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Gefühle, die man zeigen sollte

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19.08.2004
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Gefühle, die man zeigen sollte

Zurzeit fühle ich nur eine tiefe Trauer in meinen Leben, und so kann und möchte ich nicht weitermachen. Dafür hat man mir das Leben nicht geschenkt, damit ich es wegwerfe wie ein Stück Papier, das man nicht mehr gebraucht.

Es begann vor gut einem Jahr. Von da an bekam ich mein Leben nicht mehr so in den Griff, wie es eigentlich sein sollte. Was in dieser Zeit alles geschah, daran habe ich auch ein Teil selber Schuld und zum Teil auch nicht. Wie sagt man so schön: zum Streiten gehören immer zwei.

Vor einem Jahr verlor ich meine beste Freundin, mit der ich 38 Jahre zusammen war. Leider gingen wir in einem bösen Streit auseinander, und ich gab ihr alleine die Schuld an unserem Streit.

Doch heute kann ich sagen, das es mir Leid tut und das ich auch daran Schuld bin, dass es so weit gekommen ist.

Ich habe zugesehen, wie sie alles verlor. Ihr einziges Kind, welches 16 Jahre alt war und heute mit der eigenen Mutter nichts mehr zu tun haben möchte. Oder ihren Freund, der nicht mit sich selber im Leben zurecht kam und, sobald er nach Hause kam, gleich das gesamte Wochenende an der Flasche hing. Nein, im Gegenteil, ich als beste Freundin habe nur zugeschaut, wie sie sich selber kaputtmachte. Statt zu meiner Freundin zu halten, habe ich mich nur um das Kind gekümmert, was ich heute teilweise bereue. Damals verlangten alle drei von mir, das ich Richter und Henker in einer Person sein sollte. Jeder wollte, das ich zu ihm halte, was ich aber nicht richtig tat.

So machte ich einen großen Fehler, weil ich nicht zeigen wollte, dass ich damit überfordert war. Ich hätte mich damals nicht mit reinziehen lassen sollen in ihre Streitigkeiten.

Ich zeigte mich anders als ich war, als eine perfekte, selbstbewusste und starke Person für alle. Damals litt ich sehr unter der Trennung von meiner Freundin, auch heute habe ich noch ein wenig damit zu kämpfen.

Doch dann lernte ich einen Monat später eine neue Person kennen, die fast vom gleichen Schlag war wie ich. Wir verstanden uns prächtig und ich dankte ihr dafür, das sie mich aus dem Loch, worin ich mich gerade befand, heraushelfen wollte. Bei ihr fing ich wieder langsam an zu lachen, und ich fuhr recht gerne zu ihr hin. Aber wie immer in meinem Leben zeigte ich auch ihr nur, wie stark und perfekt ich war. Und somit machte ich den gleichen Fehler wie zuvor und zeigte ihr nicht die Schwächen, die ich doch auch habe.

Bei meiner neuen Freundin lernte ich einen fünfjährigen Jungen kennen. Ich mochte diese Kind gleich auf Anhieb und auch er mochte mich ein wenig. Seine leibliche Mutter wollte ihn nicht mehr bei sich haben, sondern ihn zu Pflegeeltern geben.

Ja, und so, wie mir der mein Schnabel gewachsen ist, habe ich ohne zu überlegen damals gesagt, das ich das Kind nehmen würde. Und damit machte ich in meinem Leben den größten Fehler, den ich bis heute sehr bereue. Wieder zeigte ich nur, wie stark und perfekt ich bin, doch von meinen Schwächen zeigte ich nichts.

Die Mutter verließ das Kind, ohne sich zu verabschieden. Auch der Vater des Kindes wollte es nicht haben. Er hatte Angst davor, ob er überhaupt mit dem Jungen zurecht kam oder das er überfordert wäre, dass er vielleicht wieder rückfällig werden könnte durch das Kind, er wieder ins Gefängnis käme und zu guter Letzt, dass die Freundin dieses Kind nicht mit ihn teilen wollte.

Meine neue Freundin (die Tante) sagte immer wieder zu mir, dass ich und das Kind doch gut zusammenpassen würden. Jedesmal redeten sie mir ein, dass der Junge mich gerne habe und das es auch sein Wunsch sei, bei mir zu bleiben. Natürlich mochte ich das Kind, und irgendwo wollte ich es auch gerne zu mir nehmen. Aber was ich innerlich fühlte, war wieder diese Angst und die Schwäche, die ich nicht zeigen wollte. Ich konnte ihnen doch nicht sagen, dass ich Angst davor hatte, es nicht zu schaffen oder das mir meine Freiheit fehlen könnte. Ja, innerlich kam in mir das Gefühl hoch: was mache ich da bloß, musst du wieder die grausame Welt retten? Und doch siegten meine Stärke und die perfekte Person in mir.

Mein Sohn war begeistert, dass ein Kind in unserem Haus einziehen sollte. Naja, mein Göttergatte war der einzige, der dagegen war. Er hatte die Situation richtig erkannt und machte mir klar, das so ein Kind jede Menge Probleme ins Haus bringen würde. Und wieder wollte ich zeigen, wie stark und perfekt ich war und allen anderen beweisen, dass dies für mich doch kein Problem sein würde.

Der Anfang verlief, wie man es auch gar nicht anders vermuten konnte, blendend. Aber mit der Zeit ließ mich der Junge nicht mehr aus den Augen. er verlangte von mir, das ich mich nur noch Tag und Nacht um ihn kümmern sollte. So nahm er mir langsam die Luft zum Atmen. Damals versprach ich dem Vater sowie auch der Freundin, dass wir in Kontakt bleiben würden, dass sie den Jungen auch sehen könnten. Leider haben wir aber nicht den Jungen gefragt, ob er dies auch so wollte. Das Jugendamt war dagegen, dass sie weiterhin mit den Jungen Kontakt haben sollten. Somit konnte ich mein Versprechen nicht einhalten. Der Pflegedienst, der für mich zuständig war, machte mir klar, das mir dieses Kind noch sehr viele Probleme und Sorgen bereiten würde, da man ja wusste, aus welchen Verhältnissen es kam. Ich hätte ein sehr schwieriges Kind aufgenommen, das machte mir auch die Therpeutin klar, sie sagte aber auch, dass sich die Verwandschaft des Jungen bei dem Pflegedienst melden müsse. Nun saß ich da und wusste nicht, was ich machen sollte. Meine innere Stimme meinte, es würde schon gut gehen. So siegte wieder die Stärke und die perfekte Person in mir und meine Schwäche kam nicht zu Wort.

Warum sollte ich zu seiner Tante oder zu seinem Vater noch hinfahren? Auch fragte ich einige Male den Jungen, ob wir nicht doch seine Verwandschaft besuchen sollten. Nein, er machte es mir sehr deutlich klar, das er zu diesen Leuten nicht mehr hinwollte. Von da an spüre ich, dass die Sache nicht gut ausgehen würde. Auch die Tante oder der Vater meldeten sich nicht mehr. womit der Kontakt endgültig abbrach. Der Pflegedienst fragte mich immer wieder, ob sie sich schon gemeldet hätten, worauf ich "nein" sagen musste.

So langsam machte mir der Junge immer mehr Probleme. Er hatte mitbekommen, wie leicht man mich verletzen konnte, wie die Familie gegen mich sein konnte. Er hatte meine Schwächen gesehen, und, dass ich nicht so stark und perfekt war. Er nutzte diese Chance erbarmungslos aus. Ich bekam den ganzen Hass von ihm ab und mir der Zeit wurde ich dafür bestraft, dass seinen Eltern ihm im Stich gelassen hatten. Er spielte bösartig mit meinen Gefühlen, setzte mich so unter Druck, dass ich nicht mehr fertig war, noch klar zu denken. Er machte so vieles, um mein Gewissen zu verletzen. Auch sagte er mir, wenn ich ihn ins Heim bringen würde, so würde er sich das Leben nehmen, und ob ich damit klar kommen würde.

Wie jedes Kind hatte er Geburtstag und ich gab ihm Geschenke. Er spielte nur an diesem einen Tag mit ihnen und zeigte anschließend keine Interesse mehr daran. Aber sobald mein Mann nach Hause kam, zeigte er voller Stolz, wie schön er damit spielen konnte. Ich hätte ihn meinen Haus nichts mehr zu sagen und meine schwache Seite wurde immer schwächer. Meine Gefühle wurden so sehr verletzt, das ich innerlich immer tiefer in ein schwarzen Loch sank. Ich hatte mein Sebstvertrauen verloren und mein ganzer Stolz brach in sich zusammen. Wo war für mich noch Platz? Der Junge sah immer mehr, wie ich den Boden unter meinen Füßen verlor und stellte sich erbarmungslos in Mittelpunkt der Familie, mit großen Erfolg. Die anderen dachten, dass ich nur Mitleid haben wollte und alles doch übertrieben sei, ein sechsjähriges Kind könnte sich dies nicht einfallen lassen.

So ging ich zur meiner Ärztin, die gleich bemerkte, wie schlecht ich aussah und mich fragte was denn mit mir los sei. Ich erzählte ihr, was bei mir zu Hause alles schief lief. Sie gab mir den dringenden Rat, dass ich den Jungen so schnell wie möglich wieder den Jugendamt zurückgeben solle. Sie wollte es erst selber in die Hand nehmen, woraufhin ich ihr aber sagte, dass ich es selber machen wollte. Mein Fehler, wieder einmal.

Doch dann erkannte auch ich, dass es zu spät war.

In mir kam die Erinnerung hoch, was mein Mann damals gesagt hatte. Ich hatte nicht den Mut, um ihm zu sagen, dass er Recht gehabt hatte. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass nun mein Mann dieses Kind liebte und es für ihn zur Familie gehörte. Wie konnte ich da noch sagen, dass ich dieses Kind nicht mehr in meinen Haus dulden wollte, das ich an ihm kaputt ging und ich nur noch Probleme mit ihm hatte? Es war zu spät für mich, denn ich sah nun, wie glücklich mein Mann war, und dass der Junge schon fast zur Familie gehörte. Er solle uns nie wieder verlassen, und was für schöne Stunden wir doch mit ihn hätten, meinte mein Mann. Er war ja recht oft weg, wobei er dann nicht sehen konnte, was hier bei mir geschah und mir auch nicht glauben wollte. Als sich die Tante des Jungen nach einem guten halben Jahr per Fax wieder meldete, behauptete sie, dass ich den Jungen vor ihr verstecken würde, und dass der Junge die falsche Person lieben würde. Später, wenn er älter wäre, würde sie ihm klar machen, was für eine Lügnerin und falsche Person ich wäre.

So verlor ich von Tag zu Tag immer mehr mein Selbstvertrauen.

Ich konnte die leichteste Hausarbeit nicht mehr verrichten, beim Bürokram blickte ich nicht mehr durch, ich wusste nicht mehr, was ich tat. Sogar mein Gedächnis ließ mich immer mehr im Stich und ich bekam nicht mehr mit, was man mir sagte. Ich verlor immer mehr die Wirklichkeit und den Sinn meines Leben. Ich wollte auch nicht mehr so gerne Geschichten schreiben oder Keyboard spielen. Auch konnte ich nicht mehr schlafen und wenn, dann vielleicht nur ein bis zwei Stunden.

Wo ist die Person, die doch so stark und perfekt sein will?

Ich fühlte nur noch Leere in mir, aber ich möchte, dass das wieder aufhört. Ich möchte doch wieder ein vernünftiges und ruhiges Leben führen, möchte Freunde haben, meine Familie wieder so sehen, wie ich sie voher gesehen habe. Glücklich. Ich möchte mich um meine Tiere wieder kümmern können, die mir doch so wichtig sind.

Vielleicht ist es gut, dass ich noch einen kleinen Wunsch in mir habe, denn so sehe ich noch ein Licht brennen. Ich möchte aus diesem Loch herauskommen, nur weiß ich noch nicht, wie. Noch habe ich den Mut, Vetrauen, das Selbstbewusstsein und die Stärke in mir. Aber gleichzeitig spüre ich nur Trauer und Verzweiflung. Ich habe so viele Fehler in diesem einem Jahr gemacht, aber so sollte es nicht mehr weitergehen. Ich möchte auch nicht weiterhin dafür bestraft werden. Leider kann ich das alles nicht mehr rückgängig machen. Ich verlange auch kein Mitleid von meiner Familie. Man sollte mich so nehmen, wie ich bin. Ich bin nicht vollkommen. Man sollte meine Schwächen und Ängste sehen uind nicht immer nur die starke, selbstbewusste und perfete Person. Ich möchte wieder leben.

E N D E

 

Selten habe ich hier so einen undurchdachten, fehlerreichen und oberflächlichen Text gelesen.

Sprachlich gesehen ähnelt dieser Text den Emails einer Freundin von mir, die ein miserables Deutsch spricht und schreibt; es kommen "grammatikalische Neubildungen" vor, die man in einer Email überlesen kann, aber in einer Geschichte? Tut mir Leid, aber wenn man eine Sprache für sein literarisches Tun aussucht - Du hast da nämlich die Wahl - dann sollte man diese erst beherrschen. Und wenn es irgendwo hapert, dann besorgt man sich einen vernünftigen Lektor (z.B. eine(n) Freund/Freundin) , der die Geschichte dahingehend überprüft.

Viel zum Stil kann man nun nicht sagen. Die ständige Wiederholung von "Ich muss meine perfekte Seite großkotzig raushängen lassen, bla..." geht mir als Leser auf den Piss; zweitens sagt das rein gar nichts aus. Interessant ist, warum sich die Protagonistin so verhält; warum steht sie unter diesem Druck oder warum stellt sie sich unter solch einen Druck? Warum unterwirft sie sich solch einem Rollenzwang?
Und das zieht sich durch den ganzen Text hindurch. Anstatt durch Handlung zu erklären oder zu zeigen, warum die Dinge so sind, schreibst Du sie wie selbstverständlich hin, als ob damit alles klar wäre. Handlung wird total ausgeklammert. Deine Prot erzählt einfach nur runter, wie dreckig es ihr geht. Vollkommen unreflektiert und hilflos. Betrachtet man die Message "Menschen sind nicht perfekt, sie haben auch ihre Schwächen", so muss man deutlich sagen, dass das ein miserabler Stil ist. Denn wieder wird die Message nur hingeschmiert, anstatt sie durch eine Erzählung dem Leser zu vermitteln. Du hättest eigentlich den ganzen Text weglassen können und direkt die Aussage hinkleistern können, am besten fett auf Dein Garagantor. Dort erreicht sie wahrscheinlich doch mehr Menschen (Achtung!).

Inhaltlich gibt es auch eine ganze Menge auszusetzen. Die Prot entschließt sich ein Kind aufzunehmen, und das geht so einfach und reibungslos? Du hättest Dich da informieren sollen, ich kann mir kaum vorstellen, dass man so einfach ein Kind überlassen bekommt. Es gibt da noch andere Stellen, die total unlogisch sind.

Zum Aufbau: Du fängst mit dieser Freundin an. Da erwartet man, dass man noch mehr über die Beziehung zu dieser besten Freundin erfährt. Großes Trara und schließlich wird man enttäuscht.

Noch einmal zum sprachlichen Ausdruck im speziellen: KATASTROPHAL! Es gibt tausend Stellen, an denen ich Dich missverstanden habe und erst im Nachhinein verstanden habe, worauf Du hinauswolltest. Z.B. diese ganzen Beziehungen. Erst die eine Freundin, dann die Andere, dann Ehemann (Wo war denn der? Wieso muss sie sich von einer neuen Freundin hochziehen lassen?). Eine Zeit lang konnte ich nicht sagen, ob es nun ein Protagonist oder doch eher ein verdammt verwirrtes Weib ist. Zum Schluss habe ich mir den absolut vergriffenen und typischen Selbstmord herbeigesehnt, so sehr wollte ich dieses verwirrte Ding hängen sehen!

Das Erste: "Verlor meine beste Freundin..." Da dachte ich ehrlich gesagt an Tod und nicht an Trennung. Und ich denke nicht, dass dies beabsichtigt ist. (Gut, direkt im Satz danach kommt die Auflösung, doch trotzdem ungeschickt formuliert. Auch der Ausdruck "mit der ich 38 Jahre zusammen war", sorry, das sagt man aber nicht so!) Ziehen sich durch den ganzen Text, diese Ungenauigkeiten. Das so als Beispiel.

Zusammenfassend: Ein miserabler Text zum in die Tonne kloppen. Erstens lässt er sprachlich zu wünschen übrig, zweitens gibt es keinen richtigen Aufbau, die Dinge werden so, wie sie kommen runtererzählt. Drittens gerade wegen dieses Stils, die Dinge runterzuerzählen, anstatt sie mit Handlung zu unterlegen, so dass sie veranschaulicht werden.

Dein größter Fehler: Du hast kein Konzept. Bevor Du Dich hinsetzt, um eine Geschichte zu schreiben, musst Du Dir verdeutlichen, was Du schreiben willst, wie Du es schreiben willst und wozu das Ganze führen soll. Es reicht nicht, irgendetwas runterzuerzählen und zum Schluss die Message dahinzuklatschen. Das liest sich grauenvoll. Man merkt klar, dass Du Dir keine Gedanken gemacht hast. Z.B. daran, dass Deine Charakterisierung der Prot vollkommen oberflächlich ist. Daher erscheint sie einem auch total unsympathisch. Denn ihr Verhalten ist vollkommen undurchschaubar und unverständlich.

Ein Autor ist zwar auch ein Erzähler, aber bevor er mit dem Erzählen beginnt, muss er sich klar machen, worüber er etwas erzählen will. Er ist also ein denkender Erzähler. Leider hast Du das Denken weggelassen. Mach Dir klar, was Du vermitteln wolltest, und dann schreib die Geschichte am Besten neu. Mit keiner Überarbeitung bekommst Du das hin, weil es am Konzept fehlt. Verlier nicht den Spaß, jeder fängt schlecht an.

 

Hallo Syliva!

erstmal herzlich willkommen. :)

Zum Text: leider hat Zaza recht, er ist mehr als fehlerhaft. Ich habe ihn deswegen aus Alltag ins Korrekturcenter verschoben, wo Du ihn bitte überarbeitest. Bitte lies dazu meine Pn.

schöne Grüße
Anne

 

Aus dem KC zurück nach Alltag - so schlimm war es doch gar nicht
Hallo Sylvia von Gismor,

leider konnte ich mit deiner Geschichte nicht wirklich viel anfangen. Natürlich, deine Prot (die ersten Absätze, das Freundin-Gerede, hat mich zuerst an einen Mann denken lassen) verliert ihr Leben dadurch, dass irgendein Kind es kaputtmacht, oder vielleicht bildet sie es sich nur ein...
Der Text ist in der Ich-Form, also das beste Mittel, um Emotionen zu transportieren. So ist es aber nur ein schlichter Bericht: Und dann ging es mir schlechter, dann ging es mir noch schlechter, und jetzt geht es mir noch viel schlechter als vorher. Das interessiert leider niemanden - mach aus dem Bericht eine Geschichte, beschreib nicht den Gesamtverlauf, sondern schreibe die Situationen auf. Gerade die mit dem Geburtstag bietet sich an...

gruß
vita
:bounce:

 

Hallo Sylvia!

