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Das Ende einer Expedition

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04.08.2001
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Das Ende einer Expedition

Drei Worte vorneweg, obwohl es nicht gern gesehen ist. Die folgende Story ist ein Produkt der Zusammenarbeit mit Cerberus81. Er nahm sich einen alten Text von mir und verarbeitete ihn neu, dasselbe tat ich mit einem seiner Stücke. Dies hier ist also eine Art Cover-Version zu einem alten Hit [Titel der Story von Cerberus:Wenn die Zeit sich verspätet und Nacht von Blitzen triumphiert wird ]. (Ich denke, Cerberus wird seinen Beitrag in den nächsten Tagen posten - ich bin schon gespannt)

Das Ende einer Expedition

(nach Cerberus 81)

Die Aussicht hätte gut und gerne aus dem letzten TUI-Reisekatalog stammen können. Der Sonnenuntergang über dem Regenwald, die schwarzen Silhouetten der Vögel, die über den Wipfeln nach ihren Nestern suchten und nicht zuletzt die kompakte Einheit, die der Dschungel selbst als eine Art natürliches Dach bildete. Einzig die dann und wann aufblitzenden Detonationen, welche die Front markierten, zerstörten das Bild. Von den Einschlägen allerdings war noch kaum etwas zu hören.
Vor der Höhle, auf einem Vorsprung über einer meilentiefen Schlucht, im Finstern, nur erleuchtet durch die zwei Zigarettenspitzen, saßen Phillipo und Mona auf zwei Klappstühlen, die sie tatsächlich irgendwo hervorgekramt hatten.
„Sie kommen immer näher“, durchbrach Mona die Stille.
Drinnen, in der Höhle, saßen Edgar und Laura, Pablo würde sicher sein Nasenbluten stillen, unter dem er hier oben ständig zu leiden hatte, und Stromgaard saß sicher immer noch an seinem Satellitensender und versuchte ihn gangbar zu machen.
Wenn man die Moskitos ignorieren konnte, war die Luft herrlich. In der Regenzeit wurde es abends erst schön, die Tiere, die tagsüber Schutz vor den Unwettern suchten, kamen in der Dämmerung hervor und trugen mit ihrem unbeschwertem Gelärm zu der zauberhaften Atmosphäre bei.
Ganz leise war Grummeln zu hören.
„Wie lange mag es noch dauern, bis sie hier sind?“, fragte Mona.
Phillipo zuckte mit den Schultern; die Zeit für den Abflug hatten sie eh verpasst, sie konnten nur noch hoffen, dass die Rebellen es nicht schaffen würden, bis hier vorzudringen.
„Wir werden es sehen“, erwiderte er etwas spät und drückte seine Zigarette aus. „Ich hoffe nur, dass wir bis dahin irgend etwas gefunden haben.“
„Irgendetwas ist gut. Mir scheint, der gute Professor hat die Übersicht verloren, wonach er eigentlich sucht.“
Phillipo nahm seinen Hut ab und versuchte die Mücken zu vertreiben, die einen sofort anfielen, wenn man die Zigarette weglegte.
Wieder ein Grummeln, dieses Mal so laut, dass die erschreckte Tierwelt mit Schweigen antwortete.
„Diese Untätigkeit“, meinte Mona. „Sie ist am Schlimmsten. Sitzen und warten. Warten und sitzen. Nichts wäre jetzt wichtiger, als den anderen Höhleneingang zu finden um die Gänge auch von der anderen Seite untersuchen zu können. Aber was? Wir sitzen fest, weil die Front uns den einzigen Weg abschneidet, der hier herabführt. Es ist so...frustrierend.“
„Hmmh.“
Ein Gedanke ließ Phillipo nicht los: Erst wenn der Tod dein ständiger Begleiter wird, wenn er mit dir auf Reisen geht, ohne ein Wort zu sagen und du bebst vor Erregung. Wenn er dann mit seiner Sense schweift und du lebst noch, atmest, fühlst, schmeckst. Du siehst noch und hörst, trotz aller Verletzungen und scheinbarer Ruhe. Erst dann hast du den Krieg richtig erlebt. Er hatte ihn von seinem Großvater gehört und in den letzten Tagen kam er ihm immer wieder zu Bewusstsein.
Mona stemmte sich hoch. „Wir werden ins Loch gehen müssen.“
„Was?“ Phillipo schaute auf. „Bist du verrückt? Wir haben versucht, die Tiefe dieses Dinges zu messen; alles Seil, das wir hatte, war zu kurz. Wenn der Felsbrocken, den wir runterwarfen, mittlerweile schon unten angelangt ist, so haben wir das wenigstens nicht mitgekriegt. Dieses schwarze Loch im Fußboden der Höhle, das Stromgaard auch so fasziniert, das Ding scheint ohne Boden zu sein. Und da willst du runter?!“
„Aber was haben wir für eine Wahl? Vor zwei Stunden noch war der Geschützdonner nicht zu hören. Wir konnten das Feuerwerk, das diese Aufständischen dort veranstalten, nur sehen. Und jetzt?“
Stille. Kein Donner, um Monas Worte zu unterstützen. Aber Phillipo wusste, was sie meinte.
„Die Frontlinie ist bald hier. Und wir haben nicht mal einen dämlichen Katapult, um uns zu verteidigen.“
„Aber in diesen Abgrund?“
Ein Geräusch aus dem Inneren der Höhle, als Stromgaard hinausgestürzt kam. Die grauen Haarbüschel, die er sonst schon sehr schwer bändigen konnte, hingen ihm vollends im Gesicht – ein Strohballen machte einen gepflegteren Eindruck.
„Verdammt!“, fauchte er und warf sich in den Stuhl, in dem Mona eben noch gesessen hatte.
„Verdammt, verdammt!“ Er war manchmal wie ein Zehnjähriger – genial auf seine Weise, aber kindisch.
„Was ist los“, fragte Mona behutsam. „Funktioniert er immer noch nicht?“
Stromgaard sprang ohne zu antworten wieder auf und lief zurück in die Höhle. Als Mona und Phillipo sich entgeistert anstarrten, steckte er den Kopf noch einmal heraus und knurrte: „Kommt rein! Wir haben was zu besprechen.“

