Was ist neu

Mi Casa es sú Casa - Mein Haus ist dein Haus

Mitglied
Beitritt
15.06.2004
Beiträge
17

Mi Casa es sú Casa - Mein Haus ist dein Haus

Früh morgens - das liebliche Geräusch zweier zankender Jungzicken verschaffte sich vehement Einlass in meine leidgeprüften Ohren.
„Die Lucie hat meine Seifenblasen umgeschüttet!“ wetterte meine Große gerade, woraufhin mein jüngster Spross in Tränen aufgelöst die Schlafzimmertür durchbrach und sich seifenverklebt Asyl unter meiner mollig warmen Bettdecke erschlich.
„Maaama, die Takarina hat mis desubst!“

Mein selig schnarchender Göttergatte ließ sich nicht davon stören, dass die Unschuldsaugen unserer Tochter bereits ein salziges Rinnsal der Ungerechtigkeit in unser Bett verströmten.
Kurz bevor wir abzutreiben drohten, rettete ich mich nebst Heulboje aufs trockene Land und überließ meinen weiterhin geräuschvoll sägenden Ehemann seinem triefenden Schicksal.
Ich bin ganz ruhig, entspannt und gelassen, gaanz, gaanz ruhig.

Mit Lucie auf dem Arm, ein prilverpapptes Seidennachthemd am Körper klebend, betrat ich die zu solch früher Stunde für gewöhnlich verwaiste Küche.
Glücklicherweise fällt die Funktion Mutterinstinkt in das weibliche Autostartprogramm, so ermöglichte ich meinem Kind einen sanften Sturz auf meinen gepolsterten Leib, während ich rücklings auf den Fliesen landete und mehrere kalt-glibbrige Hühnereier, eine Aufschnittplatte, drei bis zwölf Tüten Gummibärchen und den Schmierkäse unter mir begrub. Meine Erstgeborene hatte derweil zum Frühstück geladen.

In trauter Einigkeit saßen die Nachbarn, der Postbote und ein paar Zeugen Jehovas
( „Erwachet!“ ) in unserer Küche auf dem Boden und plünderten unsere Essensvorräte wie sonst nur die Herren Minister das ohnehin gar magere Gehalt meines Mannes.
Ruhig, entspannt und gelassen...

Ich erhob mich elfengleich aus meinem Kühlschrankinhalt, schritt erhobenen Hauptes in Richtung Badezimmer und zog mir unter der warmen Dusche, Todesqualen durchleidend, mehrere Eierschalenstachel aus dem Allerwertesten.
Just in diesem Moment hatte einer meiner morgendlichen Gäste das dringende Bedürfnis, die Spülung der Gästetoilette zu betätigen, während weitere Besucher in friedlicher Absicht damit begonnen hatten, den kirchturmhohen Geschirrstapel in der Kombüse abzuspülen.
Bedauerlicherweise war der Grundwasserbrunnen, den unser Vermieter bei Dunkelheit und Siehstmichnicht in den Keller gerammt hatte, angesichts solcher Wassermengen schlicht und ergreifend überfordert.

Mein wohlig warmes Duschwasser versiegte und ein mörderischer Eisregenschauer setzte ein. Dieser hatte diverse unkoordinierte Bewegungsabläufe meinerseits zur Folge, die wiederum dazu führten, dass ich nun im Krankenhaus liege und mein Frühstück von einem rührenden Zivi serviert bekomme, dessen Lebensaufgabe darin zu bestehen scheint, meine angeschlagene Hausfrauenseele wieder aufzupäppeln.
Da sag noch mal einer, es gäbe keine Gerechtigkeit auf der Welt!
Hach Kinder – wie isses doch schöööön!
Ich bin ganz ruhig, entspannt und gelassen, gaanz, gaanz ruhig.

So, das war mein Einstand, sozusagen...
Hoffe, der Ein oder Andere konnte etwa schmunzeln und da jede Kritik besser ist als gar kein Feedback (...) freu ich mich, wenn jemand sich Zeit nimmt, und mir seine Meinung über mein "Werk" mitteilt.
Danke schööööööööööön! :)

 

Hallo an alle!!

So das hier ist mein erstes posting, ich lese das forum nun schon ein ganze weile. Habe diverse rubriken von vorne bis hinten durchgelesen, und diese Geschichte hat mich nun doch dazu bewegt mich anzumelden.

"Früh morgens - das liebliche Geräusch zweier zankender Jungzicken verschaffte sich vehement Einlass in meine leidgeprüften Ohren."

Einfach herrlich! ich mag deine sarkastische Sprache. Es sind viele Stellen im Text bei denen ich heftigst schmunzeln musste, hat wirklich Spaß gemacht deine kg zu lesen.

einziges Manko für mich ist das das Ende ein wenig zu abrupt kommt, ich für meinen Teil hätte gerne erfahren was genau deinen Prot nun ins Krankenhaus gebracht hat. Oder vielleicht noch ein paar bissige Bemerkungen über den Krankenhaus alltag.

Aber so oder so hat mir die Geschichte super gefallen! :thumbsup:

 

Hallo Nightwatcher!

Was soll ich groß sagen??? DANKE SCHÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖN!!!!

Diese - in der Tat recht kurze - Kurzgeschichte ist die erste, die ich hier auf Kg.de gepostet habe (das gerade diese dich dann zu deinem ebenfalls ersten Posting verleitet hat... darüber sollten wir mal nachdenken, nun gut, wie dem auch sei... grins )

Freut mich wirklich, dass sie dir gefallen hat ( auch wenn das Ende für deinen Geschmack etwas zu plötzlich kam ).

Fühle mich jedenfalls hochmotiviert, nicht mehr nur für die Schublade zu schreiben, du siehst also, ich bin dir tatsächlich zu tiefstem Dank verpflichtet :-)

Viele Grüße
Elbenherrin

 
Zuletzt bearbeitet:

Deine Geschichte ist keine Satire. Sie schildert eine Reihe von mehr oder wenig alltäglichen Ereignissen. Ein einfaches Missgeschick hat keinen Unterhaltungswert.

Über diese Geschichte werden nur Familienangehörige schmunzeln und Leute, die dich kennen. Für Außenstehende ist sie witzlos - im wahrsten Sinne des Wortes.

Was dir fehlt, ist eine zusammenhängende Handlung, ich würde mich erst einmal über den Aufbau einer Geschichte informieren, Stichworte:
- Protagonist, Antagonist
- Ein Problem muss gelöst werden
- Der Konflikt spitzt sich zu, der Kampf wird härter
- Überraschendes Ende.

Die Sprache trägt zu dick auf, vor allem übertreibst du schon am Anfang, ohne dass viel passiert ist, dieses Stilmittel betont aber in der Regel die Folgen eines eskalierenden Konflikts.

Früh morgens - das liebliche Geräusch zweier zankender Jungzicken verschaffte sich vehement Einlass in meine leidgeprüften Ohren.
Wieso lieblich? Diesen Satz habe ich erst verstanden, nachdem ich die halbe Geschichte gelesen habe. Jungzicken= Töchter der Frau, die die Geschichte erzählt und gleichzeitig eine Mutter ist, die ausschlafen will.

 

Hallo Quasimodo666!

Schön, dass du auch auf diese Geschichte geantwortet hast, da weiß man doch wenigstens man wurde gelesen...

Ich stimme dir zu, es ist wohl tatsächlich keine Satire, hatte überlegt, ob ich sie in Humor oder hier unterbringe, aber nun gut...
Was deine restlichen Kritikpunkte angeht, ist mir aufgefallen, dass es doch ziemlich die gleichen Dinge sind, wie du sie auch schon an der anderen Geschichte bemängelt hast.
Vielleicht sollte ich mich noch mal genauer über „Sein oder Nicht-Sein“ einer Satire informieren (hier wirst du mir sicherlich zustimmen... grins)

Die Tatsache, dass du den ersten Satz erst nach der Hälfte der Geschichte kapiert hast, führe ich mal nicht auf irgendeinen mangelnden Handlungsrahmen zurück, sondern eher darauf, dass du noch nicht von zwei zankenden Kiddies geweckt wurdest, ich bin sicher, sonst hättest du gleich gewusst worum es geht (falls du Papa von 5 Kleinkindern bist nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil) ...

Wie dem auch sei, wer Thriller mag wird sich auch kein Gedichtbändchen kaufen, zum Glück darf ja immer noch jeder mögen was ihn gefällt...

Da die beiden von dir kritisierten Texte meine ersten Gehversuche auf dem satirischen Parkett sind freue ich mich doch schon mal, dass du bei der anderen wenigstens den satirischen Ansatz entdeckt hast, na immerhin! :-)
Trotzdem auch für diese Kritik ein Danke schön, werd mal ernsthaft drüber nachdenken... :-)

 
Zuletzt bearbeitet:

So jetzt muß ich aber meine Lieblingsautorin mal in Schutz nehmen.
Also eine Satire ist dies nun vermutlich nicht. Man könnte behaupten das sie die alltäglichen familiären Geschehnisse überspitzt darstellt, ob das alleine diese Geschichte als Satire qualifiziert sei dahin gestellt.

Was diese Geschichte wirklich ausmacht ist die absolut gelungene Sprache! allene die zwei zankended Jungzicken haben es mir angetan. aber auch der Rest ist ein herrlicher mix aus Sarkasmus und Ironie. Die geschichte an sich, und da gebe ich Quasimodo absolut recht, ist ausbaufähig. z. B. die Zeugen hätte ich wirklich gerne von dir aufs Korn genommen gesehen. Das war quasi eine von dir selbst gespielte Flanke die du aber nicht zum Tor vollenden wolltest. Es gibt in dem Sinne keinen Spannungsbogen, die Geschichte ist quasi eine Ansannlung vom Szenen, die allerdings sprachlich genial umgesetzt sind. Wenn man diese Szenen, und vor allem diese Sprache in eine spannende Geschichte einbindet, dann erwartet uns höchster Lesegenuss.
Ich persönlich liebe halt den sarkastischen Humor, weswegen mir die Geschichte auch zusagt.

Also Elbenherrin, behalt die herrliche Sprache bei, und nutze beim nächsten mal deine Ideen (die über jeden Zweifel erhaben sind) besser aus. Aber so oder so freue ich mich auf dein nächstes Werk!

Liebe Grüße an alle

Nightwatcher

 

Hallo Nightwatcher!

Nein so was aber auch... dass du dich so für mich ins Zeug legst – Danke schön!!!

Ich freue mich wirklich, dass du nicht ausschließlich danach schaust, ob eine Geschichte ihrer Kategorie nach stimmig ist, sondern den Lesegenuss an erster Stelle zu stehen scheint.

Dass ich dir mit meiner scharfzüngigen Sprache (privat bin ich da natürlich gaaaaaaaanz andersm, grins) Freude mache, finde ich wirklich klasse, letzten Endes kommt es ja auch auf nichts anderes an. Egal, bei was für einer Art von Literatur...

Viele liebe Grüße
Elbenherrin

 

Hallo Elbenherrin,

sei erstmal herzlich willkommen, sehe, du bist noch neu hier. :)

Ein kleiner Hinweis, für deine zukünftigen Geschichten: es ist nicht üblich und wird für gewöhnlich auch gelöscht, direkt unter die Geschichte etwas zu schreiben, was quasi als gesonderter Hinweis für den Leser gelten soll, so wie du es in dieser Geschichte getan hast. Die Geschichte selbst soll also pur ohne derartige Bemerkungen da stehen.
Künftig denke bitte daran, solche Hinweise gleich nach der Geschichte in ein gesondertes Kästchen zu setzen.

Zum Thema Satire kann ich mich nur den Vorkritikern anschließen, du wagst dich da etwas zu weit vor, wenn du diesen Plot schon als satirischen betrachtest, denn es handelt sich ja schlicht um die Darstellung des Alltags einer leidgeplagten Mutter, also um etwas völlig Normales.

Deine angenehm zu lesende ironische Art zu formulieren, die dir bereits mit Nightwatcher einen unverbrüchlichen Fan eingetragen hat, ;) reicht für sich genommen nicht aus, um deinen Text in die Abteilung Satire zu hieven.
Aber, insoweit, kann ich dich nur ermuntern, hier nicht aufzugeben: die Art, wie du schreibst, könnte durchaus zu einer gelungenen Satire verhelfen.
Eine Satiredefinition, wenn auch keine absolute, und keineswegs erschöpfende, befindet sich in dem Kästchen gleich oben, wenn du die Rubrik Satire aufrufst, also oberhalb der Geschichtenliste.


Wie schon Quasimodo666 dir mitgeteilt hat, besteht eine gute Geschichte aus einer Handlung, einem Spannungsbogen und möglichst einer Aussage. In Ansätzen ist alles bei diesem Text vorhanden, aber so richtig rund wirkt es nicht.

Du übertreibst mit einigen deiner Formulierungen so heftig, dass die Wirkung umkippt.
Übertreibungen sind ja ein besonderes Stilmittel, um entweder noch intensiver auf eine Aussage hinzuweisen, oder eben um eine Art Selbstironie zu erzeugen.
Diese Selbstironie muss aber Sinn machen also eine Verbindung zur Aussage haben, die man machen möchte. Ich hoffe, du verstehst was ich damit sagen möchte.

