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Nur ein Hut

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30.08.2004
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Nur ein Hut

Er schritt voran. Seine Füsse drehten die Welt in Richtung Ziel. Schwarzes Leder umhüllte die rechte Hand. Die Linke war Vergangenheit, lediglich ein verblasstes Relikt seiner Erinnerung.
Sein Hut war ebenfalls schwarz und tief ins Gesicht gezogen. Er verdeckte den grössten Teil seines Antlitzes.
Nur ein vernarbtes Kinn konnte sich im fahlen Licht des Neumonds gegen das Verstecken wehren.
Hätte sich ein Beobachter getraut länger als einen Moment die Gestalt zu betrachten, wäre ihm unweigerlich die natürliche Imposanz des Mannes aufgefallen. Die ausladenden Schritte schienen jedesmal präzise ein imaginäres Ziel am Boden zu treffen. Seine Arme schwangen trotz des Ungleichgewichts locker neben seiner schlanken Statur. Der schwere schwarze Mantel hatte Mühe schrittzuhalten.

Er schritt voran und ihm folgten unsichtbar unzählige seiner Greueltaten.
Er war bereit.
Sein Name war Henk.

***

Die schwarze Limousine hatte Rot. Bevor die Ampel umsprang war ein herrscherisches „Was ist? Warum geht’s nicht weiter? Habe ich nicht erwähnt, dass die Zeit knapp ist?“ von der Rückbank zu hören.
‚Ja, ja, Arschloch’ dachte Max, der Fahrer der Mietwagenfirma.
“Sorry, aber die Ampel ist rot. Etwas Geduld, gleich geht’s weiter.“ verlies stattdessen seinen Mund.
Solche Fahrgäste mochte Max besonders: Geschäftsmann, übers Wochenende in Prag, kräftig einen draufmachen und währenddessen ständig unhöflich und darauf bedacht den Standesunterschied zu betonen.
‚Was solls, Job ist Job’ beruhigte er sich. Das war immer noch besser, als als arbeitsloser Lehrer auf die Unterstützung des maroden Staates zu hoffen.
Aber am liebsten wäre er ausgestiegen, um das Auto gelaufen, hätte die Tür im Fond geöffnet, den kleinen Scheisser auf die Strasse gezogen und ihn in den Arsch getreten, um ohne ihn weiterzufahren. Aber das war nicht die Wirklichkeit, also wartete er geduldig bis die Ampel die Farbe wechselte.

***

Die letzten Minuten ihrer Qual waren beinahe schon wie eine Erlösung. Die Schmerzen waren so groß, das ihr zarter Körper immer wieder drohte die lebensnotwendigen Funktionen zu versagen. Diese kurzen Momente der Ohnmacht erlösten sie von dem was sie sah, als sie wach war: Die Gestalt hinter der Kamera.

Ihr Hund Dodi lief quer durch die Einfahrt auf sie zu und begrüßte sie überschwenglich. Sie umarmte ihn, drückte ihn, als wolle sie ihm bedeuten:“Du bist ein toller Hund, mein bester Freund.“
Das Gewicht des Golden Retrievers warf sie rücklings auf den Boden und gemeinsam rollten sie das kleine Stück Wiese in Richtung des Hauseingangs herunter. Sie lachte ausgelassen und wenn man Dodi kannte, konnte man erkennen: auch er lachte mit ihr.
Sie schaute hinauf in den strahlend blauen Himmel. Die gleissende Sonne brachte ihre Augen zum blinzeln. Was für ein herrlicher Nachmittag das werden sollte.
Doch als sie wieder ihren Hund anschaute, stellte sie fest, dass sich sein Aussehen verändert hatte. Aus dem tobenden, glücklichen Hund war pures Elend geworden. Seine Augen blickten traurig in ihre Richtung, während sie sich, ohne sich zu bewegen, immer weiter von ihm entfernte. Dodi legte sich flach auf den Boden und begann zu jaulen.
Angela breitete ihre Arme aus, so als wollte sie sagen:“Komm, Dodi, komm zu mir. Brauchst keine Angst zu haben, ich beschütze Dich, ok?“ Der Hund reagierte nicht auf diese Geste, stattdessen verblasste sein Umriss zusehenst, bis er sich in einer grellen Explosion auflöste.

