Was ist neu

Alle Jahre wieder

Mitglied
Beitritt
12.08.2004
Beiträge
37
Zuletzt bearbeitet:

Alle Jahre wieder

Alle Jahre wieder

Neulich war ich in der City, und was soll ich euch sagen, es war der blanke Horror.
Mann glaubt ja immer, das läge uns Frauen um Blut. Das Einkaufen meine ich. Als wenn wir des schon mit der Muttermilch einsaugen würden. Das würde uns ja Ach so viel Spaß machen, ihn durch die Geschäfte zu zerren. Sein genervtes Gesicht zu sehen, und seine Langeweile beim fünften paar Schuhe zu ignorieren. Hach, schau mal Schatzi, das würde dir/Opa/Oma/dem/der Kleinen oder Tante Hilde doch so wunderbar passen........... blablabla.
Ja, sicher, alles klar!
Dank der Medien glaubt ja auch wirklich jeder des männlichen Geschlechtes, dass Shopping unser einziges Lebensziel sei.
Vom Zusammenschustern des Stammhalters natürlich abgesehen.
Aber weit gefehlt.
Absolut nichts ist für mich stressiger, als allein in die Stadt zu schippern und all diese sinnlosen Dinge zu kaufen, die Frau zum Glücklichsein hin und wieder braucht.
Und wenn ich mich dann doch mal aufraffe, geht’s bestimmt wieder schief. Aber irgendwann überkommt es mich, und ich plane meinen jährlichen Frontal-Angriff auf die City.

