Was ist neu

Paradiesdefizit

Mitglied
Beitritt
25.07.2004
Beiträge
8

Paradiesdefizit

Er fühlte sich wie ein Käfer. Man trampelte auf ihm herum. Man riss ihm Beine raus und lachte, wenn man sah, wie er zappelte. Seine Tränen waren zu klein, um gesehen zu werden. Man schlug ihn, wenn man beim Tennisspielen mit dem Tennisschläger statt den Ball ihn traf. Er fühlte sich wie eine Bombe, die er selbst nicht zünden konnte. Er musste weit weg von einem Buch sein, um die Buchstaben erkennen zu können. So weitsichtig war er, der Käfer.
Er trug auch nur schwarz, als Zeichen der Ignoranz. Spinnen hat es schon viele in seinem Leben gegeben. Sie waren beeindruckt von ihm, seiner Schwere. Für seine Größe war er wirklich schwer. Vielleicht schlugen sie ihn deswegen. Er konnte nichts dafür, dass er schneller Fett ansetzte als andere. Er aß doch nicht mehr als sie, wirklich nicht.
Abends, wenn er manchmal auf dem Baumstamm saß, dann weinte er. Und seine Tränen fielen ungesehen auf den Boden.
Menschen zerdrückten ihn. Er hatte schon immer viel Ähnlichkeit mit einem Käfer gehabt, selbst, als er geboren wurde.
"Wie du da gelegen hast, auf dem Wickeltisch auf dem Rücken und mit deinen Beinen gestrampelt hast. Als wenn du ein Käfer wärst!"
Das hatte seine Mutter mal zu ihm gesagt, da war er 10. Und er hatte rabenschwarzes Haar, das Haar seiner Mutter war blond. Er war froh über jeden Unterschied, den er zwischen ihnen ausmachen konnte. Er liebte seine Mutter nicht.
Er konnte nicht einmal fliegen. Er hatte Angst vor Läusen. Er ekelte sich vor Kleintieren. Der Vergleich hinkte ein bisschen. Aber das haben Vergleiche an sich.
Er konnte nie gut auf andere Menschen eingehen, wusste nie, was er antworten sollte, wenn sie mit ihen sprachen und so schwieg er lieber, denn das könnte man wenigstens auslegen, wie man wollte. Vielleicht auch positiv für ihn. Er versuchte dann, seinen Blick aufzusetzen, seinen intellektuellen. Manchmal haben die anderen ihm geglaubt.
Viele hielten ihn aber auch für dumm, denn dicke Menschen gelten oft als dumm und so wusste er genau, wie sich Hände, Fäuste anfühlten. Er hatte sie schon überall am Körper. Einmal war ihm jemand auf den Kopf gesprungen, als er geschlafen hatte. Das tat weh. Er weinte aber erst, als er allein war. Manchmal hatte er noch seinen Stolz.
Insgesamt hatte er ein trauriges Leben. Er hätte vielleicht doch lieber ein Käfer werden sollen. Zumindest hätte er dann wegfliegen können. Auch wenn er nicht gewusst hätte, wohin. Es gibt kein Paradies.

 

Moin auch!

Tja, unsere liebe Freundin von Captain Karotte ;) hat sich schon reichlich ausgelassen. Ein großes Lob, habe ich für Dich. Die Geschichte ist kurz!
Vielleicht investierst Du noch ein oder zwei Sätze, um deinen finalen Spruch besser zur Geltung zu bringen.

Auch wenn er nicht gewusst hätte, wohin. Es gibt kein Paradies.

Das käme besser heraus, wenn Du die Geschichte anders aufgebaut hättest.
Der gute Junge braucht nämlich kein Paradies sondern einfach nur Normalität, und die kriegt er nicht.

Vor allem ist für ihn es keine Alternative ein Käfer zu sein, weil die ebenso wie er überall zertreten werden. Da hinkt das Bild. :(

Zur Rechtschreibung und Satzbau sag ich mal nix! Ich hab es damit auch nicht so und es gibt hier noch genug Leute, die sich dann auf die Fehler stürzen können. :D

Kopf hoch und weitermachen. Kurze Kurzgeschichten kann man wirklich mal eben zwischendrin lesen.

Tschüß :rotfl:

shade

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom