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Uuk, Ed und die stinkende Schluckerin

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03.08.2003
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Anmerkungen zum Text

Diese Story habe ich zusammen mit Melitta Jacobs geschrieben. Melitta übernahm den Käfer, ich Ed.

Uuk, Ed und die stinkende Schluckerin

Melitta Jacobs, Sturek

Uuk, Ed und die stinkende Schluckerin

Durch die Hütte zog farbiger Rauch. Rhythmischer, schneller werdender Trommelschlag beschleunigte den Tanz des Schamanen. Sein mit zermahlenen Kristallen bestäubter Körper funkelte und schimmerte im Schein des flackernden Feuers. Immer wieder breitete er seine harten Flügel aus und fächelte den Rauch zu Uuk, der in der Mitte des von den Alten gebildeten Kreises saß. Der Schamane ließ seine Beißzangen, die links und rechts aus seinem Mund herauswuchsen, dicht vor Uuks Gesicht zusammenklacken. Uuk rührte sich nicht, zuckte nicht einmal mit dem Stechrüssel. Der Schamane schlug die Flügel über dem Rücken zusammen, dass es rasselte. Die Alten taten es ihm nach.
Damit stand fest: Uuks Zeit war gekommen.
Er stand auf und trat vor den Schamanen. Der hob seine rechte Hand und Uuk legte die drei Fingerspitzen seiner linken dagegen. Dann drehte er sich um und machte sich auf den Weg in die Stadt der Götter, die diese vor undenklichen Zeiten aus glatten Steinen errichtet hatten. Uuks erste Aufgabe würde es sein, drei Tage lang die wuchernden Pflanzen zu beseitigen und einige gefallene Steine zu richten. Nachdem er sich auf diese Weise den Göttern genähert hatte, würde er so lange meditieren, bis er deren Botschaft vernahm. Was immer sie ihm mitzuteilen hätten, er würde es erfüllen. Insgeheim hoffte er, dass er würdig wäre, der Gehilfe des Schamanen zu werden.

Ed fluchte, während er schwitzend Ranken und Blattwerk beiseite schob und sich einen Weg durch den Dschungel bahnte. Mit glitschigem Moos bewachsene Äste streckten sich nach ihm, und die knallbunten Blüten machten es auch nicht besser. Jeder Schritt erzeugte ein Schmatzen. Dazu dieser Geruch nach Faulgasen und noch etwas anderem Unaussprechlichem.
Hätte MIKE bloß nicht diese Anomalie entdeckt. MIKE, die multiplexe intelligente K-Bosonen-Entität und dummerweise Kommandant des Raumers. Geh mal runter und sieh dir das an, könnte interessant sein, äffte Ed in Gedanken MIKE nach. Schade, dass er den Gleiter am Rand des Dschungels hatte zurücklassen müssen. Nach der Positionsanzeige konnte es aber nicht mehr weit sein. Während Ed verbissen marschierte, dachte er an die Ergebnisse des Scans. Gewaltige regelmäßig geformte Strukturen – nach MIKEs Ansicht vielleicht sogar eine Hinterlassenschaft der Pilzkultur, jener mysteriösen Überzivilisation, deren Spuren in diesem System besonders zahlreich waren und die Ed den Buckel runterrutschen konnte.
Plötzlich stockte Eds Schritt. Vorne lichtete sich das Dickicht und dahinter schimmerte es hell.
„Hallo MIKE”, sagte er.
„Was gibt’s? Hast du die Anomalie gefunden, Ed?”, klang es sofort aus dem Unicorder.
„Scheint so, da vorne ist so was wie eine Lichtung. Hör mal, dafür, dass ich mich hier unten abrackere, hab ich eine Partie gut bei dir.”
„Versprochen, Ed. Das nächste Mal lass ich dich gewinnen.”

