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Jugendträume

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08.02.2003
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Jugendträume

Hauptpersonen:

Evelyn, Anika, Michael, Dennis und Martin


Außerdem:
Rettungsschwimmer der DLRG, Rettungsteams,
Notarzt, Ärzte und Schwestern des Krankenhauses Bergen u.a.


Die Geschichte beginnt an einem warmen Julitag auf der Insel Rügen.

An diesem Tag klingelte gegen 11:00 Uhr bei Evelyn das Telefon. Es war Anika.
Sie sagte: „Hi Evi! Na, wie geht’s?“

Evelyn antwortete: „Ganz gut. Und dir? Was gibt es?“

„Hast du heute schon etwas vor? Wollte dich nämlich fragen, ob du mit an den Strand nach Baabe kommst? Ich würde dich dann gegen 13:50Uhr abholen, damit wir den Zug um 14:20Uhr nach Bergen bekommen.“

„Ja klar komme ich mit! Also dann, bis nachher“, antwortete Evelyn.


-Was die Beiden noch nicht wussten war, dass die Fahrt zum "Baaber Strand“, mit Hindernissen verbunden war.


Wie verabredet, trafen sich die beiden Mädels gegen 13:50 Uhr vor Evelyns Haus, um gemeinsam zum Bahnhof zu fahren.

Auf dem Weg dorthin trafen sie: zwei gut aussehende, schlanke, braun gebrannte Jungs mit strahlend saphir-blauen bzw. leuchtend dunkel-braunen Augen und hellblonden bzw. dunklen Haaren.
Diese Beiden hielten die Mädels an und fragten sie nach dem Weg nach Trent.

Die geheimnisvoll wirkenden Augen zogen Evelyn und Anika in ihren Bann, sodass sie zuerst kein Wort heraus bekamen.

Die Jungs schauten die beiden Mädels erwartungsvoll an und fragten sie: „Ist mit euch alles in Ordnung?“

Anika war die Erste die sich wieder fasste und den Weg nach Trent erklärte.
Für diese Auskunft bedankten sich die Jungs und gaben Evelyn und Anika ihre Handynummern, ihre Namen und zum Abschied einen Kuss auf die Wange. Das warf die Mädels nun völlig aus der Bahn. Denn sie waren ja schon von den Augen der beiden Jungs so fasziniert. Doch der Kuss setzte dem Ganzen noch die Krone auf. Jetzt war es wirklich um sie geschehen.
Die Beiden erfasste ein noch nie vorher gekanntes Gefühl. Ihnen wurde nämlich mit einem Mal richtig heiß, sie bekamen starkes Herzklopfen und dachten, dass tausende von Schmetterlingen in ihren Bäuchen herum flatterten. Dieses Gefühl beförderte sie in den siebten Himmel.
Evelyn und Anika erlebten das Ganze so stark, dass sie ohnmächtig wurden.
Dies sahen auch die Jungs. Die Beiden konnten die Mädels noch rechtzeitig auffangen, ehe diese auf den Boden fielen.

Michael und Dennis, so hießen übrigens die Jungs, versuchten Evelyn und Anika wach zu bekommen. Als die Mädels fünf Minuten später immer noch nicht “bei sich“ waren, brachten sie, sie ins Krankenhaus.

Kurz vor Bergen wurden die Mädels wach und fragten die Jungs: „Was ist denn passiert und wo fahrt ihr mit uns hin?“

Michael antwortete: „Ihr seid ohnmächtig geworden und nicht wieder aufgewacht. Darum bringen wir euch jetzt ins Krankenhaus. Denn so können wir euch nicht auf die Straße lassen. Es könnte ja sein, dass wieder so etwas passiert, wie vorhin am Bahnhof in Samtens.“

Als Evelyn und Anika dies hörten, wurden sie hell wach und bekamen große Augen.
Anika sagte entsetzt: „Wohin wollt ihr uns fahren? Uns geht es doch gut. Wir brauchen keinen Arzt. Ihr könnt uns an den Strand nach Baabe fahren, aber nicht ins Krankenhaus. Solltet ihr es jedoch doch tun, dann zeigen wir euch wegen Freiheitsberaubung an. Nicht wahr, Evelyn?“

Michael stoppte das Auto und drehte sich zu ihr um.
Genauso wie Dennis.
Als die beiden Jungs Evelyn ansahen, konnte diese nichts sagen. Sie war nämlich über das Gesagte von Anika ziemlich erstaunt.
Als sie sich dann doch wieder, nach ungefähr 3 Minuten, vom ersten Schock erholt hatte, sagte sie: „Das meint Anika nicht ernst. Sie wollte euch nur einen Schrecken einjagen. Wenn ihr meint, dass es das Beste für uns ist, dann bringt uns ins Krankenhaus. Da ihr ja sicher dort schon angerufen habt. Nicht wahr? Wenn, dann sorgt aber bitte dafür, dass wir nicht drin bleiben müssen. Denn wir wollten nämlich den Tag am Strand verbringen und nicht im Krankenhaus. Alles klar?“

„Ja, es ist alles klar. Und noch eins: Du hattest recht gehabt. Ich habe da schon angerufen, dass wir mit euch dorthin unterwegs sind. “, antwortete Dennis.

Am Krankenhaus angekommen, warteten auch schon zwei Ärzte und Schwestern auf Evelyn und Anika.
Michael und Dennis erklärten den Ärzten die ganze Situation und baten sie darum, dass die Mädels nicht im Krankenhaus bleiben mussten.
Einer der Ärzte antwortete: „Das wird sich erst nach der Untersuchung heraus stellen. Wenn wir nichts finden, dann müssen sie auch nicht hier bleiben. Das kann man aber erst nach den Tests mit Bestimmtheit sagen.“

Nach dem Gespräch wurden Evelyn und Anika in den Behandlungsräumen untersucht. Es lief das Übliche ab: Puls und Blutdruck messen, Blut abnehmen, Testen der Pupillenreaktion usw.

Als die Untersuchungen abgeschlossen waren, durften auch die Jungs zu den Beiden gehen.
Gemeinsam warteten sie das Ergebnis ab. Nach einer Stunde Wartezeit bekamen sie die erlösende Antwort.
Die Ärzte ließen die Mädels aufrufen und meinten: „Es ist nichts Ernstes. Ihr habt nur zu wenig getrunken. Ihr könnt mit euren Freunden wieder los. Aber ein Rat haben wir noch für euch. Trinkt bitte genug. Sonst sehen wir uns schneller wieder als ihr denkt.“

„Ja, machen wir. Darauf geben wir ihnen die Hand.“

-Als sie sich von den Ärzten und Schwestern verabschiedet hatten, lächelten Anika und Evelyn, da sie die wahre Antwort wussten, weshalb sie ohnmächtig geworden sind. Und das blieb auch erst einmal ihr Geheimnis.

