Was ist neu

Der hier geht aufs Haus

Seniors
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31.10.2003
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Der hier geht aufs Haus

„Wahrlich ein bescheidenes Wetter, das Sie da mitgebracht haben, Mister.“
Der Fremde befreite sich von seinem nassen Trenchcoat und legte ihn über einen der Barhocker.
„Ich dachte schon, heute würde keiner mehr kommen.“
Sein Gegenüber setzte sich umständlich und legte die Arme auf den Tresen.
Harold musterte ihn, während er an einem Glas polierte. Die langen, strähnigen Haare verdeckten den größten Teil des Gesichtes.
„Erst mal was zum Aufwärmen, Mister?“
Der Mann fuhr sich durchs Gesicht und legte die Haare nach hinten. Harold schätzte ihn auf Mitte dreißig.
„Geben Sie mir ein Bier.“ Die Stimme klang rau, gar nicht passend zu dem doch recht jugendlichen Gesicht.
„Kommt sofort, Mister.“
Während Harold den Zapfhahn betätigte, ließ er seinen Blick durch die leere Kneipe schweifen. Eigentlich hatte er gleich schließen wollen, denn wenn bis jetzt niemand gekommen war, würde es sich auch nicht ändern.
Der Regen peitschte gegen die Scheiben, und ab und an war das Heulen des Sturms zu hören.
„Sind Sie neu in der Stadt, Mister?“
Der Fremde hob den Kopf. „Ja, neu“, murmelte er.
Auch das noch, dachte Harold, da kommt tatsächlich noch jemand zu dieser unchristlichen Zeit, und dann ist er so gesprächsfreudig wie ein nichtssagender Zeitungsausschnitt.
Aber vielleicht konnte Harold ihn ja überzeugen, wenigstens ein paar Dollar hier zu versaufen. Man musste nur herausfinden, was den armen Kerl bedrückte. Wahrscheinlich Liebeskummer.
Die Gäste, die irgend einen Ärger mit ihrer Liebsten hatten, waren anfangs immer stumm; doch wenn der Alkohol erst mal ihre Blutbahn erkundet hatte, dann plapperten sie wie alte Waschweiber. Manchmal brachen sie sogar tränenüberströmt auf dem Tresen zusammen. Dann konnte Harold immer seinen gönnerhaften Spruch ablassen: „Der hier geht aufs Haus.“
Und wenn sie dann erst mal mit dem harten Zeug angefangen hatten, dann saßen die Dollar locker.
„Seltsam, dass sie nichts von dem Unwetter gesagt haben“, versuchte es Harold noch einmal. „Von woher kommen Sie, Mister?“
„Salt Lake.“
„Oh, ein schönes Stück.“ Harold schob das Bier rüber. „Und was treibt Sie hierher nach Curnie Falls?“
Der Fremde nahm das Bier, hielt es vor sein Gesicht, als wolle er es hypnotisieren. „´ne private Sache.“
Ha! Harold hatte es gewusst. Private Sachen waren immer Frauenprobleme. Der Abend würde sich also doch noch lohnen.
Durch den Regen hindurch vernahm Harold ein tiefes Grollen.
„Da steht uns ein gewaltiges Gewitter bevor.“ Er griff wieder nach dem Glas und fing an zu polieren. „Ich hoffe nicht, dass Sie heute noch weiter müssen.“
Nein, das hoffte Harold wirklich nicht; er hoffte auf seinen Spruch.
„Werden Sie hier in C. Falls übernachten, Mister?“
„Nein.“
Ein ungutes Gefühl beschlich Harold. Sollte er vielleicht jetzt schon mit seinem Spruch aufwarten? Was, wenn der Fremde doch nur bei dem einen Bier bleiben würde? Dafür lohnte sich ja noch nicht einmal der ganze Aufwand. Normalerweise könnte er jetzt vor dem Fernseher sitzen und sich das Spiel der Red Sox ansehen. Aber höchst wahrscheinlich wäre der Empfang bei diesem Wetter eh gestört.
Wieder donnerte es in weiter Ferne.
„Darf man fragen, welcher Art ihre private Sache ist?“ Harold ging in die Offensive.
Der Fremde verzog das Gesicht zu einem Grinsen, sagte aber nichts.
Nach einer Weile murmelte er: "Ich bin auf der Suche nach etwas."
Harold grinste innerlich; gleich würde er ihn soweit haben. Bis jetzt hatte er es noch immer geschafft, seine Gäste zum Plaudern zu verleiten. Und Plaudern hieß Dollars.
"Sie suchen jemanden hier in C. Falls?"
Der Fremde blickte auf das Glas. "Etwas. Ich suche etwas."
Harold machte eine künstlerische Pause; das war wichtig, der Gast durfte nicht den Eindruck erhalten, man wolle ihn aushorchen. "Darf man erfahren, was dieses Etwas ist?"
Er blickte auf die Haarsträhnen, die seinem Gegenüber wieder ins Gesicht gefallen waren.
"Die Wahrheit."
Harold grinste. Eine Frauengeschichte! Seine Alte war ihm fremdgegangen und jetzt wollte er die Wahrheit herausfinden. Der Abend würde sich lohnen.
"Vielleicht kann ich Ihnen ja helfen, Mister. Ich meine, wenn Sie quatschen wollen ...“ Harold griff nach der Flasche Hochprozentigem.
„Der hier geht aufs Haus.“
Sein Gegenüber nahm das Glas, betrachtete es einen Moment. „Der hier geht aufs Haus“, murmelte er. Dann ließ er den Inhalt auf den Boden fließen.
„Hey!“ Harold stützte seine dicken Arme auf den Tresen. „Wenn Sie hier Ärger machen wollen, dann können Sie gleich wieder verschwinden, Mister.“
Der Fremde grinste wieder und griff nach seinem Trenchcoat.
Harolds Brustkorb hob und senkte sich. Er spürte, wie sein Gesicht rot angelaufen war. Am Liebsten würde er dem Typen seine schöne Fresse polieren. Harold wusste nicht, ob er sauer war, wegen des vergossenen Drinks oder wegen der Tatsache, dass die Dollars heute doch ausbleiben würden. Wahrscheinlich beides. Der Typ sollte sein Bier bezahlen und die Kurve kratzen.
Der Fremde griff in die Innentasche des Trenchcoats, und noch bevor Harold registrierte, dass das silberne Ding eine Halbautomatik war, übertönte der Schuss das Grollen des Donners.
