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Der Bericht des Maats

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29.03.2013
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Der Bericht des Maats

Morris‘ Körper war mit Wunden und Hämatomen übersät. Doktor Pieter Dorff, den so leicht nichts aus der Fassung bringen konnte und der seit über 20 Jahren Expeditionen in alle möglichen Ecken der Milchstraße begleitet hatte, war fassungslos gewesen angesichts der Vielzahl und Beschaffenheit von Schnitten, Bisspuren und Verätzungen, die den Körper des Maats bedeckten. Dazu kamen diverse Brüche beider Unterarme.

„Meine Güte“, hatte er gemurmelt, „seht euch das bloß an. Also los, auf den Tisch mit ihm.“

Ein paar Tage später durften wir unseren Freund besuchen.
„Hallo Leute“, flüsterte er. „Mac … Leo … Setzt euch. Schön, das ihr gekommen seid.
Dr. Dorff hatte uns gesagt, das er ihm ein euphorisierendes Analgetikum verabreicht hatte.
„Morris wird reden wie ein Buch. Hört ihm einfach nur zu. Es tut ihm gut. Er hat Schlimmes Durchgemacht und freut sich einfach, das er noch lebt.“

Irgendwie glich er einem aufgequollenen Tampon, aus dem oben ein Kopf herausragte, und der bis auf Mund, Nase und Augen von einer dicken Schicht Mull bedeckt war.
Er nuschelte leicht, was daran lag, das ihm ein paar Zähne fehlten.
„Ihr wollt also wirklich da runter? Ich hoffe, ihr habt euch das gut überlegt. Ich würd’s für kein Geld der Welt noch mal machen. Auf keinen Fall. Wisst ihr eigentlich, auf was ihr euch einlasst? Schätze, ihr habt den Film gesehen: das ist garnichts …“
„Nur die Ruhe, alter Knabe. Wir haben jede Menge Zeit“, beruhigte Mac ihn und schüttelte sein Kopfkissen auf, „erzähl erst mal in aller Ruhe, was passiert ist.“
„Also gut…wir waren gerade mal ein paar Minuten aus der Fähre raus. Vertraten uns die
Beine. Ich hatte mich in die Büsche geschlagen zum Pinkeln, da hör ich sie. Ein gewaltiges Summen. Ich bin kein Biologe, aber als ich die Dinger sehe, hab ich sofort gedacht, das sind Schnecken. Fingerdick würd ich sagen, tausende. Geflügelte Schnecken, stellt euch das mal vor … Haben sich auf uns gestürzt und … meine Güte …“
Auf seiner Stirn hatte sich ein feiner Schweißfilm gebildet.
„Andrej haben sie fast die Arme abgefressen.“
Er holte tief Luft. „Ich hab ihm sofort gesagt, T-Shirt ist keine gute Idee, denk an die Mücken auf Harbour Drei … Aber er hat nur gelacht. Ihr kennt ihn ja.“

Mac, der heute anscheinend seinen fürsorglichen Tag hatte, tupfte Morris‘ Stirn mit einem Papiertuch trocken.

„Die Löcher, die die Biester gemacht haben, waren groß wie ein Fingernagel. Ätzende Schneckenspucke, stellt euch das mal vor. Wäre Jenkins nicht auf die Idee gekommen, seinen Feuerlöscher zu nehmen, wer weiß … Nach nicht mal einer Minute war alles vorbei. Wir hätten uns sofort wieder in die verdammte Kiste setzen sollen. Aber die Company erwartet Ergebnisse. Es steht nun mal ‘ne Menge Zaster auf dem Spiel.“
„Und dann?“ wollte ich wissen.
„Moses hat Andrej verarztet, und wir sind los. Die Landschaft war übrigens paradiesisch. Weiche grüne Hügel … Wälder … Echter Wind ... Gerüche, aah!
Wir zeichneten wie immer alles auf, bis es dunkel wurde, dann haben wir ein Lager aufgeschlagen. Es hätte uns eigentlich auffallen müssen, das außer dem üblichen Insektengebrumm nichts zu hören war, keine Vögel oder sowas.
Naja, am nächsten Morgen ging es weiter. Wir bekamen noch mal Besuch von diesen Schnecken. Zwei, Drei Stöße aus dem Firex und sie sind wieder abgezischt.
Eine ganze Weile streiften wir durch hüfthohes Gras und steuerten nach einer Stunde oder so auf einen Wald zu, den wir besser nicht betreten hätten.“
Er verstummte für eine Weile und atmete schwer.

„Achtung …leichter Frühlingsregen …“ sagte eine tiefe, warme Frauenstimme. Unwillkürlich sahen wir zu den Lautsprecherleisten hoch.
Vera …
Die Konstrukteure der ARGO hatten versucht, in gewissen Abständen die akustische Eintönigkeit an Bord des Schiffes, das Grundrauschen der Antriebsaggregate durch vertraute Geräusche von der Erde erträglicher zu machen. Regentropfen, das Geraschel von Blättern im Wind, Meeresrauschen, Vogelgezwitscher oder gedämpftes Donnergrollen waren Teil von Veras Angebot. Nach wenigen Minuten war die jeweilige Berieselung vorbei, und bis auf wenige Ausnahmen begrüßten alle an Bord diese Einrichtung. Auch der arme Kerl vor uns schien nicht unglücklich über diese Unterbrechung zu sein.

Ich schloss kurz die Augen, als die ersten Tropfen fielen. Auf Blätter, in Pfützen, über Zeltplanen, Acryldächer und Stahlplatten rauschte der sanfte Regen. Im ganzen Schiff war er zu hören. Nach zwei Minuten war es vorbei.

Morris holte tief Luft und fuhr fort.
„Der Wald sah irgendwie aufgeräumt aus – ich weiß kein besseres Wort dafür.“
„Wie meinst du das? Aufgeräumt?“fragte Mac.
„Da war kein Unterholz. Keine Büsche, keine Sträucher. Sauber wie ein Tanzboden. Die Abstände zwischen den Stämmen waren gleichmäßig. Hat mich irgendwie an eine Kirche erinnert, das Ganze. Irgendwann hörten wir Geräusche. Captain Brookes legte den Zeigefinger auf die Lippen und lauschte.
Mir kam es vor, als imitierten Menschen das Geschnatter von Enten. Oder als würden Enten versuchen, zu sprechen.
‚Ich glaub‘ das sind sie‘ flüsterte Bohannon.“

Mac und ich sahen uns an. Wir erinnerten uns an die Aufnahmen der Drohnenaufklärung. Obwohl aus großer Höhe gemacht, waren die Bilder der merkwürdigen Gestalten einigermaßen scharf gewesen.
„Es gelang uns, ziemlich geräuschlos unter den Bäumen voranzukommen. Dann sahen wir sie. Es waren nur sechs oder sieben. Sie liefen zwischen den Bäumen hin und her. Schrien sich an … Dann bemerkte uns eins. Es zeigte in unsere Richtung, so wie das Menschen auch machen. Es hatte Finger, ganz kleine, kurze Finger. Sie hörten sofort auf, sich zu streiten. Standen ganz still da und musterten uns. Wir waren stehengeblieben.
Eins von denen fing leise an zu schnattern, nickte ständig mit seinem komischen Kopf. Ihr habt ja gesehen, was die für Köpfe haben. Diese komischen Auswüchse erinnerten mich an Schneckenaugen, feucht und wabblig. Irgendwann nickten alle, völlig verrückt sah das aus.“
„Auf dem Film sah es aus, als hätten sie ein Fell “, sagte Mac
„Ja, ganz kurze Borsten, vielleicht drei, vier Zentimeter lang. Irgendein Zeug tropfte an einigen Stellen aus ihnen raus.“
„Aus den Borsten?“ wollte ich wissen.
„Genau – hat grauenhaft gebrannt, das Zeug. Die reinste Säure.“
„Was ist dann passiert?“
„Sie haben eine Weile so rumgemacht und sind dann mit einem Affenzahn weggelaufen.“
„Weggelaufen?“
„Ja. Wir waren natürlich mordsmäßig erleichtert. Ums kurz zu machen: sie kamen zurück. Brachten ihre ganze Verwandtschaft mit. Alles in allem so an die fünfzig Kreaturen. Große und kleine. Einige hatten so ‘ne Art Hunde dabei, mit zerfransten Ohren, die auf dem Boden schleiften und aussahen wie große schlaffe Hände ohne Daumen. Die ekelhaften Viecher zerrten wie verrückt an den Leinen, als sie uns sahen. Der Geifer tropfte ihnen aus dem Maul.
Sie wollten uns an die Wäsche, als hätten sie tagelang nix zu fressen gehabt.
Wegzurennen hätte wenig Sinn gehabt. Also blieben wir, wo wir waren und warteten ab.

