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Direktdemokratie

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27.07.2003
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Direktdemokratie

Demokratie war auf dem falschen Fuß erwischt worden. So blöd es auch war, nun würde ein kleiner Stupser seitens Oligarchie genügen, um Demokratie in den Abgrund zu befördern. Unruhig sah sie ihren Widersacher kommen, doch dieser war gottseidank zu stürmisch gewesen und hinterließ einen Schwall aufgewirbelten Staub, als er knapp an Demokratie vorbeischoss und kurz danach in der Ferne verschwand. Die Missfallensbekundungen über die entgangene Beute klangen wie ein verhallendes Tatütata in der Dunkelheit der Wohnung. Nun war es an der Zeit, sich zu sammeln und abzuhauen. Selbst wenn es noch einmal gutgegangen war, unterschätzen durfte man den fiesen Rabauken nicht, dachte Demokratie und beschleunigte wie ein Blitz in die entgegengesetzte Richtung der Bremsgeräusche in der Dunkelheit.

* * *

Während Kleinschmidt in einer rostigen Badewanne saß und sich mit billiger Flüssigseife einschmierte, fühlte er sich zum ersten Mal seit langem glücklich. Er hielt seinen Kopf unter den kalten Wasserstrahl aus dem Kran, schüttelte sich bibbernd, kicherte und sprang aus dem Wasser. Sogar der dreckverschmierte, kalte Boden schien ihm nichts auszumachen. Nicht heute. Für einen wie ihn war die Einberufung in die Jury wie ein Sechser im Lotto, mit dem Unterschied, dass es besser war. Millionen konnte man versaufen, aber die Lebenslange Versorgung, die eigene Villa, der Ruhm und die Anerkennung, die einem Juror zuteil wurde, ließ sich mit nichts anderem vergleichen. Es war der Moment seines Lebens, als er durch die Rechnungen in seinem Briefkasten gewühlt hatte und den Einberufungsbescheid sah.
Er hatte sich daraufhin sofort in den nächsten Zug nach Bonn gesetzt, um sich zur medizinischen Untersuchung im Hauptquartier von Recknox zu melden. Sie hatten eine zersetzte Leber, Raucherlunge und Kurzsichtigkeit festgestellt, alles kein Problem für die Wahl, wie es hieß, sofern sein Gehirn den Ansprüchen entsprach. Und es war goldrichtig für ihre Zwecke. Niemand erwähnte auch mit nur einem Wort, dass er der „Quotendoofe“ in der Statistik war, aber hätte man es ihm erzählt, wäre es ihm ohnehin egal gewesen. Nun hatte er die erste Sitzung hinter sich, musste aber noch einige Tage auf den Versprochenen Umzug in sein neues Prachthaus warten.
Obwohl das Wasser eiskalt gewesen war, war der Spiegel beschlagen. Kleinschmidt fuhr mit einem Lappen drüber, der ihm bisher als Handtuch gedient hatte, was die Sicht nicht gerade verbesserte. Aber auch das war ihm egal.
„Dann lassen wir es eben trocknen“, sagte er fröhlich zu sich und griff nach dem Rasierschaum. Just in diesem Augenblick kam ihm eine Idee. Er streckte die Zunge aus dem Mundwinkel und bewegte die Hand konzentriert in abgehakten Bewegungen über die Spiegelfläche. Dann trat er einige Meter zurück, um sein Kunstwerk zu bewundern. Die Schaumkrone war ihm gelungen. Sie hatte die exakte Größe, um auf den Kopf seines reflektierten Ich zu passen. Dann schloss er die Augen und ging in die Knie. Er blieb in dieser Stellung und wartete kurz, bis er glaubte, dass der Spiegel trocken war. Dann erhob er sich langsam, bis er auf der richtigen Höhe war. Da er jetzt ein immens wichtiger Bestandteil der Demokratie war, schien ihm diese kleine monarchische Handlung Spaß zu machen.
„Hiermit kröne ich dich zum ...“, er schlug die Augen auf und erstarrte.
„Ah!“, entfuhr es Kleinschmidt, als er sein Spiegelbild sah, „Verdammt! Wer ist das?“
Doch nach dem ersten Schock beruhigte er sich gleich wieder. Natürlich. Sie hatten ihm bei der Anhörung mitgeteilt, dass so etwas in den ersten Wahltagen passieren würde. Temporärer Verlust der Selbsterkenntnis, beschränkt auf das eigene Spiegelbild. Die Eierköpfe hatten für diesen Erscheinung sogar einen Namen: Vampirkrankheit. Außer dass er nun einige Tage unrasiert rumlaufen würde, würde er nichts davon merken. Hastig zog er sich seine Klamotten an und verließ das Haus. Die Uhr schlug zwölf, als er in ein Taxi stieg und dem Fahrer das Regierungsbezirk als Ziel angab.

* * *

Demokratie kauerte atemlos im Eck. Hatte sie eben einen Schatten am anderen Ende des Zimmers vernommen? Noch bevor sie richtig darüber nachdenken konnte, erblickte sie ihn wieder. Der Schatten beschleunigte und raste auf sie zu. Demokratie wich aus und schaffte es, dem vorbeirauschenden Angreifer in den Schwanz zu beißen. Danach nutzte sie die Schrecksekunde des anderen aus und verschwand die Treppe hinauf. Während sie oben nach dem nächsten Versteck Ausschau hielt, spürte sie den Geschmack des anderen auf ihrer Zunge. Er gefiel ihr. Wie wäre es eigentlich, wenn sie sich mal von Oligarchie fangen lassen würde?

* * *

Die Luft im Wasserwerk war feucht und der Geruch von Vergangenheit hing schwer im Raum. Die Gesichter der anwesenden Vertreter der Regierung wirkten teilnahmslos und überflüssig. Einem energischen letzten Gesetzesentwurf, verfasst in aller Eile, war es zu verdanken, dass sie überhaupt hier waren. Das Gesetz, nun in der Verfassung verankert, erzwang die Anwesenheit der Regierung bei allen Direktwahlen, auch wenn ihre Aufgabe hier rein Mechanisch war.
Nachdem der Kanzler einige Worte zur Bedeutung des Augenblicks gesagt hatte, wartete er auf den Applaus, während er sein Haar zurechtlegte. Nachdem ihm klar wurde, dass sich keiner für ihn interessierte, setzte er sich und beobachtete, wie die Scheinwerfer und Kameras auf Recknagel schwenkten.
Professor Recknagel setzte sich auf einem erhöhten Stuhl in der Saalmitte und drückte auf einige Knöpfe, während sich die Kamerateams vor ihm um den besten Platz stritten. Dann nahm er Etwas in Form von Kopfhörern von einem Ständer neben ihm und betrachtete es einen Augenblick lang. Er fuhr mit dem Finger kurz über das Ohrstück, das zum großen Teil aus Recknox bestand, einer Legierung, die in der Lage war, Gedanken direkt und über weite Strecken zu übertragen. Es war die Erfindung, die Ihm seinen ersten Nobelpreis eingebracht hatte. Dann schob er sie sich auf den Kopf, begradigte seine Haltung und richtete seinen Blick in die Kamera.
„Ich möchte die Jury jetzt bitten, ihre Transceiver anzulegen.“

Das Fernsehbild wurde direkt in die vierundzwanzig Wahlkabinen übertragen, die von der Außenwelt hermetisch abgeriegelt in der Mitte des Raumes, direkt vor Recknagels Pult standen.
In einem der Kästen war momentan Kleinschmidt dabei, kräftig über die schlechte Luft in der Konservenbüchse zu fluchen, doch als er die Stimme seines Bosses hörte, setzte er sich die Kopfhörer auf und verstummte. Auf dem Fernsehmonitor sah er Boss den roten Knopf drücken und somit die Wahlprozedur initiieren.
Es fühlte sich nicht schlecht an. Das von den Kopfhörern ausgehende Feld erzeugte einen Druck auf das Gehirn, das Kleinschmidt als „angenehme Kopfschmerzen“ beschrieben hätte. Für einen Neuling wie ihn war es ein bisschen enttäuschend, dass das alles gewesen sein soll. Er fühlte keine Spur der Gedanken der anderen Juroren und konnte nicht so richtig glauben, dass er mit ihnen eben in Verbindung stand. Aber so lief es ab. Die Gedanken wurden roh über das Recknox-Netzwerk übertragen, wo sie an den Routing-Points miteinander interferierten. Nach einer Weile, als sie das Netz vollständig geflutet hatten, bildete sich endlich das Ding heraus, das man „Kollektives Bewusstsein“ nannte.

Recknagel schaute zur großen Videotafel an der Wand hoch, welche das Bild einer Metallplatte und einen Counter zeigte. Der Counter war zunächst auf Null gewesen, schoss aber eben in einem wilden Stakkato nach oben. Als er schließlich kurz über Neunzig stehen blieb, erhellte sich die Miene des Professors. Nur die Bank der Politiker machte deprimierte Gesichter, als sie sahen, dass das neue Bewusstsein die Güte einer sechsundneunzig-prozentigen Wahlbeteiligung hatte.
Die Metallplatte auf dem Videoschirm fing an, in grün-blauen Farbtönen zu leuchten, was ein kollektives „Oh!“ seitens der Audienz erzeugte. Da war es nun, das Kollektive Bewusstsein der Bundesrepublik Deutschland, in seiner ureigensten Form.
Wäre es nun eins der dreihundertneunzig Länder, die Direktdemokratie mittels Recknagels Verfahren betrieben, dann wäre das der Schlusspunkt der Wahl. Das Bewusstsein würde Fotografiert und auf Video aufgenommen und die Computer der Fernsehstationen könnten mit den ersten Hochrechnungen loslegen. Doch nicht so in Deutschland, wo den Juristen die volatile Natur des Bewusstseins ein Dorn im Auge war. Das Bundesverfassungsgericht hatte entschieden, dass eine dauerhafte Speichermöglichkeit vonnöten war. Recknagel griff in eine Kiste unter dem Tisch und holte ein kleines, schwarz-weiß getupftes Tierchen heraus, eine Ratte. Mit einigen Handgriffen befestigte der Professor eine konische Vorrichtung am Kopf des Nagers und noch bevor das Flackern des Bewusstseins versiegen konnte, wurde es über den „Tankrüssel“ in das Gehirn des Tieres übertragen.

* * *

Die neue Villa war, wie man es ihm versprochen hatte. Kleinschmidt staunte nicht schlecht, als er vom Zimmer zu Zimmer lief und immer mehr Prunk und Luxus vorfand. Nie wieder musste er in sein Dreckloch zurück. Beim Gedanken an seine rostgelbe Wanne überkam ihn ein Schauer und er fühlte plötzlich den Drang, sein neues Badezimmer in Augenschein zu nehmen.
Es war herrlich, im makellosen Weiß gehalten, nur vom Glitzern der Accessoires unterbrochen. Und vom Spiegel. Er schaute hinein und sah wie erwartet einen Fremden.
Dass er in diesem Augenblick einen spitzen Schrei ausstieß, lag jedoch an etwas anderem. Er wusste, dass die Vampirkrankheit noch eine Zeitlang anhalten würde. Was er aus den Augenwinkeln im perfekt geputzten Badezimmerspiegel sah, war viel schlimmer. Ratten. Hier war es ja noch verdreckter als in seiner alten Bude, dachte er, als er ein verliebtes Rattenpärchen aufeinanderliegend in der Wanne sah. Er schaute noch mal genauer hin. Machten die wirklich Sex?

* * *

Recknagel brauchte seine ganze Überzeugungskraft, um den verärgerten neuen Juror am Telefon zu vertrösten. Der Mann war einfach gestrickt und deshalb doppelt wichtig für ihn. Es wurde immer schwieriger, Jurymitglieder zu finden, die ein fast Hundertprozentiges Ergebnis lieferten. Er erklärte Kleinschmidt, dass die Wohnung seinem Vorgänger gehört hatte, einem Großindustriellen, der sich mit Hilfe von Beziehungen in die Jury eingekauft hatte. Zusätzlich hatte der Mann zwei seiner „Bewusstseins-Speicher“ entwendet, eine davon mit einem unerlaubten, ja sogar gefährlichen Bewusstsein, dass unter seiner kriminellen Mitwirkung entstanden war.
Nachdem Recknagel aufgelegt hatte, starrte er noch lange in die Leere hinein. Nach alldem, was Kleinschmidt ihm gerade erzählt hatte, fragte er sich insgeheim, ob das in den Ratten gespeicherte Bewusstsein vererbbar war. Vielleicht lohnte es sich ja, den bald kommenden Nachwuchs mittels einer kurzen Hochrechnung zu untersuchen.

 

Zunächst einige Kleinigkeiten, die mir aufgefallen sind:

"Für einen wie ihn war die Einberufung in die Jury wie ein Sechser im Lotto, mit dem Unterschied, dass es besser war." -> "Die Einberufung in die Jury war wie ein Sechser im Lotto - nur besser." Einfach etwas geradliniger ausdrücken.

"Es war der Moment seines Lebens, als er durch die Rechnungen in seinem Briefkasten gewühlt hatte und den Einberufungsbescheid sah." -> Plusquamperfekt: war der Moment seines Lebens gewesen

"Hatte sie eben einen Schatten am anderen Ende des Zimmers vernommen?" -> ich weiß nicht, ob es Absicht ist, dass hier visuelle und akustische Wahrnehmung durcheinander geraten sind...?

Nun zum Inhalt. Ich muss sagen, dass ich eine Weile darüber nachdenken musste - Du machst es dem Leser nicht leicht. Ich habe einige Stellen gefunden, bei denen ich mir nicht klar bin, ob sie zynisch gemeint sind oder ob da einfach nur Deine Fantasie mit Dir durchgegangen ist ;)

Die Einschübe mit der personifizierten Demokratie, die vor der Oligarchie flieht, um sich dann vielleicht doch fangen zu lassen, bilden auf abstrakter Ebene die eigentliche Handlung ab: Parlament wird durch Volksentscheide ersetzt, die aber in Wirklichkeit nur von einer kleinen Gruppe getroffen werden. Die eigentliche Handlung erzählt dasselbe, ist also irgendwie doppelt gemoppelt ;)

Zunächst einmal: Direkte Demokratie bedeutet Volksabstimmungen, d.h. Mitspracherecht aller Bürger, und eben keine repräsentative Demokratie, egal ob die Repräsentanten ein Parlament sind oder wie bei Dir ein repräsentativer Personenkreis. Da hilft auch kein "kollektives Bewusstsein"; und wie das mit der Wahlbeteiligung gleichzusetzen ist bzw. wie man sowas eigentlich nachweisen will, blicke ich nicht.
Die offenbar weltweite Verbreitung des Recknagel-Systems halte ich für völlig unrealistisch, genau wie seine technische Funktionsweise. Das kann nur zynisch gemeint sein, denn da kommen ja auch die Ratten ins Spiel, die als Mittler auftreten. Ausgerechnet Ratten, die dann auch noch Sex haben. Ich verstehe das als zynischen Seitenhieb, aber hundertprozentig kapieren tu ich es nicht.

Ich finde es jedenfalls höchst erfreulich, dass sich mal jemand mit politischen Themen auseinandersetzt. Vielleicht nimmst Du Verfechter der Direktdemokratie aufs Korn, die deren m.E. größten Nachteil - die Beeinflussbarkeit der Menschen durch die Massenmedien - unterbewerten. Hier ist es Recknagel, der für die Medien steht und ähnlich korrumpierbar ist. Komplexes Thema, von dem Du zahlreiche Aspekte angerissen hast, so dass der Leser keine Auflösung vorfindet.
Jedenfalls denke ich, dass Du gar keine klare Aussage treffen wolltest, jedenfalls sehe ich keine und sie würde auch keinen Sinn machen bzw. wäre bei diesem Thema vermutlich anmaßend.
So richtig weiß ich nicht, was ich damit anfangen soll - interessant war es aber allemal, sich damit auseinanderzusetzen.

Fazit: sprachlich okay (leicht verbesserungsfähig), inhaltlich interessant.

Uwe
:cool:

 

Hi Uwe,

thx for comment

Du hast Recht, die Story ist von Vielem ein Bisschen, insgesamt aber weder Fisch noch Fleisch :( Sie war ursprünglich viel länger, in der Anfangsversion doppelt so lang. Hab sie für nen Wettbewerb gekürzt, und ausgerechnet der Haupttopic der Story, wie er mir am Anfang vorgeschwebt hat, ist der Kürzungschere zum Opfer gefallen. Hab sie hier gepostet, weil ich sehen wollte, ob diese kurze Version etwas taugt. Tut sie wohl weniger, deswegen tu ich jetzt das einzig vernünftige mit ihr:
*BANG*
So.
Diese "Vampirkrankheit" hätte mehr im Vordergrund stehen sollen. Die Juroren verlieren immer nach den Wahlen kurzfristig ihre "Self-Awareness" (Das deutsche Wort dafür liegt mir auf der Zunge, komme aber nicht drauf)- die Fähigkeit, das Spiegelbild sich selbst zuzuordnen- die Tieren (ausser einigen Menschenaffen und Delfinen (glaub ich)) vollkommen fehlt. Sie stehen für ein paar Tage auf einer Stufe mit den Tieren UND können sich nicht rasieren :D
Naja, klar ist da viel zynisch gemeint. Kommt immer wieder bei mir durch, leider.

Zur Direktheit der Direkten Demokratie:
Gut, man kann es als Blödsinn betrachten- Bloss wenn du jetzt immer nur vollkommen authentische, heute Bekannte oder als wahrscheinlich angesehene Tatsachen in die Stories einbaust- äh dann hast du doch nur noch Science, ganz ohne Fiction, oder? . Ich hatte im Kopf (und in der längeren Version) diese Erklärung drin: Das wirklich Entscheidende ist dieses Kollektive Bewusstsein :) Man hat in der Zukunft festgestellt, dass nur das wichtig ist. Es spielt keine Rolle, ob die Masse direkt abstimmt, oder ob eine repräsentative, (wichtig!->richtig) ausgewählte Gruppe ihr Bewusstsein zur Wahl hergibt. Das Bewusstsein der kleinen Gruppe ist irgendwie dasselbe wie der ganzen Bevölkerung, äh, weil die kleine Gruppe ja auch "im Strom mitschwimmt". Die einzelnen Individuuen sind ja immer sehr von der Gesamtmeinung beeinflusst. Sie sehen Fern, lesen Zeitung, sprechen mit anderen Individuuen (Manchmal interagieren sie auch auf körperlicher Ebene mit ihnen :D) , bilden sich eine gefärbte Meinung, die nicht so wäre, wie sie ist, wenn sie nur irgendwo eingesperrt wären. Dieses Bewusstseinsdingens ist halt von Dergestalt, dass man es nicht faken kann. 95 %-ges Bewusstsein entspricht exakt dem Ergebnis einer 95 %en Direktwahl. Dass man es in Ratten füllt, nun ich hätte auch einen anderen Behälter wählen können, aber im Wettbewerb, für den die Story geschrieben war, waren Ratten ausdrücklich verlangt :Pfeif:
Bei der Funktionsweise, hmm, mann soll wohl nie sagen, "Das wird nie gehen". Ok, ich hab geschrieben "Gedanken direkt übertragen", wenn man es nicht ganz so wörtlich nimmt, könnte es eines Tages vielleicht ja möglich sein, das Feld, das vom Gehirn ausgeht oä zu interpretieren. (Laut Drexler sind wir ja kurz davor, in die Technologische Singularität einzutreten :teach: :stoned: )
Die Weltweite Verbreitung ist tatsächlich das unwahrscheinlichste auf Erden, genauso wie diese ganzen "Weltregierungen", die oft in Sci-Fi auftreten. Ich wollte bloss damit ein klitzeklein wenig die Gründlichkeit der Deutschen auf die Schippe nehmen (Das einzige Land, das sich nicht auf das Bewusstsein verlässt, sondern einen Speicher dafür braucht :) ) Hihi, bin nämlich selber kein Deutscher :P

G

megarat

 

Deine Erklärung erklärt echt einiges :schiel:
Offensichtlich hat die Geschichte durch die Kürzungen inhaltlich stark gelitten. In der Vollversion hätten sich wohl meine Kritikpunkte alle erledigt - aber vermutlich wäre sie mir dann zu lang gewesen :shy:

Gegen den Zynismus habe ich übrigens überhaupt nichts einzuwenden.
Problem ist nur: Durch den eingestreuten Zynismus wirkt auch die Sache mit der Direktdemokratie und der repräsentativen Gruppe auf mich ebenfalls zynisch, womit sich die Frage nach der Authentizität nur indirekt stellt, weil damit die Direktdemokratie an sich zum Diskussionsinhalt wird. Technologie kannst Du postulieren, soviel Du willst ;)
Letzteres wäre ein Thema, das man ausführlich diskutieren könnte: Wann wirkt erfundene Technologie in einer SF-Story glaubwürdig, wann lächerlich?
Lächerlich sicher dann, wenn die Behauptung im klaren Widerspruch zu bekannter Technik oder Forschungsresultaten steht. Kein Zweifel kommt auf bei Dingen, die man derzeit noch nicht erforscht hat oder haben kann, wie z.B. den Kern des dritten Planeten von Gunprimel III, der bekanntlich aus Nougatcreme besteht :drool:

 

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