Aus dem grellen Weiß entstand nach und nach ein neuer Umriss. Mit jeder Kleinigkeit die Angela erkennen konnte, kam auch ihre Erinnerung zurück.
„....ich hab Angst!“ formte ihr Mund, so gut er noch in der Lage war.
„So soll es sein!“ antworte der weisse Umriss vor ihren Augen.
Dann war es vorbei, endlich.

***

Die Übergabe war ihm eigentlich nicht mehr erinnerlich, aber das war auch zweitrangig. Er machte seinen Job, so wie ein Gehorsamer es eben tat. Perfekt, ohne Fragen.
Auge um Auge, Zahn um Zahn, so konnte man seine Mission umschreiben.

Natürlich hatte er weder Alle gefunden, noch hatte er die Zeit sich seinen Zielen so ausgiebig zu widmen, wie es erforderlich gewesen wäre, aber immerhin, er tat es so gut er konnte. Und er konnte es richtig gut. Er war der Beste. Er war aber auch der Einzige.

Henk trat auf die Strasse. Er drehte sich nach links und schaute in den wartenden Mercedes. Die getönten Scheiben verrieten nichts über seine Insassen, aber Henk wußte Bescheid.
Eine elegante Geste brachte seine Waffe ans bläuliche Licht des jungen Mondes.

***

‚Was ist das denn für ein Freak’,innerlich hatte Max reichlich Respekt vor der hageren Gestalt, die plötzlich vor seinem Auto aufgetaucht war.
‚Hoffentlich macht der keinen Stress’, hoffte er.
Max warf einen Blick in den Rückspiegel und sah, das sein Fahrgast die Augen geschlossen hatte. Ein Lächeln umspielte seine Lippen.
Im nächsten Augenblick wurde die Fahrertür aufgerissen und er spürte einen heftigen Schlag gegen die Schläfe. Was folgte war augenblickliche Ruhe und totale Finsternis.

***

Das war der Durchbruch. Dieses Video würde ihn entgültig in die Gilde aufnehmen. Er war dann einer von ihnen, nicht mehr nur Mitläufer und Entleiher, sondern Produzent.
Sein erstes Video war fertig, ein Käufer längst gefunden. Eigentlich war der Käufer schon vor dem Video da, denn der Kreis der Snuff-Fans war zwar konspirativ, aber riesig. Das Potential der Käufer schien beinahe grenzenlos und so war es nur noch eine logische Konsequenz, eines Tages selber ein Video zu produzieren.
Und heute war der Tag der Übergabe. Mitten in Prag, im besten Hotel der Stadt wartete seine Klientel auf sein Erstlingswerk, seine Eintrittskarte in die gelobte Welt.

Sein Wachtraum wurde jäh unterbrochen, als sich die Tür der Mietlimousine öffnete und der Mann in Schwarz sagte:
“Raus!“
Noch bevor er etwas erwiedern konnte, packte ihn eine kräftige Hand am Arm und zog ihn auf die Strasse. Unsanft landete er auf dem geflickten Asphalt. Die Situation schien klar: ein Strassenräuber versucht sein Glück.
Instinktiv fuhr seine Hand in den Hosenbund und unklammerte die kleine Pistole, die er eigentlich immer bei sich trug.
Als er zu dem schwarzen Mann aufblickte, sah er die Waffe, die auf ihn gerichtet war und er mußte unwillkürlich schmunzeln.
‚Ist der bescheuert? Womit greift der mich denn an? Mit einem Löffel?’

***

Henks Gabe hatte ihn wieder einmal zum richtigen Ziel geführt. Unzählige Zeitungen hatte er gewälzt, tausende Kilometer war er gereist. Nun war es soweit. Zeit für Vergeltung.
Sein Ziel lag bauchlinks auf dem Boden, hatte aber den Kopf in seine Richtung gedreht. Sah er ein Lachen in dem Gesicht?

Henk war es egal, ob sein Opfer lachte! Er nahm seinen Löffel und machte sich ans Werk. Die Zeit war knapp, deswegen fing er mit der Bestrafung an:
Der Löffel fand zunächst seinen Weg durch das weiche Gelee des rechten Auges. Die Aushöhlung war rein technisch gesehen nichts Kompliziertes, mußte aber dennoch mit Präzision ausgeführt werden, denn eine unbedachte Bewegung konnte das Opfer allzu schnell töten. Das wollte er verhindern. Auge um Auge...