Uuk hatte den ersten Teil seiner Aufgabe gewissenhaft erfüllt. Zuerst hatte er vom Platz in der Mitte der Stadt heruntergefallene Steine der angrenzenden Bauten beiseite geräumt. Dann hatte er die Säule der Beständigkeit in der Mitte des Platzes von allen wuchernden Pflanzen befreit. Die Säule war, im Gegensatz zu den anderen Bauten, unzerstörbar bis in alle Ewigkeit. Darauf gründete sich die Religion des Clans. Kraft und Beständigkeit durch Gleichheit und Unveränderbarkeit. So wussten es die Alten von ihren Alten und die von den Alten vor ihnen. So würde es bleiben, bis dass die Götter eines Tages erschienen, um ihnen den Weg zu Neuem zu weisen.
Uuk durchstreifte nun die Stadt auf der Suche nach einem geeigneten Platz für seine Meditation. Er ließ sich schließlich am Rande des Platzes nieder, so dass er die Säule noch im Blick hatte, aber weit genug weg, dass sich die Götter nicht von ihm belästigt fühlen konnten. Er legte die Flügel um sich, hüllte sich in sie ein und verschmolz mit der grün-braunen Umgebung, wie auch seine Gedanken verschmolzen mit den Geräuschen und Gerüchen der Stadt, und hoffte auf eine Vision. Körper und Geist trennten sich voneinander. Der Körper existierte nicht mehr, alle seine Sinne waren nach außen gestülpt, auf Empfang gestellt, lechzten und hungerten nach der göttlichen Eingebung.
Uuk wusste nicht, wie lange er so gesessen hatte, als ein nie dagewesener Geruch über seine pelzigen Fühler Zugang zu seinem Bewusstsein fand. Sein erster Impuls war, die Augen aufzureißen und Ausschau nach der Ursache des Geruchs zu halten. Aber er bezwang diese erste Eingebung, die doch nur dem Selbstschutz entsprang. Er war in der Stadt der Götter. Nichts Böses konnte ihm hier widerfahren. Also konzentrierte er sich weiter auf diesen Geruch, sinnierte darüber, inwieweit er mit einer Botschaft der Götter zusammenhängen könnte. Vorsichtig schob er seine Arme unter den Flügeln hervor, öffnete die mit Hautschuppen verdeckten Hörgruben an seinen Unterarmen und drehte die Arme nach verschiedenen Seiten. Eigentlich rechnete er nicht mit einem Ergebnis dieser Bemühungen, denn wenn er die Götter hören konnte, würde das ja bedeuten, dass ...
Er hörte etwas, ein tappendes Geräusch. Er konnte es nicht einordnen. Kein Wesen des Dschungels bewegte sich in diesem Rhythmus. Vorsichtig öffnete er die Flügel und steckte den Kopf hervor. Uuk erstarrte mitten in der Bewegung. Das konnte nicht sein! Was hatten die Götter da für ein entsetzliches Monstrum geschickt? Womit hatte er sich versündigt und ihren Zorn heraufbeschworen? Dieses Wesen schien einem Alptraum entsprungen zu sein. Wo waren seine Flügel, seine Mittelfüße? Und wenn Uuk es aus der Entfernung richtig erkennen konnte, besaß das Wesen weder Stechrüssel noch Beißzangen noch Fühler. Wie konnte es überhaupt leben? Aber wenn die Götter beschlossen hatten, ihn mit diesem Abscheulichen zu prüfen, so musste er ihre Entscheidung annehmen.

Überall gab es riesige Klumpen, die sich bei näherem Hinsehen als bizarre Bauwerke aus scheinbar willkürlich zusammengefügten Kegeln, Zylindern und pyramidalen Strukturen entpuppten. Und in der Mitte des Platzes gab es noch etwas.
„Sieh mal, MIKE”, sagte Ed und hielt den Unicorder darauf.
„Eine Pilzsäule! Ich hatte recht.” MIKE klang glücklich. „Geh näher ran!”
Sie war mehrere Meter groß und trug einen mit Lamellen besetzten Hut. Ed schritt über geborstene Platten hinweg langsam darauf zu. Die Säule sah im Gegensatz zu den anderen Bauten so aus, als wäre sie erst gestern errichtet worden. Selbst der Dschungel schien Respekt vor ihr zu haben. Die Säule wies nicht die geringste Spur von Pflanzenbewuchs auf und leuchtete reinweiß. Eine Sensation! Noch nie hatte man ein derartig gut erhaltenes Relikt der Kultur der Pilzleute gefunden. Eds Herz wummerte, als er an die Schlagzeilen im Galactical Observer dachte. ‚Ed Borowski findet ...‘
Ein hässlicher Piepton riss ihn aus seinen Gedanken. Die Sensoren seines Raumanzuges meldeten zu niedrigen Blutzucker.
„Du musst dein Konzentrat einnehmen!”, meldete sich MIKE.
„Ja, bin ja nicht taub”, sagte Ed. Ausgerechnet jetzt. Er langte in seine Beintasche. Natürlich nicht, um das Konzentrat zu holen, das konnte ja keiner essen. Mars oder Milky Way, das ist hier die Frage, dachte er. Er entschied sich für Milky Way. Hastig riss er die Verpackung ab, stopfte sie samt Mars achtlos in die Tasche zurück und schlang den Riegel im Gehen hinunter. Am Fuß der Säule angekommen zückte Ed den Unicorder und scannte die Oberfläche.

