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Konaske Anuvre

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21.03.2003
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Konaske Anuvre

Früh hatte sie begriffen, wie man Männer anzufassen hat. Sie schaute es von ihrer Tante ab, die, obwohl gar nicht schön, großen Erfolg bei Männern hatte, da sie es verstand, diese zu umgarnen. Nicht durch Redereien und dergleichen, sondern durch Berührungen, besonders auf scheinbar unbeabsichtigtes Brustanschmiegen verstand sie sich aufs Beste. Der jungen Jana wäre dieses Talent ihrer Tante sicher gar nicht aufgefallen, hätte nicht ein Bekannter, den sie zufällig beim Einkaufen trafen, zu ihrer Mutter gesagt, dass er – dieser Bekannte – dieses Getätschel der Tante widerlich fände, worauf die Mutter entgegnete, dass die meisten Männer eben darauf ansprängen. Dieses Gespräch bekam Jana zeitlebens nicht mehr aus ihrem kleinen Kopf.

Was Jana begeisterte, war der Machtgedanke, der Gedanke, Macht zu haben über Männer. Dabei hatte sie keine genaueren Vorstellungen davon, welche Vorteile sie durch eine solche Macht gewinnen würde, sie wusste nur, dass es etwas sei, was sie wollte und was man anscheinend erlernen könne.

So kam es, dass Jana, nicht einmal zehn Jahr, junge und auch ältere Männer in Schwimm- und Hallenbädern, in Whirlpools oder im Bus betätschelte. Und meist waren die Erfahrungen, die ihr widerfuhren, ähnlich: Fasste sie einen Mann unvermittelt im Intimbereich an, so reagierte dieser im Affekt mit Widerwillen und Zorn oder aber mit Erschrecken und Verständnis, wenn er es für ein Versehen hielt. Die Nachwirkung war aber nahezu immer gleich: Nach einigen Momenten kehrten die Männer zu ihr zurück und hofften auf eine zweite Berührung. So empfand sie es. Freilich gab es Unterschiede in der Art und Weise, wie die Männer versuchten sich ihr zu nähern, manche taten so, als kämen sie um Jana zu schelten und hofften insgeheim - das durchschaute sie sofort - doch nur auf ein weiteres Berühren.

Noch vor ihrer eigenen Geschlechtsreife hatte Jana reichlich Geschlechtsverkehr. Allerdings oralen und solchen, den alleine sie kontrollierte. Sie suchte zu diesem Zwecke Kontakt zu unerfahrenen Jungen, die sie nach ihren Interessen lenken konnte. Es liegt in der Natur der Sache, dass diese Jungs älter sein mussten als sie selbst war, dennoch versuchte sie diesen Altersunterschied so gering wie möglich zu halten. So geschah manch jungem Burschen unter Janas Verführungskünsten zum ersten Mal überhaupt jenes Fabelhafte, wovon sie bis dahin gar nicht wussten, dass Männer und insbesondere sie selber zu so etwas imstande seien.

Die Zutraulichkeit und emotionale Abhängigkeit dieser Jungs, die sie schon mit diesem einen ersten Male erreichte, durchblickte sie erst Jahre später und auch nur deshalb, weil eine gewisse Abhängigkeit selbst dann noch gegeben war. Jana konnte sich diesen Mechanismus im Innenleben eines Mannes nie erklären. Für sich fand sie später die Antwort, dass die Jungs die ersten sexuellen Erfahrungen als ein großes Geschenk begreifen und sich aufgrund irgendeiner biologischen Vorrichtung ein Leben lang dafür erkenntlich zeigen wollen, ohne dass ihnen selbst dieser Wunsch bewusst wäre. Doch handeln sie alle so, besonders dann, wenn sie – inzwischen durch Beruf und Jahre erwachsen geworden – sich für stark halten und das Erlebnis mit Jana als eine wunderschöne Erinnerung an Zeiten, in denen sie noch schwach und unbeholfen waren, verbucht haben. Und unter all ihnen ist keiner, der nach Jahrzehnten nicht immer noch den Wunsch hätte, es zu wiederholen.

