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Der letzte Fahrgast
Der letzte Fahrgast
Die Tür schloss sich mit einem mechanisch klingenden Geräusch, eine Art Quietschen. Der Mann, der nun verlassen am U-Bahn-Steig stand, schaute traurig drein. Er blickte sich um und stellte mit Grauen fest, dass kein anderer Mensch mehr im Bahnhof war. Ihm blieb nichts anderes übrig als zu warten - zu warten auf die nächste Bahn. Als er da so alleine auf der kalten, metallenen Bank saß, ließ er die Geschehnisse noch einmal Revue passieren: „Er stieg aus dem Bus aus, alle fingen an zu rennen. Sie wollten alle noch rechtzeitig die Bahn erreichen. Er wollte nicht rennen. Und nun das, er ist als Einzigster noch am Bahnhof - zurückgeblieben.“ Seine Gedankengänge wurden unterbrochen, der nächste Zug rollte ein und bremste mit einem Angst einflößenden Schleifgeräusch. Ihm sträubten sich die Haare. Er stieg ein. Nun stand er in der Bahn und schaute sich erneut um. Kein Mensch war in ihr. „Es müssen wohl alle mit der anderen U-Bahn gefahren sein“, dachte er sich. Zu hause angekommen, macht er das Radio an und hört mit Schrecken, dass eine U-Bahn verunglückt ist. Er stellt es schnell lauter. Nach ein paar Sekunden des Hörens, merkt er, dass es die verpasste Bahn ist, die verunglückte. Alle Fahrgäste sind umgekommen.