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Nightfalls

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09.05.2004
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Nightfalls

Es war eine Bewegung, festgehalten in einer ständigen Evolution, deren Ende der Beginn einer neuen war. Konnten die anderen denn nicht sehen, wie sich das Gesicht stetig veränderte? Dass es überhaupt kein Gesicht war, sondern ein Fluss der Vergänglichkeit und Neubildung?
Unscharfe Konturen einer Nase bildeten sich, dann konnte Blake einen Mund erkennen. Die Augenhöhlen spalteten die Stirn, um dann wieder in einem Nichts aus Bewegung zu verschwinden.
Es ging durch die Straßen und Blake wusste, dass es auf ihn zustrebte. Es besaß keine Augen, und trotzdem spürte Blake seine Blicke wie Röntgenstrahlen. Blake hatte Angst, dass ihm auch diese Strahlen mit der Zeit den Tod bedeuten konnten.
Mit gespielter Unwissenheit kämpfte Blake sich durch den Menschenstrom, wobei er es nicht unterlassen konnte, immer wieder einen Blick über die Schulter zu werfen. Während die Menschen eine Barriere vor Blake bildeten, öffneten sie die Mauern hinter ihm, um dem Wandler das Vorwärtskommen zu erleichtern.
Nach wenigen Minuten wusste er bereits, dass es ihm unmöglich war zu entkommen. Mit einer erschreckenden Geschwindigkeit holte der Wandler auf. Er wusste von der Härte der Hand, bevor er sie auf seinen Schultern spürte. Selbst als er im festen Griff gehalten wurde, versuchte er alles, um zu entkommen. Hysterisch schlug er um sich, in der Hoffnung, dass seine Hand einen Ellbogen oder die Riemen eines Rucksacks zu fassen bekam. Doch es war sinnlos; die Menschen machten bereits einen großen Bogen um das Geschehen. Mit derselben Gleichgültigkeit, als würden sie einem Hundehaufen aus dem Weg gehen.
Im Angesicht dieser Hoffnungslosigkeit ließ sich Blake in die Nightfalls schleppen.