Doch an all dieses dachte die zwölfjährige Jana in keiner Weise. Um diese Jungs ging es ihr nicht. An ihnen wollte sie nur trainieren, wie sie es nannte, üben, um perfekt zu werden. Obwohl sie nur nahm, sie die Männerkörper lediglich als Objekte betrachtete, begriffen es die Jungs als reines Geben. Daraus erwuchs ihnen ein Frauenbild, das deren Beziehungsfähigkeit dauerhaft schädigen sollte. Doch schoben sie es nie auf Jana, denn diese liebten sie zeitlebens mehr, als sie es sich selbst eingestanden und vor allem auch mehr, als die meisten von ihnen jemals begriffen. Als Jana im Alter von 14 Jahren mit ihrer Mutter nach Frankfurt am Main zog, da diese dort Arbeit gefunden hatte, lebten einige Jungs jungfräulich und blieben es, was den reinen Geschlechtsakt anging, bis sie weit über 20 waren. Doch davon bekam Jana in ihrem neuen Leben nichts mehr mit.

 

Hallo Schriftbild

Aus dem Titel werde ich nicht schlau. Leider wird er auch im Text nirgends (offensichtlich) erklärt. Ev. wäre deshalb ein anderer Titel gut, oder könntest du ihn mir per PM oder hier schnell erklären?

Den Schluss finde ich etwas platt und im Still von "mag jetzt nicht mehr schreiben, schnell, ein Schluss muss her!"

Schön finde ich wie du beschreibst, wie alles anfing und Jana übt perfekt zu werden.

Wie wir ja auch üben, um besser zu schreiben! ;-)

Danke für deine Antwort und lieber Gruss
Muchel

 

Hallo Schriftbild!

Eine seltsam frühreife Protagonistin hast Du Dir hier ausgesucht, deren abnormes Verhalten sich die Männer und die solche werden wollten sicher gern gefallen ließen - warum und wieso sie sich so entwickelt hat, ist nicht wirklich Bestandteil der Geschichte, das "Abschauen" bei der Tante kanns wohl allein nicht gewesen sein, das kommt in meinen Augen außerdem eher mehr sarkastisch rüber.
Mehr scheint mir, es ginge Dir darum, zu zeigen, was sie mit ihrem Verhalten anderen angetan hat, nämlich denen, die sich ihre Berührungen gern gefallen ließen:

Daraus erwuchs ihnen ein Frauenbild, das deren Beziehungsfähigkeit dauerhaft schädigen sollte. Doch schoben sie es nie auf Jana, denn diese liebten sie zeitlebens mehr, als sie es sich selbst eingestanden und vor allem auch mehr, als die meisten von ihnen jemals begriffen. Als Jana im Alter von 14 Jahren mit ihrer Mutter nach Frankfurt am Main zog, da diese dort Arbeit gefunden hatte, lebten einige Jungs jungfräulich und blieben es, was den reinen Geschlechtsakt anging, bis sie weit über 20 waren. Doch davon bekam Jana in ihrem neuen Leben nichts mehr mit.
Irgendwie klingt das sehr unglaubwürdig auf mich. Jana kann doch nicht die einzige Frau gewesen sein, von der sie überhaupt etwas über Sexualität erfahren hätten. Sie haben Eltern, sie werden in der Schule aufgeklärt - wie sollte das passieren, daß sie nicht erfahren haben, wie das normalerweise ist? :susp:

Es liest sich, besonders die zitierte Stelle, wie eine Schuldzuweisung, eine Anklage - was aber mag Jana zu solch einem Handeln gebracht haben? Warum hat sie es notwendig, sich auf solche Art Anerkennung zu holen - bekommt sie vielleicht sonst keine?
Woher kommt der Machtgedanke? Jemand, der lernt, glücklich mit sich selbst und seiner Umwelt zu sein, über den keine als Gewalt empfundene Macht ausgeübt wird, entwickelt nicht so schnell das Bedürfnis, Macht über andere zu haben. Wo sind die Ursachen? Sind sie nicht vielleicht sogar noch viel schlimmer als das, was sie getan hat?

Liebe Grüße,
Susi :)

 

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