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Fürsten, Lanzen, Blut und ein Zeichen des Gerechten

Beitritt
01.04.2004
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Fürsten, Lanzen, Blut und ein Zeichen des Gerechten

Zitternd kauerte die junge Frau, die nicht mehr als zwanzig Sommer gesehen haben konnte, in dem notdürftigen Lager. Das feuchte Holz weigerte sich hartnäckig eine Flamme hervorzubringen, welche mehr als die Idee von Wärme vermittelt. Selbst das dichte Blätterwerk des gigantischen Schattenkronenbaumes konnte die Fluten, die sich seit dem Nachmittag des vergangenen Tages vom Himmel ergossen nicht abhalten. Fhaella fror.
Das leichte Unterkleid, welches die Lanziers Cormyrs unter der schweren Rüstung trugen, war ebenso nass wie alles um sie herum. Seit Stunden hatte sie aufgehört sich das nasse Haar aus dem Gesicht zu streichen. Sie blickte zu dem Knaben, der eingerollt in ihren Mantel neben dem Feuer schlief, dort wo am wenigstens kaltes Nass durch das Blätterwerk drang. Seine Hautfarbe schien schon etwas gesünder und sein Atem ging regelmäßiger und kraftvoller. Seit sie hier Unterschlupf gesucht hatten, am Nachmittag des gestrigen Tages, hatte er die meiste Zeit über geschlafen.
Sie hatte keine Kraft mehr gehabt ihn noch weiter zu tragen. Und wohin auch? Um sie herum gab es nichts als Wald. Lichten Wald, dichten Wald, sumpfigen Wald... und Steppe. Dort würde der scharfe Wind die fallenden Wassermassen vor sich herpeitschen. Es schien als würden die Unsterblichen selbst ihrem Unmut in Form von Tränen Ausdruck geben.
Ein erneuter erfolgloser Versuch das Feuer zu einer lichteren, wärmespendenden Flamme zu animieren, dann kauerte sie wieder mit dem Rücken zum majestätischen Stamm des alten Baumes nieder.

Fhaellas Gedanken kehrten zurück zu den Ländereien von Ravasaadi und Cormyr.

Das kleine und milde Fürstentum, eingebettet zwischen dem Gebirgszug der die Sturmhöhen ausmacht im Norden und Westen, und den Gebieten König Azoun V von Cormyr auf allen anderen Seiten, erschien ihr wie ein entfernter Traum. Der Gedanke an Ravasaadi wärmte ihr Herz, und der Gedanke ein Teil davon zu sein erfüllte sie mit Stolz. Es war nicht die hochmütige, herrschsüchtige, zur Schau getragene Art von Stolz, vielmehr der innere Halt, und die Dankbarkeit ein Teil jenes wundervollen und friedlichen Flecks von Toril zu sein, und ihn zu kennen.

Seit Yenamros Ravasaadi vor einigen Generationen diese Ländereien für seine Verdienste im Heer des damaligen Königs von Cormyr geschenkt worden waren, wurde es von seinen Nachfahren geführt. Und während der Name des früheren Ritters den Gelehrten und Historikern Cormyrs noch ein Begriff ist, hält das idyllische Fürstentum, welches mit ihm ins Leben gerufen wurde, im wesentlichen nur für diejenigen innerhalb dessen Grenzen eine Bedeutung.
Die meisten der vereinzelten Reisenden, die es passieren, bemerken nicht einmal, dass sie sich in einem formell unabhängigen Gebiet befinden. Sie treffen auf keine Wachtposten, Befestigungen, oder sonstige Hinweise die darauf aufmerksam machen würden. Alle folgenden Könige von Cormyr, und auch der derzeitige König, Azoun V, respektierten die lange zurückliegende Schenkung.
Politisch und wirtschaftlich unbedeutend, ist Ravasaadi doch vor allem nicht wenigen Barden und Künstlern ein Begriff, und es gibt ein Sprichwort unter den Reisenden Artisten, welches besagt:

"Wenn Ihr ein Stück erschaffen wollt, um das Herz der Geliebten zu schmelzen, oder das Auge der Zuhörer mit einem Regenbogen zu zeichnen, dann geht nach Ravasaadi. Liira selbst, bezaubert von diesem Ort, verbringt dort jeden Tag einige Stunden, und inspiriert den Suchenden."

