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Erotischer Traum

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25.07.2004
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Erotischer Traum

War sie es wirklich? Sie, die sonst so bodenständige und alles überlegene Zoe? Zoe sass in ihrem Ohrensessel, vor ihr der Brief, den sie gerade angefangen hatte zu schreiben.
„...ich sehne mich nach Deinen Händen und nach Deinem Atem in meinem Nacken, nach Deinen Fingerspitzen, die langsam an meinem Hals abgleiten und tiefer rutschen...“
So etwas konnte sie ihm doch nicht wirklich schicken, was solle er von ihr denken. Er, der sanfte und doch vollkommene Tim. Es war so unbeschreiblich gewesen, so hatte sie sich noch nie fallen lassen. Ein Mann, der ihr alles gab- ein Mann wie imTraum.
Gestern Abend waren die beiden miteinander ausgegangen. Das erste Mal. Tims werben hatte Zoe letztendlich so beeindruckt, dass sie ihm nachgab und zustimmte, mit ihm Essen zu gehen. Tim hatte sie Zuhause abgeholt, ganz Gentleman. Öffnete ihr die Wagentür und fuhr sie zu einem wunderbaren französischen Restaurant. Es war klein und romatisch dort. Kerzenlicht und Chansons. Alles passte. Sie unterhielten sich stundenlang. Tim sah ihr den ganzen Abend tief in die Augen und die Seinen leuchteten herrlich grün. Händchenhaltend sassen sie einander gegenüber und selbst dem Besitzer tat es leid dieses Glück zu stören, doch er musste irgendwann schliessen.
Da standen sie dann, auf der dunklen Strasse und überlegten was sie noch tun konnten. Keiner von den beiden wollte den Abend so beenden lassen. Zoe überlegte ob sie es wagen könnte, ihn zum obligatorischen Kaffee einzuladen. Aber sie sehnte sich so sehr nach ihm. Also tat sie es.

Tim folgte Zoes Aufforderung mit leichtem Zögern. Die Autofahrt knisterte. Die beiden sahen sich an und Blitze trafen sich. Sie wussten, dass es den Kaffee wohl erst am nächsten Morgen geben würde. Zoe legte ihre Hand auf Tims Oberschenkel, er zuckte kurz zusammen, doch dann lächelte er sie an und genoss. Langsam aber zielsicher kamen ihre Finger immer höher, dann aber wieder zurück, um ihn etwas zu ärgern. Tim stöhnte kaum merklich. Endlich fand er einen Parkplatz vor Zoes Haus. Beide stiegen aus und konnten es kaum erwarten in die Wohnung zu gelangen. Noch im Treppenhaus packte Tim sie fest von hinten und drückte sie an sich. Nun stöhnte auch Zoe leise auf. Seine Zunge umspielte ihr Ohr und schlängelte sich am Hals herab. Zoe schloss die Tür auf. Schnell drängten sie hinein. Sie fragte noch nach Kaffee, aber Tim hatte bereits begonnen Zoe langsam und sanft auszuziehen. Er begann mit ihrem Mantel. Dann knöpfte er nach und nach zärtlich ihr Kleid auf. Zwischendurch streichelte er sie immerwieder an ihren bereits unbekleideten Stellen. Er küsste sie und dann stand sie ohne Kleid vor ihm. Nun fing Zoe an, Tim auszuziehen. Das Jacket wurde ihm mit einem starken und gierigem Ruck von ihr abgestreift. Dann öffnete sie seinen Gürtel und zog diesen langsam aus den Schlaufen seiner Hose. Tim stand nur da und genoss, die Augen geschlossen, und immer wieder leicht stöhnend. Zoe zog den Reissverschluss und dann langsam den Bund der Hose herab, Tim half ihr dabei. Als sich die zarten Hände an sein Hemd machten, stöhnte er wieder auf. Knopf für Knopf, bis es endlich mit den anderen Kleidungsstücken am Boden lag. Zoe stand nun vor Tim in ihrer Spitzenwäsche, den Strümpfen und ihren High Heels. Aber auch Tim gab keine schlechte Figur ab, er stand da in einem wunderbaren String, der alles zeigte und doch das Wichtigste verbarg. Zoe nahm Tim an der Hand und zog ihn sanft in ihr Schlafzimmer. Ein herrliches Himmelbett erwartete Tim und nun merkte Zoe, dass es Tim in seinem kleinen und knappen Höschen doch sehr eng wurde. Er packte Zoe sanft und doch fordern und platzierte sie vor sich auf dem Bett. Er beugte sich über sie und küsste ihren ganzen Köper. Tim öffnete ihren BH und warf ihn auf den Boden, er streichelte ihre Brüste und küsste die nun schon ganz harten Brustwarzen ganz leicht. Seine Hände wanderten tiefer; die Zunge gleitete an ihrem Bauch hinab. Der Slip wurde sanft mit den Zähnen ausgezogen und sie stöhnte auf. Zoe steifte ihm sein Höschen ab und merkte er war mehr als bereit. Sie küsste ihn und bereitete ihm einen wunderbaren oralen Genuss. Doch irgendwann war er nicht mehr zu stoppen und auch Zoe konnte es nicht länger aushalten und er drang ihn sie ein, beide schrien auf vor Lust. Langsam und rhythmisch genossen die beiden die Liebe, immer schneller und härter drang Tim in sie ein und schon bald ritten sie auf der Welle des ersten Höhepunktes dahin. Die ganze Nacht liebten sie sich. In unzähligen Stellungen und Varianten. Alle Höhepunkte waren wie Feuerwerke. Irgendwann schliefen sie erschöpft, aber glücklich nebeneinander ein.

