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Bandit

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19.08.2015
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Bandit

Es quietscht und zischt, als der ICE in den Bahnhof einfährt. Ich presse die Hände gegen meine Ohren und schließe die Augen. Aber es hilft nicht. Den Lärm kann ich nicht leiser drehen, die Bilder im Kopf nicht ausblenden.
Ich atme, wie es mich die Psychologin gelehrt hat. Tiefe Atemzüge, eine Pause nach dem Ausatmen. Entspannung - nicht nur fürs Zwerchfell. Dann öffne ich wieder die Augen. Sehe Fahrgäste auf dem Bahnsteig an mir vorbeieilen: Frauen in bunten Kleidern, Männer die Koffer tragen, Kinder mit Basecaps; und Bandit. Er überragt sie alle um Haupteslänge.
Ich streiche meinen Rock glatt, löse mich aus dem Schatten des Fahrkartenschalters, schiele kurz nach allen Seiten und gehe ihm entgegen. Er sieht mich und bleibt stehen, lässt Sekunden verstreichen, bevor er seine Arme öffnet. Die letzten Meter renne ich.
»Danke fürs Abholen.« Er grinst und reicht mir einen Strauß weißer Nelken.
»Kein Problem«, sage ich und lächle ihn an. »Warum die Bahn? Musstest du den Mustang zu Geld machen?«
»Nee, niemals. Hab den Lappen weg. Endgültig.« Er schultert seine Sporttasche. »Frag nicht«, sagt er, noch bevor ich Luft geholt habe.
»Mensch, Bandit, immer baust du Scheiße.«
Mein Onkel schneidet eine Grimasse und folgt mir zum Ausgang.

Bandit heißt eigentlich Konrad und ist das Nesthäkchen unter den Geschwistern meiner Mutter. Da er oft bei uns zu Hause herumlungerte, wurde er für mich mehr ein großer Bruder als ein Onkel. Seinen Spitznamen bekam Bandit von mir – wegen der Ähnlichkeit zu dem jungen Burt Reynolds. Als Kind hatte ich keine Ahnung davon, dass der Name bereits Programm war.
»Hab dir die Couch im Arbeitszimmer bezogen«, sage ich und führe ihn durch die Wohnung. »Ralf nimmt Auszeit. Wollten nächste Woche zum Zelten nach Holland. Gestern ist er nach Lloret geflogen.«
»Ui. Ärger?«
Ich zucke mit den Schultern, nehme den Bilderrahmen vom Schreibtisch und fahre über Ralfs Konterfei. »Verflixtes siebtes Jahr. Wird wieder.«

Der Mond hat die Form einer Sichel und leuchtet hell. Wir gehen auf einen Absacker. Mir schwebt das urige kleine Lokal an der Straßenecke vor, in dem morgen das Familienfest stattfinden soll, doch Bandit will in die Stadt.
Ich parke den Wagen am Neckarufer, und wir schlendern Richtung Altstadt. Über unseren Köpfen, beleuchtet wie eine riesige Skulptur, die alte Schlossruine.
Mit dem Abbau des Stützpunktes ist der Glanz der Manhattan-Bar verschwunden. Jeder wollte ihn hier erleben, den American Way of Life, der von den Wänden widerhallte, beim Spiel der Bands oder auf dem Parkett zu spüren war, über das man beim Tanzen hinwegfegte. Dort, wo früher Sitzplätze reserviert werden mussten, haben wir heute freie Auswahl. Das Licht ist schummrig, der Samt unserer Sessel verschlissenen.
»Neun Jahre, Katja«, sagt Bandit, hebt sein Whiskyglas und betrachtet die schimmernde Flüssigkeit. »Auf die alten Zeiten.«
Ich nicke, proste ihm zu und nippe am Cocktail.
»Hast ordentlich gebechert an dem Abend. Konntest mithalten«, sagt er.
»Du weißt, warum.«
Bandit leert sein Glas in einem Zug und knallt es auf den Tisch, dann beugt er sich zu mir und mustert mich. Lang und durchdringend, als wolle er in mich hineinsehen. Ich habe meine Hände im Schoß gefaltet und halte Bandits Blick stand. Seine Augen sind dunkel, Haare, Schnauzbart und Koteletten leicht ergraut. Mein Onkel seufzt und fragt: »Dieser Typ … Mal was gehört?«
Meine Finger fangen an zu zittern. Ich schiebe sie in die Taschen meiner Latzhose und sehe über Bandits Schultern hinweg eine Animierdame, die sich mit wiegenden Hüften einem Gast nähert. Ihre Oberweite droht aus der Korsage zu fallen; blonde Locken hüpfen auf und ab.
»Zum Glück ist morgen Taufe und keine Beerdigung«, sage ich und spüre, bitter schmeckender Saft die Kehle aufsteigen.
Mein Onkel lehnt sich zurück und sieht mich mit gerunzelter Stirn an. »Du steckst hinter der Einladung, nicht wahr?«
Wir zucken zusammen, als an der Bar etwas zu Bruch geht. Eine Brünette im Negligé-Kleid sammelt Scherben ein und erregt Bandits Aufmerksamkeit.
»Ich hab Lisa gesagt, sie kann sich ’ne neue Patin suchen, wenn sie dich nicht einlädt.«
Bandit lacht auf. »So was dacht ich mir«, sagt er und stiert jetzt ungeniert die Bardame an.
»War nicht leicht, an deine Adresse zu kommen – immer nur Ansichtskarten. Hättest mir ruhig schreiben können, dass du wieder in Deutschland bist.«
Als die Frau ihm zuzwinkert, greife ich nach seinem Arm.
»Drei Jahre haben sie dir aufgebrummt. Warum bist du untergetaucht nach der Haft? Warum wolltest du mich nicht sehen?«
»Du hast sie gehört, die liebe Familie«, sagt er. »Allen voran deine Mutter.«
»Aber ich doch nicht – ey, wir sind Kumpel.«
»Eben«, sagt Bandit und tätschelt mir die Hand.

In der Nacht schlafe ich schlecht. Meine Finger greifen suchend auf die andere Seite des Bettes. Sie ist kalt und leer wie mein Inneres, seit Ralf gegangen ist. Mehr als ein Jahr musste er warten, bis ich mit ihm schlafen konnte. Ich weiß noch, wie überrascht ich war, dass es auch schön sein kann.
Tränen laufen mir übers Gesicht. Ralf. Er hat mich nie bedrängt, über meine Pein zu sprechen. Aber immer gehofft, ich würde es eines Tages tun. Mein Schweigen käme ihm wie eine Lüge vor, sagte er beim Abschied. Und damit könne er nicht umgehen.
Ich stehe auf, gehe barfuß ans Fenster. Die Nacht ist sternenklar, die Straße leer – auch die Stelle neben der Straßenlaterne, am Haus gegenüber. Ich seufze, laufe im Zimmer umher, öffne eine der Schwebetüren des Schranks. Im untersten Regal finde ich das Kästchen, in dem ich Persönliches aufbewahre. Ich hebe den Deckel an. Das schwarz geränderte Kuvert liegt obenauf. Ich entnehme die Karte, stelle sie wie ein Foto auf den Nachttisch und lasse mich auf den Boden sinken.

Wir trauern um
Katja Bold,
die uns im Alter von 21 Jahren verlassen wird.

Heidelberg, im April 2005


Viermal hat die Kirchturmuhr geschlagen, als ich schlurfende Schritte auf dem Flur höre. Die Klospülung geht, und Bandit schleppt sich zurück in sein Zimmer.
Ich schlage die Bettdecke zur Seite, stapfe durch Schlafzimmer und Korridor. Ohne anzuklopfen öffne ich die Tür. Mit angewinkelten Beinen sitzt er auf dem Bett und raucht. Seine Haare sind zerzaust wie die eines schlafenden Kindes, der Blick hellwach.
»Hast du eine für mich? Ich kann nicht pennen.«
Die Camels kommen samt Feuerzeug angeflogen. Ich lehne mich gegen den Türrahmen, brenne mir eine Zigarette an und nehme ein paar hastige Züge. Dann laufe ich auch in diesem Zimmer umher, bis Bandit nach meiner Hand greift und sie festhält.
Ich setze mich ans Ende der Schlafcouch, schiebe die Füße unter die Decke, die neben meinem Onkel liegt. Auf seinem Knie balanciert er den Aschenbecher. Bandit raucht und taxiert mich. Ich lege den Kopf in den Nacken, inhaliere jetzt tief. Betrachte den Rauch, wie er meinem Mund entweicht und sich seinen Weg nach oben sucht. Ralf und ich haben das Zimmer renoviert. Die Decke weiß gestrichen, die Wände in diesem Wahnsinnsgelb, das uns anfangs die Gesichter verziehen ließ, weil wir das Gefühl hatten, in Zitronen zu beißen.
Erst als Bandit auf meine Hände starrt, wird mir bewusst, dass ich sie auf dem Bauch liegen habe. Wärmend, schützend. Doch da ist nichts mehr, was es zu behüten gibt. Weil ich es nicht retten konnte vor den Fäusten und Füßen seines Erzeugers.
»Was weiß Ralf?«, fragt Bandit.
»Nur, dass ich ’nen Freund hatte, der grob war.«
»Grob?« Er spuckt mir das Wort ins Gesicht. »Und die Todesanzeige in deinem Briefkasten war ein Glückwunschtelegramm, oder was?«
»Das geht nur dich und mich was an.«
Bandit tippt sich gegen die Stirn. »Du irrst dich gewaltig, Katja.«
Ich nehme einige Züge und denke an Ralf, der mir immer zur Seite stehen wollte und jetzt alleine in Spanien ist. »Ja, sieht so aus«, sage ich.
Mein Onkel greift nach den Zigaretten. »Der Dreckskerl hat sich in die Hosen geschissen, hast du’s gesehen?« Er steckt sich die nächste an, wirft mir die Packung auf den Schoß.
»Hab ihn wimmern hörn«, sage ich, beuge mich zu ihm und streife Asche ab. »Die Kripo hat mich befragt, gleich am nächsten Morgen. Ob ich was zum Verbleib der Waffe sagen kann, mit der du rumgeballert hast oder zu deinen Urlauben in Tschechien.«
»Und?«
»Was 'und'? Hab ich Ahnung von deinen Geschäften?«
Bandit zieht die Mundwinkel zu den Ohren. »Der war gut, Katja. Sag schon, wo isse?«
»Da, wo’s keiner vermutet.«

Schon lange sitze ich in der Küche und sehe dabei zu, wie das Tageslicht den Raum ausfüllt. Ich rauche Bandits Kippen und trinke Kaffee. Zu gerne würde ich mein Gesicht an der Scheibe kühlen. Aber ich weiß, wen ich sehen werde, sobald ich mich dem Fenster nähere.
Er lauert vor dem Haus, ist in der Stadt, im Supermarkt. Er hat mich nie angesprochen, nur beobachtet und Präsenz gezeigt.
Der Kaffee ist kalt geworden. Irgendwo klingelt mein Handy. Am Ton höre ich, dass es Ralf sein muss. Dem Zug an der Zigarette folgt der Schluck aus dem Becher. Ich bin zu müde, um aufzustehen.
Die Tür vom Arbeitszimmer wird geöffnet. Bandits Schritte, erst auf dem Flur, dann im Schlafzimmer. Ein verhaltener Fluch. Das Klingeln wird lauter, unerträglich, als er neben mir steht. Ich strecke ihm die Hand entgegen und sehe auf. Seine Stirn ist gerunzelt, die Lippen aufeinandergepresst.
»Souvenir, oder was?«, zischt er. In der Rechten hält er die Todesanzeige, wedelt mit ihr vor meinem Gesicht. »Ich mach den kalt – noch mal so ’n Ding und ich mach den kalt.«
Bandit gibt mir das Telefon, zündet die Karte mit seinem Feuerzeug an und wirft sie ins Spülbecken.
Mein Mund ist trocken. Ich räuspere mich, nehme ab und sage: »Hallo.«
»Wie geht’s dir, Katja?«
»Geht so. Und dir?«
»Du fehlst mir.«
»Echt?«
»Mensch, was denkst du denn? Aber so kann’s nicht weitergehen. Ich will Antworten, verstehste?«
Ich nicke, ziehe noch mal an der Zigarette.
»Katja
»Komm bald zurück. Bitte. Dann wird alles gut.«

Bandit kommt aus dem Bad, mit ihm eine Wolke von Ralfs Cool Water. Nur mit einer Jogginghose bekleidet setzt er sich an den Tisch. Ich bringe ihm Kaffee und leiste Gesellschaft. Er ist schlank und drahtig wie Ralf, die Arme voller Tattoos. Das Bild auf seiner Brust kenne ich nicht: Ein Wolf mit hochgezogenen Lefzen. Seine Augen drohen mir. Gleich wird er aus Bandits Körper springen. Spitze Zähne mir die Kehle durchbeißen, scharfe Krallen den Körper aufschlitzen. Nein, ein Herz wirst du bei mir nicht finden.
»Seit wann ist der Wichser zurück?«, fragt mein Onkel.
»Zwei Wochen.«
»Was wirst du tun?«
»Abwarten.«

Graue Wolken schieben sich vor die Sonne, als ich auf die Straße hinaustrete. Bandit lehnt im dunklen Outfit an der Hauswand und raucht.
»Hab das ganze Viertel abgesucht – da is keiner.«
Ich nicke, knöpfe meine Kostümjacke zu und verschränke die Arme vor der Brust. Während wir nebeneinander Richtung Kirche laufen, blicke ich mich unentwegt um.
»Entspann dich, Mädel. Du siehst Gespenster«, sagt Bandit.
»Ich bilde mir das nicht ein. Oder meinst du, ich bin verrückt?«
Bandit bleibt stehen und schaut mich aus zusammengekniffenen Augen an. Dann legt er einen Arm um mich. »Nein, aber ich hab dem meine Knarre ins Maul gestopft und gesagt, beim nächsten Mal drück ich ab. So was vergisst man sein Lebtag nicht.«

Die Kirchenglocken jubeln zum Freudenfest. Bandit und ich sind die Letzten, die ankommen. Unsere Verwandtschaft wartet vor dem Seitentor. Meine Onkel in Anzug und mit Krawatte, die Frauen tragen Zweiteiler. Der Täufling schläft im langen Spitzenkleid auf dem Arm meiner Cousine. Ich muss mir auf die Lippen beißen, um beim Anblick des Babys nicht loszuschreien. Mutter winkt und kommt auf uns zu.
»Dass Ralf jetzt krank werden musste«, sagt sie und nimmt mich zur Seite. Ihrem Bruder schenkt sie einen kurzen Blick mit verkniffenem Mund. »Wolltet ihr morgen nicht in Urlaub fahren?«
Ich nicke und sehe zu Bandit, der bei seinen Geschwistern steht. Die Hände in der Jeans vergraben, seine Stiefel ziehen Kreise. Sie haben ihn per Handschlag begrüßt. Flüchtig, mit gerümpfter Nase und vorgeschobenem Kinn. Er hat ihren Namen beschmutzt und dem Gerede der Leute ausgesetzt. Das können sie ihm nicht verzeihen.
Ich werfe einen letzten Blick über die Schulter, bevor ich das Gotteshaus betrete und erschauere. Greife nach dem Arm meines Onkels.
»Wo?«, fragt er.
»Rathaus.«
»Geh rein und bleib drin«, sagt Bandit und schiebt mich durch die Tür.

Ich verlasse die Kirche lange bevor der Pfarrer Amen sagt. Die wenigen Meter zur Gaststätte renne ich, um mich auf der Toilette endlich auszukotzen.
Als ich zurück in den Schankraum komme, sitzt mein Onkel am Tresen, ein leeres Schnapsglas vor sich. Dreht es, wie ein Roulette-Rad.
»Für mich auch«, sage ich zu dem Mann hinter der Theke. »’nen Doppelten.«
Bandit dreht sich um und blickt in mein Gesicht. »Nee du, der machste ’nen Tee«, sagt er, zieht den Barhocker zu seiner Rechten zurück und wartet, bis ich Platz genommen habe. »Ist gleich stiften gegangen«, raunt er mir zu. »Auf ’n Friedhof gerannt.«
Als der Keeper das heiße Getränk vor mich stellt, verlange ich nach Rum. »Hast ihm ’ne Abreibung verpasst?«, frage ich, nehme den Hochprozentigen entgegen und leere ihn löffelweise ins Glas.
»Nee«, sagt mein Onkel. »Totenruhe is mir heilig.« Er wirft den Kopf nach hinten und lacht. »Was für ’n Schisser. Der hat die Schnauze voll und haut ab, wirst sehen.«

Nach und nach trudelt die Familie ein. Es gibt nur den einen Weg in die Gaststube und der führt an Bandit und mir vorbei. Sie schauen zur Seite, auf Schuhspitzen oder fummeln an Smartphones, bevor sie sich am Fenstertisch niederlassen.
Für sie, wie für alle, die es in der Zeitung lasen, hat Bandit im Suff erst auf eine Kneipe, dann im Hinterhof wild um sich geschossen. Was sonst noch war, in dieser Nacht, wissen nur drei Leute.
»Ich mach ’nen Abflug«, sagt er. »Das wird nichts mehr mit denen.«
»Nein, bleib doch. Wir haben uns lange nicht gesehen«, sage ich und halte ihn am Arm fest. »Bitte. Onkel Konrad – Konni.«
»Lass gut sein, Katja. Das steht dir nicht.« Er greift seine Jacke, geht zum Ausgang, ohne Brüder und Schwester anzusehen. Ich folge ihm vor die Tür.
»Wartet ein Mädchen auf dich?«
Mein Onkel grinst und schüttelt den Kopf. »Nee, was Wichtiges«, sagt er. »Business. Ist echt dringend.«
»Du und deine Geschäfte«, murmle ich und umarme ihn.
Mein Onkel tippt mir auf den Rücken und sagt: »Vergiss nicht, du hast noch was, das mir gehört.«
Ein Taxi kommt um die Ecke und bleibt am Straßenrand stehen. Der Fahrer öffnet von innen die Tür.
»Einer meiner Jungs ist unterwegs. Der bleibt, bis Ralf zurück ist.« Ein kurzes Festhalten, bevor er sich aus meiner Umklammerung löst.
»Nicht nötig. Ich komm klar«, sage ich und blinzle Tränen weg.
»Keine Widerrede. Und für später gilt: Ruft an, wenn was is, verstanden?« Er steigt in das Auto und zwinkert mir zu. »Meine Karre hab ich ja noch.«

Mitternacht ist längst vorbei. Ich stehe vor dem Küchenfenster, hebe mit dem Handrücken die Gardine an. Ralf hat die Kawa vor dem Haus abgestellt. Ihr grüner Lack glänzt im Schein der Straßenbeleuchtung. Seit einer Woche ist er von der Costa Brava zurück und fürs Erste bei seinem Bruder eingezogen. Für mich ist das in Ordnung, denn wir sehen uns täglich. Es ist schön. Ein bisschen, wie sich neu verlieben. Dass er heute Nacht geblieben ist und im Arbeitszimmer schläft, liegt an seinen Kumpels, die vorbeigekommen sind und mit denen wir ein paar Bier gehoben haben.
Als er in die Küche kommt, lasse ich die Hand sinken. Atme durch.
»Hab dich rumlaufen hören«, sagt er, tritt hinter mich und schlingt die Arme um meinen Leib. Seine Berührungen sind sanft und ich weiß, der Schmerz ist in meinem Kopf. Nur in meinem Kopf. Als ich dennoch zusammenzucke und leise keuche, lässt er mich los. Ich spüre, wie sich Ralfs Muskeln anspannen. Eine Bewegung, weg von mir. Nein. Nein. Ralf soll bleiben. Er soll bleiben. Ich taste nach hinten, greife seine Hand und umschließe sie. Halte ihn fest. Atme ein und wieder aus. Lösen. Alles lösen. Dann fange ich an zu sprechen.

Abba singen Dancing Queen. Ich fühle mich wie eine Königin, tanze durch meine Wohnung, wedle mit dem Staubtuch und kreische: Young and sweet, only seventeen … oh yeah! Es riecht nach Putzmittel. Ozean-Frische im Bad, Limette in der Küche und Orange in Wohn- und Schlafzimmer. Ich habe den freien Vormittag genutzt und die Bude auf Vordermann gebracht. Auch das Bett ist frisch bezogen – man weiß ja nie. Heute Abend treffe ich mich mit Ralf in der Stadt. Essen beim Italiener, danach ins Kino. Ich bin aufgeregt wie ein Teenager.
Bevor ich in die Firma gehe, will ich zu C&A. Eine neue Bluse muss her, am besten mit Rüschen. Ralf gefällt das.
In die Stadt fährt man zweispurig und zur Mittagszeit ist wenig Verkehr auf der Umgehungsstraße. Ich sehe in den Rückspiegel und überlege, wie lange der Golf schon hinter mir ist. Sein Nummernschild hängt schief und ich könnte wetten, dass ich es schon gesehen habe. Gleich, als ich aus meinem Wohnviertel herausgefahren bin. Meine Hände werden immer feuchter und als ich auf den Parkplatz des Bekleidungshauses einbiege, tropft mir Schweiß von der Stirn. Der Golf fährt weiter. Ich warte fünf Minuten und beobachte die Straße. Als er nicht wieder auftaucht, steige ich aus.

Ich streife durch die Reihen und finde schnell zwei schöne Oberteile. Vor dem Spiegel halte ich sie hoch und vergleiche sie miteinander. Eine der Blusen ist hinten zum Knöpfen. Ich lächle, schließe die Augen und stelle mir vor, wie Ralfs Finger über den glatten Stoff fahren. Wie er langsam einen Knopf nach dem anderen öffnet. Wie er meinen Rücken entblößt, ihn mit den Lippen liebkost. Als ich Atemluft im Nacken spüre, brauche ich einen Moment, um zu verstehen. Mein Herz rast, die Beine knicken weg. Ich halte mich an einem Wühltisch fest, und in meiner Lunge kommt kein Sauerstoff an.
»Bin wieder zurück, Katilein. Hab dich vermisst«, flüstert er mit rauchiger Stimme in mein Ohr. Dann fasst er grob an meine Schultern und dreht mich zu sich. Zusammengekniffene Brauen, die Augen zu Schlitze verengt. Meine Arme legen sich auf Brust und Unterleib. Ich krümme mich zusammen. Sein Lachen klingt heißer. Dann ist er weg.

Die kurze Fahrt in den Betrieb gleicht einer Ewigkeit. Ich bin nassgeschwitzt und vergesse zu atmen. Schloss-Brauerei. Dabei sieht man hier den alten Kasten nicht mal. Erleichtert fahre ich auf das Gelände des kleinen Familienbetriebes und parke neben dem Firmenschild.
Meine Kollegen sind in der Pause. Ich renne ins Büro zu meinem PC, starte das Programm, hacke in die Tasten und lasse den Drucker rattern. Jetzt noch schnell die Ränder zuschneiden.
Ich durchwühle die Stiftehalter auf dem Schreibtisch, finde und greife den winzigen Ring, an dem zwei Schlüssel baumeln, renne wieder. Diesmal die Treppen nach unten. Der Keller riecht muffig, und es ist kalt. Mit zitternden Fingern öffne ich die Tür, hinter der wir alte Unterlagen horten. Die Wände sind aus Ziegelstein gemauert, Fenster gibt es keine. An der linken Seite Regale bis unter die Decke, rechts stehen Aktenschränke. Aus Stahl. Wuchtig und robust wie Panzer. Vor einem dieser Monster gehe ich auf die Knie und schließe die unterste Lade auf. In ihr liegen gebündelte Kataloge. Ich schnaufe durch, umklammere das Schubfach und versuche, das Ungetüm nach vorne zu ziehen. Nur ein Stück. Nur ein klitzekleines Stück. Ich beiße die Zähne aufeinander, blase Luft in die Backen und spanne den Bizeps an. Es quietscht als würden Fingernägel über eine Wandtafel kratzen. Ich bekomme Gänsehaut davon. Aber egal. Ich kann hinter den Schrank fassen, an die Stelle, wo früher ein Durchgang zum Nebenhaus war. Jetzt ist dort eine Nische. Blind taste ich das Mauerwerk ab, finde was ich suche und zerre es hervor.
Oben höre ich die Stimmen des Braumeisters und der Sekretärin meines Chefs. Ich stehe auf, schnaufe hektisch und klopfe mir den Schmutz aus den Klamotten. Als Ruhe eingekehrt ist, schleiche ich aus der Firma.

Ich sitze im Auto und fahre über die Autobahn. Auf dem Beifahrersitz Vaters alter Rucksack. Bisschen verstaubt, aber eine Brauerei ist auch kein Bankschließfach. Aus der Seitentasche lugt die Karte mit dem schwarzen Rand.

Wir trauern um
Katja Bold,
die uns im Alter von 30 Jahren verlassen wird.

Heidelberg, im August 2014


Es wird Zeit, Bandit sein Eigentum zu bringen.

 

Hallo @lakita,

wow, was für eine spannende Story!
Guter Spannungsaufbau, schnell rein, schnell den Spannungsbogen begonnen und flott spannend weiter erzählt.
Hat mir ausnehmend gut gefallen, wie du das aufgebaut hast.

Ich kann mich darüber freuen wie ein Kind. Bin den ganzen Tag am hüpfen :-)
Ne, ohne Scheiß jetzt: Es fühlt sich wirklich richtig gut an, wenn ich das lese. Vielen Dank.

ich habe eine ganze Weile benötigt, um herauszufinden, dass es sich um eine Katja handelt. Klar, da bekommt die Person, die Bandit vom Bahnhof abholt, einen Blumenstrauß, aber das bedeutet für mich heutzutage nichts mehr in puncto Geschlechtszugehörigkeit des Blumenempfängers.

Da sprichst Du einen wichtigen Punkt an. In einer Urfassung hieß es am Bahnhof einmal so: "Danke fürs Abholen, Nichte." Er grinst und hält mir einen Strauß weißer Nelken entgegen, der schon bessere Zeiten gesehen hat.

Doch ich dachte, es ist vllt nicht schlecht, wenn ich die Art der Beziehung noch eine Weile bedeckt halte. Um so mehr versprach ich mir dann vom Aha-Effekt.
Dann wollte ich "Nichte" durch "Katja" ersetzten, was mir dann aber zu gewollt erschien. Mir ist nicht wohl dabei, dass der Leser relativ spät erfährt, um wen es sich bei der Erzählstimme handelt.
Ein "sie" lässt sich mMn nicht einsetzten, da es ja in der Ich-Form geschrieben ist. Überlegt habe ich mir, dass sich Katja vllt ihr Kleid glattziehen könnte, bevor sie auf Bandit zu geht. Oder er ihr erst mal kräftig an den Zöpfen zieht, wie er das früher evtl. auch getan hat. Aber da bin ich noch zu keiner für mich zufriedenstellenden Lösung gekommen, denn die Katja in meiner Vorstellung, trägt weder Kleider noch würde sie sich die Haare zu Zöpfe binden oder flechten.
Mal sehen, wie ich dieses Problem lösen kann – ich werde wohl noch eine Weile darüber nachdenken müssen.

Ich finde nur, dass ihre Sprache weder besonders weiblich, aber auch nicht besonders männlich ist. Daher habe ich halt eine ganze Weile lang gerätselt.

Ich stolpere immer wieder über Ausdrücke in Katjas Sprache, die mich stören und die ich dann abändere. Ich will sie möglichst sensibel sprechen lassen. Das hatte ich am Anfang zwar anders geplant, da sah ich sie burschikos, doch die Kommentare ließen mich das nochmals überdenken. Nun können natürlich auch Männer sensibel sprechen, aber vllt bekomme ich das irgendwie noch hin, dass man ihr das Weibliche anhört.

Dennoch hatte ich fest erwartet, dass sich Bandit nicht sofort aus dem Staub macht. Für meine Begriffe hat er a) zu wenig Lebenserfahrung, er kann sich ausrechnen, dass sich der Täter sofort wieder an Katja heranmacht, sobald er wegfährt, b) er müsste doch Katja eigentlich kennen und wissen, dass sie jetzt sich höchst unwohl fühlt, zumal sie ihn ja auch noch fast flehentlich darum bittet, zu bleiben. c) zeugt es von null Beschützerinstinkt, sofort wegzufahren. So handelt kein Beschützer.

Vielen Dank auch für diesen Hinweis. Du hast absolut recht.
Ich habe das inzwischen geändert. Katja bittet jetzt nicht mehr ganz so eindringlich bzw. sie will sich ihre Angst nicht anmerken lassen und Bandit ist nun fürsorglicher Onkel, der sich ausmalen kann, was in seiner Nichte vor sich geht. Deinen Vorschlag, in der wörtlichen Rede einen Satz einzubauen, der zeigt, warum Bandit zurück muss, habe ich angenommen. Ich kopiere Dir mal die ganze geänderte Szene:
"Nein, bleib doch. Wir haben uns lange nicht gesehen", sage ich und halte ihn fest. "Bitte. Onkel Konrad – Konni."
"Lass gut sein, Katja. Das steht dir nicht." Er greift seine Jacke, geht zum Ausgang, ohne Brüder und Schwester anzusehen. Ich folge ihm vor die Tür.
"Wartet ein Mädchen auf dich?"
Mein Onkel grinst und schüttelt den Kopf. "Ne, was Wichtiges", sagt er. "Business. Ist echt dringend."
Ein Taxi kommt um die Ecke und bleibt am Straßenrand stehen. Der Fahrer öffnet von innen die Tür.
"Einer meiner Jungs ist unterwegs. Der bleibt, bis Ralf zurück ist." Ein kurzes Festhalten, bevor er sich aus meiner Umklammerung löst.
"Ist nicht nötig. Ich komm klar."
"Keine Widerrede", sagt Bandit. "Und für später gilt: Ruft an, wenn was is, verstanden?" Er steigt in das Auto und zwinkert mir zu. "Meine Karre hab ich ja noch."

Auch wenn die Erklärung Bandit typisch knapp ist, hoffe ich, dass sie ausreicht, um Deine Bedenken zu zerstreuen.

Die Sache mit der Traueranzeige, da stand ich komplett auf dem Schlauch als ich las, dass Katja die letzte selbst geschrieben hat. Mir kam sofort der Gedanke, dass sie auch die erste Anzeige geschrieben haben könnte, was ja wohl von dir nicht beabsichtigt war oder doch? Also an dieser Stelle schwimme bzw. schwamm ich ein büschen.

Dazu hat sich @Novak ja ganz viele Gedanken gemacht und sie trifft damit voll ins Schwarze.
Es war sehr wohl von mir beabsichtigt, dass sich der Leser fragt, hat sie nun, oder hat sie nicht?
Ist es denn wichtig, da einen eindeutigen Hinweis darauf zu erhalten?
Ich finde es schön, wenn eine Geschichte nachhallt, wenn ich auch noch nach Tagen mir meine Gedanken dazu machen kann. Das wollte ich hier mit den beiden Karten erreichen.
Ist jetzt halt die Frage, wie der Leser das empfindet. Du bist da ein wenig geschwommen, wie Du schreibst. Was wohl heißt, Du warst Dir nicht sicher, was Du davon halten sollst?

Der Titel ist, wenn auch treffend, so doch nicht treffsicher genug. Es geht ja nicht nur um Bandit, sondern auch um Katja und den Täter und somit betrifft dein Titel nur einen Ausschnitt der Geschichte.
Ja, das ist wohl war.
Versetze ich mich jedoch in Katja, dann denke ich, passt der Titel wieder gut.

Ich hoffe, die Änderungen haben den Text jetzt etwas stimmiger für Dich gemacht - und wegen der ersten Karte … da kann ich nur hoffen, dass Du damit leben kannst, kein eindeutiges "Ja" oder "Nein" zu erhalten :-)

Ich bedanke mich für Dein Interesse an der Geschichte, lakita. Deine Anregungen, Gedanken, Hinweise und natürlich für die Zeit, die Du Dir genommen hast.

Lieber Gruß
Tintenfass

wird fortgesetzt ...

 

Tintenfass,

habe mir schnell durchgelesen, was du geantwortet hast. Nur ganz kurz: Jau, ich kann mit allen deinen Antworten, Veränderungen etc. leben. Textauschnittszitat ist jetzt deutlich runder.

Finde immer respekteinflößend, wenn Autoren in der Lage sind, an ihren Geschichten immer und immer wieder zu ändern und feilen und sich drum zu kümmern. Bei mir klappt tatsächlich irgendwann die Tür zu und das Baby wird in Ruhe gelassen. Ich fürchte mich meist selbst vor diesem Zustand, ändern kann ich ihn tatsächlich nur selten. Daher: Hut ab vor dir!

Lieben Gruß

lakita

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Tintenfass

Coole Story! Hat mir gut gefallen. Ich habe die Kommentare überflogen und gesehen, dass du sehr intensiv daran gearbeitet hast. Das hat sich offensichtlich gelohnt. Dann hat dich offenbar die Frage umgetrieben, wie der Leser mit Andeutung und Reduktion umgehen kann. Aus meiner Warte: Gut. Das hat mich an die Geschichte gefesselt, es war gut, da nicht alles serviert zu bekommen und sich das so langsam zusammenzureimen. Alle Infos da, meiner Meinung nach.

Zwei Probleme habe ich allerdings. Zunächst das Ende. Katja fälscht offenbar diese Droh-Karte. Aber warum, um Himmels Willen? Will sie damit Bandit Druck machen? Aber das erschiene mir seltsam. Es würde Bandit also nicht reichen, wenn sie von dem Übergriff erzählen würde? Da würde er sagen, ja, langsam, warten wir mal ab? Wenn er hingegen diese Karte sieht, dann würde er sagen, okay, ich tu's? Das überzeugt mich nicht so ganz. Ich meine, Bandit steht auf ihrer Seite, das mit der Karte ist nichts Neues, das ist kein Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Der Übergriff in der Umkleide schon eher. Ich meine, er vertraut ihr. Aber es scheint so, als brauche sie einen schriftlichen Beleg. Also, ich blick da nicht ganz durch.

Sodann hat mich die Frage beschäftigt, inwiefern die beiden Ereignisse - Bedrohung des Typen durch Bandit und Verhaftung wegen einer Ballerei - zusammenhängen. Du schreibst da: "Was vorher geschah" und ich lese das als "was kurz davor geschah" und das hat mich dann verwirrt. Die beiden Ereignisse sind getrennt, nicht? Das könnte man noch etwas klarer machen.

Ansonsten wirklich gerne gelesen!

Lieber Gruss
Peeperkorn

 

Hallo Tintenfass,

die Geschichte finde ich in weiten Teilen spannend. Du zeichnest die Beziehung zwischen deiner Protagonistin und Konrad, der den sinnigen Namen Bandit trägt greifbar, die Vergangenheit, in der sie festhängen wird greifbar. Besonders gut gelungen ist die Szene., als sie nicht schlafen können und gemeinsam rauchen und in ihren Gedanken schweben. Da liegt was in der Luft und erklärt das Geschehen, ohne dass es ausgesprochen wird. Auch das Schweigen, das Verhalten der Verwandten wird deutlich, Die Beziehung zu Ralf ist verständlich, wenngleich ich nicht so ganz verstehe, worin die Leidenschaft und Liebe besteht, das bleibt verborgen. Genauso das Ende, das mit der Traueranzeige. Und völlig unwahrscheinlich ist der Angriff im C&A, das kommt mir zu plötzlich.

Was fast vollständig fehlt, ist Atmosphäre. Heidelberg ein bisschen, aber sonst gar nichts., keine Sinneseindrücke oder dergleichen, kein Blick auf die Gesichter der Verwandten, keine Blicke von außen zum Inneren, um die Gefühle zu erkennen und zu spiegeln. Das würde mehr Nähe zu den Figuren ermöglichen.

