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Meine Welt

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13.10.2004
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Meine Welt

Das Blatt Papier liegt auf meinem Schreibtisch. Weiß, unschuldig. Ich sehe es an und denke mir, was es alles sein könnte. Ein Papierflugzeug, ein schönes Bild, oder auch ein Gedicht.
Mit einem Bleistift setze ich mich davor und kann doch nichts tun. Immer wieder muss ich daran denken, was ich jetzt alles machen könnte, kaum habe ich mich für etwas entschieden, kommt mir schon wieder die nächste Idee.
Ich könnte Tagebuch schreiben. Schon lange wartet mein Hefter auf einen neuen Eintrag, oder die Blüten von meiner Orchidee zeichnen, bald werden sie verblüht sein und ich möchte eine Erinnerung haben. Ein Foto wäre zu alltäglich.
Noch immer ist das Blatt weiß. Sanft fahre ich mit meinen Händen darüber. Ich überlege mir, dass Weiß in China die Farbe der Trauer ist und frage mich gleichzeitig, welche Bedeutung dann Schwarz hat.
Da erscheint eine kleine Chinesin vor meinen Inneren Auge. Sie lächelt mich an. Lange schwarze Haare hat sie, braune Augen und die typische Stupsnase. Zierlich ist sie, in ihren bunten Kleid. Lustig schwingt es um ihre Beine, als würde ein Wind sie umspielen.
Komm sagt sie und ergreift meine Hand.
Schon stehe ich mit ihr in einer kleinen Hütte. Sie ist nur spärlich möbliert, mit einem Bett, einem Tisch, 2 Stühlen und einer Kommode. Über mir befinden sich die Dachbalken und rund herum sind kleine Fenster, aus denen ich weite Wiesen erblicke. Das Zimmer ist wirklich sehr klein.
„ Wie hast du das gemacht?“ frage ich sie.
„Was?“ unschuldig sieht sie mich an.
„ Na mich hierher gebracht!“
„Weißt du denn nicht wo du bist?“ fragt sie und setzt sich auf das Bett. „Hier kannst du entspannen und deine Gedanken ordnen oder einfach du selbst sein.“
„ Und warum ich? Sind hier viele so wie ich da? Wie komme ich zurück?“ entsetzt sehe ich sie an. Mein Gott, ich träum doch, oder?
„Du, ganz einfach, weil du all das hast um hier her zu kommen. Das wichtigste ist, dass du freiwillig mitkommst. Viele lassen mich nicht in ihre Gedanken, weil sie nur rational denken, oder einfach überhaupt keine Fantasie haben. Es gibt nur noch sehr wenige wie dich. Ob noch andere hier sind? Vielleicht.. kommt ganz darauf an, was für dich wichtig ist oder Friede bedeutet. Diese Welt baut sich für jeden neu, jeder definiert innere Balance anders, sie ist für dich erschaffen. Auch muss hier nicht alles so ablaufen, wie du es in deiner Welt gewöhnt bist. Hier kannst du dich selbst heilen. Zurück kommst du indem du mich rufst, ganz einfach, später schaffst du es vielleicht auch allein.“ noch einmal lächelt sie mich an, im nächsten Augenblick ist sie durch die Tür.
Als nächstes starre ich nur die geschlossene Tür an, dann stürze ich ihr hinterher.
Nichts, sie ist weg. Vor mir erblicke ich hohes Gras, dahinter kann ich einen Waldrand erkennen. Ich gehe hinter die Hütte, die nur aus ein paar Brettern besteht. Dort auch wieder nur Wiese, aber mit keinem Wald, nein, eine Klippe und dahinter das offene Meer.
Es ist wirklich schön, wunderschön. Ich laufe einfach los, in einem sanften Trapp, der mich nicht sonderlich anstrengt. Ich sehe mir das Meer an und dann den Wald. Die Sonne blickt mit sanften goldenen Strahlen durch die Baumkronen.
Wo ich gerade stehe, setze ich mich hin, tief durchatmend nach dem Lauf. Die Blätter rascheln im Wind und ein Friede und Entspannung durchströmt mich, wie schon lange nicht mehr.
Dies ist wirklich mein Ort, meine Welt, mein Zuhause.
Nach ewig langer Zeit, denke ich, dass es Zeit wäre Heim zu gehen. Ich denke auch an das Blatt Papier, dass immer noch leer ist und das ich nicht weiß wie spät es ist, da meine Uhr verschwunden ist.
Im nächsten Augenblick sitze ich an meinen Schreibtisch und starre das weiße Blatt an.
Verwundert blicke ich auf die Uhr, um festzustellen, dass gerade mal zehn Minuten vergangen sind. Den Bleistift in der Hand weiß ich nun was ich tun will, ich schreibe die Geschichte von einem kleinen unglücklichen chinesischen Mädchen, dass in einem Fischerdorf lebt auf. Am Ende findet sie ihre eigene Welt, genauso wie ich. Denn was mir beim schreiben klar geworden ist, jeder hat so eine Welt, er muss sie nur erfinden und genug Fantasie besitzen um sie zu besuchen. Ich selbst habe dies unbewusst getan, dazu braucht man kein chinesisches Mädchen, dass war meine Geschichte, die ich mir ausgedacht habe, um den Weg zu finden.

 

Hallo schippi

Am Anfang ein kleiner Fehler, der mich gleich aus dem Lesefluß geworfen hat:

Ich überlege mir, dass Weiß

Dann kommt nach eine ganze Anzahl von Fehlern (Kommasetzung, Groß-/Kleinschreibung u.a.) - ich zähle die jetzt nicht auf.

Deine Geschichte wirkt manchmal recht lebendig, dann wieder sehr abstrakt und unanschaulich, so dass ich mir am Schluß gesagt habe: So eine karg ausgestattete Phantasiewelt möchte ich eigentlich nicht besuchen. Auf mich wirkt Deine Geschichte wie ein Tagebucheintragungen, der die Überlegungen eines Menschen aufzeichnet. Wichtig ist aber doch das Ergebnis der Überlegungen, und nicht so sehr der Weg. Also: Wo ist die Geschichte von dem kleinen chinesischen Mädchen?

Gruß

Jo

 

Ok, ich versteh nicht ganz was du mit karg ausgestattet meinst, falls du die Welt meinst, dann gefällt sie mir so, ich wäre gern mal einfach auf einer Wiese mit einem Stück Wald, Meer und sonst nichts.
Falls ich sie dir nicht genug beschrieben habe, dann war das Absicht, sie sollte nur grob umrissen werden, damit jeder noch etwas anderes mit dazu sehen kann. Sind Blumen auf der Wiese, weht ein Wind? Natürlich kann ich das ändern, wenn es wirklich nicht so toll ist. So viel Erfahrung habe ich noch nicht.
Die Geschichte mit dem chinesischen Mädchen habe ich weg gelassen, weil sie eine eigene Geschichte ist, die gerade in meinen Kopf entstanden ist und die ich gern extra behandeln würde.
gruß
schip

 

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