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Dau

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12.06.2002
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Dau

Der größte und natürliche Feind von Computer-Spezialisten im Allgemeinen und PC-Freaks im Besonderen ist der DAU: der dümmste anzunehmende User. Denn der DAU beweist den Spezialisten und Freaks, dass sie doch nicht ganz so die Spezialisten und Freaks sind, wie sie selbst von sich insgeheim glauben.

Einen Datenverarbeiter zeichnet ein Tunnelblick aus. Alles, was möglich ist, ist das, was er glaubt, verstanden zu haben - nach endlosen nur ihm zuliebe abgehaltenen Sitzungen und nach Erklärungen, die in simpler Wenn-dann-Logik formuliert wurden. Was der Datenverarbeiter schließlich immer noch nicht verstanden hat, lässt er weg und nennt es optimieren.

Das Ergebnis steht in einem Programm. Das, was nicht im Programm steht, das ist aus der Sicht des Programmierers schlichtweg überflüssig, nicht möglich - oder die Eingabe eines DAUs.

Einen DAU zeichnet Kreativität aus. Alles, was möglich ist, ist möglich, ist erlaubt und wird getan. Ein DAU nimmt nicht das Eingabefeld für "Nachlass", sondern das Feld für "Zuschlag" und tippt einen negativen Prozentsatz ein. Er beobachtet interessiert, wie das mit den teuersten und modernsten Techniken erstellte, lange und umfangreich getestete und demnach perfekte Programm sich in einer Endlosschleife verfängt, den Rechner einfriert und den Druck auf den Ausknopf erzwingt. Danach ruft er den Fachmann aus der Datenverarbeitung zu Hilfe und betont, wie wichtig dieser Vertrag sei.

Manchmal genügt schon ein Smørrebrød oder das Euro-Zeichen, um für nicht vorhergesehene Effekte zu sorgen. Wenn dann ein Rundschreiben an alle Angestellten im Haus und in den Filialen verschickt wird, mit der dringenden Bitte, dieses spezielle Zeichen nicht mehr einzugeben, bis die Spezialisten der IT-Abteilung das Problem behoben haben, dann kann der DAU sich zurücklehnen, sich ein Tässchen Kaffee gönnen und darüber nachsinnieren, weshalb wohl diese außergewöhnliche Abteilung und ihre fähigen Mitarbeiter demnächst in eine GmbH mit Sitz am anderen Ende der Stadt ausgelagert werden.

Ein DAU findet auch Fehlermeldungen wie:

"Der Text, den Sie eingegeben haben, besteht aus 738 Zeichen und ist damit zu kurz. Bitte erweitern Sie den Text auf die minimale Länge von 2 Zeichen."

Der pflichtbewusste DAU leitet eine solche Fehlermeldung umgehend an den Verantwortlichen weiter. Woraufhin der womöglich leicht genervt reagiert und dem DAU erklärt, weshalb 738 Zeichen weniger seien als 2 Zeichen. In diesem Fall sollte der DAU nachsichtig lächeln und ansonsten den Mund halten.

Kommt ein Programmierer zum Chef und sagt: "Chef, die neue Programmversion ist fertig." Fragt der Chef: "Gut - und was ist neu?" Antwortet der Programmierer: "Die Fehler!"

So sind sie, unsere Computer-Freaks. Auf ihre Fehler kann man sich immer verlassen.

*

Ich selbst liebe den Benutzerservice mit all den jungen Leuten und ihren fundierten PC-Kenntnissen. Wenn ich ein Problem habe, greife ich zum Telefon und ...

"Benutzerservice, PC-Betreuung. Wie kann ich Ihnen helfen?"

"Also, ich hab' da eine Mail bekommen. Da ist ein Bild drin und das wollt' ich auf meiner Festplatte speichern."

"Kein Problem. Gehen Sie mit der Maus auf den Anhang und drücken Sie die rechte Maustaste. In dem Menü wählen Sie ‚Speichern unter'."

