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Der schwarze Reiter, der keiner war

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22.07.2003
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Der schwarze Reiter, der keiner war

Nervös ging Arlan im Zimmer auf und ab. Er blickte auf die Uhr. Die Zeit lief ihm unbarmherzig davon. Bis auf die wenigen Kerzen, die er entzündet hatte und die den Raum nur geizig beleuchteten, war es im ganzen Haus dunkel.
Trotz seiner Aufregung und der Angst, die ihm im Nacken saß, versuche er leise zu sein, denn das alte Holz stöhnte unter den Schritten seiner Stiefel.
Unten in dicke Laken gehüllt und an die Brust seiner Mutter gelegt, schlief seine Tochter.
Er liebte beide abgöttisch und würde eher in den Tod gehen, als sie in Gefahr zu bringen.
Es blieb keine andere Möglichkeit, er hatte keine Wahl. Mit jeder Sekunde, die er hier sinnlos verstreichen ließ, kamen sie näher. Und sie werden ihn umbringen und wenn sie die beiden unten finden, werden sie sie ebenfalls töten.
Arlan sah immer noch die Gesichter vor sich. Zwei schmale Kulleraugen, wilde struppige Haare, hellblasse Haut. Beide waren noch keine fünfzehn Jahre alt gewesen.
Als der Henker angesetzt hatte, spürte er keine Reue, keine Angst. Er hatte auf seinen Kopf gezielt und geschossen. Das Getose der Menge erlosch, dass wusste er noch. Dann ging alles drunter und drüber. Schnell hatte er seine Pistole im Mantel vergraben und sich davon gemacht. Unbemerkt wie er gehofft hatte, doch nichtsdestotrotz wusste er, dass sie bald kommen würden.
Draußen ging kein Lüftchen und die Nacht war ruhig, wie um seiner misslichen Lage zu gedenken.
Wenn er jetzt ginge, konnte er sie vielleicht retten, denn lieber starb er, als ein kleines und ein etwas größeres Grab ausheben zu müssen.
Er blieb stehen. Durch die Stille des Hauses drang eine leise, aber klare Stimme. Aus dem Zimmer unter ihm drang ein Gesang zu ihm empor. Es war das Schlaflied, das seine Frau der Kleinen vorsang, wenn sie sehr unruhig war oder nicht einschlafen konnte.
Woher seine Frau dieses Lied kannte, wusste er nicht, aber seine Worte stammten aus einer fremden, ihm unbekannten Sprache, so dass er keine Silbe verstand.
Doch der Klang des Liedes erzählte wundersame Geschichten, Bilder von prächtigen Landschaften und unbekannten Ländern strömten unwillkürlich durch seinen Kopf, wenn er es hörte und des nachts, wenn er träumte, glaubte er manchmal dieses Lied zu hören, wie es eins wurde mit seinem Traum
Vom bezaubernden Gesang seiner Frau mit neuem Mut bekeimt, der die tief sitzende Angst in seinem Herzen bändigte und die Stimme des Zweifels in ihm zu schweigen brachte, fasste Arlan seine Entscheidung.
Rasch packte er die wenigen Habseligkeiten zusammen, die er unterwegs brauchen würde und brach auf. Leise schlich er sich die Treppen hinunter und lauschte. Seine Frau lag mit ihrer Tochter im Arm in der Ecke vor dem Kamin und schlief. Er erhaschte nur einen kurzen Blick, um sicher zu gehen, dass er unentdeckt fliehen konnte, denn er fürchtete bei dem Anblick der beiden Geschöpfe, die er so bedingungslos liebte, schwach zu werden.
Im Stall stand sein Pferd bereits fertig gesattelt, bereit loszureiten. Denn trotz seiner Zweifel hatte er alle Vorkehrungen getroffen, um sich jede der wenigen Möglichkeit zu wahren.
Er schwang sich auf Rhasan, versetzte ihm einen kräftigen Schlag in die Flanken und raste hinfort in die Nacht.
Der Wind blies ihm ins Gesicht und je schneller er ritt und je weiter er kam, desto dunkler wurde es um ihn herum. Die Wolken über ihm zogen sich zu dunklen, bedrohlichen Klumpen zusammen und die Äste der Bäume griffen nach ihm und versuchten ihn vom Pferd zu zerren.
Ein grölender Donner fegte über ihn hinweg und brauste brüllend durch die alten Fichten und Kastanien des Waldes.
Immer stärker und heftiger stürmten ihm die Böen des Sturms entgegen und das Rauschen und Knistern der Bäume war kaum mehr vom Flüstern des Windes zu unterscheiden.
Rhasans Pferdehufe huschten so schnell über den lehmigen Waldboden, dass einzelnen Beine nicht mehr auszumachen waren. Dennoch trieb er es unbarmherzig voran, die Zügel fest und kühn in den Händen, denn er wusste, er ritt gegen den Tod.
Schatten huschten links und rechts an ihm vorbei, als Blitze in einiger Entfernung einschlugen und kurz den winzigen Waldweg beleuchteten, der sich durch den uralten Wald schlängelte.
Da lösten sich aus der Dunkelheit hinter ihm drei finstere Schemen, deren Gestalten auf schwarzen Pferden saßen und die Gesichter mit einer roten Kapuze bedeckten.
Er drehte sich nicht um, denn er wusste, wer sie waren.
Wie Lanzen ragten ihre Gewehre heraus, doch er war noch zu weit weg, um ein Ziel zu bieten.
Wenn er schnell genug wäre, die Distanz zu wahren, hatte er noch eine Chance, sie bei der Lichtung in der Mitte des Waldes abzuhängen. Nun trieb er die Stollen mit seiner ganzen Kraft in das Pferd, das keuchte und schwitzte, aber trotzdem so schnell lief, wie es konnte.
Der Weg vor ihm schmälerte sich zu einem Fußweg, das Gestrüpp aus modrigem Holz auf beiden Seiten verdichtete sich zu einem undurchdringlichen Wirrwarr, doch Rhasan flitzte schnell wie ein Blitz den Pfad entlang.
Doch je näher sie der Lichtung kamen, desto verschachtelter und umso enger wurden die Kurven, die der Weg beschritt. Sie machten es unmöglich, das waghalsige Tempo beizubehalten.
Rhasan kam abrupt über einer Wurzel ins stolpern, rutschte auf dem matschigen Boden aus und stürzte.
Von der Wucht überrascht, wurde Arlan über das Pferd hinweg nach vorne geschleudert und prallte mit dem Rücken auf dem Boden auf.
Der Schmerz pulsierte durch seinen ganzen Körper und für einen Moment fiel er in Ohnmacht.
Doch die kurze, ruhige Dunkelheit wich einem verschwommenen Sternenhimmel, als sich die drei dunklen Reiter über ihn beugten. Er war wie gelähmt, konnte sich nicht bewegen und starrte sie nur hilflos an.
Ihre Gewehre waren wie Klingen auf ihn gerichtet und die kurzzeitige Hoffnung, die ihn vorangetrieben hatte, verschwand wie eine versiegende Quelle.
Dies war das Ende. Entmutigt schloss er die Augen, er war blind geboren worden, nun sollte er auch blind sterben.
Er roch den würzigen Duft der Fichten und Pinien. Der Wind schrie wie ein sterbender Riese, doch er spürte nicht mal einen kleinen Luftzug.
Plötzlich umschloss ihn Stille. Jeder Laut war schlagartig erloschen.
Eine Stimme erklang weit entfernt, doch er hörte sie klar und deutlich. Ein Sanftmut lag darin und Zärtlichkeit, wie sie Verliebte miteinander teilen. Sie sang ein Lied, das er kannte. Die Melodie tönte lieblich wie ein Schwan im Wasser in fremden Worten, die er dennoch verstand.
Es war das Schlaflied seiner Frau.
Da grölte ein weiterer Donner über ihm, doch dieser war lauter und näher als die Schreie, die aus der Kehle des Gewitters stammten.
Arlan presste die Augen zusammen, da er damit rechnete, einer der Reiter habe sein Werk vollendet, da folgten zwei weitere Schüsse.
Ein Schmerzensschrei ertönte neben ihm und er hörte wie die drei Gestalten stöhnend vor ihm zu Boden fielen.
Es war zu dunkel, um etwas sehen zu können und alles war furchtbar schnell passiert.
In einiger Entfernung neben ihm baute sich ein dunkler, riesiger Schatten auf, doch er konnte ihn nicht genau erkennen.
Sein Gesicht war, genau wie das seiner Verfolger, die nun tot auf dem Boden lagen, mit einer schwarzen Kapuze bedeckt. Sein Pferd hielt er neben sich an den Zügeln.
Der schwarze Reiter hatte das Gewehr, mit dem er geschossen hatte, gesenkt, doch trotzdem musste das nichts heißen.
Langsam, aber mit mächtigen, stampfenden Schritten, kam er auf ihn zu. Das Pferd ließ er zurück.
Es schien, als erbebe die Erde unter seinen Füßen, wenn er sie berührte und der schwarze Umhang, der ihn umhüllte, flatterte wild im Wind, als wolle er mitgerissen werden, seinem grausamen Besitzer entfliehen.
Kurz vor dem verletzten Flüchtling blieb er stehen und ging in die Knie.
Mit einer Handbewegung streifte er sich die Kapuze vom Kopf und gab endlich den Anblick auf sein Gesicht preis.
Helle, blonde Locken purzelten aus dem Stoff seines Umhangs und schmiegten sich sanft um ein schmächtiges Frauengesicht. Freundlichkeit und Liebe sprachen aus ihren Augen und ihre Lippen glänzten matt wie der Mond. Es waren diese Lippen gewesen, die das Lied der Nacht und der Hoffnung sangen, als sein Mut versickerte. Das Schlaflied.
Sie setzen sich beide auf ein Pferd und ritten gemeinsam in die Nacht hinaus, den Weg zurück zu ihrer Tochter, die sanft und friedlich, in Laken gehüllt, vor dem Kamin schlief.

 

Hi Entropie

Deine Geschichte fand ich von der sprachlichen Gestaltung her nicht schlecht, doch ich glaube, sie gehört zu den Geschichten, die man erst zweimal lesen muss, um sie annähernd verstehen zu können. Sie scheint herausgerissen zu sein aus einer größeren Story, wovon sie nur eine kurze Sequenz darstellt.

Irgendwie erfährt man zu wenig Hintergrund, um wirklich das verstehen zu können, was Du mit ihr auszudrücken versuchst. Ich komme nicht recht hinein in die Gefühlswelt des Mannes, dessen Name man ja nicht einmal erfährt. Es ließt sich zu oberflächlich, um eine wirkliche Beziehung zwischen Hauptfigur und Leser aufzubauen. Du solltest vielleicht versuchen, noch ein wenig mehr Handlung einzubringen, um den Leser nicht im Dunkeln stehen zu lassen.
z.B.:
Warum wird der Mann verfolgt und wer sind die Kerle mit den Kapuzen? Woher wusste die Frau, dass ihr Mann vor ihnen floh, wo sie doch seinen Abritt verschlafen hatte? Was hat das Schlaflied mit seiner Rettung zu tun gehabt oder war es einfach nur die Ausstrahlung der Frau, die ihn das Schlaflied hatte hören lassen?
Solche und ähnliche Fragen könnte ich noch viele Stellen aber sie bleiben weitgehend unbeantwortet.

Einige Male scheinst Du in der Zeitform zu springen, was mich auch etwas irritiert hat.

Liebe Grüße
Anja

 

hi entropie,

die geschichte erinnerte mich an einen zorro-film, den ich mal gesehen habe. aber insgesamt ist sie auch mir zu kurz und bruchstückhaft.

ausserdem: Bedacht, um ja leise zu sein. Unten in dicke Laken gehüllt und an die Brust seiner Mutter gelegt, schlief seine Tochter.

bedacht, leise zu sein, und die tochter schlief wohl an der brust ihrer mutter ;)

insgesamt fehlt, wie gesagt, der hintergrund, der die geschichte zu dem macht, was sie sein sollte. ändere das am besten.

lg, vita

 

Hallo Entropie,

prinzipiell mag ich Geschichten, in denen dem Leser nicht alles auf dem Silbertablett serviert wird und die vielleicht auf den ersten Blick ein wenig verworren sind. Trotzdem solltest du in stilistischen Fragen noch härter mit dir ins Gericht gehen. Die Kausalzusammenhänge in deinen Sätzen sind oft willkürlich bis widersprüchlich. Außerdem tut sich der Leser ziemlich schwer die gegensätzlichen Informationen unter einen Hut zu bekommen. Erst rumpelt dein Held (in der Vorstellung des Lesers) nervös durchs Zimmer, dann schleicht er plötzlich, weil er ja niemanden wecken will. Nur um ein Beispiel zu nennen. Das ganze wirkt deswegen ziemlich extrem, vieleicht wie in einem Comic.

Viele Grüße,
Barana

 

Hallo Entropie,

man merkt dem Text an, dass du dir viel vorgenommen hast. Du wolltest Spannung aufbauen, was auch zum Teil gelungen ist, und eine poetische Sprache verwenden. Dafür hast du auf jeden Fall ein Lob verdient.

Das Problem mit der Spannung ist (die vorigen Kommentatoren haben es ja schon angemerkt), dass man sich in den praktisch gesichtslosen Protagonisten nicht hineinfühlen kann. Man leidet also nicht mit ihm, und die Geschichte ist weit weniger intensiv, als sie sein könnte. Gib deinem Helden einen Namen, eine plausible Vorgeschichte und lass ihn agieren, dann wird der Leser sich mit ihm identifizieren.

Die Metaphern sind an manchen Stellen toll. Z. B.:

die Äste der Bäume griffen nach ihm und versuchten ihn vom Pferd zu zerren
oder
Der Wind schrie wie ein sterbender Riese
andere sind aber komplett misslungen:
Die Zeiger der Uhr schienen sich in Marathonläufer verwandelt zu haben
Sind die Zeiger so drahtig wie Marathonläufer? Oder so ausdauernd? Das ergibt doch keinen Sinn!

Überhaupt würde ich dir empfehlen, alle Metaphern und Bilder auf den Prüfstand zu setzen. Wenn ihre Existenz dem Leser kein konkretes Bild der Situation vor Augen führt, sollten sie gestrichen werden. Das gleiche gilt für alle Adjektive, die besser durch sinnlich erfassbare Beschreibungen ersetzt werden sollten.

Beste Grüße
knagorny

 

Hi Entropie,

ich kann mich eigentlich meinen Vorrednern nur anschließen. Ich finde Du hast bei Deiner Story zu viel Wert auf die Formulierung gelegt, die zum Teil echt übertrieben sind, und dabei die Handlung etwas vernachlässigt. Der Leser erfährt zu wenig über den Prot und auch das Umfeld der Geschichte bleibt völlig offen. Die Geschichte wirkt auch auf mich völlig aus dem Zusammenhang gerissen.

Bis auf die wenigen Kerzen, die er entzündet hatte und die den Raum nur geizig beleuchteten, war es im ganzen Haus dunkel

Der Nebensatz ist meiner Meinung nach unnötig und irritiert nur.

Vom bezaubernden Gesang seiner Frau mit neuem Mut bekeimt, der die tief sitzende Angst in seinem Herzen bändigte und die Stimme des Zweifels in ihm zu schweigen brachte, fasste er seine Entscheidung.

Auch diesen Satz finde ich zu lang. Mit diesen Formulierungen nimmst Du zuviel Tempo aus der ohnehin kurzen Story und läufst Gefahr, dass es dem Leser langweilig erscheint.

Phasenweise hat mir Dein Schreibstiel aber gut gefallen. Ich würde gerne eine überarbeitete Version dieser Geschichte lesen.;)

Gruß
Jörg

 

Also, ich habe die Geschichte nochmal überarbeite und würde gerne eure Meinungen dazu hören! Danke!
Entropie

 

Hi Entropie,

Als der Henker angesetzt hatte, spürte er keine Reue, keine Angst. Er hatte auf seinen Kopf gezielt

Vor dieser Rückblende hätte ich einen absatz gemacht, damit der Sprung schneller zu erkennen ist. Diesen Absatz finde ich sehr gelungen, weil er uns viel über die Motive der Jäger erzählt.

Insgesamt finde ich, dass sich die Überarbeitung gelohnt hat.

Schöne Story. Flüssig zu lesen. :thumbsup:

Gruß
Jörg

 

Hi Entropie,

also, jetzt erstmal Kommentare zur überarbeiteten Version (ich habe von gestern noch Restalkohol im Blut, also entschuldige bitte eventuelle Rechtschreibfehler... ;))

Bis auf die wenigen Kerzen, die er entzündet hatte und die den Raum nur geizig beleuchteten, war es im ganzen Haus dunkel.
Den Satz solltest du umformulieren, der Nebensatz ist doof. Wie wäre es mit etwas wie "Bis auf die wenigen Kerzen in seinem Zimmer war es..."

Trotz seiner Aufregung und der Angst, die ihm im Nacken saß, versuche er leise zu sein, denn das alte Holz stöhnte unter den Schritten seiner Stiefel.
Dann läuft er wohl kaum hin und her?

Unten in dicke Laken gehüllt und an die Brust seiner Mutter gelegt, schlief seine Tochter.
Habe ich in der ersten Version schon bekrittelt. Sie schläft bestimmt nicht bei seiner Mutter, eher bei ihrer.

Er liebte beide abgöttisch und würde eher in den Tod gehen, als sie in Gefahr zu bringen.
Falsch, das hat er schon getan, sie in Gefahr gebracht.

Und sie würden ihn umbringen, und wenn sie die beiden unten fänden, würden sie sie ebenfalls töten.
Konjunktiv üben ;)

Arlan sah immer noch die Gesichter vor sich. Zwei schmale Kulleraugen, wilde struppige Haare, hellblasse Haut. Beide waren noch keine fünfzehn Jahre alt gewesen.
Wer, die Augen? Und schmale Kulleraugen, wie passt das?

Als der Henker angesetzt hatte, spürte er keine Reue, keine Angst.
Was hat der Henker angesetzt?

Das Getöse der Menge erlosch, dass wusste er noch
war erloschen, weil vorzeitig & abgeschlossen

Schnell hatte er seine Pistole im Mantel vergraben und sich davon gemacht.
Im Mantel vergraben ist schief, das passt nicht

Unbemerkt, wie er gehofft hatte, doch nichtsdestotrotz wusste er, dass sie bald kommen würden.

Draußen ging kein Lüftchen und die Nacht war ruhig, wie, um seiner misslichen Lage zu gedenken.

Wenn er jetzt ginge, konnte er sie vielleicht retten, denn lieber starb er, als ein kleines und ein etwas größeres Grab ausheben zu müssen.
lieber würde er sterben. Warum ein "etwas größeres Grab"? Wenn das Kind bei ihrer Mutter schläft, dann kann sie noch nicht so groß sein. Ist die Mutter klein? Wie verstehe ich das?

Doch der Klang des Liedes erzählte wundersame Geschichten, Bilder von prächtigen Landschaften und unbekannten Ländern strömten unwillkürlich durch seinen Kopf, wenn er es hörte, und des Nachts, wenn er träumte, glaubte er manchmal, dieses Lied zu hören, wie es eins wurde mit seinem Traum
Hier fehlt ein Punkt am Ende. Der Satz ist mir im Verhältnis zur Geschichte zu lang!

Vom bezaubernden Gesang seiner Frau mit neuem Mut bekeimt, der die tief sitzende Angst in seinem Herzen bändigte und die Stimme des Zweifels in ihm zu Schweigen brachte, fasste Arlan seine Entscheidung.
bekeimt - das klingt komisch

Rasch packte er die wenigen Habseligkeiten zusammen, die er unterwegs brauchen würde, und brach auf.
Warum der Nebensatz? Inwiefern ist er wichtig? Warum schreibst du nicht "rasch packte er alles Nötige zusammen..." oder sowas?

Leise schlich er sich die Treppen hinunter und lauschte. Seine Frau lag mit ihrer Tochter im Arm in der Ecke vor dem Kamin und schlief.
Haben sie kein Bett?

Er erhaschte nur einen kurzen Blick, um sicher zu gehen, dass er unentdeckt fliehen konnte, denn er fürchtete, bei dem Anblick der beiden Geschöpfe, die er so bedingungslos liebte, schwach zu werden.
erhaschen klingt hier verkehrt, das ist ein passives Wort, aber er guckt ja absichtlich

Im Stall stand sein Pferd bereits fertig gesattelt, bereit loszureiten.
wen reitet das Pferd?

Denn trotz seiner Zweifel hatte er alle Vorkehrungen getroffen, um sich jede der wenigen Möglichkeit zu wahren.
Was denn für Zweifel? Du erwähnst schonmal welche, aber was das für welche sind, hat sich mir bisher nicht erschlossen

Die Wolken über ihm zogen sich zu dunklen, bedrohlichen Klumpen zusammen und die Äste der Bäume griffen nach ihm und versuchten, ihn vom Pferd zu zerren.
Muss mMn ein Komma hin

Ein grölender Donner fegte über ihn hinweg und brauste brüllend durch die alten Fichten und Kastanien des Waldes.
Das Wort passt mMn nicht

Immer stärker und heftiger stürmten ihm die Böen des Sturms entgegen, und das Rauschen und Knistern der Bäume war kaum mehr vom Flüstern des Windes zu unterscheiden.
Flüstern des Windes? Ich dachte, es stürmt?

Rhasans Pferdehufe huschten so schnell über den lehmigen Waldboden, dass einzelnen Beine nicht mehr auszumachen waren.
Pferdehufe? Gibt es auch noch andere?

Dennoch trieb er es unbarmherzig voran, die Zügel fest und kühn in den Händen, denn er wusste, er ritt gegen den Tod.
Was treibt er voran? Ich dachte, das Pferd ist männlich?

