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Der Drache

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31.08.2004
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Der Drache

'So ein Mist! Worauf habe ich mich da bloß eingelassen?
Ist es das wirklich wert, sein Leben für eine Prinzessin aufs Spiel zu setzen, die ich nicht mal richtig kenne?
Zugegeben, hübsch ist sie ja, die Prinzessin Sionine. Aber hätte es nicht auch etwas anderes sein können, um seine Liebe zu beweisen? Zum Beispiel ein Liebesgedicht, oder ich hätte ihr auch etwas Schönes im Mondenschein singen können. Aber nein, das ist ja alles nicht gut genug für die Prinzessin Sionine, eine Prinzessin braucht als Liebesbeweis eine Drachenschuppe und einen Drachenzahn und als ob das nicht schon genug wäre, nein auch noch die Schwanzspitze vom Drachen. Na ja, und der Drache wird mir das alles ja wohl nicht freiwillig geben...'
Prinz Leon schreckt aus seinen Gedanken hoch, er steht direkt vor der Drachenhöhle.
"Da wären wir. Na ja, dann auf in den Kampf." Prinz Leon steigt von seinem Pferd, nimmt sein Schwert in die Hand und marschiert mutig in die Höhle. Er sieht kaum die Hand vor den Augen. „He, Dache! Komm raus, ich mach dich fertig!“, ruft Prinz Leon, um sich selbst Mut zu machen. Als Antwort hört er ein lautes Brüllen. Prinz Leon beschließt, zukünftig lieber die Klappe zu halten. Langsam geht er tiefer in die Höhe, aber jetzt wesentlich vorsichtiger als zuvor.
Plötzlich steht er in einer großen Höhle, die durch Spalten in der Decke hell erleuchtet wird. In der Mitte der Höhle sitzt auf einem großen Berg Gold ein riesiger roter Drache. Der Drache schaut Prinz Leon mit seinen gelben Augen direkt an, über seinen riesigen Nasenlöchern kräuselt sich Rauch. „ Seid gegrüßt edler Prinz! Mein Name ist Waslu, der Rote Drache. Was ist Euer Begehren?“ Prinz Leon verschlägt es die Sprache. `Seit wann können Drachen sprechen? Wie soll ich denn so einen Drachen umbringen.´ „Na ja,“ fängt Prinz Leon unsicher an, „wie soll ich Dir das sagen, ich bin eigentlich hier um Dich zu töten. Nimm das nicht persönlich. Ich brauche eine Schuppe, einen Zahn und eine Schwanzspitze von Dir, als Brautgeschenk, damit ich meine Prinzessin heiraten kann.“
Der Rote Drache fängt an zu lachen, dabei kommt ihm ein ganzer Schwall Rauch aus dem Maul und kleine blaue Flämmchen züngeln aus seinen Nasenlöchern. „Du willst Dich doch nicht etwa unnötig in Gefahr bringen, oder? Du könntest sterben, wenn Du versuchst mich zu töten!“ `Sehr witzig, das hätte ich jetzt nicht gedacht! Der Drache ist wirklich sehr komisch!´ denkt Prinz Leon ärgerlich. „Was bietest Du mir dafür, dass ich Dir das gebe, was Du für Deine Prinzessin haben möchtest?“ fragt der Drache Prinz Leon. „Wiiiee? Wie meinst Du das? Du würdest mir deine Schwanzspitze, eine Schuppe und einen Zahn von Dir freiwillig geben?“ fragt Prinz Leon jetzt völlig verwirrt. Das kann er sich nun beim besten Willen nicht vorstellen.
„Na ja", sagt der Rote Drache und sieht dabei aus als würde er grinsen, „ich mache das schon seit 900 Jahren so. Alle Prinzen, die heiraten möchten, kommen hier her um die Schuppe, den Zahn und die Schwanzspitze für ihre Angebetete zu holen. Bis jetzt konnten wir uns immer einigen. Was glaubst Du denn, woher der riesige Goldberg kommt, auf dem ich sitze?“
„Aber der Schwanz und ..?“ Der Drache fällt dem Prinzen ins Wort „ Das ist alles kein Problem. Der Schwanz wächst nach, wenn man ihn abschneidet, und ich merke kaum etwas davon, ich verliere alle 50 Jahre meine Zähne und bekomme dann wieder neue, ich sammle sie immer für die Prinzen, die mich besuchen kommen, und Schuppen habe ich nun wirklich genug!“
Prinz Leon muss jetzt auch lachen, er ist doch ziemlich erleichtert, dass er keinen Drachen töten muss, so ist ihm das viel lieber. Prinz Leon gibt dem Drachen die Goldknöpfe seiner Jacke und seinen Smaragdring und erhält dafür den Drachenzahn, die Drachenschuppe und die Schwanzspitze des Drachen.
Prinz Leon verabschiedet sich fröhlich von dem Drachen und reitet dann zufrieden und glücklich über den gelungenen Tag in den Sonnenuntergang zu seiner Prinzessin

