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Die andere Dimension

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26.10.2001
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Die andere Dimension

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Die andere Dimension


Ferner Donner grummelt über dem Berg.
Müde mache ich mich auf in den nahen Biergarten.
Blitze zucken über mir, es riecht nach Regen.
Erste, schwere Tropfen beginnen vereinzelt herabzufallen, fast so, als suchte sich jeder in aller Ruhe den geeigneten Platz zum niederfallen.
Als ich im Biergarten ankomme, ist der Spuk schon fast wieder vorbei, das Gewitter sucht sich unterdessen einen anderen Ort, um sich dort mit aller Macht zu entladen.
Wind kommt auf und erfrischt meine Sinne.
Ich kam anders zurück, als ich vor zwei Tagen weggefahren war.
Die Welt um mich herum und in mir hat sich seitdem wieder ein Stückchen weitergedreht und weiterentwickelt.
Nun sind in mir Stimmen, Gesichter und Gerüche, wo vorher bloß Namen waren.
Namen die verbargen, was hinter ihnen und in ihnen steckte.
Der Schleier ist gefallen, zumindest bei einigen von ihnen.
Eine neue Dimension hat mich bereichert. Nun kenne ich euch. Nun kennt ihr mich.
Wie teilen seit heute ein Stück gemeinsamer Vergangenheit.
Nun sind wir füreinander nicht mehr gesichtslose Teile einer „Virtual-community“, sondern echte, lebende Bilder und Personen zum gerne haben, zum dran denken, zum sich dran freuen, dass man die Wege der anderen gekreuzt hat, gepaart mit dem Wissen, dass sich diese Begegnungen wiederholen werden.
Ich heiße diese Erinnerungen an euch willkommen in meinem Leben und freue mich, dass ich bin und dass ihr seid.


Die andere Dimension


Ferner Donner grummelt über dem Berg.
Müde mache ich mich auf in den nahen Biergarten.
Blitze zucken über mir, es riecht nach Regen.
Erste, schwere Tropfen beginnen vereinzelt herabzufallen, fast so, als suchte sich jeder in aller Ruhe den geeigneten Platz zum niederfallen.
Als ich im Biergarten ankomme, ist der Spuk schon fast wieder vorbei, das Gewitter sucht sich unterdessen einen anderen Ort, um sich dort mit aller Macht zu entladen.
Wind kommt auf und erfrischt meine Sinne.
Ich kam anders zurück, als ich vor zwei Tagen weggefahren war.
Die Welt um mich herum und in mir hat sich seitdem wieder ein Stückchen weitergedreht und weiterentwickelt.
Nun sind in mir Stimmen, Gesichter und Gerüche, wo vorher bloß Namen waren.
Namen die verbargen, was hinter ihnen und in ihnen steckte.
Der Schleier ist gefallen, zumindest bei einigen von ihnen. Manches scheint sofort vertraut, anderes ist neu. Die innere Vorstellung über die Menschen, deren Gedanken man zu kennen glaubt, begibt sich in einen Wandel, ausgelöst durch Bewegung, Stimme, Augenausdrücke, Kleidung und Gestalt, sie malt das Bild weiter.
Es ist so, als würde man noch einmal Kind. Staunen und sehen, den Dingen einfach ihren Lauf lassen, nicht an den Alltagsmorgen denken. Wir teilen den Wein der Erkenntnis, manchen schmeckt er süß, anderen bittersüß, aber keinem sauer.
Wasser spritzen, - Annäherung, ohne dass man auf einen Annäherungsversuch festgenagelt bleibt.
Test, wie frei Menschen reagieren, ohne den Schutz der Anonymität der Bits und Bytes. Zapfen und Rindenstückchen erwachen im sonnengefleckten Waldschatten nochmals zum Leben, beschreiben muntere Bögen durch die Luft, begleitet von leichtem Lachen. Andere Menschen in die eigene Seele zum Gastmahl laden und die Freuden und auch Schattenseiten des Daseins mit ihnen teilen... das belebt die Sinne. Schutzräume entstehen, zaghaft erst, aber dennoch sichtbar. Schutzräume, die in dieser harten Welt Bestand haben werden.
Nochmals Kind sein dürfen, offen, neugierig, spielerisch und frei. Erwachsen sein, liebevoll, beschützend, herausfordernd, fragend und Antwort gebend.
Eine neue Dimension hat mich bereichert. Nun kenne ich euch ein wenig besser. Nun kennt ihr mich abseits meiner Schrift..
Wir teilen seit heute ein Stück gemeinsamer Vergangenheit.
Nun sind wir füreinander nicht mehr nur gesichtslose Teile einer "Virtual-community“, sondern echte, lebende Bilder und Personen zum gerne haben, zum dran denken, zum sich dran freuen, dass man die Wege der anderen gekreuzt hat, gepaart mit dem Wissen, dass sich diese Begegnungen wiederholen werden und uns alle ein Stückchen reicher machen, innerlich...
Ich heiße diese Erinnerungen an euch willkommen in meinem Leben und freue mich wieder einmal darüber, dass ich bin und dass ihr seid.

21.07.03/27.07.03
AP

 

Recht hast du, Kris, wärst du dagewesen, würden in dir die selben(poetischen) Bilder entstehen... Danke für´s Lesen und den Kommentar.

 
Zuletzt bearbeitet:

My Lord, ich teile deine Wahrnehmung, soweit ich das verstehe. Ich habe ein Bild, von jedem der hier schreibt. Als ich mal ne Zeitlang gechattet habe, da hatte auch ein Bild von den Schreibern. Je mehr Zeilen ich las, um so mehr konstruierte ich sein Welt, seine Person.

Allerdings fehlt mir auch noch ein wenig der Zusammenhang in der zweiten Hälfte, da komm´ ich nach zweimaligem Lesen nicht so gut mit klar. Muss ich wohl nochmal versuchen, aber nicht heute.

Liebe Grüsse Stefan

 

Hallo Lord,
die Geschichte ist dir stilistisch wieder mal gut gelungen (finde ich) für mich war es allerdings etwas verwirrend, erst die oberere Version zu lesen und dann stand da der selbe (etwas abgewandelte) Text noch mal... hab's dann hinterher natürlich kapiert.
Die Story hat auch mich nicht so sehr gefesselt wie viele deiner anderen Werke, aber alles in allem finde ich sie trotzdem ganz gut.
Lieber Gruß
Wiebke

 

Liebe Wiebke... das ist das Los derer, die einfach erzählen... vieles hängt davon ab, ob man den Erfahrungshorizont des Lesers berührt, oder noch so eben knapp daran vorbeischrammt...
Danke für deine Rückmeldung.
Lord

 

Da läßt sich ja nur hoffen, daß sich diese allgemeine Erfahrung schon bald wiederholt. Mit neuen Menschen, neuen Gesichtern. Bald schon, schon bald...

Ob es sich bei dem Text um eine Geschichte handelt, wußte ich vor einigen Wochen schon nicht, als ich das erste Mal gelesen habe. Aber ein gewisser Anspruch auf Nachvollziehbarkeit ist zumindest für alle gegeben, die ihn hier lesen.

 

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