Leider ist Dein Text immer noch voller Fehler, als Beispiel nur einmal diese paar Zeilen:

Dafür hat man mir das Leben nicht geschenkt, damit ich es wegwerfe wie ein Stück Papier, das man nicht mehr gebraucht.

Es begann vor gut einem Jahr. Von da an bekam ich mein Leben nicht mehr so in den Griff, wie es eigentlich sein sollte. Was in dieser Zeit alles geschah, daran habe ich auch ein Teil selber Schuld und zum Teil auch nicht. Wie sagt man so schön: zum Streiten gehören immer zwei.

Vor einem Jahr verlor ich meine beste Freundin, mit der ich 38 Jahre zusammen war. Leider gingen wir in einem bösen Streit auseinander, und ich gab ihr alleine die Schuld an unserem Streit.

Doch heute kann ich sagen, das es mir Leid tut und das ich auch daran Schuld bin, dass es so weit gekommen ist.


- das man nicht mehr braucht - nicht gebraucht, gebrauchen heißt benutzen
- Zum Streiten gehören immer zwei.
- Doch heute kann ich sagen, dass es mir Leid tut und dass ich auch daran schuld bin, dass es so weit gekommen ist.


Abgesehen davon gefällt mir die Geschichte überhaupt nicht.
Natürlich ist die Protagonistin nicht gerade die glücklichste Frau - sie hat offenbar, wie viele andere auch, in der Kindheit gelernt, funktionieren zu müssen, allen alles recht machen zu müssen, damit sie anerkannt wird. Schwächen haben keinen Platz und schon gar nicht darf man drüber reden. - Das ist ein großes Handycap, für das sie tatsächlich nichts kann, und das begann nicht erst vor einem Jahr...
Auch das ständige Schuldsuchen weist auf eine gründliche Portion schwarzer Pädagogik in der Kindheit hin, da diese ja vor allem auf Schuldgefühlen und schlechtem Gewissen aufbaut. Ebenso spricht der Freundeskreis der Protagonistin für ein allgemeines und schon länger als ein Jahr dauerndes Unwohlfühlen, da sich glückliche Menschen selten solche Problemfälle als Freunde wählen.

In Deiner Geschichte findet aber keine Erkenntnis bzw. Bewußtwerdung dessen statt, sondern wir bekommen vor Augen geführt, wie sie die Schuld einem Kind auflädt, das ohnehin schon aus einer kaputten Familie kommt, und dessen Seele nun noch mehr zerstört wird. - Wie fühlt sich ein Kind, das als "dieses Kind" bezeichnet wird, wofür sollte es da dankbar sein? Dankbar dafür, daß es sich nicht zugehörig und schon gar nicht geliebt fühlen darf? Dafür, daß ihm die Schuld aufgeladen wird für die Schwächen der Adoptivmutter?
Kein Kind erzieht sich selbst, das gilt für die Protagonistin wie für den Adoptivsohn.
Aber als Erwachsener sollte man darüber nachdenken, was man tut - das macht Deine Protagonistin nicht, sondern gibt dasselbe wieder weiter. Oder hat der Adoptivsohn noch irgendeine Chance, in den Augen der Protagonistin gut genug, ein vollwertiger Mensch zu sein?
Ansonsten wird er nämlich ebenso unglücklich wie die Protagonistin auf der vergeblichen Suche nach Anerkennung viele Fehler machen.

Versuch doch mal, die Geschichte aus Sicht des Adoptivsohnes zu schreiben... ;)

Liebe Grüße,
Susi :)

 

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