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Pearl Harbour

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14.07.2004
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Pearl Harbour

Leise und schnell, das ist die Devise. Muss essen finden. Meine Kameraden und ich verhungern. Unsere Armee schrumpft! Einige von uns waren bereits in Gefangenschaft geraten und eliminiert worden. Muss ruhig bleiben, damit der Feind mich nicht hört!
Vor mir ein Schacht. Wo führt der hin? Verdammt dunkel hier drin. Könnte ein Kanal sein. Es ist feucht. Die Luft riecht nach Seife. Fahles Licht am Ende erkennbar. Vielleicht ist es ein Hinterhalt. Ich bin durch. Ein Gitter glänzt über mir. Ich höre nichts. Sei wachsam. Mein Schädel hämmert. Ich muss weiter durchhalten. Immer und immer wieder springe ich gegen das Gitter. Zuviel Lärm! Es kippt nach oben. Endlich! Bin draußen. Oder drin, wie auch immer. Werde nun die Gegend auskundschaften. Hunger! Scheint das Materiallager zu sein. Überall liegen Sachen zum Bau eines Unterschlupfes. Ich klettere nach oben. Auf einer Plattform sehe ich mich um. Ein riesiger Tank mit lilafarbener Flüssigkeit. Habe so etwas noch nie gesehen. Seltsamer Geruch. Vielleicht ein tödliches Gift, um unsere Armee zu zerschlagen. Muss es vernichten. Mit meinem Werkzeug bohre ich ein Loch in den Tank. Die Flüssikeit quillt heraus. Sie brennt auf der Haut. Bloß weg hier! Meine Flucht führt auf eine andere Plattform. Kleine Mengen Füllmaterial liegen hier oben. Füllmaterial für was? Egal, muss meine Wunden reinigen. Ausgezeichnetes Versteck. Vergrabe mich tief in den Füllstoff und bin wachsam...wach..sam...müde. Ich nicke ein. Die Plattform bewegt sich. Erbebt durch ein gleichmäßiges Rütteln. Was ist passiert? Bin ich entdeckt worden? Ist das der finale Angriff? Flucht - der einzige Ausweg! Routiniert hastig schaue ich mich um. Der Kanal, mein Eingang nun auch der Ausgang? Nein, ist viel zu weit weg. Könnte gefangen werden. Da, noch ein Rohr. Führt in eine Wand. Vielleicht komme ich so nach draußen. Der Abstand Plattform - Rohr ist zu weit. Habe nur eine Chance: Springen! Eine Art Silo liegt exakt unter dem Rohr. Habe ich doch noch etwas zu Essen gefunden? Ich springe....,fliege...., falle. Meine Rippen knallen schmerzlich gegen das Rohr. Von der Plattform aus wirkte der Durchmesser größer. Es ist nicht so breit, wie das, durch welches ich herein gekommen war. Wird schon reichen. Muss reichen! Ich liege auf dem Endstück und schaue nach unten. Keine Nahrungsvorräte. Wasser, Unmengen von Wasser. Ist vermutlich eine starke Armee, die von hier aus versorgt wird. Der Oberbefehlshaber unseres Stützpunktes hat den Feind offensichtlich zahlenmäßig grob unterschätzt.
Das Rohr verläuft horizontal. Wieder erkenne ich schwaches Licht und ein Luftzug strömt aus dem Rohrende hervor. Es ist ein Weg nach draußen. Das Rohr macht einen Knick. Hoffentlich nicht so steil, dass ich den Anstieg nicht schaffe. Werde es versuchen. Ist die letzte Möglichkeit. Ein Soldat gibt niemals auf!
Vorsichtig taste ich mit den Armen nach unten in das Rohr hinein. Ich versuche meinen Körper durch die Öffnung zu schieben, aber es ist feucht und glitschig. Ich rutsche aus. Immer wieder versuche ich mich festzukrallen. Es gelingt mir nicht. Mit den Beinen voran stürze ich dem gelben Wassersilo entgegen. Das Wasser ist eiskalt. Die Wände zu hoch. Kann nicht mehr entkommen. Schwimmen, Ewigkeiten schwimmen. Was ist besser: Vom Feind entdeckt zu werden und gefangen genommen werden, oder an Unterkühlung zu verrecken? Strample weiter, immer weiter. Es ist so verdammt kalt. Kann nicht klar denken. Minuten panischer Angst verstreichen. Ich friere nicht mehr. Ist gar nicht so kalt, musste mich nur erst daran gewöhnen, rede ich mir ein. Nebel umkreist mich. Meine Gliedmaßen schlafen. Luftblasen tanzen ihren Todesreigen für mich. Beweg dich, schwimm weiter! Ich kann nicht auf mich hören. Aber ich bin doch ein Soldat. Soldaten geben nicht auf, verstanden?
Niemals...............

"Hilfst du mir kurz, Christian?" Mein Sohn und ich gehen in die Waschküche. Die Waschmaschine dürfte jetzt fertig sein. Zeit, den Trockner anzuschmeißen. Ganz schön kalt hier, aber ich empfinde es als äußerst praktisch, eine Waschküche außerhalb der Wohnung, in einem anderen Teil des Hauses zu haben. Man hat keine schmutzige Wäsche in der Wohnung und wenn Besuch kommt ist das Bad immer wunderbar sauber.
"Wieso riecht´s hier so nach Blumen und wieso ist der Abfluß offen?" Christian deutete auf das kleine Gitter, das üblicherweise in den gefliesten Boden eingelassen war. Ich hatte vor ein paar Tagen den Abfluß gereinigt und vergessen, die Schraube wieder reinzudrehen. Was nicht erklärte, warum das Gitter daneben lag. Mit einer flüchtigen Fußbewegung schob mein Sohn das kleine Gitter an seinen Platz. Ich stand nun an der Waschmaschine. Die Flasche des Weichspülers hatte ein Loch. Fast ihr gesamter fliederfarbener Inhalt ergoß sich von der Platte über die Trommelöffnung auf den weißen Bodenfliesen. Auf dem Trockner, der neben der Waschmaschine stand, waren ebenfalls Flecken vom Weichspüler zu sehen. Diese winzigen "Teppiche", die man immer aus dem Flusensieb des Trockners entfernt und die mein Gatte achtlos auf eben diesem hinterlässt, bis ich sie schließlich wegräume, lagen zerfetzt auf der Oberfläche des Trockengerätes. Was ging hier eigentlich vor? Die Spur führte meinen Blick zu einem kleinen, gelben Eimer. Vom Kamin her führt ein Rohr ein Stück aus der Wand heraus. Dort tropft immer rostiges Wasser herunter, wenn es stark regnet. Ich hatte den gelben Eimer an eben diesem Rohr festgebunden, damit das Wasser da rein und nicht auf meine Fliesen tropft und hässliche Rostflecken hinterläßt.
Ich ließ den Wäschkorb fallen. In dem Eimer trieb eine tote Maus. Sie war ertrunken. Vieleicht erfroren, oder beides.
Mich ekelte es! Christian fand sie niedlich. "Schau, eine Pearl-Harbour-Maus."
Einen kurzen Augenblick dachte ich darüber nach, was er meinen könnte.
"Wohl eher Bostoner Teaparty. Nur dass das hier definitiv kein Teebeutel ist." Ich musste dann doch etwas schmunzeln über den makaberen Vergleich. Christian grinste.
"Komm, wir gehen wieder rein. Für derartige Staatsgeschäfte ist dein Vater zuständig!"

 

Hallo Kürbiselfe,

ich muß sagen, Deine Geschichte hat mir gefallen. Im ersten Teil hast Du es geschafft, mich mit Deinen kurzen, hektischen Sätzen hinters Licht zu führen. Gegen Ende musste ich schmulzeln.

Zu meckern habe ich nichts :) , habe die Geschichte gerne gelesen.

Liebe Grüße,
gori

 

Hallo Gori,
danke für Dein Lob. Schön, dass es dir gefallen hat. Freut mich wirklich sehr!! Da Du nichts zu meckern hattest :D , bleibt mir nur noch Dich lieb zu grüßen. :)

 

Oh Doch !!!!!!!!!

Hi Jo,
habe die Geschichte vor zirka zwei Stunden geschrieben, nachdem ich meinen Kleinen zum Mittagsschlaf hingelegt hatte. Es war tatsächlich Dein Lochfraß, der mich dazu inspiriert hat. Irritiert Dich das etwa? Schön, das war meine Absicht :D ! Hatte mir zuerst überlegt, ob ich sie "Vorläufig ohne Titel" nennen sollte, bis Du sie gelesen hast, da Du ja von vornherein wusstest, dass es sich um eine Maus handelt. Aber spätestens nach den von Dir lobenswert erwähnten Militärausdrücken wärst Du ohnehin dahinter gekommen, dass es sich um Pearl Harbour dreht. Stimmts? Also, hab ich den Titel geschrieben, wie er sein muss.
Es entlockt mir schon ein kleines, befriedigtes Grinsen, dass meine Story ihre Wirkung nicht verfehlt hat. :) Vielen lieben Dank!!!
Wir hören uns
Bis dann Susie

 

Hallo Kuerbiselfe!

Bevor ich Deine Geschichte kritisiere: Koenntest Du mir bitte mal erklaeren, wie Du das mit Pearl Harbour meinst? Ich bin mir nicht sicher, ob ich Dich auch richtig verstehe, wenn ja, dann hab ich auf jeden Fall was zu kritisieren... ;)

Ein paar Fluechtigkeitsfehler sind noch in der Geschichte, die Du sicher selbst findest. :)

Liebe Gruesse,
Susi :)