Paar Stellen aus dem Text:

Er grinst und reicht mir einen Strauß weißer Nelken, der schon bessere Zeiten gesehen hat.
beschreib doch lieber den Zustand der Nelken, das klingt sonst so abgedroschen

Animierdame zu, wie sie sich mit wiegenden Hüften einem Gast nähert. Jede Wette, nichts an der ist echt.
ich kaoiere ziemlich spät, wo die sich befinden und der letzte Satz, auch da wäre eine Beschreibung besser

"Mensch, was denkst du denn? Aber ich kann so nicht weitermachen. Wenn wir 'ne Zukunft wollen, dann muss ich deine Vergangenheit kennen."
Ich nehme nochmal einen Zug und sage: "Komm bald. Dann wird alles gut."
klingt nicht natürlich, das könnte kürzer sein: Ich kann nicht so weitermachen, muss wissenm was war, muss deine Vergangenheit kennen. So ähnlich.

Spitze Zähne mir die Kehle durchbeißen, scharfe Krallen den Körper aufschlitzen. Tja, Pech gehabt. Ein Herz wirst du hier nicht finden.
passt nicht ganz zu dem bisherigen Sound

. Er sagt, wir bräuchten Abstand, um Nähe aufbauen zu können.
die sind so ausgelutscht, kaputt, solche Sätze

In die Stadt geht's zweispurig.
gehen die Fußgänger da zweispurig?

Hat mir gut gefallen, hoffe du kannst was mit meinen Anmerkungen anfangen.

Viele Grüße
Isegrims

 

Hallo @Novak,

schöne, ausgesprochen spannende story. Besonders gefielen mir das Verhältnis zwischen Bandit und seiner Nichte und die Charakterisierung der beiden überhaupt. Ich hab ja gelesen, dass du sehr reduziert schreiben möchtest und das ist dir auch gelungen.

Danke, es freut mich riesig, wenn ich das lese. Ist ja quasi mein Debüt, dieser Erzählstil. Ebenso das explizite zeichnen der Figuren. Ich bin sehr froh, dass Bandit und Katja beim Leser genauso ankommen, wie ich sie vor Augen habe. Ist ein gutes Gefühl.

Die Beweggründe des Fiesen finde ich eigentlich nicht so nachvollziehbar, auch durch die Änderung des Satzes nicht, aber ich find das eh nicht besonders wichtig, der Fiese ist momentan eigentlich nur eine übel bemalte Wand für mich, vor deren Hintergrund sich die Ereignisse abspielen.

Was den Fiesling betrifft, war ich etwas in Sorge. Er hatte im Entwurf sogar kurzzeitig einen Namen. Doch den habe ich ihm wieder genommen. Dem Kerl nur nicht zu viel Raum geben. Hat einer einen Namen, bekommt er indirekt auch ein Gesicht, eine Vergangenheit, ein eigenes Leben … Ich wollte ihn als Randfigur erscheinen lassen. Als Auslöser für das, was passieren wird. Ich hatte Bedenken, ob dem Leser das genügt oder er vielleicht mehr Infos möchte oder braucht. Ich bin froh, dass Dir seine Beweggründe nicht so wichtig sind. So wollte ich das haben :-)

Ich hab also die Handlung verstanden, auch wenn es oft nur angedeutet ist, finde sie nachvollziehbar, habe trotzdem immer noch ein Problem: das Ende.

Ach was :-)

Du wirst mich verfluchen, aber vielleicht hilft dir das ja, diese Meldung von mir zu kriegen, gerade weil du die Aufmerksamkeit deiner Leser brauchst und wissen musst, wann du sie überforderst.

Ich würde Dir lieber die Hand küssen, als Dich verfluchen, liebe Novak. Was denkst Du, warum ich die Geschichte gepostet habe? Ich brauche diese Rückmeldungen.

Und zwar ist mir klar, sie fährt in die Brauerei, weil sie dort die Pistole aufbewahrt hat. Und den letzten Satz brauchst du, so sehe ich das zumindest, weil man sonst nicht rafft, dass sie die Pistole zu Bandit bringt … Wenn du das Ende abänderst, den letzten Satz weglässt, würde ich den Pistolenhinweis irgendwo anders in diesem Abschnitt unterbringen … Unbedingt. Man steht sonst noch mehr auf dem Schlauch.

Den letzten Satz werde ich lassen, da habe ich mich nach Flieges Komm nochmal mit auseinander gesetzt. Ich denke, es geht nicht ohne diesen Hinweis. Verlange ja schon viel vom Leser.

Mein Problem sind aber eher die beiden Todesanzeigen. Die erste habe ich zunächst so interpretiert, dass der Fiese sie geschrieben hat, als Drohung, zumindest denkt das Bandit.

Die erste Anzeige soll Bandit auf die Sprünge helfen, das Richtige zu tun. Es sollte schon der Eindruck entstehen, der Fiese habe sie geschrieben.

Die zweite schreibt definitiv sie. Dadurch gerät auch die erste Anzeige in Verdacht, sie stamme auch von ihr.

Genau. Das wollte ich erreichen. Der Leser sollte sich das fragen.

Dann müsste das Motiv deutlicher werden. Für beide Karten. Die erste für das Ende der Beziehung zu dem alten fiesen Freund? Der Verlust des Kindes?

Für mich gibt es ein sehr deutliches Motiv für beide Karten: Hilferuf.
Dabei, so denke ich, ist es völlig egal, von wem Karte Eins geschrieben wird. Es geht darum, was Katja mit ihr macht: Sie zeigt sie ihrem Onkel.

Was, so frage ich mich, bezweckt sie nun mit der zweiten Anzeige? Das geplante Ableben des Fiesfreundes? Eine Info an Bandit kanns ja nicht sein. Der weiß ja Bescheid. Oder doch ja, sie setzt Bandit damit unter Druck, loszulegen. Und zwar final. Jetzt hab ichs gerafft. So geht das.

Das waren 1:1 meine Gedanken. Es geht darum, Bandit zusätzlich einen Wink zu geben, jetzt mal endgültig die Sache zu regeln. Peeperkorn hat seine Bedenken geäußert, was die Logik dieses Vorhabens angeht. Ich sehe Katja als verzweifelt und verstört, sie ist sich nicht im Klaren darüber, dass Bandit dieses Druckmittel in Form der zweiten Anzeige nicht braucht. Sie will aber auf Sicherheit gehen.

Ach du scheiße, da hab ich aber ganz schön lang gebraucht. Das ist ja ein ganz schön durchtriebenes Miststück. Die erste Karte war vielleicht wirklich von dem Fiesling, und die Icherzählerin hat die wunderbare Wirkung auf Bandit erkannt, weshalb sie wieder auf dieselbe Wirkung setzt. Es macht auch nichts, wenn sie auch die erste schon selbst geschrieben hätte, um die Bedrohung zu erhöhen und entsprechenden moralischen Druck auf Bandit auszuüben. Das muss sich nicht auflösen.

Ich bin sehr froh, dass Du das so schön aufgeschlüsselt hast.

Aber hmmm, die Funktion der Karte, wenn ich sie jetzt endlich recht verstanden habe, die sollte schon ein bisschen doller vorher angedeutet werden? Oder? Du machst das ja schon, wenn sie die Karte rausholt und lässt sie liegen und Bandit sieht sie dann und verbrennt sie. Jetzt interpretiere ich das so. Aber jetzt weiß ichs ja auch. Vielleicht noch ein Quäntchen mehr zeigen, wie sie B. damit manipuliert.

Ja, sieht so aus, als wäre ich das dem Leser schuldig.
Ich dachte es genüge, wenn sie die alte Karte herumliegen lässt, dass Bandit sie finden kann.

Jetzt kriegt sogar der Satz
"Zum Glück ist morgen Taufe und keine Beerdigung", sage ich.
eine ganz neue Bedeutung. Aber das hattest du bestimmt nicht so geplant.

Jetzt bin ich aber ein klein wenig enttäuscht. Das war aber so was von geplant :-) Diese Aussage, im Zusammenhang mit der herumliegenden Karte, sollten Hilfestellungen sein … Ich merke grad selbst, wie wenig das doch ist.

Also ich lasse diesem gesamten Erkenntnisprozess einfach mal stehen, obwohl ich ihn ein bisschen peinlich für mich finde. Denn jetzt, wo ich drauf gekommen bin, finde ich es einerseits sonnenklar.

Nein, bitte nicht peinlich finden. Ich habe mich so gefreut, Dir beim Denken zuzuhören. Aber sicher, wenn man mal durchgeblickt hat, steht auf einmal alles im Text. Daher wird es für mich sicher nicht leicht, da nachzulegen :-)

Wenn ich dir trotzdem noch einen Tipp geben darf, ich würde vielleicht vorher die Wirkung, die die Karte auf Bandit hat, ein bisschen erhöhen, denn du kannst nicht davon ausgehen, dass alle so lange rumdenken und ihre Gedanken gar aufschreiben, wie ich das jetzt gemacht habe.

Ich nehme den Tipp sehr gerne an und sehe es als eine Herausforderung.

Jedefalls stehts hjetzt hier und ich hoffe, du hast ein bisschen Spaß an deiner verwirrten Leserin mit der endlich erleuchteten Glühhbirne auf und in der Birne.

Ich fand's goldig.

Warum das ganze Bohei mit dem Drucken der Anzeige in der Brauerei? Einfach weil das nah ist? Oder befürchtet sie, wenn sie die Anzeige zuhause druckt, kommt man ihr drauf? Wer denn? Bandit? Die Polizei? Der Betrieb, in dem sie ja wohl auch öfters ist, käm doch da auch infrage. Oder gibt das noch einen anderen Grund? Das wird so hervorgehoben, erhält eine derarige Wichtigkeit, dass es zu einem Haken innerhalb der Geschichte wird. Und dann muss sich das auch irgendwie ein bisschen mehr zumindest auflösen? Oder?

Ich wollte nicht, dass das zu einem Haken wird. Mir kommt das auch nicht hervorgehoben vor oder von großer Wichtigkeit. Sie muss in den Betrieb um die Waffe zu holen, mit der Bandit den Fiesling erschießen soll. Dabei druckt sie gleich die Karte, damit sie nicht erst noch nach Hause muss. An Polizei oder Tod und Teufel denkt sie dabei nicht. Es muss alles schnell gehen, das ist der einzige Grund.

Dann hab ich noch ein paar Klitzekleinigkeiten, wenn ich schon mal lese, kann man ja auch ein bisschen was verbessern, hab ich schon lang nicht mehr gemacht.

Liebe Novak, ich stehe in Deiner Schuld für das aufwendige Zusammentragen der vielen Kommafehler. Ist mir wirklich peinlich, dass das so viele sind. Nachdem Friedel durch war, habe ich aufgeatmet und gedacht: Mensch, so viele waren's ja nicht. Doch die Überarbeitungen waren, was das betrifft, wohl ziemlich nachlässig. Du hast was gut bei mir.

Nur eins:

Als Kind hatte ich keine Ahnung davon, dass der Name bereits Programm war.
Streicherle

Du hast recht, doch wenn ich das streiche, klingt der Satz blöd. Kann sein, dass ich mich inzwischen schon so daran gewöhnt habe, aber ich habe ihn mir tausend mal vorgelesen und finde ihn unharmonisch. Ich lasse das mal lieber stehen :-)

Du trennst manchmal Satzteile ab, die eigentlich nicht abgetrennt gehören von der Grammatik her. Allerdings hat man ja mittlerweile eine erhöhte Freiheit, durch seine Kommasetzung Satzteile auch als nachgestellte Zusätze kenntlich zu machen. Ich hätte es in den von mir angemerkten Fällen nicht getan, aber das ist sicherlich auch Geschmackssache.

Habe alles verbessert, wie Du es vorgeschlagen hast.

Mir kommt deine Protagonistin komischerweise ziemlich rechtschreibsicher vor, selbst wenn sie den Fiesling nachahmt.

Das habe ich tatsächlich nicht verstanden. Ist das ironisch gemeint, wegen der doofen Kommafehler? Oder warum soll Katja oder der Fiese nicht sicher in der Rechtschreibung sein?

Mein Onkel greift nach den Zigaretten. "Der Dreckskerl hat sich in die Hosen geschissen, hast du's gesehen?" Er steckt sich die nächste an, wirft mir die Packung auf den Schoß.
"Wimmern hör'n", sage ich, beuge mich zu ihm und streife Asche ab.
Hä?? Das ist mir zu abgehackt.

Ok. Heißt jetzt: "Hab ihn wimmern hör'n"

"Die Knarre, die ich ihm ins Maul gestopft hab', vergisst er seiner Lebtag nicht."
sein Lebtag (von der Lebtag) - du würdest ja auch nicht "vergisst er keiner Sekunde" sagen

Wie sagt ihr Hessen mundartlich dazu? Wir sagen seiner Lebtag, aber ich habe das geändert, soll sich ja niemand daran stören.

Seit einer Woche ist Ralf von der Costa Brava zurück und fürs Erste bei seinem Bruder unter gekrochen.
muss zusammen - auch wenn es die Rechtschreibhilfen oft falsch anzeigen.

Auch das habe ich geändert, doch da ich noch an Katjas Sprache arbeite, heißt es inzwischen: Seit einer Woche ist Ralf von der Costa Brava zurück und fürs Erste bei seinem Bruder eingezogen.

Hat Spaß gemacht, hinter die Kulissen zu steigen. Ich hoffe, dir auch.

Ja, das hat es wirklich, liebe Novak. Ich danke Dir recht herzlich für diesen umfangreichen Komm. Da hast Du Dir, trotz Erkältung, sehr viele Gedanken gemacht. Bist regelrecht eingetaucht in die Geschichte und hast mich Anteil nehmen lassen, an Deinen Überlegungen. Ich kann jetzt die Probleme die der Leser mit der zweiten Karte hat, besser nachvollziehen. Leider habe ich im Moment noch keinen Plan, wie ich das abändern könnte. Aber ich werde darüber nachdenken.

Ganz lieben Dank auch für Deine Zeit und Geduld.

Ich wünsche Dir vor allem gute Besserung und hoffe, dass Du ein schönes Weihnachtsfest haben wirst.

Lieber Gruß
Tintenfass


wird fortgesetzt …

 

Hallo @lakita,

Nur ganz kurz: Jau, ich kann mit allen deinen Antworten, Veränderungen etc. leben. Textauschnittszitat ist jetzt deutlich runder.

Ich danke Dir sehr herzlich für diese Rückmeldung. Ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass man am Ende nicht noch alles schlimmer gemacht hat :-)

Bei mir klappt tatsächlich irgendwann die Tür zu und das Baby wird in Ruhe gelassen. Ich fürchte mich meist selbst vor diesem Zustand, ändern kann ich ihn tatsächlich nur selten. Daher: Hut ab vor dir!

Diesen Zustand kenne ich auch. Ich denke, man muss das für sich entscheiden, wann eine Geschichte genug überarbeitet ist. Dann muss man loslassen können.
Bei der Challenge ist es ein bisschen anders, finde ich. Man bekommt mehr Aufmerksamkeit geschenkt, was ich als Teamwork empfinde. Keine Ahnung, wie die Geschichte gediehen wäre, ohne die vielen Eindrücke und Vorschläge der Leser.

Nochmals ein Dankeschön und liebe Grüße

Tintenfass

Hallo @Peeperkorn,

Coole Story! Hat mir gut gefallen. Ich habe die Kommentare überflogen und gesehen, dass du sehr intensiv daran gearbeitet hast. Das hat sich offensichtlich gelohnt.

Danke. Das freut mich, wenn Dir die Geschichte gut gefallen hat. Ja, ich habe viel daran gearbeitet. Immer versucht, die Verbesserungsvorschläge der Leser umzusetzen. Es ist eine sehr schöne Anerkennung, wenn Du sagst, es habe sich gelohnt.

Dann hat dich offenbar die Frage umgetrieben, wie der Leser mit Andeutung und Reduktion umgehen kann. Aus meiner Warte: Gut. Das hat mich an die Geschichte gefesselt, es war gut, da nicht alles serviert zu bekommen und sich das so langsam zusammenzureimen. Alle Infos da, meiner Meinung nach.

Es ist gut zu wissen, dass Dir nichts Elementares gefehlt hat. Ist eine wichtige Rückmeldung für mich. Ich habe mir vorab überlegt, was der Leser wissen muss, um verstehen zu können. Das bekam er dann häppchenweise serviert. Dann hoffte ich, dass die Story interessant genug sei, um ihn bis ans Ende daran fesseln zu können. Scheint geklappt zu haben, bisher hat keiner gesagt, es sei ausgestiegen.

Zunächst das Ende. Katja fälscht offenbar diese Droh-Karte. Aber warum, um Himmels Willen? Will sie damit Bandit Druck machen? Aber das erschiene mir seltsam. Es würde Bandit also nicht reichen, wenn sie von dem Übergriff erzählen würde? Da würde er sagen, ja, langsam, warten wir mal ab? Wenn er hingegen diese Karte sieht, dann würde er sagen, okay, ich tu's? Das überzeugt mich nicht so ganz.

Du hast recht, dass Bandit diese Karte nicht bräuchte, um zu handeln. Katja sieht das aber nicht so. Für sie ist die Karte ein Druckmittel, ein Wink, jetzt die Sache mal endgültig zu regeln. Sie hat die erste Karte liegen lassen, damit Bandit sie findet und sich erinnert. Auch die Aussage: "Zum Glück ist morgen Taufe und keine Beerdigung", sollte zeigen, was Katja bewegt. Das sollten kleine Nadelstiche auf Bandit Haut sein. Die letzte Karte dann ein tiefer Schnitt.
So war es von mir gedacht, doch ich habe gemerkt, dass das wohl nicht herausgelesen werden konnte. Die zweite Karte war vielen ein Rätsel. Nun bin ich am überlegen, wie ich das ändern kann, doch auf noch keine Lösung gekommen.
Seither habe ich in meinen Antworten auf die Kommentare immer eine Überarbeitung/Veränderung einfügen können – hier muss ich leider passen.

Sodann hat mich die Frage beschäftigt, inwiefern die beiden Ereignisse - Bedrohung des Typen durch Bandit und Verhaftung wegen einer Ballerei - zusammenhängen. Du schreibst da: "Was vorher geschah" und ich lese das als "was kurz davor geschah" und das hat mich dann verwirrt. Die beiden Ereignisse sind getrennt, nicht? Das könnte man noch etwas klarer machen.

Du hast das schon richtig gelesen, Peeperkorn. Ist alles in einer Nacht passiert. Katja und ihr Onkel haben sich zunächst Mut angetrunken. Dann hat Bandit den Fiesling mit der Waffe bedroht und danach, betrunken und aufgeputscht wie er war, auf eine Kneipe und anschließend in deren Hinterhof um sich geschossen. Ich habe das inzwischen etwas deutlicher geschrieben. Jetzt heißt es: Was sonst noch war, in dieser Nacht, wissen nur drei Leute.

Ansonsten wirklich gerne gelesen!

Das freut mich wirklich sehr, wo es doch Unklarheiten mit der zweiten Karte gibt. Nicht gerade eine Kleinigkeit - schließlich ist die Geschichte auf dieses Ende zugeschnitten. Ich hoffe noch auf einen Geistesblitz, den ich dann bekanntgeben werde :-)

Über Deine Nachricht habe ich mich sehr gefreut und ich bedanke mich für Deine Zeit, Interesse und Gedanken.


Lieber Gruß
Tintenfass

wird fortgesetzt …

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Tintenfass,
die allmähliche Entfaltung der Geschichte habe ich gespannt verfolgt. Ja, ich wollte die zu Beginn rätselhaften Anzeichen aufgeklärt haben und das ist in der Verschränkung der verschiedenen Ebenen und Handlungsträger anschaulich gelungen. Fast sind mir dann die angerissenen Problemfleder in der dichten Form einer Kurzgeschichte zu viel. Da ist Bandit mit einer ganz eigenen Welt, eine aktuelle Beziehung, die unter der Aufarbeitung des Missbrauchs leidet, das gespannte Verhältnis zur Familie und zuletzt der Kern des Ganzen, der Missbrauch selbst mit seinen psychischen Auswirkungen und seiner real hereinbrechenden Präsenz am Schluss, der die Tür zu einer Befreiung aus den Verstrickungen aufstößt. Ja, wenn ich das alles vor mich hinlege, dann hat das schon Sinn. Die Rätselhaftigkeit des Beginns, in der sich das schamhafte Verschweigen des Missbrauchs spiegelt, wodurch auch der Leser in der Schwebe gehalten wird. Und die Aufarbeitung, in der Bedrohung, Verletzung und Wut immer konkreter werden und sich am Ende zur Rache verdichten. Es macht Sinn und ist dann auch in der sprachlich klaren Formung konsequent. Für mich selbst konnte ich die Herkunft der ersten Karte nicht eruieren. Die zweite schreibt sie ja offensichtlich selbst, soweit ich es verstanden haben, um Bandit ein Movens zu liefern. Hat sie dann die erste auch selbst geschrieben und sich in den Briefkasten gesteckt? Oder hat sie den Täter nachgemacht, um für Bandit die Bedrohung offensichtlich zu machen? Oder sollte man es eh nicht verstehen, weil es einfach in der Schwebe bleiben soll. Vielleicht hab ich auch was überlesen und habs nicht kapiert. Egal, ich habe Deine Story jedenfalls gerne verfolgt.
Achja: Mit Kasten ist das Schloss gemeint?

Dabei sieht man hier den ollen Kasten nicht mal.
Herzlich
rieger

 

Hallo Tintenfass,

was ich an deiner Geschichte gerne mag, sind die vielen feinen Details, mit denen du Bilder erzeugst, ohne ausschweifend zu werden. Das gelingt dir gerade auch in Bezug auf die Beziehung zwischen Katja und Bandit total gut. Du hast eine schöne Sprache und die Geschichte hat im Verlauf der Challenge auch immer weiter gewonnen, ist klarer geworden.
Probleme habe auch ich mit der zweiten Karte, aber da wolltest du ja selber noch mal überlegen. So wie die Geschichte jetzt endet, begeht sie wirklich einen schweren Vertrauensbruch dem Bandit gegenüber und das ohne Not. Da verliert sie an der Stelle wirklich alle Sympathien bei mir. Und diese Vertrautheit zwischen den Beiden, die du vorher so wunderbar gezeigt hast, entpuppt sich als Fake, weil sie ihn hier nur benutzt. Er riskiert ja auch einiges für sie.
Also entweder ist das Verhältnis zwischen den Beiden doch nicht so toll. Das deutet sich aber nur an einer Stelle an, die ich deshalb auch eher irritierend finde:

Das Bild auf seiner Brust kenne ich nicht. Die Augen des Wolfes drohen mir. Gleich wird er aus Bandits Körper springen. Spitze Zähne mir die Kehle durchbeißen, scharfe Krallen den Körper aufschlitzen. Nein, ein Herz wirst du hier nicht finden.

Da erlebt sie plötzlich etwas an ihrem Beschützer, was sie bedroht. Warum?
Dann müsste Bandit ihre Sorgen auch eher verharmlosen, damit sie hinterher gezwungen ist, ihn auszutricksen.

Oder das Verhältnis bleibt gut, was ich persönlich vorziehen würde und dann bräuchtest du wirklich einen anderen Schluss. Vielleicht ist der Zettel ja auch so ein Darling, das man killen sollte, Challenge hin oder her.

Jetzt nochmal von Anfang an:

Er grinst und reicht mir einen Strauß weißer Nelken, mit schrumpeligen Blätter und Blütenränder.

Blättern und Blütenrändern.

Als Kind hatte ich keine Ahnung davon, dass der Name bereits Programm war.

Sehr schön! Macht Lust auf mehr.

Wir zucken zusammen, als am Tresen etwas zu Bruch geht. Eine Brünette im Negligé-Kleid sammelt Scherben ein und erregt Bandits Aufmerksamkeit.

Auch diese ganze Szene. Man sitzt richtig mit am Tisch.

Ich nehme ab.
"Wie geht’s dir, Katja?"
"Geht so und dir?"
"Du fehlst mir."
"Echt?"
"Mensch, was denkst du denn? Aber so geht's nicht weiter. Ich muss wissen was war, muss deine Vergangenheit kennen."
Ich nehme nochmal einen Zug und sage: "Komm bald. Dann wird alles gut."

Das Verhältnis zu ihrem Mann finde ich hier ein bisschen merkwürdig. So, wie sie vorher die Problematik der Beziehung zusammenfasst, würde ich jetzt erwarten, dass sie sich zügiger ans Telefon begibt, wenn er anruft. Sie wirkt auf mich sehr cool. Und den fetten Satz würde ich weglassen, wenn es darum seit einem Jahr geht. Das muss er nicht nochmal wiederholen.