Doch erst mal beginnt dieses nette Freizeitvergnügen mit dem schnöden Mammon.
Zuerst muss Gemahlin ihren werten Gatten um die schnöde Kohle erleichtern, die dort mit Pomp, Glanz und Gloria verjubelt werden soll. Dies allein ist schon mal ein Abenteuer für sich.
Mit gekonnt eingesetzter Zunge bearbeitete ich meinen Süßen so lange, bis er dann schließlich nachgab und die Geldbörse zückte. Wie viel ich denn bräuchte, wollte er natürlich noch wissen, und erbleichte wenig später um den Betrag, den ich ihm entgegen säuselte.
Ha, aber da er ja der Klügere von uns beiden ist und ich unser Sex-Pferd zügele, gab er sich schließlich geschlagen.
Das tut ja erst einmal gut.
So juckelte Frau nächsten Tags festen Glaubens und frohen Mutes zur U-Bahn, um ihren properen Hintern in die Stadt schaukeln zu lassen.
Doch da ging’s dann schon los.
Ein Ticket musste her. Ich drückte Tasten und ließ mein Kleingeld in den werten Fahrkarten-Spucker hineinklötern, doch nix passierte. Bin natürlich erst mal verdutzt gewesen, doch das Ding tat nicht einen Mucks. Und erst als die mit Graffitis deftig verschönerte Bahn langsam in die Haltestelle rumpelte, fiel mir auf, das dieser miese Kasten schlicht kaputt war. Meine Intelligenz also ganz umsonst angezweifelt.
Prima, also schwarz in die Stadt, und dabei immer schön unschuldig gucken.
Trotzdem schnell rein gehüpft, Sitzplatz ergattert und los ging’s. Oder doch nicht?
Passierte nämlich wieder nix. Das Ding nun auch platt?
Ich blinzelte beunruhigt durch die Signatur eines -Kojak was here-, bis meine Augen mir schon Fatahmorganas vorgaukelten. Erblickte dennoch schemenhaft eine rüstige Rentnerin, die gemütlich und ohne Eile in unsere Richtung zockelte. Hackenmerzedes inklusive. Mit Gedanken an brutaler Lynchjustiz betrachtete ich dieses Wesen, zu dem ich wohl auch mal mutieren würde, bis diese schnaufend ihren nicht unerheblichen Hintern in unser Abteil zwängte. Keuchend ließ sie sich genau neben mir fallen, was mich dabei um mindestens einen Zentimeter hoch hob, und stammelt noch ein jaja, das Alter.
Das ich sie allein dafür schon hätte killen können, verschwieg ich ihr, und endlich ging es los.
Die Fahrt allein suchte dabei ihresgleichen.
Die Bahn wurde mit jeder Haltestelle natürlich um einige Köpfe voller, müssen die alle heut in die Stadt? Und die Geruchsvielfalt nahm schnell erschreckende Ausmaße an. Von Knoblauch und frischen, wie alten Fürzen bis 4711 war alles vorhanden, und man konnte selbst mit wenig Fantasie schon grüne Schwaden in Bodennähe sehen.
Daneben vernahm das gequälte Ohr noch Kindergebrüll, Hundegebell und die nicht leisen Wortfetzen der lieben Mitbürger. Der Lärm einer Entgleisung wäre hier glatt untergegangen, die Tatsache sicher auch.
Ein Hoch auf den städtischen Nahverkehr.
Doch wehe, Frau erdreistet sich der schlechten Luft wegen, ein Fenster öffnen zu wollen. Lautstark wurde ich von den letzten Reihen angepöbelt, das Zugluft nun das letzte sei, was dieser Herr gebrauchen könnte. Ich wies ihn dann höflich darauf hin, das ich kein Hörgerät mein eigen nannte, er also nicht so zu brüllen bräuchte. Aber gut, Fenster wieder zu und in dieser dicken Luft brüten, in der Hoffnung, weiterhin klarer Gedanken mächtig zu bleiben.
Dabei wurde ich auch das Gefühl des Angestarrt werdens nicht los, während die umgebaute Klobürste der Tante gegenüber mein Bein erfolgreich mit gelben Haaren pflasterte.
Doch die Krönung stellte dann diese Kindergarten-Gruppe dar, die lärmend Einzug hielt, nach Linsensuppe duftete und auch noch das letzte Gespräch erfolgreich übertönte. Nur noch vier Stationen, dachte ich mir, und schalte dabei zumindest innerlich auf Durchzug.
Den Erzieherinnen lag dieser um Verzeihung bittende Blick in den Augen, doch selbst sie hatten erhebliche Mühe, diese tollwütige Bande zu beherrschen. Fröhlich tobten die Lütten durch das Abteil und sogar der Frischluft-Feind machte sich beim nächsten Halt schnell vom Acker. Fast hätte ich den Zwergen applaudiert, konnte ich nun doch endlich eine Luke öffnen, ohne dabei öffentlich Hingerichtet zu werden.
Dann, endlich, war es soweit und ich hätte das Nix-wie-raus-hier-Knöpfchen drücken dürfen, wäre mir nicht so ein sabbernder Quengelpuper besagter Gruppe zuvor gekommen. Liebevoll lutschte dieser über den Knopf, und Pling, Bahn hält.
