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Anhalter

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01.07.2004
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Anhalter

ANHALTER​

(Was die hauptperson denkt, wollte ich eigentlich kursiv darstellen, doch beim reinkopieren wollte das irgendwie nicht.... was solls. hab dann alles in Klammern gesetzt...)

Der Motor sprang beim Starten das erste mal nicht an. Paul Madison machte sich aber nichts draus. Und dann passierte es, das er ein paar Meter vor einem Schild mit kaputtem und qualmenden Motor zum stehen kam, auf dem stand, das die nächste Tankstelle einhundertdreiundzwanzig Meilen entfernt sei. Er war schon ein paar Stunden mit Tempo hundert gefahren. Der Weg zur Tankstelle dürfte kürzer sein, wie der Weg zurück nach Las Vegas. Er ging davon aus, das ihn irgendwer per Anhalter mitnehmen würde, wenigstens bis zur Tankstelle. Er öffnete den Kofferraum und holte seinen Rucksack heraus und legte ihn auf das Autodach. Darin hatte er alte Kleidung, zwei Sandwiches, die unter der Hitze sowieso vergammeln würden, eine halbvolle Flasche Wasser und natürlich seine Zahnbürste. Die Verpflegung würde niemals ausreichen, wenn er den Weg zu Fuß zurücklegen musste. Und es war höchstwahrscheinlich, das hier niemand vorbeifuhr. Denn während der Fahrt fuhr er die ganze Zeit ohne Gegenverkehr auf der Interstate 15. Und das bereitete ihm am meisten Sorgen. Er knüpfte sich sein blaues Hemd auf, unter dem er nichts mehr anhatte. Die Sonne war noch zur Hälfte von ihrem Höchstpunkt entfernt, was zu bedeuten hatte, das es noch Zeit war bevor es richtig an die Säfte ging. Er setzte sich den Rucksack auf und lief los. Selbstverständlich hätte Paul eine Nachricht hinterlassen, falls irgendwer das Auto finden würde. Ein kleiner Zettel auf dem Fahrersitz liegend, auf dem stand, das er eine Autopanne hatte, weitergelaufen sei und ihm jemand hinterherfahren soll. Doch er hatte keinen Stift dabei. Normalerweise lagen immer ein paar Kugelschreiber im Auto. Nur heute nicht. Das Schild besagte, das er ganze einhundertdreiundzwanzig Meilen vor sich hatte. Er lief los.

