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Weihnachten 2009

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29.11.2006
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Weihnachten 2009

Auf dem Weihnachtsmarkt standen um einem Stand mit Büchern und Werbematerial zum Thema Gott, Religion etc. einige ältere Damen und mild lächelnde, schneidig aussehende Anzugträger herum.
Eine der Damen wandte sich mir zu, lächelte mich durch ihre randlose Brille gewinnend an und fragte mich, ob ich eine Unterschrift leisten würde für die Unterstützung eines Bürgerbegehrens, das für Berlin die Einführung des Religionsunterrichtes als Wahlfach als Alternative zum Ethikunterricht einforderte.
In diesem neuen Unterrichtsfach sollte es natürlich auch noch um andere Religionen gehen und nicht etwa nur um das Christentum und beinahe selbstverständlich schien sie vorauszusetzen, dass ich genau wie die anderen Leute hier auf diesem kleinen, lauschigen und edelteuren Weihnachtsmarkt in Berlin Zehlendorf ohne zu zögern, ihr lächelnd zustimmend, meine Unterschrift geben würde.
Ich tat kurz, als ob ich überlegte und antwortete abwägend, dass ich es schon besser fände, wenn das Fach Ethik nicht abwählbar wäre. Religionen würden ja zudem in Ethik behandelt und die Einführung eines Unterrichtsfachs Religion wäre demnach gar nicht notwendig.
Sie bekam einen grausamen Zug um den Mund, während die Lachfalten um ihre Augen noch tiefer wurden und ich wusste plötzlich, dass sie selbst eine Lehrerin war, die Religion unterrichten wollte und dass sie jeden Besucher dieses Weihnachtsmarktes, der keine Unterschrift auf ihr Papier setzte, als eine persönliche Niederlage empfand, für die sich bitter rächen würde, wenn sie nur jemals Gelegenheit dazu bekäme.
Ein Charakterzug, der ihr als Lehrerin sicher Gehorsam und Folgsamkeit ihrer Zöglinge garantierte.
Ich wandte mich von ihr ab, deren Gesicht nun zu einer Grimasse aus Verachtung und blankem Hass geworden war und ging schnell weiter.

 
Zuletzt bearbeitet:

Tja, Schmidt, dafür, dass du schon beinahe ein Jahrzehnt hier dabei bist, scheinst du nicht wirklich viel Ahnung davon zu haben, was eine taugliche Kurzgeschichte auszeichnet. Was du hier bietest, ist nicht mehr als die Beschreibung einer winzigen und einigermaßen belanglosen Alltagsepisode, aus der ich ehrlich gesagt nichts mitnehmen kann, worüber es sich nachzudenken lohnt.
Die Andeutung eines Konfliktes kann ich höchstens darin erkennen, dass zwei Weltanschauungen aufeinandertreffen, aber darüber hinaus geschieht genau gar nix.
So what?

Einmal mit dem Würfeln aussetzen und zurück zum Start.

offshore

 

Hallo Schmidt

Ich muss mich offshore anschliessen, das schmeckt wie kalter Glühwein ohne Alkohol. Das hat keinen Plot, das ist nur eine austauschbare Szene auf einem Marktplatz, ja selbst, dass es sich beim Ort um einen Weihnachtsmarkt handelt, tut nichts zur Sache.
Weshalb erzählst du mir diese Geschichte aus vergangenen Tagen? Ohne irgendeinen Bezug zum Ereignis herzustellen, lässt du nicht nur die Stimmenfängerin, sondern auch den Leser ziemlich alleine dastehen.

Folgende Stellen liessen mich zudem stolpern:

Auf dem Weihnachtsmarkt standen um einem[n] Stand mit Büchern
standen/Stand


Sie bekam einen grausamen Zug um den Mund, während die Lachfalten um ihre Augen noch tiefer wurden
Wie das Wort bereits sagt, sind das also Falten vom Lachen. Das kollidiert aber mit dem grausamen Zug um den Mund. Also würde da eher "Krähenfüsse" besser passen.


und ich wusste plötzlich, dass sie selbst eine Lehrerin war, die Religion unterrichten wollte
Woher wusste er das?


für die [sie] sich bitter rächen würde,
Somit bleibt am Ende nur die Frage, was wollte mir der Autor da genau erzählen?

Nix für ungut, aber da geht wesentlich mehr!
Gruss dot

 

Liebe Leute, vielen Dank für die netten Kritiken,
leider wird es hier nichts mehr mit faszinierenden Spannungsbögen und irren Plots, das gibt die story nicht her.
Es ist eben nur eine kurze

Alltagsepisode

 

Hallo Schmidt!

Tja, als Reli- und Ethiklehrerin kriege ich auch manchmal so einen grausamen Zug um den Mund - vor allem, wenn was lieblos vorgebracht wird. Wie leider hier. Da hätte noch mehr drinstecken können, nicht nur bloße Vermutungen ("und ich wusste plötzlich, dass sie selbst eine Lehrerin war, die Religion unterrichten wollte"), denn das ist grundsätzlich - zumindest für mich - ein interessantes Thema, das einen hübschen Konflikt ergeben könnte. Darum bemühst du dich aber gar nicht, du willst nur eine Meinung vorbringen und gut. Finde ich aber nicht besonders gut. Entwickle doch genauer, wie die Alte zunehmend bösartiger wird, wie beim Prot üble Schulzeiterinnerungen hochsteigen und lasse dann das Ganze hübsch eskalieren auf dem Weihnachtsmarkt, während gerade 'Stille Nacht' aus den Lautsprechern kommt ...

Grüße,

Eva

 

Nein, das kann zu Ideologien jeglicher Art gehören, auch zu einer bestimmten Auffassung von Religion. Bei mir und an dieser Stelle: weil du was verschenkst mit deinem Text und die Vorschläge anderer nicht erwägen magst. Finde ich halt nicht angemessen in einem Forum, in dem man sich gegenseitig - auch und gerade mit Hilfe von Kritik - vorwärts bringen könnte. Wenn man wollte. Offshore und dotslash gaben Hinweise, ich auch, wie wäre es mit einer Auseinandersetzung damit? Statt Polemik?

 

Hallo Schmidt,

warum nimmst du nicht deinen Text als Leitfaden und füllst das ganze nun mit Leben. Also, ich denke, hier steckt schon Potenzial für einen brauchbaren Plot drin.

Die bereits angezeigten Sachen muss ich nicht wiederholen. Ich finde es auch ein bisschen schade, wie du mit Hinweisen und Kritik umgehst. Deshalb werde ich mich auch kurz fassen.

Schönen Gruß
khnebel

 

Vielen dank nochmal für die vielen Hinweise, aber für mich hat diese Alltagsepisode kein spannendes Geswchichten Potenzial,
das Thema religionsunterricht oder nicht an sich interessiert mich nicht, es wäre dann also ein ziemliches Gekrampfe,
mich hatte an dieser Szene eigentlich nur der Moment des wechselnden Minenspiels dieser Dame beeindruckt, dieser abrubte routinierte Wechsel von gewinnend lächelm zum hassverzerrten Gesichtsausdruck - mehr wollte ich auch nicht schreiben
also wilde Plots, Eskalation mit Gegensätzen wie Geschrei bei friedlicher weihnachtsmusik etc waren hier gar nicht meine INtention...

 

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