Pablo saß in der finstersten Ecke und hielt sich die Nase. Er schien kaum Notiz zu nehmen von den anderen.
Laura und Edgar blickten beinahe feindselig auf die Versammelten und hielten sich bei den Händen wie Hänsel und Gretel. Es war bezeichnend, dass sie zwar gegenüber von Pablo, doch ebenso weit entfernt von der Mitte saßen.
Die Mitte war das Loch. Etwa zwei Meter im Durchmesser, schwarz und bösartig. Phillipo hatte es entdeckt, als sie schon vier Tage hier gesucht hatten. Niemand war auf die Idee gekommen, dass unter dem Felsbrocken, der zentral in dieser Grotte thronte, etwas verborgen sein konnte. Es hatte sie einen weiteren Tag gekostet, den Stein beiseite zu rollen.
Als Phillipo die beiden ansah, und ihre Abneigung den anderen gegenüber erkannte, wusste er, dass die Mission gescheitert war.
Stromgaard sprang herum wie ein Irrer. Er gebärdete sich wie ein Kind, dem man das Spielzeug weggenommen hatte. Er schimpfte in vier verschiedenen Sprachen, stieß mit dem Fuß gegen den Fels, der es stoisch ertrug, und giftete jeden der Crewmitglieder persönlich an. Als Mona und Phillipo hereinkamen, richtete sich seine Aufmerksamkeit auf sie.
Urplötzlich dann war sein Wutanfall beendet und Stromgaard füllte seinen Becher mit Kaffee und setzte sich zu den anderen.
„Was können wir tun?“, fragte er erschöpft.
Sie hatten diese Ausraster von ihm schon des öfteren erlebt und sich mit der Zeit an sie gewöhnt. Wenn man ihn nicht unterbrach, gingen sie in der Regel sehr schnell vorüber. Hinterher war Stromgaard lockerer, entspannter – zumindest bis zum nächsten Anfall.
„Wie sind denn die Umstände?“, fragte Phillipo, nur weil er merkte, dass es sonst niemand tun würde. „Wie sieht es aus?“
„Wie es aussieht, du Spaßvogel? Scheiße sieht es aus!“ Laura aus dem Halbdunkel. Sie hatte sich kein bisschen gerührt, sie war, im Gegenteil, noch dichter an Edgar herangerückt. „Wir sitzen hier in einer vermoderten Höhle, der Weg in die Ebene wird von verrücktgewordenen Eingeborenen blockiert und das Tollste an der Sache ist: Der Grund, weshalb wir hier oben sind...“ Sie sah sich um. „...ich habe ihn vergessen.“
Sie ist kurz davor, hysterisch zu werden, dachte Phillipo.
Edgar schien das auch zu bemerken und drückte beruhigend ihren Arm.
„Was soll das heißen?“, krähte Stromgaard. „Soll ich Sie daran erinnern, wie viel Ihnen die Universität zahlt, damit Sie hier oben sind?“
„Was nützt uns das Geld, wenn wir hier nicht lebend herauskommen?“
Pablo machte eine Bewegung, hielt aber sofort inne. Stromgaard starrte Laura durch seine Brille hindurch an, als wollte er sie hypnotisieren. Er sah aus wie ein armseliger Geier mit seinem dürren Hals und dem Büschel grauer Haare auf dem Kopf.
„Wenn Sie mir bitte erklären würden, was Sie damit meinen!“ Es wurde still, Laura antwortete trotzig: „Sagen Sie mir einen Ausweg hier heraus. Nennen Sie mir eine Möglichkeit, diese Höhle lebend zu verlassen!“
Stromgaard schien ehrlich überrascht. „Warum?“, fragte er konsterniert. „Warum sollen wir die Höhle nicht verlassen können? Wenn Sie die Rebellen meinen, die sich mit den Regierungstruppen einzelne Scharmützel liefern, so kann ich Ihnen versichern, die Front ist weit weg.“
Laura lachte auf. Neben ihr Edgar erhob sich. Er sah in die Runde und fixierte dann Stromgaard.
Phillipo hatte Edgar von Anfang an nicht gemocht, zu arrogant für seinen Geschmack. Laura war hübsch auf ihre Art, aber sehr naiv. Doch Edgar sah sich über allen.
„Professor“, begann Edgar und jeder in der Höhle lauschte gespannt. Dann und wann grummelte es leise im Hintergrund. „Ich will ehrlich sein: Diese Expedition ist ein Fehlschlag! Seit über einer Woche suchen wir in diesem verdammten Berg nach Hinweisen auf das verschwundene Volk. Aufgrund dieser Karte, die Sie zugeschickt bekamen von jemandem, den Sie nicht kennen, sind wir losgestolpert. Ich gebe zu, anfangs war auch ich fasziniert von dem Text, der auf der Rückseite stand und das Schriftstück schien authentisch zu sein. Es schien so einfach: Wir finden die Grabstätte eines unbekannten Eingeborenenstammes und sind auf Schlag berühmt und anerkannt in der Fachwelt. Es konnte gar nicht schief gehen. Doch wissen Sie, was mich stört an der Sache? Kennen Sie den Haken?“
Während er eine Pause ließ, schlug irgendwo ganz in der Nähe ein Geschoss mit einem scharfen Knall ein. Sie zuckten zusammen.
Edgar fuhr fort, ohne sich stören zu lassen: „Ich habe nirgends, in keinem Fachbuch, in keiner Zeitschrift und nicht im Netz etwas über die Girokja’x-Indianer gefunden. Es gab nicht den kleinsten Hinweis auf diese angebliche Hochkultur, die ihre zentrale Begräbnisstätte hier angelegt haben soll. Nichts, nirgends auch nur eine Idee davon. Wir ziehen los, wochenlang durch unwegsames Gelände, Regenwald at his best. Und die letzten Kilometer dürfen wir nicht einmal Träger nehmen, wir schleppen alles selbst hier rauf. Soviel Heimlichkeiten um eine Höhle, die nichts zu bieten hat!“
„Mister Fabius! Sie wissen, dass diese Expedition nicht nur den Girokja’x gilt, sondern allgemein den Begräbnisritualen der Ureinwohner dieses Kontinents. Nicht mehr und nicht weniger. Dafür sind Sie angestellt, dafür werden Sie bezahlt und dafür...“
„Was ist mit dem Sender?“
Das war Pablo gewesen. Er saß noch immer in seiner Ecke und hielt das Tuch vors Gesicht.
„Vergiss den Sender, Pablo“, knurrte Stromgaard. „Der ist hinüber.“
„Dann müssen wir einen anderen Weg finden.“ Pablo hatte diesen Satz wie nebenbei gesagt. Trotzdem zeigte er mehr Wirkung, als alles vorher Gesagte. Betroffenes Schweigen, selbst Stromgaard stierte vor sich hin und schien abwesend.
Und mit der selben Beiläufigkeit nuschelte Pablo: „Ich geh’ rein und sehe mich unten um.“ Und alle wussten, was er meinte und jeder schien aufzuatmen.
„Die Kamera!“, stotterte Stromgaard. „Denk an die verdammte Kamera!“
Gleich nachdem sie das Loch entdeckt hatten, waren sie begierig gewesen, zu wissen, was sich unten befand. Sie hatten eine Kamera mit Lampe hinab gelassen, die merkwürdige Bilder übertragen hatte. Verzerrungen, Verformungen, nichts Materielles. Es schien, als würde der Raum gekrümmt, als hätte man eine Linse vor das Objektiv gesetzt und diese dann langsam hin- und herbewegt. Dann, mit einem Schlag, wurde der Bildschirm schwarz und sie hatten minutenlang schweigend davor gesessen und vergeblich auf Bilder gewartet.
„Die Kamera, ja“, murmelte Pablo. „Vielleicht war sie defekt. Ich gehe trotzdem; kann nicht schaden zu schauen.“
Phillipo wusste nicht, was er sagen sollte. Einerseits war er froh, dass überhaupt jemand etwas unternahm, andererseits war ihm klar, dass dieses Experiment nur tödlich enden konnte. Pablo hatte sicher keine Chance. Doch Phillipo hatte ihn in den vergangenen Wochen als verschlossenen, aber grundsatztreuen Zeitgenossen kennen gelernt. Entweder war Pablo im Regenwald herumgestreift und hatte seltene Pflanzen untersucht oder aber er hatte sein hartnäckiges Nasenbluten bekämpft.
Niemand wollte seine Erleichterung offen zeigen, doch sofort war die Atmosphäre entspannter und lockerer. Phillipo hoffte, dass jetzt niemand einen Scherz machte.
Stromgaard ging zu Pablo hinüber und schüttelte ihm die Hand. Aufgeräumt sagte er: „Sehr schön, Junge.“
In dem Moment unterbrach eine metallene Stimme die Stille. In einem Singsang von Vokabeln zelebrierte sie ohne erkennbare Pause eine Sprache, die so fremd und unnatürlich klang, dass sie erst auf den zweiten Blick als Kommunikationsmittel zu erkennen war.
„Der Sender.“ Stromgaard verschluckte sich beinahe bei dieser Feststellung. Er stürzte in die Ecke, in der das Gerät stand und kniete sich davor. Atmosphärische Störungen unterbrachen die Stimme wieder.
Kreidebleich stand der Professor auf und kam zu ihnen herüber. „Die Stromversorgung...“, krächzte er. „Das Ding dürfte gar nicht funktionieren. Es hat überhaupt keinen Saft.“
Und dann plötzlich wieder Stille, das Geleier brach übergangslos ab und der Sender zeigte wieder keine Regung – wie vorher.
Das Granatfeuer im Hintergrund war lauter geworden; man konnte nunmehr einzelne Schläge unterscheiden und dann und wann klangen die Einschläge bedrohlich nahe.
„Was zum Teufel war das für eine Sprache?“, fragte Mona entgeistert.
„War das überhaupt eine Sprache?“ Phillipos Frage war mehr als rhetorischer Natur. Jetzt, nachdem dieses Geräusch verklungen war, erschien ihm diese Einschätzung nicht mehr so klar.
„Mich interessiert, warum der Kasten plötzlich angesprungen ist, ohne Strom!“
„Restladung?“, fragte Phillipo und im selben Moment erkannte er den Unsinn seiner Frage.
Pablo hatte das Tuch sinken lassen, war aufgestanden und schien sich umzuschauen. Angestrengt lauschte er.
Dann flüsterte er: „Was geht hier vor? Irgendetwas geht hier vor!“ Und stand unbeweglich in der Halle und hatte den Kopf schiefgelegt wie ein Hund.
„Hört Ihr das?“
Auch die Anderen lauschten atemlos. Phillipo gab sich Mühe, doch außer dem Hintergrundgrummeln konnte er nichts vernehmen. Er versuchte sich nicht zu bewegen, nicht zu atmen, das kleinste Geräusch zu vermeiden, doch er nahm nichts wahr.
Ein unglaublicher Knall folgte, dem sich das blanke Chaos anschloss. Ein Gedanke durchfuhr Phillipo: Wir sind getroffen!
Und so war es. Die ganze Höhle erzitterte, die Wände barsten, von der Decke kamen Gesteinsbrocken geflogen.
Phillipo sah wie Mona schrie. Sie kam auf ihn zugelaufen und rief ihm etwas zu, doch er hörte nichts.
Stromgaard sprang schon wieder umher wie ein Verrückter und Pablo hatte das Gesicht bedeckt mit dem Taschentuch.
Edgar und Laura in ihrer Ecke hatte es am schlimmsten erwischt. Er war offensichtlich tot. In seiner Arroganz war er von einem schweren Stein getroffen worden, der Brustkorb war völlig eingedrückt – keine Chance.
Laura lag neben ihm auf dem Rücken und versuchte mühsam sich aufzurichten. Hilflos blickte sie auf ihr rechtes Bein, das fast vollständig abgetrennt war. Mit dem Oberschenkel lediglich mit einer Sehne verbunden, machte das Glied nicht mehr den Eindruck, als sei es Teil ihres Körpers. Dennoch zuckte es wie wild. Laura blickte auf und sah Phillipo entsetzt an. Dann begann sie zu husten und mühsam würgte sie Blut hervor und gelblichen Schleim, der ihr die Mundwinkel hinabrann.
Stromgaard schob sich lautlos ins Bild und brüllte etwas zu ihm. Hören konnte er es nicht, aber Phillipo sah die Laute: „Wir sind getroffen!“
Gott sei Dank haben wir Stromgaard, dachte er.
Jemand legte ihm die Hand auf die Schulter – er schreckte herum. Mona stand vor ihm und redete auf ihn ein. Er hörte nichts, rein gar nichts – Totenstille. Alles um ihn herum lief ab wie ein Film mit weggedrehtem Ton. Seine Ohren mussten bei dem Krawall in Mitleidenschaft gezogen worden sein, Hörsturz oder ähnliches. Für ihn herrschte in dem Chaos totale Stille.
Vor dem Höhleneingang blitzte es einige Male. Der flackernde Schin fiel auf Laura und Edgar, die bewegungslos am dichtesten zum Eingang lagen.
Pablo und Stromgaard diskutierten heftig miteinander. Phillipo sah, das, denn der sonst so ruhige Pablo redete jetzt mit Händen und Füßen und der Professor schüttelte in einem fort seinen Kopf. Dann drehte Pablo sich um und ging nach hinten zu der Nische, in der ihre Vorräte lagen. Er kam zurück mit einem Bund Seil, das er neben dem Loch auf die Erde warf. Und während Stromgaard immer fuchtiger wurde und Mona unter Tränen auch auf ihn einredete, nahm Pablo das eine Ende des Seils und schlang es sich um den Körper. Dann griff er sich das andere Ende und ging damit zu der Winde, die sie schon vor Tagen festgemacht hatten, kurz nachdem sie das Loch entdeckt hatten.
Er will tatsächlich da reingehen, dachte Phillipo entsetzt. Mona und Stromgaard gaben ihren Widerstand auf und standen nun apathisch daneben, als Pablo an den Rand der Schlucht ging und hinunter schaute. Er sah auf und blickte Phillipo in die Augen.
Es dauerte einige Momente, bis Phillipo begriff, dass Pablo ihn etwas gefragt hatte. Er tat so, als hätte er das nicht gehört – was ja tatsächlich der Fall war – und trat ebenfalls an das Loch.
Jetzt standen sie beide sich gegenüber und Phillipo vermied es, seinen Kameraden anzuschauen. Es roch nach Schwefel, fand er, und zwar nicht zu knapp. Das war ihm vorher nicht aufgefallen. Er kniete sich nieder und schnüffelte noch einmal. Es war unverkennbar.
Als er sich wieder aufrichtete, war Pablo schon halb im Schacht verschwunden. Aus seiner Nase zog sich schon wieder ein feiner Blutstreifen, er schien es nicht zu bemerken. Er winkte ihnen noch einmal zu und ließ sich dann hinab.
Stromgaard stellte sich neben ihn und sah hinunter. Sehr schnell war von Pablo nicht mehr zu erkennen als ein schemenhafter Lichtkegel.
Stromgaard rief etwas in den Schacht hinein, ging dann hinüber und überprüft die Winde.
Mona saß zusammengekauert an der Erde und blickte ängstlich wie ein kleines Kind zu ihnen hinüber. Phillipo wollte ihr aufmunternd zuwinken, unterließ es dann aber lieber.
Plötzlich wurde er geschüttelt, dass es ihn von den Beinen holte. Er fiel hin und konnte sich eben noch halten, bevor er in den schwarzen Schlund rutschte. Eine neuerliche Detonation. Es musste ein gewaltiger Krach herrschen, er sah, wie Mona aufsprang und zu Stromgaard hinüberlief. Dann schrieen sie sich an. Mona war vollkommen fertig, sie schaute panisch zum Eingang der Höhle, immer wider, als erwarte sie jeden Augenblick ein Unheil hervorbrechen. Stromgaard war nicht minder aufgeregt; sie kümmerten sich nicht um Phillipo.
„Phillipo!“
Er drehte sich um und erst dann wunderte er sich, dass er hören konnte. Eine feine, schmeichelnde Frauenstimme rief ihn. Sie drang dabei so klar an sein Ohr, als hätte er die ganze Zeit darauf gewartet.
„Es wird Zeit, dass du kommst, Phillipo. Kümmere dich nicht um das Loch! Das Wissen ist hinter der Wand. Presse den Vorsprung so fest du kannst!“
„Was?“, rief Phillipo, doch er hörte es nicht. Er ging auf die Wand zu, von der die Stimme gesprochen hatte. Langsam ging er hinüber, die Arme vorgestreckt. Ein erneutes Zittern lief durch den Raum. Phillipo sah es aufblitzen. Es wurde Zeit!
Er untersuchte die Wand. Es gab tatsächlich nur einen Vorsprung, der in Frage kam, eine Art Nase in Schulterhöhe. Und wenn man es so betrachtete, konnte man diesen Vorsprung als eine Art Klinke betrachten.
Er legte beide Hände auf diesen Buckel und begann zu pressen. Er spürte die Blicke von Mona und Stromgaard in seinem Rücken. Er drückte dagegen, doch nichts passierte, nichts bewegte sich. Er stemmte sich stärker dagegen, presste mit aller Kraft, doch nichts rührte sich.
Er ließ ab und drehte sich um zu den anderen beiden. Er wollte sie entschuldigend anlächeln, doch da sah er, wie Monas Augen sich vor Schreck weiteten. Sie blickte mit Entsetzen auf etwas, das hinter Phillipos Rücken vor sich ging. Ebenso Stromgaard. Mona schrie und fuchtelte mit den Armen.
Als Phillipo sich umdrehte, erfolgte die schwerste Erschütterung und auf Schlag fiel das Licht aus.

Phillipo tastete blind und taub den Gang entlang. Seine Finger glitten über die raue Oberfläche der Wände. Dann und wann Schleim wie lebende Substanz.
Er hatte die Augen aufgerissen in Erwartung, ein helles Licht zu sehen, das größer wurde. Doch absolute Dunkelheit.
Ein Hauch streifte seinen Körper und er blieb stehen. Hielt den Kopf schief, als würde es etwas nutzen. Dann noch einmal ein Luftzug und er drehte sich um. Er war überzeugt, dass noch jemand hier war.
„Stromgaard?...Mona?“, rief er, nicht sicher, ob man es hören konnte. Er hatte sich eingebildet, die beiden seien tot Die Detonation war heftig gewesen und beide hatte in der Mitte der Halle gestanden.
Vielleicht doch nichts?
Es hatte den Anschein, als würden die Wände immer glatter werden – poliert, spiegelblank. Mit der Zeit entwickelte er ein gewisses Gefühl in den Fingerspitzen. Und dann unvermittelt der Aufprall.
Er hatte kaum Zeit, Empfindungen zu registrieren. Ganz kurz hatte er den Eindruck, ein Nebel oder Dampf rase mit der Wucht einer Lokomotive durch seinen Körper hindurch. Dabei blieb das Element an Teilen seiner inneren Organe hängen und riss sie mit sich.
Phillipo konnte wieder hören!
Das Heulen des Nebels, das wie ein verwundetes Tier klang, konnte er wahrnehmen. Und das letzte Geräusch, dessen er sich bewusst wurde, war das widerliche Klatschen, das seine linke Niere verursachte, als sie in seinem Rücken auf den Boden fiel.
Dann verließ alles Leben Phillipo.

*

Der Kleine saß friedlich zu Füßen seines Großvaters. Der Alte saß in seinem Sessel und erzählte zum dutzendsten Mal von seinen Kriegserlebnissen.
„Erst wenn der Tod dein ständiger Begleiter wird, wenn er mit dir auf Reisen geht, ohne ein Wort zu sagen und du bebst vor Erregung. Wenn er dann mit seiner Sense schweift und du lebst noch, atmest, fühlst, schmeckst. Du siehst noch und hörst, trotz aller Verletzungen und scheinbarer Ruhe. Erst dann hast du den Krieg richtig erlebt.“
Das Telefon klingelte hohl. Es war noch ein alter Wählscheibenapparat. Der Junge stand auf und lief in den Flur.
Als er den Hörer abnahm und lauschte, hörte er seltsame Töne, Stimmen sprachen in merkwürdigen Dialekten und Explosionen durchfluteten die Nacht einer vergessenen Zeit.
„Hallo Phillipo! Du musst kommen! Komm zu uns und hilf! Wir warten auf dich, lange.
Komm!
Komm!“
Der Junge legte auf und ging zurück zu seinem Großvater.

 

Hi Hanniball!

Komisch, dass noch keiner was geschrieben hat. Ich hatte mir die Geschichte gestern Nacht ausgedruckt, deshalb kommt erst jetzt mein Kommentar.

Der Anfang, also das Szenario im Regenwald mit dem zur Untätigkeit verdammten Forscherteam, ist wirklich sehr gut gelungen. Ich weiß jetzt leider nicht welche Einfälle von Dir und welche von Cerberus sind, aber der Umstand, dass das Team durch die immer näher rückende Frontlinie in Zugzwang gerät, verleiht der Geschichte von Anfang an eine gewisse Dynamik.

„Wir werden ins Loch gehen müssen.“
„Was?“ Phillipo schaute auf. „Bist du verrückt? Wir haben versucht, die Tiefe dieses Dinges zu messen; alles Seil, das wir hatte, war zu kurz. Wenn der Felsbrocken, den wir runterwarfen, mittlerweile schon unten angelangt ist, so haben wir das wenigstens nicht mitgekriegt.

Hat mir sehr gut gefallen, dass das geheimnisvolle Loch anscheinend der einzige Ausweg ist.

Die Mitte war das Loch. Etwa zwei Meter im Durchmesser, schwarz und bösartig.
:thumbsup:

Auch die Vorstellung, dass sich das Loch genau in der Mitte der Höhle befindet und nicht entdeckt wurde, weil ein Fels darauf lag, fand ich sehr gut.
Hört sich jetzt vielleicht komisch an, wie ich alle Einzelheiten lobe, aber ich war echt in der Geschichte drin. :shy:

In der klaustrophobischen Enge der Höhle spitzt sich dann die Lage zu. Das Team spaltet sich immer mehr und die Einschläge rücken näher.

Und mit der selben Beiläufigkeit nuschelte Pablo: „Ich geh’ rein und sehe mich unten um.“
Ungefähr hier hatte die Spannung ihren Höhepunkt erreicht. Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass der Höhleneingang durch einen Treffer verschüttet wird und den Forschern als einziger Ausweg das Loch bleibt.

Er winkte ihnen noch einmal zu und ließ sich dann hinab.
Endlich geht’s los! Ich war wirklich gespannt was sich in diesem fast bodenlosen Loch verbirgt, aber darauf gehst Du gar nicht mehr. Die ganze Spannung wird um dieses Loch als einzigen Ausweg aufgebaut und dann geht nur Pablo rein und selbst von dem hört man nichts mehr. Ich war doch ziemlich enttäuscht...

Er drehte sich um und erst dann wunderte er sich, dass er hören konnte. Eine feine, schmeichelnde Frauenstimme rief ihn. Sie drang dabei so klar an sein Ohr, als hätte er die ganze Zeit darauf gewartet.
Stattdessen nimmt eine tote Seele zu Phillipo Kontakt auf und lockt ihn anscheinend in eine Falle. Warum gehen sie nicht alle ins Loch und treffen auf irgendein uraltes Wesen, welches sie einer nach dem anderen dahinmetzelt? Warum?