Kurzschluss oder wie?
Egal, Hauptsache raus aus diesem Irrenhaus.
Beim Aussteigen machten die Einsteigenden wie immer keinen Platz. Woher auch, Höflichkeit ist doch was für`n Arsch. Ich dachte mittlerweile an Handgranaten.
Also, erst mal tief durchgeatmet, schnell da durch geboxt und zur Rolltreppe gestolpert. Aber, und wie sollte es auch anders gewesen sein, stand diese natürlich still, als hätte sie auf mich gewartet.
Mit meiner Raucherlunge musste ich mich dann die unendliche Treppe hoch quälen, und umkurvte dabei wenig gekonnt diverse Rentner, ständige Bewohner dieses Etablissements, Hunde wie Kinder. Eine Kirmes ist n Dreck dagegen, und der Schlussverkauf reicht da schon lange nicht ran.
Schließlich blinzelte ich oben in die doch mächtig helle Sonne.
Hier stand ich nun erst mal etwas Hilflos herum, bis ich wieder klar sehen konnte und meine gemarterte Lunge nicht mehr das Ave Maria in C pfiff. Wieder etwas beieinander raffte ich die Röcke, und machte mich nun auf den direkten Weg, um meinem Lieblings-Kauftempel den jährlich fälligen Besuch abzustatten.
Doch auch dieser Weg gestaltete sich nicht einfach.
Aus Prinzip laufen einem immer alle Leutz entgegen. Ist das nicht komisch?
Ich habe wirklich keinen Plan, welchem System diese Gesetzmäßigkeit folgt, aber es ist einfach und immer so. Immer gegen an.
Also, schob Frau sich dadurch. Rempelte, drückte, entschuldigte sich, erntete böse Blicke, und ackerte sich weiter, komme, was da wolle.
Um dann, oh Wunder, vor sich die mächtigen Tore des heiligen Tempels des Konsums zu erblicken. Wieder schien ich die Einzige zu sein, die dort hinein wollte, und sich erneut durch die heraus strömenden Massen kämpfen durfte.
Mit vom Gebläse ruinierter Frisur, Schweißperlen auf der Stirn und einem zerrüttetem Nervenkostüm stand ich schließlich drinnen. Aber, Pech gehabt, der Schuppen wurde vor längerem mal Modernisiert, ergo: Mein Orientierungssinn wurde geprüft, für schlecht befunden und war irgendwann vollends flöten. So steuerte ich erst mal diese beleuchteten Tafeln an.
Wie lieb von den Betreibern, den Verirrten in ihren Gängen solche Dinger vor die Schnüss zu stellen. Wie viele würden hier wohl sonst den einsamen Hungertod sterben.
Wirklich nett, wenn nur die Dicke davor mal ihren breiten A....... äh, Rücken etwas weg bewegen würde, damit man selbst mal einen schwachen Überblick bekommt.
Wieder Mordgedanken im werten Oberstübchen.
Sie watschelte schließlich von dannen und dann ging’s frisch ans Werk.
Fröhlich die Rolltreppe erstürmt und ab ins dritte, zur Damenmode.
Doch auch hier wurde ich recht schnell wieder ernüchtert. Minifummel zum Abwinken. Bauchfrei und Hüftlos, Körbchengröße A und Ministring wohin ich auch blickte, aber für 40 aufwärts sah’s dann ganz finster aus. Wie ein seine Nieren liebender Dinosaurier unter dialysischen Paradiesvögeln schob ich mich da durch, und erntete ungläubige Blicke. Frau gab sich wirklich alle Mühe, hier Etwas passendes zu finden. Ich suchte, ich wühlte, und ich verzweifelte. Von lauter hüpfenden und dabei schnatternden Rippchen umgeben, gab ich alter Knochen mich geschlagen und suchte dann das Weite. Wer bitte will schon das mühsam aufgebaute Selbstbewusstsein jenseits der 30 und Größe 36 so aufs Spiel setzen?
Ich nicht, darum nix wie weg und flugs zur Schuhmode getippelt.
Der Lichtblick.
Da bin ich mit Größe 36 wenigstens noch up to Date. Doch auch da prangte mir nur son Blödsinn a la Brech-dir-auf-mir-die-Haxe entgegen. Minimum Absätze von 10cm, und mit Spitze vorn dran, das ich spontan an Mordinstrumente dachte. Aber ich will und wollte weder meinen Mann kastrieren, noch jemanden töten, doch diese Modelle schrieen förmlich nach Amoklauf. Und als Alternative gab’s dann diese Gesundheitsbotten a la kürzlichen Hüftbruch oder künstliches Kniegelenk. Autsch.
Gut, ich gebs ja zu, in mir machte sich eine nicht unerhebliche Resignation breit, und ich vermisste meine geliebten Turnschuhe. Nur schien es diese Dinger in meiner Größe nicht mehr zu geben. Dafür aber bis in Kanugröße 58, der praktische Familienschuh sozusagen, mit Rollen darunter ein prima Bobbycar, sonst auch als Kinderbett nutzbar.