***

Max öffnete langsam seine Augen. Sein Schädel hatte die Ausmasse des Prager Rathauses. Ein Rinnsaal Blut bahnte sich seinen Weg von oberhalb der Schläfe hinab über die Wange zu seinem Mund und weiter zum Hals.
Stöhnend verließ er seinen Mietmercedes, auf den er eigentlich immer ein bisschen stolz gewesen war.
Stück für Stück kehrte seine Erinnerung zurück.
Er drehte sich in Richtung Heck und was er dort erblickte, ließ seinen Atem stocken:
Sein Fahrgast lag dort in einer riesigen Lache seines eigenen Blutes. Um genau zu sein, wußte Max nicht einmal, ob es sein Fahrgast war, das Arschloch aus Berlin. Aber an der Kleidung, einem ehemals weissen Anzug, war er einigermassen zu identifizieren.

Neben der Fleischmasse, die den weissen Anzug übergestreift hatte, lag der hagere Typ, der ihm Eins übergezogen hatte. In seinem Gesicht war ein kleines Loch oberhalb der Oberlippe, gerade groß genug, dass eine Fliege durchschlüpfen könnte. Anders sah es am Hinterkopf aus: Eine abstruse Mischung von Schwarz, Rot und Weiss.
Max war beim Militär gewesen und konnte Wunden von Explosivgeschossen erkennen.
Den Beiden war jedenfalls nicht mehr zu helfen, soviel stand fest!
In dem Moment als er sich entschloss die Polizei zu rufen, fiel ihm der ungewöhnliche Hut auf, den der Fremde getragen hatte. Er lag auf dem Dach des Mercedes.
Max nahm den Hut in die Hand, drehte ihn in alle Richtungen. Im Innern war eine Art Namensschild befestigt, ähnlich denen, die seine Mutter in seinen jungen Jahren in die Hemden zu nähen pflegte.

Auf dem Namensschild waren nur drei Buchstaben zu lesen: MAX

Er drehte sich um und verließ den Platz des Grauens. Sein Gang war ausladend und präzise.

Er schritt voran. Vor ihm unsichtbar die Greueltaten, die er im Namen der Gerechtigkeit begehen würde.

--
BrOdiN-04

 

Hi Kort!

Zuerst: ich finde es gut, wenn man mich in fremde Stäfte entführen will: Prag gefällt mir z.B. da schon mal ganz gut. Aber dann sollte man auch diese Umgebung auch beschreiben und nicht einfach nur schreiben: " übers Wochenende in Prag". Da fühle ich mich dann gleich ein wenig betrogen.

Die Geschichte selbst: der Aufbau gefällt mir gut. Diese ganzen einzelnen Szenen, die du am Schluss irgendwie zusammenfügst.
Habe ich es richtig verstanden, dass diese anfangs etwas uninspiriert erscheinende Quälerei dieser armen Frau mit Hund der Inhalt des Snuff-Films war? Denn anderfalls hätte diese Szene nicht gerade viel Sinn - es steht zwar zur Debatte, ob sie durch als Inhalt eines Snuff-Films mehr Sinn macht... ich finde, nein, aber das ist Geschmacksache.
Ansonsten finde ich die Idee mit dem hageren, geheimnisvollen Mann ganz gut, auch in der Einführung beschreibst du ihn wirklich gut. Aber dann, am Ende, soll es der Hut gewesen sein, den Max in einem Anflug von fehlendem Verstand dann auch noch aufsetzt... das finde ich eher albern und es vermiest mir ein wenig das Ende...

Dein Stil hat ein paar kleinere Macken, ist aber irgendwie anders, wie ich finde. Und das hat mir schon gefallen. Unten in den Detailanmerkungen kannst du sehen, was mir aufgefallen ist. Ob du darauf eingehst, bleibt selbstredend dir selbst überlassen.

Details:

Seine Arme schwangen trotz des Ungleichgewichts locker neben seiner schlanken Statur
Ungleichgewicht? Ich verstehe schon, dass du auf die mangelnde Symetrie hinweisen willst, da dem Typen ja die linke Hand fehlt. Aber da ist Ungleichgewicht das falsche Wort.

das ihr zarter Körper immer wieder die lebensnotwendigen Funktionen versagte
Wenn er die lebensnotwendigen Funktionen versagen, dann ist sie tot.

man Dodi kannte, konnte man erkennen: auch er lachte mit ihr
Lassie ist der einzig bekannte Hund, der lachen konnte.

ich beschütze Dich, ok?
okay, bitte ausschreiben.

antworte der negative Schatten vor ihren Augen
Was ist denn ein positiver Schatten, wenn es schon einen negativen gibt?