Und das letzte Geräusch, dessen er sich bewusst wurde, war das widerliche Klatschen, das seine linke Niere verursachte, als sie in seinem Rücken auf den Boden fiel.
Dann verließ alles Leben Phillipo.
Na gut, gestorben wäre er sowieso.

Ich weiß, dass Deine Intention eine andere war, aber ich habe, aufgrund des Aufbaus der Geschichte, in eine völlig andere Richtung spekuliert und wurde enttäuscht.
Das soll nicht heißen, dass mir Deine Geschichte nicht gefallen hat. Sie war sogar ausgezeichnet!
Nur mit dem Ende kann ich mich einfach nicht anfreunden. Durch das Zitat des Großvaters schließt Du die Geschichte zwar auch schön, aber...
Wie gesagt, ich habe mich auf den Boden des Loches gefreut.
Eine Frage noch: Ist der kleine Junge am Ende Phillipo, welcher schon in jungen Jahren von den Seelen der Toten gerufen wird?

Jorgo

 

Hallo Don Jorgo!

Leute, die meinen Namen richtig schreiben, haben ein Stein im Brett bei mir! :D

Hat sie dir also gefallen, die Geschichte? Mir hat es teilweise Spaß gemacht, sie zu schreiben, den Plot zu erkennen (was bei Cerberus manchmal nicht ganz einfach ist), und daraus eine entsprechende Story zu machen, war fein. Das Ganze dann niederzuschreiben, war wieder mal Arbeit.

Freut mich, dass du den Anfang erwähnst, der dir gefallen hat. Habe einiges reingesteckt, die Frontlinie war Cerberus' Idee, wie das meiste eigentlich. Ich habe mir die Freiheit herausgenommen, alles ein wenig zu ordnen und so zu wichten, dass es für mich zumindest einen Sinn ergibt.


Ich war mir im Klaren darüber, dass das Loch zu wichtig wird für die Story, obwohl es ja nur eine untergeordnete Rolle spielt, aber auch die Crew lenkt bald seine ganze Aufmerksamkeit auf den Abgrund und wird urplötzlich davon abgelenkt. (In der ursprünglichen Geschichte war das wohl etwas anders gelöst, aber ich bin gespannt, ob sich jemand meldet, der sie kennt [na ja, Cerberus81 vielleicht])

Im Übrigen habe ich versucht (das erste Mal übrigens in dieser Intensität), den Personen wenigstens halbwegs so etwas wie einen Charakter zu verleihen, ist aber sehr schwierig bei der Kürze.

Ja ja das Loch, siehe oben.
Der Höhleneingang war verschüttet, habe ich wohl vergessen zu erwähnen. :shy: Das wird nachgeholt.

Wenn du gestattest, werde ich mich, was das Ende betrifft noch etwas bedeckt halten, möchte mal hören, was andere zu sagen haben.

Bis dahin also vielen Dank für die Mühe und die Kritik.

Viele Grüße von hier!

 

Hi Hanniball!

Zur Textarbeit:

alles Seil, das wir hatte, war zu kurz.
hatten

und giftete jeden der Crewmitglieder persönlich
ich glaube: jedes

Neben ihr Edgar erhob sich.
:confused:

„Restladung?“, fragte Phillipo und im selben Moment erkannte er den Unsinn seiner Frage.
Nenn mich kleinkariert, bitte, aber es ist keine wirklice Frage. Ich würde Vermutung schreiben...

Gott sei Dank haben wir Stromgaard, dachte er.
:thumbsup:

war das widerliche Klatschen, das seine linke Niere verursachte, als sie in seinem Rücken auf den Boden fiel.
Dieses Satz verstehe ich nicht. Ist seine Niere noch im Körper oder auf dem Boden des Gangs?

Also, zuerst einmal: stilistisch sehr gut. Ich will das immer ausdrücklich betonen, weil es wirklich eine große Kunst ist, gut zu schreiben und so zu schreiben, dass man weiterlesen will. Also, hier von mir ein dickes :thumbsup: !
Denn die Geschichte packt. Ich finde es toll, mit wie viel Detailreichtum du die ganzen Charaktere beschreibst. Das macht sie sehr lebendig für den Leser, so dass es eine große Freude ist zu lesen. Das kommt natürlich auch der Glaubwürdigkeit der ganzen Idee zu Gute.
Zur Geschichte selbst, zum Plot: auch den finde ich gelungen - mit Abstrichen. Das sich eine Forschgruppe auf die Suche nach einem geheimen Volk macht, finde ich schon mal sehr interessant. Das dann auch noch mit einer Art Guerillakrieg zu verknüpfen, ist für die Spannung sehr förderlich.
Was ich aber nun bemängeln will, ist dieses Loch: um das wird ja eine gigantische Spannung aufgebaut: was ist es? was ist mit diesem Volk? Diese metallene Stimme (war das vielleicht das Telefonat vom Ende???)? Aber letztendlich wird sehr wenig aufgelöst... und das enttäuscht mich ein wenig.
Oder: habe ich das nur überlesen?

Jedenfalls: Stil sehr gut, Spannungsaufbau sehr gut, Plot an sich konnte mich nicht vollständig (!) begeistern.

In diesem Sinne
c

 

Hi chazar!

Da ich weiß, dass du Wert legst auf einen gepflegten Stil, freut mich dein Lob besonders. Und das beste natürlich:

weil es wirklich eine große Kunst ist, gut zu schreiben und so zu schreiben, dass man weiterlesen will.

Wenn einem das gelingt, dann hat man schon was geschafft. Aber wie gesagt, es macht die Arbeit leichter(!), wenn man sich mit dem Plot und vor allen Dingen den einzelnen Szenen intensiv auseinandersetzt. Das musste ich notgedrungen, weil ich ja Cerberus' Geschichte zunächst auseinanderpflücken musste. Ich kann nur jedem empfehlen, so etwas rein übungstechnisch zu tun.

Die Verknüpfung der einen Rahmenhandlung (Indianer-Stamm suchen) mit dem spannungsfördernden Mittel Front, die immer näher rückt, ist ganz allein Cerberus' Idee, sie ist in der Hauptsache der Grund, warum ich mir diese Story von ihm ausgesucht habe. Dies und die Tatsache, dass der Prot. zum Schluss fast sämtlicher Sinne beraubt wird.

Die Details, die du anmerkst, sind fast alle berechtigt, außer:

Neben ihr Edgar erhob sich.

Lediglich die Satzglieder in ihrer Reihenfolge verändert, das ist nicht falsch, im Höchstfalle ein wenig ungewöhnlich. Doch ich hätte auch schreiben können: Edgar neben ihr erhob sich. ( :dozey: Na ja, vielleicht fehlt ein Komma?)

Die Auflösung, tja, wenn ich sie erklären muss, dann habe ich was falsch gemacht. Aber dazu später etwas mehr.

Danke dir, und viele Grüße von hier!

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Hanniball,

Der flackernde Schin fiel
Schein

und überprüft die Winde.
überprüfte

diese Geschichte habe ich wirklich mit sehr viel Spannung gelesen. Die Umgebung, die Atmosphäre und die Charaktere beschreibst du wirklich hervorragend. Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen und jeder Charakter wirkt für sich authentisch. :thumbsup: Auch die Sache mit Phillipos Hörsturz fand ich sehr gut umgesetzt.

Aber auch ich muss sagen, dass mich das Ende doch nicht ganz zufrieden stellt. Das Loch ist ja eh schon nicht unerheblich am Spannungsaufbau beteiligt, aber gerade durch die Schilderung der mysteriösen Kamerabilder, die letztendlich ohne Auflösung bleiben, bekommt das Ende für mich einen schalen Beigeschmack, da es ja überhaupt nichts damit zu tun zu haben scheint. (Irgendwie komisch wenn ich das so schreibe, denn genau das haben andere bei meiner Geschichte kritisiert. Hallo chazar! :D ) Aber vielleicht habe ich’s ja auch einfach nur nicht verstanden?


Also, wie gesagt, bis auf das Ende hat sie mir super gefallen. Aber das Ende hat was, ich weiß nur noch nicht was. ;) Wenn du noch eine gute Auflösung nachreichst, überzeugt mich vielleicht auch noch der Schluss.


MfG
Travis

 

hey hanniball!

wirklich sehr feiner anfang, der sehr zum weiterlesen angeregt hat. die geschichte ist spannend geschrieben, die umgebung konnte ich ir aufgrund deiner schilderungen sehr gut vorstellen und auch - anders als du es angedeutet hast - finde ich, dass die personen doch sehr fein charakterisiert waren; vor allem für so eine kurze geschichte.
aber mit dem ende ist das so eine sache. so richtig konnte ich mich mit diesem nicht anfreunden, wie auch fast alle meine vorschreiber. aber mal sehen, wenn ein comment zum ende kommt. vielleicht ja dann :D

mfg

 

Nur auf die Schnelle:

Wegen einer vermeintlich technischen Störung kam ich einige Tage lang (bis gestern Abend) nicht ins Netz, weshalb ich bislang nicht kommentiert habe. Ich schreibe mit Hochdruck an meiner (deiner) Geschichte und je nachdem wie schnell ich heute noch vorankomme, habe ich sie entweder morgen, ansonsten am Wochenende fertig.
Diese hier werde ich später in aller Ruhe kommentieren, denn sie hat es nicht verdient, kurz abgefertigt zu werden.

Beste Grüße

Cerberus

 

Uijuijuih! noch gar keine Antwort?

Hallo Travis!

