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Gejagt

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25.08.2004
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Gejagt

Die hölzerne Tür der Gaststätte wurde hastig aufgerissen. Ein verschwitzter Mann sprang hinein, warf sie scheppernd wieder ins Schloss und stemmte sich mit aller Kraft dagegen.
„Schnell ... die Türe abschliessen!“
Der Mann sah sich gehetzt um und versuchte den Wirt im dunklen Zwielicht der Gaststätte ausfindig zu machen. Er sah zwei Männer, an der Theke sitzend, von schweren Rauchschwaden fast verdeckt. Und die Wirtin, die hinter dem Tresen kauerte. Sie sah ihn misstrauisch an, reagierte aber überhaupt nicht.
„Schnell! Die Tür abschließen! Da draußen ... da ist was ... Hat mich gejagt. Eine Bestie!“
Endlich bewegte sie sich. Sie trat hinter dem Tresen hervor und kramte unter ihrer Lederschürze in einer Tasche herum. Etwas klimperte, ein schwerer Schlüsselbund. Der Mann trat zur Seite und die Wirtin drehte den Schlüssel im Schloss herum.
Ihr Haar lag ziemlich fettig am Kopf an, der Körper war sehr hager, fast schon ausgezehrt. Sie wirkte irgendwie krank. Fast schon gleichgültig musterte sie den Neuankömmling.
Er war ein Mann mittleren Alters. Blondes Haar. Gepflegte Erscheinung, wenn auch im Moment sehr gehetzt aussehend. Schweißtropfen zierten seine Stirn.
„Um Gottes Willen! Haben sie irgendwo Fenster offen? Oder einen Hintereingang?“
Sie schüttelte den Kopf.
„Hinten befinden sich noch ein Lagerraum, ein Schlafraum und die Küche. Dann noch die Keller- und die Lieferantentür. Aber dort ist abgeschlossen.“
Sie schien jetzt ihre Überraschung überwunden zu haben.
„Was ist denn passiert, erzählen sie doch mal“, sagte sie und rückte die Schürze zurecht.
Auch der Fremde schien sich jetzt etwas gefangen zu haben. Jedenfalls wirkte er nicht mehr so aufgeregt.
„Sie kommen wohl nicht aus der Gegend!“, rief ihm einer der Männer zu, die bisher nicht recht zu erkennen waren. Er stand auf und trat näher.
„Nein. Bin nur auf der Durchreise. Entschuldigung, Phil Decker mein Name. Ich habe das Schild an der Hauptstrasse gesehen, und dachte, es wäre eine gute Idee eine Kleinigkeit zu mir zu nehmen.
Auf dem Weg hierher habe ich ein großes Tier bemerkt, das mir gefolgt ist. Hab’s im Rückspiegel gesehen! Als ich aus dem Auto ausstieg, sah ich es weit hinten aus dem Dickicht hervor treten und auf mich zulaufen. Es hatte mich schon fast erreicht, als ich herein trat. Der Mantel ist jedenfalls hin.“
„Ein Tier? Was denn für ein Tier?“, fragte der Gast.
„Vielleicht hat er ja einen Hund gesehen. Oder eine streunende Katze?“
Der andere Mann, den Phil bisher noch nicht sehen konnte, kam heran.
„Entschuldigen sie. Ich bin Hank und der da ist Alex. Und die werte Dame hier ist Martha. Mach’ unserem Gast doch was zu Trinken fertig, hörst du, Martha.
Also, was war das für ein Tier?“
Phil kratzte sich nachdenklich an der Nase. Was er gerade erlebt hatte, kam ihm jetzt schon fast unwirklich vor. Hatte ihn tasächlich eine Bestie gejagd?
„Es war ziemlich dunkel und ich konnte nur Umrisse erkennen. Das Tier war aber sehr groß. Fast wie ein Bär.“
„Ein Bär? Die gibt es hier seit hundert Jahren nicht mehr.“
„Nein, es sah nur ähnlich aus. Aber es war sicher kein Bär.“
In weiter Ferne war jetzt ein Donnergrollen zu hören. Ein Gewitter zog langsam auf. Die Dämmerung war der Dunkelheit endgültig gewichen.
„Was denn? Ein Wolf? Könnte es ein Wolf gewesen sein?“
„Hm. Vielleicht. Aber es war viel größer als ein Wolf.“
„Größer als ein Wolf? Aber kein Bär! Da bleibt nicht mehr viel. Wölfe wurden hier auch schon seit sechzig Jahren keine mehr gesehen. Seit der letzte von einer Kugel zerfetzt wurde.“
Hank lachte rau.
Draußen vor der Gaststätte brannte eine Beleuchtung. So konnten sie den Schatten sehen, der pötzlich vor die Eingangstür fiel. Ein intensives Schnüffeln folgte. Irgendetwas Großes roch an der Tür und grollte böse. Phil trat erschrocken einen Schritt zurück.
Ein dunkles Knurren und Kratzen wie von schweren Pfoten, ein Scharren im Schotter. Dann schlug etwas mit großer Wucht von außen gegen die Tür. Sie erzitterte unter der ungeheuren Wucht des Schlages.
„Heiliger Gott! Was ist das?“, raunte Alex und bekreuzigte sich.
Die Tür begann zu knarren, als lehne sich etwas unter gewaltigem Druck dagegen. Und sie bog sich tatsächlich leicht durch. Gleich würde das Schloss nachgeben...
Dann ein erneuter Schlag und noch einer. Und Stille.
Die Männer lauschten eine Zeitlang. Das Knurren und Kratzen war verschwunden. Im Hintergrund ein Donnergrollen, das nicht mehr allzu fern klang.
„Ist es weg?“, fragte Alex unsicher.
„Du kannst ja aufmachen und nachsehen!“, rief Hank ihm zynisch zu. “Das war sicherlich kein streunender Hund, der da die Tür gerade fast eingedrückt hat. Was immer das war, ich will es ganz bestimmt nicht kennen lernen!“
Martha, die Wirtin, sah die Männer aus entsetzten Augen an. Sie zitterte stark.
„Was kann es gewesen sein?“, fragte sie ängstlich und wischte sich mit einem schweißnassen Handrücken durchs Haar.
Phil zuckte mit den Achseln und zog seinen zerrissenen Mantel aus. Es war sehr warm in der abgelegenen Gaststätte. Flüchtig sah er sich um. Die Einrichtung war reichlich altertümlich und sehr rustikal. Ausgestopfte Tierpräparate hingen an den Wänden, Köpfe von Wildschweinen und Hirschen.
Hank zuckte mit den Schultern.
„Keine Ahnung.“
Er sah, das Phils Hemd an einer Seite mit Blut bekleckert war.
„Sie bluten, Phil. Hat sie das Biest doch erwischt? Zeigen sie doch mal her.“
Plötzlich hörten sie ein Poltern über ihren Köpfen. Es klang, als liefe jemand im Raum über ihnen.
„Was ist da oben?“, wollte Phil wissen.
„Ein alter Heuboden“, raunte die Wirtin ängstlich. „Er wird aber schon lange nicht mehr genutzt und steht fast leer.“
„Gibt es eine Verbindung nach unten, hier in diese Räume?“
„Äh, ja. Aber die ist durch eine Luke verschlossen.“
Über ihnen begann jetzt jemand, Gegenstände an die Seite zu räumen. Mit großer Wildheit.
Pranken kratzen hart über den Boden und schnüffelnde Geräusche drangen bis zu ihnen nach unten.
„Da ist es wieder!“, bebte Alex.
„Wir müssen die Luke sichern! Wo befindet sie sich?“, wollte Phil wissen.
Martha zeigte hinter den Tresen.
„Im Schlafzimmer. Aber mein Mann schläft dort. Er war gestern Nacht jagen und sehr müde. Darum hatte er sich nachmittags hingelegt...“
Phil rannte einfach hinter die Theke durch eine Pendeltür.
Über ihnen tobte die unbekannte Bestie und es hörte sich an, als würde sie den Boden komplett aufreißen.
Die Anderen liefen hinter ihm her, durch einen kurzen Flur in das kleine Schlafzimmer. Und mit Schrecken sahen sie, das im hinteren Teil ein schmales Fenster offen stand.
„Wo ist Willi?“, wollte Hank wissen und schloss hastig das Fenster.
„Die Luke!“, rief Phil. „Wir müssen sie irgendwie blockieren, bevor die Bestie sie entdeckt und darauf tritt.“
Er sah sich um. An der Seite stand ein solider Schrank. Wenn sie den unter die Luke rückten konnten...
Zu dritt schoben sie ihn dorthin, sodass die Luke jetzt nur noch wenige Zentimeter weit geöffnet werden konnte.
Oben tappte die Bestie nun scheinbar ziellos umher. Sie hörten das rasselnde Schnüffeln bis nach hier unten. Dann war es plötzlich wieder ruhig.
Martha lief aufgeregt herum, auf der Suche nach ihrem Mann. Sie konnte ihn nirgendwo entdecken.
„Mein Gott. Willi! Er wird doch nicht nach draußen gerannt sein?“
„Etwa durchs Fenster?“, wollte Alex wissen. „Da passt er doch kaum durch.“
