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Fluch oder Segen? - Tag eines Hellsehers
Nachdem ich mir, wie an jedem anderen Tag auch, die Zähne geputzt und mich selbst geduscht haben werde, wird der Tag beginnen schief zu gehen. Die Sache mit dem Kaffee ist da nur der Anfang, doch da ich daraufhin noch meine Hose wechseln muss, komme ich zeitlich ein wenig in Verzug und bin zu abgelenkt, um auf den großen Haufen zu achten, den mir Nachbars Dackel heute Abend vor die Tür gelegt haben wird. Während ich also versuchen werde, mir die braune Pampe von den Schuhen zu wischen, fährt mir der Bus vor der Nase fort, wodurch ich den wichtigen Anruf der launigen Röserls verpasse. Eine Investition von einer halben Million in unsere Firma wird damit im Eimer sein.
Schade, schade, das Gejammer ist groß. Vor allem bei meinem Chef, der mir natürlich schon an der Tür Wut schnaubend entgegen gestürmt kommen wird, um mich zu fragen, wo um alles in der Welt ich gewesen sei und ob ich mir über die Konsequenzen im Klaren sein würde.
Da noch auf guten Willen zu hoffen wird eh keinen Sinn haben, so dass ich eine Kehrtwende machen werde, um umgehend in der nächsten Kneipe abzusteigen. Nach dem siebten oder achten Bier habe ich keine Erinnerung mehr an morgen, aber ich weiß, dass ich meine Lieblingssendung verpassen werde.
Besser wird es sein, morgen im Bett zu bleiben. Dann werde ich zwar auch gefeuert, aber ich habe wesentlich weniger Stress.