Jetzt wurde uns klar, dass es eine total idiotische Idee gewesen war, ohne Waffen hierher zu kommen. Wie naiv kann man sein? Ethikbeauftragte! Pah! Wir dürfen nicht die gleichen Fehler machen und so weiter. Schwachsinn. Hätte nur einer von uns ne Waffe gehabt … ich garantiere euch, alles wär anders gelaufen.

Sie bildeten einen großen Kreis um uns und schnatterten leise. Dann ging’s ganz schnell. Eins ging mit schnellen Schritten auf Brookes zu, als hätte es gewusst, dass er der Chef war. Der wurde blass, aber bevor er reagieren konnte, spuckte ihn das Ding an und kreischte ohrenbetäubend laut, wobei es die Augen schloss. Es hob die Arme zum Himmel, ließ sie wieder sinken und fing an, mit dem Kopf zu nicken. Zuerst ganz langsam, dann immer schneller. Die Dinger auf dem Kopf wurden rot und steif.
Sanders, der Biochemiker fiel in Ohnmacht.
Brookes fing an zu brüllen. Er wischte sich mit beiden Händen hektisch im Gesicht rum, wo ihm die Spucke von dem Vieh runter lief. Er schrie immer wieder: ‚Es brennt! Es brennt! ‘, und das Ding sah ihn mit schiefgelegtem Kopf aufmerksam an. Die Viecher kreisten uns ein und kamen immer näher. Bliesen uns ihren stinkenden Atem direkt ins Gesicht, fummelten an uns rum und starrten uns an. Als mir eins zu dicht auf die Pelle rückte, stieß ich es zurück. Es kreischte wütend und biss mir ansatzlos in den Hals.“
„Schluck Wasser?“ Mac, die sorgende Oberschwester.
Morris trank gierig.
„Danke … sie überwältigten uns in Nullkommanix, verschnürten uns, und schleppten uns in ihren Bau, der wenige Kilometer in Richtung untergehender Sonne lag.“
„Was war das? Eine Höhle oder so was?“
„Ja. Eine ausgewaschene Felsentasche am Rand eines ausgetrockneten Flußbetts.
Meine Fesseln hatten sich auf dem Marsch gelockert. In der Nacht konnte ich sie abstreifen, und Moses, Nagoy, Bohannon und Myers losbinden. Die Arschlöcher hatten keine Wachen aufgestellt und schnarchten vor sich hin.

Wir hätten es fast geschafft, unbemerkt aus der Höhle rauszukommen. Aber wir hatten nicht mit den ekelhaften Hundeviechern gerechnet, die uns natürlich sofort gewittert haben. Wenn die nicht angebunden gewesen wären … Haben einen Höllenlärm veranstaltet, kann ich euch sagen. Sämtliche Kopfwackler waren sofort wach. Schrien wie wild und stürzten sich auf uns. Sie zerrten uns zu dem großen Haufen Glut in der Mitte der Höhle, legten Holz nach, traten, schlugen und spuckten uns mit ihrer widerlichen, ätzenden Soße an. Einige schnappten sich Holzknüppel und droschen auf uns ein. Wisst ihr, wie sich das anhört, wenn die eigenen Knochen brechen?“
Wir hielten die Luft an. Draußen auf dem Gang schob jemand einen scheppernden Geschirrwagen vorbei.
Morris drehte den Kopf zur Seite.
„Na, jedenfalls hat mich I.M.P. geortet und rausgehauen“, flüsterte er leise.
Und hier bin ich, alles in allem hab‘ ich wohl noch Glück gehabt. Die Anderen nicht. “

Der Blick vom 82. Stockwerk des Dorff-Towers war atemberaubend. Die Stadt glänzte nach dem kurzen Regen.
Vera Dillinger, Vorstandsvorsitzende der Korean Lodging Group, eine der weltweit größten Hotelketten, starrte durch die abgedunkelte Scheibe des Panoramafensters.
„Sechs Tote, sagen Sie?“ Sie räusperte sich. „Wie groß war die Besatzung der ARGO?“ „Dreiundfünfzig Männer, achtzehn Frauen. Ursprünglich, meine ich“, antwortete ihr Sekretär und rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her.
„Sitzen Sie still, Becker. Man wird ja ganz nervös, wenn man Sie ansieht. Dieser Maat, wie geht es dem jetzt?“
„Soweit gut. Dr. Dorff hat wie immer gute Arbeit geleistet.“
Vera Dillinger sah Becker in die Augen. Er ahnte was nun kam. Wenn die Medien auch nur einen winzigen Beitrag über den Vorfall veröffentlichten, hätte das natürlich einen Rückgang der Buchungen zur Folge. Selbst die abenteuerlustigsten Touristen würden bei dem Gedanken an Säure verspritzende Einheimische einen Rückzieher machen. Auch wenn ihr Reiseziel nicht Haumeamea hieß.
„Ich hoffe, die gesamte Besatzung wird über alles Stillschweigen bewahren.“
„ Wie immer ist ein mehr als angemessenes Schweigegeld in Aussicht gestellt worden.“
„Schön …“ Dillinger schloss für einen Moment die Augen. „Wann ist das nächste Meeting?“
„Morgen früh um zehn Uhr.“
„Gut, ich brauche Sie nicht mehr, Becker. Lassen Sie mich allein.“

Der Sekretär (oder Chief Wizard, dieser Titel gefiel ihm wesentlich besser …) stand auf und verließ den Raum. Auf dem Weg zum nächsten Aufzug stieß er auf Saana Myers, eine der Dolmetscherinnen aus der Chefetage.
„Hallo Wizard, wie sieht’s aus?“ sagte sie gut gelaunt. „Heute schon gezaubert ?“
Sie wusste, wie man Becker zu nehmen hatte.
„Ich komme gerade von der Allmächtigen Vera. Die Expedition zu Haumeamea, vielleicht hast du davon gehört?“
„Sicher … schlimme Sache. Thema Nummer eins im Flurfunk.“
Flurfunk. Niemand sonst benutzte solche Ausdrücke. Dafür mochte er sie (unter anderem).
„Schade eigentlich. Ich habe mal gehört, dass da ursprünglich bis zu sechshundert Filialen geplant waren?“
„Stimmt- aber diese Wilden sind dort überall. Unangenehme Zeitgenossen, so viel lässt sich schon sagen. Den Planeten kann man abschreiben, glaube ich.“
„Was ist mit diesen Inseln? Sind die da auch?“ wollte Saana wissen.
„Die Drohnen haben nichts finden können. Ich bezweifle allerdings, ob sich ein weiteres Team bereit erklärt, nachzusehen.“

Der Maat träumt.
Morris !Essen!“ Die Stimme der Mutter wird durch die dichte Hecke, in die er sich hineingezwängt hat, gedämpft. Die Hecke hat einen Namen: Haumeamea. Gerade, als er die Hand nach einem Vogelnest ausstreckt, um mit den Fingerspitzen die winzigen hellblauen Eier zu berühren …
„Wo steckst du!?“
Mist. Er kriecht zurück. Als er sich aufrichtet, spürt er unter seiner rechten Handfläche etwas Spitzes, Scharfes. Gleichzeitig hört er ein Summen wie von einem Bienenschwarm, dass von Sekunde zu Sekunde lauter wird.
„Hier bist du. Was ist mit dir? Du bist ja ganz blass, Morris.“
„Entschuldigung …“

Er hebt den Blick.
Irgendetwas ist im Gesicht der Mutter … feucht glänzend, Fäden ziehend … Auch klingt ihre Stimme mit einem mal fremd, rau … Ihre Augen fixieren ihn und die Brauen heben sich.
Haumeamea … Das Wort schießt ihm durch den Kopf.
Sie beginnt zu nicken. Zuerst langsam, dann immer schneller. Die Konturen ihres Gesichts verwischen. Er bekommt solche Angst, dass er augenblicklich die Kontrolle über seine Blase verliert. Stöhnend versucht er, aufzustehen. Haumeamea. Die Dornenhecke.