Plötzlich sahen sie einen dunklen Schatten vor dem Fenster auftauchen. Krallenbewehrte Pranken schlugen gegen die Glasscheibe und zertrümmerten sie. Scherben regneten ins Zimmer und dunkles Fell quoll durch die Öffnung. Dann ein schreckliches Fauchen und ein riesiger Kopf versuchte, sich durch den Rahmen zu winden. Der fürchterliche Kopf einer Bestie, wie es sie eigentlich nicht geben dürfte!
Martha schrie wie am Spieß.
Das Biest knurrte wütend und zeigte drei oder vier Reihen scharfer Zähne. Schaum umgab seine Lefzen und fauliger Atem wehte den entsetzten Menschen entgegen.
„Was ist das?“, fragte Alex verstört.
Das Biest versuchte ins Zimmer zu gelangen. Als es merkte, das es sich nicht durch die enge Öffnung winden konnte, begann es, den Fensterrahmen mit seinen Pranken zu bearbeiten. Holzstücke flogen durch die Gegend, als die schrecklichen Krallen sich durch den maroden Rahmen wühlte.
Endlich kam Bewegung in die vor Schreck starren Menschen.
„Raus hier!“, brüllte Phil, als er sah, das sich das Biest jetzt doch durch die Öffnung wand.
Sie rannten zurück ins Lokal. Planlos und ohne Orientierung.
„Was sollen wir machen?“
Martha schrie immer noch. Alex sah sich gehetzt um und entdeckte die Bestie, die durch die Pendeltür herein sprang.
„Vater unser im Himmel...“, betete Hank.
Das Biest sah aus wie ein riesiger deformierter Wolf. Es hatte langes, zottiges Fell und einen riesigen Kopf. Muskelberge zeichneten sich unter der Haut ab. Sie zeugten von Stärke und Wildheit.
Es knurrte böse und dampfiger Atem verließ das Maul.
Mit einem riesigen Satz sprang das Vieh die hysterische Wirtin an und zerfetzte sie von der Kehle bis zum Schritt. Organe und Eingeweide fielen aus ihrer klaffenden Bauchwunde. Marthas Schrei verstummte und wurde durch ein ersticktes Röcheln ersetzt.
Schnüffelnd betrachtete die Bestie ihr Werk und begann lautstark damit, die dampfenden Därme zu fressen.
Hank brüllte verzweifelt und versuchte, durch die Gaststättentür zu entkommen. In seiner Panik vergaß er, das sie abgeschlossen war.
Das Biest taxierte ihn und sprang in zwei Sätzen auf ihn zu. Hank rappelte an der Klinke, als sich scharfe Krallen in seinen Rücken bohrten und ihn zerfetzten. Das Wolfwesen riss den Mann förmlich auseinander.
Alex versuchte an dem Biest vorbei zu laufen und hinter den Tresen zu gelangen. Aber es bemerkte sein Vorhaben und sprang ihn an. Blitzende Zähne bohrten sich in seinen Nacken und es knackte hässlich, als sein Genick brach. Der Wolf schleuderte Alex hin und her, wie ein Kind, das seine Puppe schüttelt.
Phil war immer noch starr von Schrecken. Blutspritzer trafen sein Gesicht.
Der Wolf näherte sich ihm langsam. Er sah ihn aus schrecklichen Raubtieraugen an und begann, an ihm zu schnüffeln. Geifer und Blut rann ihm aus der geöffneten Schnauze.
Phils Zähne klapperten wie Billardkugeln, wenn sie zusammen stoßen. Er war zu keiner Bewegung fähig, gelähmt vor Angst. Heißer stinkender Atem wehte ihm entgegen.
Dann drehte sich das Biest um, nahm Marthas Leiche knackend in sein Maul und trottelte hinter den Tresen in den angrenzenden Raum. Phil hörte, das es sich durch das zerstörte Fenster drängte, dann herrschte Stille.
Das Biest war weg und hatte ihn verschont. Warum?
Phil spürte ein warmes Kribbeln in seinen Blutbahnen. Seine Haut begann leicht zu jucken, aber nicht unbedingt unangenehm. Er spürte ein Ziehen im Gesicht und an den Gliedmassen. Was war das?
Er sah an sich herab und sah, wie lange schwarze Haare an seinen Handrücken wuchsen. Es war ein schönes Gefühl. Überall sprossen ihm Haare hervor, seine Kleidung spannte und zerriss. Sein Aussehen veränderte sich schnell. Wurde er jetzt auch zu so einem Biest? Die Vorstellung war gar nicht mal so schlimm. Im Gegenteil, sie gefiel ihm sogar. Und er bekam Hunger...

 

Hi,

ich hoffe, das ist in Ordnung so. Es kommen und gehen nur Personen aus der unmittelbaren Umgebung des Gasthauses...

Gruß, Nordwind

 

Hi Nordwind,

ganz schön blutige Sache, deine Werwolf-Story. Aber leider nicht sehr originell. Spannung kam bei mir kaum auf, dafür ging alles zu schnell. Die Gaststätte hätte ebenso gut ein anderer Ort sein können, dazu bekommt man auch keinen Hintergrund. Wer sind die Leute, was hat es mit Phil auf sich, und noch mehr mit den Werwölfen? Und der Schluss ist nun wirklich, na ja 0815. Der Prot wird zur Bestie, wer hätte das gedacht.

Nix für ungut, dafür fand ich es sprachlich und dialogmäßig schon gut umgesetzt.

Grüße vom Peter

 

Danke für deine Meinung, Peterchen!
Werwolfstories sind halt ein alter Hut, da gibt es wohl nicht mehr viel Neues zu berichten. Aber ich habe noch nie eine geschrieben, und wollte das einfach mal machen. Als Location ein abseits gelegenes Gasthaus zu wählen, fand ich eine gute Idee.

Gruß, Nordwind

 

Ich habe die Geschichte ganz gerne gelesen, auch wenn sie etwas vorhersagbar war. Konstruktive Vorschläge in Bezug auf den Plot fallen mir nicht ein, nur technischer Natur.

Die Dialoge sind an manchen Stellen ein wenig künstlich, drei Beispiele:

  • "Schnell! Schließ die Tür ab, Wirt!" - Wer spricht denn einen Wirt mit "Wirt" an, noch dazu in einer Panik?
  • "Nein. Bin nur auf der Durchreise. Entschuldigung, Phil Decker mein Name. Ich habe das Schild an der Hauptstrasse gesehen, und dachte, es wäre eine gute Idee eine Kleinigkeit zu mir zu nehmen." - Klingt nicht gerade wie der Mann, der gerade noch die Tür verrammeln wollte und sich nach eventuell offenstehenden Fenstern erkundigte.
  • "Es ist weg. Sollen wir nachsehen, ob es verschwunden ist?" - Vielleicht: 'Ich glaube, es ist weg. Sollen wir nachsehen?'

Für Dialoge kenne ich kein Rezept, bin da auch nicht sonderlich begabt. Weshalb ich sie auch gerne vermeide. Hier ist es wohl eher unvermeidlich, vielleicht überarbeitest Du sie noch einmal.

Noch'n paar Fehlerchen:

  • "Etwas klimperte, ein schwerer Schlüsselbund." - 'schweres Schlüsselbund'
  • "der Körper war hager, fast schon ausgezerrt." - 'ausgezehrt', der Satz gefällt mir aber nicht.
  • "entgültig" - Ich glaube, diesen Fehler hat Microsoft erfunden: "Soll "win.com" entgültig gelöscht werden?" Aber sicher. endgültig

 

Hi Nordwind,


ein Horrorszenario, wie man es schon oft gelesen hat. :shy:

Nicht schlecht geschrieben. Aber hast du sie auch nochmal gründlich durchgelesen?

In manchen Sätzen fehlt mir die Logik.
Z.B. ... hätte ich beinah ein großes Tier überfahren ... ich sah es im Rückspiegel aus dem Dickicht hervor kommen.

Wenn er es beinah überfahren hätte, war es doch schon auf der Straße,gelle?

... ein dunkles Schnüffeln
kann man dunkel schnüffeln?
... ein dunkles knurren und kratzen :hmm:
( zweimal dunkel )

... großer Wucht
... großer Druck (Wortwiederholung)
... entsetzte Menschen
... Alex entsetzt

... Biest versuche (versuchte)
... bettete Hank (betete)

Ich würde deine KG wirklich noch mal ganz langsam durchlesen.
Manche Satzformulierungen sind etwas unbeholfen. ;)

War mir etwas sehr blutig. Ist aber wohl so bei Horror.
Da du ja gerne Noten verteilst, gebe ich dir hierfür vorläufig eine drei.

Lese sie aber gerne nochmals, wenn du sie verbessert hast. :shy:

liebe Grüße, coeratio

 

Danke für's Durchlesen!

"Etwas klimperte, ein schwerer Schlüsselbund." - 'schweres Schlüsselbund'

Bist du da sicher? Im Wörterbuch steht es anders und ich selber kenne auch nur DER Bund.

War mir etwas sehr blutig. Ist aber wohl so bei Horror.
Da du ja gerne Noten verteilst, gebe ich dir hierfür vorläufig eine drei.

Lese sie aber gerne nochmals, wenn du sie verbessert hast.


Ja, danke. Habe den Text überarbeitet
Ich werde keine Noten mehr vergeben.

Gruß, Nordwind

 

Hallo Nordwind,
Deine Geschichte ist meiner Meinung nach nicht außergewöhnlich genug, um sich wohltuend von anderen Werwolfgeschichten abzuzeichnen. Dass der Betrunkene Ehemann der Werwolf ist und seine Frau und die anderen beiden umbringt lässt mich eher an ein menschliches Beziehungsdrama denken. Er bringt sie aus persönlichen Gründen um. Diese hast du jedoch nur angesprochen, als du Häme bezüglich seiner Alkoholunverträglichkeit ansprichst. Was mir schon am Anfang aufgefallen ist: Warum sollten die drei im Gasthaus dem Prot glauben, eine Bestie sei hinter ihm her und warum sollten sie gleich auf seinen Befehl hin reagieren und die Türe abschließen?
Wenn ich auf so einen Menschen treffen würde, würde ich ihm erstens nicht glauben und zweitens raußschmeißen. Auf alle Fälle nicht das tun, was er verlangt. Es sei denn, er ist voll von Blut, die Bestie ist direkt hinter ihm (wenigstens zu hören) oder man weiß von einem Werwolf.
Goldene Dame

 

Hallo Nordwind,

was dir gut gelingt, ist das Einfangen der Atmosphäre. Trotz weniger Mittel habe ich ein recht klares Bild von einem Gasthof vor mir, dessen Einrichtung ausschließlich aus dunklem patinagetränktem Holz besteht.
Aber genau da lag auch mein Problem, den ich hatte (ich weiß, das hast du nicht geschrieben) eine Gegend vor mir, in der man Fremden gegenüber erstmal abwartend gegenüber ist, misstrauishc und wortkarg. Letzteres stimmte ja auch, aber mir gehen sie viel zu schnell darauf ein, dass er etwas gesenen haben möchte. Da könntest du, wenn auch auf Kosten von Verlängerung, mehr aus der Geschichte holen. Ab der ersten Leiche, also ab den Temposzenen verlor deine Geschichte leider an Spannung. Der Werwolf besprang Martha und mir war klar, "Ah jetzt bringt er sie alle um", ohne dass ich großes Erbarmen mit ihnen kannte. Sie sind mir vorher nicht genügend ans Herz gewachsen. Nicht einmal Phil, dem man in dieser Einöde eigentlich nur wünscht, dass er noch was zu beißen findet, nachdem der andere ihm schon alles weggeknabbert hat.
Der Showdown sollte als schon eine andere Überraschung bieten.

Die Geschichte ist schön geschrieben und hat mir leider trotdem nicht gefallen.


Noch Details:

„Hinten befindet sich noch ein Lagerraum, ein Schlafraum und die Küche.
Ist zwar wörtliche Rede und die Wirtin kan im restrigierten Code sprechen und es nicht wissen, aber da eine Aufzählung folgt, muss auch das Prädikat im Plural sein. Hinten befinden sich ...
Fast wie ein Bär. Aber es lief schnell, auf allen Vieren.“
Das tun Bären für gewöhnlich auch

Einen lieben Gruß, sim

 

Hallo!