Eine Stimme sprach zu Blake; weit entfernt, denn er selbst befand sich beinah noch in den Tiefen der Ohnmacht, die durch den plötzlichen Wechsel der Atmosphäre hervorgerufen worden war. Er vernahm nur Satzfragmente: Rechtsbeschluss, Bündnis, unumgänglich, doch konnte er sich keinen Reim darauf machen.
Langsam erinnerte er sich. Der Wandler hatte ihn in die Nightfalls gezogen. Es war lange her, seit er das letzte Mal hier gewesen war.
Vorsichtig öffnete er die Augen. Selbst das flackernde Licht der wenigen Glühbirnen brannte wie Feuer.
Der Geruch der Luft war überwältigend; eine Mischung aus verfaultem Gemüse und saurer Milch, und Blake musste sich zu einem Atemzug zwingen.
Wie Wasser flutete die Luft seine Lungen; nur wenige Lebewesen beherrschten diese Atemtechnik. Beeilte man sich, konnte man die Nightfalls schnell durchqueren und musste seinen Körper nur kurz diesen Verhältnissen aussetzen. Vorausgesetzt man kannte diese Tunnel, ihre Eigenarten. Und man wusste von seinem Ziel.
Langsam drang nun auch der Sinn der Worte an seine Ohren. » ... endete mit diesem Rechtsbeschluss. Da du auf Cardigs Besuch, trotz deines Schwurs, nichts getan hast, waren wir gezwungen, härtere Maßnahmen zu ergreifen und deine Resignation zu erzwingen.« Die Stimme pausierte und das dazugehörende Gesicht trat in den Lichtring.
»Wo ... wo ist Cardig?«
»Keine Sorge, er wird dich begleiten«, sagte das Geschöpf. Es war eindeutig weiblich, kein Wandler.
»Wer bist du?« Blake konnte wieder einen klaren Gedanken fassen.
»Ich bin Radya«, sagte sie und strich dabei eine graue Strähne aus der Stirn. »Gestatte mir eine Frage: wusstest du, dass wir den Wandler schicken würden? In deiner Wohnung fand es nichts, außer die Anzeichen einer überstürzten Flucht.« Sie lächelte, dabei wurde das Gesicht in Falten geworfen. War sie menschlich?
»Ich hatte mir gedacht, ein zweites Mal würdet ihr es nicht bei Cardig belassen.« Blake versuchte sich an einem Grinsen, welches jedoch völlig fehlschlug.
»Können wir das Licht verlassen? Es ist zu grell.«
Blake wusste, dass es keine Bitte, sondern ein Befehl war, und so folgte er der alten Frau. Die Glühbirnen warfen nur kurz noch ihren Schatten, dann wurden Blake und Radya von der Dunkelheit verschluckt.
Es dauerte einige Minuten, bis sich Blakes Augen an das Sehen erinnerten, das ihm Licht spendete. Sie verließen den Raum und folgten einem Flur. Helligkeit existierte hier nicht; alles, was Blake sah, wurde ihm von seinem inneren Auge gezeigt.
Mittlerweile folgte ihnen der Wandler. Blake hörte das bewegende Gewebe seines Körpers, doch das war alles, was es an Geräuschen von sich gab.
Nachdem er sich nicht mehr auf seinen Tastsinn verlassen musste, konnte Blake sich auf seine Flucht konzentrieren.
Die Frau zu überwältigen wäre ein Leichtes. War sie tatsächlich ein Mensch, würde ein Stich in den Hals sie sofort töten. War sie es jedoch nicht, musste er die andere Möglichkeit herausfinden. Doch selbst nichtmenschliche Wesen wurden langsam, und schwächer, je älter sie wurden.
Weit mehr Probleme würde der Wandler verursachen. Nur die Zerstörung seines Gehirns würde die Evolution für immer stoppen; erst dann war er sterblich. Nur war es nicht einfach, überhaupt an das Gehirn eines Wandlers heranzukommen.
»Es überrascht mich, wie gelassen du dem Tor entgegen siehst, Blake«, sagte die Frau, ohne sich umzudrehen. »Hast du jetzt schon alle Gedanken an Flucht aufgegeben?«
Blake hörte das Zwitschern sterbender Vögel und sah die gelben Schnäbel, die zwischen den Mauersteinen hervorlugten. Zumindest sie hatten alle Hoffnung auf Freiheit verloren.
»Was habt ihr mit Cardig getan?«, antwortete Blake stattdessen.
»Keine Sorge, ihr werdet euch bald sehen.« Sie bog rechts ab und die drei betraten einen großen Raum, der eher einem Saal glich. Die Wände schienen sich ihrem Blick entziehen zu wollen, und zogen sich immer weiter zurück.
Nur eine Illusion, alles Materielle in den Nightfalls war eine Illusion; nur das Leben (oder der Tod?) war real. Reisende, die sich in den Nightfalls verlaufen hatten und nun ihr restlichen Dasein hier fristen mussten.
Jetzt passierten sie einen solchen Verirrten. Der Mann tastete sich blind durch die Dunkelheit; das Atmen konnte er, das Sehen blieb ihm jedoch verwehrt. Er musste bereits Jahrzehnte durch die Finsternis irren, denn er trug dicke Lederhosen, ein weißes Baumwollhemd und darüber eine grüne Weste. Sein Haar und seine Fingernägel waren zu lang, und die Augäpfel grau und faulig von der Luft und der Blindheit.
Blake war froh, als sie einen anderen Raum traten. Doch auch hier blieb er nicht durch den Anblick solcher Menschen verschont. Eine nackte Frau, abgemagert bis auf die Knochen doch noch lange nicht tot, hockte auf dem Boden und sang etwas mit heiserer Stimme; ein Junge im Teenageralter aß Teile seines T-Shirts, stopfte sie wie Zuckerwatte in seinen Mund.
Radya blieb vor einer nackten Wand stehen, die Tür lag rechts von ihnen.
»Was jetzt?«, fragte Blake mit geheucheltem Interesse. »Warum bleiben wir stehen?«
Radya drehte sich um und schnippte mit den Fingern. Die Geräusche des Wandlers wurden lauter und dann stand es vor der Wand. Die Hände legte es flach auf das Gestein, sein Körper verzog den Wandel nun so langsam, dass ein schlechter Beobachter denken könnte, es hätte ein Gesicht.
»Da wir die Nightfalls nicht verlassen sondern tiefer in sie vordringen wollen, müssen wir die beschilderten Pfade verlassen. Wiyrk wartet am anderen Ende.«
Da war er wieder. Der Name, mit dem alles angefangen hatte und mit Sicherheit auch endete, wenn Blake nicht etwas dagegen unternahm. Sie wollten Wiyrk zurück rufen. Nicht nur Radya, sondern mit Sicherheit auch alle anderen, die von der Existenz Wiyrks wussten und an die Märchen von Erlösung glaubten. Sie warteten auf ihren Erretter, und waren bereit, Blake dafür zu opfern.
Der Wandler ächzte und sein Schädel schien beinah zu glühen. Radya legte ihre Hand auf seine Schulter, wollte ihn anspornen.
Anscheinend war der Wandler noch nicht besonders lange ihr Begleiter, denn diese Wesen hassten jede Art von Berührung mit Lebenden, wenn sie in den Nightfalls waren. Das Gewebe, das mit der Hand in Berührung kam, stoppte in seiner Evolution und hinkte nun dem Rest des Körpers hinterher.
Es schrie und nahm die Hände von der Wand. Das Glühen versiegte, als es wild um sich schlug. Quiekend duckte sich Radya und versuchte der Raserei des Wandlers zu entgehen.
Blake erkannte die Gelegenheit und rannte. Er konnte sich nicht erinnern, jemals so gelaufen zu sein; seine Umgebung glich einem Filmband.
Doch die Wände entfernten sich und die Tür lag zu weit entfernt. Blake zwang sich, die Augen zu schließen, nur so konnte er die Illusion zerstören. Und es funktionierte. Seine rechte Schulter prallte gegen einen Türstock, doch er spürte den Schmerz kaum, er hatte zu große Angst. Adrenalin wurde in seinen Körper gepumpt und Blake spürte kaum noch den Boden unter seinen Füßen. Der Film neben ihm lief immer schneller, das Zwitschern der Vögel ertönte erneut und dann ... riss das Band.
Er fiel und krümmte sich vor Schmerzen. Sein Mageninhalt kochte, Blake hörte beinah das Blubbern. Qualvoll und langsam bahnte sich Erbrochenes seinen Weg und rannte über Blakes Kinn und Wange. Der Fluss stoppte kurz, nur um heftiger von neuem zu beginnen. Er zwang sich dazu, in die Hocke zu gehen; sein Mageninhalt raubte ihm die Luft, wenn sein Gesicht darin liegen blieb.
Als der peinliche Augenblick endlich zu Ende ging, hob er vorsichtig den Kopf. Kurz war es wieder dunkel, dann sah er den Wandler. Es stand ein paar Meter vor ihm. Blakes Schädel war in der Höhe seines Geschlechtsorgans. Erst ein Penis, dann eine Vagina.
Die Gedanken in Blakes Kopf waren noch etwas ungeordnet, doch er wusste, er hatte seine Chance auf Flucht verloren. Jetzt war er wie die Vögel: eingesperrt und hilflos.
»Steh auf.« Zum ersten Mal sprach es, und die Stimme war eindeutig geschlechtslos. Nur Gedanken, die im eigenen Kopf widerhallten.