Bis auf das gelegentliche Zirpen der Grillen in den kleinen Grasbüscheln neben dem Highway war es still. Von weitem konnte man Felsen sehen. Auf ihnen war wie hier in der Landschaft kein Grün. Es waren keine Wolken am Himmel, die die Hitze dämpfen konnten. Wind wirbelte feinen Sand auf, der ihm immer wieder in die Augen kam. Er drehte sich um und schaute die Straße entlang. (Bis jetzt kein Auto zu sehen. Warum warst du nicht Misstrauisch? Wieso nicht? Das hast du dir selbst zuzuschreiben! Wärst du doch nicht losgefahren und hättest das gleich einem Mechaniker überlassen oder wenigstens selbst einen Blick unter die Motorhaube geworfen), dachte Paul Madison. Sein Hemd flatterte im Wind und er spürte Schweiß langsam den Rücken herunterlaufen. Seine Jeans klebten an ihm. Die Versicherung, dessen Rund-um-die-Uhr-Notrufnummer er auf seiner Kundenkarte in seinem Geldbeutel hatte, würde sein Auto abholen. Vorausgesetzt, er rief von der Tankstelle an. Ein eigenes Handy hatte er nicht. Paul war in der Hinsicht etwas paranoid. Er glaubte, das ein Handy nicht nur zum Telefonieren da war, sondern auch, um die jeweilige Person, die es hat, zu orten. Somit immer zu wissen, wo man sich aufhält. Doch das wäre ihm egal wenn er gewusst hätte, in welche Situation er gerät, die noch schlimmer werden würde. Er nahm den Rucksack ab, holte seinen Geldbeutel hervor und zog ein Foto von seiner Frau Polly heraus. Das wurde erst vor drei Wochen geschossen. Sie hatte ein schlankes Gesicht und Schulterlange, rote Haare. Ihr Lächeln, das teils ihre makellosen Zähne zeigte, verzauberte ihn immer wieder. Er liebte sie. Sie war im sechsten Monat Schwanger. Paul hatte vorgehabt, das letzte mal für ein paar Tage in Las Vegas zu verweilen. Das tat er seit neun Jahren einmal im Jahr. Er traf sich mit ein paar Kollegen aus der Schulzeit immer in Las Vegas. Und dort trennten sie sich auch bis zum nächsten Jahr. Sie gaben dort nicht viel aus, sie saßen eher da, tranken Bier und plauderten über alte Zeiten. Zwischendurch höchstens mal ein Spielchen. Wenn er wieder Zuhause ist, wollte er endgültig damit aufhören und sich der Familie widmen. Das lag nicht an ihm. Ganz sicher nicht. Sondern an seiner Frau Polly. Sie wollte nicht das er da immer so ganz alleine im Auto fuhr. Noch dazu so eine lange Strecke. „Was wäre, wenn dir etwas passiert“, sagte sie immer. Ihm ging das auf die Nerven. „Was soll schon passieren?“, war seine Standardantwort. Aber sie hatte Recht. Auch wenn er die Möglichkeit hätte, sie an der Tankstelle anzurufen, würde er es bleiben lassen. Warum sollte er sie damit belasten? Sie würde sich nur darüber aufregen. Er war jetzt schon sechs Jahre mit ihr zusammen. Beim ersten mal war sie noch damit einverstanden. Doch beim zweiten mal, im zweiten Jahr mit ihr, wollte sie das nicht mehr. Und wenn er Polly jetzt sagen würde, er habe eine Autopanne, würde sie ihm sagen, was er jetzt von der ganzen Zockerei hat. Er steckte das Foto wieder in eines der Fächer im Geldbeutel. Er hatte Durst und holte sich die Wasserflasche aus dem Rucksack. Dann zog er ihn wieder auf und lief mit der Flasche in der Hand weiter. Ab und zu nahm er einen Schluck. Seine Armbanduhr zeigte halb zwölf an. Die Uhr war bis zum Handgelenk runtergerutscht und hatte einen roten Streifen von wundgeriebener Haut hinterlassen. Er nahm die Uhr ab und steckte sie sich in die Hosentasche. Die Sonne stand fast ganz oben. (Toll... Meine Kameraden werden schon zu Hause sein. Und ich laufe mich zu Tode, nur weil ich mir kein Handy gekauft habe. Und weit und breit kein Auto zu...) Die Stille wurde von einem leisen Brummen zerrissen. Paul blieb stehen, mit dem Rücken in Richtung der zurückgelegten Strecke. Es wurde immer lauter und kam näher. In ihm stieg schlagartig Freude auf. Glücklich darüber, nicht mehr laufen zu müssen. Schließlich war er hier in Amerika, und Anhalter werden auf einsamen Highways immer mitgenommen. Er drehte sich um und sah ein rotes Auto näher kommen. Er konnte es zwar nur schwer erkennen, da die Luft über dem Asphalt so in Wallung war, als würde man durch einem Wasserfall hindurchschauen. Aber es musste ein Auto sein. Er konnte es nicht fassen und streckte die leere Hand in die Luft und winkte. Dabei lief er noch weiter an die rechte Fahrbahnseite. Als das Auto nah genug war, erkannte er, das der Fahrer eine Frau war. (Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, das eine Frau einen Mann auf einem so abgelegenem Highway mitnimmt?), fragte er sich selbst. Er könnte alles mögliche mit ihr anstellen. Sie Vergewaltigen oder einfach nur umbringen. Er schickte ein Stoßgebet hinauf. (Bitte nicht weiterfahren, ok? Bitte! Nicht Ignorieren, wer da am Straßenrand herumlungert. Bitte nicht!) Das Auto wurde langsamer und fuhr in dem Schritttempo, wie wenn man sich eine Hure mit heruntergelassenem Fenster auf dem Strich aussucht. (Sehe ich wie ein Schwerverbrecher aus? Halt schon an...) Das Fenster war tatsächlich heruntergelassen und die Frau lehnte sich auf die Beifahrerseite hinüber. Eine Zigarette steckte mitten im Mund und ihre dunklen Haare waren hinten zusammengebunden. Aus dem Fenster stieg enorm viel Rauch auf und hinterließ eine Strecke dreckiger Luft. Das Auto blieb stehen. Die Frau musterte ihn. Paul war etwas über das Erscheinungsbild überrascht, eher schon fast geschockt, das eine Frau sich so gehen lassen konnte und bekam erst kein Wort heraus. Das Auto blieb stehen. „Entschuldigen sie? Wenn es ihnen nicht allzu viele Umstände macht, könnten sie mich ein Stückchen mitnehmen?“, fragte Paul und trat näher an das Fenster heran. Die Frau, er schätzte sie um die vierzig, starrte ihn immer noch an. Sie hatte ein unreines Gesicht und einen verdreckten Overall ohne Ärmel an. Sie nahm einen Zug und blies ihm Paul entgegen. „Tja, junger Mann. Wieso sollte ich sie hier alleine lassen? Bei mir sind sie besser aufgehoben. Steigen sie ein!“, antwortete die Frau gelangweilt. (Sicher nicht das erste mal das sie einen Anhalter mitnimmt.) Ihre Stimme hörte sich rau und heiser an und jeder der sie sprechen hörte wusste, das sie nur noch ein paar Jahre vom Kehlkopfkrebs entfernt war. Er nahm seinen Rucksack ab und hielt ihn ans Fenster. „In den Kofferraum damit?“ Sie schnellte mit ihrer Hand zur Beifahrerseite rüber, griff sich den Rucksack, zog ihn durchs Fenster und warf ihn auf den Hintersitz. „Nicht in den Kofferraum!“, schrie sie. Speichel spritze in winzigen Partikeln durch die Luft. Er erschrak und zuckte zurück ohne wiederstand zu leisten und den Rucksack festzuhalten. (Dann eben kein Kofferraum!) Er wusste nicht, was er davon halten sollte. Er öffnete die Tür, setzte sich und stellte die Wasserflasche zwischen seine Beine. Die Windschutzscheibe war verdreckt und an ihr klebten Dutzende von Insekten die rangeknallt und aufgeplatzt waren. „Wie heißen sie?“, fragte die Frau während sie weiterfuhr; umkrallte mit ihren Händen das Lenkrad und starrte auf die Straße. Er sah, das ihre Fingernägel mit vertrocknetem Blut verkrustet waren. Sie hatte mehrere leere und angebrochene Zigarettenschachteln unter der Windschutzscheibe liegen. Feine Asche überzog die gesamten Armaturen, wie bei einem Kaffeestück der Zuckerguss. „Paul Madison. Mein Auto…”
“Ich hab vorhin eine Karre gesehen. Das war als ihr Auto?“, unterbrach sie ihn. „Haben sie ein Glück das ich heute hier Entlangfahren muss. Sie wollen wohin?“
„Zur nächsten Tankstelle. Dort können sie mich absetzen.“ Sie kurbelte das Fenster herunter und warf ihren Zigarettenstummel aus dem Fenster. Dann nahm sie sich gleich wider eine Zigarette und zündete sie an. Sie nahm einen Zug und atmete zweimal aus. (Was für ein kaputtes Weib. Bleib einfach ruhig hier sitzen und warte bis wir angekommen sind. Hast du gesehen, wie sie vorhin reagiert hat? Sei vorsichtig.) Doch wieso sollte er vorsichtig sein? Was sollte ihm eine Frau schon antun? Er blieb ruhig sitzen, ohne ein Wort zu sagen. Ihm schien sie sowieso nicht gesprächig zu sein. Sie starrte die ganze Zeit auf die Straße, als habe sie überhaupt keinen Fahrbegleiter und rauchte eine Zigarette nach der anderen. Der Tacho zeigte achtzig Meilen pro Stunde an. Während der Fahrt fiel ihm auf, das aus dem Handschuhfach die Hälfte eines zerknüllten Taschentuchs hervorlugte. An sich nichts besonderes, doch dieses Taschentuch war blutig. Paul bekam ein mulmiges Gefühl, das sich sofort in Angst umwandelte. Er wusste auf einmal, das die Frau etwas schreckliches getan haben musste. Er wollte weg von ihr.

Nach drei Stunden haben sie die Tankstelle erreicht. „So, das war´s. Muss auch noch tanken.“, sagte sie. Paul machte eine dankende Handbewegung. „Vielen Dank noch mal“ (Und jetzt werde ich dich nie wieder sehen.) Er nahm die Wasserflasche die noch einen guten Schluck beinhaltete und den Rucksack vom Hintersitz. Dann stieg er aus. Die Frau machte sich an die Arbeit. Paul schaute sich um. Die Sonne schien immer noch stark. Das Häuschen war ziemlich heruntergekommen. Die Klappläden hingen überwiegend nur noch in einer Angel; bewegten sich mit dem Wind und gaben ein quietschen von sich. Auf dem Dach hingen Leuchtreklamen, die für hier zu kaufende Spirituosen warben. Die Frau hatte inzwischen vollgetankt und ging hinein um zu bezahlen. Er lehnte sich an das Auto; nahm einen letzten Schluck und warf die Flasche in einen Mülleimer neben einer Tanksäule und ging dann zum Münztelefon ein paar Meter rechts neben dem Eingang. Er legte den Rucksack auf den Boden, holte sein Geldbeutel heraus; ein paar zehn Cent Münzen und die gelbe Kundenkarte mit der Notrufnummer. Die Kundenkarte legte er neben dem Telefonbuch auf das Ablagefach hin. Der Hörer gab ein Freizeichen von sich. Nachdem seine ganzen zehn Cent Münzen den Schlitz passiert hatten, wählte er die Nummer der Versicherung. (So, gleich haben wir´s. Für Notfälle wählen sie die...) Er hatte die Nummer eingegeben und eine Frauenstimme sagte ihm, das er so schnell wie möglich mit einem Mitarbeiter verbunden werde. Die Frau hatte inzwischen bezahlt und kam aus dem Häuschen heraus, als sie Paul am Telefon sah. Er blickte ebenfalls, mit dem Telefonhörer am Ohr, zu ihr herüber. Sie hatte sich ein Haufen Zigaretten geholt, die sie in beiden Händen hielt. Sie rannte zum Auto; lehnte sich durch das Fenster und warf die Zigarettenschachteln hinein. Sie holte vermutlich etwas aus dem Handschuhfach heraus, das sie dann hinter ihrem Rücken versteckte. Paul konnte von dem Telefon aus nicht sehen, was es war. Sie lief auf ihn zu. „Legen sie den verdammten Hörer auf!“, schrie sie. Er tat es nicht. Wieso auch? Er musste hier weg, sein Auto musste repariert werden und er wollte nach Hause zu seiner Frau. Sie war jetzt nur noch zehn Meter entfernt. „Sofort!“ ihre Haare hingen ihr ins Gesicht. Nur noch fünf Meter. Plötzlich schnellte ihre Hand hervor, gefolgt von einem lauten Knall. Er war unfähig zu schreien. (Eine Kanone, die Irre hat eine Waffe und hat auf dich geschossen!) Der Gedanke füllte nur Bruchteile einer Sekunde. Er blinzelte. Jeansfetzen flogen in die Luft. Er ließ den Telefonhörer fallen und spürte einen scharfen Schmerz am rechten Oberschenkel. Sein Bein gab sofort nach und er sackte an der Wand angelehnt zu Boden. Er schrie. Sie stand inzwischen vor ihm und er brüllte sie an: „Scheiße! Sie haben mich angeschossen! Sie Irre! Hilfe! Die hat ne Kanone!“ Wenn jemand im Haus war, musste er ihn gehört haben. Er umfasste sein Bein und stellte fest, das es sich um einen Streifschuss handelte. Ein breiter, zwei bis drei Zentimeter tiefer Streifen zog sich an der Außenseite entlang. Als er die Handfläche auf die Wunde drückte, quoll das Blut zwischen den Fingern hervor. (Oh Gott! Hoffentlich ist keine Arterie verletzt.) Er schrie immer noch vor Schmerzen. „Seien sie still! Halten sie ihr verdammtes Maul!“ schrie die Frau. Sie stand vor ihm, hielt die Waffe, eine Magnum, immer noch auf ihn gerichtet und schaute ihn an. Er selbst hätte es nicht glauben können, wenn er so etwas erzählt bekommen hätte. Vielleicht lag es nur daran das ihre Haare, die sie hinten teilweise zusammengebunden hatte, jetzt ins Gesicht hingen und Schatten warfen und die Augen dunkler erschienen ließ. Doch sie hatte schwarze Augen. Es waren Leblose Augen. „Wollten die Polizei anrufen, was?“, sagte sie jetzt etwas ruhiger, während sie den Hörer wieder auf die Gabel setzte. Das Geld war weg. „Nein, nein, nein! Das erlaube ich ihnen nicht! Sie werden jetzt schön mitkommen und...“ Als er so auf dem Boden saß, fiel ihm auf, das sie leicht beharrte Beine hatte, die der Overall nicht verdeckte. Sie hörte abrupt auf zu reden und drehte sich in Richtung Eingang des Häuschens und zielte mit der Kanone auf die Tür. Sie bewegte sich wie ein Hamster an der Wand gedrängt entlang. (Schrei bloß nicht noch einmal! Die erschießt dich! Sei froh, das du nur angeschossen bist.) Sie wartete so einige Sekunden, es waren vielleicht nur zehn, Paul kamen sie wie Minuten vor. Seine Wunde fing an zu pulsieren . Sie ging, die Waffe immer noch vor sich gehalten, ins Häuschen.