Das Resultat war augenblickliche Ruhe und totale Finsternis.
Resultat will mir hier auch nicht recht gefallen. Folge wäre besser.

Zusammenfassend: die Geschichte ist irgendwie erfrischend erzählt, teilweise auch sprachlich tolle Formulierungen. Das Ende gefällt mir nicht und die Szene mit Hund und Frau finde ich etwas aufgesetzt.
Aber insgesamt gut und bitte weiter so.

In diesem Sinne
c

 

Hallo chazar,

wie Du vielleicht bemerkt hast, habe ich Deine Anregungen teilweise übernommen.

Der negative Schatten war Quatsch mit Sosse, eingesehen.
Aus dem Resultat wurde die Folge.
Lebensnotwendige Funktionen drohen nun nur noch aufzuhören :-)
Aber der lachende Hund bleibt, genauso wie das Ungleichgewicht und das OK in der wörtlichen Rede, okay?

Insgesamt freue ich mich aber über Deine Kritik, denn das ist erst meine zweite Geschichte und ich fühle mich natürlich ziemlich unsicher, bevor ich den Button Abschicken drücke...zweimal ist mir dabei schon die schweissnasse Maus vom Schreibtisch geflogen.

Ich bin übrigens großer "Roland" Fan, der war Inspiration für meinen Henk(er).

Gruß,

BrOdiN

 

Hallo Kort,

die erste Geschichte, die ich hier von dir lese. Und ich muss gleich sagen, sie war nicht mein Ding.
Deinen Schreibstil lasse ich einmal außen vor; der hat mir sehr gut gefallen. Aber der Plot (gibt es einen?) strotzt vor Widersprüchen. Es sei denn, ich habe die ganze Geschichte nicht oder falsch verstanden.

Also, ich habe es folgendermaßen gesehen: Henk ist Max. Dann gibt es da noch einen Typen (der hinten im Mietwagen), der ein snuff-Video gedreht hat. Opfer, die Frau mit dem Hund.
Soweit korrekt?
Max weiß nicht, dass er Henk ist.
Wenn dem allen so ist, dann passt ja das Ende nicht. Denn das hab ich wieder so verstanden, dass Henk von Max Besitz ergreift (Schlag auf dem Kopf) und dann den snuff-Kerl umbringt. Dieser läßt sich erst mal locker ein Auge aushöhlen, sich danach fast zerfleischen (?) und erschießt dann Henk.
Max wacht dann auf und sieht den ganzen Schlamassel.
Merkst du, was ich meine?!

Dann noch ein bißchen allgemein:
Was sollte die Szene mit dem Hund? Eigentlich war die gesamte Szene mit der Frau überflüssig. Hätte es besser gefunden, wenn der Kerl, der das Video gedreht hat, einfach nur daran gedacht hätte, wie er die Frau umgebracht hatte.
Die Beschreibung aus der Sicht des Opfers tat hier nichts zur eigentlichen Geschichte bei.
Obwohl hier der Abschnitt war, der mir am Besten gefallen hat:

„....ich hab Angst!“ formte ihr Mund, so gut er noch in der Lage war.
„So soll es sein!“ antworte der weisse Umriss vor ihren Augen.
Horromäßig!

Wie gesagt, an deinem Stil hab ich nix auszusetzen, der läßt auf mehr hoffen.
Und sorry, dass der Rest nicht so gut ankam bei mir. Wenn ich natürlich alles falsch verstanden habe, dann klär mich auf.

Lieben Gruß! Salem

 

Hallo Kort,

also die gewisse Spannung kommt bei dieser KG für mich auch nicht auf. Dein Stil gefällt mir allerdings. Und zwischendurch beim Lesen, kommt schon teilweise Verwirrung auf. Die sich dann ja aber zum Ende der Geschichte auflöst.


