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Frau Emig und der Kindergeburtstag

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28.04.2004
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Frau Emig und der Kindergeburtstag

Hi Leute,
weils so schön war schütte ich euch jetzt zu. Darf ich? :


Stampfenden Fußes stehe ich in der Küche, einen Cappuchino in der rechten, die Einladungskarte für meine Tochter in der linken Hand und meckere in mich hinein. Dabei habe ich das Gefühl meine Unterlippe schmollend nach vorne zu schieben, den Kopf zu senken und schmollend ein trotziges „Ich WILL aber nicht“ hervorzuwürgen. Ich will wirklich nicht – ich muß!

Da ist es wieder – das Los aller Kindergartenmütter. Sie müssen auf Kindergeburtstage gehen. Nicht immer, nur manchmal. Aber immer dann, wenn die Eltern des Geburtstagskindes nicht mit vier bis fünf drei bis fünfjährigen klarzukommen glauben. Aus diesem Grund – und nur aus diesem – laden sie die Mütter mit ein. Das ist gemein. Vor allem dann, wenn man sich schon freute, ein paar gestohlene Stunden für sich zu haben. Und schon versinke ich im Konjunktiv: Was hätte ich alles tun können! Ein Vollbad nehmen und dabei ein gutes Buch lesen. Ungestört. Ohne Kinderfüße, die mal eben nur ganz kurz mitplanschen wollen. Oder shoppen gehen. Meine Pflicht schweigend ausüben und vor dem Fernseher bei „Wer wird Millionär“Wäsche bügeln und dabei siegessicher in weiser Voraussicht, ich hätte es besser gemacht, einige Male „Du Nullnummer, da nimmt man doch keinen Joker!“ brüllen.

„Spielst du dann „Der Fuchs geht um“ mit uns?“ Was? Ja, klar. Und das sogar mit Begeisterung!
Wenn ich mich dann nicht mit Frau Emig unterhalten muß. Laß mal überlegen, die Mutter von der kleinen unscheinbaren – verdammt wie heißt noch gleich? – ach ja, Claudette – mein Gott, wer nennt sein Kind so - ist doch die kleine dunkelhaarige, mit der Brille, die ihre Schultern immer so hochzieht und ständig aussieht, als würde sie sich jeden Moment bei jedem für das Weltelend, insbesondere ihr eigenes, entschuldigen. Ich mag solche Leute nicht wirklich. Sie sind mir unheimlich. Stets leidend, überfordert und mit leicht wirrem Blick nach Verständnis und Zustimmung hechelnd schleichen sie an dir vorbei und lösen Beklemmung aus. Feuer und Eis. Himmel und Hölle. Ich nehme mir fest vor mit den Kindern Blinde Kuh, Dosenwerfen, Autos aufrollen und irgendwas fällt mir dann schon noch ein zu spielen.
Meine Tochter freut sich riesig, springt umher, singt, probiert alle ihre Kleider an – natürlich nur die mit Blumen und Glitzer drauf, denn sie will ja besonders schick sein und packt ihre rosa geblümte Tasche – warum stehen Mädchen mit fünf Jahren eigentlich so auf rosa? - mit diversem Inhalt. Das will sie der Julia dann alles schenken. Mit einiger Überredungskunst schaffe ich es endlich, ihr Gehör zu finden und sie von ihrem uneigennützigem Vorhaben abzubringen. Nebenbei bemerkt ist es für Eltern, insbesondere Mütter, ein schwieriges Unterfangen, die eigene Stimme auf die Empfängerfrequenz ihrer Kinder einzustellen. Mütterstimmen haben beim eigenen Sproß oftmals die gleiche Wirkung wie Hundepfeifen beim gemeinen Karpfen. Keine. Gelegentlich dringen jedoch einige Wortfetzen an das begehrte Kinderohr. Bevorzugt wären hier Eis, Keks, Kino und Fernsehen zu nennen.
Nun denn, Herz und gute Laune gepackt und dem Leidensszenario ein Schnippchen geschlagen. Kommt her, ihr Kinder und laßt uns spielen und toben, bis die Wände wackeln. Wir werden schon unseren Spaß haben.
Mit wehleidigem Blick verabschiede ich mich - nur für heute – von meiner Badewanne und somit von den drei großen B´s, die ich mir manchmal gönne. Badewanne, Buch, Bett.
Und wer weiß, vielleicht ist Frau Emig ja auch ganz nett.
...
Ist sie nicht!

 

Hallo
Ehrlich gesagt sind alle deine drei Geschichten bis jetzt ziemlich gleich. Und für mich auch nicht besonders lustig. Eine Mutter klagt, humorvoll, über ihre "Problemchen" die sie so hat. Ich finde die Geschichte sollte in die Rubrik Alltag, meinst du nicht?

Gruss
Norther.

 

Hi Norther,

möglicherweise hast du Recht. Möglicherweise treffe ich nur nicht deinen Humor.
Ich würde es als lustige Alltagsgeschichte bezeichnen. Und - entschuldige bitte - ich habe nun insgesamt erst drei Geschichten geschrieben, laß mich doch etwas üben.

Was meinen denn die anderen dazu?

Grüßle
Makira

 

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