Harvey Keaton saß hinter dem Tresen auf einem Stuhl und las Zeitung. Er hatte ein Achselhemd an. Ein Ventilator, der bei jedem Richtungswechsel laut knackte, ließ seine Schulterlangen Haare durch die Luft wirbeln. Die Kühlschränke gegenüber dem Eingang summten vor sich hin. Die Lichtverhältnisse veränderten sich ständig, da sich die Klappläden bewegten. Schon vor einigen Minuten hörte er ein Auto ankommen und wartete auf Kundschaft. Jemand kam durch die Tür und er sah auf. Es war eine Frau, die sich den Weg durch die Regale bahnte. „Guten Tag!“, grüßte Harvey die Frau. Er lächelte, was seine gelben Zähne entblößte, die eher zu der Frau passten als zu ihm. Sie stand vor der Theke und sagte: „Einmal die Nummer zwei und fünfzehn Marlboro.“ „Die zwei und fünfzehn Marlboro“, wiederholte er; drehte sich um und holte die Zigaretten aus dem Regal. Dann tippte er etwas in der Kasse ein. „Macht achtunddreißig Dollar und dreiundzwanzig Cent.“ Sie holte einen zerknüllten Fünfzigdollarschein aus der Hosentasche und legte ihn auf den Tresen. „Stimmt so.“ Sie nahm sich die Zigaretten, wobei sie etwas unbeholfen war, und lief raus. Harvey sah ihr hinterher und faltete den Fünfzigdollarschein auseinander. Beim reinlegen in das vorgesehene Fach der Kasse sah er, das der Schein Blutverschmiert war. Draußen wurde geschrieen. Es musste die Frau gewesen sein. Harvey versuchte, etwas durch die Fenster zu erkennen, doch in dem Moment schlug einer der Klappläden an dem relevanten Fenster zu. Den blutigen Fünfzigdollarschein hatte er schon vergessen. Harvey wollte nachsehen, was los war, da hörte er ein Schuss fallen. Er zuckte zusammen und horchte. Es war Stille. „Krack“, gab der Ventilator von sich. Dann schrie ein Mann. Harvey verstand etwas wie „...ist Irre...“ „Kanone“ und „Hilfe“ Schon das Wort, was er zu hören geglaubt hatte reichte ihm aus. Kanone. Er kniete sich hin und wollte seine Pistole aus dem kleinen Safe holen, den er unter der Kasse auf dem Boden stehen hatte. Es war ein Code mit fünf Ziffern. Harvey strich sich die Haare aus dem Gesicht. Er machte zweimal einen Fehler, was ihn wichtige Zeit kostete. Harvey drehte weiter am Rädchen. Bei der dritten Zahl hörte er auf und griff zum Telefon. Er hielt es für besser, erst einmal die Polizei zu informieren. Er war noch nie so nervös gewesen. Das Telefon stand hinter ihm, neben dem Regal mit den Zigaretten, und er wählte die Nummer der Polizei. Nachdem sich ein Polizist gemeldet hatte, erklärte er ihm, wo sich seine Tankstelle befindet und das geschossen worden ist. Ein paar Sätze hatte er gar nicht zu Ende gesprochen. Dann hieß es, er solle erst einmal für seine eigene Sicherheit sorgen und abwarten, bis ein Streifenwagen vor Ort ist. Die Eingangstür wurde aufgerissen und knallte an die Wand. Harvey drehte sich um. Die Frau, die eben noch hier war, lief auf ihn zu. Er hörte ein tiefes schnaufen von ihr ausgehen. Und noch bevor er realisierte, das die Frau ihn als nächstes Opfer ausgesucht hatte, durchschlug eine Kugel den Telefonhörer, um dann durch das Ohr ins Gehirn zu schmettern. Sein Kopf wippte zur Seite und Harvey fiel Kopfüber zu Boden.