@Salem wie kommst du auf die Idee, das Henk Max ist? Das würde mich jetzt wirklich mal interessieren :D Oder ist an mir hier irgendwas vorbeigegangen? :)

Lieben Gruss Melle

 

@Melle:

Sein Hut war ebenfalls schwarz und tief ins Gesicht gezogen.(...)
Hätte sich ein Beobachter getraut länger als einen Moment die Gestalt zu betrachten, wäre ihm unweigerlich die natürliche Imposanz des Mannes aufgefallen. Die ausladenden Schritte schienen jedesmal präzise ein imaginäres Ziel am Boden zu treffen.
Sein Name war Henk.

Max öffnete langsam seine Augen. (...)fiel ihm der ungewöhnliche Hut auf (...)
Auf dem Namensschild waren nur drei Buchstaben zu lesen: MAX

Er drehte sich um und verließ den Platz des Grauens. Sein Gang war ausladend und präzise.
Er schritt voran. Vor ihm unsichtbar die Greueltaten, die er im Namen der Gerechtigkeit begehen würde.

Im letzten Abschnitt handelt doch Max, oder?!
Und er verhällt sich genauso wie Henk im ersten Abschnitt. Und dann der Hut ...

 

@Salem

Das bedeutet, das der Hut Auslöser ist für das Ganze, aber doch nicht, das Maxe Henk ist. Maxe und Henk sind zwei verschiedene Menschen, die erst durch den Hut zu Mördern werden. So verstehe ich es zumindest.

 

Hallo Salem,

ich habe offenbar noch Mühe mich in einen Leser meiner eigenen Geschichten zu verwandeln, denn Verständnisschwierigkeiten hatte ich nicht erwartet.

Henk ist Henk. Und er hat einen Auftrag. Leider ist Henk bei der Ausführung seiner Aufträge nicht immer vorsichtig genug, denn er hat nur noch eine Hand und ein vernarbtes Kinn. Diesesmal hat Henk sogar echtes Pech, denn sein Opfer nimmt ihn mit auf die letzte Reise.
Deswegen darf aber die Mission nicht scheitern. Also sucht der Hut sich einen neuen Träger -> Max.
Die Geschichte erzählt also von einer übergeordneten Macht, eine Art "Hammer der Gerechtigkeit".

Ich hatte zwei Gelegenheiten Splatter Elemente einzubauen, habe aber darauf verzichtet, weil ich nicht weiß wer das hier alles liest. Manchmal ist die Phantasie eines Authors nicht gerade jugendfrei, zumindest meine nicht.

Ich muß ehrlich zugeben: richtiger Horror ist das wahrscheinlich wirklich nicht, zumindest nicht in ausgeschriebener Form. Aber gerade das Nichtgesagte erzeugt bei mir häufig den Gruseleffekt.

Vielleicht ist das eher was für eine Rubrik "Phantastische Geschichten", mit großem "P".

Trotzdem schön, dass Du Dich durch die Zeilen gekämpft hast.

BrOdiN

 

Hallo Melle,

Deine Antwort beruhigt mich jetzt doch sehr! Du hast es so verstanden, wie ich es schreiben wollte: Zwei Menschen werden durch einen Hut zum Mörder.

Dass Du Dich nicht so richtig spannend unterhalten fühltest ist schade.
Danke aber fürs Lesen und den Kommentar. Und den Dialog mit Salem...

BrOdiN

 

Ich hätte da gerne mal eine Frage:

Drei Leser/Kritiker finden diese Geschichte zwischen verwirrend und langweilig, aber alle sagen der Stil wäre okay. Was bedeutet das?
Ich bin echt noch ganz am Anfang, kenne kaum das Rüstzeug eines Authoren (wie man überdeutlich sieht) und bin wissbegierig, was ich besser machen kann.
Was gefällt an meinem Erzählstil?
Das soll keine Lobhudelei werden, aber wenn ich doch schon einmal Etwas habe, auf dem ich aufbauen kann, dann will ich das auch gerne tun! Nur wie?

Ich hatte mit dieser Geschichte versucht die Beschreibung von Personen oder Handlungen zu üben. Der eigentliche Inhalt ist ja eher unglaubwürdig, aber ich wollte wissen:
Kann man sich Henk vorstellen?
"Erlebt" man die Szenen am Auto realistisch?
Haben meine Figuren Farbe bekommen?
Usw...

Danke für Kommentare.

BrOdiN

 

Hi Kort nochmal,

da habe ich wohl doch was missverstanden, sorry. Deine Erklärung setzt die Geschichte natürlich in ein anderes Licht. Der Hut ist also Auslöser des Ganzen.
Dann nehme ich das mit der nicht vorhandenen Logik zurück.

