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Eine ungewöhliche Kontaktanzeige

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23.09.2004
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Eine ungewöhliche Kontaktanzeige

Der Autor
Soll mal einer behaupten, Fortuna-Düsseldorf-Fans könnten keine Geschichten erzählen. Ich schreibe regelmäßig erstklassige Ladenhüter. Nebenbei bin ich leidenschaftlicher Biertrinker, mag Cameron Diaz, keine Whoopi-Goldberg-Filme und bin seit ewigen Jahren Single - mit Hang zur Schizophrenie. Sigmund Freud hätte was zu knacken an mir gehabt. Eine Anwärterin auf die Position einer Freundin hatte vor zig Jahren, als die Eiskugel beim Italiener noch 10 Pfennige gekostet hat, Elvira Frankenstein, die mit der schicken Zahnspange. Aber es klappte nie mit uns. Das Täubchen hatte einen alternativen Einschlag und ich hatte nur eine geizige Haltung, was nur an meiner schwäbischen Großmutter mütterlicherseits liegen konnte. Die gute Elvira versuchte mir damals bewusst zu machen, dass das Waldsterben mit der zunehmenden Umweltverschmutzung zusammenhängt. Ich nahm die Sache nicht so ernst und meinte immer, das Wildschwein, diese gemeine, borstige Umweltsau sei an allem Schuld. Denn der Urin des Wildschweines sei Gift für die Bäume. Rettet die Wälder; esst mehr Wildschweine; werdet wie die Gallier - war immer mein Standardspruch. Denn in Frankreich kennen die gar kein Waldsterben.
Sie nahm mich oft in den Wald mit und dort liessen wir uns von Tannen umzingeln. Ich frug sie dann immer, ob ich ihr Pinselohräffchen sein dürfte und sie mir mal am Pinsel ... äh am Öhrchen knabbern würde. Eher würde sie wie die ersten Raumkapseln bleiben, nämlich unbemannt, als mit mir Affen anzubändeln, entgegnete sie immer schroff. Aber ich glaubte ihr nie so recht und ich begann mich abends des öfteren zu betrinken, um eine Möglichkeit zu finden, doch noch mit einem orginellen Spruch bei Fräulein Frankenstein zu landen. Aber der Suff führte nur dazu, das ich klammheimlich zum Alkoholiker umgeschult wurde und letztendlich verfasste ich vollkommen wirre Liebesbriefe. Ich wurde deppisch-depressiv und eines Tages kam der totale Zusammenbruch und man brachte mich in die Klapse. Als man mich wieder entlassen tat, sah ich meine Angebetete nur noch selten.
Elvira hatte später ein schweres Schicksal. Von der Maikönigin zur Weinkönigin zur Schnapsdrossel... Dann Entziehungskur. Dort lernte Elvira (Abinote 2,5 - Ich hingegen glänze nur mit Halbwissen. Ihr wisst ja: Halbwissen ist schädlicher als gar nichts wissen. Behaupten zumindest die oberschlauen Psychiater- und Psychologen-Heinis aus der Klinik) den türkischen Heiratsschwindler Alimenten-Ali kennen. Dann Heirat, später Scheidung. Was aus Elvira heute geworden ist, weiß ich nicht. Wahrscheinlich fährt sie Taxi - oder ist Hausfrau und Mutter.
Naja, dann war da noch eine, die konnte nicht sprechen. Nun ja, ich war jung und brauchte eine Frau. Aber auch sie war nicht die erhoffte Erfüllung. Als ich nichts mehr von ihr wissen wollte, tat ich sie - umweltbewusst wie ich bin - beherzt in den Gelben Sack, um ihr zur Wiedergeburt zu einer Plastiktüte eines Discountmarktes zu verhelfen. Heute bereue ich es - war sie mir doch treu und jeder Stoßlage gewachsen.

Männliche Singles
Welcher Junge kennt das nicht? Das Intimleben der letzten Jahre beschränkte sich weitgehend darauf, zärtliche Berührungen mit der an der Tastatur verbundenen Computer-Mouse auszutauschen - anstatt mit einer zweibeinigen, nicht angeleinten Maus, deren Intimbereiche langsam mal nicht nur von ihrem Haartrockner erforscht werden sollte.
Am Arbeitsplatz hat man es nur mit „kaffeeklatschartigen“ Kolleginnen und hysterischen Zicken zu tun, deren alleinige Stärken sich dadurch auszeichnen, einen besonders dünnen Kaffee zu kochen und möglichst viele private Telefongespräche zu führen in der Zeit, wo der Chef außer Haus ist.
Grund genug, sich den grauen Arbeitsalltag mit sehnsuchtsvollen Träumen von der Zaubermaus zu versüßen, die eines Tages, so hofft man, auf das Pad springen wird, um sich gemeinsam der neuzeitlichen Variante des Pettings zu frönen - dem Mouse-Padding.

Weibliche Singles
Die Frau ist das größte Mysterium auf der Erde. Damit Adam nicht mehr einsam war, erschuf Gott die Frau. Sie machte den Mann zunächst glücklich, aber später stieß sie ihn tief ins Verderben. Das ist heute fast noch genauso. Anstatt dem Manne liebevoll zu gehorchen, werden Frauen frech, gemein und karrieregeil und nehmen das „Zepter“ selbst in die Hand, wozu man auslaufsichere Batterien für den „Herrscherstab“ in jedem guten Supermarkt erwerben kann.

Kontaktanzeigen
Die Zahl der Kommunikationsmittel nimmt auf dieser Welt enorm zu. Man sollte annehmen, dass dies eine große Hilfe sei, um die zwischenmenschlichen Beziehungen zu fördern. Jedoch steigt stetig die Zahl der partnersuchenden Singles. Mögliche Lösungen? Zum Singleabend in der Dorfdisko antanzen oder etwa eine Kontaktanzeige schalten? Ich entschied mich für letzteres, in der guten Hoffnung, noch bevor der deutsche Fußball und die Deutsche Mark nichts mehr wert sind, eine zauberhafte Prinzessin zu finden. Das war im Sommer 1998. Ich war damals seit 5 Jahren 33 und arbeitete in einer Düsseldorfer Werbeagentur. Die D-Mark ist heute nichts mehr wert, und der deutsche Fußball... Hier nun die etwas ungewöhnliche Anzeige, die ich im Internet schaltete. Sie entsprach zwar nicht der Wahrheit, aber egal! Zumindest fällt sie aus der Reihe!

Schnickschnackblues: Ich (38/m) mache sonntags das Frühstück - Du liegst faul im Bett; Ich erledige den Abwasch - Du schminkst Dir die Visage; Ich gucke Fußball-Bundesliga - Du schaltest um auf RTL; Ich bezahle das Pizza-Taxi - Du hast keinen Bock zu kochen; Ich habe gute Laune - Du muffelst nur und nervst; Ich wasch und polier den neuen Wagen - Du fährst ihn zu Schrott; Ich bügel die Wäsche - Du besäufst Dich beim Frauenabend und machst Dich über mich lustig; Ich verlasse Dich - Du wirst hysterisch, spuckst mich an und quälst meine Katze; Ich suche eine neue Frau per Kontakt-Anzeige - Du meldest Dich. Chiffre...

Und ich erhielt tatsächlich eine Antwort! Hier ist sie:

Guten Tag!
Du hast es nicht anders gewollt, obwohl: spätestens nach dem kaputten Wagen hättest Du innehalten und nach einer soliden, anschmiegsamen lieben Hausfrau suchen sollen ...
Jetzt hast Du Sie wieder an der Backe: Wegen Fußball gibt`s eine Grundsatzdiskussion, wer Dir wichtiger ist. Die Fußballspieler oder ich??? Kochen kann ich echt gut - mach ich aber nicht. Und Frühaufsteher werden mit penetranter Nichtbeachtung gestraft...
Locken täte mich gegebenenfalls eine Zigarette - obschon ich den Nichtraucher bis zur Eifersucht beneide...
Schlagen allerdings werde ich nicht - nicht mit Absicht - manchmal treffe ich beim Herumtoben vielleicht Ausversehen, aber dann schäme ich mich auch...
Hoffentlich lache ich dann nicht - weil, ich wollte das wirklich nicht und Du guckst plötzlich so ernst.
Mir gefällt Dein Humor - bin die ganze Zeit am Grinsen während ich Dir antworte...
Willst wahrscheinlich ein paar Eckdaten zur Orientierung, vielleicht erwartest Du gar ein Foto - kriegst Du nicht, habe nicht einmal einen Scanner...
Von unten nach oben beschrieben:
Meine Füße stecken in unerotischen dicken grauen Socken, gemein zerfasert von meinem entzückenden durchgeknallten Kater. Sollte ich diese Räume verlassen - was oft passiert, kommen die Füße nur selten in hochhackige Schuhe. Leider - denn das finde ich eigentlich ganz hübsch, nur vergesse ich manchmal den anmutigen Gang, stolpere, und kann dann vor Lachen nicht mehr weitergehen... zu blöd, ich übe weiter!!!
Die Füße hängen an langen Beinen - ganz hübsch wie ich finde, weshalb sich der Minirock durchaus anbietet. Meist jedoch ist es dafür zu kalt, oder aber ich zicke wieder mal ob meiner Figur herum. Die Fraktion der "ausladenden Hüften" vertrete ich - DANKE - nicht, bin ich froh, denn das hat immer etwas "trutschiges" - dafür finde ich meinen Bauch zu dick. Mein Busen hat wohl Optimalgröße, oder warum gucken die alle immer so? (das Interesse an Brüsten habe ich noch nicht wirklich verstanden.) Ein Hals ist auch da und dann kommt der KOPF. Voll mit kleinen Ohren, großen Lippen und Augen, kleiner Nase und ein bißchen Hirn innendrin.
Von Innen nach Außen:
Wenn mein Kater mir in die Tasche pisst, nehme ich mir Urlaub, um mehr für ihn da zu sein. Wenn ich im Job mal gelobt werde, grinse ich wie ein Honigkuchenpferd. Ich kann furchtbar schlecht Kritik vertragen, das hasse ich an mir, und auch im Austeilen bin ich viel viel schlechter es ich es mir wünsche. Toll an mir finde ich meine Bewegungsfähigkeit im Kopf - schnell erfasse ich, was gemeint ist oder dahintersteckt - kann "hinterherfühlen", mitdenken und dabeisein.
Mein Geburtstag kommt immer dann, wenn ich Sommergrippe habe. Den Wasserzeichen wird dies angeblich nachgesagt: Wie das Element "Wasser" passen sie sich dem Gefäß an, in das es geschüttet wird. Das Bild gefällt mir, paßt zu mir - entsprechend bewundere ich Menschen, die wie ein Fels in der Brandung stehen.
Okay, Mister Blues, da ist SIE nun! Ich, Elvira Frankenstein, und ich bitte Dich nun auf die Bühne.

 

Hey! :eek:

Diebe!:gunfire:

Admin!!! :headset:

Lieber Literaturpunk,

jetzt haben sie hier den Rest von Deiner Geschichte geklaut. Ich glaub´ es hackt! Das kann doch nicht sein. Gerade wo´s spannend wird, gerade wenn Elvira auf den schizophrenen Fortuna-Fan trifft. Ich geh kaputt.

Wahrscheinlich hast Du irgendjemanden verärgert, wegen der langen Einleitung, wo Du die Figuren vorstellst oder gesammelte Lebensweisheiten entstaubst..

Aber das ist doch kein Grund, das ist nur gemein! :bonk:

Kannst Du es nicht so machen?

Du fängst mit der Anzeige an, dann kommt die Antwort und Du holst den Rest noch mal von der Festplatte und wir lernen in der folgenden Geschichte beide noch mehr kennen?

Ich will wissen, wie er versucht, sie dazu zu bekommen, mit ihren unerotischen Socken in der Küche zu stehen und lecker Eierkuchen zu machen.
Und ich will wissen, was sie macht, wenn er während ihres Frauenabends unten im Auto warten will und ich will wissen, was mit der Zahnspange ist, die Du oben erwähnt.
Kurz ich will jetzt die Geschichte sehen hier!

Vielleicht nimmst Du oben die Einleitungen raus, die wirken eher altklug und strotzen vor lauter Klischees und flachen Gags

ich hatte nur eine geizige Haltung, was nur an meiner schwäbischen Großmutter mütterlicherseits liegen konnte

Dort lernte Elvira (Abinote 2,5 - Ich hingegen glänze nur mit Halbwissen. Ihr wisst ja: Halbwissen ist schädlicher als gar nichts wissen. Behaupten zumindest die oberschlauen Psychiater- und Psychologen-Heinis aus der Klinik) den türkischen Heiratsschwindler Alimenten-Ali kennen.

Als ich nichts mehr von ihr wissen wollte, tat ich sie - umweltbewusst wie ich bin - beherzt in den Gelben Sack, um ihr zur Wiedergeburt zu einer Plastiktüte eines Discountmarktes zu verhelfen. Heute bereue ich es - war sie mir doch treu und jeder Stoßlage gewachsen.

anstatt mit einer zweibeinigen, nicht angeleinten Maus, deren Intimbereiche langsam mal nicht nur von ihrem Haartrockner erforscht werden sollte.

Anstatt dem Manne liebevoll zu gehorchen, werden Frauen frech, gemein und karrieregeil und nehmen das „Zepter“ selbst in die Hand, wozu man auslaufsichere Batterien für den „Herrscherstab“ in jedem guten Supermarkt erwerben kann.


Naja vielleicht bin ich auch nur etwas unzugänglich?

Aber auf jeden Fall würde ich jetzt gern wissen, wie Frau Frankenstein wirklich heißt, wie ihre Katze heißt und was sie Samstags zwischen 13 Uhr und 16 Uhr so macht (Elvira meine ich).

Meinst Du, Du schaffst das? Ich glaub´ an Dich, denn Du hast so ne locker-leichte Art, die ich mag...

merci

jan

 

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