Nach einer Cola und einem Eisbecher in der Cafeteria des Krankenhauses, ging es endlich an den Strand von Baabe.
Dort angekommen, packten sie ihre Badesachen aus. Zumindest versuchten sie es, da es zwar ein warmer und sonniger Tag war, jedoch blies den Vieren ein kräftiger Ost-Wind um die Nase.
Nach einem etwa 10-minütigem Kampf gegen dieses “Naturereignis“, schmissen sie sich lachend auf die Handtücher.


Während der Nachmittagszeit war am Strand eine ganze Menge los. Deshalb hatten auch die Rettungsschwimmer der DLRG auf ihrem Rettungsturm viel zu tun.
Immer wieder kamen Leute mit Schnittwunden, Prellungen, Wespenstichen und anderen Verletzungen zu ihnen.
Kaum war ein Berichtsprotokoll fertig, musste ein Neues geschrieben werden. So ging es den ganzen Nachmittag.
Es kamen aber auch kleine Kinder, die ihre Eltern oder Großeltern nicht wiederfanden.
Solche Fälle fordern das gesamte Einfühlungsvermögen der Leute vom DLRG, um die kleinen Kinder nicht noch zusätzlich zu verschrecken.

-ein solcher DLRG-ler heißt Martin. Doch zu dem etwas später. Denn nun geht es wieder zurück zu den beiden Mädels und den beiden Jungs.

Evelyn und Anika lagen gerade so schön in der Sonne um sich zu bräunen, als sie ziemlich unsanft von Michael und Dennis geweckt wurden.
Diese schnappten sich nämlich die beiden Mädels und rannten mit ihnen, über der Schulter hängend ins Wasser und warfen sie dort bei einer günstigen Gelegenheit hinein. Dabei schrieen Evelyn und Anika natürlich und baten die Jungs um Gnade. Doch sie ließen nicht mit sich reden. Somit war das Schicksal der beiden Mädels besiegelt: Sie wurden ins Wasser geworfen.

Dieses Spiel sahen natürlich auch andere Leute.
Ein Teil von ihnen klatschte. Was aber auch klar war, da es sich hierbei um andere Jugendliche handelte. Andere lachten nur und wieder andere schwammen einfach weiter.

Die Vier hatten eine Menge Spaß. Sprangen über die Wellen und tauchten auch mal durch riesige Wellen hindurch.

- Doch dieser Spaß fand ein jähes Ende, als ein Unglück geschah, welches allen Beteiligten noch lange in Erinnerung bleiben sollte.


Die Jungs waren gerade wieder am Tauchen und Evelyn und Anika am Rückenschwimmen, als plötzlich eine riesige Welle kam, die Mädels erfasste und unter Wasser drückte. Evelyn und Anika versuchten verzweifelt wieder aufzutauchen. Doch sie schafften es nicht und nach ungefähr 2 Minuten verloren die Mädels ihre Kräfte und wurden bewusstlos. Von diesem Kampf der Beiden ahnten Michael und Dennis nichts.

Als die Jungs wieder auftauchten sahen die Beiden Evelyn und Anika nicht mehr.
Im ersten Moment dachten Michael und Dennis, dass die Mädels schon aus dem Wasser gegangen wären, um sich aufzuwärmen. Als sie, sie jedoch nicht entdeckten, da machten sich die Jungs dann doch Sorgen.

Michael und Dennis fragten andere Badegäste, ob sie Evelyn und Anika irgendwo sehen würden, nachdem die Jungs beschrieben hatten, wie die Mädels aussahen.
Doch dies mussten die Badegäste mit Bedauern verneinen.
Es gab aber eine kleine Hoffnung für die Jungs Evelyn und Anika wiederzufinden, da die Badegäste sich spontan dazu entschlossen hatten, eine Suchaktion zu starten.

Gegen 16:30Uhr begann dann diese Rettungsaktion. Sie gingen mit System vor.
Zuerst wurden alle Kinder von ihren Müttern aus dem Wasser geholt, dann besprachen sich die Helfer wie sie die Suche gestalten wollten. Das heißt, sie berieten sich, ob sie eine oder zwei Ketten bilden wollten, um nach den Beiden zu suchen. Schließlich entschlossen sie sich dafür, dass sie nur eine lange Menschenkette bilden wollten.

In der Zwischenzeit lief ein kleines Mädchen mit blonden Haaren so schnell sie nur konnte zum Rettungsturm hoch und rief: „Hilfe! Hilfe! Bitte kommen sie schnell! Dort hinten wo die vielen Leute sind braucht jemand Hilfe! Dort ist jemand verschwunden! Bitte beeilen sie sich!“

Ohne auch noch eine Sekunde zu zögern, liefen die DLRG-ler zu ihrem Rettungsboot.
Auf dem Weg dorthin rief einer von ihnen per Handy den Rettungsdienst und forderte zusätzlich ein Polizeihubschrauber als Unterstützung an.

17:15Uhr kam der Rettungsdienst, mehrere Polizeiautos und ein Polizeihubschrauber an ihrem Einsatzort, dem Strand von Baabe, an.

Etwa 20 Polizisten gingen mit ins Wasser um die anderen Leute bei der Suche zu unterstützen, Während die restlichen 15 Beamten am Strand blieben um diesen zu bewachen. Sie ahnten nämlich, dass es nicht lange dauern würde, bis die Reporter der Zeitungen und der Fernsehsender hier auftauchen würden.


währendessen im Wasser:

„Ich glaube, ich habe sie gefunden“, rief einer der Badegäste.
„Ich bin jedenfalls gegen irgend etwas gestoßen. Ich versuche mal, es hoch zu holen.“

Alle Helfer hielten den Atem an und waren still. Selbst der Polizeihubschrauber schien in der Luft zu stehen.
Die Spannung stieg ins Unermessliche, als der Badegast mit seinen Händen unter Wasser ging und damit einen leblosen Körper zum Vorschein brachte.
Michael und Dennis dachten, dass es Evelyn sei, da die Haarlänge und -farbe übereinstimmten.
Nun drehte der Badegast die Person um und sagte geschockt: „Das ist nicht Evelyn. Sondern es ist meine Tochter. Ich habe sie schon vermisst. Ich glaube, ich muss raus hier. Ich kann nicht mehr.“


Mit seiner Tochter auf dem Arm ging er aus dem Wasser und übergab sie, mit hängendem Kopf und traurigem Blick, dem Rettungsdienst.
Dieser fing sofort mit der Wiederbelebung an und schaffte es auch. Nun wurde das Mädchen sofort mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gefahren, wo es dann weiterbehandelt wurde. Doch dies ahnte ihr Vater noch nicht. Erst als ein Polizist zu ihm ging und ihm sagte: „ Sie brauchen sich um ihre Tochter keine Sorgen zu machen. Sie wurde nach Bergen ins Krankenhaus gefahren. Ihr geht es soweit ganz gut und schwebt nicht mehr in Lebensgefahr.“
In diesem Moment begann der Mann vor Glück an zu weinen, da er nicht damit gerechnet hätte, sein Mädchen je wieder lebend zu sehen.