(Steh schon auf und schau nach, ob der Schlüssel noch steckt. Du hast vielleicht nur eine Minute Zeit, bevor sie wieder kommt. Und wenn sie dich erwischt, erschießt sie dich!) Er richtete sich auf, umfasste sein verletztes Bein und humpelte zum Auto. Er konnte nicht lange so herumlaufen. Die Wunde musste versorgt werden. So bald wie möglich. Doch das ist jetzt vielleicht die einzige Gelegenheit abzuhauen. Würde er seine Wunde jetzt abbinden, wäre sie vielleicht schon zurück. Die Polizei konnte er auch nicht anrufen. Sie würde sowieso zu lange brauchen. Mit dem Auto dagegen wäre er schon weg. Am Auto angekommen, versicherte er sich, ob der Schlüssel noch steckte, was nicht der Fall war. Den musste sie mitgenommen haben. Er blutete stark. Abhauen, einfach so davonrennen, ging jetzt nicht mehr. Und wenn, wie weit würde er es schaffen? Ein Knall ertönte aus dem Häuschen. Der Schuss war draußen zwar nur gedämpft zu vernehmen, doch der Inhaber musste tot sein. (Oder die Frau? Vielleicht hat der Besitzer die Frau erschossen, nachdem er ihre Waffe gesehen hat?) Irgendetwas zwang ihn in den Kofferraum zu schauen. Vielleicht fand er hier den Grund wieso diese Frau durchgedreht ist. Er lief um das Auto zum Kofferraum, zog an dem Griff und öffnete die Klappe. Fassungslos starrte er ins innere. Im Kofferraum lagen abgetrennte Gliedmaßen eines Menschen. Der Torso lag ohne Kopf in der Mitte und um ihn herum die Beine und Arme, wie die Teile einer auseinandergenommenen Schaufensterpuppe, deren Gliedmaße man ineinander stecken konnte. Es war ein Mann, das Geschlecht war zu erkennen. An den Stellen, an deren die Gliedmaße abgetrennt worden waren, sah man weiße Knochen aus dem rohen Fleisch hervorstehen. Eine mittelgroße Handsäge mit hölzernem Griff, an der Knochensplitter und Fleischfetzen klebten, lagt in der Ecke. (Oh mein Gott, mach jetzt bloß nichts falsches, lass dir ja nichts anmerken, sonst bringt sie dich ebenfalls so brutal um! Du musst von ihr verschwinden!) Ihm wurde schwindlig. Das konnte an dem Inhalt des Kofferraums liegen oder auch daran, das er schon zuviel Blut verloren hatte. Er wollte zu Polly. Er wollte nicht das sein Kind ohne Vater aufwächst. Er wollte nicht sterben, zumindest nicht jetzt, und schon gar nicht tot in einem Kofferraum liegen. In der Hoffnung, die Klappe nicht zu laut zugeschlagen zu haben und Aufmerksamkeit zu erregen, ging er, der Panik nahe, wieder zum Telefon zurück. (Wie lange hat das jetzt gedauert? Dreißig Sekunden? Oder Mehr? Gott, bitte! Lass sie nichts gemerkt haben!) Sein rechtes Hosenbein war schon fast vollständig mit seinem Blut aufgesogen, und sein Blut lief weiter sein Bein herab. Bald würden seine Sportschuhe Blutgetränkt sein. Er musste die Wunde zubinden, denn das Bluten nahm kein Ende. Er lehnte sich gegen die Wand, verlagerte das Gewicht auf das gesunde Bein und durchsuchte seinen Rucksack. Er hatte einen alten Pullover gefunden, holte ihn heraus und riss einen Ärmel ab. Der Pullover war dehnbar, somit hervorragend für die provisorische Bandage geeignet. Dann legte er den Ärmel um sein Oberschenkel. Er biss die Zähne zusammen und zog fest zusammen. Die Schmerzen waren so stark, wie als würde ihm jemand Batteriesäure in die Wunde kippen. Er stöhnte, war kurz vor der Bewusstlosigkeit und Schweiß tropfte ihm an der Stirn herunter. Er ließ den Ärmellosen Pullover auf dem Boden liegen und wartete. Die Tür wurde aufgetreten und sprang der Frau wieder entgegen. Sie fluchte. Paul verstand zwar nicht was sie sagte, ihm war das egal. Denn die Fahrt ging weiter. „Steig schon ein!“, keuchte die Frau. Sie bewegte die Hand mit der Waffe in Richtung Auto, er solle sich beeilen. Er konnte mit dem Bein jetzt etwas besser laufen, es schien durch die Bandage stabilisiert worden zu sein. Den Rucksack zog er auf dem Boden hinter sich her und lief in Richtung Auto. Er öffnete die Tür und setzte sich. Der Rucksack nahm seinen Platz auf dem Hintersitz ein. Er schloss kurz die Augen. Sie sammelte die vorher reingeworfenen Zigarettenschachteln auf und legte sie zu den leeren Schachteln. Die Frau holte ihre Wagenschlüssel aus einem Ablagefach neben der Handbremse heraus, und Paul konnte es nicht glauben, das ein kleines, verdammtes Ablagefach ihn daran hinderte, ihrer Gewalt zu entkommen. Die Waffe legte sie vorne links neben dem Lenkrad auf das Armaturenbrett. Zu weit entfernt, um sie sich zu schnappen und auf die Frau zu richten. Das blutige Taschentuch war nicht mehr zu sehen. Sie fuhren los, weiter auf der Interstate 15. Sie zündete sich eine Zigarette an. Paul begutachtete seine Schusswunde und war froh darüber, das sie jetzt nicht mehr pulsierte. Es brannte nur noch und schmerzte wenn er sein Bein bewegte.
Am Horizont waren dunkle Wolken zu sehen. Wahrscheinlich würde ein Sturm aufziehen, in deren Richtung sie gerade fuhren. Manchmal waren Kakteen am Straßenrand zu sehen, die ebenfalls wie Anhalter dastanden, um mitgenommen werden zu wollen. Wenn er ihr das Lenkrad zur Seite reißen würde... Nein, das Risiko war zu groß. Sie fuhren hier mit achtzig oder neunzig Meilen pro Stunde, und wenn sie sich mit dem Auto überschlugen, wie lange müsste er warten bis Hilfe kam? Er konnte kein Risiko eingehen, er wollte seine Frau lebend wiedersehen. „Was haben sie mit mir vor?“, fragte er sie. Sie schwieg. Ihre Zigarette glühte vor sich hin, der Qualm verbreitete sich im Innenraum. (Ja, mach nur einen Fehler, du Miststück! Dann bringe ich dich um! Achte mal nicht auf deine Kanone, dann jage ich dir eine Kugel in den Kopf. Komm schon, gib mir die Möglichkeit, dich von deinen Qualen zu erlösen...) dachte Paul, und mit diesen Gedanken schlief er, was auf den Blutverlust zurückzuführen war, ein.

