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- 27.02.2004
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Meine vier Jahre
Gestern Nacht hab ich schon wieder von dir geträumt.
Obwohl ich fast sagen sollte, erst gestern Nacht habe ich wieder von dir geträumt.
Denn die Träume von, um, mit dir sind seltener geworden.
Ich musste wirklich ins Ausland fliehen, um nicht ständig mit dir konfrontiert zu werden. Und doch - meine Träume verraten mich.
Vier Jahre. Vier verdammte, lange, sehnsuchtsvolle, witzige, erfüllte, traurige Jahre.
So lange kenne ich dich mittlerweile; so lange schon bin ich in dich verliebt.
Alle haben mir von dir abgeraten, meine besten Freundinnen wussten genau, dass das niemals gut geht. Doch ohne mit dem Feuer zu spielen, bin ich nicht ich selbst.
An dir habe ich mich verbrannt und die tiefsten Wunden zu gefügt. Nur durch dich verursachte Narben heilen nicht.
Und dennoch. Und dennoch war ich zu schwach, dich aus meinen Gedanken, Gefühlen, Träumen zu verbannen.
Wann ich zur Masochistin geworden bin, weiß ich nicht mehr - doch du bist einer der ausschlaggebenden Faktoren gewesen.
Vier Jahre. Mein Gott, was bin ich für ein Häufchen Elend geworden, ohne dich, mit dir, wegen dir.
Ich erkenne mich selbst kaum mehr.
Schwach bin ich geworden, entscheidungsunfreudig, faul, rastlos.
Ach, Benjamin.
An jenem Tag, der heißeste Tag im Jahr, als wir uns im kühlen Gras räkelten und kaum sprachen, als die Hitze der Sonne die unsere kaum übertraf - da dachte ich, die Zeit müsse anhalten, denn du hast mich geküsst und ich konnte nicht genug bekommen.
Noch immer schließe ich meine Augen, wenn ich jetzt daran denke, denn es ist ein überwältigendes Gefühl.
Du gingst, als der Regen kam, nur meine Tränen blieben mir.
Zwei Monate sahen wir uns nicht, ich, krank vor Sehnsucht nach dir ging jeden Tag bei deinem Haus vorbei, die Häusersiedlung wie zufällig abgehend.
Noch immer schließe ich meine Augen bei diesen Gedanken, denn Bitterkeit droht mich zu überwältigen.
Mehr war ich dir nicht wert? Zwei Jahre lang waren wir wunderbar befreundet (und ich in dich heimlich verliebt) und du sorgtest dich um mich, ich weiß es. Zwei andere, unendliche Jahre, wartete ich. Suchte dich. Versuchte, meine Gedanken zu kontrollieren.
Ohne Erfolg.
Und ich schließe noch immer meine Augen, nicht alle sollen wissen, dass ich noch Tränen für dich vergieße.
Himmel, wem mach ich was vor. Mir selbst, wie immer. All die Zeit wollte ich mit dir reden, wollte Klarheit, wie es um uns steht, wie es um mich steht denn ein 'uns' gab es nie wirklich. Zu jung muss ich gewesen sein, denn anders kann ich mir meine Verliebtheit nicht erklären.
Ich bin jetzt neunzehn, du solltest zweiundzwanzig sein.
Solltest.
Ich hätte nicht ins Ausland ziehen dürfen, hätte mehr versuchen müssen, effektiveres, denn ich konnte dir nie ins Gesicht sagen, dass...
Dass ich dich liebe.
Mit der Post habe ich gestern auch deine Todesanzeige bekommen. Meine Tränen halte ich schon lange nicht mehr zurück.
Meine Träume zeigen ein Abbild von dir, nur einen Schatten, welchen ich dennoch willkommen heiße, denn nur dort kann ich dich wiedersehen.
Notiz: Tut mir leid wegen ae, ue, ss, Englische Tastatur... bitte lasst mich wissen was ihr denkt, und ja, based upon a true story.