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Iris Kammerer: Varus

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Iris Kammerer: Varus

Autorin: Iris Kammerer
Titel: Varus
Jahr: 2008
Verlag: Heyne
Umfang: 451 Seiten
ISBN: 978-3-453-47089-7


Kurz und bündig: Mir hat der Roman um die historisch belegte Varusschlacht ausgezeichnet gefallen!
Gebannt folgte ich den drei römischen Legionen, samt Tross, durch den Dreck und Morast Germanias; bis an ihr bitteres, blutiges Ende ließ mich die Spannung um ihr trauriges Schicksal nicht los. In farbenprächtigen, lebendigen Bildern schildert Kammerer den Verlauf der Schlacht; man spürt den unaufhörlich herabprasselnden Regen, hört die Schreie der Sterbenden, riecht den Gestank von Blut und verbranntem Fleisch. Dem gegenüber steht die mit der Handlung verwobene, zarte Liebesgeschichte des verschleppten Mädchens Thiudgif und ihres Befreiers und Verehrers, des römischen Gefreiten Annius. Beide Figuren erhalten gegen Ende der Schlacht Schlüsselfunktionen. Während Annius zum finalen Vertrauten des Statthalters Varus gerät und seinen letzten Befehl ausführen muss, führt Thiudgif eine Gruppe von Frauen, weg vom Schlachtfeld, durch die Wildnis Germaniens in die Sicherheit einer römischen Befestigungsanlage. Nachdem Entsatz eingetroffen ist, macht sie sich auf den Weg in ihr Heimatdorf, unsicher, ob ihr Geliebter den Kampf überlebt hat und sie ihn jemals wiedersehen wird.
Das Buch ist unglaublich packend geschrieben, strotzt vor Detailreichtum und beeindruckt durch die enorme historische Kenntnis der Autorin. Die Geschichte enthält meiner Ansicht nach alle Zutaten, die ein erfolgreicher Schlachtenroman braucht: Spannende Kämpfe, ehrenvollen Ruhm, gemeinen Verrat, und natürlich eine große Liebesgeschichte. Auch der sprachliche Ausdruck Kammerers gefiel mir.
Mag sein, dass manche Leser die etwas einseitige Darstellung der historischen Geschehnisse kritisieren werden. Hier die humanen, zivilisierten Römer, da die unvorstellbar brutalen, menschenverachtenden Germanen, die nur durch den gemeinen Verrat und die Tücke des Arminius, (Herman) gegen die überlegene Kultur obsiegten. Wie auch immer. Bestimmt ist Iris Kammerers "Varus" ein ausgezeichneter Historien-Roman, der sein (hoffentlich großes) Publikum finden wird. Ich habe ihn sehr gerne gelesen und kann ihn nur weiterempfehlen.

 

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