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Ein Abend im Klub

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29.07.2003
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Ein Abend im Klub

Es ist Freitag Abend und wir befinden uns in der Innenstadt. Nach einem kurzen Stelldichein in der Pinte besuchen meine Freunde und ich einen Klub. Ich kenne ihn nicht, darum frage ich mich, was mich dort erwartet. Von alleine zieht es mich nicht in Klubs.

Draußen in der Kälte wartet schon eine lange Schlange. "Alle Mädels vor!", tönt eine rauchige Stimme. Sie gehört dem Türsteher. Vom Typ Ralf Möller: Groß, muskulös, dunkle Haare und grüne Augen mit stechendem Blick. Sein Kollege Vin Diesel, Vollglatze und durchtriebener Gesichtsausdruck, aber ebenso muskulös, sammelt die Ausweise der Minderjährigen ein.
Ralf lässt einige Leute vor, um der Menge gleich darauf wieder mit gekreuzten Armen den Weg zu versperren. Vin schaut mir argwöhnisch hinterher.

Die Musik ist jetzt schon leise zu hören. "Vielleicht gefällt sie mir drinnen besser?", denke ich, gehe durch den Metalldetektor und bleibe an der Kasse stehen. Ein abrupter Piepston lenkt meine Aufmerksamkeit nach hinten: Franko streift langsam die unzähligen Gold-Ketten von seinem Hals. "Er stellt sich mal wieder zur Schau", flüstert Peter, der an der Seite steht und alles beobachtet. Franko greift in die tiefe Tasche seiner weiten Hose und legt dann den Schlüsselbund mit dem eisernen Anhänger daran in eine Schale.
Vereinzelte Blicke junger Männer und Frauen richten sich auf ihn, auch nachdem er dann, nun wieder vollständig, an die Kasse tritt. "Prolet", entgegne ich ihm. Er schmunzelt bloß.

Wir gehen den Gang vor und bleiben rechts an der Eckbar stehen. Bei der Bedienung, die mehr von Denise Richards hat als Denise Richards selbst, fallen meinen Kameraden beinahe die Augen heraus. Und mir auch. Die langen Haare, das breite Lächeln und die tiefen Augen ... Ich bestelle bei Denise stotternd eine Bacardi-Cola. "Bis dreiundzwanzig Uhr alles einen Euro!", sagt sie freundlich und lächelt. Ich lächle. Ihr freund kommt. Ich gehe meinen Freunden nach.

Wir setzen uns an die Tische auf der höheren Ebene. Es ist RNB-Night. RNB bedeutet Rythmus und Blues. Leider kann ich in dem zuckenden Gerammel auf der Tanzfläche weder das eine noch das andere erkennnen.
Wenn diese Mädchen auch nur annähernd verstehen würden, worum es in den Texten der Lieder geht, denke ich, dann wären sie nicht mehr hier. Aber vielleicht sind sie gerade deshalb hier. In einer Raumecke steht ein Käfig, in dem sich gerade einige Blondinen, Brünette und Rothaarige lasziv aneinander schmiegen. "Euch geht's gar nicht um den Charakter!", erkennt Franko witzelnd. "Haha. Welchen Charakter? Sind doch eh alle gleich", entgegnet ihm Peter. "Es geht nur um blond oder brünett." Die beiden stoßen mit ihren Desperados an.

Plötzlich stehen sie auf und schieben mich auf die Tanzfläche. "Los Junge, los." Umgeben von wild wabernden Weibern, wohl eher Mädchen - keine Frauen, versuche ich mich zu behaupten. Der Boden klebt an meinen Schuhen. Wahnsinn, was die jeden Tag für neue Gläser ausgeben müssen, denke ich.
Es stinkt. Nach Zigarettenqualm und Erbrochenem. Einige der Mädchen haben zuviel getrunken - schrecklich für sie. Es ertönt nach einer Weile die Durchsage, dass alle unter achtzehn Jahren den Klub verlassen sollen.

Zwei stunden danach schaue ich durch die Menge. Die Wahrscheinlichkeit wegen Verführung Minderjähriger in einem Klub, in dem sich nur Erwachsene aufhalten dürfen verknackt zu werden, scheint mir ziemlich groß. Ich will es nicht drauf anlegen, aber meine Freunde die Party-Macher zwingen mich zu bleiben. "Komm, einer geht noch!"

Ein paar Stunden und noch viel mehr Runden Tequila später wanken die zwei Draufgänger an meiner Seite zum Parkplatz. Im Nachbarort angekommen steigen sie aus dem Wagen. "Danke ... fürs fahren", das bringen sie gerade noch hervor. "Und bis morgen". Die Türen knallen zu. Warum komme ich immer wieder mit ihnen mit, verdammt nochmal?, frage ich mich, während ich die Kupplung löse und Gas gebe. Dabei weiß ich die Antwort schon längst: Sie sind meine Freunde.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Yaso,

ehrlich gesagt, weiß ich nicht, was ich von Deiner Geschichte anfangen soll. Du schreibst flüssig und man kann sich die Szene gut vorstellen, aber mir scheint der Text nicht ganz vollständig. Ich persönlich finde, dass sich der Text wie eine Einleitung liest.

Aber wahrscheinlich geht es Dir auch nur darum, wie der Prot diesen Abend erlebt :)
Er scheint sich in seiner Haut ja nicht ganz wohl zu fühlen, allerdings erfahren wir leider nicht, warum. Vielleicht bin ich ja auch einfach nur zu neugierig, aber ich hätte schon gerne gewusst, was mit ihm los ist :)

Was mir gut gefallen hat, waren die Gedanken, die er sich zu den Texten der Musik macht. Nicht zuletzt, weil ich mir selber schon sowas ähnliches gedacht habe :D Aber es ist auch ein kleiner Einblick in die Gedanken des Prots, ähnlich wie die Gedanken, die er sich später beim Tanzen macht.

Liebe Grüße,
gori

 

Hi Gori,

du hast wahrscheinlich Recht und die Geschichte ist nur eine Einleitung. Eine Einleitung für den Charakter des Protagonisten.
Ich muss zugeben, dass es eigentlich meine Gedanken sind, nicht die eines anderen, in den ich mich hineinversetzt habe.
Auf jeden Fall vielen Dank für deinen Kommentar!

LG,
Yaso

 

Hi Yaso,

ich finde du hast den Abend im Klub sehr schön beschrieben - damit es allerdings eine Geschichte wird hat mir auch noch einiges gefehlt!

Warum baust du das ganze nicht aus? Irgend ein spezielles Erlebnis im Club? Irgend etwas, was diesen Abend von all den anderen Abenden unterscheidet? Oder was den Klub von anderen unterscheidet?

Was mich gestört hat ist, dass du schreibst die Mädls hätten den Alkohol nicht bei sich behalten können? Woher weiß den Prot. das es die Mädchen waren? Ich habe auch schon genügend Jungs kotzen sehen, die auch nicht wußten, wo ihre Grenzen lagen! ;)

Dein Schreibstil gefällt mir. Du schreibst sehr flüssig und die Andeutungen wie: Sie hat mehr von Denise Richards... gefallen mir gut, weil sie dem Text auch etwas humorvolles geben!

Liebe Grüße
Bella

 

Hi!

Ich finde diese Vergleiche mit Schauspielern sowohl nervig als auch wenig erhellend. Nervig: Du drückst Dich davor, die Personen wirklich zu beschreiben, sondern hoffst, dass die Leser von den Schauspielern genau den Charakterzug im Kopf haben wie Du selbst. Mir missfällt es immer, eine Atmosphäre nicht durch die eigene Wortwahl oder Beschreibungen entstehen zu lassen, sondern dadurch, sich auf sozusagen vorgefertigte Klischees zu stützen. Die Grenzen sind natürlich fließend -- beispielsweise gefällt mir Hornbys High Fidelity ausgesprochen gut, gerade weil er fertige Songs (Klischees) so genial (m.E.) mit seiner Geschichte kombiniert.