Innerhalb deiner Geschichte ist mir nicht ganz klar geworden, wer da zum Frühstück gekommen war. Hatte eines der Kinder wirklich Leute zum Essen eingeladen und die aßen nun alle auf dem Fußboden? Und wer entschloß sich plötzlich abzuwaschen? Wieso war das Wasser knapp? Ich fand die Darstellungen höchst verkürzt und teils für mich bruchstückhaft, so als habe die Autorin keine Zeit mehr gehabt, die Geschichte schön auszuführen.
Kann es sein, dass du fürchtest, zu ausführlich und damit langweilig zu werden?

Dann möchte ich abschließend noch etwas zum Plot sagen: wenn du, wie hier geschehen, Alltägliches als Plot wählst, dann ist es ok, man muss ja nicht immer das höchst Neue, das Innovative wählen, abgesehen davon, dass einem auch manchmal nichts Kreatives einfällt, aber dann ist es erforderlich den Leser mit einer besonders kreativen Umsetzung zu locken.
Je alltäglicher der Plot, desto erforderlicher seine ungewöhnliche Umsetzung, um aus einer alltäglichen Begebenheit eine höchst interessante Geschichte zu machen.

Diese Geschichten der leidgeprüften gestressten Mütter, die in etwas ironisch humoriger Weise über ihren Alltag berichten , sind aus meiner Sicht, seit es Erma Bombeck gibt ("Nur der Pudding hört mein Seufzen" z.B.) leider überholt, weil eben schon in Tausenderauflage vorhanden. Leider. Deswegen leider, weil es nun eine Herausforderung für jeden anderen Autoren darstellt, diese Themen auf neue Art und Weise anzugehen, um den Eindruck zu vermeiden, dass einem dies alles schon bekannt vorkommt.

Laß dich dennoch nicht abschrecken, weiter zu schreiben, ich freue mich auf weitere Texte von dir, womit ich nicht meine, dass du sie nun alle hier in die Satire setzen sollst :D, die Abteilung Humor würde auf derartige Geschichten fast noch besser passen, das gilt auch für die Rubrik Alltag, die ja nicht zur Voraussetzung hat, dass es dort humorlos zuzugehen hat.

Lieben Gruß
lakita

 

Hallo lakita!

Vielen Dank für deine sooooooooooooooo ausführliche Antwort!!!

Ja, ich bin in der Tat noch neu hier, war deswegen auch sicher keine böse Absicht, etwas direkt unter die Geschichte zu schreiben. Wird nicht mehr vorkommen...

Ich habe bisher noch nie eine Satire geschrieben, das ist wohl auch der Grund, warum da Einiges nicht so ist, wie es sein sollte...
Ich war sogar der Meinung, dass es in solchen Satiren etwas "lockerer" zugeht, als in Romanen oder sonstigen KGs (was Spannungsbogen, Hintergrund und all das angeht).

Mag sein, dass es mir zwar liegt, mich auf sarkastische, ironische Art auszudrücken (natürlich nur in schriftlicher Form...grins) ich idn er Sparte "Satire" aber doch nicht ganz so gut aufgehoben bin.
War nur mal ein Versuch, mancher hat`s scheinbar ganz witzig gefunden, und darüber freue ich mich doch schon mal.

Vermutlich werde ich mich aber doch überwiegend in anderen Bereichen bewegen und Ähnliches wie dieses hier (falls es noch was geben sollte) tatsächlich besser in der Rubrik "Humor" unterbringen.

Trotzdem nochmals vielen Dank, dass du dir soviel Zeit genommen hast, mein "Meisterwerk" zu bewerten!

Viele liebe Grüße
Elbenherrin

 

hi elbenherrin!
allen anderen stimmen zum trotz hat mir deine geschichten gefallen. sehr. kann zwar nicht beurteilen, wie es ist, von zwei zicken geweckt zu werden, und was es mit dem satiresein oder -nichtsein auf sich hat, kann ich auch nicht beurteilen (brauch ich ja auch garnicht, denk ich mal...)
eine kleinigkeit allerdings noch, ist zwar nicht so wichtig: der titel ist ja auf spanisch, das hab ich glaub richtig verstanden. allerdings würde dann 'mein haus ist dein haus' 'mi casa es tu casa' heissen (so wie dus geschrieben hast 'mein haus ist sein haus')

alles liebe
*sissi*

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom