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Der schwule Eskimo

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16.04.2004
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Der schwule Eskimo

Der schwule Eskimo


Ich denke nicht, dass ich an irgendwas schuld bin, was mit der Sache zu tun hat.
Zumindest empfinde ich weder Reue, noch Schamgefühl, obwohl das genau das ist, was die meisten von mir erwarten sollten.
Diese falschen Arschlöcher.
Kein Mitleid, keine Teilhabe… nichts.
Ich selbst werde ihn irgendwann vergessen, wenn ich alt und schrumplig bin, und nicht mal mehr mein Arschloch unter Kontrolle habe.
Er wird mir dann zwar immer noch irgendwo im Hinterkopf kleben, quasi als eine Art Hintergrundeinrichtung fürs Gehirn aber sonst wird der Tod des schwulen Eskimos niemals passiert sein.
Obwohl er damit nicht rückgängig gemacht werden kann, das ist klar.
Leider.

Zum ersten Mal sah ich ihn im Hof, nicht weit von meinem Fenster weg, das im zweiten Stock lag.
Ich war gerade dabei heimlich zu rauchen und mir neue Pornofantasien für`s Wichsen zusammenzubasteln.
Egal.
Der Typ sah echt erbärmlich aus da unten, wie er auf der Schaukel saß.
Sowas kann man auch unmöglich bringen- auf der Schaukel!
Auf der beschissenen Schaukel!
Er sah eigentlich eher aus wie ein Phänomen als wie ein Mensch; eine Art Missgeburt von Witz, der an jedem beliebigen Morgen einfach da sein könnte, wie die Sonne, oder Tau oder eine Morgenlatte.
Man denkt nicht darüber nach, man wundert sich höchstens. Aha, ich hab ein Rohr, aha da hockt ja ein fetter Volltrottel auf der Schaukel…
Die Schaukel! Ich muss noch immer lachen, wenn ich daran denke, das können Sie sich gar nicht vorstellen.
Und genau das hab ich ja auch getan als ich den kleinen Fettarsch entdeckte- ich lachte!
Ich stand da, die Zigarette in der Hand, einen steifen Schwanz wie ein Zuchtbulle und lachte aus voller Brust in den morgendlichen Hof hinunter.
Der Neue blickte auf, zwar unverzögert, aber etwas träge, als wäre er noch nicht ganz munter, oder als hätte er von Anfang an gewusst, wie beschissen seine Zeit hier sein würde.
Als wäre er von Beginn an ausgebrannt gewesen.

Als er mich von dort unten mit seinen zusammengekniffenen Augen anlugte (wie ein blöder Fisch sah er aus), da überkam mich kurz ein nebulöses Gefühl von Verantwortung.
So läuft das jedes Mal: Ein Neuer taucht auf, und da muss es jemanden geben, der ihn rumführt, und ihm alles zeigt und erklärt.
Wie der Laden läuft und so.
Das hätte eigentlich mein Job sein müssen: Seine Kontaktperson, sein Kompadre.
Dass ich ihn zuerst gesehen hatte, räumte mir eigentlich gewisse Besitzansprüche ein.
Doch dieses Mal war anders.
Der Typ war… anders.


Angelockt von meinem schallenden Morgentrompeten, tauchte plötzlich Simo auf, mein Zimmergenosse.
Sein Blick war total verschleiert, und seine schulterlangen schwarzen Haare standen in fettig- öliger Pracht von seinem Kopf ab.
Er sah lächerlich aus, aber nicht so lächerlich wie der fette Neue.
So standen wir also zu zweit im Fenster und lachten uns den Schlaf aus den Gliedern.
Es bedurfte gar keiner Erklärung, wieso ich in aller Herrgottsfrühe auf den Hof blicke und mir dabei die Scheisse rauslache.
Simo gähnte nur kurz, rieb sich die Augen und stellte sich neben mich vors Fenster.
Von da an lachten wir im Duett.
Ich mit meinem rauen, verrauchten Bass und Simo mit seinem etwas quengeligen kehligen Alt.
Wie irgendwelche wahnsinnigen abergläubischen Buschtrotteln, die ein allmorgentliches Ritual zur Begrüßung des täglichen Zyklus durchzogen, oder so.
Oder zwei Hähne.
Zwei Cartoon-Hähne, die sich über die misslungenste Karikatur aller Zeiten schlapplachten.
Ja, ich weiß, dass das schon ungefähr die tausendste Wortwiederholung ist, aber es stimmt nun mal:
Wir lachten. Lachten, lachten, lachten…
Ich war schon ganz verklärt im Kopf, als ob flüssiges Licht durch meine Seele floss, oder als ob ich mich aus meinem Körper herrauslachen würde.
Jedenfalls bin ich noch nie so schnell wachgeworden.
Ein herrlicher Morgen. Dampf stand über den Sümpfen, die Sonne fing gerade an, ihr Licht auf uns zu scheißen…
Wunderschön.


Ich hab bis heute keine Ahnung, wo sie den schwulen Eskimo einquartiert hatten.
Ich bekam überhaupt recht wenig mit, was passierte, während Simo und ich uns umarmen mussten, um nicht umzukippen.
Er sah einfach zu erbärmlich aus.
Die anderen tauchten dann reihenweise auf.
Prank, John und Ikan. Standen alle bei den Fenstern und brüllten geradezu in den Hof hinunter.
Viele verschiedene Namen, Gesichter und Menschen.
Für die Geschichte ist das scheißegal.
Außer einem einzigen von dem Haufen, der vielleicht noch wichtig ist:
Hink, natürlich.
Durch Hink endete ja auch schließlich der ganze Spaß.
Er schien dem Neuen von Anfang an nicht so locker gegenüberzustehen wie die anderen.
Er und sein großer schweigsamer rothaariger Mitbewohner kamen damals zu uns ins Zimmer, weil ihre Zimmer im Osten lagen, und ihnen dort die ganze Show entgangen wäre.
Der große lugte über unsere Schultern, und Hink versuchte sich ständig einen Platz am Fenster freizukämpfen.
Er wurde richtig aggressiv.
Er war auch der einzige der nicht wirklich über den Eskimo lachen konnte.
Bei ihm war es eher ein oberflächliches Kudern und ungläubiges Kopfschütteln.
Was für ein verdammter Arschkopf, ich glaub`s nicht. Wie kann man nur so verflucht beschissen ausschauen. So auf die Art.
Irgendwann schaffte ich dann mal eine Pause einzulegen, und Luft zu holen.
Genau dann sagte ich auch diese entscheidenden paar Worte, die das Fass möglicherweise zum Überlaufen brachten.
Ich grinste, die Tränen rannen mir runter, und ich sagte einfach: „Scheisse, er sieht wie ein fetter Eskimo aus. Ein schwuler Eskimo!“
Das machte alles nur noch schlimmer.
Simos Gelächter geriet völlig außer Kontrolle, und der große Rothaarige lag zuckend und brüllend am Boden.
Es war ja auch extrem lustig.
Er sah nämlich wirklich so aus. Der Typ war einfach ein schwuler Eskimo.
Von da an fing Hink lauthals zu kreischen an:
„Ja! Er ist ein schwuler Eskimo! Was für ein beschissener schwuler Eskimo!“

Irgendwie überlebten wir den ersten Schreck; der Eskimo hatte uns zwar ziemlich mitgenommen, aber wir brachten es zu Stande, nicht draufzugehen. Uns totzulachen.
Ein ähnlich schwieriges Kunststück vollbrachten wir auch während der ersten Turnstunde, wo wir alle ziemlich hart rangenommen wurden.
Wir mussten so weit rennen wie schon lange nicht mehr… Moment, eigentlich wie noch nie!
Wenn ich jetzt so zurückblicke, nehme ich an, dass es eine Art Kollektivstrafe war, dafür, dass der Eskimo derart fett und erbärmlich war.
Ich glaubst bis heute nicht: Er tanzte mit einer rosaroten Badehose an! Zwar keine Slip- Badehose, wie sie Kleinstadtproleten oft zum Grillen anziehen, aber zumindest ging sie nicht mal bis zu den Knien.
Seine speckigen Schenkel quollen einem geradezu entgegen; wenn er lief, und abrupt stehen blieb, machte sein Fett noch einen letzten Satz nach vorne.
Sowas nennt man Trägheit, hab ich mal gehört.
Unser Turnlehrer konnte den Eskimo von Anfang an nicht leiden.
Ich würde sogar sagen es war Hass auf den ersten Blick.
Das war kein Einzelfall: es kam darauf an, was für ein Charakter man war- entweder man nahm es locker und lachte einfach, oder man interessierte sich einfach nicht für.
Dann gab es noch eine kleinere Gruppe von Leuten, die ihn einfach nur verachteten und bis aufs Blut hassten.
Jede Faser, jede Bewegung von ihm. Alles, was vom Eskimo ausging.
Unser Turnlehrer war so einer.
Er schickte uns über die Waldwege, immer tiefer und tiefer in den Wald hinein.
Viele von uns hatte wenig Ausdauer im Laufen, aber der Eskimo zog den Schnitt doch um einiges hinunter.
Er schien sich sogar Mühe zu geben, aber es nutzte einfach nichts. Sein Körper war nicht für derartiges gedacht.
Er sah aus wie ein außerirdisches Lebewesen, das nur in absoluter Schwerelosigkeit existieren kann, um regungslos durch die Luft zu schweben.
Wie das flüssige Zeug in einer Lavalampe, oder ein lebender Ballon.
Waschig, unser Lehrer joggte gemächlich neben ihm her, und beobachtete mit einer Art teilnahmsloser Faszination die kläglich zappelnden Fettberge.
Sein Gesicht war braungebrannt und starr.
Mit seiner verspiegelten Sonnenbrille und dem Schnauzer der seinen Mund verbarg, sah er richtig brutal und gefühllos aus.
Außer wenn er anfing herumzuschreien.
Das hatte ich bei ihm noch nie erlebt:
Er feuerte den Neuen nicht an, oder munterte ihn auf durchzuhalten.
Er machte ihn völlig fertig.
„Du schlaffer, kleiner Faulsack! Beweg deinen Arsch!“
Einmal sogar:“ Du fette Missgeburt! Vollgeschissene Schwuchtel!“
Das ging über jede Aufforderung, jeden Befehl hinaus.
Das war der konzentrierte Hass.

Ich und Simo waren die ganze Rund durchgelaufen, und wir waren ziemlich geschlaucht.
Der Schweiß triefte aus unseren Poren und verklebte Haar und Kleider.
Wir konnten weder den Lehrer noch die anderen irgendwo sehen, als beschlossen wir runter zur Lichtung zu gehen, und ein wenig zu kicken.
Als wir uns gerade zwischen den Stämmen und Ästen einen Weg hindurchbahnten, hörte ich ein Geräusch.
Klang wie ein Apfel, der auf Asphalt aufprallt.
Das war es aber nicht.
Wir konnten ein wenig zwischen den Blättern hindurchlugen, und es ziemlich genau beobachten:
Der Fette lag auf dem Gras der Lichtung, wie ein gestrandeter Wal sah er aus, und Waschig stand daneben, mit so einem angestrengten, verkrampften Ausdruck im Gesicht.
Er trat auf ihn ein, wie man allerhöchstens auf einen Punchingball eintritt, aber niemals auf einen Menschen.
Mir war die Sache unheimlich.
Warum auch immer, Simo regte das Schauspiel zum Kichern an.
Er fand`s witzig.
Genoppte Fußballschuhe dreschen auf überquellendes Fett ein.
Ich konnte ihn verstehen.


Irgendwann schaute ich dann bei Hink und dem Schweigsamen im Zimmer vorbei.
Wenn er nicht gerade diesen furchtbaren Hass in seinen Augen aufblitzen ließ, was er meistens wegen dem Eskimo tat, so war er ganz okay.
Ich klopfte an und öffnete gleichzeitig die Tür.
Nur Hink war da, saß auf seinem Bett und hielt ein Messer in beiden Händen.
Er zitterte ein wenig.
Seine Lippen zitterten ein wenig.
Ich tat dasselbe, wie einen Tag zuvor bei Waschig und dem Fetten: Ich ging einfach und dachte an andere Dinge.

Am nächsten Tag nahmen sie den schwulen Eskimo ziemlich hart ran.
Vor der Deutschstunde nahm ihm jemand die Schuhe weg, präparierte sie mit Reisnägeln, und gab sie ihm dann wieder. Mann, konnte der schwule Eskimo schreien!
John trat ihm in irgendeiner Pause so oft gegen das Schienbein, bis er nicht mehr stehen konnte und sich vor Schmerzen auf dem Boden wand.
Fast die ganze Klasse stand um ihn herum; lachend, schimpfend, manchmal auch tretend.
In Englisch wusste er nicht die Past- Form von „burn“.
Die Lehrerin nahm ein Eisenlineal, ging seelenruhig zu ihm hin und schlug ihm damit auf den Kopf.
Die ganze Klasse jubelte. Was für ein Schauspiel!
Irgendwann im Laufe des Tages bekam Hink plötzlich einen hochroten Kopf und rammte ihm ein Geodreieck mit völlig Wucht in die Wampe.
Angeblich blieb es stecken.
Ich weiß es nicht, ich war nicht dabei.

Um zehn war Bettruhe.
So um drei Uhr Früh wachte ich auf und musste pissen.
Mein Unterbauch war total aufgebläht, und ich glaubte ich musste explodieren.
Ich schlich über den dunklen, kalten Flur zum Klo.
Ich ließ mein Wasser ab und spülte.
Ich wollte gerade zum Waschbecken gehen, und meine Hände von dem Pissegeruch befreien, da bemerkte ich erst, dass noch jemand da war.
Der schwule Eskimo saß auf dem ersten der drei Klos.
Saß da und starrte mich an.
„Was is los, du fette Schwuchtel?“
Sowas rutschte einem einfach raus.
Selbst mir und hatte eigentlich gar nichts gegen ihn.
Er starrte mich weiter an, mit diesen merkwürdig schlitzförmigen Augen, und in diesem Moment, das weiß ich noch; in diesem Moment, wo ich mit ihm alleine war, mitten in dieser kühlen Nacht, die eigentlich genauso war wie jede andere Nacht, die jemals über diesen Planeten gezogen war…
Da wusste ich: er ist kein Mensch.

Er war auch kein Mensch- er war eine Leiche.
Nachdem ich die Leiche eine Zeit lang angestarrt hatte, ging ich zu Waschbecken, wusch meine Hände, und schlich rüber zu Hinks Zimmer.
Unter der Tür konnte ich einen Streifen Licht sehen.
Ich umklammerte die Klinke fest mit beiden Händen und drückte sie langsam herunter.
Da hockte Hink, mit dem Rücken zu mir und wischte sein blutiges Messer ab.
Frisches, ziemlich helles rot, noch nicht geronnen.
Sein Zimmergenosse schlief diese Nacht wohl woanders.
Der Rest der Geschichte war auch klar.
Ich schloss leise die Türe.


Niemand sprach jemals darüber.
Ich traute mich am nächsten morgen nicht auf die Toilette, aber niemand berichtete etwas Außergewöhnliches.
Zumindest hatte niemand einen Jungen auf dem Sitz entdeckt, der zwar klein und fett, aber dennoch tot war.
Niemand sprach irgendwem sein Beileid aus.
Es gab keine Gedenkminuten, oder psychologisch raffinierte Aufmunterungsansprachen von irgendwelchen Lehrern.
Das leere Pult gleich neben der Klassentür wurde ignoriert, scheinbar nicht mal bemerkt.
Es scheint sich bis heute keiner mehr an den fetten Typen zu erinnern, den dank mir alle den schwulen Eskimo nannten.
Seitdem ich damals mitten in der Nacht seine Leiche auf dem Klo entdeckte, habe ich bis zu diesem Moment mit niemandem mehr jemals auch nur ein Wort über ihn gesprochen.
Ich weiß nicht, wie es den anderen geht, aber ich werde den kleinen Fettsack niemals vergessen.
Obwohl es niemand ausspricht, sind doch ein paar merkwürdige Veränderungen durch unser aller Leben gezogen, seitdem.
Wie gesagt, ich spüre weder Reue noch Schamgefühl, aber ich fühle, dass seine Zeit hier einen Sinn gehabt hat.
Wir alle hier lernen viel schneller, öfter und besser.
Ehrlich, das ist nicht mehr normal!
Und noch was:
Unsere Kommunikation funktioniert irgendwie auf einer völlig anderen Ebene als früher; wir verstehen einander oft ohne zu sprechen.
Und wenn wir sprechen, was auch viel öfter vorkommt, ich meine wirkliche Konversation, dann hören wir einander zu, und fühlen uns richtig ein.
Ich sehe den Leuten dabei immer öfter in die Augen, und da gibt es dieses undefinierte, nicht zu erfassende… Blicken.
Etwas in den Augen, das ein gewisses heimlich Einverständnis ausdrückt, und ich glaube sie können es auch bei mir erkennen.
Fast wie ein verstecktes, friedliches Gedenken an einen Menschen dem wir derart viele Schmerzen eingebracht haben.

 

hallo Jack

ein paar Fehlerchen:

Zumindest empfinde ich weder Reue, noch Schamgefühl, obwohl das genau das ist, was die meisten von mir erwarten sollten.
Diese falschen Arschlöcher.
wieso "sollten"? Das klingt so, als würde der Prot fordern, dass sie erwarten, dass er sich schlecht fühlt. Gleichzeitig beschimpft er sie im nächsten Satz, als falsche Arschlöcher. Ein Widerspruch, meiner Meinung nach. Lass das sollten einfach weg
Kein Mitleid, keine Teilhabe…nichts
Teilhabe? Ich kenn nur Anteilnahme (bin allerdings Österreicher ;) )
nach den 3 Punkten gehört auf jeden Fall ein Leerzeichen!
Er wird mir dann zwar immer noch irgendwo im Hinterkopf kleben, quasi als eine Art Hintergrundeinrichtung fürs Gehirn aber sonst wird der Tod des schwulen Eskimos niemals passiert sein
Obwohl er damit nicht rückgängig gemacht werden wird, das ist klar.
es und kann
du beziehts dich zwar auf den Tot, dennoch klingt es komisch, da man zuerst an den "schwulen Eskimo" denkt.
Die Schaukel! Ich muss noch immer lachen, wenn ich daran denke, das können Sie sich gar nicht vorstellen.
Zuerst schmeißt du mit Schimpfwörtern um dich, und dann ein förmliches Sie :confused:
Er sah lächerlich aus, aber nicht so lächerlich wie der fette neue.
Neue
In diesem Fall ist es wie ein Nomen zu behandeln. Den Fehler hast du oft gemacht.
So standen wir also zu zweit im Fenster und lachten uns den Schlaf aus den Gliedern.
Es bedurfte gar keiner Erklärung, wieso ich in aller Herrgottsfrühe auf den Hof blicke und mir dabei die Scheisse rauslache.
Simo gähnte nur kurz, rieb sich die Augen und stellte sich neben mich vors Fenster.
Von da an lachten wir im Duett.
am Fenster
Scheiße ; auch nach der neuen Rechtschreibung immer noch mit ß
ans Fenster
Ausserdem ein inhaltlicher Fehler. Die beiden stehen schon gemeinsam am Fenster, und dann stellt er sich noch einmal daneben hin? ;)
Ich mit meinem rauen, verrauchen Bass und Simo mit seinem etwas quengeligen kehligen Alt.
verrauchten
Was für ein verdammter Arschkopf, ich glaub`s nicht. Wie kann man nur so verflucht beschissen ausschauen.So auf die Art.
ausschauen._So
Simos Gelächter geriet völlig außer Kontrolle, und der große rothaarige lag zuckend und brüllend am Boden.
selbiges wie bereits oben erwähnt. "der große Rotharrige"
Der fette lag auf dem Gras der Lichtung, wie ein gestrandeter Wal sah er aus, und Waschig stand daneben, mit so einem angestrengten, verkrampften Ausdruck im Gesicht.
und noch einmal "Der Fette"
Ich tat dasselbe, wie einen Tag zuvor bei Waschig und dem fetten: Ich ging einfach und dachte an andere Dinge.
Problem erkannt? ;)
"Was is los du fette Schwuchtel?"
los, du


Ich muss sagen, dass ich nach den zwei Absätzen aufhören wollte. "Diese Scheiße brauch ich nicht" hab ich mir gedacht. Schon beim Titel habe ich schlechtes geahnt und mit den ersten Zeilen wurden sie mir auch scheinbar bestätigt. Ich dachte an irgenwelche Haßtriaden von irgendwelchen minderbemittelten Ausländerhaßer, der sich mal seinen Frust von der Seele schreiben wollte und das wollte ich mir eigentlich nicht geben.
Aus welchen Grund auch immer, ich hab weitergelesen und meine Meinung zum Text hat sich geändert. Ich finde diese KG.. phu, sagen wir mal interessant.
Es ist ziemlich beklemmend, wie ein Neuling von der ganzen Gruppe und von den Lehrern in die Mangel genommen wird, nur weil er nicht der Norm entspricht. ER wird ausgegrenzt, gepiesakt und zum Schluß (vorhersehbarer weise) umgebracht. Über das Ende kann man diskutieren, mir ist die Wundersame Wandlung der Menschen ein bisschen zu flach.

Ich frage mich jedoch, wieviel Leser über die ersten Absätze rüberkommen, da es sich bis dahin wirklich entsetzlich liest. Damit meine ich vor allem die Wortwahl und das Verhalten der Protagonisten.
Ich bin mir nicht sicher, ob dieser Text als Einstand wirklich optimal ist, da man ihn sehr leicht falsch verstehen kann (vor allem wenn man ihn nicht fertig liest).
Mich würde daher interessieren, was du selbst mit diesem Text ausdrücken wolltest.

Mit gemischten Gefühlen
Kerberos

 

Ehrlich gesagt will ich garnix damit ausdrücken.
Mir persönlich isses auch ziemlich egal, was andere Leute mit ihren Texten oder Romanen ausdrücken wollen, hauptsache genießbar.

Und um nochmal ehrlich zu sein: Die Meinung von Leuten, die die Geschichte nicht ganz gelesen haben, ist mir Wurscht.

Danke fürs Lesen jedenfalls!
Hab die Fehler so guts ging ausgebessert.
Mir selbst ist der Schluss auch viel zu flach und schnulzig.
Die ganze Geschichte hätte viel brutaler sein sollen.
So richtig ins extreme.
Keine Ahnung, vielleicht hat mir der Typ einfach leitgetan, wie er alles wortlos über sich ergehen läßt, ohne irgendjemandem was böses zu wollen...
Obwohl! Man weiß ja nicht, ob ers verdient hat. Man weiß nichts über ihn, außer dass er fett ist, und nur verachtet wird.
Ich hätt ihn wenigstens heulen und/oder bluten lassen, was meinst du?
Ach ja- er beschimpft sie als falsche Arschlöcher, weil sie seine Mitschuld einfach so akzeptieren. Sie sollten ihn eigentlich verurteilen, tun das aber nicht.
Das nimmt ihn dan schon ziemlich mit, dass es allen egal ist, dass der Eskimo abgestochen wurde.

Schimpfwörter und "Sie" is für mich kein Widerspruch.

P.s.: Bin übrigens selbST überzeugter Österreicher- seas! Danke für die Kritik!

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