Harold riss die Augen auf; er starrte auf den Fremden, das Licht wurde für einen winzigen Moment auf der Waffe reflektiert. Er sah das Grinsen, und dann setzte der Schmerz ein.
Harold riss die Hand hoch. Vier Finger stierten ihn an; vier Finger und eine blutende Fleischwunde, wo eigentlich sein Mittelfinger hätte sein sollen. Harold schrie.
Der Fremde richtete die Waffe auf Harolds Stirn. „Halt die Klappe, Fettsack!“
Harold verstummte. Ein Irrer! Der einzige Gast, der ihn an diesem beschissenen Abend aufsuchte, war ein irrer Psychopath.
„Und jetzt leg dich auf den Tresen, Fettsack!“ Die Waffe kam näher, berührte Harolds Stirn.
„I... ich soll was?“ Harolds Stimme war ein Wimmern.
„Leg dich auf den Tresen!“
Harold presste die blutende Hand gegen seinen dicken Bauch. Das Hemd war bereits an einer Stelle rot gefärbt.
„Mister ..., wenn Sie Geld wollen ...“
„Du sollst dich auf den Tresen legen!“ Die Stimme des Fremden war so ruhig; so verdammt bedrohlich. „Geh ganz langsam da vorne zur Ecke. Du kannst den Hocker zu Hilfe nehmen.“
Harold wimmerte. Er sah das Telefon am hinteren Ende der Wand.
„Denk nicht einmal daran“, zischte die ruhige Stimme. „Und jetzt LOS!“
Harold würde einfach tun, was dieser Irre von ihm verlangte. Keine Heldentaten. Vielleicht war das seine einzige Chance hier halbwegs glimpflich aus der Sache herauszukommen.
Vorsichtig, die Pistole nicht aus den Augen lassend, ging er auf die Ecke des Tresens zu.
Der Fremde folgte ihm. Mit der freien Hand nahm er einen der Hocker und platzierte ihn so, dass Harold hinaufsteigen konnte.
„Zieh deine Hose aus!“
Harolds Wimmern verstummte.
„Ich jag dir eine Kugel in den Schädel, wenn du nicht sofort deine Hose ausziehst, Fettsack.“ Jetzt war die Stimme laut.
Harold versuchte mit der noch intakten Hand seinen Hosenbund zu öffnen. Als er es geschafft hatte, ließ er sie hinunter. Schamesröte paarte sich mit der alles einnehmenden Panik, die seinen Körper beherrschte. Was hatte dieser Idiot vor? Warum hatte Harold ihm nicht sofort ins Gesicht geschlagen, als er den Drink auf den Boden geschüttet hatte?
„Auch die Unterhose!“, befahl der Fremde und unterstrich das Ganze mit seiner Waffe.
Harold zog auch diese aus. Er sah, wie der Typ grinsend auf seine Männlichkeit starrte.
„Und jetzt da rauf!“
Während Harold mühsam den Tresen erklomm, sah er, wie der Fremde rückwärts zur Tür ging und diese verschloss. Der Sturm schien ihn daran hindern zu wollen; ein Beben durchfuhr das Holz.
Harold saß auf dem Tresen; sein zerschossener Finger schlug Schmerzenswellen in jede Pore seines Körpers. Er spürte, wie Übelkeit in ihm aufstieg.
Wo waren seine klaren Gedanken? Es musste doch irgendeinen Ausweg geben; es konnte doch nicht so enden. Aber seine Gedanken fanden keinen Halt; nichts konnte ihm helfen. Alles war verloren. Er musste versuchen, ihn irgendwie zu beruhigen.
Der Fremde hatte den Tresen wieder erreicht. „Leg dich drauf!“
„Ich soll mich drauf legen?“ Harold stotterte.
Die kalte Öffnung der Waffe schlug gegen seine Stirn. Er konnte das Aufplatzen von Haut spüren.
„Wenn du noch eine meiner Anordnungen hinterfragst, Fettwanst, verteile ich dein schäbiges Hirn auf der Rückwand. Ist das jetzt klar?“ Der Fremde erhob nicht bei einem Wort die Stimme, doch Harold wusste, dass es ihm verdammt ernst war.
Der Fremde setzte sich auf den Hocker, den Harold zum Hinaufsteigen benutzt hatte.
„Mach die Beine auseinander!“
Harold gehorchte. Sollte er hier jemals lebend raus kommen, würde er den Typen bei lebendigem Leibe kastrieren.
Der Fremde schob den Hocker ein wenig zurück. Harold sah die Mündung der Waffe. Er sah die tiefschwarze Öffnung, die genau auf seinen Schritt zielte.
„Ich habe hier noch vier Patronen hier drin. Ich werde dir jetzt Fragen stellen. Bei jeder gelogenen oder ausweichenden Antwort verlässt eine den Lauf. Solltest du viermal lügen, verschwindet die Letzte in deinem Schädel. Ansonsten lasse ich dich am Leben. Zum Finden der Wahrheit sind Lügen nicht sehr hilfreich. Das verstehst du doch sicher, Fettwanst, oder?“
Die Übelkeit breitete sich in Harolds Magen aus. Er wimmerte. „W... was haben Sie vor?“
Der Knall zerriss Harold fast das Trommelfell. Er schnellte hoch, umgriff seinen Oberschenkel. Das Blut spritzte zwischen seinen Fingern hindurch. Er kreischte.
„Ich stelle meine letzte Frage noch einmal: Das verstehst du doch sicher, Fettwanst, oder?“
„Ja! Oh Gott, ja!“ Tränen schossen in seine Augen.
„Leg dich wieder hin!“
Harold gehorchte. Sein durchschossenes Bein zitterte und verteilte das Blut auf die frisch polierten Gläser.
„Am 29. Oktober 1972 betrat ein kleiner Junge spät abends diese Bar. Ist das korrekt?“
Harold wollte schreien: Woher soll ich das wissen? Er wollte losheulen; einfach nur heulen.
„Ja!“, wimmerte er statt dessen. „Wenn Sie es sagen, ist es korrekt!“
„Es geht hier nicht darum, was ich sage. Ich könnte ja auch lediglich etwas behaupten.“
Harold würde gleich durchdrehen. Was für ein Spiel war das hier?
„Dieser Junge fragte nach seinem Vater, Robert Mitchell. Ist das korrekt?“
Harolds Wimmern verstummte. Er spürte, wie sich sein Mageninhalt einen Weg nach oben bahnen wollte. Er schluckte heftig.
„J... ja.“
„Sehr gut. Am Tresen saßen noch weitere drei Männer. Peter Harris, Joseph McClark und Joshua Hill.“
Harold sah seine drei Stammgäste vor sich am Tresen hocken. „Gib mir noch einen.“ Josh grölte.
Harold schenkte grinsend nach.
Der kleine Junge kam auf den Tresen zu.