Hallo, wofür haben wir bitte in den Achzigern gekämpft? Für Pumps bestimmt nicht.
Aber wurscht, ich gab’s nun langsam auf.
Mit letzter Idee flüchtete ich mich in die Herrenabteilung, einen Stock tiefer.
Dem glorreichen Gedanken aufgesessen, für meinen Ernährer etwas Nettes kaufen zu wollen, trudelte ich da ein. Wobei ich vielleicht noch erwähnen sollte, das ich dazu den Lift nutze, weil die Rolltreppe inzwischen den Geist aufgegeben hatte.
In der schnieken Herrenabteilung war es dann zu meiner großen Überraschung richtig leer, und anheimelnde Musik rieselte auf mich nieder. Richtung Wohlfühlqualität.
So bequemte ich mich langsam zur Herren-Unterwäsche und stöberte hier, gedankenverloren und mitsummend, ein wenig herum. Welch Moment der Muße.
Gott, und diese halben Puppen waren aber auch bestückt, staun. Man, man, da wird sogar Frau im mittleren Alter noch einmal richtig schwach, seufz.
Für wie viele Komplexe die beim männlichen Geschlecht wohl schon gesorgt hatten?
Aber ich riss mich los, und schnüffelte weiter.
Feinripp, bäh igitt. Shorts, och nö.
Mit Eingriff oder ohne, das ist hier die große Frage.
Gepunktete, geblümte, bitte? Wer trägt den so was? Gestreifte, mit Karos, Katzen, Hunden, Hämmern, lach, wie typisch, und was es da nicht alles zum Verpacken des lütten Lurchi gab. Ich staunte nicht schlecht.
Von der Vielfalt fast erschlagen, kam ich ins grübeln. Ein String wäre doch mal etwas Anderes. Wie untypisch in unserem Alter, ne, schon fast obszön. Des edlen Gatten stolzen Lurch mal ganz frech verpackt, das hätte doch etwas. Also, ab dahin und, fast erblindet der Vielfalt wegen, flugs einen roten String aus Leder ergriffen. Da schlich sich doch von hinten und ganz fies son gescheitelter Mittfünfziger im korrekten Zweiteiler an mich heran, und polterte überraschend und laut los,
„Kann ich etwas für Sie tun?“
Ich warf fast alles von mir in der Meinung, der Terminator höchst persönlich bläst mir gleich mein Lichtlein aus. Mit Atemnot drehte ich mich um und erblickte diesen vornehmen Verkäufer, der mich über Unterhosen hinweg sehr argwöhnisch beäugte.
`Frauen haben hier nix zu suchen´ stand förmlich auf seiner Stirn tätowiert, und ich wurde nun doch etwas bescheuert. Irgendwie war des nun zuviel des Guten.
„Ja, danke,“ flötete ich zurück, „wo bitte kann ich den anprobieren?“
Dabei wedelte ich lächelnd mit dem roten Lederstring vor diesem Schnösel herum. Dem rutschte erst die Kinnlade runter, doch er sammelte sich schnell. Ich war beeindruckt.
„Sie sind hier in der Herrenabteilung,“ gab er empört zurück, „die Damenmoden sind einen Stock höher.“ Ich setzte mein unschuldigstes Gesicht auf, schraubte meine Stimme drei Lagen höher und klimperte wie blöd mit den Wimpern.
„Danke, das weiß ich. Aber da oben bin ich wohl falsch.“
Danach lächelte ich ihn etwas geziert an. Er wurde erst verlegen, dann dunkelrot, brummte dabei noch etwas von `blöder Transe´ und verschwand im Herren-Unterwäsche-Nirwana.
Mich verließen sie nun endgültig.
Ich hatte echt keine Lust mehr auf dieses Theater, und wollte nur noch Heim.
Mit unerheblich weniger Geld, aber erheblich weniger Nerven ergriff ich einfach die Flucht. Was weiß ich, nachher holt dass stramme Verkäuferlein noch Verstärkung, weil er die Moral seiner Unterwäsche gefährdet sieht.
Also, ganz schnell den Rückweg angetreten.
Und als hätte Gott ein Einsehen, gestaltete dieser sich auch recht angenehm, von meiner vollen Blase mal abgesehen. Aber wie sollte es auch anders sein, Bahnhofs- Erleichterungszelle zu und nirgends son olles HyKlo-Teil, oder etwas Anderes in der Art zu sehen. Na gut, habe ich mir wenigstens einige lästige Untermieter erspart.
Dabei aber schon irre, wie sich mein Blick die ganze Rückfahrt lang, und gezielt, die in Frage kommenden Hecken aussuchte. Und meine prickelnde, um Erleichterung jammernde Blase meine Gedanken beherrschte.
Geist über Materie? Pah, selbst eines Buddhisten Blase hatte nur ein Fassungsvermögen von einem halben Liter.
Ich erreichte dann doch, nicht ganz unverkrampft und mit fast nasser Hose, ne halbe Stunde später mein Home, Sweet Home.
Tja, da denkt Frau sich natürlich, endlich, der Spuk hat ein Ende. Na, für meine Blase hatte es da zumindest eins.

Er, meine mir angetraute Krönung der Schöpfung kam dann später von seiner Arbeit.
Ich hatte mich schon recht gut wieder von meinem Ausflug in die City erholt, und sein warmes Futter wartete auch auf ihn.
Schlecht gelaunt betrat er unsere Wohnung, murmelte böse, wusch und zog sich um, und schwang danach seinen zarten Hintern aufs Familien-Sofa. Sich sein Essen lustlos hinter die Binde schiebend, fragte er mich dann zynisch,
„Na, was hast du denn heute Schönes gekauft?“
Meine Nerven, wie mein Selbstbewusstsein, waren im Keller. Einer Tiefenanalyse nahe und für mindestens fünf Jahre vom Shopping in der City kuriert, grinste ich ihn nur bitterböse an. Dabei holte ich ganz langsam den roten String hervor, spannte das Gummi und ließ diesen in sein erstauntes Gesicht fluppen.
„Etwas für dich!“
Sein Blick kam einem göttlich Erhellten schon sehr nahe, und so etwas entschädigt, dass sag ich euch..........

 

Hallo Kerstin!

Ich fragte gerade meinen Liebsten, ob er denkt, dass Shopping für mich das "einzige Lebensziel" ist. Er meinte, das und Kinder kriegen und putzen *lach* Leben Männer eigentlich auf dem gleichen Planeten wie wir? :-)

Was mir aufgefallen ist, falls du auch noch an weitere Veröffentlichungen deiner Kurzgeschichte denkst: Köllnisch Wasser heißt nicht 7411, sondern 4711 :-)

Was ich ausgesprochen gut formuliert fand:
Bauchfrei und HÜFTLOS *lach*

Liebe Grüße

polyxena

 

Hi Polyxena,

Leben Männer eigentlich auf dem gleichen Planeten wie wir? :-)

Gute Frage, nächste Frage *gg*

Ehrlich, ich habe keine Ahnung........ aber es/er ist ein unerschöpfliches Thema, über das ich immer wieder herzlich Lachen kann :Pfeif:

Liebe Grüße

Kerstin

 

Moin Kerstin,

ber es/er ist ein unerschöpfliches Thema, über das ich immer wieder herzlich Lachen kann
Hmm... soll ich ehrlich sein? Ich nicht. Das Thema wurde in so vielen Pseudocomedyshows, Hera-Lind-Romanen und drittklassigen Frauenzeitschriften derart oft und ermüdent durchgekaut, daß es meiner Meinung einfach tot ist. Aus dieser Thematik ist literarisch einfach nichts neues, originelles (ob nun witzig oder traurig verpackt) mehr rauszuholen.