Freut mich, dass die Atmosphäre dir gefallen hat, es gibt leider viele Stories hier, die so gar keinen Wert darauf legen. Wenn es dann noch klappt, freut man sich natürlich.
Die Spannung folgt natürlich teilweise aus Cerberus' Vorlage, waren viele schöne Ideen drin, die ich übernommen habe.
Der Schluss, na ja, auch da habe ich mich von Cerberus leiten lassen, obwohl ich gehofft hatte, dass ich ein wenig Ordnung reingekriegt habe. Offensichtlich nicht.

Hallo one weak!

Dasselbe für dich, meinen Dank und meine Freude! Vielleicht kannst du etwas mit dem Fakt anfangen, dass das Volk der Girokja'x-Indianer nur eine Gelegenheit suchten, um wieder frei zu kommen. Na ja, vielleicht war's ja auch ganz anders. :schiel:


Cerberus, als der Urheber derganzen Verwirrtheit: Vielleicht kannst du ja mal sagen, wie du den Schluss siehst?

Und Blackwood, den ich wieder mal bewunder, für seine akribische Kritikerarbeit, sei gegrüßt!

Von Anfang an stand für mich fest, dass es diese Story sein müsste, weil sie mir damals schon imponierte und die klugen Wendungen gefielen.

Hehe, der Titel. Wir sind halt keine Marktschreier, aber du siehst ja, was manche Überschriften hier anrichten.

Die Worte des Großvaters habe ich teilweise von Cerberus übernommen, und ein wenig abgeändert. Ja, du hast Recht, klingt holperig, dafür fand ich aber, klangen sie so schön kryptisch.

Mit dem Dialog hast du sicher auch Recht ( ich wollte einwenden, dass ich ja erklären müsste, was es mit dem Loch auf sich hat, aber du hast das schön gelöst) ist mir allerdings nicht so sehr aufgefallen, dass der Dialog unrealistisch ist.

Die "Konferenz": Meines Wissens kamen die Informationen bei Cerberus auch recht spärlich, ich wollte eigentlich ein Gefühl des Nebenbei vermitteln, des Nbeneinander der Fakten. Daraus sollte sich dann ein gewisses Bild herauskristallisieren. Doch das ist schwer, sehr schwer. Dazu muss man üben, üben, üben. :D

Die Kamera - schuldig im Sinne der Anklage. Ich muss gestehen, ich habe mir überhaupt keine Gedanken gemacht über die Übertragungsmöglichkeiten.

Freut mich, dass du den lapidaren Satz erwähnst, der steht mit voller Absicht da, zur Charakterisierung Pablos (freut mich, dass es funktioniert hat)

Ein Sender kann keine Regung zeigen, nein, aber man weiß doch was gemeint ist oder?

Der Oberschenkel mit der Sehne verbunden: Das steht ebenfalls mit vollster Absicht da, es wird doch eher ein entsprechendes Bild erzeugt, wenn ich von Sehne rede, als von Gewebe, ich gebe der Sache eine Form.

Auf Schlag - gibt es nicht? Ich würde jetzt mindestens meinen rechten Daumen ins Feuer schmeissen dafür, dass ich die Wendung kenne, als plötzlich, abrupt. Auf Schlag.

Neben ihr Edgar erhob sich - ich bin am Grübeln. Kann man sich damit gar nicht anfreunden? Ich weiß, ich habe mit criss damals eine Diskussion geführt über das nachgestellte Objekt. Ich war auch unsicher - aber ich hatte Recht! Damals.


Ich bin dir wieder dankbar über jeden Mangel, den du mir aufzeigst.

Schwarze Löcher, übrigens, hat nicht Hawking jetzt etwas Wichtiges drüber gesagt und hat quasi eine vollständige Kehrtwendung vorgenommen?

Viele Grüße also von hier!

P.S. Ich habe gerade gesehen, dass du ja die Story schon mit der alten verlinkt hast, na ja, doppelt hält besser.

 

hi hallöchen!

„Diese Untätigkeit“, meinte Mona. „Sie ist am Schlimmsten.
"Diese Untätigkeit." oder: "Diese Untätigkeit", meinte Mona, "sie ist am Schlimmsten."

Der Grund, weshalb wir hier oben sind...“ Sie sah sich um. „...ich habe ihn vergessen.
sehr schön formuliert

Pablo hatte diesen Satz wie nebenbei gesagt. Trotzdem zeigte er mehr Wirkung, als alles vorher Gesagte.
ist keine richtige wiederholung, aber du weißt schon. vielleicht: gesprochene (?)

Sehr schnell war von Pablo nicht mehr zu erkennen als ein schemenhafter Lichtkegel.
das sehr ist hier unnötig. wenn dann zu schnell. (ja, ja, erbsenglauberin...)

Und das letzte Geräusch, dessen er sich bewusst wurde, war das widerliche Klatschen, das seine linke Niere verursachte, als sie in seinem Rücken auf den Boden fiel.
das ist ein schauerlicher gedanke

Das Telefon klingelte hohl. Es war noch ein alter Wählscheibenapparat. Der Junge stand auf und lief in den Flur.
Als er den Hörer abnahm und lauschte, hörte er seltsame Töne, Stimmen sprachen in merkwürdigen Dialekten und Explosionen durchfluteten die Nacht einer vergessenen Zeit.
zuerst hätte ich wie don darauf getippt, dass der junge von den geistern der zukunft (klingt das nicht schön theatralisch?) heimgesucht wird. doch der letzte satz zerreißt das irgendwie wieder. hm.
Es hatte den Anschein, als würden die Wände immer glatter werden – poliert, spiegelblank.
mit dem satz jedoch hast du einen vollkommen anderen gedanken in mir erzeugt, der mir aber selbst sehr merkwürdig vorkommt :dozey: .....ich grüble.....

so: dein stil ist wiedermal hervorragend (übrigens: den bibel-förmig-umgestellten satz hab ich gar ned erwähnt...), war sehr spannend, und trotz der vielen chars bleibt es übersichtlich.

cerberus original story kenn ich leider nicht, macht mich aber sehr neugierig.

Tama

p.s.: was ich übrigens sehr schön fand: phillipos nasenbluten. das gibt ihm so etwas menschliches, man mag ihn.

 

Hallo Hanniball,

Habe euren Geschichtentausch schon vorige Tage mitbekommen. Wirklich tolle, inspirierende Idee. Wie macht ihr es, wenn ihr einen der Texte irgendwo einschicken wollt (Wettbewerb etc)?

Zu deinem Text:
Der Geschichte bekommt es gut, dass du die Charaktere stärker herausarbeitest, dadurch wirkt besonders der Anfang "lesbarer" als sonst. Als Leser mag ich oft (nicht immer) Geschichten, in der mir die Protagonisten nah kommen. Dann kann ich auch stärker mit ihnen mitfiebern.

Stromgaard. Ganz toller Name! Deine Erfindung oder gabs den schon in der "Vor-Geschichte"?

und Stromgaard saß sicher immer noch an seinem Satellitensender und versuchte ihn gangbar zu machen.
> gangbar, eine sehr altmodische Wendung, warum eigentlich nicht?
Pablo würde sicher sein Nasenbluten stillen, unter dem er hier oben ständig zu leiden hatte,
> eingängige und damit sehr gute Personenbeschreibung!
Kreidebleich stand der Professor auf und kam zu ihnen herüber. „Die Stromversorgung...“, krächzte er. „Das Ding dürfte gar nicht funktionieren. Es hat überhaupt keinen Saft.“
Und dann plötzlich wieder Stille, das Geleier brach übergangslos ab und der Sender zeigte wieder keine Regung – wie vorher.
> wirklich unheimlich. Stilistisch stören mich "kreidebleich" und "krächzte er", weil zu abgegriffen.
Er war offensichtlich tot. In seiner Arroganz war er von einem schweren Stein getroffen worden, der Brustkorb war völlig eingedrückt – keine Chance.
> Keine Chance stört mich auch.
Mit dem Oberschenkel lediglich mit einer Sehne verbunden,…
> Über den Satz bin ich gestolpert. Ich versuchte mir das ganze visuell vorzustellen. Wo ist das ganze Blut? Und warum sind nicht alle entsetzt und versuchen Laura zu helfen? Sie muss doch vor Schock fast bewußtlos geworden sein bei so einem Extremunfall. Du beschreibst sie wie "erstarrt", hilflos, das kommt mir realistisch vor. Vielleicht könnte sich einer der anderen wundern, warum sie nicht laut schreit oder stöhnt. Realistisch fände ich auch zu erklären, warum die anderen ihr nicht gleich helfen.
und gelblichen Schleim, der ihr die Mundwinkel hinabrann.
> glaube ich nicht.
Das Ausgangssetting finde ich zwar "bekannt" aus anderen Storys und Filmen, aber immer wieder interessant, zwischendurch ließ für mich die Spannung nach, was ich mir damit erkläre, dass ich die Geschichte nicht wirklich verstehe und der Handlung nicht immer ohne mich anzustrengen folgen kann. Vor allem das Ende verstehe ich nicht. HAt Philippo damals doch überlebt und sich seinen Tod nur eingebildet? Ist der Großvater Philippo oder der Enkel? Dass der Enkel einfach auflegt, finde ich sehr gelungen übrigens.

Pe

 

Hi Hanniball,

der Tausch war eine gute und interessante Idee, wobei deine Wahl auf ausgerechnet die Story von Cerberus fiel, die mir schon seit langem ein Dorn im Auge ist. Ja, ich kenne das Original, und es ist mir bis heute im Gedächtnis geblieben. Bis heute warte ich übrigens auch noch auf seine Antwort zu meinem verjährten Posting.
Wie auch immer. Ich habe mich begierig auf deine Fassung gestürzt, weil ich
a) deine Geschichten gern lese
b) lange Geschichten mag
c) auf mehr Klarheit gehofft hatte.