Uuk hatte sich ein wenig beruhigt, zeigte doch das monströse Ding keinerlei Aggression, ja nicht einmal Interesse an ihm. Wenn es die Götter geschickt hatten, warum hatten sie es dann nicht vorher instruiert?
Uuk zog sich neuerlich zusammen. Ein geradezu abenteuerlicher Gedanke hatte sein Bewusstsein durchzuckt. Vor einigen Monden hatte er die Alten und den Schamanen belauscht, als sie über die Götter sprachen. Sie hatten gesagt, dass deren Köpfe völlig glatt sein sollten. Dieses Wesen hatte einen glatten Kopf. Sollte es ...? Uuk erstarrte erneut, das hatte er nie gewollt. Warum er? Er verspürte Angst, wollte am liebsten ganz woanders sein, nur nicht hier.
Wenn das da vor ihm aber wirklich einer der Götter war, warum ignorierte er Uuk dann so vollständig? Das konnte doch nur bedeuten, dass er, Uuk, zu unbedeutend und nichtig war, als dass ein Gott ihm Aufmerksamkeit schenken würde.
Das Wesen zerrte etwas aus seiner Ummantelung, steckte Teile davon in eine Gesichtsöffnung, wahrscheinlich sein Mund, und stopfte den Rest wieder zurück in seine Umhüllung. Brauchten Götter Nahrung? Aber ob nun Gott oder nicht Gott, Uuk beschloss, dem Wesen mit Respekt und Achtung zu begegnen, und mit ihm in gebührender ehrfurchtsvoller Form Kontakt aufzunehmen.
Das Wesen ging schnurgerade auf die Säule zu. Uuk freute sich, dass er vor wenigen Tagen das Heiligtum so gründlich gesäubert hatte. Das Wesen würde dem Clan und insbesondere ihm mit Wohlwollen begegnen.
Etwas blieb hinter dem Anderen auf den Platten des Platzes zurück. Es lag da und rührte sich nicht. Uuk schob sich geräuschlos näher, stupste es vorsichtig mit einer Beißzange an. Er nahm es in die Hand und drehte es vor seinen Augen hin und her. Jetzt erkannte er es. Es war das Ding, aus dem das Wesen seine Nahrung gezogen hatte, und diente ihm wohl zur Nahrungserzeugung. Ahnungslos machte der Fremde sich an der Säule zu schaffen. Uuk musste dem Abgesandten unbedingt diesen vielleicht lebenswichtigen Gegenstand zurückbringen. Es erschien Uuk sinnvoll, das Wesen Abgesandter zu nennen, so könnte er nichts falsch machen, denn von den Göttern kam es auf alle Fälle, ob nun selbst Gott oder sterbliches Wesen.
Uuk richtete sich zu seiner vollen Größe auf, streckte Fühler, Beißzangen und Stechrüssel zum Zeichen seiner Friedfertigkeit vor und rasselte mit den Flügeln die Begrüßungsformel.

Ed wandte sich um und erstarrte. Ein Wesen aus einem Alptraum stand ihm in kaum zwanzig Schritten Entfernung gegenüber. Die Gestalt maß mindestens anderthalb Meter und hatte Ähnlichkeit mit einem irdischen Hirschkäfer, stand aber auf zwei im Verhältnis zum Körper dünnen Beinchen. Es hatte seine Flügel gespreizt, mit denen es einen durchdringenden Brummton erzeugte. Die vorgestreckten Beißzangen und Fühler im Verein mit dem gefährlich aussehenden Rüssel ließen keinen Zweifel an den Absichten des Wesens aufkommen. Ed wünschte sich, er hätte wenigstens eine Handfeuerwaffe mitgenommen und den Ergebnissen des Computerscans nicht blind vertraut. Solche großen Lebewesen durfte es hier eigentlich nicht geben.
Der Käfer kam langsam näher, immer wieder seine Beißzangen schwenkend und dabei tiefe Laute ausstoßend. Ed stolperte unwillkürlich einige Schritte zurück. Dann drehte er sich um und rannte los.

Uuk war verdutzt. Noch bevor er seine Hand mit dem Nahrungsspender vorstrecken konnte, hatte sich der Abgesandte mit unglaublicher Schnelligkeit in den Wald zurückgezogen. Wenn Uuk mit allem gerechnet hatte, damit nicht. Er musste hinterher und ihm sein wichtiges Gerät zurückbringen. Trotzdem stockte er. Der Fremde war in eine Richtung gelaufen, die kein Angehöriger des Clans freiwillig eingeschlagen hätte. Egal, so schnell er es vermochte, und das war nicht besonders schnell im Vergleich zum Abgesandten, nahm Uuk die Verfolgung auf.

Während er durch den Wald rannte, hörte Ed, wie sich das Brummen verstärkte und zu einem durchdringenden Surren steigerte. Es schien direkt in Eds Gehirn einzudringen. MIKE sagte irgendwas, aber Ed war nicht in der Stimmung, ihm zuzuhören.
Äste, die ihn aufspießen, Ranken, die ihn einfangen, morastiger Boden und Schlamm, die ihn einsaugen wollten. Der noch vor kurzem so harmlose Wald gehorchte nun neuen unheimlichen Gesetzen. Eine riesige orangefarbene Blüte senkte sich herab, öffnete blitzschnell ihr Maul – ja, kein Zweifel, es handelte sich um ein Maul – und stülpte ihn über Eds Kopf, bevor er ausweichen konnte. Sein Schrei gellte ihm in den Ohren, bevor ekelerregender Verwesungsgestank ihm fast den Atem nahm. Er wollte sich gegen den Sog stemmen, doch seine Arme ließen sich keinen Millimeter bewegen. Nur nutzloses Gestrampel mit den Beinen blieb ihm, als er emporgerissen wurde. Ed fühlte die peristaltischen Bewegungen der Blüte an seinem Körper, die ihn tiefer und tiefer in den Kelch hinein schoben. Schon konnte er auch seine Beine nicht mehr bewegen, schon spürte er ein Brennen wie von tausend Nadelstichen auf seinem Gesicht.
Werde ich jetzt verdaut?, dachte er, dann hörte er auf zu denken.

In sicherer Entfernung stand Uuk und verfolgte das Geschehen. Die stinkende Schluckerin hatte sich ihr Opfer geholt. Da konnte man nichts machen. Obwohl, da gab es diese Geschichte aus der Vorzeit. Aber Uuk kannte niemanden, der das je getan hatte. Wer würde sich auch schon freiwillig in den Einflussbereich der stinkenden Schluckerin begeben, um das auszuprobieren? Außerdem musste der eigene Körper dazu bereit sein. Uuk horchte in sich hinein. Er wäre bereit dazu.
Uuk steckte den Nahrungsspender unter seine Flügel und schlich sich an. Die Schluckerin war mit dem Abgesandten beschäftigt und achtete nicht auf das, was an ihren Wurzeln vor sich ging. Uuk hockte sich über die Wurzeln und tat, was zu tun war. Die Pflanze stellte jede Bewegung ein. Dann begann sie zu würgen, spie schließlich mit einem stinkenden Rülpser den Abgesandten zusammen mit einer Unmasse von fauligem Schleim aus. Hektisch, ja geradezu panisch, riss sie ihre Wurzeln aus dem Erdreich, schleuderte dabei Uuks Kotklumpen herum und wand sich durchs Unterholz, bis nur noch ein Rascheln von ihrer Flucht kündete.
Uuk hockte vor dem Abgesandten. Ein Gott hätte sich eigentlich selbst helfen müssen. Also doch nur ein Sterblicher. Uuk griff dem Fremden unter die Arme und schleppte ihn zum nächsten Wasserloch. Dabei wandte er sein Gesicht ab, denn er spürte, wie der Ekel vor dem Aussehen des Wesens seine Fühler zittern ließ. Er wusch den Schleim vom Abgesandten ab, hockte sich dann hin und wartete. Zurück bei seinem Clan könnte er viel erzählen. Sicher würde er der Gehilfe des Schamanen werden. Uuk musste kurz eingenickt sein. Durch eine Bewegung des Fremden wurde er wach. Diesmal wollte er jede Aktion und Lautäußerung bleiben lassen. Der Fremde schlug die Augen auf. Langsam streckte Uuk die Hand aus. Der Nahrungsspender lag gut sichtbar darauf.
Der Fremde starrte auf Uuks Hand, dann riss er völlig unerwartet die Gesichtsöffnung weit auf, die wohl sein Mund war. Abgehackte und glucksende Laute kamen daraus hervor.

 

Hallo Melitta und @Sturek,

ich finde eure Geschichte sehr gelungen und kreativ. Der Weltenbau kommt trotz des begrenzten Umfangs einer Kurzgeschichte gut zur Geltung. Uuk ist ein greifbarer und liebenswerter Charakter. Dass Ed so leichtsinnig vorgeht, finde ich zwar nicht ganz glaubhaft, aber es hat auch etwas Humorvolles. Er wird von Uuk mit glattem Kopf beschrieben, was ich nicht ganz verstanden habe. Hat er eine Glatze, oder ist es der Helm seines Raumanzuges? Wie isst er dann den Milky-Way-Riegel so problemlos?

Ansonsten nur Kleinigkeiten:

Dazu dieser Geruch nach Faulgasen und noch etwas anderem Unaussprechlichem.
Was ist mit dem Unaussprechlichen gemeint? Schade, dass man das nicht erfährt.
Plötzlich stockte Eds Schritt. Vorne lichtete sich das Dickicht und dahinter schimmerte es hell.
So plötzlich ist es ja nicht, das könnte man streichen. Warum Ed stehen bleibt, wird im nächsten Satz erklärt.
Eigentlich rechnete er nicht mit einem Ergebnis dieser Bemühungen, denn wenn er die Götter hören konnte, würde das ja bedeuten, dass[Leerzeichen]...
Leerzeichen vor den Auslassungspunkten
Und in der Mitte des Platzes gab es noch etwas[.]
Der Punkt am Satzende fehlt
Sollte es[Leerzeichen]...???
Ein Fragezeichen sollte reichen
Er verspürte nur Angst, wollte am liebsten ganz woanders sein, nur nicht hier.
Ich würde das erste nur streichen
Noch bevor er seine Hand mit dem Nahrungsspender vorstrecken konnte, hatte sich der Abgesandte mit unglaublicher Schnelligkeit in den Wald zurückgezogen[.]
Punkt
Äste, die ihn aufspießen, Ranken, die ihn einfangen, morastiger Boden, der ihn einsaugen wollte.
Warum hier in der Gegenwart?
Schon konnte er auch seine Beine nicht mehr bewegen, schon spürte er Brennen wie von tausend Nadelstichen auf seinem Gesicht.
Schon ist für mich eher ein Füllwort, gleich zweimal macht es nicht besser.

Viele Grüße
Michael

 

Hallo @Sturek,

ich bin begeistert. Mit Humor und einer Prise Unbekümmertheit leitest Du uns durch ein Weltraumabenteuer und tischst uns die Problematik der Verständigung zwischen unterschiedlichen Wesensarten auf. Immer schön im Wechsel, mal aus den Augen des unbeholfenen Menschen, mal aus den Augen eines hirschkäferähnlichen Aliens. Nichts Neues seit Perry Rhodan, aber Du hast es sehr lebendig und lesenswert geschrieben. Kritische Punkte stehen ja schon über mir im Kommentar ... ein bisschen oft Adjektive verwendet, aber das macht´s auch schön bunt. Gerne gelesen! Liebe Grüße - Detlev

 

Hallo @Michael Weikerstorfer und @Detlev,

vielen Dank auch im Namen von Melitta fürs Lesen und Kommentieren. Schön, dass es euch gefallen hat.
Michael, du hast ja noch eine Menge Fehler gefunden. Die Satzpunkte müssen mir beim Formatieren irgendwie abhanden gekommen sein. Ich habe jetzt fast alles korrigiert.

Äste, die ihn aufspießen, Ranken, die ihn einfangen, morastiger Boden, der ihn einsaugen wollte.
Warum hier in der Gegenwart?
Hier möchte ich es so lassen. ... aufspießen, ... einfangen, ... einsaugen wollten. Da sich die vorausgegangenen Verben auf "wollten" beziehen, steht der Satz in der Vergangenheit. Ich habe die Stelle noch leicht verändert, damit das deutlicher wird.
Schon konnte er auch seine Beine nicht mehr bewegen, schon spürte er Brennen wie von tausend Nadelstichen auf seinem Gesicht.
Schon ist für mich eher ein Füllwort, gleich zweimal macht es nicht besser.
Das möchte ich so lassen - wegen der Satzmelodie, die dann gefälliger ist.
Das Unaussprechliche möchte ich der Fantasie der Leserinnen und Leser überlassen. Mit deinem Einwand bezüglich des runden Kopfes hast du natürlich recht. Also hat eben Ed eine Glatze.:)

Grüße
Sturek

 

Hallo Sturek,

Eine schöne leine Geschichte die niemals langatmig wird und immer Tempo beibehält.
Hat mir sehr gut geffallen.

Nur eine Sache macht mich stutzig: Warum erstickt er nicht, wenn ihn die stinkende Schluckerin einsaugt. Hätte er einen Helm auff, dann wäre das für mich plausibler.

Überzivilisation, deren Spuren in diesem System besonders zahlreich waren und die Ed den Buckel runterrutschen konnte.
Gute Charakterisierung von Ed
sagte Ed und hielt das Übertragungsgerät darauf.
die Bezeichnung "Übertragungsgerät" finde ich etwas sperrig.

Auf jeden Fall macht die Geschichte Lust auf mehr aus diesem Universum

lg
Bernhard

 

Hallo @Sturek!

Hatte an der Stelle, wo der Astronaut hinzukommt, für einen Augenblick etwas Unlust, weiterzulesen, denn Geschichten von naiven Wilden, die auf technisch überlegene Menschen stoßen, sind für mich jetzt nicht unbedingt neu, aber zum Glück habe ich weitergelesen ;) Kurzweiliger, humorvoller Schreibstil (von euch beiden) und ein bedrohlicher Höhepunkt, der die Spannung mit einer Kacka-Pointe (hihi) löst- herrlich! :D
Ein paar Anmerkungen, echte Fehler habe ich keine gefunden:

Glitzernde Bäche von Schweiß rannen über seinen bemalten Körper.
Das Schwitzen irritiert mich etwas, da es etwas ist, was irdische Käfer so überhaupt nicht können. Klar, es sind letztlich Aliens, aber du hast sie sonst so bewusst an die heimischen Insekten angelehnt, dass ich das nicht ganz passend finde. Ist aber nur mein persönlicher Eindruck.
Solche großen Lebewesen durfte es hier eigentlich nicht geben.
Naja, das ist ein Dschungel mit riesigen Pilztürmen (oder sind das Bauwerke, die nur wie Pilze aussehen?), und von denen wussten die Erdenmenschen ja offenbar auch schon. So betrachtet dürfte ein Einmeterfünfzig-Alien doch recht unspektakulär sein, zumindest aus wissenschaftlicher Sicht...
Schon konnte er auch seine Beine nicht mehr bewegen, schon spürte er Brennen wie von tausend Nadelstichen auf seinem Gesicht.
Ein Brennen.
So, nur Kleinigkeiten, sonst super geschrieben!
Das fand ich gut:
Abgehackte und glucksende Laute kamen daraus hervor.
So klingt also menschliche Sprache für Nicht-Homo-Sapiens :)
eine Hinterlassenschaft der Pilzkultur, jener mysteriösen Überzivilisation, deren Spuren in diesem System besonders zahlreich waren
Eine Überzivilisation, vermutlich uralt und ausgestorben mit geheimnisvollen Hinterlassenschaften und dann noch von intelligenten Pilzen, nice! Finde ich spannend und originell zugleich. Würde mir nur wünschen, mehr davon zu erfahren. Aber mach es bitte nicht kaputt, wie es Prometheus mit den außerirdischen Piloten aus den Alien-Filmen gemacht hat ?

Voll des Lobes,
M.D.

 

Hallo @Detlev und @MorningDew ,

danke für euer Feedback. Offenbar konntet ihr euch gut in das Universum der Story einlesen. :) Ob es eine Fortsetzung gibt, will ich mal offen lassen. Reizen würde es uns schon, aber Fortsetzungen gehen oft schief. Da hat MorningDew mit der Warnung sicher recht.