Fhaella war die einzige Tochter des Fürsten Ravasaadi, der neben ihr noch einen älteren Sohn hat. Die Mutter verschied bei ihrer Geburt. Behütet im väterlichen Fürstentum wuchs sie zu einer hübschen jungen Frau heran. Und wie ihre Mutter entwickelte sie einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, den sie stets mit ebenso ausgeprägtem Temperament vertrat.
Als Augapfel ihres Vaters, hatte sie leichtes Spiel, ihre Wünsche durchzusetzen und verbrachte den Großteil ihrer Jugend in Arabel, wo sie wie viele andere - wenngleich meist männlichen - Sprößlinge der noblen Häuser in der Kriegskunst und den allgemein bildenden Künsten unterwiesen wurde.

Obwohl nicht ungeschickt im Umgang mit der Waffe, so ist es doch mehr ihrem aufgeweckten Geist und ihrer noblen Abstammung zuzuschreiben, dass sie in die prestigeträchtigen Reihen der 'Lanziers des Lichtes Cormyrs' aufgenommen wird. Diese bilden die schwer gepanzerte, berittene Kavallerie des königlichen Heeres und genießen hohes Ansehen bei den einfachen Soldaten, wenn auch keine offizielle Befehlsgewalt über diese.
In Arabel war es auch, dass sie mit den Lehren Tyrs in Berührung kam, und es ist vor allem der tiefgehenden Freundschaft mit dem alten Messdiener des dortigen Tempels, und ihrer Bewunderung für seine Weisheit zuzuschreiben, dass sie sich mehr und mehr mit den Lehren des Gerechten befasste, und versuchte nach seinen Richtlinien zu leben.

Die Ereignisse der letzten Wochen hatten sich überschlagen, und obwohl die Erinnerung frisch war, hatte sie Schwierigkeiten diesen Zeitraum als Teil ihres Lebens einzuordnen.

Als die Nachricht kam, dass sich die Barbaren im Norden wieder einmal regten und mehrere Dörfer und Siedlungen nahe der Grenze überfallen hatten, und dass König Azoun V einen Teil seiner Truppen zur Unterstützung der lokalen Milizen entsenden würde, wurde die junge Fhaella, gleich den meisten frisch ausgebildeten Soldaten und Lanziers, vom Fieber des Tatendranges ergriffen. Die Stimmung war ein Vorgeschmack auf Heldentum unter dem Banner der Gerechtigkeit, im Kampf gegen das Böse und Gemeine. Die erfahrenen Truppen und Veteranen belächelten die jungen Recken, die noch keine Schlacht, ausser mit stumpfen Lanzen und hölzernen Schwertern erlebt hatten. Die Offiziere heizten die Stimmung, die einen Aufbruch in eine bessere Welt verhieß, noch an.

Erhobenen Hauptes und gekleidet in die schillernden Platten der Lanziers des Lichtes brach sie nach Norden auf, hoch zu Rosse, den Fußtruppen voran. Metall glänzte in der Sonne, die langen Lanzen strahlten in ihrer Reinheit und Unbeflecktheit.
Weit im Norden des Landes trafen sie auf den Feind. Rund viertausend rauhe Gestalten, die auf diese Entfernung nicht voneinander zu unterscheiden waren, auf der anderen Seite. Dreihundert Lanziers, vierhundert Schützen, vierhundert Piken, und achthundert Schwerter, sowie rund zweitausend bunt durcheinandergewürfelte und hastig ausgerüstete Lokalmilizionäre auf dieser Seite.
Gegenüber waren nur die Reiter als gesonderte Einheit auszumachen, den Rest bildete ein unüberschaubares Gewirr von Speeren, Äxten, Schwertern und Schilden aller erdenklicher Farben und Formen. Diesseits wohl geordnete Reihen, Banner, Formationen.