... und daraus eine entsprechende Story zu machen, war fein. Das Ganze dann niederzuschreiben, war wieder mal Arbeit.
:susp:
Nimm es mir nicht übel, aber genau das war mein Gefühl, als ich sie gelesen habe. Abgesehen von der für deine Verhältnisse recht geringen Länge fehlte ihr der durchweg saubere Stil deiner anderen Geschichten. Und damit meine ich nicht solche Juwelen wie:
Neben ihr Edgar erhob sich.
:dozey:
Natürlich kann man sich darüber streiten, ob es richtig ist. So lange, bis jemand den Beweis antritt. Aber der Punkt ist doch, dass man den geneigten Leser mit seiner Geschichte fesseln will, ihn in das Geschehen hineinziehen und einbeziehen möchte. Das kannst du wahnsinnig gut, aber wenn dann solch ein Satz kommt, bin ich wieder vor meinem Monitor und nicht mehr länger in einer Höhle.
Meine Aussage bezieht sich natürlich nicht nur auf diesen einen Satz. Wenn du möchtest, suche ich mal ein paar Stellen heraus.

Meiner Meinung nach ist es dir trotzdem gelungen, etwas mehr Licht in das Dunkel der Originalgeschichte zu bringen, wenn auch nur so viel, dass man gerade genug Licht zur Eigeninterpretation des Endes hat. Reicht mir völlig.

Von mir notierte Flüchtigkeitsfehler habe ich wieder verworfen, da die anderen schneller waren. Mein Pech.

Als nächstes folgt für mich dein Original (von dem ich bislang dachte, ich hätte es schon gelesen) und das Remake von Cerberus.

Viele Grüße,
Murphy.

 

Okay, es ist wohl langsam an der Zeit, dass ich mich zu Wort melde.

Also...ich beginne mit den Zitaten und kritisiere dann anschließend ausführlich.

Die Aussicht hätte gut und gerne aus dem letzten TUI-Reisekatalog stammen können.

Hmm, als Einleitungssatz meiner Meinung nach nur bedingt gelungen, da die Story ja eigentlich ziemlich düster ist. In meiner Version der Geschichte hatte ich die Beschreibung als Prolog vorne angestellt; du verwebst sie direkt mit der Handlung. Auch gut, und zudem größtenteils gelungen, aber dieser Satz, ich weiss nicht...

Einzig die dann und wann aufblitzenden Detonationen, welche die Front markierten, zerstörten das Bild.

Bevor ich es später vergesse. Diese Stelle ist absolut in Ordnung, aber ich glaube mich daran zu erinnern, dass du später irgendwann das Wort "Eingeborene" verwendest, was mich eher an eine Horde aufgebrachter Stammesmitglieder, als an eine Armee denken lässt und dann passt die Sache mit den Detonationen net mehr so richtig. Insgesamt kommt in deiner Version nicht tatsächlich rüber, wer denn da nun Krieg führt.

Vor der Höhle, auf einem Vorsprung über einer meilentiefen Schlucht, im Finstern, nur erleuchtet durch die zwei Zigarettenspitzen, saßen Phillipo und Mona auf zwei Klappstühlen, die sie tatsächlich irgendwo hervorgekramt hatten.

Etwas kompliziert ausgedrückt. Warum nicht etwas wie:
Der an die Höhle grenzende Vorsprung lag in absoluter Finsternis und wurde nur von den ab und an aufflammenden Zigarettenspitzen leicht erhellt, die wie von Geisterhand geführt durch die Luft zuckten. Phillipo und Mona saßen angespannt auf den beiden Klappstühlen, die sie irgendwo hervorgekramt hatten und starrten in die vor ihnen klaffende Schlucht hinab.
Immer noch lang, aber etwas geordneter.

Wieder ein Grummeln, dieses Mal so laut, dass die erschreckte Tierwelt mit Schweigen antwortete.

Der Satz gefällt mir.

Ein Gedanke ließ Phillipo nicht los: Erst wenn der Tod dein ständiger Begleiter wird, wenn er mit dir auf Reisen geht, ohne ein Wort zu sagen und du bebst vor Erregung. Wenn er dann mit seiner Sense schweift und du lebst noch, atmest, fühlst, schmeckst. Du siehst noch und hörst, trotz aller Verletzungen und scheinbarer Ruhe. Erst dann hast du den Krieg richtig erlebt. Er hatte ihn von seinem Großvater gehört und in den letzten Tagen kam er ihm immer wieder zu Bewusstsein.

Ich bin ehrlich gesagt nicht davon ausgegangen, dass du diesen "Ausspruch" in deine neue Version integrierst und wurde angenehm überrascht. Zwar hast du ihn etwas abgeändert, aber dadurch ist er sehr viel besser geworden, als mein ursprünglicher.

Wenn der Felsbrocken, den wir runterwarfen, mittlerweile schon unten angelangt ist, so haben wir das wenigstens nicht mitgekriegt. Dieses schwarze Loch im Fußboden der Höhle, das Stromgaard auch so fasziniert, das Ding scheint ohne Boden zu sein. Und da willst du runter?

Massenweise Situationserklärung in wörtlicher Rede versteckt. Hier würde es mir besser gefallen (Achtung, lediglich meine persönliche Meinung), wenn du ein wenig mehr im Text selbst klar stellen würdest.

„Die Frontlinie ist bald hier. Und wir haben nicht mal einen dämlichen Katapult, um uns zu verteidigen.“

Genau das meinte ich mit schwer einordbar (obwohl ich mir mittlerweile gar nicht mehr sicher bin, dass du "Eingeborene" wirklich verwendert hast). Was sollte ein Katapult denn nützen?

„Aber in diesen Abgrund?“

Wer von beiden sagt das?

„Verdammt, verdammt!“ Er war manchmal wie ein Zehnjähriger – genial auf seine Weise, aber kindisch.

lol

Es war bezeichnend, dass sie zwar gegenüber von Pablo, doch ebenso weit entfernt von der Mitte saßen.
Die Mitte war das Loch. Etwa zwei Meter im Durchmesser, schwarz und bösartig.

Dieser Satz ist genial!

Auch die Idee mit dem darauf liegenden Felsbrocken gefällt mir, aber weshalb brauchen sie einen ganzen Tag, um das Ding beiseite zu schaffen?

Als Phillipo die beiden ansah, und ihre Abneigung den anderen gegenüber erkannte, wusste er, dass die Mission gescheitert war.

Auch gut.

Stromgaard sprang herum wie ein Irrer. Er gebärdete sich wie ein Kind, dem man das Spielzeug weggenommen hatte. Er schimpfte in vier verschiedenen Sprachen, stieß mit dem Fuß gegen den Fels, der es stoisch ertrug, und giftete jeden der Crewmitglieder persönlich an.

Naja, dabei musste ich irgendwie an Mister L aus den "Clever & Smart" Comics denken.

Urplötzlich dann war sein Wutanfall beendet

Klingt unschön.

„Wie es aussieht, du Spaßvogel? Scheiße sieht es aus!“ Laura aus dem Halbdunkel.

Ist wirklich nicht böse gemeint, aber mit den Dialogen hast du es meiner Meinung nach manchmal nicht so ganz.

wird von verrücktgewordenen Eingeborenen

Da war es!

Der Grund, weshalb wir hier oben sind...“ Sie sah sich um. „...ich habe ihn vergessen.“

lol - Schön formuliert.

Sie ist kurz davor, hysterisch zu werden, dachte Phillipo.

lol - Kacke formuliert.
Ne, im ernst, den Satz empfinde ich persönlich als überflüssig.

Stromgaard starrte Laura durch seine Brille hindurch an, als wollte er sie hypnotisieren. Er sah aus wie ein armseliger Geier mit seinem dürren Hals und dem Büschel grauer Haare auf dem Kopf.

Diese Stelle wiederum ist dir toll gelungen!

Neben ihr Edgar erhob sich.

Dazu sag ich nicht mehr, als dass dieser Satz jedem meiner Vorposter bereits bitter aufgestoßen ist.

„Ich will ehrlich sein: Diese Expedition ist ein Fehlschlag! Seit über einer Woche suchen wir in diesem verdammten Berg nach Hinweisen auf das verschwundene Volk. Aufgrund dieser Karte, die Sie zugeschickt bekamen von jemandem, den Sie nicht kennen, sind wir losgestolpert. Ich gebe zu, anfangs war auch ich fasziniert von dem Text, der auf der Rückseite stand und das Schriftstück schien authentisch zu sein. Es schien so einfach: Wir finden die Grabstätte eines unbekannten Eingeborenenstammes und sind auf Schlag berühmt und anerkannt in der Fachwelt. Es konnte gar nicht schief gehen. Doch wissen Sie, was mich stört an der Sache? Kennen Sie den Haken?“

So leid es mir tut Hanniball, aber deine Dialoge kommen oft einfach nicht glaubwürdig rüber. In solch einer angespannten Lage spricht man meines Erachtens nervöser, und nicht so aalglatt.
Ganz allgemein finde ich auch, dass du zuviele Informationen in den Gesprächen unterbringst, wieso nicht aus Sicht eines unbekannten Erzählers berichten? Wie gesagt, das ist nur meine Meinung und die ist Ansichtssache.

Entweder war Pablo im Regenwald herumgestreift und hatte seltene Pflanzen untersucht oder aber er hatte sein hartnäckiges Nasenbluten bekämpft.

Das mit den seltenen Pflanzen kommt in diesem Fall so, als würde man sich bei einer bemannten Marsmission mit der geschmacklichen Verbesserung der Weltraumnahrung beschäftigen.

Niemand wollte seine Erleichterung offen zeigen, doch sofort war die Atmosphäre entspannter und lockerer. Phillipo hoffte, dass jetzt niemand einen Scherz machte.

Genauso gut hättest du schreiben können: Phillipo hoffte, dass jetzt niemand lautstark einen fahren ließ.

Stromgaard ging zu Pablo hinüber und schüttelte ihm die Hand. Aufgeräumt sagte er: „Sehr schön, Junge.“

Beim ersten lesen klingt das total blöd; aber dann hat man plötzlich diesen wirren Professor vor Augen, mit seinen gekräuselten Haaren, und die Stelle ist doch geil!

„Der Sender.“ Stromgaard verschluckte sich beinahe bei dieser Feststellung. Er stürzte in die Ecke, in der das Gerät stand und kniete sich davor. Atmosphärische Störungen unterbrachen die Stimme wieder.
Kreidebleich stand der Professor auf und kam zu ihnen herüber. „Die Stromversorgung...“, krächzte er. „Das Ding dürfte gar nicht funktionieren. Es hat überhaupt keinen Saft.“

In diesem Punkt kann ich nicht ganz subjektiv sein, da die Vorlage von mir stammt. Aber ich finde, ganz ehrlich, ohne mir dabei selbst in den Arsch kriechen zu wollen, die Szene mit dem plötzlich einsetzenden Satellitensender hab´ ich besser hinbekommen.

Phillipos Frage war mehr als rhetorischer Natur. Jetzt, nachdem dieses Geräusch verklungen war, erschien ihm diese Einschätzung nicht mehr so klar.

Diese Stelle reisst den etwas enttäuschten Eindruck dann aber wieder raus.

„Mich interessiert, warum der Kasten plötzlich angesprungen ist, ohne Strom!“
„Restladung?“, fragte Phillipo und im selben Moment erkannte er den Unsinn seiner Frage.

Die Unsinnigkeit?

Er versuchte sich nicht zu bewegen, nicht zu atmen, das kleinste Geräusch zu vermeiden, doch er nahm nichts wahr.

Der Satz gefällt mir!

Ein unglaublicher Knall folgte, dem sich das blanke Chaos anschloss. Ein Gedanke durchfuhr Phillipo: Wir sind getroffen!
Und so war es. Die ganze Höhle erzitterte, die Wände barsten, von der Decke kamen Gesteinsbrocken geflogen.
Phillipo sah wie Mona schrie. Sie kam auf ihn zugelaufen und rief ihm etwas zu, doch er hörte nichts.
Stromgaard sprang schon wieder umher wie ein Verrückter und Pablo hatte das Gesicht bedeckt mit dem Taschentuch.

Das plötzlich einsetzende Chaos hast du gut beschrieben, bis auf die fliegenden Gesteinsbrocken und der Tatsache, dass Pablo sein Gesicht mit dem Taschentuch bedeckt hat und nicht sein Gesicht bedeckt ist mit dem Taschentuch.

Edgar und Laura in ihrer Ecke hatte es am schlimmsten erwischt. Er war offensichtlich tot. In seiner Arroganz war er von einem schweren Stein getroffen worden, der Brustkorb war völlig eingedrückt – keine Chance.

Okay, wenn man tot ist, dann hat es einen schon relativ schlimm erwischt, völlig egal wie arrogant. Ansonsten störe auch ich mich an dem "keine Chance".

Stromgaard schob sich lautlos ins Bild und brüllte etwas zu ihm. Hören konnte er es nicht, aber Phillipo sah die Laute: „Wir sind getroffen!“
Gott sei Dank haben wir Stromgaard, dachte er.

Klingt ein wenig wie: Gott sei Dank bin ich gut versichert.

Dann drehte Pablo sich um und ging nach hinten zu der Nische, in der ihre Vorräte lagen. Er kam zurück mit einem Bund Seil,

Vorräte würde ich gegen Ausrüstung austauschen, sonst kommt es so rüber, als würde er mit einer Flasche Bier und ´nem Pappschuber Pommes rot-weiss zurückkommen. :D

Plötzlich wurde er geschüttelt, dass es ihn von den Beinen holte. Er fiel hin und konnte sich eben noch halten, bevor er in den schwarzen Schlund rutschte.

Erst wird er von den Beinen geholt, dann fällt er auch noch hin und schließlich besitzt er gar die Dreistigkeit, sich doch noch zu halten?
Vorschlag: Plötzlich wurde er derart heftig geschüttelt, dass er sein Gleichgewicht verlor, nach hinten kippte und in letzter Sekunde vor dem Aufprall doch noch Halt fand.

Und wenn man es so betrachtete, konnte man diesen Vorsprung als eine Art Klinke betrachten.

Dieses Problem, mit dem ich so einige Schwierigkeiten hatte (meine damit, weshalb sie nicht vorher schon entdeckt haben, das da etwas in der Wand ist), hast du verdammich gut gelöst. Kompliment! Der Türknauf-Vergleich sitzt.

Er ließ ab und drehte sich um zu den anderen beiden. Er wollte sie entschuldigend anlächeln,

Die Sache mit dem Lächen passt dagegen nicht so toll. Wirkt wieder irgendwie unrealistisch in solch einer Situation.

Dann und wann Schleim wie lebende Substanz.

Der Satz wirkt unvollständig.

Das Heulen des Nebels, das wie ein verwundetes Tier klang, konnte er wahrnehmen. Und das letzte Geräusch, dessen er sich bewusst wurde, war das widerliche Klatschen, das seine linke Niere verursachte, als sie in seinem Rücken auf den Boden fiel.
Dann verließ alles Leben Phillipo.

Auch wenn diese Stelle bislang eher weniger gut angekommen ist; ich finde sie klasse! Ob eine Niere nun im Rücken selbst auf den Boden fallen kann, sei dahingestellt. Ansonsten ist der Absatz aber an Skurrilität nicht zu übertreffen und du kennst mich gut genug, um zu wissen, wie sehr ich so etwas liebe!

Der Kleine saß friedlich zu Füßen seines Großvaters. Der Alte saß in seinem Sessel und erzählte zum dutzendsten Mal von seinen Kriegserlebnissen.
„Erst wenn der Tod dein ständiger Begleiter wird, wenn er mit dir auf Reisen geht, ohne ein Wort zu sagen und du bebst vor Erregung. Wenn er dann mit seiner Sense schweift und du lebst noch, atmest, fühlst, schmeckst. Du siehst noch und hörst, trotz aller Verletzungen und scheinbarer Ruhe. Erst dann hast du den Krieg richtig erlebt.“
Das Telefon klingelte hohl. Es war noch ein alter Wählscheibenapparat. Der Junge stand auf und lief in den Flur.
Als er den Hörer abnahm und lauschte, hörte er seltsame Töne, Stimmen sprachen in merkwürdigen Dialekten und Explosionen durchfluteten die Nacht einer vergessenen Zeit.
„Hallo Phillipo! Du musst kommen! Komm zu uns und hilf! Wir warten auf dich, lange.
Komm!
Komm!“
Der Junge legte auf und ging zurück zu seinem Großvater.

Dein Ende ist - schlicht und ergreifend - besser als meins.

Was soll ich dazu sagen? Toll. Genial. Gänsehaut!


Ich weiss, ich habe jetzt ziemlich viele miese Witze gerissen über einzelne Sätze, die mir nicht so gut gefallen haben, aber verstehe mich bitte nicht falsch. Mir gefällt, was du aus meiner Geschichte gemacht hast. Teilweise hatte ich den Eindruck, du hättest das Schreiben tatsächlich als Arbeit empfunden, was selbstredend eher weniger gut ist; allerdings kann ich nach diesem Experiment ebenfalls nichts anderes behaupten.
Anfangs wollte ich deine "Unerwarteter Besuch" Story neu schreiben, da ich mit dem Ende unzufrieden war. Unmöglich. Insgesamt dreimal habe ich von vorne begonnen. Einmal spielte die Story in der Zukunft, ein anderes Mal fing sie mit der Seele eines Dämonen an, die inmitten des verheerendsten Unwetters über den von Blitzen gepeitschten Ozean flog, um das Haus des Bruders zu erreichen. Der dritte Versuch ging in die Richtung, den Bruder selbst den Bösen sein zu lassen, der seine Frau am Strand kennenlernt. Keiner dieser Versuche schaffte es über drei Bildschirmseiten hinaus.
Dann diese Geschichte. Erst eine exakte Kopie deines Originals. Wofür? Dann hätte ich deinen Text auch gleich abtippen können.
Also...zweiter Versuch. Die Geschichte beginnt mit der wartenden Ehefrau. Mann und Tochter wollen morgens im Wald spazieren gehen und sind bis zum Abend nicht zurückgekehrt. Wieder nichts.
Nochmal von vorne. Mann kommt wieder, aber die Tochter ist während des Waldspazierganges verschwunden. Die Polizei wird alarmiert, bis die Tochter schließlich spät Abends völlig apathisch mit dem Kaninchen in den Armen vor der Tür steht. Dann ging mir die Kreativität aus.
Möglicherweise die falsche Geschichte?
Also suchte und suchte ich, irgendeine Story von dir MUSSTE es einfach geben, die ich neu schreiben wollte. Mühsames Erwachen ist zu neu, um dich überraschen zu können, also nein. Janus Potter ist deine einzige Geschichte, die ich wirklich, sagen wir mal durchwachsen, fand. Doch sie bietet zu wenig Inhalt für eine Neuinterpretation.
Ewig lange Überlegungen und immer wieder vertröste ich dich damit, dass ich beinahe fertig bin. In Wahrheit steht zu diesem Zeitpunkt nicht eine Zeile.
Dann postest du plötzlich und ich bin total perplex. Also doch Feindliche Übernahme. Die Zeit ist mehr als knapp und anfangs ist es wirklich Knochenarbeit. Doch dann habe (musste) ich mich in Anbetracht des zeitlichen Druckes zusammenreißen und weiterschreiben; und, was soll ich sagen, es hat mir richtigen Spaß gemacht, dein Grundgerüst zu übernehmen und neue Dinge mit einzubringen.

Du wandelst viel näher an meiner Vorlage, hast sie aber dennoch zu etwas gemacht, was deinem persönlichen Geschmack entspricht. Du hast hier und da Sachen geändert, die dir im Original nicht gefallen haben und sie durch neue ersetzt. Genau aus diesem Grund halte ich unser Experiment auch für gelunge. Gelegentlich hatte ich zwar den Eindruck, als wenn du mit dir selbst zu kämpfen hattest beim schreiben, aber dann kamen wieder völlig überraschende Wendungen und "Neuerfindungen". Du hast das Ende verständlicher gemacht und dir den Text so zurechtgelegt, wie er dir passt.
Ich für meinen Teil habe dein Remake fast verschlungen und selbst wenn da Stellen sind, die mich stören, bin ich im Nachhinein hellauf begeistert.

Wenn du an weiterer Zusammenarbeit interessiert bist, lasse es mich einfach wissen.

P.S. Ich würde mich freuen, wenn du deine Meinung zu unserem Versuch unter meiner (deiner) Geschichte posten könntest.

Beste Grüße

Cerberus

 

Hallo Alle!

Wird Zeit, ich weiß

Hallöchen Karla Kolumna :D

Schön, wenns dir gefallen hat, und ja, du hast natürlich mit jeder einzelnen Erbse Recht. Und wenn ich jetzt sage, dass ich nachbessern werde, heißt das wahrscheinlich wieder, dass ichs auf meiner Festplatte tue und für die Story hier im Forum die Energie nicht mehr ausreicht. Aber ich versichere, dass ich die Hinweise in jedem Falle sehr ernst nehme.

Der Wählscheibenapparat und die Explosionen, die die Nacht einer vergessenen Zeit durchfluteten, sind beide von Cerberus übernommen. Ersteres hat mir gefallen für eine Identifizierung und das zweite fand ich toll, obwohl ichs auch eher sinnleer fand (hört sich aber cool an)

Das Nasenbluten, tja: Statte deine Figuren mit solchen Nebensächlichkeiten aus, und du machst sie greifbar, fassbar. Das war genau die Absicht dahinter. Schön, wenns funkrtioniert.
Danke.

Blackwood:

Die Sehne: Klischee, tja, das ist natürlich nicht beabsichtigt, aber sage mir eine Formulierung, die griffig ist und ein Bild erzeugt! Vielleicht "Ein Strang Gewebe"? ich möchte auf jeden Fall dieses fadenförmige drinhaben. Na ja.

Ähm ... als Kind hatte ich auch oft Nasenbluten - macht mich das jetzt auch sympathisch...?

Das nicht direkt, aber dass drüber geredet wurde. :D

Hi petdays!

Ich denke, es wird schwierig, diese Story irgendwo anzubieten, schon allein wegen der Corp.-Verhältnisse.

Stromgaard. Ganz toller Name! Deine Erfindung oder gabs den schon in der "Vor-Geschichte"?

Die Abmachung galt, dass die Namen alle übernommen werden, dieser hier ist also auf Cerberus' Mist gewachsen. (Am Schluss seiner Geschichte werden dann noch die Buchstaben verscheuert (nein, nein, nicht Glücksrad), das habe ich aber weggelassen, weil es nicht sehr schlüssig war - zumindest für mich ).

gangbar, eine sehr altmodische Wendung, warum eigentlich nicht?

Es scheint mir sowieso, dass ich manchmal Wendungen verinnerlicht habe, die nicht alltäglich sind. Mir kommen sie gar nicht so vor.

Die Sehne von Laura, tja. Ich will ehrlich sein: Als Bild vor Augen hatte ich die Szen von "Alien", in der der Android Ian Holm vernichtet ist, aber noch lebt und krampfhaft versucht aufzustehen - der Blick, dieser Ausdruck in den Augen, als wenn er mit etwas Anstrengung alles wieder gut machen kann. (Vielleicht wars auch einer der Nachfolger, dann eben Lance Henriksen) Aber nur dieser Ausdruck in den Augen war mir wichtig. Dafür ist alles drum herum gebaut, ich wollte nur den Eindruck erwecken.
Der gelbliche Schleim rührt ebenfalls vom Film her - hört sich aber schön eklig an, nicht.

Das Ende stellte ich mir so vor (ich muss mich ja auch ein wenig nach der Vorlage richten), dass der Epilog ein Rückblick ist in Phillipos Kindheit (ganz am Anfang wird der Ausspruch des Großvaters erwähnt!) und Phil seit der Zeit nur für den Auftrag lebt, die unbekannte Macht freizulassen. Ich gebe es zu, war schon ein wenig verwirrend :D
Trotzdem dank für deine Mühe.


Hallo Xeno!

Ja, ich kenne das Original, und es ist mir bis heute im Gedächtnis geblieben. Bis heute warte ich übrigens auch noch auf seine Antwort zu meinem verjährten Posting.

Ich warte noch immer auf das Alternativende der Geschichte :D

Und damit meine ich nicht solche Juwelen wie: Zitat: Neben ihr Edgar erhob sich.

:cool: Wie is'n das gemeint? Hab schon Prügel bekommen für diese Wendung!

Ja, es war tatsächlich Arbeit, zu schreiben. Wenn man das allerdings merkt, ist es schlimm. Ich hatte ja gewisse Vorgaben, und daran musste ich mich halten. Ist nicht mein Stil, so zu arbeiten.

Meiner Meinung nach ist es dir trotzdem gelungen, etwas mehr Licht in das Dunkel der Originalgeschichte zu bringen, wenn auch nur so viel, dass man gerade genug Licht zur Eigeninterpretation des Endes hat. Reicht mir völlig.

Das freut mich um so mehr!


Hi Cerberus!

Ich fand den Anfangssatz eigentlich recht gelungen, irgendwie schwingt doch mit, dass die Lage ganz und gar nicht so ist wie im Katalog.

Die Eingeborenen sollten eigentlich nur ein Synonym für die Rebellen sein, und ja, stimmt, der Krieg, die Front, hat mich nicht weiter interessiert, als dass sie gefährlich ist.

Den von dir angesprochenen Satz mit dem Vorsprung finde ich recht geordnet, lies ihn mal laut und langsam. Ich glaube schon.

Die Stelle mit dem Felsbrocken in der wörtlichen Rede, im Dialog, da hast du vollkommen Recht. Blackwood sprach sie schon an und hat einen guten Vorschlag gemacht.

Zitat: „Aber in diesen Abgrund?“ Wer von den beiden sagt das?

Derjenige, der dagegen ist, in den Abgrund zu steigen. :D

Auch die Idee mit dem darauf liegenden Felsbrocken gefällt mir, aber weshalb brauchen sie einen ganzen Tag, um das Ding beiseite zu schaffen?

Weil er so verdammt schwer ist, und weil diese Idioten natürlich die Träger alle fortgeschickt haben.

Naja, dabei musste ich irgendwie an Mister L aus den "Clever & Smart" Comics denken.

Ja, ich glaube, du hast Recht. In einigen Szenen ist mir Stromgaard eher als Karrikatur misslungen. Ist mir im Nachhinein aufgefallen.

Zitat: „Wie es aussieht, du Spaßvogel? Scheiße sieht es aus!“ Laura aus dem Halbdunkel.Ist wirklich nicht böse gemeint, aber mit den Dialogen hast du es meiner Meinung nach manchmal nicht so ganz.

Wieso, ich finde gerade diese Dialogzeile nicht unbedingt misslungen. weiß nicht, ich finde sie gut.

Sie ist kurz davor, hysterisch zu werden, dachte Phillipo. Kacke formuliert. Ne, im ernst, den Satz empfinde ich persönlich als überflüssig

War weniger zur Beschreibung Lauras gedacht, als mehr zur Charakterisierung Phillipos Verhältnis zu ihr.

Neben ihr Edgar erhob sich.

Ich träume nachts schon davon!

Ganz allgemein finde ich auch, dass du zuviele Informationen in den Gesprächen unterbringst, wieso nicht aus Sicht eines unbekannten Erzählers berichten?

Dies haben schon mehrere angesprochen und wenn ich nur eins aus dieser Story gelernt habe, dann ist es, dass ich Informationen nur behutsam in die Dialoge packen kann.


Beim ersten lesen klingt das total blöd; aber dann hat man plötzlich diesen wirren Professor vor Augen, mit seinen gekräuselten Haaren, und die Stelle ist doch geil!

Ich hab's gesagt: Ich werde total mißverstanden!

Aber ich finde, ganz ehrlich, ohne mir dabei selbst in den Arsch kriechen zu wollen, die Szene mit dem plötzlich einsetzenden Satellitensender hab´ ich besser hinbekommen.

Gut möglich, ist diese Szene doch ein Grund dafür gewesen, dass ich die Story ausgewählt habe.

Ansonsten störe auch ich mich an dem "keine Chance".

OK :D

Vorräte würde ich gegen Ausrüstung austauschen, sonst kommt es so rüber, als würde er mit einer Flasche Bier und ´nem Pappschuber Pommes rot-weiss zurückkommen.

:cool:

Erst wird er von den Beinen geholt, dann fällt er auch noch hin und schließlich besitzt er gar die Dreistigkeit, sich doch noch zu halten?

Ich glaube, du hast Recht.

Zitat: Dann und wann Schleim wie lebende Substanz.
Der Satz wirkt unvollständig.

Der Satz ist unvollständig. Es fehlt das Prädikat. Ist aber im Interesse der Dichtigkeit(?) legal.

Ich bin, sagen wir, einigermaßen erleichtert, das ich keinen Verriß von dir bekommen habe. Und du scheinst tatsächlich bis jetzt der einzige zu sein, dem das Ende etwas sagt (und das will schon was heißen!)

Mich hat es gefreut, ich werde noch einige Zeilen unter die Übernahme schreiben, über dieses "Experiment".
Und wenn du mich fragst, ob ich interessiert bin an einer weiteren Zusammenarbeit - natürlich!
Wenn ich Zeit habe, melde ich mich!

Danke!

Viele Grüße von hier!

 

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