"Das Bild ist kein Anhang", sage ich. "Es ist direkt in den Mailtext eingebunden."

Kurzes Schweigen. Dann: "Versuchen wir es trotzdem. - Gehen Sie mit der Maus auf das Bild und drücken Sie die rechte Maustaste. In dem Menü wählen Sie ‚Speichern unter'."

Ich hatte gewusst, dass mein Hinweis sinnlos bleiben würde. Ab dem Moment, in dem ich die Nummer des Benutzerservices gewählt habe, waren die Rollen unwiderruflich vergeben. Ich war der DAU und er der Spezialist. Und der Tag, an dem ein Computer-Spezialist auf einen Computer-DAU hört, der muss erst noch kommen.

Ich schiebe den Mauszeiger auf das Bild, das kein Anhang ist, und klicke mit der rechten Maustaste. "Bei mir kommt kein Menü mit ‚Speichern unter'."

"Und wenn Sie in der Menüleiste oben im Fenster auf ‚Datei' klicken und dann auf ‚Anlagen speichern'?"

Ich klicke. "Das Menü ist da, aber es passiert nichts."

Der freundliche junge Mann am anderen Ende der Leitung hat Glück und ich heute keine Lust zum Spielen. "Hören Sie. Ich schicke Ihnen die Mail einfach zu und dann versuchen Sie, das Bild herauszuholen. O.K.?"

Angesichts dieser Zumutung ziert er sich etwas, gibt schließlich nach, und ich leite die Mail an ihn weiter. Ungefähr eine Stunde später erhalte ich eine Antwort. Er konnte mein Problem nicht lösen, weshalb er die Mail samt Bild an das Back Office Team des Second Level Supports weitergereicht hat. Ein paar Stunden später meldet sich von dort ein Mitarbeiter. Auch die Spezialisten des Back Office Teams haben keine Lösung gefunden. Ob ich aus der einfachen Support-Anfrage einen offiziellen Problem Request machen könnte, damit sie sich genauso offiziell an den Customer Support Service von Microsoft wenden könnten?

Microsoft? - Für wenige Augenblicke gerate ich in Versuchung. Für wenige Augenblicke öffnet sich der DAU-Himmel. Ich höre süße Glocken klingen und eine herrlich warme Sonne strahlt mich an. Denn:

Meine Mail war eine privat erhaltene Mail, und das Bild war ein animiertes Bildchen mit Bart Simpson, wie er die Hose runterlässt.

Auch ein DAU muss wissen, wann Schluss ist. Auf einen Problem Request im Bug Tracking Tool und die Anfrage bei dem Customer Support Service von Microsoft habe ich deshalb verzichtet. Nevertheless: Der First Level Support und das Back Office Team des Second Level Supports einer international Company hatten vor dem banalen Problem eines stupidest imaginable Users kapituliert. Das war auch ein gewisser Success.

Eine Klasse für sich sind by the way ... -

Eine Klasse für sich sind übrigens die Studierten: die Diplom-Informatiker. Abgesehen vom perfekten Beherrschen des Computer-Dialekts des Denglisch haben sie von Tuten und ...

Das erinnert mich an eine junge Frau, gerade 20 durch, die Diplom-Informatik studierte und bei uns im Betrieb ein Praktikum machte. Sie hatte das Pech, in die Projektgruppe gesteckt zu werden, in der ich bereits saß.

Ich bin mir nicht sicher, ob Blondine die Steigerungsform von Diplom-Informatiker ist oder Diplom-Informatiker die von Blondine. Seit damals weiß ich jedoch, was passiert, wenn beides zusammentrifft. Es ergibt eine äußerst interessante, verführerische Mischung.

Es begann damit, dass ich DAU-mäßig neben einem PC stand. Sie trat zu mir und fragte, ob sie helfen könne.

"Nun", sagte ich gutgelaunt, "ich möchte den PC herunterfahren, aber ich weiß nicht wie."

"Das ist ganz einfach", antwortete sie mit irritiertem Blick. "Wenn Sie den PC ausschalten wollen, dann klicken Sie auf ‚Start'."

In dem Moment wusste ich, dass ich noch sehr viel Spaß mit ihr haben würde.

 

hallo Sternenkratzer

"Der Text, den Sie eingegeben haben, besteht aus 738 Zeichen und ist damit zu kurz. Bitte erweitern Sie den Text auf die minimale Länge von 2 Zeichen."
Aha, dem Webmaster an den Karren fahren wollen… :susp: Gleich mal petzen gehen. Verdammt, da war doch mal so ein Knöpfchen! Na egal, mal die Kritik verdich machen

Als ich den Titel gelesen habe hab ich mir gedacht: Oh Gott, bitte kein "lustiges" Gespräch zwischen DAU und Support-Hotline!
Ich hab mich ehrlich gefreut, dass es diesmal anders gekommen ist :) . So ist es eine recht kurzweilige Geschichte geworden, die Gedankensprünge sind (für mich) meist nachvollziehbar und passen eigentlich ganz gut. Einzig das Ende ist mir zu abgehakt. Irgendwie hab ich den Eindruck du hast das Mädel nur eingebracht, damit du Stilecht deine Geschichte beenden kannst (So nebenbei, kennst du "The Bastard Operator from Hell"? Auch eine nette Geschichte, die schon seid Jahren durch das Internet gurkt)

Kerberos

 

Als ich DAU las, schwante mir Schlimmes: bestimmt wieder eine von Tausend Geschichten über dieses ausgelutschte Thema. Aber diesmal war es umgekehrt, und da es mir in dieser Form noch nicht begegnet ist, fand ich das Thema schonmal originell.

Gut gefallen hat mir auch das:

Auch ein DAU muss wissen, wann Schluss ist. Auf einen Problem Request im Bug Tracking Tool und die Anfrage bei dem Customer Support Service von Microsoft habe ich deshalb verzichtet. Nevertheless: Der First Level Support und das Back Office Team des Second Level Supports einer international Company hatten vor dem banalen Problem eines silliest possible Users kapituliert. Das war auch ein gewisser Success.
Schöner Seitenhieb auf die Anglizismen. Freund von mir arbeitet nebenbei als Call-Center-Agent. Das Gespräch mit der Hotline scheint mir die beste Basis zu bilden für eine Satire, darauf aufbauend könntest du (wenn du willst) eine tragfähige Handlung entwickeln mit einem DAU der ständig am Telefon hängt und für dumm gehalten wird.
Ich könnte den jungen Mann darauf hinweisen, dass das Bild kein Anhang ist, sondern in den Mailtext eingebunden. - Ich weiß, dass es sinnlos wäre.
Hier sehe ich einen logischen Fehler. Es geht doch der Satire um ein Fehlverhalten der Hotlinemitarbeiter dem DAU gegenüber, aber ausgerechnet hier trifft den Mitarbeiter keine Schuld, was kann er denn dafür. Ich erfahre nicht, warum es sinnlos wäre.

 

Hallo Kerberos,

Aha, dem Webmaster an den Karren fahren wollen
Sehr schön. Du darfst dir einen gelben Post-It-Zettel an den Bildschirm kleben mit der Aufschrift: Aufmerksamster KG.de-Leser des Monats Juli ;-)

die Gedankensprünge sind (für mich) meist nachvollziehbar
Ich habe versucht, im ersten Teil bessere Übergänge herzustellen.

Einzig das Ende ist mir zu abgehakt.
Geändert. - Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob die meisten nicht bereits von Windows zu sehr konditioniert sind, als dass sie den neuen End-Gag noch verstehen können.

du hast das Mädel nur eingebracht, damit du Stilecht deine Geschichte beenden kannst
Eigentlich habe ich das Mädel nur eingebracht, weil ich eine Blondine brauchte. Und die brauchte ich, weil ich über Diplom-Informatiker herziehen wollte. Ich entschuldige mich bei allen Blondinen für den Vergleich! (Die Blondine war in real übrigens eine Albino.)

kennst du "The Bastard Operator from Hell"
Hab ich jetzt zwar gestrichen, aber ... Man muss seinen Feind kennen.


