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Der schwarze Morgen

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29.09.2004
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Der schwarze Morgen

Wie jeden Morgen stand er fünf Minuten vor dem Kreischen des Weckers auf, duschte sich, putzte sich die Zähne, rasierte sich, zog sich an, band seine Krawatte und fuhr zur Arbeit.

Doch etwas war heute irgendwie anders und er fragte sich was. Etwas stimmte nicht. Sein Magen war ein schmerzhafter Ball in der Mitte seines Körpers, der kalte Schweiß hinterließ Flecken unter den Armen, am Rücken und zwischen seinen Beinen. Seine Hände zitterten, sein Atem ging flach und schnell. Sein linkes Auge zuckte wie verrückt und er war kaum in der Lage, das Lenkrad seines Mittelklasse Fords zu umfassen, geschweige denn sich auf die Straße zu konzentrieren.

Was war nur los mit ihm? Es war eigentlich ein Tag wie jeder andere. Eigentlich. Da war es wieder. Ein Tropfen Scheiß, der irgendwo auf seiner Stirn geboren wurde, fand sein jähes Ende im rechten Auge. Er zwinkerte ihn weg. Das Gefühl, die Welt wäre über Nacht aus den Fugen geraten, nahm zu. War es vielleicht einfach ein nahender grippaler Infekt oder ein einfaches Kreislaufproblem? Nein. Es war definitiv etwas anderes. Es hatte mit Angst zu tun. Nur vor was – oder vor wem?

In Gedanken versunken stempelte er ein, grüßte wie die anderen fünf Tage in der Woche auch, die Fensterscheibe des Pförtners und fuhr mit dem Fahrstuhl in den zweiten Stock: Abteilung für Schadensfälle Kfz einer eher kleinen Versicherungsgesellschaft. Noch ein kurzer prüfender Blick in den Spiegel des Fahrstuhls, ein Geraderücken des Krawattenknotens und hinein in einen neuen Tag voller Spinner, die entweder zu blöd zum Autofahren waren oder Kleingeister, die schriftlich und telefonisch versuchen würden, die Gesellschaft zu bescheißen.

Er ging den farblosen Gang hinunter in sein tristes, Schuhkarton großes Büro. Der Eindruck, dass dies ganz und gar nicht ein normaler Tag war, verstärkte sich noch mehr durch die bestens vertraute Umgebung. Da stand seine Kaffeetasse noch, links vom Monitor, die er gestern sträflich vergessen hatte, in die Kantine zu bringen. Da lag der letzte Vorgang noch fein säuberlich aufgeschlagen mit einem gelben Zettelchen beklebt, mit der Aufschrift „Nochmals prüfen auf KT09-8“. Es war nur leider nicht seine Schrift. Oder nein, es schien eher mit Bleistift geschrieben worden zu sein. Blass und konturenlos. Das Problem war, er hatte gar keinen Bleistift.

Langsam bekam er Verfolgungswahn. „Bin ich vielleicht geisteskrank?“ Das Polster seines Schreibtischstuhls fühlte sich unter seinem Hintern fremd an. Ja, es fühlte sich warm an. Es hatte sich schon warm angefühlt, als er sich gerade hingesetzt hatte.

„Ich glaub`, ich brauch’ mal Urlaub“, murmelte er vor sich hin und versuchte krampfhaft wieder Routine und Vertrautes in diesen verdammten Tag zu bekommen. Er schaltete den PC ein und wartete auf das Signal des Monitors. Dauerte es nicht einige Sekunden länger als sonst? Hat gestern der Stuhl bei einer halben Drehung nicht noch leise gequietscht? War sein Hemd heute morgen nicht frisch gebügelt? Jetzt klebte es arg zerknautscht wie drei Mal getragen.
Er griff nach seiner Wasserflasche und trank. Seine Kehle war so staubtrocken. Ein weiterer Schweißtropfen bahnte sich seinen Weg von der Stirn –diesmal zur Nase.

„Muss Schweiß nicht der Erdanziehungskraft folgen, wenn ich mich NICHT nach vorne beuge, sondern sogar nach hinten, um zu trinken?“, fragte er sich bedrückt.
Er konnte es nicht mehr ignorieren und sprang auf, der Teppich gab nicht auf die Art nach wie sonst immer, er rannte zur Tür, die Türklinge war auffallend warm. Wie der Stuhl.

„Ich habe die Türklinke von INNEN nicht berührt!“ Die Tür ließ sich öffnen, allerdings hatte er das Gefühl, des Nachts hätte jemand die Schaniere geölt, was seit Jahren nicht der Fall gewesen war. Er hatte das Quietschen schon lange nicht mehr wahrgenommen. Jetzt, da es fehlte, bemerkte er es erst.
Das Licht, das Neonlicht, war heute viel greller und es gab keine Schatten. Er überprüfte diese Erkenntnis und lief durch den Gang. Es gab keine Schatten. Am Empfang bückte er sich und sah unter den Schreibtisch. Da war das Licht. Kein Schatten. Und die gleiche Intensität wie direkt vor den Lampen. Das grüne Notausgangschild über der Treppe leuchtete nicht schwächer. Das gleiche Licht!
„Wie kann das sein?“ brachte er heiser hervor und stolperte durch die Räume, nahm den Fahrstuhl. Der Lift, er fuhr anders, die Türen öffneten sich langsamer. Er ging zurück durch die Eingangshalle und hörte seine Schritte auf dem Marmor. Nein. Ehrlich gesagt, hörte er nichts. Und wenn er es sich genau überlegte, hatte der Wecker heute anders gekreischt und wenn er noch weiter dachte, wurde ihm klar, dass er heute MIT dem Wecker wach wurde, nicht wie üblich, fünf Minuten früher.
Er rannte auf die Straße, es war jetzt schon nach sechs Uhr morgens und da fiel ihm etwas auf, was er nicht bemerkt hatte, weil er so beschäftigt gewesen war mit KLEINIGKEITEN.

Und diese Erkenntnis konnte er noch weniger glauben, als alle Details, die heute nicht stimmten. Er sah sich um und sah es, glaubte es aber nicht. Es war für seinen Verstand einfach nicht greifbar, nicht fassbar. Er sah.... NIEMANDEN.
Keinen Menschen. Keine vorbei brausenden BMWs, Mazdas, Jeeps oder sonst irgendwelche Autos. Keine Fahrradfahrer, nicht einmal Fußgänger. Er sah gegenüber einen Kiosk, aber niemanden, der in ihm stand und verkaufte. Auch niemanden, der in Zeitschriften blätterte oder an der Bushaltestelle rechts vom Kiosk stand.
Wie fest gefroren stand er da, der Schock brauste durch sein Fleisch, das Blut pochte in seinen Schläfen, hinter seinen Augen. Er war hier und lebte – aber NUR er. Er lebte doch?

„Das muss ein Traum sein, aus dem du gleich erwachst. Das kann nicht sein. Nicht wahr sein!“, flüsterte er in den Morgen. Doch seine Augen zeigten ihm unbarmherzig die Wahrheit. Stand hier gestern nicht noch eine Birke ohne Blätter und verkrüppelt? Er schaute zu Boden, wo der Baum seine Wurzeln gehabt hatte. Es war nur graue Erde zu sehen. Die Pflastersteine, die durch die Wurzeln angehoben wurden waren, lagen nach wie vor unregelmäßig dort, wo sie hingehörten. Nur sahen sie anders aus. Heller und unregelmäßiger. Tatsächlich. Gestern stand hier noch eine Birke.
Er ging die Straße entlang und stellte fest, dass es vereinzelt doch Autos gab – sie standen mitten auf der Straße. Manche noch mit eingeschalteten Scheinwerfern. Warum war ihm das nicht aufgefallen? Vor ihm lag ein rosa Damen-Fahrrad mitten auf dem Weg und unangeschlossen. Es wartete scheinbar nur auf einen neuen Besitzer. Am Lenker hing eine kleine, braune Handtasche. Er bückte sich und öffnete sie. Portemonnaie, Handy, zwei Lippenstifte und eine Bürste waren der Inhalt. Im Portemonnaie lächelte ihm eine junge, blonde Frau vom Foto eines Personalausweises entgegen. Er zählte das Geld. Ein Fünfziger, ein Zehner, ein Fünfer. Dazwischen zerknitterte Rechnungen. Einem Impuls folgend, nahm er das Handy aus der Tasche und wählte die Nummer seines besten Freundes Dirk. Es klingelte durch – Dirk nahm nicht ab. Dirk war Kriminalbeamter und seit sechs Jahren immer auf seinem Handy erreichbar. Selbst wenn Dirk ein dickes Geschäft auf dem Klo abdrückte. Erschütternd zuverlässig. Nur heute nicht.