„Ausweis- und Führerschein bitte!“, ertönte eine Männerstimme. Wie lange er geschlafen hatte, wusste er nicht. Er öffnete langsam die Augen, das Licht blendete ihn. Er hat nicht lange geschlafen, vielleicht eine Stunde, denn es war immer noch hell. Die Sturmwolken waren jedoch nicht mehr weit entfernt. Sie waren in eine Verkehrskontrolle geraten. Ein Sheriff stand an der Fahrerseite und studierte das Wageninnere. Er trug eine Sonnenbrille und einen weißen Hut mit einem Stern vorne drauf. Er hatte eine Waffe. Das war alles, was Paul wissen wollte. Die Waffe der Frau dagegen lag nicht mehr da wo sie hingelegt wurde. Sie musste die Waffe weggenommen haben. „Augenblick...“, sagte die Frau. Sie kramte in dem Ablagefach der Tür herum. (Sag jetzt nichts, sonst bist du schuld, wenn noch jemand sterben muss!) Doch würde er wieder eine Chance haben? Die Blicke des Sheriffs wanderten von den unzähligen Zigarettenschachteln weiter zu Paul. Der Sheriff musterte ihn. Paul saß ruhig da, die Hände ineinander gefaltet wie ein Schuljunge in der Kirche. Jetzt schaute der Sheriff auf seine Blutverschmierten Hände. Er verzog Misstrauisch das Gesicht. Die Wunde konnte der Sheriff nicht direkt sehen, sie war am rechten Oberschenkel. (Jetzt hast du verloren, Miststück! Der wird uns nicht weiterfahren lassen. Niemals! Und du glaubst, das du damit durchkommst? Das glaubst du wirklich?) Dann schaute er wieder zu der Frau hinab. „Aussteigen. Ich möchte ein Blick in den Kofferraum werfen!“
(Ok, das reicht. Jetzt bist du an der Reihe! Du musst ihn warnen!)
Die Frau hörte auf zu suchen und schaute zum Sheriff auf.
„Passen sie auf!“, schrie Paul. Der Sheriff sah zu Paul hinüber und ging einen Schritt zurück. Seine Hand griff nach der Waffe in seinem Holster. „Sie hat eine...“ Da schnellten die Arme der Frau schon herauf; die Waffe mit beiden Händen umgriffen und zielte auf den Sheriff. Im Gesicht des Sheriffs war zu sehen, das er schon wusste, das er verloren hatte. Dann schoss sie. Die erste Kugel traf den Mann am Kiefer, der ihm fast ganz weggerissen wurde. Ein paar Zähne flogen durch die Luft, gefolgt von einem feinem Blutregen. Er stand noch da, wurde aber ganz blass. Blut floss in feinen Strömen hinab und färbte seine weiße Weste rot. Man konnte in den Rachen sehen, aus dem blutige Luftbläschen und ein Röchelndes Geräusch herauskamen. Die Zunge hing ihm herab, wie als wolle er Paul auslachen und sagen: „Bäh, du bist auch noch dran!“ Die Waffe die er sich greifen wollte, steckte noch in ihrem Holster. Ein zweiter Schuss folgte und traf ihn direkt in die Brust. Der Druck schleuderte ihn fast bis zur anderen Straßenseite. Voller Entsetzen, und noch halb taub auf einem Ohr, sah er dem Rauch aus dem Lauf der Magnum hinterher. Der Geruch von Schwarzpulver verdrängte den muffigen Zigarettengeruch. Die Frau legte die Waffe wieder dahin, wo sie auch vorhin hingelegt wurde und fuhr weiter. Im Rückspiegel sah Paul, das keiner mehr im Wagen des Sheriffs war, was in dem Fall seine Lebensversicherung gewesen wäre. Paul verdrängte den Gedanken, nicht bei der Geburt seines Kindes dabei zu sein.

Er wollte mit ihr reden, doch eine Antwort bekäme er sowieso nicht von ihr. Deshalb ließ er es bleiben. Sie fuhren in den Sturm hinein. Es fing an zu Blitzen. Der Regen kam erst langsam und wurde dann immer stärker. Es waren richtig dicke Tropfen die auf das Wagenblech prasselten. Auf der Straße sammelte sich immer mehr Wasser, besonders in den Spurrinnen. Die Scheibenwischer liefen auf der höchsten Stufe. Hin und wieder rutschte das Auto. Sie fuhr viel zu schnell für dieses Wetter. Den Kopf hielt sie direkt über dem Lenkrad. Ihre bösen, schwarzen Augen zusammengekniffen und angestrengt, um die Straße zwischen dem Dreck und dem Wasser erkennen zu können. „Fahren sie verdammt noch mal langsamer!“, forderte Paul sie auf. Doch sie reagierte nicht. Die Tachonadel kletterte sogar von neunzig auf fünfundneunzig hoch. Auf einmal war vor ihnen eine scharfe Linkskurve zu sehen, jedoch viel zu nah, um bremsen zu können. Sie zog das Lenkrad ruckartig nach links. Sie gab vor lauter Anstrengung ein langgezogenes „Ihhhh“ von sich. Die Waffe rutschte unter der Windschutzscheibe auf dem Armaturenbrett nach rechts zu Paul. Sie versuchte sich die Waffe, während sie rüberrutschte, mit der rechten Hand zu schnappen, bevor sie Paul in die Finger kriegen würde. Doch das schaffte sie nicht mehr und sie fiel mit einigen Zigarettenschachteln zwischen seine Füße. Er konnte es nicht fassen. Das war seine Chance, dem Tod zu entgehen. Er bückte sich und suchte nach der Waffe. Die Sturmwolken verdeckten die Sonne jetzt schon stark genug, was Paul erschwerte, die Waffe zu finden. Er sah fast nichts im Fußraum. (Ich hab sie... Verdammt, eine Zigarettenschachtel. Komm schon, du hast sie gleich...) Sie lies das Lenkrad los und bremste mit aller Kraft. Paul schlug sich durch das harte Bremsen den Kopf am Armaturenbrett an. Blut floss umgehend in sein Auge und brannte. Doch das war Nebensache. Das schreien der Frau glich einer Hexe, und sie versuchte mit aller Kraft ihn von der Waffe wegzubekommen. Sie zog ihn an den Haaren und grub ihre Fingernägel in seinen Hals. Paul spürte einen starken Schlag in den Rippen. Das alles ignorierte er. Es war ein fantastisches Gefühl für ihn, als seine Finger den kalten Stahl der Waffe berührten. Seine rechte Hand umschloss den Pistolengriff. Er sprang auf, lehnte sich ruckartig gegen die Tür und drückte ab. Ein helles blitzen erfüllte den Innenraum. Die Frau schrie nicht mehr, denn die Kugel riss ihr ein Walnussgroßes Loch über dem rechten Auge in den Kopf. Die Kugel trat irgendwo hinten aus, denn das Fenster zerbrach. Sie kippte in seine Richtung. Die Waffe immer noch in der Hand haltend, drückte er sie mit beiden Händen an den Schultern von sich weg. Ihr Kopf sackte dabei nach vorne und etwas Gehirnmasse fiel durch das Loch auf sein linkes Bein. Das Auto lief noch. Es blitzte und der ganze Himmel war von Gewitter und Regenwolkenwolken bedeckt. Er stieg aus und lief zur Fahrerseite rüber. Dann legte er die Waffe auf das Autodach und öffnete die Tür. Die Leiche fiel ihm entgegen und er zog sie an den Armen heraus. Dabei merkte er, wie eine Hand noch zuckte, als wollte sie die Waffe doch noch an sich reißen. Paul legte die Leiche auf den Asphalt. Der Regen ließ umgehend einen roten Streifen Blut auf der Straße entstehen, der immer länger wurde und sich der Laufrichtung des Wassers anpasste. Erst jetzt bemerkte er seine tiefen Kratzer am Hals von ihren Fingernägeln und seine Platzwunde an der Stirn. Er schaute in den Himmel. Es war kein Ende des Unwetters in Sicht. Der Regen kühlte seine Wunde am Kopf. Seine Hände tasteten die Rippen ab. Es war nichts gebrochen. Er wollte nach Hause. Nach Hause zu seiner Frau. Er nahm die Magnum vom Autodach und warf sie auf den von seiner Wunde vollgebluteten Beifahrersitz; griff sich eine Zigarette, zündete sie sich an und nahm einen zug. Vielleicht fing er an zu Rauchen, dachte er sich. (Vielleicht.) Paul Madison fuhr alleine, mit einer Leiche die identifiziert werden musste, auf der Interstate 15 weiter zu sich nach Hause.

