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Der Jäger
Er hatte es getan. Schon wieder. Er konnte einfach nicht anders. In regelmässigen Abständen kam es über ihn. Manchmal merkte er es schon Stunden vorher, manchmal aber auch erst kurz vor der Tat. Er musste töten. Es verschaffte ihm eine riesige Befriedigung, mit anzusehen wie seine Opfer langsam starben. Sie hatten es verdient zu sterben, davon war er überzeugt. Sie waren nichts anderes als eine Plage, die ausgemerzt werden musste.
Im laufe der Zeit wurde er immer erfinderischer, was die Art und Weise der Tötung anbelangt. Am besten gefiel es ihm, sie mit Gift zu töten. Er mochte den langsamen Todeskampf, der dem Tot durch Toxine zu eigen ist. Wenn er es verabreichte, merkte das Opfer noch nicht, was gleich mit ihm geschehen würde.
Langsam beginnt das Gift zu wirken. Erst merkt man nur, dass man schlecht Luft bekommt, man versucht durch schnellere Atmung, die zugeschwollenen Bronchien zu überreden mehr Sauerstoff zu tanken. Natürlich funktioniert das nicht.Man ist verwirrt, hilflos und sehr, sehr ängstlich. Danach kommen die Krämpfe. Der ganze Körper windet sich und versucht verzweifelt die um ihn herum fliesende Luft in sich hinein zu pumpen. Es kämpft verzweifelt um jeden Rest den es bekommen kann. Vergebens, langsam sieht das Oper ein, dass es verloren hat. Es wird ruhig und ergiebt sich seinem Schicksal, es stirbt.
Auch verbrennen ist immer wieder eine gute Art und Weise sich lästigen Opfer zu entledigen. Für seinen Geschmack, eine etwas zu schnelle Art zu sterben, aber dafür sehr schön anzusehen. Im Gegensatz zum Ersticken, wehrt sich das Opfer hier nur kurz. Sobald der Feuerstrahl es getroffen hat, er benutz immer Haarspray den er mit einem Feuerzeug entzündet, geht es sofort in Flammen auf. Die Hitze verbrennt seine äussere Hülle und macht sich schnell über die restlichen Organe her. Viel zu schnell für seinen Geschmack, fällt es in sich zusammen, nur noch einen Haufen Asche.
Das Erschlagen ist für ihn nur eine Möglichkeit, wenn ihm die Materialien oder die Zeit für eine der beiden bevorzugten Tötungsarten fehlen. Es geht zu schnell. Es ist nicht langsam genug, nicht quälend genug.
Aber was soll er machen, manchmal muss ein Kammerjäger einfach die Wünsche seiner Kunden auf eine schnelle und sichere Art die Fliegen, Kakerlaken, Mäuse und das ganze andere Ungeziefer zu beseitigen, leider respektieren. Das ärgert ihn immer über alle Masse.
Ob er in seinen Kunden auch eine Art Schädling sieht, wissen wir nicht. Fest steht aber, dass in seinem Wirkungskreis immer mal wieder Menschen verschwinden und nie mehr gesehen werden. Aber das ist eine andere Geschichte, die nichts mit unserem Kammerjäger zu tun hat, oder?