Harolds Bein hatte das Zittern eingestellt. Das Einschussloch pulsierte.
„Ist das korrekt?“
„Ja“, flüsterte Harold.
„Ich hab dich nicht verstanden, Fettwanst.“
„Ja!“
„Du sagtest dem Jungen, dass sein Vater vor zehn Minuten die Bar verlassen hätte. Ist das korrekt?“
„Ich soll Dad abholen“, sagte der Junge durch den Qualm der Zigaretten hindurch.
„Vermisst hier einer seinen Sohn?“ Harold blickte in die Runde. Die anderen grölten.
„Mein Vater ist Robert Mitchell“, piepste der Junge.
„Rob ist vor zehn Minuten raus, mein Junge. Oder liegt er noch da vor dem Tresen?“ Wieder grölten die anderen.

Harold spürte den kalten Lauf der Waffe an seinem anderen Oberschenkel. „Ja! Ja, das ist korrekt.“
„Peter Harris sagte dann zu dem Jungen, er solle sich auf den Hocker setzen und einen mittrinken.“ Ein ohrenbetäubender Donnerschlag grollte von draußen herein. Harold zuckte zusammen.
„Der Junge hatte Angst und sagte, er werde dann jetzt wieder heim gehen. Seine Ma mache sich Sorgen. Was hast du daraufhin gesagt, Fettwanst?“
„Hey, hast du das gehört, Harold?“ Pete lallte. „Der Kleine schlägt meinen Drink aus.“
Harold blickte auf das ängstliche Gesicht. „Im Wilden Westen wärst du dafür erschossen worden, Junge.“

„Genau das sagtest du, Fettwanst. Was tat Peter Harris daraufhin?“
„Ich... ich weiß nicht genau...“ Harold wollte nichts mehr über diesen Abend wissen. Seine Übelkeit nahm bedrohliche Ausmaße an. Sein Bein begann wieder zu zittern; der Schmerz in seinem Finger wurde stärker.
Der Fremde sprang auf, presste die Waffe gegen Harolds Kniescheibe und drückte ab. Dann setzte er sich wieder hin.
Harolds Kreischen wurde durch den Schwall seines Mageninhalts gestoppt.
„Was tat Peter Harris daraufhin?“
„Im Wilden Westen wärst du dafür erschossen worden, Junge.“
„Ja genau“, lallte Pete. Er griff in seine Jacke und holte einen Revolver hervor.
Harold blickte in die weit aufgerissenen Augen des Jungen.
„Peng!“ grölte Pete. Die anderen lachten.
Harold sah, wie sich die Hose des Jungen verfärbte. Kurz darauf plätscherte es neben seinen Füßen.
„Er hat sich angepisst!“ Josh schlug sich die Schenkel. "Du scheinst ihm ja richtig Angst zu machen, Pete."