An Land war also in diesem Moment die Stimmung gut. Jedoch nicht im Wasser, da die Helfer immer noch keine Spur von Evelyn und Anika hatten und die Zeit drängte.
Gegen 18:00 Uhr machten die Retter eine kurze Pause um sich aufzuwärmen. Der Rettungsdienst schenkte dafür extra heißen Tee aus.

Michael und Dennis hörten wie ein Badegast zu einem Polizisten sagte: „Ich glaube nicht, dass die beiden Mädchen noch leben. Denn das Wasser ist schon ziemlich kalt und Evelyn und Anika sind schon über eine Stunde verschwunden. Was meinen sie dazu?“

„Ehrlich gesagt glaube ich auch nicht mehr daran. Aber wir können die anderen Leute, die vielleicht doch noch der Meinung sind, dass die Mädels noch am Leben sind, nicht im Stich lassen. Das geht einfach nicht.“

„Da haben sie recht. Außerdem ist es ja noch gar nicht gesagt, dass Evelyn und Anika tot sind. Also müssen wir einfach weiter suchen.“

Die Jungs sahen sich nur an und hatten Tränen in den Augen. Da sie diese Nachricht sehr getroffen hatte.
Michael sagte: „Hast du das gehört? Die Beiden geben Evelyn und Anika schon auf. Vielleicht haben sie ja damit recht und die Mädels sind nicht mehr am Leben. Damit müssen wir wahrscheinlich rechnen.“
„Ja ich habe es gehört. Aber noch gebe ich die Hoffnung nicht auf. Wenn die Beiden uns jetzt reden hören würden, dann würden sie zu uns auch sagen, dass wir weiter suchen sollten. Und den Glauben nicht verlieren , sie lebendig zu finden.“

Plötzlich wurden die Jungs aus ihrem Gespräch gerissen. Denn ein Rettungsschwimmer sagte zu ihnen: „ Alles in Ordnung bei euch? Wir wollen jetzt weiter suchen. Kommt ihr?“

„Ja, mit uns ist alles in Ordnung. Also von unserer Seite aus kann es los gehen“, antworteten Dennis und Michael.

Alle Helfer wollten gerade zurück ins Wasser gehen, da bemerkte einer der Rettungsassistenten, dass plötzlich sehr viele Journalisten den Strand hinunter und durch die Absperrungen liefen.
Die Reporter verfolgten die Retter auf Schritt und Tritt, da sie unbedingt Antworten auf ihre Fragen haben wollten. Und das behinderte die ganze Rettungsaktion erheblich.

Um die ganze Truppe im Griff haben zu können, musste die Polizei Verstärkung anfordern.
Schließlich ging ein DLRG-ler zu den Polizeibeamten und stellte sich für die Fragen der Reporter zur Verfügung. Denn somit konnten die anderen Helfer ohne weitere Störungen, die Suche nach Evelyn und Anika fortsetzen.

Als die Reporter sahen, dass der Rettungsschwimmer auf sie zu kam, da wollten sie sich auf ihn stürzen und ihn mit ihren Fragen löchern. Jedoch wurde der DLRG-ler von 2 Polizisten begleitet.
Dann ging die Fragerei los. Einer der Reporter wollte wissen: „Wissen sie schon die Namen der verschwundenen Personen? Seit wann ungefähr werden die Personen vermisst? Glauben sie noch daran, dass die Personen noch lebend gefunden werden?“

„Nein, wir wissen im Moment nur, dass es sich um zwei Mädchen handelt und dass sie seit ungefähr 16:15Uhr vermisst werden. Und was die persönliche Frage angeht. Da sage ich ihnen, ich bin der festen Überzeugung, dass die Mädchen noch leben.

-die Reporter wussten nicht, dass die Helfer die Namen der Mädels kannten. Der Rettungsschwimmer nannte die Namen nur nicht, damit die Journalisten später keine Interviews mit Evelyn und Anika machen konnten.

Gegen 19:00Uhr rief ein Polizist, der mit im Wasser war: „Ich glaube wir brechen die Suche lieber ab und verschieben sie auf den nächsten Morgen. Es bringt jetzt nichts mehr. Auch wenn es noch hell ist. Aber das Wasser ist doch schon ziemlich kalt. Ich schlage vor, dass wir uns alle morgen Früh um 8:00Uhr wieder an der selben Stelle treffen und dann weiter nach Evelyn und Anika suchen.“
Diesem Plan stimmten alle zu und gingen schließlich gemeinsam aus dem Wasser und setzten sich erschöpft auf ihre Handtücher bzw. Decken.
Bevor alle Helfer nach Hause gingen, bekamen sie noch einmal einen heißen Tee, welchen sie sich auch wirklich verdient hatten. Gegen 20:30Uhr war der Strand dann leer und es war still. Nur das Meer rauschte und ein paar Möwen kreischten und flogen am Himmel.

Kurz vor 21:00Uhr drehte der Rettungsschwimmer Martin noch eine Runde. Dass er und die Helfer Evelyn und Anika nicht gefunden hatten, ließ ihm keine Ruhe. Er sagte zu sich: Ich muss die Beiden unbedingt wieder finden. Und zwar so schnell wie möglich. Sie müssen einfach noch am Leben sein.

Gegen 21:15Uhr kam noch eine Rettungsschwimmerin dazu und sagte zu Martin: „Ich werde dir bei der Suche nach den Mädels helfen. Obwohl die Chance sehr gering ist, dass Evelyn und Anika jetzt noch lebendig sind. Aber ich lasse dich trotzdem nicht im Stich.“

Also suchten die beiden DLRG-ler noch einmal den gesamten Strandabschnitt ab. Jedoch ohne Erfolg. Die Mädels waren wie vom Erdboden verschluckt.

Die beiden Rettungsschwimmer wollten gerade gehen, da bemerkte Martin plötzlich, dass etwas ganz in ihrer Nähe auf dem Wasser trieb.
Die DLRG-ler sahen sich kurz an und rannten dann zu den “Objekten“ hin und stellten ziemlich schnell fest, dass es sich hierbei um Evelyn und Anika handelte.
Martin und seine Kollegin hatten es tatsächlich geschafft, die Mädels zu finden.

Nun ging alles sehr schnell.
Martin lief zum Rettungsturm hoch, holte von dort zwei Decken, kam in Windeseile zurück, deckte die Mädels, mit Hilfe von seiner Kollegin zu und alarmierte den Notarzt sowie zwei Rettungswagen. Danach brachten die Rettungsschwimmer Evelyn und Anika in die stabile Seitenlage, da die Mädels noch schwach atmeten.
Und dann, knapp fünf Minuten später, waren die Beiden wieder bei Bewusstsein. Das freute die DLRG-ler sehr.

