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Erinnerst du dich an Kolumbien?

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11.08.2004
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Erinnerst du dich an Kolumbien?

Erinnerst du dich an Kolumbien ?


Ich fahre aus leichtem Schlaf hoch und reiße die Augen auf. Schweißgebadet sehe ich, noch halb träumend, die Forschungseinrichtung zu Staub zerfallen und mitten drin steht ER, mit einem Lächeln auf den Lippen. Die Schreie der sterbenden Soldaten, hallen über der schweren feuchten Luft im Dschungel Kolumbiens. Ich kann IHN lachen hören, er will mehr. Sein Bild verblasst, und mein Puls verlangsamt sich wieder. Mit zittrigen Beinen stehe ich auf und gehe zum Waschbecken. Gerade als ich meinen Kopf unter den Wasserhahn halte, klopfen Sie bereits an meiner Tür. „Thomas, hören sie auf mit diesen albernen Spielchen, lassen sie uns herein!“ Aber ich will noch nicht, dass Sie herein kommen, noch nicht. Langsam drehe ich mich zur Tür um, es ist eine Kleinigkeit sie verschlossen zu halten. Nicht einmal hundert Männer wären in der Lage, die von mir errichtete Blockade zu durchbrechen. Noch einen Moment lang weide ich mich am schlichten Gefühl der Macht, die ich ausüben kann auch ohne ihre Einwilligung. Dann konzentriere ich mich kurz, und die Blockade ist weg.
Sofort stürmen fünf Männer in mein Zimmer, allen voran Professor Mario Darantimatis. „Thomas, was ist passiert?“ „Es geht mir gut, es ist nichts, ich hatte lediglich einen Alptraum!“ Ein wenig misstrauisch werde ich von Professor Mario und den vier Wachleuten beäugt, doch dann entspannen sich ihre Mienen wieder. „Also schön Thomas, machen Sie sich fertig, heute ist ein großer Tag. Es kommen die Vertreter einiger Staaten zu einer Vorführung!“ Ich senke den Kopf und nicke:“ Ist in Ordnung, ich werde vorbereitet sein.“
Heute war also der große Tag, an dem ich mich beweisen sollte.
Schon länger hatten die Amerikaner und die Europäer ein Interesse daran, einen Soldaten zu erschaffen, der dem einfachen Menschen überlegen sein würde. Ein Unbesiegbarer Soldat sollte ich werden. Nun ob ich wirklich unbesiegbar bin, dass kann ich nicht sagen, da ich bisher noch in keinem Gefecht war, aber meine Schöpfer haben wirklich alles daran gesetzt, mich diesem Ziel so nahe wie möglich zu bringen. Als ich mich fertig angezogen habe, kommt wieder Professor Mario. Ich folge ihm durch die Tür. Der Weg zum Testgelände ist lang, so dass ich unterwegs ein wenig nachdenken kann.
Diese Stimme in meinem Kopf, sie begleitet mich, seit ich 14 Jahre alt wurde. Sie haben mir in dieser Zeit die wohl gefährlichste Waffe, die mein Körper besitzt, verliehen. Nach jahrzehntelanger Forschung war es einigen Genies, oder auch Wahnsinnigen, gelungen den Körper so zu verändern, dass er in die Lage versetzt wurde, mit den Gedanken Dinge zu bewegen - Telekinese. Allerdings hatte die ganze Sache einen kleinen Haken, seit damals wohnt ER in meinem Kopf.
Ich weiß nicht, wer oder was genau ER ist. Ich vermute, ER ist so etwas wie eine zweite Persönlichkeit von mir. Durch die vielen Eingriffe hat diese dann ein Eigenleben entwickelt. Wir kommen zu einer großen Tür. Professor Mario stellt sich mit dem Gesicht vor eine kleine Kamera. Diese identifiziert ihn am Muster seiner Iris, und die großen Stahltüren schwingen geräuschlos auf. Die Wachen bleiben draußen. Mario und ich stehen allein in einem kreisrunden Raum. Einige Teile der Wand sind verspiegelt, dahinter kann ich mit Hilfe eines Organs, das sie beim Grubenorgan der Schlangen abgeschaut haben, ihre schemenhaften Umrisse erkennen, ihre Körperwärme. „Also beginnen wir!“, sagte Professor Mario mit fester Stimme. Er hat offenbar keine Bedenken, dass etwas schief gehen könnte.
Innerhalb einer halben Stunde nehmen der Professor und ich, so gut wie alle meine Fähigkeiten durch. In der Mitte des Raumes befindet sich eine 50 Zentimeter dicke Betonmauer, die ich in einem Sprung durchbreche. Eine Eisenstange, so dick wie der Daumen eines Erwachsenen Mannes verbiege ich zwischen den Fingern einer Hand. Danach biege ich die Stange, mit Hilfe der Telekinese, in ihren ursprünglichen Zustand zurück. Die Stahltüren schwingen erneut auf, und ein Soldat führt ein Schwein herein. Ich klappe den Giftstachel aus, und berühre das Schwein damit am Hals. Ein kleiner Kratzer genügt, und wenige Sekunden später bricht das Schwein tot zusammen. Professor Mario kommt hinter der Stahlwand hervor. Das Licht wird ausgeschaltet, und der Professor entzündet am anderen Ende des Raumes eine kleine Kerze. Nun zieht er eine kleine Karte aus seiner Tasche und lässt mich vorlesen. Für einen Menschen wäre es in diesem Raum stockfinster gewesen, für mich jedoch war es ein Leichtes die Karte zu lesen. Selbst über eine Entfernung von zehn Metern hinweg. Die Männer und Frauen hinter den verspiegelten Fenstern sind sichtlich beeindruckt, was ich an ihrem wilden Gestikulieren erkenne. „Zum Schluss darf ich ihnen noch einige Höhepunkte präsentieren, meine Damen und Herren, sehen sie und staunen sie!“ Professor Mario nimmt eine kleine Pistole aus seiner Tasche. „Hiermit bringe ich den unwiderruflichen Beweis über die Einsatzfähigkeit von Thomas.“ Er dreht sich zu mir um und richtet die kleine Waffe auf meine Brust. Schweiß tritt mir auf die Stirn, nicht weil ich Angst habe, nein, sondern weil ER mich quält.
Es fühlt sich an, als versuche ER mich zu erwürgen. Ich kämpfe gegen IHN an. Wenn ER jetzt die Kontrolle über mich gewinnt, wäre alles aus. Drei Schüsse. Direkt in meine Brust. Ich weiche ein Stück zurück. Der Schmerz ist gewaltig, meine Knie werden weich und knicken ein. Ich höre Professor Mario leise fluchen. Das läuft nicht so, wie er es erwartet hat: Ich hätte einfach stehen bleiben sollen. Noch während die Sanitäter herein kommen, erklärt er den Anwesenden, dass es vermutlich damit zusammen hängt, dass ich nicht in einem wirklichen Gefecht bin und mein Körper zu wenig betäubende Stoffe gebildet hat.
Auf einer Trage werde ich zurück zu meinem Quartier gebracht. Die drei Geschosse, die nur knapp unter der Hautoberfläche am Knochen gestoppt worden sind, werden mir von einem Arzt mit einer Eisenzange herausgeholt. Die Wunden schließen sich bereits und ich sehe bald wieder aus wie zuvor.
Sie legen mich in meinem Quartier auf mein Bett und gehen wieder. Professor Mario bleibt noch bei mir. „Was ist passiert? Thomas, wir haben das schon so oft gemacht, warum brichst du ausgerechnet heute zusammen, warum?“
Anstatt ihm zu antworten, ziehe ich ihn zu mir herab. „Erinnerst du dich an Kolumbien?“, frage ich ihn. Sein Gesicht verliert merklich an Farbe. Oh ja, er erinnerte sich. Der Gedanke an diesen, den schrecklichsten Tag seines Lebens, lässt ihm das Blut in den Adern gefrieren.
Professor Mario war gerade mit einigen meiner Blutproben beschäftigt, als der gesamte Komplex von den ersten Mauern, die ich einriss, erschüttert wurde. Als wir uns schließlich begegneten, hielt er immer noch das Reagenzglas mit meiner Blutprobe in seiner rechten Hand. Vor seinen Augen wurde ein Soldat, der ihn beschützen wollte, in zwei Teile zerissen. Irgendetwas hielt IHN aber zurück. ER zerdrückte lediglich das Reagenzglas in Marios Hand und zerfetzte ihm damit die Haut. Professor Mario wurde ohnmächtig und ER setzte sein Werk der Zerstörung bis zu seinem entsetzlichen Ende fort.
Immer noch halte ich Professor Mario an seinem weißen Kittel fest, Schweiß glänzt auf seiner Stirn, wie benommen starrt er auf seine vernarbte Hand. „Denkst du, es könnte wieder passieren?“, fragt er mich. Ich lächle.
„Es wird wieder passieren Mario, darauf kannst du dich verlassen!“
Dann lasse ich ihn los, mein Blick wird leer. Professor Mario geht langsam zur Tür. Seine Knie zittern, sein Körper glüht. Ich kann seinen Puls hören, er rast förmlich. Die Haare an seinen Armen stellen sich auf, und auch er kann es spüren. Diesen leichten Windhauch, der über die Haut hinweg streicht. Hier unten 2000 Meter unter der Erdoberfläche.

 

Von mir nur ganz kurz: Inhaltlich total uninteressant und keine neue Idee, bloß ein paar bekannte Motive aus schlechten SF-Serien nachgeplappert.
Außerdem zahlreiche sprachliche Fehler sowie Zeichensetzung und Rechtschreibung (z.B. Mine/Miene).

verschoben von SF ins KorrekturCenter

 

Willkommen

Hallo Thor

...und willkommen auf KG.de :)

Nun zu deiner ersten Geschichte, bei der du ja schon einige Zeit auf einen Kommentar wartest (Um ehrlich zu sein, ich hab sie schon am samstag gelesen, wollte aber nicht gleich der erste sein, der dir vielleicht vor den Kopf stößt :) ).

Aber jetzt keine Angst, so schlecht wird meine Kritik nicht :)

Zu allererst ein paar positive Wort über deinen Stil. Er liest sich überaus flüssig und zusammenhängend für mich, das verrät mir, dass es sich hierbei nicht um deinen ersten größeren Text handelt. Sehr gut.

Die inhaltliche Idee ist leider nicht die neuste (genmanipulierte Supersoldaten hab sogar ich schon mal in einer Geschichte verarbeitet), aber wenigstens quälst du deine Leser nicht mit allzu technischen Erklärungen. Aus dieser Idee ist meiner Meinung nach nicht mehr wirklich viel herauszuholen und du schränkst ja deine Geschichte auch sehr gut auf einen kleinen Zeit- und Handlungsrahmen ein - eine der Fallen, in die auch immer wieder erfahrenere Autoren stürzen - was sehr viel zu ihrer Spannung und Geschwindigkeit beiträgt.

Aber (und es gibt fast immer ein aber ;) ) es würde sich noch steigern lassen.
Relativ unschön, weil so aus dem Geschehen abgehoben, wirken die Erklärungen deines Prots in Bezug(Abschnitt 3, 4) auf seine Herkunft.

Dass ich kein richtiger Mensch bin das dürfte nun allen die dies hier lesen klar geworden sein
Dieser Satz stört mich einfach nur, weil ich mich plötzlich fragen muss, was ich hier lese. Ein Testament, einen Brief, etc.
Überhaupt würde ich diese Abschnitte komplett wegfallen lassen. Sie höchsten als in einem einzigen maginalen Satz dem Professor in den Mund legen. Du musst die Handlung nicht geschichtlich einbetten, immerhin soll es eine KG sein und kein Roman.

Abschnitt 6 ließe sich ebenfalls gut rausnehmen, wenn diese Infos über die Ausstattung der Professor in Abschnitt 7 als eine Art Zusammenfassung der letzten Treffen nochmal runterbetet.

Auch an Abschnitt 8 würde ich noch ein bisschen pfeilen. Wenn du den Alptraum in 1 etwas mit Schnittszenen aus diesem Massaker vermengst, kannst du dir hier an der Stelle größere und manchmal recht ungeschickte Rückblenden sparen.
Das hat den positiven Effekt, dass dein Text noch aufreibender beginnt, als er es ohnehin schon tut (Bitte nimm gleich auch diesen Klischee-Quatsch "Töte Sie!Töte sie alle." raus oder überleg dir was neues :) Ich hätte da beinahe aufgehört zu lesen :sealed: ), und du später dann schneller aufs Ende zu steuerst.

Die Vorschläge sollen nur zu einer Straffung der Handlung führen. Ob du sie umsetzt, ist natürlich rein dir selbst überlassen.

Alles in allem ein recht passabler Einstieg hier bei SciFi. Freu mich auf deinen nächsten Text.


mfg hagen


PS: Was du auf jeden Fall entfernen solltest ist die Abschnittsnummerierung. Solang ist der Text nicht, dass man die gesuchten Stellen nich wiederfindet

 

Achso, noch was:

Der Titel ist absolut nichtssagend. Gibts bestimmt hunderte solcher Titel hier.
Such dir einen, der Neugier macht, und/oder in bezug zu deiner Pointe steht, ohne diese zu verraten.

Meine Vorschläge:
"Er in meinem Kopf"
"Tief unten"
"Erinnerst du dich an Kolumbien"

mfg Hagen

 

Hier also die geänderte Fassung, des leider schon etwas veralteten Themas. Aber es war meine erste KG. Andere, sicherlich bessere, werden noch folgen.

Vielen Dank an Hagen, der mir geholfen hat, diese erste KG zu verbessern. :thumbsup: :anstoss:

mfg
Thor

 

Tachi Thor

Ich hab dir detailierte Anmerkungen in einer PM geschickt. Solltest du dir vielleicht mal anschauen :)

Den Titel hast du ja erfreulicher Weise (nach meinen Vorschlägen ab)geändert. Musst du aber auch den Moderatoren später mitteilen, dass die die Änderung auch in die Datenbank übernehmen.

ipy
Hagen

 
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