Er hatte vollkommen die Details vergessen! Nach wie vor, war alles erschreckend anders. Er blickte auf seine Uhr, es war mittlerweile sieben Uhr. Er sah zum Himmel und ihm war klar, dass die Sonne ihren Einsatz verpasst hatte. Die Sterne im Übrigen auch, ganz zu schweigen vom Mond. Da war nur Dunkelheit, nur Schwärze.
Er ließ das Handy und die Tasche einfach fallen und ging weiter. Plötzlich blieb er vor einem Gegenstand stehen, der dort unmöglich liegen konnte! Es war, wie der ganze Morgen, schlicht und ergreifend nicht möglich. Nicht möglich, dass dieses Ding hier lag. Es war ein Herzschrittmacher. Er blickte umher und sah vereinzelt glitzernde Steine. Er bückte sich über einen solchen Stein und sah, dass es die goldene Füllung eines Zahnes war.

Nicht möglich. Und doch passte es in die Theorie, die so unwirklich und utopisch war, dass er glaubte, spätestens jetzt verrückt zu werden: Alles Lebende war über Nacht verschwunden. Wie ausgelöscht. Und er war bis jetzt der einzige, der irgendeine über Nacht wütende Katastrophe scheinbar verschlafen hatte.

Wirklich der einzige? Er ging in ein Schuhgeschäft, die Tür stand offen, der Schlüssel war in der Tür, und es war niemand da, auch nicht im Lager. Es lagen ein paar Schuhe auf dem Boden, und er sah auch das übliche Zahngold wie groteske Murmeln hinter dem Verkaufstresen im schalen Lichtschein schimmern. Dazu gesellte sich sogar eine Hüftprothese sowie ein paar rot lackierte Kunstnägel. Aber keinen Menschen. Die Straße rechts hinein, gab es einen Tierladen, Monas kleine Tierwelt, durch dessen Schaufenster er spähte. Dies war der erste Tierladen der Welt ohne auch nur ein einziges Tier. Die Kaninchenkäfige waren leer, die Aquarien ebenfalls. Überhaupt alles war leer. Über der Eingangstür zu Monas kleiner Tierwelt, entdeckte er ein Spinnennetz. Natürlich ohne Spinne.

Wieder blickte er auf seine Uhr, mittlerweile war es zehn nach acht, und die Dämmerung blieb aus. Marianne würde noch im Bett liegen und schlafen, denn sie hatte heute Spätschicht. Plötzlich kam ihm der nächste Schock-Gedanke.
„Marianne!“, schrie er und lief los. Seine Frau – war sie auch verschwunden? Er rannte nach Hause. In einem großen, französischen Bett nach zwölf Jahren Ehe, hat man es sich abgewöhnt, im Bett neben sich seinen Partner morgens zu grüßen oder auch nur anzusehen.
Er rannte zurück zu seinem Ford, stieg ein und raste nach Hause – über rote Ampeln und ohne Schulterblick, wenn er in eine Straße bog, denn es war ja niemand da, der ihm einen Strafzettel geben könnte.
Zu Hause schloss er die Tür auf und hetzte ins Schlafzimmer. Die dicken Daunendecken waren zerwühlt. Er warf die Decken zurück in einer einzigen hektischen Bewegung und sah nichts, außer einer Zahnbrücke und eines Fadens, den er als Diäthilfsmittel entlarvte. Er wusste nur das Nötigste über diese Sache, denn er hielt schon damals nichts von der OP. Mit seinem Übergewicht kam er gut zurecht. Er wusste nur soviel: Man ließ sich operativ den Magen buchstäblich zuschnüren und verlor durch das frühzeitige Sättigungsgefühl sehr schnell Gewicht.

„Nein, nein, NEEIN!“, schrie er, es war zuviel, er nahm diesen grauenhaften Faden und warf sich auf das Bett und schrie „Marianne!“

Er wachte auf. Sofort fiel ihm alles wieder ein und er sah auf die grüne Digitalanzeige seines Weckers. Es war fünf Minuten vor fünf. Wie immer!

Gerade als er erleichtert aufstehen wollte, die Beine schon aus dem Bett geschwungen, fiel etwas zu Boden. Es war der Diät-Faden seiner Frau.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Polyxena,

willkommen auf KG! :) Hier also meine Kritik:

Fangen wir zur Abwechslung mal mit dem Inhalt an. Nun, ich fand den Plot mäßig spannend. Diese "Plözlich sind alle weg"-Geschichten sind eigentlich altbekannt, spontan fällt mir der Film "Quiet Earth" ein, dem auch deine Geschichte sehr ähnelt, oder "Vanilla Sky". Da muss dann schon eine richtig dicke Pointe kommen, um dem Thema noch etwas Neues abzuringen, und das ist bei deiner Geschichte definitiv nicht der Fall. Ganz im Gegenteil: Deine Auflösung ist lahm, diese "Alles nur ein Traum- ne doch nicht"-Auflösungen sind OUT. OUTOUTOUT!!! Gut, soviel zum Plot. Die generelle Handlung kommt so gut wie nicht in Fahrt, du erstickst die Spannung durch immer wieder eingestreute Details, die nachher nervig werden. Spätestens nach dem dritten "Das war aber nicht so"- Detail hat es der Leser geschnallt, daher muss man das auch nicht dauernd widerkäuen. Auch dass dein Prot eine unbestimmte Angst entwickelt, finde ich mehr schlecht als recht dargestellt, bzw. mäßig einfädelt. Keiner ist da, okay, aber da er es nicht richtig registrieren kann, finde ich diese Empfindung schlichtweg übertrieben. ZUERST sollte er sich über Dinge wundern, DANN wird er nervös, SCHLIESSLICH wird er panisch. Ein klassischer, emotionaler Bogen. Ja.

Stilistisch in weiten Teilen okay, mir fielen diese Stellen ins Auge:

Doch etwas war heute irgendwie anders und er fragte sich was. Etwas stimmte nicht

Ein Tropfen Scheiß, der irgendwo auf seiner Stirn geboren wurde
IIIIIIIIIHH! ;)

Fazit: Von der Schreibe her okay bis gute - inhaltlich sehr schlappe "Plözlich sind alle weg"-Story.

In dem Sinne.

Keep it on!

Dante_1

 

Hallo Polyxena,

im großen und ganzen kann ich mich Dante nur anschließen. Aber mir ist da noch etwas aufgefallen: Ich seh in der Story keine 'echten' SF-Elemente.
Wär deine Geschichte nicht in Horror/Grusel besser aufgehoben?

Gruß
Shinji

 

Hallo Polyxena

Tja auch ich war nicht so begeistert. Aber jetzt lass dich um Himmelswillen bloß nicht davon abhalten, hier weitere Geschichten zu posten!!!!!!!!!

Inhaltlich hat Dante ja schon recht viel aufgezählt. Ebenso wie er konnte ich deinem Prot die Verwunderung und die anfangs doch recht defiuse Angst nicht abkaufen. Auch habe ich nicht verstanden, warum ihm das Fehlen aller Menschen erst soviel später auffiel. Und was hatte das ganze mit dem warmen Sessel/Türklinke auf sich. Gab's da noch jemanden, auf den du nicht weiter eingegangen bist?

Gut, nachdem der inhaltliche Knackpunkt(das Verschwinden aller Lebewesen) einmal raus war, bist du für meinen Geschmack zu lange darauf rumgeritten. Solange, dass ich anfangen konnte, mir Logik-Fragen zu stellen, und das ist niemals gut ;)
Warum findet er Implantate beziehungsweise Handtaschen? Aber wrum liegen nirgens Kleidungstücke herum? Warum ist da noch ein Spinnennetz, obwohl dieses doch zu 100% aus organischem Material besteht?
usw.

Auch find ich für die, verzeih mir ;), Augelutschtheit des Themas(Dante hat da ja schoon die bekanntesten Bsp genannt) nicht angemessen schlagkräftig.

Aber wir lernen alle nur dazu in diesem Forum. Und lernen kann man am besten, in dem man weiter fleißig postet und anderes liest.


in diesem Sinne ;)
tschö
Hagen

 

Yassu Polyxena,

Genau wie Dante musste ich beim Lesen Deiner Story spontan an den genialen Sci-Fi-Film "Quiet Earth" denken. Gleichzeitig fiel mir ein, dass diese Thematik menschenleerer Städte schon in älteren legendären Sci-Fi-Filmen verarbeitet wurde (Der Omega-Mann, Flucht aus der Vergangenheit, Planet der Affen u.s.w.)
Als die Stelle mit dem rumliegenden Herzschrittmacher kam, musste ich sofort an die vergleichsmäßig neuere Erzählung "Langoliers" von Stephen King denken, wo dieselbe Thematik ziemlich gruselig aufgearbeitet wurde. (Ich red von der Erzählung. Bloß nicht die völlig missratene Verfilmung angucken!)

Fazit: Ich halte das Thema nicht für abgedroschen, sondern es hat Tradition in der Science Fiction; und die Science Fiction lebt (paradoxerweise) nun mal von ihren Traditionen. Also keine Angst vor altvertrauten Themen. Selbst mein persönlicher Godfather der Sci-fi Stanislaw Lem wiederholt sich nach einer gewissen Zeit: Es ist immer das gute alte Solaris-Thema, dass wir Menschen einfach zu blöd sind, um das völlig Fremde zu verstehen ...

Zugeben muss ich allerdings, dass du dem Thema nicht viel Neues abzugewinnen weißt, abgesehen von der Idee mit dem Diät-Faden vielleicht. Genau diese neue Idee hätte ich aufgegriffen und etwas breiter ausgetreten, sodass der Diät-Faden sich sozusagen als ROTER Faden durch die gesamte Story gezogen hätte - angefangen beim Titel.
Mut zur Selbstironie schadet nie.

Sprachlich fand ich den Text auch etwas holprig. Gut gefallen haben mir die Bildhaftigkeit, will sagen: deine schönen Metaphern. Das Ganze etwas flüssiger, und es wäre fast perfekt.

Also, immer schön weiterschreiben. Learning by doing. (Mir fehlt dazu leider auch oft die Zeit und die Selbstdisziplin, wenn ich schon mal die Zeit habe ...)

Stini yamas: Old Splatterhand

 

Hallo Polyxenia

Deine Geschichte ist eindeutig zu lang für das magere Ende. Ich habe mich regelrecht durchgequält, weil ich dachte, der Knaller käme noch und würde mich für alles entschädigen. Kam aber leider nicht.

Eigentlich finde ich Geschichten, in denen der oder die Prots plötzlich allein auf der Welt sind, ganz spannend. Ich frage mich dann immer, was ich in so einer Situation tun würde. Aber dein Prot macht leider nichts Interessantes.

Sprachlich fand ich die Geschichte ziemlich schlecht, entschuldige meine Offenheit an dieser Stelle. Ich bring mal ein paar Beispiele:

Doch etwas war heute irgendwie anders und er fragte sich, was.

geschweige denn, sich auf die Straße zu konzentrieren.
klassischer Infinitiv mit zu

in sein tristes, Schuhkarton großes Büro.
... tristes schuhkartongroßes ... (gleich zwei Fehler in einem Satz; du machst es einem zu einfach ;) )

Da stand seine Kaffeetasse noch, links vom Monitor, die er gestern sträflich vergessen hatte, in die Kantine zu bringen.
Dieser Satz ist zwar syntaktisch und semantisch korrekt, liest sich aber grauenvoll. Du solltest eine Umformulierung in Betracht ziehen.

die Türklinge
Brauch ich wohl nichts zu sagen, pardon, schreiben.

Das Licht, das Neonlicht,
Unnötige Wiederholung. "Das Neonlicht ..." reicht.

Er rannte auf die Straße, es war jetzt schon nach sechs Uhr morgens
Welcher Versicherungsfachmann beginnt denn seine Arbeit vor 6 Uhr morgens?

Selbst wenn Dirk ein dickes Geschäft auf dem Klo abdrückte.
Unnötig salopp. Passt überhaupt nicht zum Rest der Geschichte.

Er rannte nach Hause. ... Er rannte zurück zu seinem Ford, stieg ein und raste nach Hause
Da passt inhaltlich etwas nicht zusammen.

Usw. usf.
Ich hoffe, ich habe dir nicht den Mut genommen, weiter zu schreiben.
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.


André

 

Hallöchen!
Ich danke euch für die guten Beiträge! Werde gleich die "Fehler" ausmerzen! :-) Ach ja, AGAndre:

Zitat:
in sein tristes, Schuhkarton großes Büro.

... tristes schuhkartongroßes ... (gleich zwei Fehler in einem Satz; du machst es einem zu einfach )

Es handelt sich um eine Aufzählung... Das Büro ist trist und groß wie ein Schuhkarton, und wird somit, wenn ich mich nicht irre, durch ein Kommata getrennt. Sofern sich das "trist" auf den Schuhkarton bezogen hätte, wärst du natürlich im Recht! :-)

Ich find's einfach nur genial, endlich die Möglichkeit gefunden zu haben, konstruktive feedbacks zu erhalten!!

Lieben Dank nochmal!!

 

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