Evelyn und Anika sahen sich um und nahmen Martin und seine Kollegin im ersten Moment nicht wahr. Jedoch sahen sie die Rettungsschwimmer, als sie zum zweiten Mal in deren Richtungen sahen und fragten mit einem leicht verwirrten Blick: „Was ist denn hier passiert? Wieso liegen wir denn am Wasser? Und noch etwas würden wir gerne wissen. Wo sind wir überhaupt? Könnt ihr uns da weiterhelfen?“

Martin antwortete: „Die dritte Frage beantworte ich euch zu erst: Ihr seid hier am Strand von Baabe.
Zur ersten und zweiten Frage: Ihr habt uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt. Es kam nämlich eine riesige Welle. Sie erfasste euch und drückte euch unter Wasser.
Doch ihr hattet wohl keine Kraft mehr, um aufzutauchen und bliebt deshalb verschwunden. Eure beiden Freunde haben sich wirklich große Sorgen gemacht und andere Badegäste gefragt, ob sie euch gesehen hätten. Jedoch mussten sie dies verneinen. Was für ein Glück für die Jungs, dass sich die Badegäste entschlossen hatten, eine Suchaktion zu starten. Diese endete gegen 19:00Uhr und sollte auf den nächsten Morgen verschoben werden.
Nur muss die Suchaktion nun nicht mehr weiter gehen, da meine Kollegin und ich euch ja schon heute Abend wieder gefunden haben. Worüber wir auch sehr, sehr froh sind. Sind all eure Fragen beantwortet?“

„Ja, sind sie. Vielen Dank für die Auskunft“, sagten Evelyn und Anika.

Die Rettungsschwimmerin meinte zu Martin: „Willst du mich nicht mal den Mädels vorstellen? Die Beiden wollen doch bestimmt auch wissen wie ich heiße. Und da du gerade so schön am reden bist, da habe ich mir so gedacht...“

„Da hast du dir so gedacht, dass ich Evelyn und Anika sage wie du heißt? Vergiss es! Das kannst du doch auch selber machen“, sagte Martin und grinste dabei.

„O.k., dann werde ich mich halt selbst vorstellen. Ich heiße Katrin und finde es schön, euch endlich mal persönlich kennen zu lernen. Martin hat mir nämlich schon soviel von euch erzählt.“

„Rede doch nicht so einen Unsinn. Ich habe dir gar nichts über die Beiden erzählt. Ich kenne sie ja kaum. Gut, vielleicht habe ich sie ein oder zwei Mal hier in Baabe gesehen. Aber das war es auch schon. Wir haben überhaupt nicht mit einander gesprochen“.

„Und wieso wirst du auf einmal so rot“, neckte Katrin ihn weiter.

„Ich werde nicht rot. Oder ihr Beiden“, meinte Martin.

„Doch wirst du. Aber das kommt bestimmt von der Wärme. Wir haben uns nämlich wirklich nur mal kurz gesehen, aber nicht mit einander geredet.“

„Da hörst du es. Das ist der Beweis. Ich kann dir also nichts über Evelyn und Anika erzählt haben“, sagte Martin zu Katrin.

-Durch die ganze Diskussion vergaßen die DLRG-ler fast: Evelyn und Anika.

„So, jetzt ist Schluss mit lustig. Die Mädels müssen ins Warme. Sprich in den Sanitätsraum“, meinte Martin.

„Dort bekommen sie auch erst einmal einen Tee“, fügte Katrin hinzu.

„Dann lieber eine heiße Zitrone. Die mag ich nämlich“, sagte Anika.

„Gut, dann bekommst du eine heiße Zitrone und Evelyn meinen Spezialkräutertee. Der wirkt sehr schnell“, meinte Martin.

„Und was ist in dem Kräutertee alles drin“, wollte Evelyn wissen.

„Das wird nicht verraten“, antwortete Martin.

Katrin grinste nur über das Gesagte von ihm. Das bekam Martin ganz genau mit und fragte sie, ob sie denn ein Problem hätte. Dies verneinte Katrin jedoch. Danach war Ruhe.

-Nach dem Tee bzw. der heißen Zitrone, ging es den Mädels schon etwas besser.


Eine Stunde nach der Alarmierung trafen zwei Rettungswagen sowie der Notarzt ein. Man hörte sie schon von Weitem.

Evelyn und Anika begannen zu zittern. Die beiden Mädels mochten ja nun Krankenhäuser überhaupt nicht, da sie schon so oft drin waren. Außerdem hatten sie vor dem Rettungsdienst Angst, da dieser die Leute fast immer ins Krankenhaus bringt. Und da Evelyn und Anika unterkühlt waren, ahnten sie schon, dass sie mitfahren müssen.

Den Mädels blieb nur noch eine Möglichkeit, wenn sie die Rettungsteams nicht sehen wollten. Die Beiden mussten Martin und Katrin mit einem hilfesuchenden Blick anschauen und sie anflehen, den Notarzt und die beiden Rettungswagen weg zu schicken.
Was Evelyn und Anika auch taten.

Katrin und Martin berieten sich.
-Was sollten sie tun?
-Evelyn’ s und Anika’ s Wunsch folgen?
-Oder vielleicht doch nicht?

Es war eine schwierige Entscheidung für die beiden Rettungsschwimmer.


Nach einer 5-minütigen Diskussion erlösten die DLRG-ler die beiden Mädels.

Katrin sagte: „Passt auf ihr Zwei. Wir haben lange hin und her überlegt und sind zu dem Entschluss gekommen, dass wir mit dem Notarzt reden werden, wenn ihr die erste Untersuchung hier im Sanitätsraum übersteht. Das bedeutet, wenn ihr nicht wieder ohnmächtig werdet. Denn sonst bringt es ja nichts, ihn zu fragen. Seid ihr damit einverstanden?“

Evelyn und Anika sahen sich kurz an und nickten dann. Etwas anderes blieb ihnen ja auch nicht übrig. Damit waren sich die Vier einig.

Wenige Momente später wurde die Tür zum Sanitätsraum geöffnet und die Rettungsteams mit ihren weißen Shirts, roten Hosen und roten Jacken, auf denen sich auch noch Leuchtstreifen befinden, damit diese Leute im Dunkeln auch noch sehr gut zu erkennen sind, traten ein. Und kurz darauf tat dies auch der Notarzt.

In diesem Augenblick wurden Evelyn und Anika wieder sehr blass.
Dies sah auch Katrin, stieß Martin an und meinte ganz leise zu ihm: „ Sieh dir mal die beiden Mädels an. Es sieht ganz so aus, als würden die Beiden es nicht schaffen.“

„Noch sind Anika und Evelyn aber bei Bewusstsein.
Bis jetzt sieht es so aus, als wenn wir unser Versprechen einlösen müssten.“

„Da hast du ja sicher auch recht. Aber wenn wir wirklich mit dem Notarzt reden würden und Evelyn und Anika kippen uns nachher auf der Straße um, dann hätten wir Schuld und würden uns Vorwürfe machen“, meinte Katrin.

„So weit lassen wir es gar nicht kommen. Ich habe da nämlich schon so einen Plan. Vertraue mir. Es wird alles gut werden“, beruhigte Martin sie.

-den Blick den er dabei hatte, kannte Katrin schon von ihm. Und dieser Blick war ihr nicht ganz geheuer.

„Sag mir bitte was du vor hast.“
Doch Martin antwortete ihr nicht.

Die beiden DLRG-ler wurden durch den Notarzt in ihrem Gespräch unterbrochen.
Der Notarzt sagte: „Ich wünsche ihnen einen wunderschönen guten Abend. Schmidt mein Name. Ich bin Notarzt. Sie haben uns gerufen, weil sie die verschwundenen Mädchen gefunden hatten. Ist das richtig?“

Martin antwortete: „Ich wünsche ihnen auch einen guten Abend. Ja, es ist richtig. Wir haben Evelyn und Anika gefunden. Den Beiden geht es den Umständen nach, gut. Sie waren zwar ziemlich stark unterkühlt, jedoch hatten wir die Sache, wieder nach kurzer Zeit im Griff. Außerdem ist der Blutdruck der Mädels niedrig, jedoch nicht lebensbedrohlich. Wenn sie wollen, führen wir sie jetzt zu Evelyn und Anika.“

„Vielen Dank, das wäre wirklich sehr nett von ihnen.“

Als der Notarzt bei den beiden Mädels ankam sagte er zu ihnen: „Einen schönen guten Abend wünsche ich den jungen Damen. Ich bin der Herr Schmidt. Ich bin der Notarzt und die anderen vier Leute sind meine Kollegen.
Wenn ihr nichts dagegen habt, dann messen die jungen Herren bei euch den Blutdruck und den Puls und ich gebe euch dann noch eine Infusion, da ihr ja noch nichts weiter zu euch genommen habt. Ist das o.k. für euch?“

„Ja, damit sind wir einverstanden.“, antworteten Evelyn und Anika.

Also wurde bei den Beiden Puls und Blutdruck gemessen. Diese Werte stabilisierten sich, wenn es auch nur langsam war. Außerdem bekamen sie schon wieder etwas Farbe im Gesicht.

Nun war der Notarzt an der Reihe.
Zu erst gab er Anika eine Infusion. Doch leider konnte Anika keine Nadeln sehen und wurde deshalb bewusstlos. Damit hatte Herr Schmidt nun wirklich nicht gerechnet.
Er rief einen Rettungssanitäter und einen Rettungsassistenten zur Hilfe. Sie versuchten Anika wieder wach zu bekommen. Was ihnen jedoch nicht gleich auf Anhieb gelang.
Die anderen beiden blieben bei Evelyn, damit sie nichts von der ganzen Sache mitbekommt.

-Evelyn und Anika wurden nämlich in getrennten Räumen untergebracht und untersucht.


Nun kam der Notarzt zu Evelyn und gab ihr eine Infusion. Und zu seiner Erleichterung hielt sie durch.

Martin freute sich wie ein Schneekönig, dass es wenigstens eine von beiden geschafft hatte.
Jedoch sah Katrin nicht so glücklich aus. Und das lag an Anika, da diese immer noch nicht bei Bewusstsein war.

Martin wollte von Katrin wissen: „ Warum bist du denn so traurig? Freust du dich denn gar nicht, dass wenigstens Evelyn durchgehalten hat?“

„Doch natürlich. Aber Anika macht mir große Sorgen, da sie immer noch ohne Bewusstsein ist. Das Rettungsteam versucht nämlich schon seit ungefähr 20 Minuten, Anika wieder wach zu bekommen. Jedoch schaffen sie es nicht. Hoffentlich wird das wieder was mit ihr.“

„Mach dir keine Sorgen. Die jungen Herren vom Rettungsdienst bekommen das schon wieder hin. Außerdem ist Anika doch eine Kämpfernatur. Das haben wir doch vorhin gesehen. Denn sonst wäre sie sicher nicht so lange am Leben geblieben. Da sie zusammen mit Evelyn doch ziemlich lange im Wasser trieb. Und dies haben die Beiden nun wirklich sehr gut überstanden“, meinte Martin.
Katrin wollte von Martin wissen: „Wo nimmst du eigentlich immer wieder die Kraft und den Glauben her. So wie auch in diesem Fall. Sag mir bitte, woher weißt du immer so genau, dass andere Menschen durchhalten und kämpfen?“

„Ich weiß es auch nicht. Es ist halt so ein Gefühl. Und dieses sagt mir, wann es besser ist, nicht mehr daran zu glauben, dass die Leute weiter kämpfen werden. Ich kann es dir wirklich nur so erklären.“

Nach diesem Gespräch schwiegen die beiden Rettungsschwimmer. Das bemerkte auch Evelyn und fragte sie: „Was ist denn los? Ist irgend etwas passiert? Bitte sagt doch etwas.“

Martin antwortete: „Es ist nichts Schlimmes passiert. Anika ist nur bewusstlos geworden, als sie sah, wie ihr der Notarzt die Infusion gab. Das Rettungsteam bekommt das schon wieder hin.“

Evelyn war geschockt. Als dies der Rettungsassistent sah, verabreichte er ihr ein leichtes Medikament. Dies wirkte auch nach kurzer Zeit.

Der Sanitäter sagte zu Martin: „Das hätten sie jetzt eben nicht sagen dürfen. Evelyn sollte das nämlich eigentlich nicht mitbekommen. Deshalb hat Herr Schmidt auch nur zwei von uns gerufen. Aber es ist ja zum Glück noch einmal gut gegangen.“

„Das wollte ich wirklich nicht. Es ist mir nur so raus gerutscht“, antwortete der DLRG-ler.
Dann, knapp 30 Minuten nach dem die Bewusstlosigkeit bei Anika begonnen hatte, endete sie. Das Team hatte es tatsächlich geschafft. Darüber waren alle sehr froh.

Anika sah sich um und sagte dann zum Notarzt: „Muss ich wirklich mit ins Krankenhaus? Mir geht es doch wieder gut. Kann ich nicht hier bleiben? Können sie mich nicht vielleicht zu meiner Wohnung bringen? Ich habe hier nämlich eine Unterkunft. Schräg gegenüber vom Sanitätsraum.“

Herr Schmidt, sowie der Sanitäter schauten Anika verwundert an. Sie waren sprachlos.
Nun mischte sich Martin ein, welcher alles mitangehört hat. Er meinte: „Natürlich musst du mitfahren. Erinnere dich bitte an unsere Vereinbarung, die wir getroffen hatten. Katrin erklärte es euch doch . Sie sagte, dass wir mit dem Notarzt reden wollten, wenn ihr während der Untersuchung im Sanitätsraum bei Bewusstsein bleibt. Und dies hast du ja nun nicht geschafft. Erinnerst du dich wieder an die Abmachung?“

„Ja schon. Aber es ist doch nur passiert, weil ich keine Nadeln und Spritzen sehen kann.“

„Trotzdem! Abmachung bleibt Abmachung“, antwortete Martin.