Bandit steht bei den Verwandten. Die Hände in der Jeans vergraben, die Stiefel ziehen Kreise.

Schönes Bild mit den Kreisen. Von der Szene mit den Verwandten hätte ich gut noch etwas mehr haben können. Aber die Geschichte hätte sowieso auch das Zeug zu etwas Umfassenderen.

Zum Ende hatte ich ja schon geschrieben. Ich freue mich darauf, hier noch mehr von dir zu lesen, Tintenfass.

Liebe Grüße von Chutney

 

Hallo @Isegrims, @rieger @Chutney

Vielen Dank für eure hilfreichen Anmerkungen, die ich zum Teil schon umgesetzt habe.
Bitte habt etwas Geduld mit mir. Ich brüte immer noch über einem neuen Ende. Ich würde es euch gerne zusammen mit meiner Antwort auf eure Kommentare präsentieren.

Lieber Gruß
Tintenfass

 

Hallo zusammen,

über Sinn und Unsinn der zweiten Karte habe ich mir lange Gedanken gemacht. Ich gebe euch recht, wenn ihr meint, sie sei unnötig, da Bandit diesen "Anstupser" nicht braucht. Und ich kann jetzt nachvollziehen, dass es schwer ist zu verstehen, was Katjas Motivationen sind, die Karte zu drucken. Für mich lag es auf der Hand, dass es ihr Unvermögen ist, sich anderen mitzuteilen. Auch Bandits bedingungslose Treue, ist ihr nicht bewusst.
Leider ist es mir nicht gelungen, das gut rüber zu bringen und ich fing an, mir einen anderen Schluss zu überlegen. Dabei bin ich jedoch zu der Erkenntnis gekommen, dass es drei gute Gründe gibt, Karte Zwei in der Geschichte zu lassen:

- für das neue Ende bräuchte Bandit mehr kriminelle Energie. Sein Lebenslauf müsste neu geschrieben werden. Das hieße aber, dass er evtl. einen andere Charakter bekäme und die Geschichte einen neuen Verlauf nehmen würde. Das fände ich aber nicht richtig, da ich bei der Abstimmung bereits eine Stimme bekommen habe.
- die Idee mit den beiden Karten gefällt mir trotz allem noch sehr gut,
- und ich sehe es als Herausforderung an, das doch noch zufriedenstellend zu lösen.

Wie ich das gemacht habt, könnt ihr in untenstehender Antwort lesen. Ich hoffe, es ist jetzt besser :-)

Euch allen ein gutes Neues Jahr.

Tintenfass


Hallo @Isegrims,

Besonders gut gelungen ist die Szene., als sie nicht schlafen können und gemeinsam rauchen und in ihren Gedanken schweben. Da liegt was in der Luft und erklärt das Geschehen, ohne dass es ausgesprochen wird.

Ich hatte diese Szene relativ schnell geschrieben und war sofort von dem Unausgesprochenen überzeugt. Wenn das beim Leser dann ebenfalls so ankommt, freut mich das sehr.

Auch das Schweigen, das Verhalten der Verwandten wird deutlich, Die Beziehung zu Ralf ist verständlich, wenngleich ich nicht so ganz verstehe, worin die Leidenschaft und Liebe besteht, das bleibt verborgen.

Bei den Verwandten hatte ich Zweifel, ob da genügend Informationen im Text stehen, um ihre ablehnende Haltung nachvollziehen zu können. Schön zu lesen, wenn es für Dich deutlich genug war.
Die Leidenschaft und Liebe zwischen Katja und Ralf wollte ich nur indirekt beschreiben. Es sollte verständlich sein, warum das Verhältnis der beiden so geworden ist und dass noch Hoffnung besteht, die Beziehung zu retten. Das, so denke ich, zeigt ihre Zuneigung.

Genauso das Ende, das mit der Traueranzeige. Und völlig unwahrscheinlich ist der Angriff im C&A, das kommt mir zu plötzlich.

Den Angriff bei C&A habe ich abgeschwächt, da hast Du recht. Jetzt steht in dieser Szene:

Ich streife durch die Reihen und werde schnell fündig. Zwei Oberteile halte ich hoch, um sie miteinander vergleichen zu können. Mir wird erst kalt, dann heiß, als ich seinen Atem im Nacken spüre. "Bin wieder zurück, Katilein. Hab dich vermisst", flüstert er mit rauchiger Stimme in mein Ohr. Dann steht er vor mir. Zusammengekniffene Brauen, die Augen zu Schlitze verengt. Meine Arme legen sich auf Brust und Unterleib. Ich krümme mich zusammen. Sein Lachen geht mir durch und durch. Dann ist er weg.

Das hat mir nun ermöglicht, die zweite Karte im Text zu behalten. Jetzt ist es, wie ich finde, weniger unlogisch, dass Katja die Karte druckt und diese, zusammen mit der Waffe, ihrem Onkel bringt. Um ihr Verhalten zu rechtfertigen, habe ich noch kleine Änderungen vorgenommen, die zeigen, wie wütend Bandit wird und was er androht, als er die erste Karte findet. Ich hoffe, das ist nun glaubhafter. Hier die Stellen:

Im Schlafzimmerschrank suche ich das Kästchen, in dem ich Persönliches aufbewahre. Das schwarz geränderte Kuvert liegt ganz unten. Ich entnehme die Karte, stelle sie wie ein Foto auf den Nachtisch und lasse mich auf den Boden sinken.

Die Tür vom Arbeitszimmer wird geöffnet. Bandits Schritte, erst auf dem Flur, dann im Schlafzimmer. Ein verhaltener Fluch. Das Klingeln wird lauter, unerträglich, als er neben mir steht. Seine Stirn ist gerunzelt, die Lippen aufeinander gepresst. Ich strecke ihm die Hand entgegen. In der Rechten hält er die Todesanzeige, wedelt mit ihr vor meinem Gesicht. "Nochmal so 'n Ding und ich mach den kalt." Bandit reicht mir das Telefon, zündet die Karte an und wirft sie ins Spülbecken.
Mein Mund ist trocken. Ich räuspere mich und nehme ab.

Was fast vollständig fehlt, ist Atmosphäre. Heidelberg ein bisschen, aber sonst gar nichts., keine Sinneseindrücke oder dergleichen, kein Blick auf die Gesichter der Verwandten, keine Blicke von außen zum Inneren, um die Gefühle zu erkennen und zu spiegeln. Das würde mehr Nähe zu den Figuren ermöglichen.

Das ist richtig, da habe ich mich zurück gehalten, um einmal eine düstere Atmosphäre zu schaffen und zum Zweiten, Katjas Innenleben zu zeigen. Ich wollte sie nicht so sehr ihr Umfeld wahrnehmen lassen. Sie ist ja ganz schön durch den Wind und ich glaube, dass ihre Sicht dadrch eingeschränkt ist.
Aber ich habe das nochmal überdacht und weil ich nicht möchte, dass Dir hier etwas fehlt, ein wenig nachgebessert.

In der Bar:
Mit dem Abbau des Stützpunktes ist auch der Glanz der Manhattan-Bar verschwunden. Dort, wo früher Sitzplätze reserviert werden mussten, haben wir heute freie Auswahl.
Das Licht ist schummrig, der Samt unserer Sessel verschlissenen.
"Neun Jahre, Katja", sagt Bandit, hebt sein Whiskyglas und betrachtet die schimmernde Flüssigkeit. "Auf die alten Zeiten."

Die nervösen Hände schiebe ich in die Taschen meiner Latzhose und sehe über Bandits Schultern hinweg einer Animierdame zu, wie sie sich mit wiegenden Hüften einem Gast nähert. Ihre Oberweite droht die Korsage zu sprengen; blonde Locken hüpfen auf und ab.

In der Küche – steht auch oben:
Das Klingeln wird lauter, unerträglich, als er neben mir steht. Seine Stirn ist gerunzelt, die Lippen aufeinander gepresst. Ich strecke ihm die Hand entgegen.

Die Verwandtschaft vor der Kirche:
Bandit steht bei den Verwandten. Die Hände in der Jeans vergraben, die Stiefel ziehen Kreise. Sie haben ihn per Handschlag begrüßt, mit gerümpften Nase und vorgeschobenem Kinn. Danach links liegengelassen.

Ist nicht sehr viel, doch vllt. eine goldene Mitte? :-)

Er grinst und reicht mir einen Strauß weißer Nelken, der schon bessere Zeiten gesehen hat.
beschreib doch lieber den Zustand der Nelken, das klingt sonst so abgedroschen

Hast recht. Jetzt steht da:
Er grinst und reicht mir einen Strauß weißer Nelken, mit schrumpeligen Blütenrändern.

"Mensch, was denkst du denn? Aber ich kann so nicht weitermachen. Wenn wir 'ne Zukunft wollen, dann muss ich deine Vergangenheit kennen."
Ich nehme nochmal einen Zug und sage: "Komm bald. Dann wird alles gut."
klingt nicht natürlich, das könnte kürzer sein: Ich kann nicht so weitermachen, muss wissenm was war, muss deine Vergangenheit kennen. So ähnlich.

Ich hatte das gleich in Deinem Sinne geändert. Doch dann kam Chutneys Kommentar :-) Jetzt bin ich unschlüssig, ob es diese letzte Aussage von Ralf überhaupt braucht.

Spitze Zähne mir die Kehle durchbeißen, scharfe Krallen den Körper aufschlitzen. Tja, Pech gehabt. Ein Herz wirst du hier nicht finden.
passt nicht ganz zu dem bisherigen Sound

Ist weg.

Er sagt, wir bräuchten Abstand, um Nähe aufbauen zu können.
die sind so ausgelutscht, kaputt, solche Sätze
Der auch

In die Stadt geht's zweispurig.
gehen die Fußgänger da zweispurig?

Danke. Heißt jetzt:
In die Stadt fährt man zweispurig.

Hat mir gut gefallen, hoffe du kannst was mit meinen Anmerkungen anfangen.

Unbedingt. Du hast mir ein ganzes Stück weitergeholfen, mich den Text neu überdenken lassen. Dafür danke ich Dir. Auch für die Zeit, die Du Dir genommen hast.

Ich hoffe, hier und beim Überarbeiten der KG nicht zu viele Fehler gemacht zu haben. Ist mir schwergefallen, denn das Neue Jahr hat mir gleich 'ne ordentliche Erkältung beschert. Fühle mich wie besoffen, obwohl ich gestern nur Tee (ohne Rum) getrunken habe.

Lieber Gruß
Tintenfass


wird fortgesetzt ...

 

Hallo @rieger,

die allmähliche Entfaltung der Geschichte habe ich gespannt verfolgt. Ja, ich wollte die zu Beginn rätselhaften Anzeichen aufgeklärt haben und das ist in der Verschränkung der verschiedenen Ebenen und Handlungsträger anschaulich gelungen.

Gefällt mir gut, die Beschreibung von Deinem Empfinden der Geschichte. Auch die Tatsache, dass Du angespannt beim Lesen warst und sich die für Dich rätselhaften Anzeichen geklärt haben.

Fast sind mir dann die angerissenen Problemfleder in der dichten Form einer Kurzgeschichte zu viel. Da ist Bandit mit einer ganz eigenen Welt, eine aktuelle Beziehung, die unter der Aufarbeitung des Missbrauchs leidet, das gespannte Verhältnis zur Familie und zuletzt der Kern des Ganzen, der Missbrauch selbst mit seinen psychischen Auswirkungen und seiner real hereinbrechenden Präsenz am Schluss, der die Tür zu einer Befreiung aus den Verstrickungen aufstößt. Ja, wenn ich das alles vor mich hinlege, dann hat das schon Sinn.

Du hast recht, sind viele Probleme angeschnitten und ich bin sehr froh, dass Dein Satz mit "Fast" beginnt.
Ich habe überlegt, ob das dem Leser evtl. zu viel werden könnte, doch da ich hierbei ja nicht in die Tiefe gegangen bin, wollte ich es versuchen. Man hätte die Konflikte in Partnerschaft und Familie auch ausweiten können. Weglassen wollte ich sie aber auf keinen Fall, denn das, was Katja in ihrer ersten Beziehung widerfahren ist, bleibt nicht ohne Folgen für sie und ihr Umfeld. Klar, die Bewältigung der Ereignisse sind wieder ein anderes Thema. Katja leidet darunter, ganz klar. Wäre sie weniger introvertiert, hätte sie die besser aufarbeiten können. Mancher sich daraus resultierende Konflikt wäre ihr sicher erspart geblieben. Doch ich wollte sie verzweifelt und in ihrer Seele tief verletzt zeigen.

Die Rätselhaftigkeit des Beginns, in der sich das schamhafte Verschweigen des Missbrauchs spiegelt, wodurch auch der Leser in der Schwebe gehalten wird. Und die Aufarbeitung, in der Bedrohung, Verletzung und Wut immer konkreter werden und sich am Ende zur Rache verdichten. Es macht Sinn und ist dann auch in der sprachlich klaren Formung konsequent.

"schamhafte Verschweigen des Missbrauchs" finde ich gut, dass Du das ansprichst, weil es für mich der Schlüssel zum Verständnis für Katjas Leid ist. Diese Scham macht es ihr auch Jahre später nicht möglich, Tacheles zu reden – nicht mal mit ihrem Onkel, der ihr näher steht als alle anderen. Für Katja gibt es nur ein Mittel, um sich befreien zu können und das heißt: endgültige Rache üben.

Für mich selbst konnte ich die Herkunft der ersten Karte nicht eruieren. Die zweite schreibt sie ja offensichtlich selbst, soweit ich es verstanden haben, um Bandit ein Movens zu liefern.

Hast alles richtig verstanden, rieger. Genau so wollte ich es haben :-) Ich bin sehr froh, dass Du die Funktion der zweiten Karte verstanden hast. Aber Du hast ja auch Katjas schamhaftes Verschweigen dem Text entnehmen können und das ist, wie ich finde ein wichtiges Detail zum besseren Verständnis. Leider ist es mir nicht gelungen, das noch mehr herauszuarbeiten. Dafür habe ich jetzt Bandits Reaktion verstärkt, als er Karte Eins findet. Ich hoffe sehr, dass sich Dein Textverständnis dadurch nicht geändert hat oder Du jetzt enttäuscht bist.

Hat sie dann die erste auch selbst geschrieben und sich in den Briefkasten gesteckt? Oder hat sie den Täter nachgemacht, um für Bandit die Bedrohung offensichtlich zu machen? Oder sollte man es eh nicht verstehen, weil es einfach in der Schwebe bleiben soll.

Ich denke, beides wäre möglich. Ich wollte es dem Leser überlassen, sich seine Gedanken über die Herkunft der ersten Karte zu machen, in der Schwebe lassen, wie Du es so schön genannt hast. Es sollte nur nicht unbefriedigend sein, wenn sich das nicht herausfinden lässt.

Vielleicht hab ich auch was überlesen und habs nicht kapiert. Egal, ich habe Deine Story jedenfalls gerne verfolgt.

Nee, Du hast nichts überlesen, alles richtig kapiert und ich freue mich sehr, dass Du Deinen Spaß beim Lesen hattest.

Ja, mit "Kasten" ist das Schloss gemeint. Kommt sogar im Duden, ugs. abwertend für großes, unschönes Gebäude. Die Heidelberger mögen mir das verzeihen, doch jeder der mich kennt weiß, wie sehr ich unter dieser Formulierung leide. Aber zum Glück hat es ja Katja gesagt :-)

Herzlichen Dank rieger, für Deine Gedanken und Zeit, die Du Dir für die Geschichte genommen hast.

Lieber Gruß
Tintenfass


wird fortgesetzt ...

 


Hallo @Chutney,

was ich an deiner Geschichte gerne mag, sind die vielen feinen Details, mit denen du Bilder erzeugst, ohne ausschweifend zu werden. Das gelingt dir gerade auch in Bezug auf die Beziehung zwischen Katja und Bandit total gut.

"Bilder durch Details erzeugen", das ist mir hier in dieser Geschichte zum ersten Mal bewusst geworden, wie das funktioniert. Ist ein großartiges Gefühl, das auch für die Leser zufriedenstellend umsetzten zu können.

Du hast eine schöne Sprache und die Geschichte hat im Verlauf der Challenge auch immer weiter gewonnen, ist klarer geworden.

Danke, das ist ein sehr schönes Kompliment, Chutney.

Probleme habe auch ich mit der zweiten Karte, aber da wolltest du ja selber noch mal überlegen. So wie die Geschichte jetzt endet, begeht sie wirklich einen schweren Vertrauensbruch dem Bandit gegenüber und das ohne Not. Da verliert sie an der Stelle wirklich alle Sympathien bei mir. Und diese Vertrautheit zwischen den Beiden, die du vorher so wunderbar gezeigt hast, entpuppt sich als Fake, weil sie ihn hier nur benutzt. Er riskiert ja auch einiges für sie.

Ich will wirklich nicht, dass es sich Katja mit Dir und den anderen Lesern verscherzt. Einen Vertrauensbruch sollte es nicht geben, das war nie meine Absicht. Auch wäre es blöd, die Verbundenheit zwischen den beiden aufs Spiel zu setzen.
Ich wollte aber dennoch Karte Eins in der Geschichte lassen. Das hab ich neulich hier erläutert. Jetzt reagiert Bandit schärfer, beinahe aggressiv, als er die alte Karte findet. Und Katja zieht ihre Schlüsse und lässt sie eben das tun, wovon sie glaubt, es würde ihr Problem lösen. Sie sieht in ihrem Onkel mal wieder den Retter in der Not – ob sie ihn ausnutzt? Ich glaube nicht, dass sie das so empfindet. Bandit ist eben anders, als andere Onkel.

Ich weiß nicht, ob Du oben mitgelesen hast. Ich kopier Dir die Stelle mal eben:

Seine Stirn ist gerunzelt, die Lippen aufeinander gepresst. "Souvenir, oder was?", zischt er. In der Rechten hält er die Todesanzeige, wedelt mit ihr vor meinem Gesicht. "Nochmal so 'n Ding und ich mach den kalt." Bandit gibt mir das Telefon, zündet die Karte an und wirft sie ins Spülbecken.

Damit habe ich @Novaks Rat befolgt der da lautete:

Wenn ich dir trotzdem noch einen Tipp geben darf, ich würde vielleicht vorher die Wirkung, die die Karte auf Bandit hat, ein bisschen erhöhen …

Ich hoffe wirklich sehr, dass Du nun besser mit Katjas Handeln klar kommst, keinen Vertrauensbruch mehr siehst.

Also entweder ist das Verhältnis zwischen den Beiden doch nicht so toll. Das deutet sich aber nur an einer Stelle an, die ich deshalb auch eher irritierend finde:
Das Bild auf seiner Brust kenne ich nicht. Die Augen des Wolfes drohen mir. Gleich wird er aus Bandits Körper springen. Spitze Zähne mir die Kehle durchbeißen, scharfe Krallen den Körper aufschlitzen. Nein, ein Herz wirst du hier nicht finden.
Da erlebt sie plötzlich etwas an ihrem Beschützer, was sie bedroht. Warum?
Dann müsste Bandit ihre Sorgen auch eher verharmlosen, damit sie hinterher gezwungen ist, ihn auszutricksen.

Da hab ich mich sehr erschrocken, als ich las, wie Du diese Szene deutest. Für mich geht da absolut keine Bedrohung von Bandit aus. Ist doch nur das Tattoo, das Katja ängstigt. Die Stelle sollte suggerieren, dass sie sich durch alles mögliche bedroht sieht/fühlt. Selbst eine harmlose Tätowierung macht sie nervös. Wäre sie in einer anderen Verfassung, wer weiß, vllt hätte sie das Bild gestreichelt, weil sie den Wolf niedlich fand.
Ich mag diese Szene aber sehr, würde sie nur ungern streichen und habe hin und her überlegt, wie ich das für Dich stimmiger machen könnte. Ist schwierig, weil ich mich hier so gar nicht in Dich hineinversetzten kann, um Deine Empfindung nachzuvollziehen. Ich habe daher nur eine Kleinigkeit am Satz verändert in der Hoffnung, dass es von Bandit ablenkt:

Spitze Zähne mir die Kehle durchbeißen, scharfe Krallen den Körper aufschlitzen. Nein, ein Herz wirst du bei mir nicht finden.

Oder das Verhältnis bleibt gut, was ich persönlich vorziehen würde und dann bräuchtest du wirklich einen anderen Schluss. Vielleicht ist der Zettel ja auch so ein Darling, das man killen sollte, Challenge hin oder her.

Daran habe ich in der Tat auch gedacht, die zweite Karte weg zu lassen, doch ich habe mich dann doch anders geschrieben. Falls Du es nicht gelesen hast, siehe bitte hier

Ich hoffe, das nun zufriedenstellend gelöst zu haben.

Er grinst und reicht mir einen Strauß weißer Nelken, mit schrumpeligen Blätter und Blütenränder.
Blättern und Blütenrändern.

Danke, habe ich geändert. Nachdem mir aber eine Hobbygärtnerin sagte, dass die Blätter vor dem schrumpelig werden abfallen, reicht er ihr jetzt: einen Strauß weißer Nelken, mit schrumpeligen Blütenrändern.

Ich nehme ab.
"Wie geht’s dir, Katja?"
"Geht so und dir?"
"Du fehlst mir."
"Echt?"
"Mensch, was denkst du denn? Aber so geht's nicht weiter. Ich muss wissen was war, muss deine Vergangenheit kennen."
Ich nehme nochmal einen Zug und sage: "Komm bald. Dann wird alles gut."
Das Verhältnis zu ihrem Mann finde ich hier ein bisschen merkwürdig. So, wie sie vorher die Problematik der Beziehung zusammenfasst, würde ich jetzt erwarten, dass sie sich zügiger ans Telefon begibt, wenn er anruft. Sie wirkt auf mich sehr cool.

Sie ist wohl ein wenig depressiv und müde.
Ich habe aber auch hier, hoffentlich in Deinem Sinne, nachgebessert:

Die Tür vom Arbeitszimmer wird geöffnet. Bandits Schritte, erst auf dem Flur, dann im Schlafzimmer. Ein verhaltener Fluch. Das Klingeln wird lauter, unerträglich, als er neben mir steht. Ich strecke ihm die Hand entgegen. Seine Stirn ist gerunzelt, die Lippen aufeinander gepresst. "Souvenir, oder was?", zischt er. In der Rechten hält er die Todesanzeige, wedelt mit ihr vor meinem Gesicht. "Nochmal so 'n Ding und ich mach den kalt." Bandit gibt mir das Telefon, zündet die Karte an und wirft sie ins Spülbecken.
Mein Mund ist trocken. Ich räuspere mich und nehme ab.

Und den fetten Satz würde ich weglassen, wenn es darum seit einem Jahr geht. Das muss er nicht nochmal wiederholen.

Ich hadere hier noch. Befürchte, dass dann eine Info zu Ralf bzw. über die Beziehung der beiden fehlt.

Von der Szene mit den Verwandten hätte ich gut noch etwas mehr haben können. Aber die Geschichte hätte sowieso auch das Zeug zu etwas Umfassenderen.

Ja, da stimme ich Dir zu. Doch diesmal sollte es was Kurzes geben, mehr lag auch in der begrenzten Zeit nicht drin. Aber ich hatte sehr viel Spaß beim Schreiben und dachte oft: "Ich würde jetzt gern ausholen und mal richtig loslegen … " Mal schaun, vielleicht kommen die zwei mal wieder zurück.

Ich freue mich darauf, hier noch mehr von dir zu lesen, Tintenfass.

Und dann zum Abschluss dieses wunderschöne Kompliment. Herzlichen Dank, liebe Chutney.
Ich hoffe, es wird nicht mehr allzu lange dauern, bis ich die Überarbeitung von Geile Zeit abgeschlossen habe. Spätestens da werde ich dich wieder anfunken. Meinen "Helden" habe ich eigens für Dich romantischer gemacht :-)
Aber an etwas Neues denke ich natürlich auch. Die Zukunft wird es zeigen.

