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Das Kondom
Das Kondom
Bettszene. Sie und er liegen eng umschlungen bei ihm im Bett. Kleidung, im ganzen Zimmer verteilt, Zeugnis einer wilden und leidenschaftlichen Liebesnacht.
Sie heißt Constanze, Fremdsprachensekretärin, konservativ, mit starker Neigung, alles zu romantisieren. Er heißt Gundolf, Student, Lehramt in Sport und Englisch, etwas chauvinistisch, etwas unordentlich und oberflächig.
Beide liegen sich also in den Armen und Gundolf denkt, ob er vielleicht schon wieder eine Erektion verspürt, da fragt ihn Constanze: „Du weißt, dass wir heute Abend meine Eltern besuchen wollten?“
Er überlegt einen kleinen Moment. Dann fällt ihm ein, dass er sich für den Abend mit seinem Freund Markus auf dem Sportplatz verabredet hat. Er guckt ihr in die Augen, sieht ihre Erwartung und seine aufkommende Erektion versiegt. Soll Markus sich eben später mit ihm treffen.
„Ja, ich habe deine Eltern nicht vergessen.“ Er sieht, wie sie sich freut und spürt ihre Hand auf seinem Rücken auf und abgleiten. Auch er freut sich und drückt sie noch fester an sich heran. Ihre Wärme, ihr Geruch, ihre Weichheit. Er fühlt erneut eine Erektion näher kommen.
„Wir sind schon ein Jahr zusammen“, sagt sie ganz verträumt und küsst ihm auf den Mund. „Ja, ein Jahr“, sagt er und küsst ihr auch auf den Mund.
„Ich liebe dich so sehr“, sagt sie. „Ja, ich liebe dich auch sehr“. Er denkt, dass jetzt der richtige Augenblick gekommen sei, seine Erektion ist in vollem Anlauf. Sie guckt ihm lustvoll in die Augen und sagt: „Du weißt, dass ich mich so sehr freuen würde, wenn du mich heiraten würdest?“
Seine Erektion fällt zusammen, er spürt eine leichte Hitzewallung und ein leichtes Zittern. „Huch, was hast du denn?“, fragt sie irritiert. Voller Verlegenheit erklärt er: „Du weißt doch, dass wir noch warten wollten. Ich bin einfach noch nicht so weit.“
Sie ist enttäuscht. Nachdem sie sich etwas von seiner Umarmung befreit hat, setzt sie sich auf. Er sieht ihre Brüste und als er ein Stück höher auf ihr Gesicht schaut, sieht er auch ihre Enttäuschung. „Du weißt doch, dass ich schon so schlechte Erfahrung gesammelt habe. Ich habe schlicht Angst davor, mich noch einmal so fest zu binden.“
Sie guckt ihm ins Gesicht und er sieht eine große Zärtlichkeit in ihren Augen. „Ja, ich weiß, du hast mir davon erzählt. Aber ich dachte, nach einem Jahr…“
Er streichelt sanft ihren Arm. Er sagt: „Bitte, lass uns noch ein weiteres Jahr warten. Damit wir ganz sicher sind.“
Sie sagt: „Es wäre nur so schön gewesen. Du und Ich. Bis dass uns der Tod scheidet. Wir könnten aller Welt zeigen, dass wir zusammengehören.“ Sie streichelt seinen Arm.
„Ja, das wäre schön. Aber was passiert, wenn wir uns streiten? Deine Eltern mögen mich gar nicht. Es ist so schnell passiert. Plötzlich streitet man sich. Man muss es noch nicht einmal wollen.“ Er beginnt mit seinen Zeigefinger an ihrem Hals entlang zu gleiten. Dann umkreist er ihre Brüste, ihre Brustwarzen und schließlich gleitet er herunter zu ihrem Bauch.
Sie legt sich wieder direkt neben ihn und beide umschlingen sich. Sie küsst ihn sanft in die Ohrmuschel, so dass sein Ohr irrsinnig kribbelt. Er spürt erneut eine wachsende Erektion.
Sie flüstert ihm leise zu: „Und was passiert, wenn ich schwanger werde? Wenn ich Kinder bekomme? Dann müssen wir doch heiraten.“ Seine Erektion stoppt abrupt, ihm wird mulmig und ungeduldig. „Kinder?“, fragt er, „Wieso Kinder?“
„Magst du etwa keine Kinder?“
„Ja, doch, aber das muss doch noch nicht jetzt sein.“ Er wird ärgerlich trennt sich von ihrer Umarmung und setzt sich auf. Auch sie, verwundert und verunsichert, setzt sich auf, so dass beide mit dem Rücken an die Wand gelehnt nebeneinander sitzen. Die Arme berühren sich leicht.
„Gundolf, was hast du nur. Es kann doch immer mal passieren, das ist das Risiko.“ „Du weißt doch, dass ich noch mein Studium zu Ende bringen muss. Und dann kommt noch das Referendariat. Also, da kann ich Kinder nun wirklich nicht gebrauchen.“
„Aber irgendwann willst du doch auch Kinder haben, oder nicht? Du bist jetzt schon so lange am Studieren. Ich bin auch nicht mehr so jung. Und man sagt, dass man mit 35 lieber keine Kinder mehr bekommen soll. Je früher man die Kinder bekommt, desto besser. Du willst doch deine Kinder nicht erst bekommen, wenn du uralt und verstaubt bist. Dann hast du gar keinen Zugang mehr zu den Kindern.“
Gundolf schweigt und denkt sich: blöde Kinder. Constanze krault ihm seinen Bauch. Er guckt sie an und sieht wieder diese Zärtlichkeit in ihren Augen. Er kann nicht anders. Er gibt ihr einen Kuss auf den Mund. Sie gibt ihm einen Zungenkuss zurück und massiert ihn sanft an den Nieren. Sie nehmen sich in den Arm, umschlingen sich und gleiten langsam in die Tiefe ihrer Höhle unter der flauschigen Federndecke. Dort unten, ganz still, umschlingen sie sich und halten sich aneinander fest. Er spürt eine starke Erektion und drückt sich fest an sie. Da sagt sie: „Aber wenn ich ein Kind bekomme, dann heiratest du mich auf jeden Fall.“
Schon wieder erschlafft abrupt sein verdammter Schwanz, er wirft die Decke zurück und guckt ihr ernst und beinahe wütend ins Gesicht. Mit einiger Heftigkeit presst er hervor: „Constanze, ich werde dich noch nicht heiraten und Kinder kann ich auch noch nicht gebrauchen. Verstehst du das? Vielleicht liebe ich auch zu sehr meine Freiheit. Vielleicht mag ich auch noch nicht die Verantwortung übernehmen. Kannst du dir mich als Vater vorstellen? Der dann tagein, tagaus für den Unterhalt seiner Familie sorgen muss, dem gar nichts anderes übrig bleiben wird, als irgendwelche dummen Jobs anzunehmen, weil seine Göre einen Computer oder einen Fernseher haben will. Und dann werde ich wegen Überarbeitung mit 55 ins Gras beißen, während sich meine Frau an der Rente erfreut? Ne, das kannst du wirklich nicht von mir erwarten.“ Heftig setzt er sich auf, blickt wild um sich und Constanze beginnt zu weinen.
Als er sie weinen sieht, tut es ihm schon wieder Leid, dass er zu so einem Ausbruch gekommen ist. Er fasst ihr an die Schulter und streichelt ihr die Haare. „Es tut mir Leid“, sagt er, „es war nicht so gemeint. Ich bin eben nur ängstlich. Alles ist so… so fragwürdig, unsicher. Nichts ist geklärt. Ich sehe noch nicht die Zukunft. Mein Studium ist nicht beendet. Wovon sollte ich denn den Unterhalt für ein Kind bezahlen. Komm, sei nicht böse auf mich, es war nicht so gemeint. Ich habe doch nichts gegen Kinder. Wenn wir nur etwas mehr Sicherheit hätten.“
Er legt sich wieder neben sie, deckt die Federdecke über ihre Köpfe und unter der warmen Decke hört sie auf zu weinen, nimmt er sie in den Arm und sie küssen sich. „Vielleicht hast du ja Recht. Es ist nur so, dass ich so gerne Kinder hätte und auch so gerne heiraten würde. Aber wenn du sagst, dass du immer bei mir bleiben willst, dann soll mir das genügen.“ Sie umschlingen und streicheln sich zärtlich.