Der Notarzt wurde bei diesem Gespräch hellhörig und sagte: „Das ist aber sehr interessant was ich hier erfahre. Davon wusste ich ja noch gar nichts.
Sie wollten also nachher so ganz nebenbei fragen, ob Evelyn nicht mit ins Krankenhaus fahren muss? Habe ich sie da gerade richtig verstanden?“

„Könnte ich sie mal bitte unter vier Augen sprechen Herr Schmidt? Ich möchte ihnen das nämlich mal erklären“, antwortete Martin.

„Also gut. Gehen wir für einen Moment vor die Tür?“

„Das ist eine gute Idee“, antwortete der DLRG-ler.


Als die Beiden draußen waren, wollte der Notarzt von Martin die Sache aufgeklärt bekommen.

Martin meinte: „Wir haben das nur zu den Mädels gesagt, damit sie sich wieder beruhigen. Als die Beiden nämlich die Sirenen von ihren Fahrzeugen schon von Weitem hörten, fingen sie an zu zittern. Anscheinend mögen sie Krankenhäuser überhaupt nicht. Verstehen sie jetzt, warum wir zu Evelyn und Anika gesagt hatten, dass wir mit ihnen reden wollten, wenn die Mädels nicht wieder bewusstlos werden?“

„Mmmh. Da scheinen sie wirklich das Richtige getan zu haben. Ich hätte wahrscheinlich auch so gehandelt.“

„Aber lassen sie uns das Spiel mal weiter spielen. Evelyn und Anika sollen nämlich nicht erfahren, dass das nur ein Trick war, um sie zu beruhigen“, meinte Martin zum Notarzt.

„Also gut. Aber auf ihre Verantwortung.“

Nach diesem Gespräch gingen die Beiden wieder zu den Anderen.

Katrin fragte ihren Kollegen: „ Was hast du mit Herr Schmidt besprochen? Kannst du mir das mal bitte sagen?“

„Nein, das kann ich dir nicht verraten. Und noch eins: Anika muss mitfahren. Das habe ich beschlossen.“

Katrin verteidigte Anika. Sie sagte: „Ach komm schon. Du hast doch gehört was Anika gesagt hat. Ich glaube ihr das. Und wenn Evelyn nicht ins Krankenhaus muss, dann braucht Anika meiner Meinung nach auch nicht. Denn das wäre doch sonst ihr gegenüber sehr unfair.“

„Es bleibt dabei. Anika muss mitfahren. Evelyn ist diejenige die durchgehalten hat. Also müssen wir das Versprechen einlösen. Anika hat es jedoch nicht geschafft, bei Bewusstsein zu bleiben. Also muss sie mit ins Krankenhaus. Wäre es nämlich nicht so gewesen, dann hätten wir auch über sie reden können. Aber so nicht“, antwortete Martin böse.

Katrin meinte: „Du alter Fiesling. Du bist doch sonst immer für Gleichberechtigung. Und jetzt? Übrigens: Wer ist denn vor drei Tagen bei der Blutabnahme vom Stuhl gekippt? Du oder ich? Ich meine mich daran zu erinnern, dass du es warst. Darum bin ich dafür, dass du auch mit ins Krankenhaus fährst. Denn wenn du Anika dort hin schickst, obwohl sie Angst vor Nadel und Spritzen hat, dann musst du auch mit. Gerechtigkeit muss sein.“

„Da war mir nur etwas schwindlig, weil ich niedrigen Blutdruck hatte und es an diesem Tag sehr heiß war. Beim nächsten Mal würde mir das nicht mehr passieren“, antwortete Martin mit hochrotem Kopf und leiser Stimme.

„Dann können wir das doch gleich testen. Herr Schmidt? Könnten sie das vielleicht gleich mal an Ort und Stelle übernehmen? Es währe sehr nett“, meinte Katrin.

„Aber sicher doch. Das mache ich doch sehr gerne“, antwortete der Notarzt.
Und zu einem der Sanitäter meinte er: „Könntest du schon mal alles dafür vorbereiten und bei ihm schon einmal den Blutdruck messen? Ich glaube ihm nämlich nicht, dass es so war, wie er das geschildert hatte.“

„Wird schon erledigt. Kommen sie bitte und setzen sich auf diesen Stuhl hier“, sagte der Rettungssanitäter.

Da Martin ganz genau wusste, dass er gelogen hatte, setzte er sich mit zitternden Knien und schweißnassen Händen hin. Martin hoffte, dass er durchhalten würde. Denn sonst würde Katrin Ernst machen und ihn ins Krankenhaus verfrachten. Er kannte sie ganz genau und wusste, dass Katrin durchsetzen würde, dass er mit in einem der Rettungswagen fahren müsste.

-Was wird wohl passieren? Wird er durchhalten? Oder wird er Evelyn und Anika ins Krankenhaus folgen?


Evelyn ging zu Martin hin und fragte ihn ganz leise: „Soll ich dir die Hand halten um dir so Beistand zu leisten?“

Martin antwortete: „Das wäre lieb. Ich habe zwar keine Angst, aber wo nun alle gegen mich sind, kann ich den gut gebrauchen.“

„Ich bin nicht gegen dich. Ich glaube dir, dass es nur der Blutdruck und die Wärme war. Ich kenne das nämlich auch. Mir ist vor Kurzem das Selbe passiert“, meinte Evelyn.

Damit hatte Martin nicht gerechnet.
Er umarmte Evelyn. Dabei liefen ihm vor Freude und Glück ein paar Tränen über die Wangen.
Als er diese weg gewischt hatte, war es soweit. Der Sanitäter maß den Blutdruck. Er sagte: „Alles o.k.. Wert liegt im Normalbereich. Das bedeutet, dass er einen Blutdruck von 120/90 hat. Es kann also los gehen.“

Die Spannung stieg, als der Notarzt Martin das Desinfektionsmittel aufsprühte.
Plötzlich fing der DLRG-ler an, immer mehr zu zittern. Als Evelyn dies sah, nahm sie einfach seine Hand. Nun wurde Martin wieder ruhiger. Er hatte ja nun etwas, auf dass er drücken konnte, falls ihn doch die Angst überkommen sollte. Nämlich die Hand von Evelyn.

Der Notarzt stach gerade zu, als Martin die Hand von Evelyn ganz fest drückte.

