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Brooklyn in Amerika

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15.06.2003
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Brooklyn in Amerika

Hallo, ich bin Xenon, dass heißt, Xenon ist mein Spitzname. Mein richtiger Name ist Stella Germania und der Name passt zu mir, denn ich bin Deutsche. Ich habe lange dunkle Haare und dunkle Augen, bin mittelgroß und das allerwichtigste ist, ich bin ein riesengroßer USA-Fan. Ich und meine Freunde Felix und Stephan, wir haben uns schon in der Schulzeit ausgemacht, gemeinsam in unser Lieblingsland zu ziehen. Allerdings wurde die Sache doch nicht so einfach, wie wir es uns vorgestellt haben. Felix hatte den verrückten Gedanken, mit dem Fahrrad über den Atlantik zu springen, aber mir gefiel die Idee von Stephan am besten: Wir rudern drüber.
Aber wie schon gesagt, so einfach war es nicht. Als erstes musste die schwere Schulzeit hinter sich gebacht werden, danach ging es ins Berufsleben. Ich führte meinen Traumjob aus und bewarb mich bei der Polizei. Stephan arbeitete zunächst in einer KfZ-Werkstatt und Felix, ein Computerfreak, versuchte in der Hardwarebranche unterzukommen. Mit meinem ersten selbstverdienten Geld kaufte ich mir das, was ich schon seit meiner ganzen Kindheit besitzen wollte: Einen Hund, deutscher Schäferhund um genau zu sein. Ich taufte ihn Kyle. Es war ein teurer Spaß, denn Kyle war ein Polizeihund, dass heißt, er hatte eine abgeschlossene Ausbildung dafür, wurde aber nie eingesetzt.

Eines Tages, als wir drei genug Kohle zusammen hatten, packten wir unsere Sachen und schnappten unsere Bikes. Ich nahm mein PC, meine besten CDs, mein Skateboard, meine Lieblingsbücher, meine liebsten Klamotten, mein Zelt, Hundefutter (denn schließlich konnte ich meinen süßen Kyle nicht zurücklassen) und einige Fressalien und verstaute sie in einem etwas kleineren Anhänger den ich an meinem Fahrrad befestigt hatte. Felix und Stephan folgten meinem Beispiel, denn auch sie konnten ihre PCs, Inliner und CDs nicht zuhause lassen. Schließlich fuhren wir los, hielten am nächsten Laden an und versorgten uns mit Lebensmitteln und Getränke. Dann ging es fast ohne Pause in Richtung Westen. Nachts übernachteten wir in unseren Zelte. Nach ca. einen Monat waren wir an der spanischen Atlantikküste angelangt und mieteten uns ein geräumiges Motorboot, wo wir unsere Sachen umluden. Dann warteten wir eine Nacht und fuhren am nächsten Morgen um fünf Uhr ab, quer über den Atlantischen Ozean nach Amerika, das Land unserer Träume. Mein Bauch kribbelte, je mehr wir uns den Kontinent näherten, immer stärker. Ich konnte es einfach nicht fassen, die USA ist seit meiner jüngsten Kindheit wie ein heiliges Land für mich, und ich werde es betreten.
Ich kenne Felix seit der fünften Klasse und Stephan kam in der sechsten dazu. Richtig Freunde wurden wir aber auch erst im siebenden Schuljahr, als wir uns in den hinteren Sitzreihen platziert und alle drei keine Lust auf Unterricht hatten. Auf der Fahrt über den Ozean riefen wir uns diese Erinnerungen zurück und erfreuten uns an unserer Schulzeit. Stephan erinnerte sich an die Radtouren ins Kino und Felix erzählte von der Abschlussfahrt an den See. Ich erinnerte die beiden an unsere Waldtour und an unseren letzten Schultag, wobei Felix gleich meine peinliche Kotz-Aktion wieder einfiel. Natürlich konnten auch die anderen ihre peinlichen Aktionen nicht verheimlichen und somit hatten wir viel Spaß und verkürzten unbewusst die lange Fahrt.

Als wir dann nach Wochen wieder Land sahen, wurde mir schon fast schlecht vor Freude. Wahrscheinlich hätte ich unterwegs doch nicht so viel Alkohol zu mir nehmen sollen.. Unser Kurs stimmte fast exakt, denn wir landeten in der Hudson Bay von New York City, unser dreier Weltlieblingsstadt. Felix, der von uns am besten Englisch spricht, kümmerte sich schon vor Monaten, als wir noch in unserem Vaterland beheimatet waren, um ein Haus und eine Arbeitsstelle für uns drei. Wozu schließlich gibt es das Internet? Also musste auch er uns den weiteren Weg lotsen, den Felix nur per Durchfragen fand. Da waren wir also, in Brooklyn, nur wenige hundert Meter von der berühmten Brooklyn Bridge, die direkt nach Manhattan, dem Herzstücks New York führte, entfernt.
Man will es vielleicht nicht glauben, aber das erste was wir nach dem Weg durch Downtown Manhattan getan haben, war, unser Haus zu betrachten. Nachdem wir durch starrende Blicke auf den Weg zu unserem neuen Zuhause durchbohrt wurden, stellten wir unsere Fahrräder an der Terrasse ab und Felix öffnete hastig die Haustür, denn auch er wird sein Haus zum ersten Mal richtig betrachten und nicht auf irgendwelchen Fotos im Internet. Er öffnete also die Tür und wir drei lugten in den Wohnbereich. Das heißt, das erste was wir sahen war die Garderobe mit einer Glaswand linker Hand und der Kellertreppe rechter Hand. Stephan schob Felix vor sich her um ins Innere zu gelangen. Hinter der Glaswand erschien ein riesengroßer Wohnbereich, welcher sich um eine Ecke wand und dann zu einen breiten Gang wurde. In diesem Gang waren vier Türen eingelassen, jeweils eine auf der linken und drei auf der rechten Seite. Wir drehten uns zunächst nach rechts und sahen eine große Treppe, die direkt über der Kellertreppe in das zweite Geschoss führte. Direkt neben dieser holzverkleideten Treppe war eine Tür, die in ein Schlafzimmer führte. Als wir die rechte Wand weiter gingen, kamen nacheinander noch ein Zimmer und dann das Bad. Schon waren wir am Ende des Ganges und in Griffnähe einer Glastür, die in einen der wunderschönsten Gärten auf Erden führte. Ok, man müsste vielleicht erst einmal einen Gärtner arrangieren um einen Schönheitspreis zu bekommen, aber wenn man bedenkt, dass man sich gerade in einen New Yorker Garten befindet, dann ist es doch völlig egal wie er aussieht! Jedenfalls sind hier ein paar leere Gemüsebeete und ein paar kleine Obstbäume zu sichten. Um die rechte Hausecke herum gelangt man an die Rückwand der Garage, welche eine Tür besitzt, die ins Innere dieser Garage führt. Wir gehen wieder rein und sehen uns den letzten Raum dieser Etage an, es ist die Küche. Noch schnell einen Durchlauf durch die beiden oberen Etagen, welche nur aus leeren Zimmern bestehen, und wir schnappten unsere Fahrräder samt Gepäck und machten uns im Wohnzimmer breit. Als erstes wurden die Schlafsäcke auf dem Boden ausgerollt, dann die Nahrungsmittel in der Küche, welche glücklicherweise auch einen gängigen Kühlschrank besaß, verstaut und alle möglichen Elektrogeräte aufgebaut. Kyle machte es sich in meinem Schlafsack gemütlich, während Stephan und ich beschlossen, eine Besichtigungstour der Gegend zu unternehmen.

Stephan und ich mussten nicht lange überlegen, was wir uns als erstes ansahen. Natürlich gehen wir in eine Art Zickzack quer durch Manhattan. So kam es, dass wir nach der faszinierenden Brooklyn Bridge an der City Hall und anschließend durch China Town und Little Italy gingen. Immer entlang des Broadways überquerten wir den Astor Place und gingen auf das Flatiron Building zu. Schließlich wechselten wir auf die 5th Avenue und umrundeten das Empire State Building und Macy’s Kaufhaus. Auf der 7th Avenue näherten wir uns dem Time Square und bogen dann zur Grand Central Station ab. Von der St. Patrick’s Cathedral überquerten wir die 5th Avenue und umrundeten das Rockefeller Center. Letztendlich ging es nur noch geradewegs durch den wunderschönen Central Park nach Harlem...

Was ist das für ein Geräusch? Der Wecker, ich muss in die Schule. Oh verdammt, das war alles nur ein Traum, ein wunderschöner Traum..

 

Hallo Stella,

eine typische Kurzgeschichte nach Schema F. Deine Protagonistin erzählt in einer Art Reisebericht von einem für den Leser unglaubwürdig erscheinenden Erlebnis mit mehrenen Logikfehlern – und am Ende stellt sich alles schlichtweg als Traum heraus. Die simpelste und möglicherweise am häufigsten verwendeste Pointe, die man sich überhaupt vorstellen kann. So ist der Text anfangs zwar interessant zu lesen, das schwache Ende ließ mich als Leser aber sehr enttäuscht zurück. Schade.

Viele Grüße,

Michael :)

 

's sollte ja auch ne längere Geschichte werden, die ich vor Jahren schon begonnen habe. Abe ich hab sie dann einfach mal zur Seite gelegt und nie wieder angefasst. Gestern hab ich sie dann mal wieder gesichtet, und mir überlegt, dass dieses angefangene Schriftstückchen ja so nicht ganz schlecht ist. Also hab ich schnell ein Ende gefunden und ...

 

... und hast die letzten zwei zeilen angefügt?

Hallo Stella

Ich muss leider zugeben, dass ich mit dem text nicht sehr viel anfangen konnte. Inhaltlich kam er mir teilweise so banal vor, dass ich die letzten abschnitte nur noch überflogen habe, um die eventuell auftretende pointe noch verstehen zu können. Aber für die von dir verwendete Lösung der Geschichte hätte ich das nicht einmal tun müssen.

War nicht wirklich mein Geschmack :( . Naja, muss ja auch nich.

mfg Hagen

 

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