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Das Kaninchen
Unschuldig war ich, und Ahnungslos als ich in die Tierhandlung stolzierte und das Übel in unsere Familie brachte. Man sagte mir es sei ein Zwergkaninchen und blind wie ich war, glaubte ich dem Verkäufer und nahm das schwarze Häufchen aus Fell und Knochen auf. Meine Eltern sahen es und mit Koseworten wie >>Schnuffig<<, >>einfach niedlich<< und >>adrett<< wurde das posierliche Tierchen aufgenommen.....
Ich schenkte ihm alles, meine Liebe, einen großen Stall und einen ganzen Garten zum Freilauf, doch begnügte es sich mit dem täglichen Löwenzahnfressen?
Nein denn hingegen den normalen Kaninchen, welche so auf der Welt existierten, hatte ich natürlich jenes aufgenommen, das die Wiedergeburt irgendeines Genies oder so sein musste. Die Reinkarnation des Teufels.
Denn um mal ehrlich zu sein, welches Karnickel kann schon die komplizierte Verschlusstechnick eines Stalles knacken. Sogar ich hatte manchesmal Probleme den Stall aufzubekommen.....
Unser Kaninchen schaffte es also sein Verließ des Nachts zu öffnen (wie auch immer, ich kann es mir bis heute noch nicht erklären), und lieferte uns so manche aufregende Verfolgungsjagd durch die Nachbarschaft, bei völliger Dunkelheit, nur um uns dann unschuldig kauend im Möhrenbeet von Frau Steinbach zu beobachten und uns innerlich auslachte,
wenn wir entdeckten das unsere Beute die Katze von nebenan war.
Rundum gesagt das Tier hatte des Nachts seinen Spaß und wir bekamen keinen Schlaf.
Doch erklärt einmal Morgens in der Schule, wenn ihr zum wiederholten male verschlafen habt, dass euer schwarzes Monster euch reingelegt hat.
So manches mal wurde meine Entschuldigung >>Mein Kaninchen hat mich aus dem Möhrenbeet heraus verspottet, während ich die Nachbarskatze jagte<< nicht akzeptiert und im nachhinein kann ich es verstehen....
Doch nicht, dass es das Kaninchen dabei beließ, nein, es schien den Wunsch zu verspüren uns auf Trapp zu halten.
Das posierliche Haustier feilte seine Techniken aus.
Bald schon traute sich keine Katze mehr in unseren Garten und das bösartige knurren und scharren verfolgte uns in unsere Träume und ließ uns Qualen ausstehen, und die Frage, wie lang es wohl dauern würde bis es ins Haus finden, und uns die Kehle durchbeißen würde, stieg in uns auf.
Nach zwei Monaten und einem gewaltigen Wachstums Schub, der das vermeintliche Zwergkaninchen als Hasen enttarnte, hatte es eine sehr wirkungsvolle Machtposition. Der Garten glich einem Schlachtfeld.
Unterlegt durch ein Labyrinth artiges Gängesystem, in welchem bestimmt schon drei Rauhaardackel den Tod fanden(Jedenfalls glaube ich manchmal da unten ein bellen zu hören), bot er einen schrecklichen Anblick dar.
Kamen wir dem Tier zu einer Zeit zu nahe, bei der es nicht aus dem Laufstall genommen werden wollte, beschoß es uns mit Kötteln und Urin, nicht gerade angenehm.
So beschlossen wir ihm einen Verbindungsgang zu bauen, der den festen Stall mit dem Laufstall verband.
Mittlerweile bewohnt unserer Kaninchen den gesamten Garten. Niemand traut sich ohne Schuhe hinaus, denn wir mögen unsere Zehen behalten.
Wenigstens ein gutes hat unserer Wachhund in Spe:
Er vertreibt wirkungsvoll jeden Einbrecher mit einem Angriffslustigen Quieken.
Und anschließend rennt es völlig irre gegen die Fensterscheiben der Kellerräume, um uns mitzuteilen
>>Der erste musste dran glauben und wenn ich einen Weg zu euch hinein finde, dann seid ihr auch dran.<<
Verständlich das wir Ostern aus unserer Feiertagsliste herausnahmen.........