Der Rettungsschwimmer atmete tief durch, als Herr Schmidt zu ihm sagte: „Herzlichen Glückwunsch! Sie haben es überstanden.“

Martin grinste und meinte zu Katrin: „Na, was habe ich dir gesagt. Ich habe es geschafft und bin nicht wieder umgekippt.“

Katrin war sprachlos.
Während Martin sich feiern ließ, sah einer der Rettungsassistenten, dass Evelyn mit schmerzverzerrtem Gesicht draußen auf den Stufen saß.
Er ging zu ihr, ohne dass jemand etwas davon mitbekam und fragte sie: „Ist mit dir alles in Ordnung? Du siehst ja gar nicht gut aus. Hast du irgendwo Schmerzen?“

„Wie kommen sie denn darauf? Ich wollte nur mal raus an die frische Luft. Denn heute ist doch so ein schöner Sommerabend. Und den kann man doch genießen. Oder etwa nicht?“

„Doch, das kann man. Jedoch nicht mit einem Gesicht voller Schmerzen. Ich sehe es dir doch an. Irgend etwas ist da passiert. Mir kannst du es doch sagen. Wir sind doch unter uns.“

„Nein, nein. Da müssen sie sich irren. Mir geht es ausgezeichnet. Es ist alles in Ordnung“, antwortete Evelyn mit einer zittrigen Stimme.

„Und warum umfasst du dann deine rechte Hand mit deiner linken?“, wollte der Rettungsassistent wissen.

„Ach, nur so. Das mache ich öfter mal“, gab Evelyn ihm als Antwort.

„So, so. Dann kannst du mir ja mal deine rechte Hand zeigen. Denn mit dir ist ja alles in Ordnung. Dies hast du ja versichert.“

„Sie haben gewonnen. Es ist vorhin etwas passiert. Die Sache hat keiner mitbekommen. Soll ich es ihnen wirklich zeigen? Sind sie sich da auch ganz sicher?“

„Ja, bin ich“, antwortete er.

„Also gut. Aber nicht erschrecken.“

Nachdem Evelyn noch einmal tief Luft geholt hatte, zeigte sie dem jungen Herren des Rettungsdienstes ihre Hand, da sie anfing, ihm zu vertrauen.

Der Rettungsassistent bekam große Augen und wollte von Evelyn wissen: „Wie ist dass denn passiert? Das sieht ja nicht so gut aus.“

„Das habe ich ihnen doch gesagt. Aber nun zu ihrer Frage. Die Antwort lautet: Es war der Rettungsschwimmer. Als ihm nämlich Blut abgenommen wurde, da drückte er meine Hand so fest, so dass diese jetzt dick und blau ist. Aber das haben sie ja gerade gesehen.“

„Und ob. Das sieht wirklich schlimm aus. Kannst du denn deine Finger noch bewegen?“

„Nein, dass kann ich nicht mehr. Und wenn ich sie bewegen will, dann habe ich ziemlich starke Schmerzen.“

„Das glaube ich dir. Pass mal auf. Wir gehen jetzt Beide in einen der Rettungswagen. Dort kann ich mir die Hand noch genauer ansehen. Habe keine Angst. Es passiert nichts schlimmes“, meinte der junge Herr vom Rettungsdienst, um Evelyn ein bisschen zu beruhigen.
Außerdem fügte er noch hinzu: „Ich gehe nur noch einmal schnell in den Sanitätsraum, um einen der Notfallrucksäcke zu holen, welche dort noch stehen. Laufe bitte nicht weg. Ich bin gleich wieder da:“

„Und was sagen sie ihnen, wenn die anderen fragen sollten wo ich bin“, wollte Evelyn wissen.

„Dann sage ich, dass du noch ein Stück spazieren gehen willst und dass ich mit dir mitgehen werde. Ist das eine gute Idee?“

„Ja, das ist sogar eine sehr gute Idee“, antwortete Evelyn.

Nun ging der Rettungsassistent in den Sanitätsraum hinein und fragte den Notarzt: „Kann ich den Rucksack hier schon einmal mitnehmen?“

Herr Schmidt antwortete auf diese Frage: „Ja, den kannst du mitnehmen. Der wird nicht mehr gebraucht.“

„Alles klar“, antwortete der Herr vom Rettungsdienst.

Katrin fragte: „Sagen sie mal junger Mann. Wissen sie wo Evelyn steckt? Wir vermissen sie hier alle schon.“

„Das kann ich ihnen ganz genau sagen. Sie ist noch ein bisschen an der frischen Luft, da es ja ein sehr schöner Sommerabend ist. Wir haben uns ein bisschen unterhalten und nun möchte sie noch ein Stück spazieren gehen. Und damit ihr nichts passiert, begleite ich Evelyn. Wir sind in ungefähr einer halben Stunde wieder hier“, beruhigte der Rettungsassistent.

„Dann ist ja gut. Wir hatten uns schon große Sorgen gemacht. Aber Evelyn ist ja nur kurz draußen. Und da sie dabei waren und wieder zu ihr hin gehen um sie auf dem Spaziergang zu begleiten, sind alle hier sehr beruhigt. Nicht wahr Leute?“

„Ja, da hat sie recht. Dann können wir euch nur noch viel Spaß dabei wünschen“, antworteten alle im Chor.

Nach diesem Gespräch verabschiedete sich der Rettungsassistent vom Notarzt, seinen Kollegen, von Martin, von Katrin und von Anika.
Er ging danach wieder raus, um zu sehen, ob Evelyn ihr Versprechen eingehalten hatte und noch immer auf den Treppenstufen saß. Und das tat sie auch, da sie ihm vertraute. Dies machte den jungen Mann vom Rettungsdienst in diesem Moment zum wahrscheinlich glücklichsten Menschen auf der ganzen weiten Welt.

Er sagte zu Evelyn: „So, da bin ich wieder. Ich habe es den Leuten so gesagt, wie wir es besprochen hatten. Sie glauben jetzt alle, dass du spazieren gehen willst und dass ich dich dabei begleiten werde.
So, und nun werden wir Beide in einen der Rettungswagen steigen und ich werde mir dann deine Hand genauer anschauen. Auf geht’s!“
Nun wurde es Ernst. Der Rettungsassistent schloss einen RTW auf und sie stiegen ein.
Jetzt sah er sich die Hand noch genauer an, versuchte Evelyn’ s Finger zu bewegen und fragte sie immer wieder, ob sie Schmerzen hätte.
Als die Untersuchung abgeschlossen war, meinte der junge Mann zu Evelyn: „Es ist nicht so schlimm wie es aussieht. Ich lege dir jetzt einen Verband mit einem kühlenden Gel an. Damit wirst du die Schmerzen aushalten, bis wir im Krankenhaus sind. Sollten die Schmerzen jedoch schlimmer werden, dann kann ich dir eine Tablette oder Tropfen geben. Ich könnte jedoch auch Herr Schmidt fragen, ob er dir etwas spritzen kann. Es muss ja keiner weiter die ganze Sache mitbekommen. Das ist ganz alleine deine Entscheidung.“