„Nachdem sich der Junge vor Angst in die Hosen gemacht hatte, bist du um den Tresen herum gekommen. Dein Atem hat nach billigem Fusel gestunken, Fettwanst. Was hast du dem Jungen gesagt?“
„Ich ... ich ...“
Der Fremde drückte die Waffe gegen Harolds Schienbein.
„Nein! Nein! Ich sagte, er solle sich lieber auf den Stuhl setzen und einen mittrinken. Ich sagte ...“ Rotz lief aus Harolds Nase. „Ich sagte, Pete würde ihn sonst ...“
„Sonst?“
„E... erschießen!“ Jetzt flennte Harold. Schmerz und Scham hatten gewonnen. „Oh Gott, Mister, es ... es sollte doch nur ein Scherz sein.“
„Ein Scherz. Richtig, es sollte nur ein Scherz sein. Nachdem sich der Junge auf den Hocker gesetzt hatte, was hast du da gemacht?“
„Es ... es tut mir doch so leid, Mister.“
Das Eindringen der Kugel in den Schienbeinknochen zerstörte Harolds Kontrolle über seine Blase. Sein Schrei schien unendlich lange zu dauern.
„Ich sagte doch, keine ausweichenden Antworten, Fettwanst. Nachdem sich der Junge auf den Hocker gesetzt hatte, was hast du da gemacht?“
„Ich habe abgeschlossen! Ich habe die verdammte Tür abgeschlossen!“
Harold ging um den Tresen herum. Er spürte die glasigen Augen des Jungen, hörte die anderen lachend grölen. Er griff nach der Flasche.
„Der hier geht aufs Haus, Junge.“

„Wie viel von deinem billigen Fusel musste der Junge schlucken?“
„Drei! Drei oder vier.“
Der Fremde stand auf, stellte sich neben den Tresen und presste den Lauf gegen Harolds Stirn.
„Sieben!“ schrie Harold. „Es waren sieben!“
„Es waren genau sieben. Das ist korrekt. Der Junge kotzte nach dem Siebten auf den Tresen, genau wie du es gerade getan hast, Fettwanst.“
„Scheiße, Junge! Sieh dir diese Sauerei an.“ Harold wich zurück.
„Der gute Schnaps“, lallte Pete.
„Wer soll den Schlamassel jetzt wieder wegmachen?“ Harold griff nach einem Tuch.
„Der, der es gemacht hat, soll ihn wegmachen“, grölte Josh.
McClark war auf dem Tresen eingeschlafen. Das Erbrochene bahnte sich einen Weg zu seinem Gesicht.
„Genau, der, der es gemacht hat, macht es auch wieder weg!“ Pete griff den Jungen. Seine schlaffen Arme baumelten neben dem Körper herab. „Nimm die Gläser weg, Harold. Hier kommt der Putzlappen.“

„Du hast ihnen geholfen, den Jungen auf den Tresen zu heben, Fettwanst. Ist das korrekt?“
„Ja! Wir ... wir waren alle betrunken.“
„Zieht ihm erst die Hosen aus, Jungs. Ich will nicht auch noch seine Pisse auf dem Tresen haben.“
Harold weinte.
„Und nachdem der Junge dann nackt auf deinem beschissenen Tresen gelegen hat, seid ihr geil geworden.“
„Es ... es sollte nur ... ein Spaß sein.“
„Wie", jetzt schrie der Fremde. "Wie sah euer Spaß aus?“
Harold erkannte, dass dessen Augen glasig waren.
„Wie sah euer Spaß aus?“
Der Lauf der Waffe presste sich fester gegen Harolds Stirn.
„Wir ... wir haben ihn gefickt!“
„Wer? Wer alles?“
„Oh mein Gott, es waren alle! Wir haben ihn alle gefickt. Alle außer McClark, der hat alles verpennt.“
„Und nachdem ihr ihn gefickt habt, was habt ihr dann getan?“
„Wir haben ihn raus zum See gefahren und dort hinein geworfen!“
„Vorher! Was habt ihr vorher mit ihm gemacht? Bevor ihr ihn in den See geschmissen habt?“
Harold schrie. „Pete hat ihm in den Schädel geschossen! Oh mein Gott, es tut mir so leid ...“
Der Fremde schloss für einen Moment die Augen. Als er sie wieder öffnete, blickte er in das aufgedunsene Gesicht des Barkeepers.
"Ich habe sie gefunden", flüsterte er.
Harold sah den Fremden an, sah in diese klaren Augen. Er spürte den kalten Lauf der Waffe auf seiner Stirn. Er sah, wie der Mann die strähnigen Haare zurück schob, sah die blasse Narbe auf der Stirn.
„Die hier geht aufs Haus“, sagte der Fremde leise.

 

Hallo Salem!

Ich finde Deine Geschichte spannend und gut erzählt, und habe sie gern gelesen. Ein heikles Thema, das Du hier aufgreifst, aber ich finde es gut und stimmig umgesetzt.

Gerade, daß es Deinem Protagonisten um die Wahrheit geht, und nicht darum, seinem Peiniger dasselbe anzutun, macht die Geschichte für mich glaubhaft.