Warum sollten die drei im Gasthaus dem Prot glauben, eine Bestie sei hinter ihm her und warum sollten sie gleich auf seinen Befehl hin reagieren und die Türe abschließen?
Wenn ich auf so einen Menschen treffen würde, würde ich ihm erstens nicht glauben und zweitens raußschmeißen.

Ich denke, man kann am Gesichtsausdruck eines Menschen erkennen, ob er in Gefahr ist oder sich zumindest darin sieht. So war es auch hier.
Und einn Tür kann man ja genauso schnell wieder aufschliessen, wenn es sich als Irrtum herausstellen sollte.

Letzteres stimmte ja auch, aber mir gehen sie viel zu schnell darauf ein, dass er etwas gesenen haben möchte.

Was machen zwei Typen in einer abgelegenen Kneipe? Bier trinken, Lügengeschichten erzählen und sich langweilen. Warum sollten sie die willkommene Abwechslung nicht zur Kontaktaufnahme nutzen?

Fast wie ein Bär. Aber es lief schnell, auf allen Vieren.“

Das tun Bären für gewöhnlich auch


Wohl wahr. Aber sie sind doch relativ langsam und behäbig. Hast du nie "Der Mann aus den Bergen" gesehen ;)

Gruß und Dank!
Nordwind

 

Hi Nordwind,

auch wenn es ein uraltes Thema ist, so kommt es doch scheinbar nie aus der Mode.
Mir gefällt Deine Geschichte zum Teil. Aber das Töten der Anwesenden ging mir dann etwas zu schnell von statten. Einige Stellen lasen sich etwas seltsam.

Ein verschwitzter Mann sprang hinein, warf sie zurück in die Angeln und stemmte sich mit aller Kraft dagegen.
Selbstverständlich bin ich nicht frei von Denkfehlern, aber dieser Satz liest sich so, als wäre beim Aufreissen der Tür selbige aus den Angeln gehoben worden, und er müsste sie erst wieder einhängen.

„Schließ die Tür ab, Wirtin. Dort draußen ist etwas, das mich gejagt hat. Ein wildes Tier!“
Den dick markierten Teil könntest du gut weglassen. auch führt er den Leser zu schnell in die richtige Richtung.

Ein Schatten fiel vor die Eingangstür, dem ein intensives Schnüffeln folgte
Wer sieht diesen Schatten? Durch die Tür geht das nicht und wenn ich Angst habe verrammel ich auch die Fenster, denn wenn ich davon ausgehe, dass mir Gefahr droht warte ich nicht, bis das Ding ein Fenster einschlägt. Schon gar nicht klebe ich mit der Nase daran, um zu gucken, was das ist. Is für mich in dem Fall egal. Das Ding is groß und ich weiß nicht was es ist. Panik. Alles dicht machen. Das wäre hier logischer.

„Da ist es wieder!“, bebte Alex
Liest sich seltsam. Villeicht, wenn die Stimme bebt?

Deine Dialoge strahlen mir zuwenig Angst aus. Auch benutzt Du Wörter wie fragte oder wollte wissen. Das hört sich für mich wie eine einfache Unterhaltung über ein einfaches Thema an. Ich habe nicht den Eindruck, wirklicher Angst der Anwesenden.

An und für sich kann man diesem Thema sicher noch etwas abgewinnen. Allerdings hast Du hier kein einfaches Thema gewählt, eben weil es schon so viele Geschichten in dieser Richtung gibt. Da zieht man als Leser natürlich so seine Vergleiche. Wenn Du allerdings Deine Geschichte noch ausbauen möchtest und mehr Spannung und Rätseln erzeugst wird sicher noch eine sehr gute Werwolfstory daraus. ;)

Liebe Grüße, Susie

PS:Fast wie ein Bär. Aber es lief schnell, auf allen Vieren.“

Das tun Bären für gewöhnlich auch


Wohl wahr. Aber sie sind doch relativ langsam und behäbig. Hast du nie "Der Mann aus den Bergen" gesehen

Ich habe den Mann aus den Bergen gern gesehen und liebte den Bären Ben. Ihn allerdings als Maßstab zu setzten, wäre vermessen. Bären können im Allgemeinen Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 50 kmh erreichen. Zumindest auf kurze Strecken. Das hat aber nicht wirklich mit Deiner Geschichte zu tun und ist deshalb auch irrelevant in dieser Hinsicht. :)

 

Moin Nordwind!