Evelyn sagte: „Es ist schon in Ordnung. Ich brauche nichts. Die Schmerzen halte ich aus. Aber könnten wir vielleicht doch noch ein kleines Stück gehen. Mir geht es nämlich nicht so gut.“

„Natürlich können wir das machen. Du siehst wirklich ziemlich blass aus. So ein bisschen frische Luft tut dir sicher sehr gut.“

-Als die Beiden gerade wieder aus dem Rettungswagen ausstiegen bzw. aussteigen wollten, kam der Notarzt um die Ecke. Das hatten Evelyn und dem jungen Herren vom Rettungsdienst gerade noch gefehlt.
Die Beiden versuchten ungesehen wieder im Rettungswagen zu verschwinden. Jedoch wurden sie vom Notarzt leider gesehen.
Nun mussten sie sich etwas einfallen lassen, damit die ganze Sache nicht auffliegt.
Herr Schmidt kam immer näher und näher. Doch Evelyn und dem Rettungsassistenten fiel einfach nichts ein. Als der Notarzt bei ihnen ankam, fragte er sie: „Was macht ihr denn im RTW? Ist irgend etwas passiert wovon ich nichts weiß?“

„Nein, es ist alles in bester Ordnung. Nicht wahr, Evelyn?“

Diese antwortete: „Richtig. Es ist alles OK. Was soll denn nicht stimmen?“

„So, so es ist also alles in Ordnung. Und was ist mit deiner rechten Hand passiert? Los, kommt ihr Beiden! Raus mit der Sprache. Was ist geschehen“, wollte Herr Schmidt wissen.

Evelyn und der junge Mann vom Rettungsdienst sahen sich kurz an, nickten und dann erzählte der Rettungsassistent, was passiert war. Er sagte: „Es ist beim Blutabnehmen des jungen Mannes passiert. Sie stand ihm nämlich bei. Und als er Angst bekam, drückte er ihre Hand ziemlich fest. Das Ergebnis ist unter diesem Verband hier. Ich möchte dich nur schon mal vorwarnen.“

„Darf ich mir das mal anschauen? Ich tue dir auch nicht weh.“
Und zum jungen Mann sagte er: „Du kannst den Verband auch ab und nachher wieder einen neuen anlegen. Ist das o.k.?“

Evelyn zögerte zwar kurz, willigte aber doch ein.
Als der Verband ab war, sah sich Herr Schmidt die Verletzung an. Der Notarzt sagte zu ihr: „So schlimm, habe ich es mir ehrlich gesagt, nicht vorgestellt. Aber keine Sorgen, wir bekommen das schon wieder hin. Ich werde dir jetzt etwas gegen die Schmerzen spritzen und dann wird es dir gleich besser gehen. Das kannst du mir glauben.“
Außerdem fragte er den Rettungsassistenten: „Könntest du schon mal alles dafür vorbereiten?“

„Ich weiß nicht, ob sie das will. Ich habe Evelyn nämlich vorhin schon gefragt, ob ich ihr etwas geben soll. Doch das verneinte sie. Evelyn meinte, dass die Schmerzen zum Aushalten wären“, antwortete dieser.

Herr Schmidt, sowie der junge Herr vom Rettungsdienst sahen Evelyn fragend an. Sie sah in die Gesichter der Beiden, dachte einen Augenblick lang nach und sagte schließlich: „Wenn sie meinen, dass dies das Beste für mich ist, dann geben sie mir etwas gegen die Schmerzen. Sie sind hier der Arzt.“

„Bist du dir auch wirklich ganz sicher, dass du das willst? Du kannst dich noch entscheiden“, sagte der Rettungsassistent.

„Ja, ich bin mir sicher. Lassen sie uns die ganze Sache hinter uns bringen“, antwortete Evelyn mit zittriger Stimme.

So sicher war sie sich nämlich doch nicht. Dies bemerkte der junge Mann zwar, musste aber trotzdem seine Pflicht tun. Obwohl er dies in dem Fall nur ungern machte, da der Rettungsassistent ahnte, dass das Spritzen des Medikamentes nicht so glatt laufen würde, wie sich das, Herr Schmidt sicherlich vorstellte.

Nachdem der junge Herr vom Rettungsdienst die Spritze vorbereitet hatte, ging er zu den Beiden hin.
Er sah in Evelyn’ s Augen und erkannte, dass sie große Angst hatte.

Als der Notarzt gerade das Medikament spritzen wollte, passierte es plötzlich: Evelyn fing an zu krampfen und zu zittern.
Als dies der Rettungsassistent sah, setzte er sich neben sie auf die Trage und redete beruhigend auf Evelyn ein. Er sagte: „Du brauchst keine Angst zu haben. Es wird überhaupt nicht weh tun. Komm, lehne dich einfach bei mir an. Außerdem würde ich dich dann, wenn du müde wirst und einschläfst oder dir schwindlig wird, auf die Trage legen und zudecken. Das ist wirklich so. Du kannst uns echt vertrauen.“
„Also gut. Ich mache es. Sollte es aber weh tun, dann gibt es ärger“, sagte Evelyn und musste über den letzten Satz lächeln.

 
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hi Evelyn!

sorry, mir hat Deine Geschichte nicht sonderlich zugesagt. Das liegt an unterschiedlichen Sachen. Zum ersten: der fast drehbuchartige Aufbau. Du hältst das nicht konsequent durch. Außerdem ist der Fluss der Geschichte dadurch gehemmt. Schreibe besser normalen Fließtext, das ist wesentlich angenehmer.
Der zweite, der meiner Meinung nach größte Schwachpunkt ist allerdings der Inhalt. Sorry, ich bin nicht mehr 17. Aber das ...

Okey. Da sind also 2 Mädels, die grundsätzlich gemeinsam ohnmächtig werden. NATÜRLICH treffen sie auf zwei Traumjungs. Dann die Sache mit dem Krankenhaus. Das ist Blödsinn was Du da schreibst. Wenn die beiden solange im Wasser waren und ohne Besinnung - da wird nicht lange gefragt, ob die ins Krankenhaus WOLLEN. Das ganze Rumgezicke ist nicht realistisch.
Die Dialoge erscheinen mir unrealistisch und recht klischeehaft. Versuch, mehr Leben reinzubringen. Die Charaktere plastischer darzustellen - momentan sind sie fast beliebig austauschbar, wie Puppen.

Nachtrag: die Stelle mit der Menschenkette: die Mutter bemerkt so nebenebei, dass da ihre Tochter ebenfalls am Ertirken war. Hätte sie nciht vorher schon bemerkt, dass sie fehlt? :shy:

Tut mir leid, dass ich keine bessere Rückmeldung geben kann.

schöne Grüße
Anne

 

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