Hallo Quasimodo666,

darauf aufbauend könntest du (wenn du willst) eine tragfähige Handlung entwickeln mit einem DAU der ständig am Telefon hängt und für dumm gehalten wird
Wäre kein großes Problem. Dazu müsste ich nur meine eigenen realen Erlebnisse aufführen. Allerdings ist expliziter Humor/Satire absolut nicht mein Bereich, weshalb es wohl bei dieser einen Ausnahme bleiben wird.

Ich erfahre nicht, warum es sinnlos wäre.
Geändert.


Danke an euch beide!

Klaus

 

Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob die meisten nicht bereits von Windows zu sehr konditioniert sind, als dass sie den neuen End-Gag noch verstehen können.
Das:
"Das ist ganz einfach", antwortete sie mit irritiertem Blick. "Wenn Sie den PC ausschalten wollen, dann klicken Sie auf ‚Start'."

In dem Moment wusste ich, dass ich noch sehr viel Spaß mit ihr haben würde.

ist ein besseres Ende als vorher.

Ginny

 

silliest possible User
Ich würd hier statt silly einen anderen Ausdruck, wie etwa "dumbest possible user" nehmen. "Silly" bedeutet in diesem Kontext "albern".

 

Hallo Sternenkratzer,

ich weiß nicht, ob es schlicht an meinem Geschmack liegt, dass mir diese Geschichte von dir nicht gefallen hat, oder an ihrer Struktur.
Die Struktur hat etwas von einem "Altman-Film", kleine ineinander verwobene Episoden, die mich, jede für sich schmunzeln ließen.
Als hauptberuflicher DAU (oder "Qualitätssicherer" als offizielle Berufsbezeichnung) kann ich die Einleitung natürlich gut nachvollziehen und die eine oder andere Anregung daraus holen (ein Programmabsturz durch die Eingabe des Zeichen für Euro wäre bei der Software, die ich teste allerdings fatal, schließlich handelt es sich um eine Schnittstellensoftware für den elektronischen Zahlungsverkehr ;)).
Auch das Hotlinegespräch kann ich gut nachvollziehen, tatsächlich werden in der Praxis oft keine Fragen gestellt, sondern gleich Antworten gegeben. Dein Hotlineagent wusste ja noch nicht einmal, ob dein Prot die Mails mittels eines Clients abruft oder sich auf der Seite seines Anbieters befindet. Da hätten Erklärungsversuche deines Prot tatsächlich keinen Erfolg gehabt.
Die Schlusspointe funktioniert, wenn ich es richtig im Kopf habe, auch bei einer grafischen Linux Oberfläche. Als Fensternutzer konnte ich jedenfalls verstehen.
Trotz der Gefälligkeit der einzelnen Episoden fehlte mir etwas in deiner Geschichte. Ich empfand sie eher als eine Aneinanderreihung witziger Anekdoten. Es hätte ewig so weiter gehen können, und bei der Betriebsfeier eines IT-Unternehmens wäre sicherlich mit zunehmendem Alkoholspiegel jedem Mitarbeiter eine weitere Anekdote eingefallen.
Der erste Teil liest sich wie eine Einleitung, nimmt mir allerdings als solche zu viel prozentualen Raum im Verhältnis zur ganzen Geschichte ein. Es fehlt mir der dramaturgische Bogen, der aus den Abschnitten eine Geschichte macht.
Aber das ist natürlich auch Geschmackssache.

Lieben Gruß, sim

 

@Sternenkratzer:

Geändert. - Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob die meisten nicht bereits von Windows zu sehr konditioniert sind, als dass sie den neuen End-Gag noch verstehen können.
Der Gag ist gut. Leider bist du nur nicht der erste, dem das auffällt, und auch nicht der erste, der das schreibt. Trotzdem witzig.