Radya stand noch immer vor der kahlen Wand, den Rücken Blake und dem Wandler zugekehrt.
Während er zu ihr ging, dachte Blake über den Namen nach. Sie war ein Mensch, mittlerweile war er davon überzeugt. Radya bedeutete Taufe in Mabukyi, die Welt, die am beschilderten Ende der Nightfalls lag. Da sie jedoch für die Befreiung Wiyrks kämpfte, wollte Blake sich das Bild einer solchen Taufe nicht vorstellen.
Der Wandler begann mit dem Prozess von neuem, der Fleck seiner Schulter war deutlich zu sehen.
»Einen so jämmerlichen Fluchtversuch hätte ich nicht erwartet«, sagte Radya. »Ich hoffe für dich, dass du es nicht noch einmal versuchst, vielleicht lässt es dann eine deiner Nieren platzen.« Sie kicherte wie ein Schulmädchen. »Während die platzt, entleert sich deine Blase und verlernen deine Lungen das Atmen in den Nightfalls. Wär angenehm, nicht wahr?«
»Ich denke nicht, dass sich Wiyrk über einen demolierten Körper besonders freuen würde.« Ihr Lachen verstummte.

Zwischen den Ritzen der Wände hatten Spinnen ihre Netze gebaut. Die Tierchen hockten dort und starrten die Eindringlinge an, nur ihre Augen waren zu sehen, und sie sangen. Es war leise, mehr Wind als Ton, der Blakes Trommelfell zum Vibrieren brachte.
Blakes Fuß sank in etwas Weichem ein, das unter seinem Gewicht platzte. Als er hinab sah, sprang er angewidert zurück und wäre beinah gegen den Wandler gestoßen. Er hörte das Ding brüllen.
An seiner Schuhsohle klebten die Innereien eines grauen Wurmes, der die Größe seines Unterarmes hatte. Seine Stielaugen bewegten sich noch kurz, bis sie sich dann schließlich zum Rest des Körpers gesellten und auf dem Boden zerplatzten.
Der Wandler wollte Blake vorantreiben, doch er ignorierte das geschlechtslose Gerede, als aus der Wand eine Spinne krabbelte und sich am zu Brei getretenen Wurm labte. Mit den langen Beinen hätte sie Blakes Kopf umfassen können. Sie fraß die Augen zuerst, dann zog sie langsam Stücke des Wurmes in ihr Nest.
Blake war zugleich angewidert und fasziniert von diesen mutierten Lebewesen, die ihr Nahrungskettenspiel trotz der drei Eindringlinge fortsetzten. Als er jedoch wieder das Kochen seines Mageninhaltes spürte, folgte er Radya, einen großen Bogen um das Getier machend, weiter durch die Nightfalls.

Je tiefer sie in den Nightfalls vordrangen, desto größer wurden die Spinnen und Würmer. Oftmals fraßen auch Würmer kleinere Spinnen. Sie kamen dem Tycht nahe, er konnte es spüren.
Der Tycht war ein Labyrinth. Die alten Maburen, wie Wiyrk einer war, waren dorthin verbannt worden. Cardig hatte Blake davon erzählt, er kannte all diese Geschichten der Weltengründer.
»Bist du nervös?«, fragte Radya. Sie rieb sich aufgeregt die Hände und lächelte beinah liebenswert. »Ich bin es. Heute werde ich ihn sehen, er hat oft zu mir gesprochen. Außerdem möchte ich die Nightfalls wieder verlassen. Zusammen mit ihm.«
Blake konnte sich nicht mehr täuschen. Seine Gelassenheit und Hoffnung verschwanden langsam, alles was blieb, war die Angst. Doch er durfte sich nicht der Hysterie hingeben; falls sich Blake eine erneute Chance auf Flucht zeigte, musste er in der Lage sein sie zu nutzen.
»Was wird geschehen?«, fragte Blake.