@Detlev

Warum erstickt er nicht, wenn ihn die stinkende Schluckerin einsaugt. Hätte er einen Helm auff, dann wäre das für mich plausibler.
Dann könnte er den Riegel nicht ohne weiteres essen. In der Schluckerin bekommt Ed wohl noch etwas Luft und dann ist Uuk auch gerade noch rechtzeitig zur Stelle.

die Bezeichnung "Übertragungsgerät" finde ich etwas sperrig.
Stimmt. Dann eben Unicorder.

@MorningDew
schön, dass du weitergelesen hast. Es ist auch schwierig, etwas vollkommen Neues in diesem Genre zu schreiben.

Glitzernde Bäche von Schweiß rannen über seinen bemalten Körper.
Vielleicht besser ohne Schweiß. Mal sehen, was Melitta sagt. Das ist ja ihr Part. Ich würde ihn weglassen.
Naja, das ist ein Dschungel mit riesigen Pilztürmen (oder sind das Bauwerke, die nur wie Pilze aussehen?),
Das sollen Bauwerke sein, keine Lebewesen.

Ein Brennen.
Stimmt.
Abgehackte und glucksende Laute kamen daraus hervor.
So klingt also menschliche Sprache für Nicht-Homo-Sapiens
Ähm, ich dachte eher an Lachen.

Grüße
Sturek

 

Hi nochmal!

Ähm, ich dachte eher an Lachen.
Achso ?
Da kommt man aber nicht so leicht drauf. Wobei, stört mich jetzt nicht sehr, weil ist ja aus der Sicht des Aliens geschrieben, und für den werden alle menschlichen Laute gleich komisch klingen.
VG
M.D.

 

@MorningDew ,
So ist das eben. Manchmal stellen sich die Leser etwas ganz anderes vor als die Autoren. :lol:

Glitzernde Bäche von Schweiß rannen über seinen bemalten Körper.
Das Schwitzen irritiert mich etwas, da es etwas ist, was irdische Käfer so überhaupt nicht können.

Melitta hat das jetzt geändert: Sein mit zermahlenen Kristallen bestäubter Körper funkelte und schimmerte im Schein des flackernden Feuers.

Grüße
Sturek

 

Hallo @Sturek, hallo @Melitta Jacobs ,

da hat sich ja schon einiges im Text getan, so dass mir fast nur noch die Aufgabe bleibt Euch zu schreiben, dass ich die Geschichte gerne und mit viel Spaß gelesen habe.

Die Missverständnisse zwischen Zivilisationen waren schon öfter Thema in der Science-Fiction, aber ihr habt das sehr unterhaltsam und humorvoll beschrieben.

Nur drei kurze Anmerkungen:

Immer wieder breitete er seine harten Flügel aus und fächelte den Rauch zu Uuk, der in der Mitte des von den Alten gebildeten Kreises saß.
Hier erlebe ich den Satz als zu lang, vor allem den letzten Nebensatz.

Körper und Geist trennten sich voneinander. Der Körper existierte nicht mehr, alle seine Sinne waren nach außen gestülpt, auf Empfang gestellt, lechzten und hungerten nach der göttlichen Eingebung.
Sehr schöne Beschreibung käfer-alien-artiger Meditation.

Vorsichtig schob er seine Arme unter den Flügeln hervor, öffnete die mit Hautschuppen verdeckten Hörgruben an seinen Unterarmen und drehte die Arme nach verschiedenen Seiten.
Auch das hier. :thumbsup:

Gerne gelesen.

Liebe Grüße
Gerald

 

@Sturek :

Ja, Glitzer! :D
Und so umgeschrieben, dass die ursprüngliche Atmosphäre der Szene erhalten bleibt, mag ich!
;)

VG
M.D.

 

Hallo @C. Gerald Gerdsen,

vielen Dank auch für dein Feedback.

Immer wieder breitete er seine harten Flügel aus und fächelte den Rauch zu Uuk, der in der Mitte des von den Alten gebildeten Kreises saß.
Hier erlebe ich den Satz als zu lang, vor allem den letzten Nebensatz.
Ich denke, der Satz ist trotzdem gut verständlich, so dass er nicht geändert werden müsste.

Grüße
Sturek

 

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