Sonnenstrahlen kitzelten Zoe an den Augen, sie wurde wach. Er lag immer noch neben ihr, sie hatte das alles nicht geträumt, sie hatten sich geliebt. Begehrt! Er lag da, so herrlich unschludig und doch war er gestern ganz ihr wilder Held gewesen, der ihr alles gegeben hat, wie sie es auch immer wollte. Ihre Hand wanderte unter die Decke, er war erregt. Solle sie die Gunst der Stunde nutzen? Nicht oft hatte sie einen solchen Traumann bei sich im Bett liegen. Sie zog langsam die Decke weg und streichelte ihn. Dann setzte sie sich auf ihn und begann langsam auf ihm zu reiten, immer schneller wurde sie und als Tim erwachte und sie ausfüllte, war Zoe schon am Gipfel der Lust angelangt.

Danach stand sie auf, verschwand kurz und kam einige Minuten später mit zwei gefüllten Kaffeetassen wieder. Den hatte sie Tim ja versprochen. Er schwieg, nahm die Tasse und blickte Zoe nur an. Sie redeten noch ein wenig über die vergangene Nacht und dann zog Tim sich an und ging. Er gab ihr noch einen Kuss an der Tür und versprach sie heute abend anzurufen. Sie nickte und blickte ihm nach.

Und da sass sie nun in ihrem Sessel und versuchte ihm einen Brief zu schreiben. Mit all ihren Gefühlen und Wünschen und Träumen. Doch würde er heute dann überhaupt noch anrufen? Sie stierte ins Leere und stellte sich ihr Leben mit Tim vor. Eines war sicher, sexuelle Probleme würden die beiden wohl nicht haben. Zoes Blick fiel auf die Standuhr in der Ecke, es war nun schon halb sieben. Wann ist bei Tim abends? Zoe stand auf, ging in die Küche und machte sich einen Tee. Die Kaffeetassen vom Morgen standen immer noch in der Spüle, sie hatte noch nicht gespült. Während sie auf das pfeiffen des Wasserkochers wartete, nahm sie Tims Kaffeetasse in die Hand und hielt sie an ihre Wange. Sie spürte seine Lippen daran.
Das Telefon. Sie nahm mit zitternder Hand ab. Es war Tim. Er hatte sie nicht vergessen und wollte vorbeikommen. Natürlich gab sie ihm gerne die Erlaubnis dazu. In einer Stunde wolle er bei ihr sein. Zoe legte den Hörer auf. Er kommt- er kommt. Sie schluepfte in ihr neues Sommerkleid und wartete.
Und der erotische Traum wird Wirklichkeit.

 

Hallo sunflowermaedl,

tut mir leid, aber jetzt kommt ein Verriss.
Wenn du mal ein bisschen in den hinteren Seiten von Romantik/Erotik blätterst, findest du eine Vielzahl von Geschichten wie deine: rührend in ihrer Sehnsucht nach heiler, perfekter Liebeswelt, aber andererseits ärgerlich, weil sie nur das Klischee des Klischees des Klischees transportieren. Sieh dir deine Geschichte an und vergleiche sie mit anderen derselben Art resp. mit den Romanheftchen, die im Supermarkt in den Ständern neben der Kasse stehen, sozusagen Quengelware für gefrustete Haus- und sonstige Frauen: Deine Geschichte enthält praktisch nichts, was deiner eigenen Fantasieküche entspringt, nichts, was dieser zuckrigen Melange von perfekten Menschen in perfektem Ambiente mit perfekter Leidenschaft (mit selbstredend gleichzeitigem Orgasmus!) eine Prise Bitterkeit oder Schärfe beimischen würde. Und auch wenn du dich darauf berufst, dass du einen (allerdings fiktiv realisierten) Traum schilderst: Meiner Erfahrung nach ist es um einiges prickelnder, auch in die eigenen Träume Stolpersteine einzubauen, den Fantasiehelden dunkle Seiten und Narben welcher Art auch immer zu verpassen - auf alle Fälle vermeidet man so zu hochgespannte Erwartungen, denn realer Sex zwischen Menschen, die ihr erstes Mal erleben, läuft selten so rund wie in den Wunschvorstellungen.

Das war die Engros-Kritik, jetzt kommt eine Auswahl der Details, um mein Pauschalurteil zu untermauern:

Er, der sanfte und doch vollkommene Tim.
Nobody is perfect.

Die Autofahrt knisterte.
Eine Autofahrt kann nicht knistern.

Tim stöhnte kaum merklich. Endlich fand er einen Parkplatz vor Zoes Haus.
Hat ein bisschen was von einem Woody-Allen-Film: Sie macht schon an ihm rum, während der young urban professional verzweifelt ne Parklücke sucht.

Dann öffnete sie seinen Gürtel und zog diesen langsam aus den Schlaufen seiner Hose.
Wieso das? Will sie ihn damit fesseln? Auspeitschen? Das wirkt so... akkurat, so als würde er als nächstes seine Schuhe auf Schuhspanner aufziehen. Es soll doch schnell gehen, da reicht es doch, nur die Schnalle zu öffnen. Und dass er schon stöhnt, wenn sie nichts weiter macht, als das Hemd aufzuknöpfen... Den Mann im String lass ich sowieso mal besser unkommentiert, erinnert mich immer an einen Sumoringer, aber jeder Jeck ist eben anders.

Der Slip wurde sanft mit den Zähnen ausgezogen...
Auch so ein Softporno-Klassiker, der nicht funzt. Der Mann möge sich melden, dem das gelungen ist, ohne das Ganze zur Lachnummer werden zu lassen. Und wenn, dann höchstens bei einem ausgeleierten Baumwollfeinrippschlüpfer. Einfach mal konkret vorstellen: Zahneinsatz am rechten Beckenknochen - zwei Millimeter runtergezerrt. Wechsel zum linken - Gleichstand. Erste Schweißtropfen... Wieder zum rechten... Zwischendurch sie: "Hey, pass bloß auf, der ist von La Perla und hat ein Vermögen gekostet." Und ein String hätte sich sowieso zwischen den Pobacken verkeilt.

Dann setzte sie sich auf ihn und begann langsam auf ihm zu reiten, immer schneller wurde sie und als Tim erwachte und sie ausfüllte, war Zoe schon am Gipfel der Lust angelangt.
Da muss sie aber wirklich eine Abkürzung zum Orgasmus kennen, wenn er nicht vorher aufwacht.

Danach stand sie auf, verschwand kurz und kam einige Minuten später mit zwei gefüllten Kaffeetassen wieder. Den hatte sie Tim ja versprochen.
Mit diesem Satz hättest du die Geschichte aufhören sollen, das hätte wenigstens ein bisschen augenzwinkernde Coolness hereingebracht.

Sie stierte ins Leere und stellte sich ihr Leben mit Tim vor.
Warum denn gleich das ganze Leben, wenn sie einmal guten Sex hatten? Da gehört wohl noch einiges mehr dazu.

Er kommt, er kommt.
... hat in erotischen Geschichten immer so eine unfreiwillig komische Doppelbedeutung.

Versteh mich bitte richtig, ich will dich nicht fertig machen, dir nur zeigen, wo an deiner Geschichte literarischer Anspruch (den ich naiverweise einfach mal voraussetze) und Wirklichkeit auseinanderklaffen. Ich gebe dir hier mal einen Link auf eine Geschichte, die ich genial finde: im Prinzip ein ähnlicher Plot, ein junges Paar nach der ersten gemeinsamen Nacht, aber hier befinden sie sich eben verknautscht und schlaftrunken zum Frühstück an der Pommesbude. Realistisch - und zugleich auf eine abgerockte Art verdammt romantisch und in der Rückschau auch erotisch. Vielleicht kann diese Geschichte besser vermitteln, was ich meine.

Grüße!
Chica

 

hallo chica
danke fuer deine kritik.
eigentlich wollte ich ja was einfaches schreiben. was fuer zwischendurch, etwas unrealistisches. etwas, das dich weiterschweifen laesst und dir eine art "traumwelt", in naiver weise, versteht sich :)- aufzeigt. mehr wollte ich nicht, eine kleine flucht aus dem allzu- normalen- alltag.
danke dir.
sunflowermaedl

 

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