»Er wird sich deinen Körper nehmen«, hatte Cardig gesagt, als sie Blake ihre erste Aufforderung in seiner Form geschickt hatten.
»Wieso meinen?«
»Du bist ein Unsterblicher, Blake. Mit weniger würde sich Wiyrk nicht zufrieden geben.« Cardigs gelbe Augen waren Blakes Blicken ausgewichen. Er hatte sich geschämt, doch es war ihm keine andere Wahl geblieben, als zu versuchen, Blake zur Resignation zu bringen. »Er würde keinen Körper wollen, der nach fünfzig Jahren an Altersschwäche stirbt. Und er will sein Volk zusammenführen, das dauert.«
»Und was wird aus mir?« Nur kurz hatte Cardigs Blick den Blakes gekreuzt.
»Du kannst dir einen sterblichen Körper stehlen. Dann bleiben dir noch gut dreißig Jahre.«
Als Blake verständnislos seine Augen aufgerissen hatte, war Cardig fortgefahren.
»Blake, dreißig Jahre in Frieden zu leben, um dann eines natürlichen Todes zu sterben ist gut.«
»Von wegen. Ich verschwinde in eine andere Sphäre.«
»Denkst du, sie würden dich dort nicht finden? Mein Güte, Blake! Wenn sie dich in deiner Welt entdecken, dann in ihrer erst Recht. Die Wandler finden jeden! Denkst du, ich würde versuchen dich dazu zu zwingen, würde mir nicht mit einem dieser Wesen gedroht? Die Schmerzen, Blake, sie sind schrecklich. Du kochst innerlich, ohne dass sie dich anfassen.« Er hatte geschrieen, Speichel war von seinem Kinn getropft.
»Du denkst also, ich sollte die Welt dem Verderben überlassen? Wiyrk kann sie zerstören, das hast du mir selbst erzählt!«, hatte Blake geantwortet.
»Weil es egal ist! Sie werden sich deinen Körper sowieso holen, egal unter welchen Umständen. Resigniere, Blake. Dann stirbst du nicht sofort.«
»Ich kann einen dieser Wandler töten.«
»Du bist unsterblich, nicht unverwundbar! Um einen Wandler zu töten, musst du sein Gehirn zerstören. Es sitzt in seinem Brustkorb, es hat kein Herz, da es nur aus einer Imitation von Leben besteht. Das Gehirn ist der Kern seiner Kraft, doch sein Brustpanzer ist so dick, dass kein Messer ihn durchdringen kann. Es würde dich mit einem Blick zum Fallen bringen.« Cardig hatte ein paar Mal tief durchgeatmet, um seine Gefühle wieder unter Kontrolle zu bringen. Kurze Zeit lang waren sie schweigend im Düstern gesessen.
»Ich hatte eine Vision, Blake. Ich sah, wie eine Gestalt einen Hügel hinauf stieg, dabei zog sie eine andere an einer Leine mit sich. Hinter ihnen ging die Sonne unter.« Cardig hatte sich geräuspert.
»Der Mond jedoch nicht auf. Über die Erde fiel Dunkelheit, die keines der beiden Gestirne vertreiben konnte. Sie hatten Angst davor, wie ich vor den Wandlern.«
»Wer war ich?«, hatte Blake gefragt.
»Der Hund.«

»Cardig hat dir alles erzählt, was du wissen musst.« Radya wurde immer leichtfüßiger. Das bereits graue Haar wippte hin und her. »Wahrscheinlich sogar ein bisschen mehr.«
»Was ist, wenn ich mich weigere?«, fragte Blake und achtete dabei sorgfältig auf Radyas Reaktion.
»Oh, wenn du erst einmal im Tycht bist, wirst auch du von der Stärke Wiyrks überzeugt sein. Dass es nur positive Auswirkungen auf die Welten im Gesamten hat, wenn er regiert.«
Sie wirkte kein bisschen verunsichert, und so sparte sich Blake eine provokative Antwort.

In erster Linie unterschied sich der Raum kaum von den vorherigen Korridoren und Sälen. Es gab nur eine Tür, die, durch die sie eingetreten waren. In der Mitte standen vier hüfthohe Säulen, auf denen jeweils eine Kerze in Form eines Auges lag. Die Pfeiler waren mit einem Seil verbunden, das als Absperrung diente. Für wen diese gedacht war, wusste Blake nicht.
Radya holte aus ihrer Tasche eine Zündholzschachtel hervor, und machte sich daran, die grauenhaften Kerzen zu entzünden.
»Schließ die Tür«, flüsterte sie. Blake hörte hinter sich wieder das angestrengte Schnauben des Wandlers, als dieser die Tür verschwinden ließ. Jetzt waren sie eingesperrt.
Das Fehlen eines Ausgangs machte Blake noch nervöser. Er schwitzte. Ein Umstand, der ihm seine Ruhe nicht zurück brachte, da er zum ersten Mal Grund dazu hatte, um sein Leben zu bangen.
Alle Kerzen brannten, und für vier kleine Flammen erhellten sie den Raum erheblich.
»Was versprichst du dir von der Erweckung?« Blake schrie beinah, als wollte er seine Unsicherheit damit überspielen. »Ein Schäferstündchen mit Wiyrk?«
»Er ist fast hier.«
»Mit meinem Körper, hm?«, fragte Blake. Ein Raunen der Wände versuchte seine Frage zu übertönen. Der Raum zitterte. »Wo ist Cardig?«
»Deine dummen Worte können mich nicht verletzen, ebenso wenig können sie Wiyrks Zorn hervorrufen«, antwortete Radya.
»Bringt Cardig!«
Graue Würmer quetschten sich durch die Ritzen des Bodens, bildeten einen lebendigen Teppich. Die schwarzen Spinnen machten Jagd auf sie, doch diesmal fraßen sie keines der Tiere. Blake beobachtete voller Entsetzen den Vorgang.
»Das Tor wird sich gleich öffnen«, hauchte Radya.
Die Spinnen bohrten ihre dürren Beine in die Würmer, und stachen sie an den Seiten wieder hinaus. Ihre schwarzen Leiber schrumpften in das graue Fleisch und die neu entstandenen Tiere strebten in Massen auf die Mitte des Säulenkreises zu. Blake spürte, wie sie über seine Beine liefen.
»So, meine Süßen. Es ist soweit.« Radya öffnete die Absperrung und warf die Seile in eine Ecke des Raumes. Die Berührung mit den grausigen Wesen schien sie nicht zu stören; sie genoss die schleimige Liebkosung.
»Lasst Cardig frei!«, schrie Blake wieder.
Ein Berg aus lebendigem Geröll entstand und das Singen der Spinnen wurde vom Wind zum Orkan.
»Bringt Cardig!«
Diesmal antwortete Radya. »Hol ihn«, wies sie den Wandler an.
Blake konnte seinen Blick nicht von dem abstoßenden Schauspiel abwenden. Deshalb schrie er kurz auf, als der Wandler plötzlich etwas um seine Hüften schlang. Als Blake sah, um was es sich dabei handelte, hätte er noch einmal schreien wollen.
Der Gürtel war eine einfache Kordel, die mit einem doppelten Knoten um seine Hüften gebunden war. Vor seinem Schritt baumelten zwei gelbe Augen; Cardigs Augäpfel.
»Ich hab dir doch versprochen, dass Cardig dich begleiten wird. Nun ja, ein Teil von ihm.« Sie sah Blake kurz an; in ihren Augen spiegelten sich Wahnsinn und Vorfreude.
»Wiyrk braucht diese Augen. Nur mit Hilfe eines Sehers, in unserem Fall Cardig, kann er die Welt dort draußen wahrnehmen. Und noch viel mehr.«
Nicht Blakes Stimme versagte, sein kompletter Gedankengang ging verloren. Verloren war die Hoffnung auf Flucht, verloren war Cardigs Leben.
Seine eigene Niedergeschlagenheit und die schrecklichen Worte des Wandlers trieben Blake vorwärts. Er dachte nicht mehr; es hätte ihm den Verstand geraubt.