Meine zweite bemängelte Sache mit der Frau, gefällt mir aber trotzdem nicht. Finde sie überflüssig. Oder aber, wenn du sie drin behalten willst, solltest du die Szene bei weitem ausbauen (d.h. wesentlich länger machen, so dass sich der Leser in die Frau hinein versetzen kann). Aber wie gesagt, ich bin der Meinung, es hilft deinem eigentlichen Plot nicht weiter.

Zu deinem Schreibstil:
Du schreibst sehr flüssige Sätze (Satzbau und Grammatik stimmen größtenteils).
Das ist natürlich sehr angenehm beim Lesen.
Was mich bei deiner Geschichte wirklich nur gestört hat, war, das ich sie falsch verstanden hatte. Von der Anordnung deiner Sätze war sie okay.

Kann man sich Henk vorstellen?
Zumindest äußerlich. Du hast ihn sehr gut beschrieben. Dargestellt als Charakter hast du ihn für mich noch nicht. Da fehlte mir ein wenig mehr: Wie fühlt er? Was sind seine Motive?
Verstehst du? Wenn du einen Charakter so darstellen möchtest, dass der Leser mit ihm fühlt, dann musst du Gefühle darstellen (gelingt mir auch nicht immer).

"Erlebt" man die Szenen am Auto realistisch?
Welche Szene meinst du? Die erste, wo sich Max über den aroganten Fahrgast ärgert, schon.
Die Schlußszene, wo Henk den Typen umbringt, nicht. Musste sie bestimmt viermal lesen (gut, habe ja alles falsch verstanden, daher heißt das nix).
Aber sie ist definitiv zu kurz. Das mit dem Auge-Ausschälen ist zwar ne nette Idee, doch die bloße Erwähnung reicht mir hier nicht.
Vor allem meine oben schon erwähnte Frage: Warum wehrt sich der Kerl nicht? Warum lässt er sich erst ein Auge entfernen, und wer weiß, was sonst noch, bevor er den Angreifer erschießt?
Hier müsstest du wesenlich mehr Handlung einbauen (von mir aus auch ein bißchen Splatter, hab da nix gegen).

Haben meine Figuren Farbe bekommen?
Wie gesagt, beschrieben hast du sie gut. Aber zu oberflächlich.
Überlege dir doch einfach mal, welche Figuren für deine Geschichte besonders wichtig sind (denke, hier sind es Max und Henk).
Baue diese ein wenig mehr aus (vor allem Henk).
Erzähl mehr über die Begegnung Max/Henk vor dem Auto. Warum fällt Max dieser Typ so auf? Ist da irgendeine Aura? Hebe vielleicht noch mal den Hut etwas mehr heraus; vielleicht gibt es ja noch mehr Trottel wie mich, die das nicht sofort durchschauen ...

Konnte ich dir ein bisschen helfen? Noch mal zusammen gefasst: Satzbau okay; Charakterdarstellung und Handlungsdarstellung m.M.n zu kurz.

Lieben Gruß! Salem

 

Hallo Kort,

also ich habe nicht gesagt, das mich die KG gelangweilt hätte, sondern es kam halt nur für mich die gewisse Spannung nicht so rüber. Das bedeutet aber nicht, das die KG deswegen schlecht ist oder ich sie nicht gerne gelesen hätte. Ich denke, es liegt an der Geschichte selber und das du vielleicht wie Salem auch schon geschrieben hat, alles etwas genauer darstellen solltest. Was ich sagen will ist, es würde der Geschichte keinen Abbruch tun, wenn sie länger wäre. Mir gefällt auf jeden Fall dein Schreibstil, auch da kann ich Salem nur zustimmen.

Aber ich bin da wohl sowieso nicht wirklich eine Richtlinie, da ich selber auf kg.de erst zwei Geschichten gepostet habe und noch nicht so richtig weiss, was ich richtig oder falsch mache:) Ich habe zwar früher schon einiges geschrieben, aber noch nie irgendwo gepostet. Ich sage halt immer nur das, was in mir vorgeht, wenn ich eine KG lese. Salem und auch Chazar haben da, denke ich schon gute Anhaltspunkte geliefert. Wohl auch besser als ich das könnte:)

Lieben Gruss Melle

 

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