Mit der Story gehts mit ähnlich wie Sim: Die einzelnen Episoden sind witzig, aber zu einer Geschichte fehlt eine (einigermaßen) plausible, verbindende Handlung. So wirkt der Text eher wie eine der zahllosen Witz-Emails, die zu jedwedem Thema herumgeschickt werden, und die ähnliche Auflistungen enthalten.
Auch war es mir vielleicht ein wenig zu deutlich herausgearbeitet, dass der DAU gar kein DAU ist, sondern nur von den "Experten" dazu gestempelt wird.
Bisschen mehr Subtilität, bisschen mehr Handlung und das Teil würde mir besser gefallen.

Gruß

Ben

 

Ben Jockisch schrieb:
Ich würd hier statt silly einen anderen Ausdruck, wie etwa "dumbest possible user" nehmen. "Silly" bedeutet in diesem Kontext "albern".

Da ich im Computer-Denglisch nicht so fit bin, hatte ich gegoogelt und "silliest possible User" gefunden. Nach dieser deiner Anmerkung habe ich zur Bestätigung nochmal gegoogelt - und ich finde die Seiten nicht mehr. Entweder habe ich also damals sehr spezielle Suchbegriffe eingegeben oder die Seiten sind mittlerweile alle verschwunden. Dafür finde ich jetzt die Übersetzung "stupidest imaginable User".

Ben Jockisch schrieb:
Der Gag ist gut. Leider bist du nur nicht der erste, dem das auffällt, und auch nicht der erste, der das schreibt.

Bereits als Windows 95 auf den Markt kam, haben sich Software-Ergonomen über den Start-Knopf zum Ausschalten lustig gemacht. Der "Witz" ist also wirklich sehr alt. Um so lustiger ist das verblüffte Gesicht vieler, wenn man sie heute darauf aufmerksam macht - und sie dann plötzlich den Widersinn verstehen. (Wenn die Linux-Leute das übernommen haben, ist das für mich unverständlich.)

sim schrieb:
ch weiß nicht, ob es schlicht an meinem Geschmack liegt, dass mir diese Geschichte von dir nicht gefallen hat,

<g> Diese nicht, aber die anderen? Noch so ein heimlicher Leser?

sim schrieb:
Es fehlt mir der dramaturgische Bogen

Weil's keinen gibt. Zumindest habe ich mir keinen überlegt. Man sollte dem Autor empfehlen, dass, wenn er eine Kurzgeschichte schreiben will, er sich besser auf einen zentralen Handlungsbogen beschränken sollte.

Da der Autor diesen Text aber bereits als abgeschlossen betrachtet, sagt er: Na gut. Dann ist es eben keine satirische Kurzgeschichte sondern eine einseitige, bissige Glosse. (Komm ich damit durch?)

Aber das ist natürlich auch Geschmackssache.

Äh. Du brauchst dich wirklich nicht so vorsichtig einschränkend ausdrücken. Tu ich auch nicht.

Qualitätssicherer

<veg> Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass "Qualitätssicherung" nicht zu einer höheren Qualität führt, sondern nur zu mehr bürokratischen Vorschriften, deren bloße Einhaltung von der Qualitätssicherung am Ende als Qualitätssteigerung bezeichnet und verkauft wird. Wenn dann noch die ISO 9000-und-irgendwas ins Spiel kommt, ist sowieso alles aus. (Dieser Seitenhieb musste sein.)

Klaus

 

Hallo Marius Manis,

das ist, glaub ich, die längste Kritik, die ich bisher bekommen habe. Danke für deine Mühe. Wegen der Länge werde ich aber auch nicht auf jeden einzelnen Punkt eingehen. Auch laufen deine Anmerkungen zum Teil auf eine Differenzierung und damit Abschwächung hinaus. Der Text soll aber parteiisch und unfair sein. Das entspricht in etwa der Definition einer Glosse: "knapper [polemischer] Kommentar".

