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14.08.2004
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Gedanken

Es war ein normaler Tag. Wie immer eigentlich. Ich bin etwas enttäuscht...schade dass es mal wieder nur so ein normaler Tag war.
Schon seit ein paar Monaten habe ich Kontakt zu einem Jungen in meiner Parallelklasse. Zu Timo. Er ist ein echt netter Kerl, zumindest dachte ich das bis jetzt immer.
Wir haben oft im Chat geredet, und manchmal auch telefoniert. Naja, eigentlich haben wir schon oft telefoniert. So über unsere Familien, über unsere Mitschüler und auch über uns.
Vor ein paar Wochen ging das Gerücht um, dass Timo und ich zusammen wären. Irgendjemand wusste, dass wir einmal von zwei bis fünf Uhr Nachts geredet haben. Ich saß damals im Keller, und wir redeten ununterbrochen. Ich fand es sehr schön mit Timo zu reden. Ich will nicht sagen dass ich auf ihn stehe oder so, aber er ist wirklich nett.
Als dieses Gerücht rum ging, haben wir beide nichts dagegen gemacht. Wir haben sogar aus Spaß immer zueinander gesagt "Hallo, mein Freund!" "Hallo meine Freundin!".
Oder war es gar kein Spaß?
Jetzt ist es mir egal. Timo spricht mich nicht mehr an. Selbst in der Schule sagt er nicht einmal Hallo. Schon damals, als wir immer telefonierten, hat er am nächsten Tag in der Schule so getan, als wäre gar nichts am Tag davor passiert. Das hat mich irgendwie echt fertig gemacht. Ich dachte wirklich dass ich ihm nicht so gleichgültig wäre. Zumal ich keine beste Freundin habe. Meine damalige beste Freundin Mona ist sitzengeblieben und wir sehen uns kaum mehr. Und meiner Meinung nach gehört zu einer guten Freundschaft etwas mehr als sich nur mal zufällig auf dem Schulhof zu treffen.
Und Timo hat mir das Gefühl gegeben, dass er mich mag.
Vielleicht wäre sogar eine richtige Freundschaft daraus geworden. Schließlich hab ich mich schon zweimal mit Timo verabredet. Aber da war auch noch sein Freund Lars dabei. Lars ist bei mir in der Klasse. Er kann manchmal auch ganz nett sein, aber im Grunde genommen ist er ein egoistisches Einzelkind das immer im Mittelpunkt sein muss. Ich habe auch schon oft mit Lars im Chat geredet. Aber wenn mal "Funkstille" zwischen Lars und mir ist, ist es mir weitaus mehr egal, als wenn sie zwischen mir und Timo herrschen würde.
Aber das ist jetzt sowieso gleichgültig. Es ist Blödsinn mir etwas von einer Freundschaft vorzumachen. Ich meine, in meinem Alter ist so etwas einfach nicht drin! Das muss ich einsehen und akzeptieren.
Es ist so komisch. Ich weiß dass ich nie mit Timo befreundet sein kann. Doch trotzdem gebe ich die Hoffnung nicht auf. Es ist Schwachsinn! Ich bin schon fast eifersüchtig wenn ich ihn mit diesem anderen Mädchen sehe. Aber immer dann wird mir wirklich bewusst, dass ich nie eine Chance darauf habe, Timo als Freund zu gewinnen. Denn er hat genug Freunde, er ist nicht darauf aus.
Ist ja auch egal, was mach ich mir soviele Gedanken daurum wenn ich doch den Tatsachen ins Auge blicken kann?
Ich mach dann mal Hausaufgaben...

 

Hallo Hanfblatt…
Unglücklich und dazu jung verliebt zu sein – ist für
die romantische Phantasie ein sehr wichtiges Stadium.
Ich erinnere mich noch sehr gut an meine Schulzeit –Ich hatte dort
eine –sie- ‚verehrt’. Sie zog plötzlich weg.
Niemals habe ich meine erste (theoretische Liebe)
wieder gesehen. Eigenartig ist für mich, diese Erinnerung kann nie
ganz ausgelöscht werden. Deine Geschichte hört sich deshalb gut an –und kann die längst vergangene Zeit auch für jemand anderen zurückholen.
Träume Deine Zeit noch eine Weile weiter – bald ist sie schon vorüber.

LG
vialata

 

Hallo Hanfblatt,

eigentlich ja eine nette kleine Geschichte über eine unerfüllte Liebe. Selbst, wenn die Erzählerin sich nicht wirklich eingestehen will, dass sie verliebt ist. Sowas erleben wahrscheinlich viele in ihrer Schulzeit.

Was mir bei Deiner Geschichte aber ein wenig gefehlt hat war der Grund, warum Timo sich auf einmal abgewendet hat. Vorher schien es ihm doch egal zu sein, was die anderen Schüler denken und ich denke, dass ihm die Gespräche auch gefallen haben.
Bin halt neugierig :)

Liebe Grüße,
gori

 

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