 

Moin Theonlyxzero,
hab gerade versucht Deine Geschichte zu lesen. Habe leider nur die Hälfte geschafft und den Rest überflogen. Sie gefällt mir einfach nicht. Dies hat mehrere Gründe:

1. Dein Stil ist sehr merkwürdig. Manche Vergleiche passen überhaupt nicht, wie z.B.
„Das Auto wurde langsamer und fuhr in dem Schritttempo, wie wenn man sich eine Hure mit heruntergelassenem Fenster auf dem Strich aussucht.“

2. Die Gedanken und die Handlungen des Protagonisten sind für mich des öfteren nicht nachvollziehbar.
„Glücklich darüber, nicht mehr laufen zu müssen. Schließlich war er hier in Amerika, und
Anhalter werden auf einsamen Highways immer mitgenommen. „

Kurz darauf:
„(Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, das eine Frau einen Mann auf einem so abgelegenem Highway mitnimmt?), fragte er sich selbst.“

Und:
„Er könnte alles mögliche mit ihr anstellen. Sie Vergewaltigen oder einfach nur umbringen.“

Tut mir leid, aber da steige ich nicht durch.

3. Das mit den Klammern ist echt keine gute Idee. Es ist auch so erkenntlich, dass es sich um die Gedanken des Protagonisten handelt.

4. Die Story an sich ist sehr banal und wurde schon häufig in ähnlicher Form verarbeitet. Dies wäre eigentlich nicht so schlimm, wenn Du nicht auch Deine Figuren so oberflächlich und klischeebehaftet beschreiben würdest. Wenn dies geschah, um eine spezielle Wirkung zu erreichen, dann hat es bei mir nicht funktioniert.

Tut mir leid, dass ich nichts Positives zu vermelden habe. Bleib aber trotzdem am Ball und vielleicht gefällt den anderen die Geschichte ja besser als mir.

Peace Jorgo

 
Zuletzt bearbeitet:

hi Theonly

(Was die hauptperson denkt, wollte ich eigentlich kursiv darstellen, doch beim reinkopieren wollte das irgendwie nicht.... was solls. hab dann alles in Klammern gesetzt...)
das kannste gleich mal löschen. ;)

Er ging davon aus, das ihn irgendwer per Anhalter mitnehmen würde
dass ihn irgendjemand (klingt besser).
kann man davon ausgehen, dass einer einem mitnimmt?

es war höchstwahrscheinlich, das hier niemand vorbeifuhr.
ich dachte, dass ihn jemand mitnimmt?

Die Sonne war noch zur Hälfte von ihrem Höchstpunkt entfernt, was zu bedeuten hatte, das es noch Zeit war bevor es richtig an die Säfte ging.
dass > bevor es richtig an die Säfte ging? klingt sehr, sehr umgangssprachlich für eine geschichte.

Er setzte sich den Rucksack auf und lief los.
setzt er sich den rucksack auf den kopf?

Warum warst du nicht Misstrauisch?
misstrauisch

Wärst du doch nicht losgefahren und hättest das gleich einem Mechaniker überlassen oder wenigstens selbst einen Blick unter die Motorhaube geworfen
was war denn, als er losgefahren ist? war überhaupt was?

Er nahm den Rucksack ab, holte seinen Geldbeutel hervor und zog ein Foto von seiner Frau Polly heraus
tut er das einfach so? während er zur tanke läuft?

Das wurde erst vor drei Wochen geschossen.
vielleicht besser: es wurde erst.... klingt um einiges runder

hatte ein schlankes Gesicht und Schulterlange, rote Haare.
schulterlange

Wenn er wieder Zuhause ist, wollte er endgültig damit aufhören und sich der Familie widmen.
zuhause war

Sie Vergewaltigen oder einfach nur umbringen
vergewaltigen

schickte ein Stoßgebet hinauf
hier würd ich schreiben: gen Himmel.

wenn man sich eine Hure mit heruntergelassenem Fenster auf dem Strich aussucht
ich finde den vergleich nicht schlecht. was vielleicht besser klingen würde: als würde man sich bei heruntergelassenem Fenster eine Hure auf dem Strich aussuchen.