Vielen Dank für Deine Eindrücke, Vorschläge und Zeit. Ich habe mich sehr gefreut.

Lieber Gruß
Tintenfass


Hallo @Bea-Milana,

ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich mich noch nicht für Deine letzte Rückmeldung bedankt habe.

Ich nicke und fahre über Ralfs Konterfei.
Ja, das finde ich besser. In dem "letzten Jahr" vermutete ich nämlich eine Andeutung, einen zeitlichen Zusammenhang (zur Gegenwart)

Das war natürlich ein wichtiges Feedback. Doch Du schriebst auch:

es gibt ein paar Geschichten und deine gehört dazu, die ich unbedingt ein weiteres Mal (nach der Bearbeitung) lesen möchte, weil sie echt stark sind … Momentan fehlt mir leider die Zeit und die innere Ruhe, aber ich werde es demnächst nachholen und mich dann wieder melden.

und da wollte ich einfach mal abwarten, was kommt, um mich dann in einem Rutsch zu bedanken. Bitte nicht böse sein deswegen.

Lieber Gruß
Tintenfass

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Einen herzliche Dank nochmal an alle die dazu beigetragen haben, dass diese KG so schön gediehen ist. Mit Euren tollen Rückmeldungen habt Ihr mir nicht nur die Überarbeitungen leichter gemacht, sondern auch dafür gesorgt, dass ich eine unbeschreibliche Freude beim Schreiben hatte. War 'ne super-tolle und lehrreiche Zeit.

Und ein dickes Küsschen für das Nikolausgeschenk. Ich habe mich soo gefreut :bounce:

Liebe Grüße
Tintenfass

 

Guten Morgen @Tintenfass,
ich habe gerade Deine Geschichte gelesen. Sie hat mir sehr gut gefallen. Sie ist geheimnisvoll, voller subtiler Andeutungen. Ich hab Kopfkino und bin voll dabei. Besonders Bandit beschreibst Du grandios. Ich mag ihn! Einige Fragen bleiben offen, aber das ist wahrscheinlich so gewollt, oder? Auch das offene Ende gefällt mir gut, lässt Spielraum für Interpretation. Hier ein paar sprachliche Dinge, die mir aufgefallen sind:

Zitat Tintenfass: Seinen Spitznamen bekam Bandit von mir – wegen der Ähnlichkeit zu dem jungen Burt Reynolds. Als Kind hatte ich keine Ahnung davon, dass der Name Programm war.
Etwas holprig.
Vorschlag. Den Spitznamen Bandit bekam er wegen der Ähnlichkeit zu dem jungen Burt Reynolds von mir.

Zitat Tintenfass: Ich ziehe die Schultern zu den Ohren.
Klingt strange.
Vorschlag: Ich ziehe die Schultern hoch/ nach oben oder ich zucke mit den Schultern

Zitat Tintenfass: Das Licht ist schummrig, der Samt unserer Sessel verschlissenen.
Vorschlag: ….der Samt der Sessel/ oder: der Samtbezug auf den Sesseln… (sie gehören ja nicht wirklich den beiden)

Zitat Tintenfass: Die nervösen Hände schiebe ich in die Taschen meiner Latzhose und sehe über Bandits Schultern hinweg einer Animierdame zu, wie sie sich mit wiegenden Hüften einem Gast nähert.
Etwas holprig
Vorschlag: …einer Animierdame zu, die sich mit….

Zitat Tintenfass: Viermal hat die Kirchturmuhr geschlagen, als ich schlurfende Schritte auf dem Flur höre. Die Klospülung geht und Bandit schleppt sich zurück in sein Zimmer.
Ohne anzuklopfen, öffne ich die Tür.
Muss sie vorher nicht aufstehen?

Zitat Tintenfass: Mit angewinkelten Beinen sitzt er auf dem Bett und raucht. Seine Haare sind zerzaust wie die eines schlafenden Kindes, der Blick hellwach.
Sind nicht alle Haare zerzaust, wenn man grad aufwacht? Den Vergleich mit dem schlafenden Kind würde ich streichen.

Zitat Tintenfass: Er ist schlank und drahtig wie Ralf, die Arme mit Tattoos versehen. Das Bild auf seiner Brust kenne ich nicht. Die Augen des Wolfes drohen mir. Gleich wird er aus Bandits Körper springen. Spitze Zähne mir die Kehle durchbeißen, scharfe Krallen den Körper aufschlitzen.
Klingt etwas holprig.
Vorschlag: Er ist schlank und drahtig wie Ralf, seine Arme sind voller Tattoos. Da ist ein neues direkt auf seiner Brust. Ein Wolf, dessen Augen mir drohen. Gleich wird er aus Bandits Körper springen, mir die Kehle durchbeißen, meinen Körper mit seinen scharfen Krallen aufschlitzen.

Zitat Tintenfass: Auf dem kurzen Weg zur Kirche sehe ich mich unentwegt um.
"Entspann dich, Mädel. Du siehst Gespenster", sagt Bandit. "Hab das ganze Viertel abgesucht – da is keiner."
"Ich weiß, was ich gesehen hab."
Wortwiederholung. 3 x sehen.

Zitat Tintenfass: Seit einer Woche ist Ralf von der Costa Brava zurück und fürs Erste bei seinem Bruder eingezogen. Für mich ist das in Ordnung und seit ich angefangen habe, ihm von früher zu erzählen, sehen wir uns täglich.
Schön, dass sie endlich mit ihm redet. Kommt allerdings etwas abrupt. Was hat sie dazu bewogen? Um mehr Emotionen beim Leser herauszukitzeln, könnte ich mir einen Dialog gut vorstellen.

Ich hoffe, die Anmerkungen sind hilfreich. Hab einen schönen Sonntag.

LG Silvita

 

Hallo @Silvita,

vielen Dank, dass du dir diese Story vorgeknöpft hast. Ich war nie ganz zufrieden mit ihr und habe sie immer mal wieder offline überarbeitet. Dein Kommentar war nun Auslöser, mir alles noch mal anzuschauen.

Ich habe den Text auseinandergenommen, Teile gelöscht und Teile hinzugefügt. An Formulierungen gefeilt und für mehr Stimmung gesorgt und bei allem deine Anmerkungen berücksichtigt. Es gibt nun eine Szene mit Ralf in der Katja begreift, was passieren wird, wenn sie weiterhin schweigt. Das war ein guter Hinweis von dir und ich hoffe, du bzw. die Leser kannst/können Katjas Verhalten jetzt nachvollziehen.

Einige Fragen bleiben offen, aber das ist wahrscheinlich so gewollt, oder?

Ich habe mit den Erwartungen des Lesers gespielt und Raum für Deutungen gelassen. Am Ende sollte aber für jeden eine stimmige Geschichte entstehen. Es freut mich, wenn du damit zurecht gekommen bist.

Danke für die sprachlichen Dinge, die du aufgelistet hast. Zum Teil habe ich sie geändert, paar Stellen, die du als holprig empfunden hast, passen für mich aber ganz gut. :D

Ohne anzuklopfen, öffne ich die Tür.
Muss sie vorher nicht aufstehen?
Da hast du natürlich recht. Jetzt heißt es:
Ich schlage die Bettdecke zurück, stapfe durch Schlafzimmer und Korridor.

Sind nicht alle Haare zerzaust, wenn man grad aufwacht? Den Vergleich mit dem schlafenden Kind würde ich streichen.
Hm. Es sollte eigentlich deutlich machen, dass Bandit auch nicht schlafen kann. Ich dachte dabei an nachdenken und sich dabei durch die Haare fahren.

Wortwiederholung. 3 x sehen.
Geändert. Danke!

Deine Anmerkungen waren nicht nur hilfreich, sie waren auch Motivationsschub. Endlich bin ich zufriedener mit der Story.

Nochmals Dankeschön!


Liebe Grüße
Tintenfass

 

Guten Morgen @Tintenfass ,

ich habe eben Deinen überarbeiteten Text gelesen. Super gemacht! Ist jetzt stimmiger, hat mehr Flow und ich finde die Geschichte einfach grandios. Genau mein Ding.

Zitat Tintenfass: vielen Dank, dass du dir diese Story vorgeknöpft hast. Ich war nie ganz zufrieden mit ihr und habe sie immer mal wieder offline überarbeitet. Dein Kommentar war nun Auslöser, mir alles noch mal anzuschauen.
Das hab ich gern gemacht. Und ich freue mich sehr, dass ich Dich motiviert hab. Das ist cool.

Zitat Tintenfass: Ich habe den Text auseinandergenommen, Teile gelöscht und Teile hinzugefügt. An Formulierungen gefeilt und für mehr Stimmung gesorgt und bei allem deine Anmerkungen berücksichtigt. Es gibt nun eine Szene mit Ralf in der Katja begreift, was passieren wird, wenn sie weiterhin schweigt. Das war ein guter Hinweis von dir und ich hoffe, du bzw. die Leser kannst/können Katjas Verhalten jetzt nachvollziehen.
Die Überarbeitung ist klasse geworden. Hut ab!

Zitat Tintenfass: Danke für die sprachlichen Dinge, die du aufgelistet hast. Zum Teil habe ich sie geändert, paar Stellen, die du als holprig empfunden hast, passen für mich aber ganz gut.
Kein Ding. Sind ja nur Vorschläge.

Zitat Tintenfass: Deine Anmerkungen waren nicht nur hilfreich, sie waren auch Motivationsschub. Endlich bin ich zufriedener mit der Story.
Das freut mich mega!

In der überarbeiteten Version sind mir nur Kleinigkeiten aufgefallen.

Zitat Tintenfass: Ich atme, wie es mich die Psychologin gelehrt hat. Nehme tiefe Atemzüge und pausiere nach dem Ausatmen.
Vorschlag: Ich atme, wie es mich die Psychologin gelehrt hat. Tiefe Atemzüge, eine Pause nach dem Ausatmen.

Zitat Tintenfass: Die Klospülung geht, und Bandit schleppt sich zurück in sein Zimmer.
Ich schlage die Bettdecke zurück, stapfe durch Schlafzimmer und Korridor.
Wortwiederholung

Zitat Tintenfass: Er ist schlank und drahtig wie Ralf, die Arme voller Tattoos. Das Bild auf seiner kenne ich nicht:
Da fehlt was nach „Das Bild auf seiner….“

Zitat Tintenfass: Ozean-Frische im Bad, Limette in der Küche und nach Orange in Wohn- und Schlafzimmer.
Vorschlag: …und Orange in Wohn- und Schlafzimmer.

Zitat Tintenfass: Mit zitternden Finger öffne ich die Tür, hinter der wir alte Unterlagen horten.
…Fingern…

Hat wieder mega Spaß gemacht Deine Story zu lesen. Ich mag Deinen Stil sehr gerne und bin gespannt auf weitere Texte von Dir.

Liebe Grüße und einen guten Wochenstart,

Silvita

 

Hallo @Silvita ,

danke fürs nochmalige aufmerksame Lesen und dein Feedback. Ich freue mich riesig, dass dir die überarbeitete Story gefallen hat. Die Kleinigkeiten, die dir aufgefallen sind, habe ich verbessert und deine Vorschläge übernommen.

Ich schlage die Bettdecke zurück, stapfe durch Schlafzimmer und Korridor.
Wortwiederholung
Ups. Ich habe das auch nur 357 mal gelesen. :Pfeif:
Jetzt schlägt Katja die Bettdecke zur Seite.

Da fehlt was nach „Das Bild auf seiner….“
… Brust

bin gespannt auf weitere Texte von Dir.

Ich auch. Leider stoße ich oft gegen Ende meiner Stories auf Ungereimtheiten, für die mir keine Lösungen einfallen. Aber dank dir bin ich jetzt angefixt. Mal schauen, was wird.

Ich grüße zurück. Komm gut durch die Woche.
Tintenfass

 

Guten Morgen @Tintenfass

gern geschehen. Ich freu mich sehr, dass Du Dich freust und wieder angefixt wird :) :thumbsup:

Komm auch gut durch die Woche,

lg Silvita

 

Wie lieb von dir, @Silvita. :thumbsup:

Irgendwie habe ich gestern verpennt, die neuen Änderungen oben im Text einzufügen. Ist inzwischen aber geschehen. ;)

Gruß, Tintenfass

 

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