Dr. Dorff beugte sich über den ächzenden Mann und beobachtete aufmerksam die Bewegung der Augäpfel hinter den geschlossenen Lidern. Etwas Feuchtigkeit hatte sich in den Augenwinkeln gebildet. Im linken Nasenloch glitzerte für einen winzigen Moment etwas … Der Doktor leuchtete mit seiner Stablampe hinein, konnte jedoch nichts erkennen. Er griff nach oben und zog die Operationsleuchte herunter. Irgendetwas irritierte ihn, erinnerte ihn an …
„Verdammt!“ entfuhr es ihm, „Laura, bitte holen sie mir den Heyfelder. Zweitoberste Schublade. Und laden sie ihn - einfache Dosis dürfte reichen.“ Die Assistenzärztin brachte das Gewünschte, der Doktor spannte das Gerät in die Halterung des OP-Robots und eine kleine Dosis Betäubungsgas wurde in das Nasenloch des Maats gesprüht. Dorff wartete eine Weile und fuhr sacht mit der Rechten über den Kopf des Patienten.
Tatsächlich – er spürte deutlich die den Mull durchdringenden harten, winzigen an Bartstoppeln erinnernden Vorsprünge.
„Haumeamea … kein Urlaubsparadies, Vera“ murmelte er, „du kannst die Prospekte wieder löschen.“

Dornenhecke. Warum wird mir auf einmal so warm? Irgendwer sitzt in meinem Kopf und macht sich zu schaffen … er ritzt mir Warntafeln an die Innenseiten meines Schädels – ‚Du sollst Vater und Mutter ehren, sons t…‘ und: ‚ Haumeamea, Heimat der sprechenden Dornen‘ Was gibt’s denn zu essen?

 
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Hallo @harrytherobot,

ich finde die Geschichte auf Makro- und Mikroebene noch ziemlich roh (evtl. wäre es gut gewesen, sie nochmal für ein paar Wochen beiseitezulegen?).
Ich habe erstmal nicht recht ins Setting reingefunden – gerade bei Sci-Fi ist das ja wichtig. Ich wusste nicht, wann das spielt und wo, und was das überhaupt für eine Welt ist, das war irgendwie alles am Schweben. Dann haben mir die Charaktere auch nicht recht weitergeholfen – wer ist denn der Erzähler? Später wird es dann eher auktorial, bzw. du heftest dich an verschiedene Charaktere. Hast du dir das mit den Perspektiven gut überlegt? Auf mich wirkte das etwas wahl- bzw. planlos. Richtige Charaktere sind das ja auch weniger, eher Funktionsträger..

Gehen wir mal durch, aber vorweg schon mal zur Mikroebene: Guck dir doch mal die Regeln der Anwendung von Auslassungspunkten an (Leerzeichen, Groß-/Kleinschreibung). M.E. verwendest du die eh viel zu oft (geh mal in dieser Hinsicht durch). Zahlen in Dialogen ausschreiben. Direkte Anrede großschreiben (Sekretär & Vera).

Die medizinische Versorgung an Bord der Argo oblag Dr. Peter Dorff und seiner sechsköpfigen Crew, die aus erfahrenen und hochqualifizierten Mitarbeitern bestand. Dorff, den so leicht nichts aus der Fassung bringen konnte und der seit über 20 Jahren Expeditionen in alle möglichen Ecken der Milchstraße begleitet hatte, war fassungslos gewesen angesichts der Vielzahl und Beschaffenheit von Schnittwunden, Bisspuren und Verätzungen, die den Körper des Maats bedeckten.
„Meine Güte“, hatte er gemurmelt, „seht euch das bloß an. Also los, auf den Tisch mit ihm.“
Relativ langweiliger Einstieg. Ändere doch etwas die Reihenfolge, dass es gleich mit der Action losgeht (Typ wird auf Tisch gewuchtet), lass den Dorff geschockt reagieren, und sag dann erst, wer er ist..

„Wenn ihr ihn jetzt besuchen möchtet…aber nur kurz, er braucht vor allem Ruhe. Er ist völlig schmerzfrei und daher ein wenig euphorisch.“
Zu wem sagt er das? :confused:

Der Mann sah nicht gut aus, soviel stand fest.
Soviel und so viel ist nicht dasselbe

Seinem Mitteilungsdrang tat das keinen Abbruch. Er redete schnell und viel.
Mit seinem ganzen Bericht hatte ich ein Problem, duktusmäßig. Ich meine, der holt da episch aus und erzählt chronologisch von Anfang bis Ende, was passiert ist, und zwar so, als würde er dabei mit den Jungs in der Kneipe sitzen und Bier trinken. Ist das plausibel? Würde der ohne Schmerzen und so fröhlich episch drauflosplappern? Wäre es nicht besser, wenn er weniger ausschmückend und eher militärisch die relevanten Punkte berichten würde? Dabei evtl. auch hin- und herspringen, weil er fertig ist? Das könnte dann dem Leser auch Spaß machen, sich das selbst n bisschen zusammenzusetzen, anstatt alles einfach runtererzählt zu bekommen.

Film gesehen: das ist Garnichts
Groß, zusammen, kursiv - hä? gar nichts …

Ich hatte mich in die Büsche geschlagen zum pinkeln,
Pinkeln

da hör ich sie. Ein gewaltiges Summen. Ich bin kein Biologe, aber ich hab sofort gedacht, das sind Schnecken.
Hä, bei Summen denkt der an Schnecken? Danach kommt eine optische Beschreibung, aber dann muss die davor kommen.

“Ich hab ihm sofort gesagt, T- Shirt ist keine gute Idee, zieh dir besser auch den Anzug über… lieber schwitzen, man kann nie wissen… Er hat nur gelacht und gemeint, er wär doch kein verdammter Imker.“
Was sind das für Leute? Professionell wirken die nicht.

Aber nein, wir sind natürlich Pioniere, Entdecker, voller Mut und Tatendrang“, er lachte laut, “ Helden der Forschung. Idioten…
Ich komme mit dem Duktus nicht klar, das ist so pathetisch..

Die Landschaft war übrigens paradiesisch. Weiche grüne Hügel… Wälder… Echter Wind... Gerüche, aah! Wir zeichneten alles auf.
Das wirkt, als wär dir eingefallen, dass es ja ganz gut wäre, wenigstens ein bisschen was zur Umgebung zu sagen. Und das Aufzeichnen wirkt irgendwie wie eine Info für den Leser.

Am nächsten Morgen hören wir Stimmen.
Der wechselt ja ein paar Mal zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her – fand ich eher künstlich und irritierend.

das fürchterlich gebrannt hat. Scheisse!“
Scheiße

Immerhin waren die Viecher annähernd so groß wie wir gewesen und machten einen drahtigen Eindruck.
Zeitendurcheinander

Hatten so ne Art Hunde dabei.
Stellenweise bist du ziemlich flapsig, mach das dann doch aber ordentlich (‘ne), damit man nicht denkt, du hättest beim Tippen keinen Bock mehr gehabt und einen Zahn zugelegt.

Der wurde blaß, aber bevor er reagieren konnte
blass

Ich schloss kurz die Augen, als die ersten Tropfen fielen. Auf Blätter, in Pfützen, über Zeltplanen, Acryldächer und Stahlplatten rauschte der sanfte Regen. Im ganzen Schiff war er zu hören.
Davor und hier erfährt man jetzt mal ein ganz bisschen darüber, wo wir uns eigentlich befinden, aber eher minimalistisch.

Er schrie immer wieder: es brennt! es brennt! und das Ding
wieder: ‚Es brennt! Es brennt!‘, und

Es kreischte wütend und biss mir ansatzlos in den Hals.
Meinst du umstandslos?

überwältigten uns in Nullkommanix
Du benutzt viele Phrasen, davor z.B. „Uns schlug das Herz bis zum Hals“. Das ist lahm.

Wisst ihr, wie sich das anhört, wenn die eigenen Knochen brechen?“
Pathetisch

„Na, jedenfalls hatte mich das I.M.P. Team geortet und kurz darauf rausgehauen, wie ihr wohl wisst.
Absolut überflüssig

Und hier bin ich, ein sprechender Tampon,
Genau diesen Vergleich hat auch der Erzähler am Anfang gebracht. Wäre origineller, wenn es hier nicht wieder genau der wäre.