Deine Geschichte hat mir daher auch leider nicht gefallen. Inhaltlich ist es eine Ansammlung von Klischees, die man so wirklich schon ziemlich oft gelesen hat und die mich daher nicht mehr hinterm Ofen hervorlocken. Geschichten übers Bahnfahren zB gibt es zuhauf und in deiner fehlt dann auch weder die alte Oma mit Sitzplatzanspruch, noch der dezente Pupsgeruch oder die lärmenden Kinder jenseits der Schallmauer nebst sich penetrant entschuldigender Lehrer. Und auch die Sequenz im Geschäft bietet wenig neues. Den Verkäufer fand ich allerdings ganz originell.
Dein Schreibstil ist zwar für meinen Geschmack übertrieben flapsig und umgangssprachlich (Leutz, son Typ, juckelte), liest sich dafür aber auch sehr locker und versprüht eine gewisse Heiterkeit. Insofern fand ich den recht gelungen gewählt.
Ich würde aber auf jeden Fall das in meinen Augen nervige "Doch wehe, Frau erdreistet sich der schlechten Luft wegen" weglassen. Das wirkt einfach nur albern und übertrieben emanzipatorisch. Der Witz mit der Aschenbecherin ist einfach abgegriffen...

Leider hat mich die Geschichte inhaltlich überhaupt nicht angesprochen - wenn du dir beim nächsten Mal aber ein besseres Thema aussuchen würdest, täte es mir sicher besser gefallen.
Das ist aber alles nur meine private Meinung.

Ein paar Fehler, die mir beim Lesen ins Auge gefallen sind:

Doch die Krönung stellte dann diese Kindergarten-Gruppe dar, die lärmend einzog hielt
"einzog" oder "Einzug hielt" - letzteres wäre mMn schöner.
Also, schiebte Frau sich dadurch. Rempelte, drückte, entschuldigte sich, erntete böse Blicke, und ackerte sich weiter, komme, was da wolle.
schob
stand förmlich auf seiner Stirn tätowiert, und ich wurde nun doch etwas Bescheuert.
bescheuert

 

Hallo Gnoebel,

Den Verkäufer fand ich allerdings ganz originell.

Danke, mir hat der seinerzeit aber Nerven gekostet *gg*

Dein Schreibstil ist zwar für meinen Geschmack übertrieben flapsig und umgangssprachlich (Leutz, son Typ, juckelte), liest sich dafür aber auch sehr locker und versprüht eine gewisse Heiterkeit. Insofern fand ich den recht gelungen gewählt.

Danke, ich mag es auch, einfach mal ganz locker und frei nach Schnautze zu schreiben.

wenn du dir beim nächsten Mal aber ein besseres Thema aussuchen würdest, täte es mir sicher besser gefallen.

Aber wenns schon alles gab? :Pfeif:

Ein paar Fehler, die mir beim Lesen ins Auge gefallen sind:

Behoben :D

Liebe Grüße

Kerstin

 

schöne geschichte und sehr unterhaltend wie ich finde (auch wenn ich als männliches geschlecht wohl eher die zähne fletschen sollte)
kleiner kritikpunkt:
du hast öfter mal die zeiten durcheinandergebracht...

alles in allem: freu mich auf mehr davon

 

Hallo Tom,
jaja, die lieben Zeiten *ich Schaf blicke auch das irgendwann*

alles in allem: freu mich auf mehr davon

Na, mal sehen, ich bin ja eigentlich nicht so geübt im Humor, aber etwas Kurzes über einen Mann und seinen Hund hätte ich da noch *gg*

Mal sehen, ob ich es morgen schaffe.......

Liebe Grüße

Kerstin

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom