Was ist neu

Für wen ich schreibe

Hi Ginny und stephy,

ja, dieses komische Gefühl kenne ich seltsamerweise auch, aber ich will es nicht mehr missen...

Mario

 

Warum sollte ich für mich selbst schreiben? Da ich keine gespaltene Persönlichkeit bin, kann ich mir nichts erzählen, was ich nicht schon wüßte.
Früher habe ich für "das große Publikum" geschrieben. Ich sah mir Bestseller an und prüfte jeweils, ob ich wohl etwas Ähnliches würde schreiben können. Sobald ich das für mich bejahte, legte ich los. Leider war ich damit bei den Lektoraten total erfolglos und erntete viel Häme.
Irgendwann merkte ich, daß unaufgeforderte Manuskripte wirklich keine Chance hatten. Der Weg zum Publikum führt eben über Lektoren und Redakteure.
Schließlich stieß ich auf Ausschreibungen, die um "Leserstories" o.ä. baten. Ich wartete jeweils solange, bis die erste Geschichte angenommen und gedruckt worden war, und förderte dann aus meinem Schreibtisch unter den zahllosen Experimenten etwas Ähnliches zutage. Damit hatte ich Erfolg. Ich wurde ein paarmal gedruckt und bekam sogar Schecks...
Seitdem fange ich fast nur noch Geschichten an, wenn ich auf eine Ausschreibung stoße. Ich schreibe dann konkret für die Redaktion, die diese Auschreibung formuliert hat.
Manchmal entsteht auf diese Weise etwas, das mich selbst überrascht...

 

Warum sollte ich für mich selbst schreiben? Da ich keine gespaltene Persönlichkeit bin, kann ich mir nichts erzählen, was ich nicht schon wüßte.
Um für Dich etwas zu tun, mußt Du doch keine gespaltene Persönlichkeit sein. Aber es schafft Dir ja niemand an, daß Du schreibst. Du tust es, weil Du schreiben, erzählen willst. Damit befriedigst Du Dein Ego - und das ist nicht im Negativen zu verstehen. Es ist ja gut, wenn man etwas für sich tut, etwas, was einem Spaß macht, was einen in gewisser Weise befriedigt. Und wir haben ja nichts anderes gelernt, als daß wir erst richtig zufrieden sein können, wenn wir Anerkennung von außen bekommen. Die Anerkennung, die das Ego stärkt. Dein Ego. Also schreibst Du für Dich.

 

Häferl, irgendwie schreibt man natürlich immer für sich. Die Frage ist für mich, ob man sich selbst genug ist, und nur widerwillig andere Menschen an seinen Texten teilhaben läßt, oder ob man einen Tauschhandel betreibt, indem man sich einen bestimmten Leser(-Typ) vorstellt, von dem man dann dafür Bewunderung oder Honore möchte.
Also- würde man auch schreiben, wenn man allein auf der Welt wäre?
Ich muß diese Frage verneinen.Ich würde weiterhin duschen, aber nicht weiter schriftstellern.

 

Ich würde weiterhin duschen, aber nicht weiter schriftstellern.
:D

Ich glaube, ich würde weiterschreiben. Bevor ich hier auf die Seite kam hat ja auch kaum jemand meine Sachen gelesen und ich hab geschrieben. Freunde und Verwandte haben sich zwar ab und zu angeboten und waren neugierig, aber es ist mir immer unangenehm wenn jemand der mich persönlich kennt liest, was ich schreibe.

Trotzdem schreibe ich nur für mich. Ich schreibe, weil ich Geschichten in meinem Kopf habe die rausmüssen und die ich auf Papier sehen will. Und damit schreib ich auch für einen potentiellen Leser und will ihn unterhalten, irgendwie berühren und vielleicht zu Denken geben. :)

 

Wie bei jeder Art von Kunst kommte auch das Schreiben aus dem Herzen, den Erfahrungen, Ängsten und was sonst noch. Vielleicht schreibe ich nur um mich von dem Gewicht einiger Erfahungen zu erleichtern, vielleicht aber auch um mir bestimmter Dinge erst bewusst zu werden.
Oft passiert es mir, dass ich meine eigenen Geschichten immer und immer wieder lese und bei jedem Mal verstehe ich mich selber ein Stück mehr. Hört sich jetzt wahrscheinlich komisch an, ist aber so.

Vielleicht bin ich ja eine gespaltene persönlichkeit?!? ;)

 

@Prodi, hört sich gar nicht komisch an. Ich finde, das paßt schon so. ;)

 

Ich habe also keine gespaltene Persönlichkeit?!?

JUCHU!!!!!!! ;)

 

Also mein Kater hat mir gerade auch versichert, dass ich absolut "normal" bin ;)!!!
Mal abgesehen von meinem Verfolgungswahn, den Depressionen und... *beschämtübermeinenschlechtenwitzrotwerdend* ;)

 

Im Moment schreibe ich vor allem für die Stammgäste von "wallstreet-online", weil man da einfach viel Aufmerksamkeit finden kann. Weil es dort naturgemäß vor allem immer wieder (dafür ist es eben eine Börsen-Seite) um Aktien und (schließlich sind es Erwachsene) um äh, die Beziehungen zwischen Frauen und Männern geht, habe ich meinen "Roman" auch "Meine Frauen und meine Aktien" genannt.
Ich füge jeden Tag eine Fortsetzung hinzu und beobachte dann, wie oft der Thread angeklickt wird. Wenn die Aufmerksamkeit nach diesem Maßstab sinkt, gucke ich, welche "SOFA"-Threads mehr Zuspruch finden und passe den Verlauf der Handlung ein bischen an. Wenn das nichts bringt, frage ich die Leser, die sich bisher mit Kommentaren zu Wort gemeldet haben, per Boardmail, wie sie die aktuelle Handlung finden. Wenn eine Figur schlecht bewertet und eine andere vermißt wird, lasse ich die erfolglose Figur abtreten und gebe der vermißten Figur ein Comeback...
Wenn ich nur für mich selbst schreibe und alles aus meinem Inneren zu schöpfen versuche, fallen mir nur lauter Ideen ein, aber ich bekomme nichts fertig. Ich brauche Entscheidungshilfen von außen. Anders, d.h. nur auf mich selbst bezogen, kann ich nichts schaffen.

 

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