Der Blick vom 82. Stockwerk des Dorff-Towers war atemberaubend. Die Stadt glänzte nach dem kurzen Regen.
Das ist so unmotivitiertes Setting, äh, settlen. Atemberaubend – aha, und warum? Auch der zweite Satz – aha, entsteht keine Bild, wie sieht diese Stadt denn aus?

„So weit gut. Dr. Dorff hat wie immer gute Arbeit geleistet.“
So weit ist auch nicht dasselbe wie soweit.

Wenn die Medien auch nur einen winzigen Beitrag über den Vorfall veröffentlichten, hatte das natürlich einen Rückgang der Buchungen zur Folge.
hätte / würde das […] zur Folge haben

„Ich hoffe, die gesamte Besatzung wird über alles Stillschweigen bewahren.“
„ Wie immer ist ein mehr als angemessenes Schweigegeld in Aussicht gestellt worden.“
„Schön…“
Würden solche Leute so reden? Das ist doch für den Leser

Den folgenden Absatz mit dem Sekretär und Saana Myers finde ich ziemlich sinnlos. Und warum gibst du dir da Mühe, den Sekretär zu charakterisieren, mit diesem Zuneigungsdings? Der kann doch nun echt einfach ein Funktionsträger sein. Es geht hier doch nur darum, die Info mit den Filialen an den Leser zu bringen. Das geht doch eleganter.

Der Maat träumt.

Morris !Essen!“ Die Stimme der Mutter wird durch die dichte Hecke, in die er sich hineingezwängt hat, gedämpft.

Das finde ich plump. Starte doch mit dem Traum, und lass dann nach ein paar Sätzen Dorff sich über den Maat beugen, das checkt man dann schon, als Leser.

Sie beginnt zu nicken. Zuerst langsam, dann immer schneller. Die Konturen ihres Gesichts verwischen.
Hehe, das war dann echt etwas creepy.

Dornenhecke. Warum wird mir auf einmal so warm?
Hier jetzt plötzlich für das letzte Bisschen der Maat in 1. Pers. Sing. Naja.

Ja, also weiß nicht, da ist viel Unsauberes, und es ließe sich vieles verbessern. Ich weiß nicht, ob du hauptsächlich Bock hattest, diese Kampfszenen als Dialog bzw. Monolog zu erzählen, insbes. das ganze Drumherum finde ich jedenfalls ziemlich dürftig.
Evtl. gibt dir mein Feedback ja den einen oder anderen Impuls.

Viele Grüße
Maeuser

 

Hallo @harrytherobot,

das Lesen war etwas holprig, aber ich glaube, hier verbirgt sich eine gute Science Fiction Geschichte. Die Handlung und der Kernkonflikt zwischen den Bewohnern von Haumeamea (toller Name übrigens, ist der vom Zwergplaneten Haumea inspiriert?) und dem geplanten Urlaubsparadies ist klar, aber die Erzählweise wirkt noch unentschlossen.
Ich fand es interessant, dass das Spannendste von einem Überlebenden nacherzählt wird. Oder berichtet wird, wie es im Titel steht, wobei Bericht eher nach Zeitung klingt und du es damit leider schon abschwächst. Gute Erzähler haben ihren Reiz, die Umsetzung hier lässt mich aber enttäuscht zurück. Ich schreibe weiter unten, wieso. Aber zuerst zum Einstiegssatz:

Die medizinische Versorgung an Bord der Argo oblag Dr. Peter Dorff und seiner sechsköpfigen Crew, die aus erfahrenen und hochqualifizierten Mitarbeitern bestand.
Das klingt sehr sachlich und unaufgeregt. Mit dem ersten Satz einer Geschichte macht man idealerweise die Leserschaft neugierig, indem man etwa mit einer besonderen Aktion einsteigt. Die hast du ja wenig später, da wird jemand mit schweren Wunden hergebracht. Damit könntest du anfangen, wobei ich hier den nächsten Kritikpunkt habe:
Wenige Stunden später waren die Wunden des Mannes gesäubert, genäht, und seine Brüche geschient worden.
So knapp am Anfang würde ich keinen Zeitsprung einbauen. Da habe ich mich als Leser noch kaum zurechtgefunden und schon wird vorgespult. Vielleicht ist es besser, wenn du die Anfangsszene aus der Sicht einer Person beschreibst, die geschockt zum Patienten tritt, während er zu erzählen beginnt.
Die Stimmung auf der Argo hatte einen empfindlichen Dämpfer erhalten. Immerhin waren bei der Operation sechs Mitglieder der Mannschaft ums Leben gekommen.
Der Abschnitt hat mich irritiert, weil ich die markierte Info bloß vom allwissenden Erzähler erfahre. Wozu lässt du den Maat so viel erzählen, aber dieses wichtige Detail nicht? Er könnte doch von den anderen Mitgliedern der Expedition erzählen und wie einer nach dem anderen stirbt. So bringst du in seine Erzählung noch mehr Emotionen rein.

Die Szene mit Vera und dem Sekretär wirkte auf mich wie dazugeklebt. Klar steckt da etwas Worldbuilding drin, wobei das auch recht vage bleibt. Ich würde das entweder weiter ausbauen und mehr Bedeutung geben; oder weglassen, so wirkt das irgendwie halb.

Ich hoffe, meine Anregungen können dir weiterhelfen. Meine Punkte beziehen sich eher auf grundlegende Sachen wie den Aufbau, was damit verbunden ist, viel neu zu schreiben. Lass dich davon nicht demotivieren und sehe es als eine von vielen Möglichkeiten, am Text zu arbeiten.

Viele Grüße
Michael

 

Hallo Maeuser,
danke für deinen sehr umfangreichen Kommentar, der zwar wenig schmeichelhaft ausfällt, aber dafür sind wir natürlich nicht hier, um uns verbal um den Hals zu fallen. Für viele deiner Hinweise, bspw. die Zeichensetzung betreffend oder das man Zahlen innerhalb eines Dialogs ausschreiben sollte usw., bin ich wirklich dankbar. Auch, was den Aufbau angeht, lag wohl einiges im Argen.
Was den Anfang betrifft: der ist, was ja auch Michael W anmerkt, kraftlos und nicht wirklich geeignet, jemanden in die Story hineinzuziehen.

Ich habe die Story gründlich überarbeitet und versucht, die allermeisten (nicht alle) Verbesserungsvorschläge zu berücksichtigen und die ganze Sache damit etwas geschmeidiger zu machen. Einiges, wie z.B. die regenfeuchte Stadt, lasse ich aus atmosphärischen Gründen drin. Ebenso geht es mir mit der Traumsequenz.

Du hast wirklich sehr viel Zeit und Mühe aufgewendet, den Text zu korrigieren, obwohl du ihm anscheinend nichts Positives abgewinnen konntest, Maeuser. Vor so was habe ich wirklich Respekt. Keine Ironie.
Sei mir nicht böse, dass ich nicht auf jeden Punkt im Einzelnen eingehe, aber dazu fehlt mir im Moment die Muße.

Harry

 
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Hallo!

Ich sage dir, ich kenne andere Geschichten von dir, die ich gut finde.
Du schreibst spannend und das trifft bei diesem Text auch zu; der Anfang ist richtig spannend. Aber dann ... wird's richtig blöder Trash, so B bis C-Movie-mäßig.
Es tut mir leid, das sagen zu müssen.

(Eine Lösung wäre vielleicht, in die Vollen zu gehen und alles als Persiflage auf Trash auf die Spitze zu treiben - aber das soll nicht Thema meines Kommentars sein.)

Generell durchzieht ein xenophober Geist deine Story. Die Ureinwohner sind sämtlich hässlich-grässlich-gewalttätige Monster ohne jedes nachvollziehbare Motiv, und man fragt sich, was die Natur da angerichtet hat auf deinem Planeten, dass da solche Scheusale entstehen durften; aber vielleicht haben die ersten Siedler in Amerika auch die Indianer so beschrieben.
Und um die Erschließung eines Planeten (als Urlaubsort) geht es doch.

So, nun kommen wir zur den Einzelheiten und der Handlung.

Dazu kamen diverse Brüche beider Unterarme.
'diverse' gefällt mir nicht. Vielleicht 'mehrere'?

Er hat Schlimmes Durchgemacht und
durchgemacht

„Ihr wollt also wirklich da runter? Ich hoffe, ihr habt euch das gut überlegt. Ich würd’s für kein Geld der Welt noch mal machen. Auf keinen Fall. Wisst ihr eigentlich, auf was ihr euch einlasst?
Klingt richtig distanziert. Würd er das so sagen? Oder nicht doch: "Ihr dürft auf keinen Fall da runter!" Und woher sollten sie wissen, auf was sie sich einlassen, wenn die Zahl der Toten nicht mal zweistellig war?


„Also gut…wir waren gerade mal ein paar Minuten aus der Fähre raus. Vertraten uns die
Beine. Ich hatte mich in die Büsche geschlagen zum Pinkeln, da hör ich sie.
Okay, das ist so was wie ein Spähtrupp. Die ersten, die auf einem unbekannten Planeten landen um ihn zu erkunden. Ja?

Gut, na klar, die steigen aus, als ob sie grad vom Traumschiff von Bord gehen, vertreten sich als erstes bissl die Beine, laufen ins Gebüsch um ein bissl zu pinkeln, keine Absicherung, keine Vorsicht. Bekleidet sind sie mit T-Shirt, aber ohne Helm und Atemschutz, wird schon keine giftigen Sporen oder Krankheitserreger geben. Ganz ehrlich? Da hätte man besser Micky Maus und seinen Freund Goofy runtergeschickt, die wären kompetenter vorgegangen.
Wenn du das als Persiflage schreibst, könnt es ganz witzig werden!
Warum stellen sie nicht sofort den Grill auf die Wiese und machen ein Paar Bier auf?


„Andrej haben sie praktisch die Arme weggefressen.“ Er holte tief Luft.“Ich hab ihm sofort gesagt, T- Shirt ist keine gute Idee, zieh dir besser auch den Anzug über… lieber schwitzen, man kann nie wissen. Aber er hat nur gelacht.“
Tja, so ist es wohl, wenn es keine Vorschriften zum Thema 'ordentliche Bekleidung bei Erkundung fremder Welten' gibt und man noch nicht mal auf seinen Kumpel hören will.
Ist das dein Ernst?

Nebenbei: wieso praktisch die Arme weggefressen? einfach:
"Andrej haben sie die Arme weggefressen" ist doch viel stärker und übler.


„Was ist mit diesen Inseln? Sind die da auch?“ wollte Saana wissen.
„Die Drohnen haben nichts finden können.
Ich frag mich, was man mit den Bildern der Drohnen gemacht hat. Rausgefunden, wo die besten Pinkelplätze sich befinden?


Ich bin kein Biologe, aber als ich die Dinger sehe, hab ich sofort gedacht, das sind Schnecken.
Tatsächlich war ein Biochemiker dabei, der relativ schnell in Ohnmacht fiel. Keine Ahnung, wer den für die Mission ausgewählt hat. Vielleicht war der Psychologe, der die Belastungstests analysierte, grad auf Droge.

Irgendwann nickten alle, was unter normalen Umständen spaßig gewesen wär.
Das kommt mir unrealistisch vor, dass dem schwer verletzten Traumatisierten noch einfällt, dass das auch spaßig ausgesehen haben könnte.


Sie zerrten uns zu dem großen Haufen Glut in der Mitte der Höhle, legten Holz nach, traten, schlugen und spuckten uns mit ihrer widerlichen, ätzenden Soße an. Einige schnappten sich Holzknüppel und droschen auf uns ein. Wisst ihr, wie sich das anhört, wenn die eigenen Knochen brechen?“
Wie oben erwähnt, ohne jedes Motiv oder irgendeinen Sinn geschieht einfach nur rohe Gewalt, das meinte ich mit xenophob. Hier geht's ja nicht um eine Art "Alien, das unheimlich Wesen", sondern um eine humanoide Kultur.

Der Berichtsstil des Maats ist mir viel zu distanziert und gestelzt - in dem "Wisst ihr wie das ist ... " oder: "Dann brach die Hölle los, wie man so schön sagt"


„Stimmt… aber diese Wilden sind dort überall. Unangenehme Zeitgenossen, so viel lässt sich schon sagen. Den Planeten kann man abschreiben, glaube ich.“
Was? Bei den Gewinnmöglichkeiten wollen die jetzt schon aufgeben? man kann doch diese bösen 'Wilden', die durch eine blinde Evolution glanzlos entwickelt worden sind vielleicht noch atomar wegbomben. Schließlich geht es um einen Urlaubsort für die hochentwickelte Menschheit. Das ist doch wichtig.

Nun, am Ende weiß ich wirklich nicht, was du damit eigentlich willst.
Für eine SF-Abenteuergeschichte ist es zu bl**.
Für eine Persiflage nimmt es sich viel zu ernst, außer den unfreiwillig komischen Stellen.
Für eine Satire, die solche Kolonisierungsmachenschaften auf's Korn nehmen könnte, ist es viel zu unentschlossen und xenophob.
Eine Aussage oder so was kann ich nicht entdecken (außer dass es besser gewesen wäre, bewaffnet in den Erstkontakt mit einer fremden Lebensform zu gehen und jene gleich wegzuballern, wenn sie uns nicht mit Blumenkränzen empfängt - statt wie ein Haufen Idioten planlos durch die Gegend zu stolpern).

>>>???<<<


Aber vielleicht erklärst du's mir?

Nichts für Ungut, wie ich schon gesagt, ich kenne andere Geschichten von dir und ging mit hoher Erwartung an den Start. Der verbesserte Anfang (hatte auch die erste Version gelesen) ist auf jeden Fall gut gemacht und auch andere Stellen im Text sind das. Aber als Ganzes ...
Ich denke, das hast du sehr nachlässig konzipiert.

Gruß von Flac

Die Ureinwohner sind sämtlich hässlich-grässlich-gewalttätige Monster ohne jedes nachvollziehbare Motiv, und man fragt sich, was die Natur da angerichtet hat auf deinem Planeten, dass da solche Scheusale entstehen durften
Das wär zum Beispiel der Ansatz für eine Satire, wenn sich rausstellte, dass es nicht die Natur war, sondern eine andere Gruppe von der Erde dort vor Jahren mit den Ureinwohnern gentechnische Eperimente durchgeführt hat. Nur so dahingesponnen.

 

Moin @harrytherobot,

danke für Deine Geschichte.

Ich wollte sie gut finden, da ich eigentlich auf so abgefahrenes Military-Sci-Fi-Horror-Pulp-Gedöns stehe. Aber bisher liest sie sich eher wie eine erste Fassung mit vielen Ecken und Kanten, die man noch ordentlich abschleifen kann.
Gerne gehe ich kurz auf ein paar Punkte ein, um meinen Standpunkt zu verdeutlichen:

„Andrej haben sie praktisch die Arme weggefressen.“ Er holte tief Luft.“Ich hab ihm sofort gesagt, T- Shirt ist keine gute Idee, zieh dir besser auch den Anzug über… lieber schwitzen, man kann nie wissen. Aber er hat nur gelacht.“
Da habe ich mich zum ersten Mal gefragt: Was sind das für Typen? Da Du zuvor – ganz am Anfang – noch betonst, dass der Dr. Dorff ein Spezialist ist, der seit 20 Jahren Expeditionen im All unternimmt, bin ich irgendwie davon ausgegangen, dass die anderen Astronauten ebenfalls ausgebildete Profis seien. Daher hat mich dieses (zuvor unbetonte) amateurhafte rausgerissen.

Die Landschaft war übrigens paradiesisch. Weiche grüne Hügel… Wälder… Echter Wind... Gerüche, aah!
Niemand hat Morris nach der Landschaft gefragt, er erzählt das einfach so, aus dem Nichts. Sorry, aber das bringt mich raus, da lese ich eher den Autor, der sich denkt: Ich sollte noch schnell was über die Flora dort schreiben, ein paar Worte werden reichen: Hügel… Wälder… Echter Wind... Gerüche (noch nicht mal was für Gerüche).
Da verschenkst Du mMn Potenzial, Atmo aufzubauen/zu verankern.

Langsam wurde uns klar, dass es eine total idiotische Idee gewesen war, ohne Waffen hierher zu kommen. Ethikbeauftragte! Pah! Wir dürfen nicht die gleichen Fehler machen und so weiter. Schwachsinn. Hätte nur einer von uns ne Waffe gehabt…ich garantiere euch, alles wär anders gelaufen.
Erneut hats mich hier gekickt, weil die fehlenden Waffen so aus dem Nichts kommen. Die ethische Politik, fremde Planeten ohne Möglichkeiten zur eigenen Verteidigung zu erforschen, dürfte bei ihrer Einführung dieses Metier doch bestimmt komplett umgekrempelt haben. Ein Grund mehr, sich wie Profis zu verhalten, schließlich hängen jetzt mehr denn je Leben davon ab. Du haust das raus und ich als Leser darf/muss das so hinnehmen.

Am nächsten Morgen hörten wir Stimmen. Ich sagte noch, hört sich ganz nach Menschen an. Wir gingen drauf zu, und je näher wir kamen, desto klarer wurde uns, dass das keine Menschen waren. Schließlich sahen wir sie, aber sie sahen uns auch.“
Einem von Ihnen wurde bereits von fliegenden Schnecken die Arme abgefressen. Jetzt hören sie menschliche Geräusche und gehen drauf zu?
Hättest Du sie sich verstecken lassen, einen als Späher vorgeschickt (gute Möglichkeit, Spannung aufzubauen: Keiner will die Aufgabe übernehmen und der Captain lässt Hölzchen ziehen), es ist der Maat, der sich anschleichen muss (oder so), das hätte ich eher gekauft.

Vieles wirkt so unglaubwürdig, bzw. unausgegoren. Und damit meine ich nicht, dass ich ein Ultra-authentisches Raumfahrer-Drama erwartet hatte. Das, was Du machst, würde gehen, wenn der Rest dazu passen würde, bzw. man den roten (Stimmungs-)Faden spürt.
Beispiel: Wenn das alles so 80er Jahre-Arnie/Sly-Dudes wären, die sich am laufenden Band bekloppte Sprüche drücken und abgefressene Arme mit One-Liner á la: »Ist nur ’ne Fleischwunde, hatte schon schlimmere Tage. Auf geht’s, ihr Kammerjäger« (oder so ähnlich) kommentieren würden, dann würde ich Szenen wie oben beschrieben viel eher kaufen.
Ich kann es gerade nicht besser beschreiben, sorry.

Am nächsten Morgen hörten wir Stimmen. Ich sagte noch, hört sich ganz nach Menschen an. Wir gingen drauf zu, und je näher wir kamen, desto klarer wurde uns, dass das keine Menschen waren. Schließlich sahen wir sie, aber sie sahen uns auch.“

Wir erinnerten uns an die Aufnahmen der Drohnenaufklärung. Obwohl aus großer Höhe gemacht, waren die Bilder der humanoiden Eingeborenen einigermaßen scharf gewesen.

Das "Wir" zu Beginn des nächsten Absatzes hat mich straucheln lassen, da ich dachte, wir sind immer noch in Morris’ Erzählung. Generell solltest Du den Text vielleicht noch mal auf Perspektivenwechsel abklopfen. Kann aber auch nur meine eigene Wahrnehmung sein.


„Achtung…leichter Frühlingsregen…“ sagte eine tiefe, warme Frauenstimme. Unwillkürlich sahen wir nach oben zu den Lautsprecherleisten.
Vera…
Die Konstrukteure der ARGO hatten versucht, in gewissen Abständen die akustische Eintönigkeit an Bord des Schiffes, das Grundrauschen der Antriebsaggregate durch vertraute Geräusche von der Erde erträglicher zu machen. Regentropfen, das Geraschel von Blättern im Wind, Meeresrauschen, Vogelgezwitscher oder gedämpftes Donnergrollen waren Teil von Veras Angebot. Nach wenigen Minuten war die jeweilige Berieselung vorbei, und bis auf wenige Ausnahmen begrüßten alle an Bord diese Einrichtung. Auch der arme Kerl vor uns schien nicht unglücklich über diese Unterbrechung zu sein.
Ich schloss kurz die Augen, als die ersten Tropfen fielen. Auf Blätter, in Pfützen, über Zeltplanen, Acryldächer und Stahlplatten rauschte der sanfte Regen. Im ganzen Schiff war er zu hören. Nach zwei Minuten war es vorbei.
Der Part hat mich komplett rausgehauen. Wieder kommt alles aus dem Nichts. Erwähnst Du den Namen des Schiffes zuvor?
Deine Idee, die auditive Wahrnehmung innerhalb des Raumschiffs zwecks psychischer Stabilität der Passagiere an bekannte, beruhigende Dinge zu koppeln (ähnlich wie in U-Booten UV-Licht zur Bildung von Vitamin-D eingesetzt wird, zumindest habe ich das irgendwo mal gelesen) fand ich super.
Aber wie gesagt, das kam mir zu abrupt, zu unvorbereitet.

„Na, jedenfalls hatte mich das I.M.P. Team geortet und kurz darauf rausgehauen.
Was ist ein I.M.P.-Team, und wie konnte es ihn orten? Entweder habe ich das überlesen oder Du schuldest Deinen Leser:innen eine Erklärung. ;)

In der Geschichte steckt mehr drin, bin gespannt, was Du noch herausarbeitest.
Ich hoffe, meine Gedanken konnten Dir weiterhelfen, auch wenn es sich überwiegend um das Aufzeigen von Schwachstellen handelte. Nichts für ungut.

Beste Grüße
Seth

 

Hallo Michael,
Vielen Dank für Deinen Kommentar. Deine Anregungen sind in der Tat hilfreich. Ich habe die Story bereits überarbeitet und hoffe, sie kommt jetzt besser rüber.

... klingt sehr sachlich und unaufgeregt. Mit dem ersten Satz einer Geschichte macht man idealerweise die Leserschaft neugierig, indem man etwa mit einer besonderen Aktion einsteigt. Die hast du ja wenig später, da wird jemand mit schweren Wunden hergebracht. Damit könntest du anfangen, wobei ich hier den nächsten Kritikpunkt habe:
Das habe ich geändert. Gefällt mir auch besser so.

Vielleicht ist es besser, wenn du die Anfangsszene aus der Sicht einer Person beschreibst, die geschockt zum Patienten tritt, während er zu erzählen beginnt.
Mac und Leo besuchen jetzt den Maat.
Die Szene mit Vera und dem Sekretär wirkte auf mich wie dazugeklebt. Klar steckt da etwas Worldbuilding drin, wobei das auch recht vage bleibt.
Was meinst Du mit Wordbuilding? Davon abgesehen, liebe ich die Szene. Schon allein wegen dem Ausblick (Kopfkino). Bleibt auf jeden Fall drin...
Ich hoffe, meine Anregungen können dir weiterhelfen. Meine Punkte beziehen sich eher auf grundlegende Sachen wie den Aufbau, was damit verbunden ist, viel neu zu schreiben. Lass dich davon nicht demotivieren und sehe es als eine von vielen Möglichkeiten, am Text zu arbeiten.
Ich habe bereits damit begonnen und lasse mich natürlich nicht entmutigen, denn:
das Lesen war etwas holprig, aber ich glaube, hier verbirgt sich eine gute Science Fiction Geschichte. Die Handlung und der Kernkonflikt zwischen den Bewohnern von Haumeamea (toller Name übrigens, ist der vom Zwergplaneten Haumea inspiriert?) und dem geplanten Urlaubsparadies ist klar, aber die Erzählweise wirkt noch unentschlossen.
Ich fand es interessant, dass das Spannendste von einem Überlebenden nacherzählt wird.
Klingt gut für mich.
Wußte gar nicht, das es einen Planeten Haumea gibt. Haumeamea heißt der Club, in dem sich Magnum mit Higgins und dem Hubschrauberpiloten, dessen Name mir gerade nicht einfällt, trifft.
Schöne Grüße nach Oberösterreich,
Harry

 

Hallo @harrytherobot,

eine beinahe gelungene Geschichte. Sie hat noch Schwächen.

Einzelne Szenen sind knackig dargestellt, aber die Handlungen wirken für mich zerstückelt, zwischen Erzähltem und der Handlung in der Gegenwart geht es machmal abrupt hin und her. Vielleicht könntest du mehr Klärung zwischen den Szenen einfügen oder das Ding chronologischer aufbauen.
Spannender fände ich, wenn Du den Horror langsamer kommen ließest und mehr zeigtest, wie sich das Fremde verhält und angreift – und vor allem, warum es überhaupt angreift. Der Typ scheint mir einfach sinnlos derart übel zugerichtet worden zu ein, und man fühlt deswegen nicht so richtig mit ihm. Ist er für Neugier betraft worden? Es hat Stellen, die eher Humor- als Horrorgefühle auslösen. So entsteht eine Gefühlsmischung, die einem die Handlung aus der Ferne betrachten lässt. Für die Hunde könntest Du dir andere Lebensformen ausdenken, so dass man den fremden Planeten spürt. Früher hattest du mal Hundlinge, wenn ich mich richtig erinnere.
Zudem fehlt mir für SF der Science-Teil. Es tauchen keine neuen Erfindungen, Ideen oder Konzepte auf.
Ich will dich aber nicht durcheinander bringen. Vielleicht möchtest Du etwas ganz anderes aussagen, was ich noch nicht verstanden habe, zum Beispiel Reisegesellschaften, die gesunde Welten zerstören. Aber damit tue ich schon so, als wäre es meine Geschichte.