Wenig erhellend: Mir sind nur einige der Namen bekannt, äh, sogar eigentlich nur einer. Was auch immer das über meine cineastische Bildung sagt (ein Name klingt eher nach Fußballer, von denen habe ich noch weniger Plan...), aber Du hängst damit alle Leser ab, die diese Leute nicht kennen. Gut gelungen ists noch bei dem ersten, weil Du dort "groß, muskulös" sagst und somit die wichtigen Aspekte nennst. Da kann man sich auch was vorstellen, wenn man die Vergleichsperson nicht kennt.

Aber spätestens bei "die mehr von Denise Richards hat als Denise Richards selbst" hätte ich fast aufgehört zu lesen. Mehr was? Haare? Titten? Humor? Geld? Welchen Aspekt der Ausstrahlung meinst Du? Du schränkst Deine Leserschaft hier zu sehr ein. Außer Du willst solche wie mich gar nicht haben als Leser ;-)

Fehler: Du sagst, der Prot kennt den Klub nicht. Doch noch bevor er drin ist, weiß er, wie der Türsteher heißt. Das verwirrt.

"Gerammel auf der Tanzfläche". Naja, ich verstehe unter Gerammel etwas, das ich nur sehr selten auf der Tanzfläche machen würde. Evtl. doch der falsche Ausdruck? Oder ein Generationenproblem, denn ich kenn ja auch Denise Dingens nicht ;-)

Weiter unten fällt auf, dass der Prot. sich offensichtlich nur die Mädchen anguckt. Das mag zwar stimmen, fängt aber die Atmosphäre nicht vollständig ein. Interessanter wäre doch, wie sich die gleichaltrigen Jungs verhalten. Kotzen die auch? Baggern die? Erfolgreich, plump? So klingt es eher, als würden drei dämliche Jungs den Schulball eines Mädcheninternats stürmen, sorry ;-)

"Umgeben von wild wabernden Weibern, wohl eher Mädchen - keine Frauen" -- hier bleibt unklar, was für den Prot. der Unterschied dieser drei Begriffe ist. Hoffentlich gehts nicht nur ums Alter, denn der Aspekt kommt ja oft genug zur Sprache.

Insgesamt klingt für mich hauptsächlich unterschwelliger Frust mit, dass der Prot. zu besoffen, ungelenkig oder schüchtern ist, um selbst Minderjährige zu beeindrucken. Oder dass er zumindest darüber gefrustet ist, gegenüber seinen Freunden nicht den Mut zu haben, einfach zu gehen, wenn ihm die Disse nicht passt. Der letzte Satz biegt das noch nicht recht in eine interessantere Richtung um. Das erscheint mir noch keine fertige Geschichte zu sein, wie schon gesagt. Hupps, sorry, wenn das jetzt doch zu sehr nach Draufrumhacken klingt, ich hoffe, einige Aspkete wenigstens ein bisschen konstruktiv angesprochen zu haben...

Bye, Dream Theater

 

Hallo ihr!

Warum baust du das ganze nicht aus? Irgend ein spezielles Erlebnis im Club? Irgend etwas, was diesen Abend von all den anderen Abenden unterscheidet? Oder was den Klub von anderen unterscheidet?

Weil den Klub nichts von anderen unterscheidet.

Was mich gestört hat ist, dass du schreibst die Mädls hätten den Alkohol nicht bei sich behalten können? Woher weiß den Prot. das es die Mädchen waren? Ich habe auch schon genügend Jungs kotzen sehen, die auch nicht wußten, wo ihre Grenzen lagen!

Die meisten Jungs schaffen es noch zur Toilette oder nach draußen. Die Überzahl von Erbrechenden sind Mädchen. Eigene Erfahrungen ;).

Aber spätestens bei "die mehr von Denise Richards hat als Denise Richards selbst" hätte ich fast aufgehört zu lesen. Mehr was? Haare? Titten? Humor? Geld?

Na das Aussehen? :)

Fehler: Du sagst, der Prot kennt den Klub nicht. Doch noch bevor er drin ist, weiß er, wie der Türsteher heißt. Das verwirrt.

Gut, es waren mehrere Türsteher, wie ich geschrieben habe und sie haben sich neben her auch unterhalten. Daher der Name. Vielleicht sollte ich das dazuschreiben?

Ich finde diese Vergleiche mit Schauspielern sowohl nervig als auch wenig erhellend. Nervig: Du drückst Dich davor, die Personen wirklich zu beschreiben, sondern hoffst, dass die Leser von den Schauspielern genau den Charakterzug im Kopf haben wie Du selbst. Mir missfällt es immer, eine Atmosphäre nicht durch die eigene Wortwahl oder Beschreibungen entstehen zu lassen, sondern dadurch, sich auf sozusagen vorgefertigte Klischees zu stützen.

Bei den Türstehern habe ich, wie du schon gesagt hast beschrieben, dass sie muskulös sind. Die genannten Schauspieler haben neben ihrer Präsenz 'auf der Bühne' nichts zu bieten, sind also nur Hüllen. Die Namen sind Schall und Rauch und dienen nicht unbedingt dazu, Atmosphäre zu schaffen. Sie gingen mir an besagtem Abend einfach durch den Kopf. Genauso wie Denise Richards. Eine hübsche Schauspielerin (die Dame sah übrigens wirklich so aus), mehr aber auch nicht. Man muss die Namen dafür nicht kennen.

"Gerammel auf der Tanzfläche". Naja, ich verstehe unter Gerammel etwas, das ich nur sehr selten auf der Tanzfläche machen würde. Evtl. doch der falsche Ausdruck? Oder ein Generationenproblem, denn ich kenn ja auch Denise Dingens nicht ;-)

Denise Richards hat in James Bond - Golden Eye mitgespielt. Vielleicht kennst du sie jetzt. Großartiges Lächeln (das wars dann auch).
Den Ausdruck gerammelt voll kennst du? Die zweite Bedeutung ist die, die du wohl erkannt hast. Und so läuft es auch ab. Versuchte rythmische Bewegungen.

"Umgeben von wild wabernden Weibern, wohl eher Mädchen - keine Frauen" -- hier bleibt unklar, was für den Prot. der Unterschied dieser drei Begriffe ist. Hoffentlich gehts nicht nur ums Alter, denn der Aspekt kommt ja oft genug zur Sprache.

Es geht u.a. ums Alter. Weiber sind solche, die sich so aufführen :)

Insgesamt klingt für mich hauptsächlich unterschwelliger Frust mit, dass der Prot. zu besoffen, ungelenkig oder schüchtern ist, um selbst Minderjährige zu beeindrucken. Oder dass er zumindest darüber gefrustet ist, gegenüber seinen Freunden nicht den Mut zu haben, einfach zu gehen, wenn ihm die Disse nicht passt.

Eher letzteres.

Der letzte Satz biegt das noch nicht recht in eine interessantere Richtung um. Das erscheint mir noch keine fertige Geschichte zu sein, wie schon gesagt. Hupps, sorry, wenn das jetzt doch zu sehr nach Draufrumhacken klingt, ich hoffe, einige Aspkete wenigstens ein bisschen konstruktiv angesprochen zu haben...

Danke für die konstruktive Kritik!

 

Ralf Möller (Nebenrolle in Gladiator):

22m.jpg

Vin Diesel (Triple X, Riddick):

38m.jpg

Denise Richards (The world is not enough - habe mich geirrt, war doch ein andrer Bond)

Denise_Richards.jpg

 

Entschuldigt bitte die doppelten Beiträge! Die Geschichte habe ich nun verändert. Sie hat einen positiveren Schluss. Ralf Möller und Denise Richards bleiben :).

 

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