 

Hallo Monika,

erstmal willkommen auf kg.de. ;)
Jetzt weis ich endlich, wie die Drachen zu ihrem Schatz kommen. :D Die Pointe ist gut, wenn auch nicht wirklich überraschend.
Ich glaube nicht, das der Prinz erzählen wird, wie er wirklich an die Sachen gekommen ist. :Pfeif:

Gruß
Shinji

 

Hallo Monika,

also, zum Zweiten. Wieder erst einmal das Textzeugs, sonst hab ich alles vergessen...

`So ein Mist! Worauf habe ich mich da bloß eingelassen?
Da hast du ein komisches Apostroph zu viel. Der Satz erinnert mich doch sehr an die erste Geschichte, die ich gelesen habe - wieder sind es rhetorisch gedachte, flache Fragen.

um Beispiel ein Liebesgedicht, oder ich hätte ihr auch etwas Schönes im Mondenschein singen können
etwas ist ein unbestimmter Artikel, also ein Kollege von "der, die, das"

Aber nein, das ist ja alles nicht gut genug für die Prinzessin Sionine, eine Prinzessin braucht als Liebesbeweis eine Drachenschuppe und einen Drachenzahn, und als ob das nicht schon genug wäre, nein, auch noch die Schwanzspitze vom Drachen.
Hier ist mir der Satz entschieden zu drachig.

Na ja, und der Drache wird mir das alles ja wohl nicht freiwillig geben ....´
Erstens, drei Punkte reichen - zweitens, vor die drei Punkte kommt keine Leertaste, meine ich jedenfalls - hab das noch nie so gelesen, und drittens ist da so ein nerviges Apostroph. Warum nimmst du nicht die Apostrophs, die auf der großen Raute # sind, die sind viel schöner? =)

Prinz Leon schreckt aus seinen Gedanken hoch, er steht direkt vor der Drachenhöhle.
Bis hierhin und nicht weiter dachte ich eigentlich an einen Ich-Erzähler, so wie in dem anderen Text

He, Dache! Komm raus, ich mach dich fertig!“, ruft Prinz Leon, um sich selbst Mut zu machen.
"bei nachgestellter Wörtlicher Rede immer ein Komma nach dem Ausrufe- oder Fragezeichen!", sagte vita

Prinz Leon beschließt, zukünftig lieber die Klappe zu halten.

Langsam geht er tiefer in die Höhe, aber jetzt wesentlich vorsichtiger als zuvor.
Plötzlich steht er in einer großen Höhle, die durch Spalten in der Decke hell erleuchtet wird.
Zähl mal durch, wie oft du in den paar Sätzen das Wort "Höhle" verwendest. Da lassen sich ruhig Entsprechungen finden.

In der Mitte der Höhle sitzt auf einem großen Berg Gold ein riesiger roter Drache. Der Drache schaut Prinz Leon mit seinen gelben Augen direkt an, über seinen riesigen Nasenlöchern kräuselt sich Rauch.
Die tausendste Dopplung von "Höhle", eine Dopplung von "Drache" und eine von "riesig". Generell finde ich (und die meisten anderen Leute mit mir) Wortdopplungen stilistisch unschön, auch rhetorisch gewollte Dopplungen, wenn sie übertrieben werden, hier liest es sich eher ungeschickt.

„Seid gegrüßt, edler Prinz! Mein Name ist Waslu, der Rote Drache. Was ist Euer Begehren?“
Tja, mein Name ist vita, die Mensch =)

Prinz Leon verschlägt es die Sprache. `Seit wann können Drachen sprechen? Wie soll ich denn so einen Drachen umbringen.´
Wenn der Sprecher/Handelnde wechselt, solltest du einen neuen Absatz anfangen. Du kannst Gedanken auch ganz einfach kursiv schreiben, das tun viele namhafte Verlage, das liest sich gewohnter als diese komischen Apostrophe (die schreibt man im Elbischen und Französischen und so übers E übrigens :))

„Na ja“, fängt Prinz Leon unsicher an, „wie soll ich Dir das sagen, ich bin eigentlich hier, um Dich zu töten.
Infinitive mit "zu" werden durch Kommata abgetrennt

„Du willst Dich doch nicht etwa unnötig in Gefahr bringen, oder? Du könntest sterben, wenn Du versuchst mich zu töten!“ `Sehr witzig, das hätte ich jetzt nicht gedacht! Der Drache ist wirklich sehr komisch!´
Der Drache wirkt auf mich authentisch, nicht irgendwie gekünstelt oder so. Die Reaktion des Prinzen dagegen ist blass und unausgefeilt, du verschenkst schöne Möglichkeiten zur Charakterisierung. Hat der Prinz gar nicht darüber nachgedacht, dass er sterben könnte, oder wie er den Drachen besiegen könnte? Oder schlottern ihm die ganze Zeit schon die Knie und er sieht sich schon als Roast Beef? Alles Möglichkeiten, ihn dem Leser näher zu bringen.
Außerdem solltest du immer noch neuer Sprecher, neuer Absatz befolgen

Alle Prinzen, die heiraten möchten, kommen hierher, um die Schuppe, den Zahn und die Schwanzspitze für ihre Angebetete zu holen.

Was glaubst Du denn, woher der riesige Goldberg kommt, auf dem ich sitze?“
Schön, den Drachen mag ich =)

Der Drache fällt dem Prinzen ins Wort: „Das ist alles kein Problem, der Schwanz wächst nach, wenn man ihn abschneidet, und ich merke kaum etwas davon, ich verliere alle 50 Jahre meine Zähne und bekomme dann wieder neue, ich sammle sie immer für die Prinzen, die mich besuchen kommen, und Schuppen habe ich nun wirklich genug!“
Sehr verschachtelter Satz, vielleicht machst du ein paar mehr draus?
Wenn du versuchst, zu erkennen, wann ein Nebensatz etwas charakterisiert "die Prinzen, die mich besuchen kommen" und ihn dann durch Kommata abtrennst, ist das leichter für alle Beteiligten. Außerdem kann ich dir die Word-Autokorrektur ans Herz legen =)

So, zum Gesamten - netter kleiner Text, überhaupt nicht verwirrend. Die Pointe ist zwar nicht sonderlich überraschend, und der Sprachstil eher kindlich (gerade die letzten paar Sätze in ihren zusammenfassenden Wiederholungen), aber das macht mir nichts.

Ich finde, dieser Text kann auch gut in Kinder stehen (und wird da vielleicht sogar besser gewürdigt). Wenn ich ihn dahin verschieben soll, einfach eine PM an mich oder eine Bitte hier im Thread - ansonsten, hier kann er auch gern bleiben... ist ja immer noch deine Entscheidung.

Insgesamt hab ich die Geschichte aber gern gelesen, auch, wenn sie genau so sehr wie dein anderer Text an der etwas großväterlich-berichtenden Art klingt, mit der du die Sätze glatt geschliffen hast. Daran könntest du arbeiten, so fühle ich mich als erwachsener Leser unterbewusst bevormundet, weil mir weniger Informationen zugetraut, ich sozusagen entmündigt werde...

gruß
vita
:bounce:

 

Hallo vita,

danke für die Tips.

Du kannst die Geschichte gerne zu Kinder verschieben, hatte ich mir zwischenzeitlich auch schon überlegt.

Viele Grüße

Monika

 

Tja - auf Wunsch der Autorin von Fantasy nach Kinder verschoben =)

 

Hallo Monika,

ich finde, es war eine gute Entscheidung, die Geschichte hierher zu verschieben, denn es ist meiner Meinung nach eine Kindergeschichte. Und zwar eine gute! Die Hinweise von vita solltest du zwar durchaus ernst nehmen und daraufhin die Geschichte noch etwas stilistisch und grammatikalisch überarbeiten. Aber die Idee ist witzig, du hast sie gut umgesetzt, und ich finde, es macht die Geschichte lebendig, dass der Prinz teilweise Selbstgespräche führt.

Liebe Grüße

Andrea

 

Hi Monika!

Hat auch mir gut gefallen. Stilistisch zwar noch zu überarebeiten, aber mit netter Grundidee und insgesamt doch guter Umsetzung. Schön, dass der Text hier gelandet ist. Gern gelesen, nett für zwischendurch, wirkt lebendig und plastisch.

schöne Grüße
Anne

 

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