Jedoch empfand ich die Geschichte insgesamt nicht holprig oder langweilig.

Viele Grüße
Fugu

Kleinigkeiten:

Er holte tief Luft.“Ich hab ihm sofort gesagt,
Anführungszeichen unten und Leertaste davor.

Vor ... kommt ein Leerzeichen (an mehreren Stellen).

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Flic Flac, hallo Seth Gecko
Ich antworte mal auf euch beide, da ihr in vielen Punkten ähnliche Verbesserungsvorschläge habt.

Generell durchzieht ein xenophober Geist deine Story. Die Ureinwohner sind sämtlich hässlich-grässlich-gewalttätige Monster ohne jedes nachvollziehbare Motiv, und man fragt sich, was die Natur da angerichtet hat...
Xenophob – Dein Ernst? Du wirfst mir doch nicht wirklich Fremdenfeindlichkeit vor, wenn ich ein paar möglichst hässliche, gefährliche und sich seltsam gebärdende Eingeborene entwerfe, die einem Trupp von schlicht gestrickten Eindringlingen zeigen, wo der indigene Hammer hängt?
Natürlich ist das lupenreiner Trash.
Da hätte man besser Micky Maus und seinen Freund Goofy runtergeschickt, die wären kompetenter vorgegangen.
Du hast natürlich Recht, der Erkundungstrupp kommt ein bisschen zu dämlich rüber. Die Sache mit den abgefressenen Armen werde ich wahrscheinlich streichen, obwohl das gute Bilder fürs Kopfkino sind...
Da habe ich mich zum ersten Mal gefragt: Was sind das für Typen? Da Du zuvor – ganz am Anfang – noch betonst, dass der Dr. Dorff ein Spezialist ist, der seit 20 Jahren Expeditionen im All unternimmt, bin ich irgendwie davon ausgegangen, dass die anderen Astronauten ebenfalls ausgebildete Profis seien. Daher hat mich dieses (zuvor unbetonte) amateurhafte rausgerissen.
Ebenso. Bedarf auf jeden Fall einer dringenden Überarbeitung.
Für eine Satire, die solche Kolonisierungsmachenschaften auf's Korn nehmen könnte, ist es viel zu unentschlossen und xenophob.
Es sollen keine neuen Kolonien entstehen, sondern ein Tourismuskonzern wittert eine Möglichkeit, Kohle zu scheffeln.
Nichts für Ungut, wie ich schon gesagt, ich kenne andere Geschichten von dir und ging mit hoher Erwartung an den Start. Der verbesserte Anfang (hatte auch die erste Version gelesen) ist auf jeden Fall gut gemacht und auch andere Stellen im Text sind das. Aber als Ganzes ...
Ich denke, das hast du sehr nachlässig konzipiert.
Da ist schon was dran, FlicFlac. Wie gesagt, ich geb mich noch mal dran...
Danke Dir auf jeden Fall für die Zeit und Mühe. Wertvolle Anregungen.
Aber bisher liest sie sich eher wie eine erste Fassung mit vielen Ecken und Kanten, die man noch ordentlich abschleifen kann.
Werde ich demnächst machen. Schleifpapier liegt bereit.
Einem von Ihnen wurde bereits von fliegenden Schnecken die Arme abgefressen. Jetzt hören sie menschliche Geräusche und gehen drauf zu?
Ich sagte es schon. Die Schneckenattacke werde ich streichen und den Jungs wird ihr Oberstübchen komplett neu möbliert.
Deine Idee, die auditive Wahrnehmung innerhalb des Raumschiffs zwecks psychischer Stabilität der Passagiere an bekannte, beruhigende Dinge zu koppeln (ähnlich wie in U-Booten UV-Licht zur Bildung von Vitamin-D eingesetzt wird, zumindest habe ich das irgendwo mal gelesen) fand ich super.
Aber wie gesagt, das kam mir zu abrupt, zu unvorbereitet.
Danke sehr. So sollte es sein. Abrupt. Hätte ich das vorbereiten sollen? Mac sah auf seine Uhr. Gleich müßte Veras Durchsage kommen?
In der Geschichte steckt mehr drin, bin gespannt, was Du noch herausarbeitest.
Ich hoffe, meine Gedanken konnten Dir weiterhelfen, auch wenn es sich überwiegend um das Aufzeigen von Schwachstellen handelte. Nichts für ungut.
Deine Gedanken konnten mir sehr wohl weiterhelfen... Auch Dir danke ich für Deine Zeit, Seth. Herzliche Grüße auch an FlicFlac
Harry

 

Spannender fände ich, wenn Du den Horror langsamer kommen ließest und mehr zeigtest, wie sich das Fremde verhält und angreift – und vor allem, warum es überhaupt angreift. Der Typ scheint mir einfach sinnlos derart übel zugerichtet worden zu ein, und man fühlt deswegen nicht so richtig mit ihm.
Genau. Die Gewalt kommt sehr ohne nachvollziehbare Motive daher. Es handelt sich aber nicht um irgendwelche Raubtiere (und selbst die hätten ein Motiv, nämlich Hunger), sondern um indigene humanoide Bewohner. Daher wirkt das xenophob. Ersetze die durch die Viecher aus aus "Aliens - die Rückkehr", dann ist das anders getüncht.


Xenophob – Dein Ernst? Du wirfst mir doch nicht wirklich Fremdenfeindlichkeit vor, wenn ich ein paar möglichst hässliche, gefährliche und sich seltsam gebärdende Eingeborene entwerfe, die einem Trupp von schlicht gestrickten Eindringlingen zeigen, wo der indigene Hammer hängt?
Ich werfe nicht dir Fremdenfeindlichkeit vor, sondern sage, in deinem Text wirkt das so. Die Brutalität, die du diese 'Leute' ausleben lässt, hat kein Motiv.
Du sagst, es soll Trash sein, okay, das erklärt ein bissl was. Ich sag dir nur, wie es auf mich gewirkt hat.


Die Sache mit den abgefressenen Armen werde ich wahrscheinlich streichen, obwohl das gute Bilder fürs Kopfkino sind...
Die Szene an sich würde ich nicht streichen, die hat schon 'Wirkung', nur das Wort 'praktisch' passt da nicht, finde ich.
Es sollen keine neuen Kolonien entstehen, sondern ein Tourismuskonzern wittert eine Möglichkeit, Kohle zu scheffeln.
Oder so, für mich kein großer Unterschied ;)

 

Hallo Fugu,
sorry, hat ein bißchen gedauert.
Ich habe das Ding jetzt gründlich überarbeitet. Einiges gestrichen, vieles hinzugefügt, unter anderem Aussehen der 'Wilden', wenn man so will und ihrer 'Hunde'.

Für die Hunde könntest Du dir andere Lebensformen ausdenken, so dass man den fremden Planeten spürt.
Fremdartig genug,hoffe ich mal.
Vielleicht möchtest Du etwas ganz anderes aussagen, was ich noch nicht verstanden habe, zum Beispiel Reisegesellschaften
Trifft's ungefähr. Planetentourismus, Hotelketten etc.
Jedoch empfand ich die Geschichte insgesamt nicht holprig oder langweilig.
Zur Abwechslung mal was positives. Danke dafür.
Vor ... kommt ein Leerzeichen (an mehreren Stellen).
Danke auch dafür,Fugu. Habe ich korrigiert. Ärgerlich.

Und natürlich habe ich versucht, diese Leute nicht mehr so als Vollhonks und Amateure dastehen zu lassen. Das war ja ein Hauptkritikpunkt in fast allen Kommentaren. Zu Recht, wie ich sagen muss.

Keine Ahnung, ob jemand Notiz von der Überarbeitung nimmt. Ich habe mir Mühe gegeben, die Story ein bißchen geschmeidiger und lesefreundlicher zu machen.

Anregende Kritik, Fugu. Herzlichen Dank
Harry

 

„Also gut…wir waren gerade mal ein paar Minuten aus der Fähre raus. Vertraten uns die
Beine. Ich hatte mich in die Büsche geschlagen zum Pinkeln
, da hör ich sie. Ein gewaltiges Summen. Ich bin kein Biologe, aber als ich die Dinger sehe, hab ich sofort gedacht, das sind Schnecken. Fingerdick würd ich sagen, tausende. Geflügelte Schnecken, stellt euch das mal vor … Haben sich auf uns gestürzt und … meine Güte …“
Auf seiner Stirn hatte sich ein feiner Schweißfilm gebildet.
„Andrej haben sie fast die Arme abgefressen.“
Er holte tief Luft. „Ich hab ihm sofort gesagt, T-Shirt ist keine gute Idee, denk an die Mücken auf Harbour Drei … Aber er hat nur gelacht. Ihr kennt ihn ja.

Und natürlich habe ich versucht, diese Leute nicht mehr so als Vollhonks und Amateure dastehen zu lassen. Das war ja ein Hauptkritikpunkt in fast allen Kommentaren. Zu Recht, wie ich sagen muss. Keine Ahnung, ob jemand Notiz von der Überarbeitung nimmt. Ich habe mir Mühe gegeben, die Story ein bißchen geschmeidiger und lesefreundlicher zu machen.
Wo denn bitte hast du aus dem Honks-Trupp Experten gemacht????
Sorry, für mich ist das die gleiche Hornochsentruppe geblieben -
lies nur mal ganz entspannt die markierten Stellen.
;)

 

Hallo Harry,

Vorab fand ich die Geschichte angenehm zu lesen. Der Plot ist nicht besonders neu -
Ich verstehe es so, dass diese Schnecken andere Lebewesen übernehmen und dann steuern und dass auch der Maat eine abgekriegt hat.

Die Überraschung am Ende fand ich gelungen, habe ich nicht kommen gesehen. Problematisch finde ich den großen Sprung, einmal vom Maat und seiner Geschichte und dann zu Vera Dillinger - hier sind sie "zu weit auseinander" - so sehr die Entwicklung nachher tragisch ist, mir würde es gefallen, wenn der Maat bei ihnen, also im Turm wäre, damit ich mir vorstelloen kann, wenn die Schnecken als nächstes drann kriegen - ausgleichende Gerechtigkeit ;)

Der Blick vom 82. Stockwerk des Dorff-Towers war atemberaubend. Die Stadt glänzte nach dem kurzen Regen.
Hier war ich kurz draußen, wusste nicht, wo der Turm ist, da fände ich ein paar Sätze gut, um alles zu verorten - wie gesagt, ich hätte das Raumschiff davor geparkt ;)

Auch ich fand generell das Vorgehen der Crew am Boden nicht allzu professionell- da könntest du vielleicht auch noch eine Erklärung hinzufügen...


Sprachlichte Details:

Morris‘ Körper war mit Wunden und Hämatomen übersät.
guter Anfang, trotdem fand ich die ersten Zeilen etwas ungelenk - vielleicht wäre da eine genauere Beschreibung hilfreich - Ich vermute, dass sie vor allem auf sein Gesicht sehen
Dazu kamen diverse Brüche beider Unterarme.
Die gebrochenen Arme könntest du sprachlich drastischer ins Licht rücken (heruasstehende Knochenspitze, Unterarm im rechten Winkel nach ausßen stehend, ein bisschen Splatter halt ;)
Es tut ihm gut. Er hat Schlimmes Durchgemacht und freut sich einfach, das er noch lebt.“
Diese einfache Sprache klingt für mich nicht nach Arzt - und das Einfach würde ich durch ein sicherlich ersetzen, als zeichen, das er es vermutet - könnte ja sein, dass er mit sochen Wunden lieber tot wäre

Ihr wollt also wirklich da runter? Ich hoffe, ihr habt euch das gut überlegt. Ich würd’s für kein Geld der Welt noch mal machen. Auf keinen Fall. Wisst ihr eigentlich, auf was ihr euch einlasst? Schätze, ihr habt den Film gesehen
Einmal klingt, da runter nach Höhle und wenn sie den Film gesehen haben, warum muss er ihnen das alles erzählen? Für die Geschichte logischer wäre es, wenn es eben keinen Film gibt und nur eine einzige (vielleicht unglaubwürdige) Zaugenaussage

Zum weiteren Verlauf fand ich es recht flüssig und bezüglich Spannungsaufbau auch recht gut gelungen, bis eben zu dem Bruch mit dem Sprung zum Dorff Tower - ist das jetzt ein Zufall das Dr Dorff auch so heißt???

lg
Bernhard

 

Hallo Harry,

so gefällt mir die Geschichte schon viel besser.

Folgendes noch:

„Mac …Leo …Setzt euch.
"Mac ... Leo ... Setzt euch,

Das habe ich noch gefunden.

„Wie meinst du das? Aufgeräumt?“fragte Mac.
... Aufgeräumt?", fragte Mac.
‚Ich glaub‘ das sind sie‘ flüsterte Bohannon.“
... sie´, flüsterte ...
„Aus den Borsten?“ wollte ich wissen.
?",
Einige hatten so ‘ne Art Hunde dabei, mit zerfransten Ohren, ...
Die Hundeähnlichen passen so besser, finde ich.
„Schluck Wasser?“ Mac, die sorgende Oberschwester.
Hier stimmt etwas nicht.
„Wie groß war die Besatzung der ARGO?“ „Dreiundfünfzig
Absatz nach ARGO?"
„Stimmt- aber diese Wilden sind dort überall.
Anstelle von - ein Komma!
Mist. Er kriecht zurück. Als er sich aufrichtet, spürt er unter seiner rechten Handfläche etwas spitzes, scharfes.
Spitzes, Scharfes.
Dornenhecke. Warum wird mir auf einmal so warm? Irgendwer sitzt in meinem Kopf und macht sich zu schaffen… er ritzt mir Warntafeln an die Innenseiten meines Schädels – ‚Du sollst Vater und Mutter ehren, sonst…‘
Leerzeichen vor ...
laden sie ihn - einfache Dosis dürfte reichen.“

Viele Grüße und noch einen schönen Restsonntag
Fugu

 

Hallo Bernhard, Hallo Fugu
Freut mich,das ihr auch was Gelungenes an der Story entdeckt habt

so gefällt mir die Geschichte schon viel besser.
Dann hat sich die Flickschusterei ja gelohnt. Danke dafür.
Vorab fand ich die Geschichte angenehm zu lesen.
Mehr kann man kaum verlangen
Die Überraschung am Ende fand ich gelungen, habe ich nicht kommen gesehen.
Das ist natürlich sehr schön.
Einmal klingt, da runter nach Höhle
Sie befinden sich ja wieder auf der ARGO und umkreisen den Planeten, auf den sie hinuntersehen können.
Problematisch finde ich den großen Sprung, einmal vom Maat und seiner Geschichte und dann zu Vera Dillinger
Einfach ein Schnitt, wie in einem Film. Natürlich ist das eine Kurzgeschichte, aber
warum nicht einen Szenenwechsel einbauen?
Zum weiteren Verlauf fand ich es recht flüssig und bezüglich Spannungsaufbau auch recht gut gelungen, bis eben zu dem Bruch mit dem Sprung zum Dorff Tower - ist das jetzt ein Zufall das Dr Dorff auch so heißt???
Dies ist bereits die dritte Story, in welcher der Name Dorff auftaucht. Zum ersten Mal in 'Der schreiende Robot' und dann in 'Cassandroid'.
Der Doktor ist ein Nachfahre des berühmten Erfinders, nach dem der Turm benannt wurde.
Auch ich fand generell das Vorgehen der Crew am Boden nicht allzu professionell- da könntest du vielleicht auch noch eine Erklärung hinzufügen...
Du hast natürlich recht. Das sind halt Leute, die zum xten Mal auf einem fremden Planeten landen.
Und wo sich Routine einschleicht ...
Ich verstehe es so, dass diese Schnecken andere Lebewesen übernehmen und dann steuern und dass auch der Maat eine abgekriegt hat.
Aha. Auf die Idee bin ich überhaupt nicht gekommen.
Ich sehe den Speichel der monströsen Wesen als Überträger einer Art Seuche an.

Herzlichen Dank für's kommentieren, Bernhard.
Harry

 

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