Lakita schrieb:
Und so stimmig ist dann aus meiner Sicht auch nicht, dass er sich das alles vom Wirt nochmals vorbeten lässt. Würde ein Opfer das verlangen? Würde das Opfer nicht eher verlangen, dass mit dem Täter exakt ! dasselbe passiert?
Dem Opfer ist die Wahrheit, und daß der Täter sie zugibt, wichtiger. Es ist kein »Vorbeten«, sondern eine Bestätigung, in meinen Augen. Vor allem auch deshalb, weil eigene innere Zweifel, sich das womöglich doch alles nur einzubilden, damit restlos beseitigt werden*. Außerdem läßt er ihn ja indirekt dasselbe (was er getan hat nämlich), und dadurch die lang verdrängte Schuld spüren. Ich jedenfalls finde das sehr stimmig so. ;)
*Dazu muß ich ein Stück ausholen: Freud hatte ja dieses, man kann es ruhig so nennen:, Verbrechen begangen, daß er, nachdem er draufkam, wie sehr er mit seinen Entdeckungen immer mehr seinen Vater beschuldigen mußte, seine richtigen Erkenntnisse verworfen hatte und stattdessen behauptete, Kinder könnten sich sowas einbilden, weil sie sich wünschen, sexuell begehrt zu werden (sei es nun vom Vater oder sonstwem). – Verbrechen deshalb, weil daraufhin zahlreichen Opfern nicht geglaubt wurde, die dann, im schlimmsten Fall, aus innerer Verzweiflung den Selbstmord wählten.
Der Vorfall, in dem es in der Geschichte geht, war Anfang der Siebziger, also durchaus passend für die Zeit, in der dieses Denken noch vorherrschend war. Und auch, wenn der Einschuß ein klarer Beweis ist, daß etwas vorgefallen ist, so ist es doch denkbar, daß man dem Jungen versucht hat, einzureden (wenn vielleicht auch mit dem Motiv, ihn zu beruhigen), daß er sich das teilweise sicher in der Erinnerung schlimmer ausmalt usw.
Daher ist die Bestätigung für das Opfer viel wichtiger, als dem Täter dasselbe anzutun. – Mit der Wahrheit kann man leben, wenn man sie kennt.

Was mir nur nicht ganz klar ist, ist der Schluß: Erschießt er ihn da, geht also der Schuß aufs Haus? Oder war ihm das alles genug an Rache und er will jetzt noch einen aufs Haus trinken, und dann vergessen?
Hier fände ich es ehrlichgesagt schlüssiger (und sadistischer :D), wenn er ihn leben läßt. Gerade mit den Schuldgefühlen, die ihn nun so lange quälen sollen, wie der Protagonist darunter gelitten hat – wofür hätte er sie ihm sonst gemacht? Wenn er ihn dann gleich erlöst, war es doch nicht einmal die Hälfte der Rache…

So, ein paar Anmerkungen hab ich noch, die sind weniger sadistisch…;)

»nicht passend zu dem doch recht jugendlichem Gesicht.«
– zu dem recht jugendlichen Gesicht

»dann plapperten sie wie ein altes Waschweib«
– Mehrzahl: wie alte Waschweiber

»„´Ne private Sache.“«
– ´ne private Sache (da der übriggebliebene Teil des Wortes der hintere ist; der großgeschriebene Teil wurde durch den Apostroph ersetzt. ;))

»Harold machte ein künstlerische Pause;«
– eine

»Harold griff nach der Flasche Hochprozentigen.«
– Hochprozentigem (oder nach dem Hochprozentigen)

»Du kannst den Hocker zur Hilfe nehmen«
– zu Hilfe

»Als er es geschafft hatte, ließ er sie herunter.«
– hinunter
Damit Du es bei »Harold ließ auch diese hinunter« nicht wiederholst, könntest Du »ließ auch diese fallen« schreiben. ;)

»Es musste doch irgendeinen Ausweg geben; es konnte doch nicht so enden. Doch seine Gedanken fanden keinen Halt;«
– dreimal »doch«

»„Leg dich drauf!“
„Ich soll mich drauf legen?“ Harold stotterte.«
– würde es schöner finden, wenn sie nicht beide die gleichen Worte wählen, also z.B. könnte Harold auch »Ich soll mich da hinlegen?« fragen, oder der Fremde sagen »Leg dich da hinauf!« (»drauf« klingt hier überhaupt ein bisserl seltsam, find ich)

»Er konnte das Aufplatzen von Haut spüren.«
– fände besser »das Aufplatzen seiner Haut«

»Der Fremde hockte sich auf den Hocker«
– »hockte sich auf den Hocker« ist irgendwie nicht so toll, wie wärs mit »setzte sich auf den Hocker« oder »ließ sich auf den Hocker nieder« oder, wenn Du es eher derber willst vielleicht »machte seinen Arsch auf dem Hocker breit«

»Harold erkannte, dass er mit der Waffe genau auf Harolds Schritt zielte.«
– zweimal »Harold« ist nicht besonders gut gelöst; ich glaube nicht, daß es jemand falsch vestehen würde, wenn Du nur »auf seinen Schritt« schreibst. Aber Du könntest es auch bildhafter beschreiben: Woran erkennt Harold, daß die Waffe auf seinen Schritt zielt?

»Bei jeder gelogenen oder ausweichenden Antwort, verlässt eine den Lauf.«
– den Beistrich (=das Komma) kannst Du löschen

»Wieder grölten die Anderen.«
»hörte die Anderen lachend grölen.«
– die anderen

»Pete lallte.«
– manchmal heißt er Peter, manchmal Pete?

