar die Formulierung ohnehin überdenkenswert ist, wird mir da ja vielleicht noch was besseres einfallen.

Dein Vorschlag mit dem Schlussatz gefällt mir auch besser als meine Version. Wird geändert.

Merci beaucoup.

 

Ja, natürlich kann das ganze auch ein "Spiel" sein - aber das "stechen" ist einfach nicht gut gewählt, das verzerrt dann das ganze Liebesspiel.

- "schob in den Unterleib" fände ich schon annehmbarer.


Vielleicht liegt es für mich auch daran, dass man ab dem Moment keine Reaktion mehr von ihr bekommt und nicht weiß, ob sie das gut oder schlecht findet.

 

Oh Gott, nee "schieben" geht gar nicht, das klingt nach Operationsbesteck oder so ;-)

Ich hatte sogar darüber nachgedacht einen herausfordernd niedlichen Augenaufschlag ihrerseits einzubauen, allerdings bekam ich das für meinen Geschmack nicht schlüssig in den Absatz.

Aber ihr habt mich überzeugt: "stechen" ist nicht so gut..

 

Hallo Diebin!

Es ist ja selten, dass eine Frau zugibt, es zu genießen, genommen zu werden, Beute, Opfer zu sein - politisch korrekt ist das nicht, aber mutig.

Tigerfütterung - lautet der Titel. Ein Tiger ist eine Raubkatze, Großkatze, eine Katze eben und ihr Opfer, die Frau, ist eine Maus, nein, noch kleiner, ein Mäuschen - in deinem Begriff "Mäuschenblick". Die Katze frisst die Maus. Dem Mäuschen in deiner Geschichte scheint es zu schmeicheln, dass sie von einer Raubkatze begehrt wird - ein Geschlechtsakt ist ja immer auch eine Verschmelzung zweier Körper, so bekommt das Mäuschen Anteil an der Größe und Kraft des Tigers - oh ihr Frauen...

 

Hallo Diebin!

Die Geschichte ist ganz nett geschrieben, du baust Spannung und ein bisschen Atmosphäre auf, ich würde sagen, als Momentaufnahme ist dir das gut gelungen. Und die Version des Endes finde ich auch besser, die vorige las sich ziemlich ungeschickt und hat mich eher die Augen verdrehen lassen.
Eine Kleinigkeit:

raunte er ihr „Guten Morgen mein Engel.. Ich hoffe du hast gut geschlafen“ zärtlich ins Ohr.
Abgesehen davon, dass der Satz furchtbar schmalzig ist, müsste es heißen: raunte er ihr: "Guten Morgen mein Engel ... Ich hoffe Oder du lässt die Auslassungszeichen ganz weg, drei Punkte oder einer.

Also, gefällt mir persönlich nicht, aber gelungen ist der Text trotzdem.

Liebe Grüße,
strudel

 

Tag Strudel.

Danke für deinen Kommentar. Ja, schmalzig ist der Satz. Das mit den Punkten ist neu für mich. Danke für den Hinweis.

Liebe Grüße zurück.

 

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