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Wie man eine Banane zu schälen hat!

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25.06.2015
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Wie man eine Banane zu schälen hat!

Ein Auszug aus dem Expeditionstagebuch von Professor Georg Heu lautet wie folgt:

[…] Ich sitze in einem alten Baumriesen und blicke auf eine Waldlichtung mitten im dichten Dschungel. Unzählige Menschaffen haben sich hier zusammengefunden und sitzen exakt nach Art in Gruppen sortiert. Doch trotz der gut strukturierten Gruppierungen ist auf der Lichtung die Hölle los. Alle Anwesenden brüllen heillos durcheinander und ab und an kann man beobachten, dass die Gruppen miteinander kommunizieren. Dabei ist mir nicht ersichtlich, ob sie Verabredungen treffen, oder ob sie sich bedrohen bzw. sogar erpressen wollen.
Auf einmal steht eine Gorilladame auf und tritt ins Zentrum der Lichtung. Erst jetzt bemerke ich den Stein in der Mitte der Lichtung, auf welchen die Gorilladame aufsteigt. Alle Affen verstummen, manche aus Überzeugung andere mit Widerwillen. Mit einer Banane in der Hand demonstriert sie, wie bisher die Banane geschält wurde. Dies ist zwar nur eine Hypothese, aber mein Wissenschaftlersinn lässt mich schlussfolgern, dass sie an der ursprünglichen Bananenschältechnik verbleiben will. Nach Beendigung ihrer Vorführung bekunden alle Gorillas mit Brusttrommeln ihre Zustimmung, und die stolze Dame verzehrt die Banane genüsslich. Während die Gorilladame gewichtig wieder ihren Platz in der Gorillagruppe einnimmt, erhebt sich diesmal ein Schimpanse und sucht ebenfalls mit einer Banane bewaffnet das Zentrum der Lichtung auf. Doch besonders ist diesmal, dass er nicht allein vorgeht. Ihn begleitet ein alter Schimpansenkollege der einen Ast als Stütze mit sich führt. Vorne angekommen präsentiert der Redner, wie er die Banane schält und dem Alten herüberreicht. Diese Vorführung wird nicht nur von den Schimpansen mit einem Affentheater bejubelt. Auch die Orang Utans scheinen von dieser Idee angetan zu sein und äußern milde Zustimmung. Bis sich der Trubel wieder gelegt hat, beobachte ich einige Zwischenrufe und auch Proteste von Gorillas und Bonobos. Sichtlich zufriedener scheinen Letztere zu sein, als einer von ihnen den Schimpansenredner ablöst. Immer wieder versucht dieser Bonobo die Banane in die Staude wieder einzusetzen. Offenbar scheint er zu gestikulieren, das Schälen und damit auch den Verzehr der Banane restlos bleiben zulassen, um damit der Staude keinen Schaden beim Pflücken zufügen zu müssen. Letztlich legt der Bonobo die Banane zur Staude zurück, macht eine tiefe Verbeugung vor selbiger und tritt vom Pult in seine Gruppe zurück. Erst jetzt erlangen auch die Orang Utans das Wort. Doch nicht einer, sondern gleich ein Dutzend von ihnen betreten das Zentrum und alle ziehen gemeinsam die Schale der Banane ab. Darauffolgend wird die Banane in gleich große Stücke geteilt und jeder Teilnehmer des Schälprozesses genießt sein Stückchen Banane.
Im weiteren Verlauf kommt es immer wieder zu heftigen Ausschreitungen mit Beißattacken und dem Werfen von Fäkalien. Ich denke an die armen restlichen Menschenaffen des Dschungels, die nun völlig ratlos sind, wie sie denn die Bananen schälen dürfen oder sollen. […]

Fünf Jahre später wiederholte Professor Georg Heu seine Expedition. In seinem Tagebuch notierte er nur folgenden Satz:

[…] Die Diskussionen zur Schälweise der Bananen unter den Menschenaffen laufen unverändert weiter. […]

 

Halli Hallo Kouro,

dann lass mich mal deine kleine Geschichte kommentieren :)

Die Idee finde ich an sich sehr gut, ist mal etwas anderes. Bei der Umsetzung mangelt es aber doch etwas. Irgendwie hab ich die ganze Zeit gedacht, dass die Geschichte aus Sicht eines Affen erzählt wird, weil ich den Anfang mit dem Professor beim Lesen vergessen bzw angenommen habe, dass nur ein Affe selbst so nah am Geschehen dran sein kann. Aber gut, er versteckt sich in einem Baumriesen und beobachtet das ganze (wie er alles so genau interpretieren kann, ist natürlich fraglich) . Ich fand die Erzählerstimme etwas gestelzt (weil ich ja glaubte ein Affe erzählt), aber mit einem Professor ist das natürlich in Ordnung. Allerdings nimmst du der Geschichte viel von ihrem Potential. Entweder du berichtest sehr primitiv aus der Sicht eines Affen oder du lässt einen richtigen Wissenschaftler erzählen und würzt den Text mit in paar lateinischen Fachbegriffen ;) Das fände ich jedenfalls interessant.

und sitzen exakt nach Art in Gruppen sortiert.

Diesen Satz finde ich etwas unelegant. Du wolltest damit sagen, dass jeder Affe bei seiner Art sitzt. Vielleicht solltest du die Satzstellung etwas ändern, ich hab den Satz beim ersten Lesen nämlich nicht ganz kapiert.

Alle Anwesenden brüllen heillos durcheinander und ab und an kann man beobachten, dass die Gruppen miteinander kommunizieren.

Warum verwendest du hier "man"? Es ist doch der Professor, der erzählt. Das kommt sehr unpersönlich rüber und nimmt Spannung.

Dabei ist mir nicht ersichtlich, ob sie Verabredungen treffen, oder ob sie sich bedrohen bzw. sogar erpressen wollen.

Ich würde den Satz so umstellen: Dabei ist mir nicht ersichtlich, ob sie Verabredungen treffen, sich bedrohen oder sogar erpressen wollen.
Macht das ganze etwas dynamischer :) Ist aber nur ein Vorschlag.

Nun zum Haupteil deiner Geschichte. Die Vorführungen der Bananenschälweise. Den Anfang mit der Gorilladame finde ich noch gut, aber danach schwand meine Konzentration immer mehr. Es fehlt einfach Pfeffer. Die Affen treten vor, jeder schält seine Banane, das war's. Der Professor kommentiert alles ziemlich langweilig. Punkt.

hn begleitet ein alter Schimpansenkollege der einen Ast als Stütze mit sich führt. Vorne angekommen präsentiert der Redner, wie er die Banane schält und dem Alten herüberreicht.

Ich verstehe die Rolle des Alten nicht ganz... und schält der Affe die Banane anders als der Gorilla? Wozu dann der Aufstand?

Immer wieder versucht dieser Bonobo die Banane in die Staude wieder einzusetzen. Offenbar scheint er zu gestikulieren, das Schälen und damit auch den Verzehr der Banane restlos bleiben zulassen, um damit der Staude keinen Schaden beim Pflücken zufügen zu müssen.

Das dieser, würde ich weglassen. Eine ganz amüsante Idee, wenn auch nicht sehr realistisch, aber egal.

Doch nicht einer, sondern gleich ein Dutzend von ihnen betreten das Zentrum und alle ziehen gemeinsam die Schale der Banane ab.

12 Affen auf einmal? Eine Banane? Bei 4 könnte ich es mir noch vorstellen.
Bananenkommunismus? Ich muss zugeben, diese Idee bringt mich zum Schmunzeln :lol:

Es fehlt einfach der Witz an der Geschichte, den ich mir nach dem Titel, erwartet habe. Die Pointe. Ein kleiner Höhepunkt. Aber die Idee ist wirklich sehr gut. Mach was draus!
Würde mich freuen die überarbeitete Version lesen zu können. :D

Liebe Grüße
Lucinda

 
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Hallo Kouro,

ist ja schon recht leichtsinnig, sich in einen hohlen Baumriesen zu setzen. Die Mesnchenaffen scheinen aber nicht scheu zu sein. Am Ende des ersten Absatzes frage ich mich allerdings, um was für einen Professor es sich bei dem Prot eigentlich handelt. Zoologe oder Verhaltensforscher wohl kaum. Überhaupt legen seine wilden Schlussfolgerungen mir den Verdacht nahe, dass er den Professorentitel auf dem Jahrmarkt geschossen hat.

Erst jetzt bemerke ich den Stein
Ich vermute, ein recht flacher Stein.
manche aus Überzeugung andere mit Widerwillen.
Und das kann man erkennen? Oder sind das einfach Ideen des Prot?
Mit einer Banane in der Hand demonstriert sie, wie bisher die Banane geschält wurde.
Da ja danach das Wort Hypothese kommt: Wie ist diese Hypothese entstanden? Gab es Beobachtungen über die übliche Babanenschältechnik? Man könnte genau so sinnvoll die Hypothese aufstellen, dass Affen enfach zudrücken, bis die Banane aus der Schale flutscht und - gut gezielt - im Maul landet.
dass sie an der ursprünglichen Bananenschältechnik verbleiben will.
festhalten würde wohl besser passen.
vom Pult
wo kommt das denn jetzt her? Oder ist der Stein gewachsen?
Die Diskussionen zur Schälweise der Bananen unter den Menschenaffen laufen unverändert weiter.
Nach Deinen vorigen Ausführungen über die Verwirrung unter den Affen hatte ich eher angenommen, dass sie nach fünf Jahren alle verhungert sind. Aber vielleicht ist Banane ja ein besonderer Leckerbissen, den es nur Sonntags gibt.

Eine lustige Geschichte, aber leider ohne richtigen Biss. Vielleicht solltest Du die unterschiedlichen Schältechniken noch näher beschreiben. Und irgendwie bräuchte die Geschichte auch eine Pointe. So plätschert sie dahin, so dass die heftigen Ausschreitungen am Ende recht unvermittelt auftreten. Vielleicht zunächst am Beginn einen allgemeinen Satz: Es ist bekannt, dass Menschenaffen Bananen so schälen ...
Und dann bei jeder Schälmethode die Rekationen der Gruppen ausschmücken. Vielleicht versucht ja auch der eine oder andere, eine für ihn neue Methode auszuprobieren - und scheitert kläglich.

Also, Potential hat die Geschichte.

Liebe Grüße

Jobär

 

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