»Die Anderen lachten.«
– die anderen

»es tut mir doch so leid, Mister«
Leid

»Pete griff den Jungen.«
ergriff, würd ich sagen

»„Wie sah euer Spaß aus?“ Jetzt schrie der Fremde.«
– würd ich umstellen, damit man schon vorher weiß, daß er schreit

»Er spürten den kalten Lauf der Waffe«
– spürte


Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hi xadhoom,

Flockig! Das irgendetwas köchelt, ist ja schon klar, wenn man die zwei Grazien in der Bar betrachtet. Allerdings ist natürlich bis zu einem gewissen Punkt nicht klar, in welche Richtung es gehen wird und das macht die Erzählung wirklich gut.
- Es freut mich, wenn ich manchmal noch überraschen kann -


Mosern muss ich dennoch ein wenig: Es wäre wirklich für das Auge ausgesprochen hilfreich, wenn Du die Erinnerungsblöcke durch Absatz vom Text trennst und hier und dort vielleicht auch noch einen zusätzlichen Absatz einfügst. Das macht es noch lesefreundlicher.
- werde ich diesbezüglich noch mal durchgehen -


In Sachen Semikolon gebe ich dir Recht; manchmal baue ich es doch zu oft ein. Werde auch hier noch mal drüberlesen.
Zu den Auslassungspunkten: So viel ich weiß, werden sie nur nach vollendetem Wort abgesetzt. Beispiel: „Ich … ich wollte sagen …“
Wird das Wort als solches unterbrochen, werden die Auslassungspunkte direkt an den Buchstaben angehängt: „I… ich wollte sagen …“
Kann mich da aber auch irren. Vielleicht kann jemand weiter helfen.

Der Rest deiner gefundenen Fehler wird ausgebessert. Vielen Dank nochmal.

Hi Van,

Eigentlich fühle ich mich nutzlos, denn ich kann kaum was hinzufügen, das nicht bereits gesagt wurde.
- stell dich bitte nicht selbst in den Schatten. Freue mich immer wieder, wenn du einen meiner Texte kommentierst. Lege da sehr viel Wert drauf. -


Deine grösste Stärke: Spannung - du reisst den Leser früh ins Geschehen und langweilst ihn nicht.
- ein ganz tolles Lob. Vielen Dank! -


Bezüglich der Ausarbeitung der Charaktere hast du sicherlich Recht. Wenn sich der Leser mit dem Prot identifizieren kann, ist das ganze Geschehen mit Sicherheit nachvollziehbarer. Ich denke aber auch, dass es sehr schwierig ist, eine Charakterdarstellung auf jeden Leser zu beziehen.
Ich werde aber auf jeden Fall einmal versuchen, in meinen nächsten Stories mehr Wert auf Tiefe zu legen.


Zitat:
Sein Gegenüber setzte sich umständlich
Kann man das so sagen? Wenn ja, dann sag mir wie das aussieht.
- ich finde, das kann man sagen. Hab es mir so vorgestellt, dass er erst eine Hand auf den Hocker stützt, dann den Fuß auf die Zwischenstrebe, danach den Hintern auf die Hand, um diese dann darunter wegzuziehen. Jetzt frag mich aber bitte nicht, warum er das so macht …

Zitat:
Auch das noch, dachte Harold, da kommt tatsächlich noch jemand zu dieser unchristlichen Zeit, und dann ist er so gesprächsfreudig wie ein nichtssagender Zeitungsausschnitt.
Es gäbe wesentlich bessere Vergleiche. Es ist doch etwas umständlich, wenn du des Vergleiches wegen erst noch erläutern muss, dass der Zeitungsausschnitt nichtssagend ist, weil es sonst nicht funktionieren würde. Mir fällt als Alternative spontan "wie ein leeres Blatt Papier" ein.
- hier wollte ich eigentlich mit den Worten spielen: gesprächsfreudig und nichtssagend.
Fand es irgendwie witzig und möchte es auch gern drin lassen. -


Zitat:
Sein Gegenüber nahm das Glas, betrachtete es einen Moment. „Der hier geht aufs Haus“, murmelte er. Dann ließ er den Inhalt auf den Boden fließen.
Ich benutze das Daumenhoch-Smilie nie, weil ich allergisch auf es bin, aber hier würde es sogar passen. Der Satz überrascht und erzeugt Spannung. Zudem noch eine schöne Verwendung des Satzes(Titel).
- Vielen Dank! -


Zitat:
Der einzige Gast, der ihn an diesem beschissenen Abend aufsuchte, war ein irrer Psychopath.
Wirklich? Der Psychopath ist irr? Ich hätte gedacht, er wäre völlig normal...
- Scherzkeks! So denkt doch hier der Wirt. Dieses Wortspiel soll doch das eine bekräftigen. Siehe: der weiße Schimmel; der impotente Ochse …


Zitat:
Der Fremde hockte sich auf den Hocker
Denn schliesslich ist der Hocker zum hocken da... - Bringst du die Wortwiederholung weg?
- wird gemacht!!! -

Zitat:
hörte die Anderen lachend grölen.
Da ist ein Wort mehr als überflüssig und du kannst raten welches.
- Da kann ich dir nicht Recht geben. Ich unterscheide zwischen lachen und grölen. Wenn jemand einfach nur lacht, hört es sich anders an als wenn er dabei noch grölt. Oder???
Hm ...?

Vielen Dank für deinen Kommentar und für deine Mühe.


Hallo sim,

Denn abgesehen davon, dass es mir höchst unwahrscheinlich erscheint, dass der kleine Junge nach dem er alkoholisiert, sadistisch missbraucht und mit einem Kopfschuss in den See geworfen wurde, überlebt hat, lese ich es zwar aus den Bemerkungen der anderen, in deiner Geschichte habe ich aber keinen Hinweis darauf gefunden. Was habe ich da übersehen?
- Übersehen hast du nichts. Habe es einfach als Fakt hingestellt, dass der Junge überlebt hat. Die meisten Kopfschüsse sind zwar tötlich, aber einige auch wieder nicht. Und wenn er in den See geschmissen wurde, kann er das auch überleben.
Nun gebe ich dir Recht: Was passierte danach? Denke, sie haben ihn aus dem See gefischt. Mit Sicherheit kam er in ein Sanatorium. Die durchgeführte Untersuchung ergab nichts, denn der Wirt und die drei Anderen sagten natürlich aus, dass niemand die Gaststätte betreten hatte.
So würde ich mir den Hintergrund denken. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass er für den Plot meiner Story nicht zwingend notwendig ist. Klar wäre die Geschichte aufgefüllter, vielleicht auch logischer, aber ich wollte hier ja nur eine kurze Momentaufnahme bringen: Der geschändete Junge kommt nach Jahren in die Stadt zurück und versucht herauszubekommen, was alles genau an diesem Abend passiert ist.
Vielleicht litt er eine ganze Zeit lang an Amnesie; erinnerte sich dann wieder, wie er die Bar betreten hatte, wie die Gäste und der Wirt ihn betrunken gemacht haben. -


Was das Challenge Thema betrifft, mogelst du dich (wie fast alle) ein bisschen um die Bedingungen, leider aber eben auch um deren Logik. Denn ein abgelegener Gasthof wäre sicher für einen kleinen Jungen, der seinen Vater abholen soll nur schwer zu erreichen.
Aber selbst wenn das zu schaffen sein sollte, bliebe die Frage, warum haben sich Vater und Sohn unterwegs nicht getroffen. Sie müssen sich doch entgegengekommen sein.
Und wer hat den kleinen Jungen geschickt? Ich nehme an, die Mutter. Sie muss ihm irgendwann hinterher gegangen sein, erst recht, als der Vater vielleicht schon zu Hause war.
- abgelegen kann doch auch am Rande des Ortes bedeuten. Hab ich mir zumindest gedacht.
Der Vater, der etwa zehn Minuten vorher das Lokal verließ, kann durchaus einen anderen Weg gegangen sein (vielleicht lag er auch irgendwo, sich übergebend, hinter einer Hecke …)
Die Mutter hat den Jungen geschickt, das hatte ich mir auch gedacht. Und sicherlich hat sie sich später auch auf den Weg gemacht, als er nicht nach hause kam (oder der Mann allein). Doch da war schon alles zu spät …

Ok, das ist nur meine Meinung.
... die mir immer sehr wichtig ist ...

Sie ist sicherlich hart angesichts der Tatsache, dass du die Spannung geschickt aufbaust, den Handlungsablauf stringent erzählst und dich millieugerecht ausdrückst. Alles Positiva, die ich sehr wohl sehe.
Nur mit der Gesammtkonzeption habe ich leider ein Problem.
- Vielleicht konnte ich ja einige deiner Fragen klären. Mir ist allerdings das Problem durchaus bewußt, welches du hier angeschnitten hast. Aber du hast auch Recht, dass der gesamte Hintergrund die eigentliche Spannung (falls sie denn vorhanden ist) zurück stellen würde. Und das wollte ich hier eigentlich nicht. -


Danke aber auch dir ganz herzlich für deinen Kommentar und deine Mühe.


Hallo Hagen,


Lieber ließ ich mich von deiner Geschichte und ihrer nervenzerreißenden Atmosphäre fangen. Mag sein, dass ich ein Faible für kühl erzählte Rachegeschichten(KillBill, Oldboy etc.) habe, aber ich war vom ersten Abschnitt an gefesselt.
- Das finde ich schön!!!

Und bei deiner Story küsste mich dann die Inspiration (und so soll es hier auf KG.de ja auch sein, finde ich ) und ich schrieb einen eigenen Text.
- das macht mich mächtig stolz

Vielen Dank für deine Mühe.


Insgesamt muss ich mich noch mal bei euch allen entschuldigen für die verspätete Rückantwort. Da mir eure Kritik sehr am Herzen lag, wollte ich während meiner Krankheit nicht einfach so drüber fliegen.

Euch allen einen lieben Gruß! Salem

 

Hi cbrucher, hi Goldene Dame, hi Susi,


@cbrucher

Die Geschichte ist spannend, sicher. Aber ich muß mich Van Horebekes Wunsch anschließen, daß den Charakteren etwas abgeht. Zumal ich den Rächer als etwas zu cool empfinde, so Auge in Auge mit seinem Peiniger. Hat er keine Zweifel, überkommt ihn nie wirklich unkontrollierbare Wut?
Nö ... Es ist halt sein Charakter, dass er so handelt. ;)

Wenn Du es nicht zu einer Vergewaltigung kommen lassen willst, in Ordnung. Allerdings halte ich die Begründung, der Rächer sei nicht homosexuell dafür für nicht zulässig. Es ginge ja nicht um die Befriedigung sexueller Wünsche, sondern um Macht über den anderen. Wäre also durchaus denkbar. Obwohl ich es im Text nicht vermisse.
Also ich könnte es noch nicht einmal, um Macht auszukosten. Und Macht hat er doch so auch über Harold.