Falls ich etwas übergehe, was deiner Meinung nach erwähnt werden müsste, genügt ein Hinweis.

von sich insgeheim glauben (erhoffen).

"glauben" ist eine unbegründete Überzeugung. "erhoffen" enthält Zweifel. - Dieser Vorschlag ist einer von den Abschwächungen, die ich oben erwähnte.

sondern ((stattdessen))

Da bin ich noch am Grübeln. Du könntest Recht haben, dass das stattdessen doppelgemoppelt ist.

Datenverarbeitung zu Hilfe, (Komma raus) und

Na - das falsche Komma hätte mir aber auch auffallen können. <g> Aber solange es das einzige ist.

an alle Angestellten im Haus und in den (die) Filialen verschickt

Es sollte gelesen werden als "Wenn dann ein Rundschreiben an alle Angestellten in den Filialen verschickt wird" und nicht als "Wenn dann ein Rundschreiben in die Filialen verschickt wird". Ob die Formulierung zu missverständlich ist, darüber muss ich nochmal nachdenken.

Eine Klasse für sich sind übrigens die Studierten: (D)die Diplom-Informatiker.

Nach einem Doppelpunkt wird groß weiter geschrieben, wenn ein vollständiger Satz folgt. Da das nicht gegeben ist, ist "d" klein richtig.

machen wollte (machte)

Richtig. Sie wollte nicht, sie tat es. Korrigiert.

Er versteht nicht, dass die Blondine eventuell nur aus gewissen Erfahrungswerten (auch sie hatte gewiss schon mit manchem Trottel zu tun) ganz von vorne beginnt und das Klicken der Schaltfläche „Start“ empfiehlt.

Der Witz an der Sache ist - es kommt vielleicht nicht deutlich genug heraus -, dass, wenn man einen Computer "stoppen" will, man auf "start" klicken muss. Also das Gegenteil von dem tun muss, was man eigentlich will. Das ist für einen normalen Menschen in keinster Weise logisch oder nachvollziehbar. Es ist nicht "Das ist ganz einfach". Das glauben nur Computer-Spezies, die den Kontakt zur normalen Welt verloren haben.

dass es sich bei Computerexperten größtenteils ja doch nur um die daP (die dümmsten auszumalenden Pseudos) handelt

Hehehe. Das gefällt mir. DAPs.

Nur mag er dies wohl nicht zugeben.

Viele/einige können es nicht zugeben, weil es ihrem insgeheimen Glauben, die Besten zu sein, widerspricht. Hm - das ist jetzt keine bloße Behauptung von mir, sondern indirekt kann ich es beweisen. Es gibt hier auf KG.de mehrere Computer-Spezies, die mit dieser Halbgott-Haltung auftreten. Möchtegern-Halbgötter ärgert man am einfachsten damit, dass man ihren Halbgott-Status anzweifelt. Funktioniert jedesmal und treibt sie immer wieder auf die Palme.

Klaus

 

Marius Manis schrieb:
Das Startsymbol it einfach zu gängig, als dass der Witz noch funktionieren könnte.
Ich find das mit dem "Start" trotzdem lustig - weniger, weil es tatsächlich Menschen geben könnte, die sich dadurch irritiert fühlen (das glaub ich nämlich auch nicht so recht), als deswegen, weil Computer-Freaks da so tief drinstecken, dass sie sich des Paradoxons überhaupt nicht mehr bewusst sind und selbst bei einem Hinweis darauf vermutlich den Witz nicht checken würden.

Find ich.

Ginny

 

Hallo Marius Manis,

Kannst ja bei Gelegenheit noch mal drübergehen und schauen, ob nicht doch die eine oder andere Formulierung eine Glättung verträgt.

Rübergehen vielleicht. Glättung nein. Für meinen Geschmack sind die Formulierungen bereits jetzt nicht bissig und unfair genug. Da hat mein innerer Zensor bereits zugeschlagen.

das trifft auf keinen User zu, mag er auch noch so dumm sein, der schon eine Weile mit dem Computer als Arbeitsgerät zu tun hat!