Mit einem Male erbebte der Boden. Der gesamte Horizont hatte sich in Bewegung gesetzt, auf sie zu, und aus tausend Kehlen erscholl Kampfgebrüll. Der Himmel verdunkelte sich von Geschossen. Fhaella hob ihren Schild.
Zu ihrer rechten marschierten die Piken los, dicht gefolgt von den Schwertern, in drei Blöcken zwischen den Lokalmilizen. Die berittenen Lanziers blieben vorerst wo sie waren. Erst später würden zwei Teile die linke Flanke umrunden, während der dritte Teil hinter die feindlichen Reihen zu den Bogenschützen vorstoßen würde.
Fhaella vermeinte den Aufprall zu spüren, als in der Mitte des Feldes Stahl auf Stahl, Holz, Fleisch und Knochen prallte. Auf das Zeichen hin gab sie ihrem Pferd die Sporen.

Oft genug hatte sie den Umgang mit der Lanze trainiert um fest im Sattel zu bleiben, als die Spitze sich duch den improvisierten Brustpanzer eines Nordlandbarbaren bohrte. Aber sie war nicht vorbereitet gewesen auf das weiche Gefühl von Fleisch und splitternder Knochen, das sich über die Metallspitze und den hölzernen Schaft bis in ihr Innerstes zu übertragen schien. Und sie war nicht vorbereitet gewesen auf die Augen des Nordländers, die sich im letzten Augenblick an die ihren hefteten, und in sie hineinzublicken schienen. Zu spät ließ sie los, und wäre beinahe vom Pferd gefallen als sich das beißende Metall in den Boden hinter den feindlichen Krieger bohrte, durch ihn hindurch.
Der Rest des Tages, war unwirklich, aus einer anderen Realität, nicht der ihrigen. Schreie. Blut. Berstende Pferdebeine. Blut. Hass. Verzweiflung. Reue. Panik. Agonie. Und immer wieder Blut.

Fast ein Viertel der Truppen von Cormyr sollte den Einbruch der Nacht nicht mehr erleben. Ein weiteres Viertel war zu schwer verwundet um weiter vorzurücken. Aber die Barbaren waren geschlagen. Der intakte Teil der Truppen rückte weiter nach Norden vor, kleine und zersprengte Überreste der Nordländer vor sich hertreibend. Die Grenzen mussten neu befestigt werden, die lokalen Milizen wieder aufgebaut, und die Truppen Cormyrs sicherten das Land jenseits der Grenze, um den geschwächten Grenztruppen den Wiederaufbau zu ermöglichen.

Vereinzelt trafen sie auf Widerstand in den grenznahen Gebieten der Nordländer, immer wieder wurden sie von kleineren Einheiten überfallen. Dann kam es zu dem Ereignis, das die Welt, wie sie sie bisher gekannt hatte für immer verändern sollte.

Die grenznahe Siedlung Irk-hai sollte eingenommen werden, immer wieder waren von dort aus Störangriffe gestartet worden, und oft hatten sich kleine Einheiten der Nordländer nach Scharmützeln dorthin zurückgezogen. Fhaella sollte mit einem Teil der Truppen vom Westen her angreifen, sich dann zurückziehen, und die Hauptwelle die von süden her angriff unterstützen.
Als sie sich nach dem Ablenkungsmanöver von süden her dem Dorf nähern, ist die Siedlung schon gefallen. Dichter schwarzer Rauch liegt über der gesamten Dorfschaft, sämtliche Hütten sind in Brand. Die lehmigen Wege sind übersät mit Blut und Toten. Einige Krieger sind darunter, aber vor allem Frauen, Greise, Kinder, und Vieh. Der Rauch der schwelenden Brände legt sich barmherzig über die Farben des Grauens, und trägt bei zur Surrealität des ihr dargebotenen Bildes. Nur wenige der Toten halten eine Waffe in der Hand, viele der toten Hände halten noch ein in Decken eingewickeltes, erst kürzlich geborenes Bündel, die meisten Wunden sind auf den Rücken und Hinterköpfen der Dorfbewohner.
Wie im Traum reitet sie durch das Bild des Grauens, als sie ein Röcheln und einen gurgelnden Laut hört. Ein Junge, nicht älter als acht Sommer, liegt im Staub, zu Füssen ihres Pferdes, und versucht Luft durch das Blut in seiner Lunge zu ziehen. Zwei Pfeile haben den Brustkorb auf der rechten Seite durchdrungen, und auf dem Rücken klafft rosa die durch ein vorüberreitendes Schwert zugefügte Wunde.
Dieses Blut ist die einzige Farbe in ihrer vom Rauch der Brände und dem Nebel des Unterbewußtseins verhüllten Welt, und Fhaella sitzt ab und kniet nebem dem todgeweihten Kind.
Mit den Händen versucht sie den Lebenssaft zurückzuhalten und die Wunde zu schließen. Sie fleht Tyr an ihr zu vergeben, und jenen die dies angerichtet haben. Sie fleht ihn an das Geschehene ungeschehen zu machen, und das Leben dieses Kindes zu schonen.

Und unter ihren Händen schließt sich die Wunde, das Blut hört auf zu fließen, und aus dem gurgelnden Ringen um Luft wird ein schwaches, aber stetiges Atmen.

Die Umstehenden blieben stumm und griffen nicht ein, als Fhaella schweigend ihren Panzer ablegte, ihr Schwert und ihre Lanze niederlegte, und die Zügel ihres Pferdes einem Lanzier überreichte. Sie war keine Heilerin, kein Priester, und niemand verstand was sich soeben abgespielt hatte, nicht einmal sie selbst.

Sie wusste nur, sie musste weg von hier, dieser Ort war für sie der Inbegriff des Grauens. Also hob sie den Knaben auf, kehrte der auf ewig verdammten und entweihten Erde dieser Ortschaft und den Lanziers des Lichtes den Rücken, und wanderte nach Norden, weg von den Wirren und irreversiblen Untaten dieses unheiligen Krieges. Bis in alle Ewigkeit würden ihr die einst strahlenden Lanzen des Lichts mit dem Blute unschuldiger befleckt erscheinen.

Nach wenigen Schritten über die Grenze des Dorfes setzte ein leichter Regen ein, wie um die Erde von dieser Schande zu reinigen. Am nächsten Tag wurde aus dem Regen eine Sturmflut.

 

*hust*

Ich habe lange mit mir gerungen ob ich obiges einem unvoreingenommenen Publikum zumuten kann/soll/darf und mich schließlich - wie man sehen kann - dazu entschlossen.

Is' aber keine reine Bosheit von mir, sondern ich bin echt an Kritik interessiert. Ich hab' schon gemerkt, dass die Latte hier auf den Foren ziemlich hoch hängt. Viele der Geschichten, die ich gelesen habe, waren echt Klasse.

Auf jeden Fall würde ich mich über Kommentare freuen, für den Fall, dass irgendjemand das Ding ganz liest.

 

Grobes Überfliegen sagt mir, dass es viele Wortwiederholungen gibt. Kann es sein, dass es um Fearun geht?

Ausführliche Kritik folgt morgen!

 

Abraxas schrieb:
Kann es sein, dass es um Fearun geht?
Ja, das ganze ist in Faerûn angesiedelt.
Scheinbar bin ich nicht alleine hier, mit meiner Freude an Kurzgeschichten und Rollenspielen.
Ich halt' mich mal mit inhaltlichen Erklärungen zurück, weil ich vor allem daran interessiert bin, wie's um mein Geschreibe bestellt ist - und freue mich auf die Kritik! - auch wenn sie noch so zerstörerisch ausfallen mag.

 

Ich halt' mich mal mit inhaltlichen Erklärungen zurück, ...
Dann muss ich dir aber sagen, dass du mit Kritik wegen des Hintergrunds rechnen musst. Den verstehen manche dann nicht. Lass dich also davon nicht verschrecken. Soll aber nicht heißen, dass der Hintergrund vernachlässigt werden soll (auf den Mittelweg kommts an ;) )

 

Hi katze,

die geschichte an sich habe ich, da mir der hintergrund weitgehend unbekannt ist, trotzdem verstanden. inhaltlich... naja, ein relativ alter hut, aber welche fantasy-geschichte waere das nicht? ;) etwas wirklich innovatives zu schaffen, das gelingt nur wenigen (ich weise auf den empfehlungsthread hin, aber lies bloss nicht meine geschichten, das sind klischierungen ;)) trotzdem habe ich die geschichte gern gelesen.

zum stil: wie der abraxas schon angemerkt hat, gibt es viele wortwiederholungen. dadurch wird die sprache weniger fluessig. auch einige ueberlange saetze haben mich gestoert - trotz der hohen geburt der jungen frau in deiner geschichte solltest du die satzstruktur - in der schlachtszene zumindest - moeglichst simpel halten. dort hat mich besonders die abgegriffene bemerkung von der schlacht als inferno aus blut, schmerz und tod oder so aehnlich gestoert. das schreibt jeder drittklassige autor in seine geschichte, anstelle sich ein schoenes synonym dafuer auszudenken. wie waere es mit etwas wie "Die Schlacht war etwas wie der Vorhof des Infernos. Schreie Sterbender mischten sich mit dem schrillen Wiehern der Pferde. Das Blut auf ihrer Klinge glänzte dunkelrot, ihre Rüstung war bedeckt damit. Einige Beulen in der Platte drückten schmerzhaft gegen ihren Körper..."
das ende gefaellt mir gar nicht. es ist zwar eine nette idee, aber sie ist viel zu hastig umgesetzt. du solltest dir, gerade hier, mehr zeit lassen. "tyr, rette dieses kind", wutsch, und sie war weg, waehrend hinter ihr verbrannte doerfer liegen - das ist wie lucky luke, nur anders ;)
daran solltest du noch arbeiten

da ist noch ein fehler im letzten oder vorletzen absatz. das blut unschuldiger, da werden die unschuldigen groß geschrieben, weil das ein artikel ist :)

glg, vita

 

Vielen Dank, für eure Kritiken!

Ich habe mir schon gedacht, dass das nicht für einen Literaturpreis reicht. Von Natur aus bin ich nicht so der Schreiberling, da ich in letzter Zeit aber (zu) viel Online-Rollenspiele gezockt habe, und dort auch auf den Foren eine ganze Menge guter Kurzgeschichten gelesen habe, habe ich mich auch an ein paar Fragmenten versucht.

Auf jeden Fall hat's mir viel gebracht, dass ihr die Geschichte kommentiert habt, so weiss ich jetzt besser auf was ich in Zukunft achten muss.

Ausserdem stelle ich fest, dass ich einen miesen Wortschatz habe (Vor allem nachdem ich Vitas eloquente Beschreibung der Schlacht gelesen habe). Eigentlich komisch, da Deutsch ja meine Muttersprache ist. Man wird wohl geprägt durch das, was man hauptsächlich liest. In meinem Fall waren das hauptsächlich Politikangelegenheiten und wissenschaftliche Literatur. Da fällt es mir nicht leicht, schöne Beschreibungen von Gefühlswelten zu verfassen, obwohl ich es in meiner Phantasie bildhaft vor mir sehe. In letzter Zeit habe ich aber plötzlich große Freude an 'Prosa' und wir versuchen selbst eine Online-Welt in's Leben zu rufen.

Vita:
Ich werde mir die formellen Dinge zu Herzen nehmen - danke für die Tips.
Und das Ende kommt mir selber auch zu hastig vor.

Illusionist:
Das mit dem Wandel ist wahrscheinlich durch die Kürze nicht richtig herausgekommen. Das ganze ist eigentlich ein Versuch einen Paladin mal in einem anderen Licht darzustellen.
In Faerun gibt es heilige Glaubensritter - Paladine. Diese Idealisten folgen den Lehren einer 'guten' Gottheit nach einem strengen Ehren- und Verhaltenskodex und bekämpfen alles Dunkle, Fiese und Gemeine mit Inbrunst. Dafür werden sie von einer entsprechenden Gottheit mit speziellen Fähigkeiten versehen - wie z.B. Heilen durch Handauflegen. In der Regel stehen diese Paladine im Dienst einer Kirche oder eines Herrschers und werden von kleinauf ausgebildet.

Im Falle Fhaellas - die 'nur' eine normale adelige Kriegerin ist, fängt alles auch schön idealistisch an, Barbaren fallen ein -> sind fies -> müssen bekämpft werden, alles im Einklang mit ihren Idealen.
Klar ist die Schlacht unschön, aber es passiert ja im Dienste der Gerechtigkeit. Als sie zum ersten mal die Grausamkeit gegenüber Zivilisten erkennt und davon ergriffen wird, kommt es sozusagen zur spontanen 'Paladinisierung' durch Tyr, und sie streunt erstmal wandernd durch die Lande.