Plötzlich stand Blake vor dem Turm aus Spinnen in Wurmkörpern und da wurde ihm seine Gefahr wieder bewusst. Die bebenden Wände und der Beschwörungsgesang übertönten alle anderen Geräusche. Radyas Mund bewegte sich, doch Blake konnte nichts verstehen.
Vor dem Tor spürte er zum ersten Mal die Präsenz von Wiyrk. Es war eine niederschmetternde Stärke, die versuchte, Blake von seiner Hilflosigkeit zu überzeugen. Wie ein Hammer zerschlug es die Barriere seiner Männlichkeit, seines Stolzes. Er wollte wimmern, weinen wie ein Baby, sich tatsächlich dem angeblichen Erlöser hingeben.
Dann wurde er vorwärts geschoben. Radyas Hände waren sanft, als wollte sie tröstend sein. Doch genau dieser Umstand ließ Blake noch mehr verzweifeln.
Das schleimige Fleisch und die Spinnenbeine streiften sein Gesicht, als Blake in den Tycht gezogen wurde.

Es war wie das Eintauchen in einen Sumpf. Nicht die schwere, nasse Luft der Nightfalls, sondern wie Lehm, der in alle Poren dringt und dessen Druck den Körper zu zerquetschen drohte.
Es gab hier keine Dunkelheit. Das Licht stach sich in Blakes Augen wie feine Nadeln, doch es war, als hätte es keine Quelle. Um ihn schwammen mehrere seltsame Geschöpfe. Verfluchte Wesen, die in diesen Fluss aus Qualen verbannt worden waren.
Atmen war vollkommen unmöglich. Er war tatsächlicher eingesperrt in irgendeiner flüssigen Substanz oder Atmosphäre, die nicht für Menschen gedacht war.
Fische mit den Ansätzen rudimentärer Flossen starrten ihn ohne Augen an. Einer verbiss sich in Blakes rechtem Ohr.
Der körperliche Schmerz war nicht annähernd so schrecklich wie die Gegenwart Wiyrks. Blake hörte und spürte ihn, bevor er in sein Blickfeld schwamm.
Grauer Nebel umlagerte Blakes Körper.
»Ist er nicht wundervoll?« Radyas Stimme war deutlich, kein bisschen gedämpft, übertönte selbst Gesang und Detonation. »Ihm wurde kein Haar gekrümmt! Er ist perfekt!« Anscheinend sprach sie von Blake.
Wiyrk erwiderte nur mit einem Grollen, das Blakes Knochen zittern ließ.
Er versuchte, die Angst wie einen Mantel von sich zu schütteln. Sie blieb, doch Blakes Starre wich Hysterie.
Gliedmaßen bildeten sich aus dem Nebel. Blake erkannte Beine und Arme, die von einer monumentalen auf Blakes Größe schrumpften. Als Wiyrk Blake berühren wollte, schwamm Blake hastig zur Seite.
Es half nichts. Wiyrk kam von allen Seiten, der Nebel drückte gegen Blakes Haut.
Er drehte sich hilflos um. Der Wandler stand vor dem Tor. Sah es das Schauspiel?
Hysterisch ruderte Blake mit den Armen und versuchte, wieder in die Nähe der Öffnung zu kommen.
Kleine Blasen stiegen vor Blakes Gesicht auf, als Wiyrk seine Gliedmaßen um ihn schlang und somit die Luft aus seinen Lungen presste. Sie wurden sofort von den kleinen Fischen aufgefressen. War Sauerstoff für sie ein Leckerbissen?
Er konnte einen seiner Arme aus der brutalen Umarmung befreien, und tatsächlich fanden seine Finger Halt am lebenden Tor, er spürte platzendes Gewebe unter ihnen.
Wiyrk drang in Form von Schmerzen in seinen Körper, Blake schüttelte ihn wieder ab.
Er spürte eine Vibration in seiner Leistengegend, und als er an sich hinab sah, blickte er in Cardigs Augen. Sie drehten sich, fixierten Blake mit ihrem toten Blick. Dann lösten sie sich auf, verschwanden einfach im Nichts. Hinterließen nur eine blutige Kordel um Blakes Hüften.
Die Schmerzen holten Blake wieder ins Geschehen zurück. Sämtliche seiner Gliedmaßen brannten von der Strapaze und seine Lungen schienen zu bersten. Er brauchte Luft.
Blake zog mit aller Kraft, während Wiyrk dasselbe in die andere Richtung tat. Nach einem weiteren Schlag Wiyrks hatte Blake keine Kontrolle mehr über seinen Körper, und er atmete ein. Das Moorwasser flutete seinen Körper und als der Reflex des Hustens auftrat, stieß er eines seiner Beine in Wiyrks Körper und der Nebel löste sich auf. Dann schleuderte etwas Blake aus dem Tor.

Hatte er ihn tatsächlich besiegt? Er fühlte sich schwach und irgendwie eingezwängt, doch wie er selbst.
Blake kniete, triefend und schwer atmend, in dem zusammenbrechenden Tor. Die Tiere stoben auseinander. Spinnen verließen die vorübergehenden Behausungen und kehrten zurück in ihre Netze. Ein Fisch zappelte auf dem Boden, eines der Tierchen zerrte ihn mit zu seinem Nest. Die Würmer lagen sterbend auf dem Stein, in ihrer Agonie bäumten sie sich noch einmal auf.
»Wiyrk?« Radya sah ihn mit tellergroßen Augen an, während sie ihre Hände erwartungsvoll knetete.
»Wiyrk?«, wiederholte sie. Ein schüchternes Lächeln umspielte ihre Mundwinkel, sie streckte vorsichtig eine Hand nach Blake aus.
Blake dachte nach. Wenn sie wüssten, dass nicht Wiyrk den Körper beherrschte sondern Blake weiterhin sein eigener Herr war, würde der Wandler ihn töten. Und er hatte großes Interesse am Weiterleben.
»Wie fühlst du dich? Ist es angenehm?«
»Wundervoll.« Er stand auf. »Und keine Fische.«

Radya ahnte nichts von seiner theaterreifen Darstellung. Immer wieder stellte sie merkwürdige Fragen, ob ihm ein männlicher Körper zusagte, wie es war, wieder zu atmen, wieder materiell zu sein. Blake antwortete nur kurz. Ja, wundervoll und seltsam.
Die geschlossene Tür erwies sich als leicht überwindbares Problem, denn der Wandler öffnete sie ohne die geringste Aufforderung.
Radya stapfte nur hinter Blake her und streifte Schmutz von seinen Schultern.
Die Nightfalls waren wie die Wandler, sie wechselten ständig. Er konnte die Räume nicht wieder erkennen, da sie nie existiert hatten, doch der Wandler zeigte ihnen den Weg nach draußen.

Während Blake sich durch die Masse zwängte, fiel zumindest ein Teil seiner Last von ihm. Er war wieder in seiner Welt, einer Welt voller Luft. Die Leichtigkeit des Atmens wirkte wie ein Trip; erst jetzt wurde ihm der Druck auf seine Lungen und dem Schädel, den er in den Nightfalls und verstärkt im Tycht gespürt hatte, bewusst; erst, als er abfiel.
Radya und der Wandler folgten Blake wie Köter. Jetzt, wo er wieder in seiner Welt war, musste er sie irgendwie loswerden.

Der Geruch der Abgase überlagerte nicht wie sonst den Duft der wenigen Bäume; seine Nerven filterten das Aroma der Freiheit daraus, und Blake machte sich wieder Hoffnungen, diesen Tag doch noch zu überleben.
Abstoßende Blicke der Menschen streiften Radyas ausgemergelten Körper; sie bemerkte es jedoch nicht, ihre Aufmerksamkeit galt allein Blake. Oder wie Radya dachte: Wiyrk.
Der Wandler schritt rechts von ihnen. Die Menschen sahen einen Mann, wichen wahrscheinlich seinem Blickkontakt aus. Die Wandler wirkten in dieser Welt immer wie Männer: grobschlächtig, hässlich und äußerst Furcht einflößend. Man sah erst ihr wahres Ich, welches durch die ständige Wandlung jedoch unkenntlich blieb, wenn man von ihrem Geheimnis wusste. Und nur wenige wussten davon. Blake hatte von Cardig davon erfahren.
Blake begann jetzt, den kleinen Hügel hinauf zu steigen. Das Rollenspiel musste so lange weitergespielt werden, bis sich ihm die Möglichkeit ergab, seine beiden Diener los zu werden.
Als er auf der Kuppe des Berges stand blickte er noch einmal zurück, und es bot sich ihm ein wundervoller Anblick. Die untergehende Sonne spiegelte sich in einer großen Wasserlache, die sich zwischen den Menschen befand. Niemand schritt hindurch, die Oberfläche war vollkommen glatt. Dann brach der Fuß eines Mannes dieses Bild. Kein Mensch hatte ein Empfinden für die Schönheit der Welt, die sich täglich in den kleinen Dingen widerspiegelte.
Blake drehte sich um, wollte gerade seinen planlosen Weg fortsetzen, als ihm ein Junge auffiel, der ehrfürchtig am gegenüberliegenden Straßenrand stand. Sein Kopf war leicht gesenkt und Kleingeld fiel aus seinen schlaff werdenden Händen. Jetzt fiel Blake auf, dass einige Menschen respektvoll eine kleine Verbeugung andeuteten; so schemenhaft, dass man sie leicht übersah oder nur für eine Abschirmung der Augen vor der Sonne hielt.
»Siehst du?« Radya hauchte ihren Atem in Blakes Nacken. Voller Ekel stellten sich die feinen Härchen auf. »Einige wissen es.« Mit ihrer Faust schlug sie auf die knochige Brust. »Hier, in ihrem Innern.«
Sollten sie ruhig, immerhin hatte Blake sie gerettet. Dumme Dinger, allesamt. Einige von ihnen verdienten den Tod, viele von den Menschen ahnten nichts von ihrem Glück und hatten Blake nie Respekt gezollt, nur Abscheu aufgrund seines zerfurchten Äußeren.
»Was möchtest du jetzt tun?« Radya atmete schwer. »Suchen wir den Zirkel? Der Wandler wird uns zu ihm führen.«
Blake fror. Es war kalt und es wurde immer dunkler. Es stand noch kein Mond am Himmel.
Als sein Magen knurrte fragte Radya: »Möchtest du etwas essen?« Er wollte tatsächlich.
Sie waren gerade dabei ein kleines Restaurant zu betreten, als jemand seine Jacke über Blakes zitternde Schultern warf.

Sie besaßen kein Geld, sie benötigten keins. Freie Kost für alle drei, und für Blake ehrfürchtige Blicke von manchen.
Erst als er eine der Toilettenkabinen verließ, bemerkte er sein Spiegelbild. Sein Gesicht war kantiger als vor den Nightfalls. An einigen Stellen war die Haut aufgerissen, seine Mundwinkel rau.
Und er hatte Cardigs Augen.
»Ich hatte eine Vision, Blake. Ich sah, wie eine Gestalt einen Hügel hinauf stieg, dabei zog sie eine andere an einer Leine mit sich. Hinter ihnen ging die Sonne unter«, hatte Cardig gesagt.
»Der Mond jedoch nicht auf. Über die Erde fiel Dunkelheit, die keines der beiden Gestirne vertreiben konnte. Sie hatten Angst davor, wie ich vor den Wandlern.«
Ich bin der Hund,
dachte Blake.
Trug er das Gewicht der Apokalypse auf seinen Schultern oder die Schwingen der Rettung?
Blake versuchte durch das winzige Fenster den Mond zu sehen. Er sah keinen.

© Tamira Samir

 

hi ihr drei!

@lestat:

danke für die rückmeldung. werd ich korrigieren.


@ texter:

Aber er muss ja nicht recht haben.
nun ja, nicht. aber .... (du siehst, ich kann mich nicht mal annähernd verteidigen...)

Komisch hier habe ich eigentlich die ganze Zeit gedacht, dass das Kreaturen aus der anderen Welt sind, die Wiyrk quasi als ihren Jesus ansehen. Eigentlich habe ich gedacht, dass die das fälschlicherweise annehmen. Sozusagen der Wunsch der Vater des Gedanken.
manche in dieser welt glauben eben auch zu wissen, dass wiyrk der erlöser ist.
allerdings, wenn ich im nachhinein soviel erklären muss, ist es nicht gut.

Durch ein winziges Fenster den Mond nicht zu sehen ist wohl nicht so besonders. Der könnte ja woanders stehen.
das war absicht. schließlich könnte sich blake ja alles nur einbilden. vielleicht geht er jetzt, vor angst schwitzend, nach draußen, und sieht den mond.


hi hanniball!
gerade komme ich von einem elf-einhalb-stunden-arbeitstag, meine füße schmerzen (trotz meines ausbildungsplatz als bürokauffrau...von wegen, da sitzt man nur, ich sitze nie, verdammt!), meine hände sind schmierig (lagerarbeiten, das geht so schlecht ab!!!), es ist saukalt draußen, etc.
und dann denk ich mir: verdammt, diesmal wurde ich sicher total verissen...

und dann das:

Tja, was soll ich sagen? Es ist noch gar nicht so lange her, da habe ich versucht, dir Tipps zu geben, ich wollte dich ermutigen, weiterzumachen auf deinem Weg, ich war überzeugt, ein zartes Pflänzchen gefunden zu haben.
Scheiße nochmal, es ist alles viel schlimmer!
Langsam kann ich mich wohl anstellen, und Ratschläge von dir einfordern! Ich bin immer offen für solche (von wem auch immer!)
Was soll ich sagen, außer dass ich mich nicht nur vor dank verneige, sondern bereits am boden liege, vor lauter schreck!
(obwohl der letzte teil nicht stimmt......trotzdem: :) )

Du wirst - meiner Meinung nach - immer besser. Und das hat nichts mit meinem Urteil über diese Geschichte hier zu tun. Du wirst abgeklärter, setzt Stilmittel bewußt ein und - Mann o Mann - du hast 'ne Phantasie, da kann man neidisch werden.
ja, ja, ich weiß. ich zitiers nur, um es nochmal zu lesen. (gebts zu, ihr tut das auch!)

Der Reinwurf mitten in die Geschichte ist bei »Fantasy«-Geschichten (kurzgeschichten) meist, zumindest für mich, unvermeidbar.
Ich selbst bin eher noch ein Fantasy-Greenhorn (schreibt man das so?), hab mich erst durch wenige Zyklen und Sagas gearbeitet.
Deshalb kann ich dir nicht sagen, obs das in der Art schon gibt. Würd mich nicht wundern. Allerdings gelesen hab ichs noch nicht. (Ja, ja, die Rechtfertigung...)
Schön, dass dir der Wandler gefallen hat, ist auch einer meiner Lieblinge...

Schöne Bilder, teilweise, aber der Plot, da muss ich Chazar widersprechen, ist meiner Meinung nach hier untergeordnet. Fällt mir bei dir öfter auf.
ja. daran muss ich noch arbeiten. hier fehlt mir immer noch das gefühl.

die kost wird jetzt endlich noch entfernt. die anderen dinge müssen noch warten, da ich derzeitig »leicht« gestresst bin.

also, danke für die lieben worte :shy:

liege Grüße
Tama

 

ja, ja, zwei ausrufezeichen (obwohl du sie ja genauso hasst wie ich, oder?)
*winkmitdenzaumpfahlansalem*
Entdecke ich da die ersten Anzeichen einer Verschwörung?!!!!!