Wieder versteift sich sein Schwanz. Sein Verlangen nach ihr ist nur noch stärker und unbändiger geworden. Er drückt sich fest an sie. Mit beiden Händen fasst er ihr Gesäß. Er gibt ihr einen langen Zungenkuss. Sie spürt, wie sich die Muskeln seines Pos spannen, wie er sich an ihr reibt.
Sie haucht ihm zärtlich liebkosend ins Ohr: „Mein lieber Gundolf, ich spüre dich schon so heftig, aber bitte, denke an das Kondom.“
Gundolf stöhnt ungeduldig auf: „Warum müssen wir es eigentlich immer nur mit einem Kondom machen? Das stört mich irgendwie. Kannst du dir nicht einfach mal die Pille verschreiben lassen?“
Etwas verschwitzt ziehen beide die Decke weg und setzen sich auf. Constanze küsst ihm zärtlich auf den Mund und sagt schnippisch: „Ich dachte, du wolltest noch keine Kinder?“ Sie kann sich ein neckisches Lachen nicht verkneifen. Gundolf muss selbst grinsen. Dann wird Gundolf etwas ernster und sagt: „Ich habe wirklich etwas Schwierigkeiten mit dem Kondom, weißt du. Wenn ich es überziehe, dann habe ich immer das Gefühl, ich müsste meine Lust verlieren. Mein Schwanz schlafft dann immer so ab. Außerdem ist es auch nicht das richtige Gefühl. Ich denke immer, dass ich doch noch von dir getrennt bin.“
„Aber Gundolf, so schlimm ist es auch wieder nicht, ich fand, dass du bislang wirklich gut gewesen bist. Zudem vertrage ich die Pille auch nicht so gut. Ich kriege dann immer Pickel und fühle mich unkonzentriert und schlaff. Komm schon, hol doch schnell noch ein Kondom. Ich fühle mich wirklich geil. Wenn du nichts dagegen hast, streife ich dir das Kondom über deinen Schwanz.“ Dabei guckt sie ihm lüstern ins Gesicht.
Sofort sieht Gundolf sich in seinem Zimmer um. In seinem Zimmer ist wirklich eine furchtbare Unordnung. Überall die Kleidung, Schuhe, Unterwäsche, Bücher, Pizzareste, ein paar Bierflaschen auf seinem Tisch, viele Papiere, gebrauchte Kondome, die er in der Nacht irgendwohin geworfen hat. Wo hat er die verdammte Kondompackung hingelegt? Dann sieht er sie. Auf einem Regalbrett. Er steht also auf und ist noch erregter, als er sieht, wie Constanze ihn beobachtet. Er guckt ihr in die Augen und führt den ersten Schritt. Unter seinem Fuß spürt er plötzlich eines der gebrauchten und glitschigen Kondome. Er guckt ihr immer noch in die Augen, als er auf diesem glitschigen Kondom ins Rutschen gerät. Einen kleinen Moment denkt er noch, bemüht das Gleichgewicht zu halten, dass sie wirklich wunderschöne Augen hat. Dann aber bemerkt er, dass er das Gleichgewicht nicht halten kann. Mehrere Gefühle schießen ihm in den Kopf. Sein Schwanz erschlafft abrupt. Er fühlt tiefste Peinlichkeit über seinen mangelnden Gleichgewichtssinn und über diese eigentümliche Situation. Er spürt, wie sein Gesicht errötet. Constanzes Gesichtsausdruck verändert sich, erst scheint sie überrascht, dann erschrocken, schließlich ängstlich. Dann fällt er, wie eine Eiche durch die Axt. Sein Kopf schlägt unglücklich auf die Tischkante, so dass sein Genick bricht und er auf der Stelle tot ist.