Richtig. Und jetzt denk mal etwas weiter. Wenn kein User so dumm ist, dann? - Beachte dabei bitte den Hinweis, dass der Ich-Erzähler heute keine Lust zum Spielen hat, und die beiden Formulierung vor und hinter der Blondinen-Textstelle: "sagte ich gutgelaunt" und "In dem Moment wusste ich, dass ich noch sehr viel Spaß mit ihr haben würde."

Das Startsymbol it einfach zu gängig, als dass der Witz noch funktionieren könnte.

Ja. Was nicht daran liegt, dass Stop durch klicken auf Start logischer geworden ist. Der Witz ist eher, dass

Ginny-Rose schrieb:
Computer-Freaks da so tief drinstecken, dass sie sich des Paradoxons überhaupt nicht mehr bewusst sind und selbst bei einem Hinweis darauf vermutlich den Witz nicht checken würden.

Gerade Informatiker, Spezialisten sollten jedoch diesen Widerspruch kennen. Die korrekte Reaktion eines Wissenden und Helfenden gegenüber eines anscheinend unwissenden Anwenders wäre gewesen: "Es ist nicht ganz logisch, aber Sie müssen zuerst auf Start klicken." Mit der Behauptung "Das ist einfach!" outet sich das Mädel als arrogant, oberflächlich und als ein (in der Computer-Branche typischer) Möchtegern-Spezialist.

Klaus

 

Marius Manis schrieb:
ich wäre nicht nur irritiert, sondern fast belustigt.

Ja, "belustigt" würde auch irgendwie passen. Da muss ich noch Mal drüber nachdenken.

Marius Manis schrieb:
Ich würde den irritierten Blick umbenennen in einen "arroganten" oder meinetwegen etwas Subtileres - hauptsache wirklich beschreibend für ihren Tonfall (der kommt nämlich nicht rüber).

Du zeigst hier ein ganz allgemeines Problem auf. Wenn ich als Autor nicht deutlich genug schreibe, versteht der Leser nichts. Schreibe ich aber zu deutlich, fühlt der Leser sich nicht ernst genommen. In beiden Fällen ist es ein Ex-Leser. - Wer mir eine Regel nennen kann, wie man die richtige Mitte findet, der darf sich was wünschen.

Klaus

 

Marius Manis schrieb:
Da gibt es keine Regel.

Leider. Also bleibt es beim Autor hängen, zu entscheiden, ob eine Formulierung ausreichend genau ist oder nicht. Die Reaktion eines Lesers kann ein Hinweis sein, muss aber nicht.

darf ich mir eigentlich schon was wünschen?

Wünschen darfst du alles, aber ob du es bekommst?

Klaus

 

Hey Sternenkratzer,

eigentlich brauch ich zu deiner Geschichte nicht mehr viel zu sagen, da du und andere schon darauf gekommen sind, was sie ist: nämlich keine Geschichte. Sie ist vielmehr eine Anreihung von teilweise lustigen Szenen (auch das wurde schon gesagt). Doch das ist nicht das einzige, was mich stört. Mir fehlen jegliche Stilmittel der Satire, was deine selbsternannte Glosse (und ich denke, das trifft die Sache ganz gut) eher zu einem Fall für Humor macht denn für Satire.
Ich bin ein wenig enttäuscht, denn ich bin von dir besseres gewöhnt.
Nichtsdestotrotz hat mir dein Schlußgag gefallen, wobei ich Ginnyrose wiedersprechen möchte: der einzige Grund, weshalb das Computerfreaks nicht auffällt, ist der, daß sie als DAUs zwar über das Startmenü den Rechner runterfahren, später aber -als große Könner- Alt-F4 benutzen ;)

Pan

P.S.: Zu meiner Zeit wurden Glossen rigoros gelöscht, oder zuminst unsatirische Texte nach Humor abgeschoben. Ich fürchte, die Zeiten sind vorbei. Oder? *zulakitaschiel*

 

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