Das ganze ist der Hintergrund zu einem Charakter, der selber noch gar nicht richtig verstanden hat, dass er ein Paladin geworden ist.


Ob das ganze als Kurzgeschichte Substanz hat mag fragwürdig sein :rolleyes:


Ich werde das Ding nicht weiter überarbeiten, nehme mir aber die Kritik zu Herzen und versuche daraus zu lernen. - Danke :D

 

Hier kommt die angedrohte Kritik ;)

Vorweg: Ich habe die anderen Kritiken nicht gelesen, deshalb kann es sein, dass sich manches wiederholt.

Zum Stil her:
Du bemühst dich um einen blumigen Schreibstil, der allerdings oft - zumindest auf mich - überladen wirkt. Einige Sätze (Beispiel s.u.) sind sehr lang und überbeladen mit Bildern/Informationen.

Zum Inhalt:
Ein klassisches Fantasythema. Ist halt schwer was wirklich Neues zu bringen.
Der Verlauf der Geschichte verwundert mich ein wenig. Ich denke, der Sxchwerpunkt sollte wohl auf der Verhaltensänderung der Protagonistin (ein Paladin?) liegen. Allerdings geht das unter, da du eine recht große Beschreibung der Schlacht hast und am Schluß - beinahe schon nebenbei - wird noch erwähnt, dass sich das Verhalten von Fhaella ändert. Vielleicht einfach die Schlacht kürzen und dafür den Schluß ausbaun.

Sachen, die mir direkt beim Lesen aufgefallen sind:

Und während der Name des früheren Ritters den Gelehrten und Historikern Cormyrs noch ein Begriff ist, hält das idyllische Fürstentum, welches mit ihm ins Leben gerufen wurde, im wesentlichen nur für diejenigen innerhalb dessen Grenzen eine Bedeutung.
Bitte was? Zuviel verschiedene Info für einen Satz. Manchmal sind 2 Sätze besser.

berittene Kavallerie
Beritten kann man streichen. Ich denke, es ist dem Leser klar, dass die Soldaten die Pferde nicht zu Fuß in die Schlacht führen ;)

So, jetzt wo ich die anderen Kommentare gelesen habe, sehe ich, dass so manches schon genannt wurde, aber :whocares: :D

Ich werde das Ding nicht weiter überarbeiten, nehme mir aber die Kritik zu Herzen und versuche daraus zu lernen. - Danke :D
Gerade aus dem Überarbeiten wirst du viel lehrreiches ziehen können. Deshalb kann ich dir nur empfehlen, die Geschichte doch zu überarbeiten.

 

Hübsche Fantasy-Story. Viele Schreibfehler. Das muss noch korrigiert werden. Das Ende kommt etwa schnell daher. Aber das Entsetzen über die Widerwärtigkeit des Krieges ist gut geschildert. So gesehen ist die Story okay. Vielleicht nochmals überarbeiten und den Schluß "glaubwürdiger" gestalten.

 

Hej Schrödingers Katze,

das Meiste wurde schon gesagt: Zu schnelles Ende, viele Wortwiederholungen, teilweise zu klischeehafte Schilderung.

Trotzdem hat mich Deine Geschichte immerhin soweit gefesselt, dass ich sie bis zum Ende gelesen hab - und von diesem dann enttäuscht war, da es so plötzlich kam.

Da ich beim Lesen eine Fehlerliste erstellt habe, bekommst Du die jetzt auch. Abras tip, den Text zu korrigieren, halte ich auch für sinnvoll, denn ein Gefühl für Sprache (und Zeichensetzung!) entwickelt sich nicht nur durchs Lesen, sondern vor allem auch durch die Arbeit am Text.
Nicht erschrecken, ich hab noch einiges gefunden:

konnte die Fluten, die sich seit dem Nachmittag des vergangenen Tages vom Himmel ergossen KOMMA nicht abhalten.
Seit Stunden hatte sie aufgehört KOMMA sich das nasse Haar aus dem Gesicht zu streichen.
"Seit" leitet etwas ein, das über einen längeren Zeitraum passiert (oder eben nicht passiert), "aufgehört" steht für eine Handlung, die nur einen Moment dauert. Ich würde "seit" hier durch "vor" ersetzen.
der eingerollt in ihren Mantel neben dem Feuer schlief, dort KOMMA wo am wenigstens kaltes Nass durch das Blätterwerk drang.
"wenigsten" ohne s am Ende
Ein erneuter erfolgloser Versuch KOMMA das Feuer zu einer lichteren, wärmespendenden Flamme zu animieren,
Das kleine und milde Fürstentum, eingebettet zwischen dem Gebirgszug der die Sturmhöhen ausmacht im Norden und Westen,
Würde ich umstellen: "...zwischen dem Gebirgszug im Norden und Westen, der die Sturmhöhen aumacht,..."
Es war nicht die hochmütige, herrschsüchtige, zur Schau getragene Art von Stolz, vielmehr der innere Halt KEIN KOMMA und die Dankbarkeit KOMMA ein Teil jenes wundervollen und friedlichen Flecks von Toril zu sein, und ihn zu kennen.
Fhaella war die einzige Tochter des Fürsten Ravasaadi, der neben ihr noch einen älteren Sohn hatte.
wo sie wie viele andere - wenngleich meist männlichen - Sprößlinge
"männliche" ohne n am Ende
Aber sie war nicht vorbereitet gewesen auf das weiche Gefühl von Fleisch und splitternden Knochen,
Der Rest des Tages KEIN KOMMA war unwirklich,
Die Grenzen mussten neu befestigt werden, die lokalen Milizen wieder aufgebaut, und die Truppen Cormyrs sicherten das Land jenseits der Grenze, um den geschwächten Grenztruppen den Wiederaufbau zu ermöglichen.

Vereinzelt trafen sie auf Widerstand in den grenznahen Gebieten der Nordländer,

Wortwiederholung!
Dann kam es zu dem Ereignis, das die Welt, wie sie sie bisher gekannt hatte KOMMA für immer verändern sollte.
Statt "sie" würde ich hier Fhaella einfügen, da "sie sie" immer doof klingt und es nicht verkehrt ist, den Namen des Prots gelegentlich einzuflechten.
und die Hauptwelle KOMMA die von Süden her angriff KOMMA unterstützen.
Als sie sich nach dem Ablenkungsmanöver von Süden her dem Dorf nähern,
Himmelsrichtungen werden groß geschrieben!
Sie fleht Tyr an KOMMA ihr zu vergeben KEIN KOMMA und jenen KOMMA die dies angerichtet haben.
Sie fleht ihn an KOMMA das Geschehene ungeschehen zu machen KEIN KOMMA und das Leben dieses Kindes zu schonen.
Bis in alle Ewigkeit würden ihr die einst strahlenden Lanzen des Lichts mit dem Blute Unschuldiger befleckt erscheinen.
Am nächsten Tag wurde aus dem Regen eine Sturmflut.
Wie wird denn bitte aus Regen eine Sturmflut? Das sind doch zwei ganz verschiedene Dinge: Regen ist kondensiertes Wasser, das vom Himmel fällt, eine Sturmflut entsteht, wenn zur normalen Flut des Meeres anlandiger Sturm kommt, der das Wasser zusätzlich aufs Land drückt.

Die Hintergrundgeschichte fand ich übrigens deutlich genug - auch ohne dieses Spezielle Rollenspielland zu kennen, habe ich seine Atmosphäre und seine Struktur so weit erfasst, wie es für die Geschichte nötig war.

Für jemanden, der gerade erst beginnt zu schreiben, ist der Text schon recht ordentlich gelungen, finde ich! :thumbsup:

Liebne Gruß

chaosqueen

 

Das ist nur nochmal ein schnelles Danke an Abraxas, t-k-k, und chaosqueen für die Kommentare und Kritiken.
An der Sache mit dem Überarbeiten ist bestimmt was dran. Ich hab' auch den Vorsatz gefasst die Geschichte in diesem neuen Lichte nochmal zu beackern...

...dem Vorsatz geht es blendend und er befindet sich in guter Gesellschaft - inmitten einem Haufen anderer guter Vorsätze :Pfeif:

Aber irgendwann mach ich's bestimmt!

Bis ich dann zur Tat schreite, erfreue mich einfach ganz frech an den vielen feinen Geschichten hier :D.

 

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