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David Safier: Jesus liebt mich
Eines der unterhaltsamsten Bücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe, ist das „Jesus liebt mich“ von David Safier. Es ist geistreich und voller unerwarteter Wendungen. Obwohl vom Thema her völlig absurd, ist der Roman spannend bis zur letzten Seite. Die handelnden Personen sind alle Unikate, auf den ersten Blick leicht skurril, bei näherem Betrachten aber sind sie wie du und ich.
Sie werden von der Ich-Erzählerin, die sich mit Mitte dreißig in einer leichten Torschlusspanik befindet, kritisch und dennoch liebevoll beschrieben – sie selbst inklusive. Alles wirkt lebensecht, garniert mit reichlich Humor. Und das Tollste: man hat das Gefühl, all das könnte sich genauso zugetragen haben - oder demnächst zutragen.
Obwohl alle und alles aufs Korn genommen wird, so hält sich der Autor mit der Kritik an der christlichen Botschaft doch merklich zurück. Er will unterhalten und weder gegen noch für den Glauben missionieren. Gut, es werden sich sicher Leute finden, die an seinem allzu menschlichen Jesus und dem leichten Umgang mit der Prophezeiungen der Apokalypse Anstoß nehmen werden, aber niemand wird dadurch in seinem Glauben erschüttert werden – wenn ich Papst wäre, würde ich, wie hiermit ich, das Buch empfehlen.