Er war ein Mann mittleren Alters. Gepflegte Erscheinung, wenn auch im Moment sehr gehetzt aussehend.
Die Beschreibung ist mir ein wenig zu platt und nichtssagend.

Fast wie ein Bär. Aber es lief schnell, auf allen Vieren.“
Ein Bär läuft sehr schnell und auch auf allen Vieren.

„'Ich glaube, es ist weg. Sollen wir nachsehen?“, fragte Alex unsicher.
Bißchen pralle Idee, oder? Das ' ist glaube ich über.

Martha, die Wirtin, brachte drei Krüge heran. Ihre Hände zitterten stark und Schaum und Bier schwappte über den Rand der Gefäße.
Keine Panik, Jungs. Jetzt gibt es erst mal ein paar Bierchen!

„Im Schlafzimmer. Aber mein Mann schläft dort. Er fühlte sich nicht wohl und hatte sich hingelegt...“
„So kann man es auch nennen!“, meinte Hank gehässig.
„Wenn einer am Tropf hängt und es nicht mehr verträgt.“
Der Dialog, vor allem die Stichelei, passen überhaupt nicht zu der Situation.

Der fürchterliche Kopf einer Bestie, wie es sie eigentlich nicht geben dürfte!
Eine genauere Beschreibung wäre hier vielleicht angebrachter.

„Was sollen wir machen? Wohin fliehen?“
Wohin fliehen? liest sich, wie aus einem Operettentext.

Das Biest sah aus wie ein riesiger deformierter Wolf. Es hatte langes, zottiges Fell und einen riesigen Kopf. Muskelberge zeichneten sich unter der Haut ab. Sie zeugten von Stärke und Wildheit.
Ahh, da ist ja die Beschreibung. Jetzt weiß man wenigstens wie das Viech aussieht.

Also, bei der Pointe bekommst ja doch noch so ein bißchen die Kurve, obwohl sie voraussehbar ist. Deine Geschichte ist auch sonst nicht unbedingt schlecht, nur zwei Kritikpunkte stechen wirklich hervor.

1. Sie ist zu Handlungsarm. Es wird kaum etwas erzählt, bis auf die Flucht vor dem Werwolf. Keine Hintergründe, keine Vorgeschichte, keine Details.

2. Die Handlung der Personen sind öfters nicht für mich nachvollziehbar. Genauer gesagt, die Dialoge passen teilweise überhaupt nicht. Ein paar Beispiele habe ich angemerkt. Dadurch vergibst Du die Chance Spannung aufzubauen, wovon Deine Geschichte schließlich leben sollte, weil die Handlung eigentlich nur darauf abzielt. Wenn man sich jedoch mit den Prots überhaupt indentifizieren kann, funktioniert das nicht.

Jorgo

 

Danke Kürbiselfe und Don Jorgo!

Ich bin momentan in Eile und hoffe, morgen dazu zu kommen, eure Vorschläge richtig auszuwerten.

Gruß, Nordwind

 

Und es gibt doch Wehrwölfe!

Eine drchaus spannende Version und die Aufgabenstellung ist locker erfüllt.
Am besten finde ich die Story in den „Action-Szenen“. Eindrucksvolle gruselige Beschreibungen.

Was meiner Ansicht nach noch verbessert werden könnte, sind die Dialoge. Manchmal etwas steif.
Ein Beispiel gleich zu Anfang:
„Schließ die Tür ab, Wirtin. Dort draußen ist etwas, das mich gejagt hat. Ein wildes Tier!“
Der Mann ist aufgeregt, keucht, hat Todesangst. Da wäre doch folgende Version angebracht:
“Schnell! Die Tür abschließen! Da draußen ... da ist was ... Hat mich gejagt. Eine Bestie!“

Grüße
Sturek

 

Hallo,

ich habe die Geschichte nach euren Ratschlägen an vielen Stellen überarbeitet. Hoffentlich habe ich nicht mehr so viele neue Fehler eingebaut. :D

Gruß, Nordwind

 

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