Den Anfang, die Gedanken des Wirts halte ich nicht für zu ausführlich. Vielleicht hast Du aber auch schon Kürzungen vorgenommen. So wie er sich mir präsentiert hat, empfand ich ihn als gut.
ein wenig habe ich gekürzt. Meist Wortwiederholungen; freut mich aber, dass dir der Anfang so wie er jetzt ist gefällt. Danke!

Noch eine Anmerkung (off-topic): Bist Du Genesis-Fan? "A well-known Bognor restaurant-owner disappeared early this morning."
Kenne zwar Genesis, nicht aber diesen Song. Hat er was mit meiner Story zu tun?

Danke dir auf jeden Fall für deinen Kommentar.


@Goldene Dame

Dein Gasthaus mag von Recht und Gesetz weit abliegen, aber örtlich abgelegen kann es nicht sein.
Wie ich auf sims Kommentar sagte, habe ich es mir am Ortsrand vorgestellt.

So liest sich deine Geschichte für mich auch wie eine Wild West Story, die mit deftigen Ekeleinlagen gewürzt ist, um die Spannung aufzubauen.
Klar will ich in meinen Stories Spannung und manchmal Ekel erzeugen. Ist mein Stil ... :shy:

Das der Junge den Kopfschuss überlebt haben soll, wenn auch mit Gedächtnisverlusten, halte ich für wenig wahrscheinlich.
Doch hat er wirklich. Ich kenne ihn! ;)
Nein, Scherz beiseite; das ist durchaus möglich, zwar selten aber möglich.
Ein ganz herbes Beispiel ist der Fall aus Amerika, wo einem der halbe Kopf weggeschossen wurde (die Bilder waren im TV zu sehen). Dieser Mann lebt noch.

Danke auch dir für deinen Kommentar.


@Susi

Das du immer superlange Kommentare gibst, ist mir ja bekannt. Umso mehr freut es mich natürlich, dass auch ich zu dieser Ehre kommen durfte :D

Ich finde Deine Geschichte spannend und gut erzählt, und habe sie gern gelesen. Ein heikles Thema, das Du hier aufgreifst, aber ich finde es gut und stimmig umgesetzt.
Das macht mich sehr stolz. Vielen Dank.

Gerade, daß es Deinem Protagonisten um die Wahrheit geht, und nicht darum, seinem Peiniger dasselbe anzutun, macht die Geschichte für mich glaubhaft.
ENDLICH!!! Es ist doch noch rübergekommen :bounce:
Wenn auch nur bei einem Leser, aber immerhin ...

Daher ist die Bestätigung für das Opfer viel wichtiger, als dem Täter dasselbe anzutun. – Mit der Wahrheit kann man leben, wenn man sie kennt.
Auch das möchte ich noch mal hervorheben.

Was mir nur nicht ganz klar ist, ist der Schluß: Erschießt er ihn da, geht also der Schuß aufs Haus? Oder war ihm das alles genug an Rache und er will jetzt noch einen aufs Haus trinken, und dann vergessen?
Hier wäre beides möglich. Daher lasse ich es offen; was dem jeweiligen Leser besser gefällt, ist richtig! (Ich könnte Politiker werden... :D )

»„Leg dich drauf!“
„Ich soll mich drauf legen?“ Harold stotterte.«
– würde es schöner finden, wenn sie nicht beide die gleichen Worte wählen, also z.B. könnte Harold auch »Ich soll mich da hinlegen?« fragen, oder der Fremde sagen »Leg dich da hinauf!« (»drauf« klingt hier überhaupt ein bisserl seltsam, find ich)
Hier kann ich dir nicht so zustimmen. Ich denke, gerade in einer solchen Situation macht sich der Unterlegene (Harold) keine großen Gedanken über irgendwelche Synonyme. Ich finde es durchaus realistisch, dass er die Aufforderung wiederholt.
Auch das "drauf" würde ich gerne belassen. Ich finde, das ist hier Umgangssprache, und die passt mMn zu dem Fremden.

»Er konnte das Aufplatzen von Haut spüren.«
– fände besser »das Aufplatzen seiner Haut«
Auch das möchte ich so lassen. Klar, dass es seine Haut ist; ich finde so klingt es noch erschreckender. Ist aber Geschmacksache.

»Harold erkannte, dass er mit der Waffe genau auf Harolds Schritt zielte.«
– zweimal »Harold« ist nicht besonders gut gelöst; ich glaube nicht, daß es jemand falsch vestehen würde, wenn Du nur »auf seinen Schritt« schreibst.
Da hab ich mich zwar zuerst auch geweigert, aber ich glaube, du hast Recht. Wird geändert.

»Pete lallte.«
– manchmal heißt er Peter, manchmal Pete?
Er heißt Peter; wird aber Pete genannt (von seinen Saufkumpanen)

Alle anderen (sadistischen) Fehlerchen werden ausgemerzt. Vielen Dank fürs Suchen und Finden und Aufschreiben.

Euch allen noch einmal herzlichen Dank für die Arbeit (die ihr mir gemacht habt... :D ;) )

Ganz lieben Gruß! Salem

 

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