Schatten huschten links und rechts an ihm vorbei, als Blitze in einiger Entfernung einschlugen und kurz den winzigen Waldweg beleuchteten, der sich durch den uralten Wald schlängelte.
Müssen die Blitze gleich einschlagen? Das ist immer so unrealistisch-theatralisch

Da lösten sich aus der Dunkelheit hinter ihm drei finstere Schemen, deren Gestalten auf schwarzen Pferden saßen und die Gesichter mit einer roten Kapuze bedeckten.
Ich dachte immer, Schemen und Gestalten sind dasselbe?

Wenn er schnell genug wäre, die Distanz zu wahren, hatte er noch eine Chance, sie bei der Lichtung in der Mitte des Waldes abzuhängen.
Ich dachte immer Lichtung=freies Schussfeld?

Nun trieb er die Stollen mit seiner ganzen Kraft in das Pferd, das keuchte und schwitzte, aber trotzdem so schnell lief, wie es konnte.
Was hat ein Stollen in einem Pferd zu suchen??
Der ganze Satz klingt doof. Umformulieren.

Der Weg vor ihm schmälerte sich zu einem Fußweg, das Gestrüpp aus modrigem Holz auf beiden Seiten verdichtete sich zu einem undurchdringlichen Wirrwarr, doch Rhasan flitzte schnell wie ein Blitz den Pfad entlang.
das Wort habe ich noch nie gehört.
Außerdem - Gestrüpp aus modrigem Holz? Gestrüpp sind doch immer so Büsche und so ein Zeug?

Doch je näher sie der Lichtung kamen, desto verschachtelter und umso enger wurden die Kurven, die der Weg beschritt.
Warum? Aus Gründen der Theatralik? Komischer Waldweg

Der Schmerz pulsierte durch seinen ganzen Körper, und für einen Moment fiel er in Ohnmacht.

Ein Sanftmut lag darin und Zärtlichkeit, wie sie Verliebte miteinander teilen.
bei Sanftmut bin ich mir nicht sicher, welches Genus das Wort hat, und ob es in dieser Form überhaupt existiert. Jedenfalls liest es sich komisch.

Die Melodie tönte lieblich wie ein Schwan im Wasser in fremden Worten, die er dennoch verstand.
Schwäne im Wasser machen keine Geräusche, die der Rede wert wären

Da grölte ein weiterer Donner über ihm, doch dieser war lauter und näher als die Schreie, die aus der Kehle des Gewitters stammten.
Häh???
Außerdem, Donner grölt nicht

rlan presste die Augen zusammen, da er damit rechnete, einer der Reiter habe sein Werk vollendet, da folgten zwei weitere Schüsse.
Wer hat wessen Werk vollendet? Er das des Donners? *verwirrt*

In einiger Entfernung neben ihm baute sich ein dunkler, riesiger Schatten auf, doch er konnte ihn nicht genau erkennen.
Ein dunkler, riesiger Schatten, den man nicht erkennen kann. Na sowas.

Sein Gesicht war, genau wie das seiner Verfolger, die nun tot auf dem Boden lagen, mit einer schwarzen Kapuze bedeckt.
Eben hatten die noch rote an

Der schwarze Reiter hatte das Gewehr, mit dem er geschossen hatte, gesenkt, doch trotzdem musste das nichts heißen.
Dopplung

Es schien, als erbebe die Erde unter seinen Füßen, wenn er sie berührte, und der schwarze Umhang, der ihn umhüllte, flatterte wild im Wind, als wolle er mitgerissen werden, seinem grausamen Besitzer entfliehen.

Helle, blonde Locken purzelten aus dem Stoff seines Umhangs und schmiegten sich sanft um ein schmächtiges Frauengesicht. Freundlichkeit und Liebe sprachen aus ihren Augen und ihre Lippen glänzten matt wie der Mond.
Die der Haare? Warum bebt der Boden, ist seine Frau so fett?

s waren diese Lippen gewesen, die das Lied der Nacht und der Hoffnung sangen, als sein Mut versickerte.
Gesungen hatten


So, jetzt zum Fazit.

Die Geschichte hat durch die Überarbeitung sehr gewonnen. Trotzdem sind noch einige Mängel drin. Aber der Text liest sich gut und flüssig, bis auf ein paar inhaltliche Ungereimtheiten.

Gruß
vita
:bounce:

 

Hi Entropie,
was mir an dieser Story besonders gefällt, sind die einpregsamen Bilder. Die reißen ein richtig rein in das Geschehen.
Nice

 

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