Hi Tama!

Nachdem ich die ersten zwei Seiten gelesen hatte, habe ich gedacht: Oh Mann, das wird ne harte Kost!
Tama hat alle Register ihrer "kranken" Psychostries gezogen und zu einer zusammen gefasst! Doch dann wurde es leider nur ne Fantasiegeschichte!

Und unter uns: Ich mag diese Dinger nicht!!!
Ich las sie natürlich bis zum Ende! Und musste dann feststellen: Scheiße! Die war echt gut! Und das ist jetzt kein Dahergerede! Tama, du hast mich davon überzeugt, Fantasiegeschichten in mein Reportoir der lesenswerten Geschichten mit einzufügen (obwohl, eine gibt es da noch, die mir sehr gut gefallen hat; ist von Bernhard, weiß aber leider den Titel nicht mehr; irgendwas mit "Nebel")

Wie gesagt, da ich nach den ersten Seiten die Geschichte sehr negativ gelesen hatte, habe ich sie nach dem "umhauenden", "überallesüberraschenden" und "ultrageilem" Ende noch mal gelesen. Und ich muss sagen: Sie zählt ab sofort zu eine meiner Lieblingsgeschichten!!!!
Ist diese kranke, verrückte Welt tatsächlich auf deinem Mist gewachsen? Wenn ja, dickes Kompliment!

Zu deinem Schreibstil brauche ich ja nichts mehr zu sagen; er fasziniert mich jedes Mal aufs Neue!

Jetzt noch Kleinkram:
"Blake war froh, als sie einen anderen Raum traten." - betraten oder in einen anderen Raum -
"Erbrochenes (...) und rannte über Blakes Kinn und Wange"
- und rann - (rennen kann doch nur jemand / etwas, das Füße hat...!!!)
"Blasen stiegen aus seiner Lunge empor (...) von Fischen aufgefressen. War Sauerstoff für sie ein Leckerbissen?"
- so viel ich weiß, atmet man Stickstoff aus, oder?!-

Das war´s auch schon.

Fazit: Faszinierende und beklemmende Atmosphäre! Und das, obwohl es mehr ne Fantasiestory ist. Geniales Ende!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Lieben Gruß! Salem, der immer noch ein Fürsprecher der Mytologie der "!" ist!

 

hi hallöchen mein liebster Salem!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Entdecke ich da die ersten Anzeichen einer Verschwörung?!!!!!
:Pfeif:

Nachdem ich die ersten zwei Seiten gelesen hatte, habe ich gedacht: Oh Mann, das wird ne harte Kost!
Tama hat alle Register ihrer "kranken" Psychostries gezogen und zu einer zusammen gefasst! Doch dann wurde es leider nur ne Fantasiegeschichte!
ach du.....du schmeichelst mir..... ;)

ach du meine güte, was soll ich denn noch sagen, salem?
es freut mich natürlich riesig, dass es dir gefallen hat, trotz deiner anscheinenden Abneigung gegen Fantasie-Stories.
und das mit dem Ende freut mich immer wieder. Irgendwann war ich beim schreiben an dem Punkt, bei dem ich dachte: Scheiße, du kannst Blake doch nicht so einfach entkommen lassen...
jedoch überlegte ich nicht lange, und dann kams von selbst (in der arbeit)

Ist diese kranke, verrückte Welt tatsächlich auf deinem Mist gewachsen? Wenn ja, dickes Kompliment!
ja, sie ist auf meinem Mist gewachsen (soweit ich weiß...gibt immer ein gewisses Risiko). Und sie wächst noch weiter.

also: vielen dank für das äußerst liebe Feedback, Salem.

liebe grüße
Tama


p.s.: und bleib bei den »!«. Schließlich muss uns alle ja irgendwas unterscheiden.... ;)

 

Hallo Tamira

Deine Fantasie scheint unerschöpflich. Ein beneidenswerter Zustand. :)
Ich sehe Deine Geschichte mehr als Fantasy, denn als Horror. Die Figuren und Lebewesen, die Du geschaffen hast sind recht abstrakt, dennoch konnte ich sie mir vorstellen.
Ein bisschen erinnerte mich das Ganze an eine Stelle in Stephen Kings Schwarzer Turm Serie, als Roland auch in einem ähnlichen Tunnel von einer Gestalt, die durchaus ein Wandler sein könnte verfolgt wird.
Ich mag solch Szenerie sehr gerne. Parallelwelten, geheimnisvolle Tunnel, etc...
Erst dachte ich mir ja: Gott, is das Ding lang, aber im Nachhinein kann ich sagen, mich an keiner Stelle gelangweilt zu haben. :D
Gegen eine Serie in dieser Form hätte ich nichts einzuwenden.
Den Schluß fand ich besonders gelungen, da hat er sich so abgemüht, der gute Blake und dann das.
Erstklassige Geschichte, die ich sehr gern gelesen habe. :thumbsup:

Liebe Grüße von Susie

 

hi susie!

was soll ich sagen, außer dass ich mich über so einen netten kommentar natürlich sehr gefreut habe


Ein bisschen erinnerte mich das Ganze an eine Stelle in Stephen Kings Schwarzer Turm Serie, als Roland auch in einem ähnlichen Tunnel von einer Gestalt, die durchaus ein Wandler sein könnte verfolgt wird.
Meinst du die langsamen Mutanten? Den Mann in Schwarz?
Gott, ich muss die unbedingt nochmal lesen, die ersten vier sind schon ewig her. (vielleicht willst mir ja in einer pm antworten)

liebe grüße und herzlichen dank

Tama

 

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