Paul war etwas über das Erscheinungsbild überrascht, eher schon fast geschockt, das eine Frau sich so gehen lassen konnte und bekam erst kein Wort heraus.
dass > ach, wenn eine Frau sich gehen lässt ist das entsetzend, wenn ein kerl sich vollfrisst, vollsäuft, alles verspielt, rumvögelt wies im passt und leute killt, und sich nicht die Zähne putzt, ist das vollkommen in Ordnung?
jetzt mag ich Paul nicht mehr :aua: .... (na, ich bin ne frauenrechtlerin, sorry :D )

Entschuldigen sie?
Sie

Sie hatte ein unreines Gesicht und einen verdreckten Overall ohne Ärmel an
das hört sich an, als hätte sie das Gesicht auch an. vielleicht besser: sie hatte ein unreines Gesicht und trug einen verdreckten Overall.

Ihre Stimme hörte sich rau und heiser an und jeder der sie sprechen hörte wusste, das sie nur noch ein
... hörte, wusste, dass

das sie nur noch ein paar Jahre vom Kehlkopfkrebs entfernt war.
gefällt mir

„Nicht in den Kofferraum!“, schrie sie
naja, jetzt ist alles klar.

Die Windschutzscheibe war verdreckt und an ihr klebten Dutzende von Insekten die rangeknallt und aufgeplatzt waren.
... Insekten, die ...

wie bei einem Kaffeestück der Zuckerguss
Kaffeestück? so ist der vergleich an sich nicht schlecht, aber Kaffeestück? du meinst Kuchenstück, oder? vielleicht besser: Die Asche bedeckte die Armaturen wie ein giftiger Zuckerguss.

Was sollte ihm eine Frau schon antun?
langsam verdient er den tod....

Die Kundenkarte legte er neben dem Telefonbuch auf das Ablagefach hin.
hin ist vollkommen überflüssig

Als er so auf dem Boden saß, fiel ihm auf, das sie leicht beharrte Beine hatte, die der Overall nicht verdeckte.
dass > übrigens, die hat jede frau, wenn sie sie ned rasiert.... :D

Er lächelte, was seine gelben Zähne entblößte, die eher zu der Frau passten als zu ihm.
irgendwie witzig

Beim reinlegen in das vorgesehene Fach der Kasse sah er, das der Schein Blutverschmiert war.
dass

Mit dem Auto dagegen wäre er schon weg. Am Auto angekommen,
Wortwiederholung, benutz einmal ihren Wagen

fand er hier den Grund wieso diese Frau durchgedreht ist.
das find ich etwas unrealistisch. ich würde mich verstecken, abhauen, hinters haus laufen, hinter einer tanksäule verstecken...

Eine mittelgroße Handsäge mit hölzernem Griff, an der Knochensplitter und Fleischfetzen klebten, lagt in der Ecke.
lag

Er wollte nicht das sein Kind ohne Vater aufwächst.
wollte nicht, dass

Sein rechtes Hosenbein war schon fast vollständig mit seinem Blut aufgesogen,
das ist falsch, das hosenbein saugt das Blut auf und ist durchtränkt. das blut wird vom hosenbein aufgesogen.

Bald würden seine Sportschuhe Blutgetränkt sein.
blutgetränkt

Er musste die Wunde zubinden, denn das Bluten nahm kein Ende.
nicht zubinden, sonder abbinden

stöhnte, war kurz vor der Bewusstlosigkeit und Schweiß tropfte ihm an der Stirn herunter.
das gefällt mir leider auch nicht, runder: tropfte ihm von der Stirn

Manchmal waren Kakteen am Straßenrand zu sehen, die ebenfalls wie Anhalter dastanden, um mitgenommen werden zu wollen.
der vergleich gefällt mir

Im Gesicht des Sheriffs war zu sehen, das er schon wusste, das er verloren hatte.
dass

Die Kugel trat irgendwo hinten aus, denn das Fenster zerbrach.
auch unschön formuliert

also, so schlecht wie mein vorredner fand ich die story nicht. nagut, der plot ist alles andere als neu und einfallsreich: anhalter, bösewicht, torso im kofferraum, regen, tankstelle.
aber ich muss zugeben, dass ich ziemlich gespannt weitergelesen habe.
dein stil: nunja, teilweise formulierst du für meine verhältnisse zu umgangssprachlich. sie ging raus, lief die stirn runter, ging zum auto hin, solche formulierungen gefallen mir leider gar nicht.
aber wenn du deine story (oder storys) besser überarbeitest, kriegst du das sicher raus, denn ich glaube, dass es dir spaß macht zu schreiben.

ich hoffe also, dass ich dir geholfen hab

Cya Tama

achja, füg noch ein paar zeilenumbrüche ein, sonst verfliegt man in der zeile

 

Ja, das mit dem Überarbeiten war so ne Sache.... ich hab mir eigentlich vorgenommen die Geschichte 6 Wochen liegen zu lassen, und sie dann zu überarbeiten... doch daraus wurden nur 20 Tage. Und das nächste mal versuche ich es nicht so "Umgangssprachlich"... nun denn, war sowieso meine erste Kurzgeschichte....
Ihr sagt alle, das die Geschichte nicht "neu" sei... Wer schrieb schonmal ähnliche?? Kenn eigentlich keine.... naja..... bis dann

 

hi theonly!

naja, ist halt die typische lagerfeuer-geistergeschichte.
was aber ja auch gar nicht schlimm ist, denn mir macht es nichts aus, immer wieder den gleichen plot zu lesen.
mir hat deine geschichte ja auch gefallen, im großen und ganzen.
;)

Tama

 

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