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Häferl,
Es handelt sich bei der Geschichte um eine tatsächliche Begebenheit, abgesehen davon, dass ich natürlich nicht weiß, ob die Maus das auch so empfunden hat, wie ich es geschrieben habe. Das mit Pearl Harbour hab ich selbst nicht richtig verstanden. Mein Sohn hat das wohl irgendwann gehört und mitbekommen, dass dabei irgendwie Wasser eine Rolle spielte. Jedenfalls gefiel ihm scheinbar einfach der Begriff an sich. Dachte, das wäre im Text auch so rüber gekommen, dass die Mutter (also ich) nicht viel mit Pearl Harbour anfangen konnte ( Natürlich weiß ich, was in Pearl Harbour passiert ist, kann aber nicht wirklich einen Zusammenhang mit der Maus herstellen!). Und da mir damals nicht mehr dazu eingefallen ist, hab ich den Vergleich mit der Bostoner Teaparty gemacht. In Wirklichkeit hat das Eine ja mit dem Anderen nichts zu tun, außer dass Wasser immer eine gewisse Rolle dabei spielte. Die Fantasie eines zehnjährigen ist auch für mich, als seine Mutter nicht immer ganz durchschaubar, so muss ich Dich hier leider etwas unbefriedigt zurück lassen.
Die Flüchtigkeitfehler habe ich hoffentlich alle gefunden und eliminiert!
Würde mich freuen, wenn Du nun Deine Kritik in die Freiheit entläßt! :)
Vielen lieben Dank
Gruß Susie

 

Servus Kürbiselfe!

n genommen werden, oder an Hypothermie zu
Zu dem restlichen eher einfachen Stil will mir das Wort Hypothermie nicht recht passen... Ich bin schon eine Nervensäge... :D

"Wohl eher Bostoner Teaparty. Nur dass das hier definitiv kein Teebeutel ist. Ich musste dann
Ein " fehlt, nach ist, nehme ich an.

Dass es letztendlich eine Maus ist, hätte ich nicht gedacht, abr mir war klar, dass es sich nicht um einen echten Soldaten handelte.
Du schreibst solche Geschichten gern, oder?
Naja, so lange du es gut machst, soll es mir recht sein, nur werden sie leider immer besser durchschaubar.
An deinem Stil habe ich nichts herumzumeckern, der ist tadellos. Kompliment.
Aber was nun speziell diese Geschichte betrifft:
das Ende, will heißen der zweite Teil, ist zu lang und saugt die ganze, mühsam gebaute Spannung aus der Ursprungsidee. Sicher, der Einfall ist nett und du beschreibst den zweiten Teil stilistisch ebenfalls sehr ausgezeichnet, nur komplett anders (sogar die Erzählperspektive ändert sich), nur dadurch zerreißt dein Text.
Und zieht sich sogar unnötig in die Länge.
Das macht ihn jetzt nicht schlecht, bestimmt nicht, dazu bist du eine viel zu gute Schreiberin, aber er büßt schon an Qualität ein.

Gesamturteil aber weiterhin: :thumbsup:

In diesem Sinne
c

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo chazar,
Danke für Dein Lob. :D Freue mich sehr darüber!

Naja, so lange du es gut machst, soll es mir recht sein, nur werden sie leider immer besser durchschaubar.
Nicht "leider" chazar. :) Ich schreibe tatsächlich gerne solche Geschichten. :) Sie sind aber keineswegs als Rätsel gedacht. Ich empfinde es daher nicht als störend, wenn Du schon nach dem ersten Absatz weißt, um was es sich dreht. Ein Nawasisnundasschonwiederahaein... soundso-Effekt sollte sich nicht einstellen, zumindest nicht absichtlich, eher zufällig. Ich versuche nur manchmal eine Geschichte aus dem Blickwinkel anderer Wesen zu sehen.
Die Idee mag vielleicht längst abgekaut sein, jedoch hat sie für mich an Reiz nichts eingebüßt.
Nun könntest Du mich fragen, warum dann nicht dasteht, dass es sich um eine Maus handelt. So in etwa: Hallo, ich bin eine Maus und folgendes ist mir passiert: ...blablabla.
Könnte ich schreiben, tue ich aber nicht, denn wenn ich wie bei "Dazwischen" aus der Sicht eines Menschen erzähle, schreibe ich auch nicht, Hallo ich bin ein Mensch,...blabla. Warum sollte ich auch. Die Tatsache, dass eine Maus oder was auch immer nicht meiner Spezies angehört erfordert keine Einführung, dass dies aufklärt, in einer meiner Geschichten.
Lange Rede, kurzer Sinn: Es ändert nichts an der Geschichte, wann Du merkst, wer oder was der Hauptdarsteller ist. Die Handlung bleibt die selbe.
du beschreibst den zweiten Teil stilistisch ebenfalls sehr ausgezeichnet, nur komplett anders (sogar die Erzählperspektive ändert sich), nur dadurch zerreißt dein Text.
Die Erzählperspektive muss sich hier ändern, glaube ich, da sich ja auch die Hauptdarsteller ändern. Vielleicht hast Du Recht, dass es den Text zerreißt. Ich hatte eher die Absicht, zwei identische Geschichten miteinander zu verbinden, nur das Ende ist für den/die jeweiligen Hauptdarsteller ein Anderes.
Vielen herzlichen Dank auch für Deine Kritik. Habe die Fehler ausgebessert und hoffentlich verständlich erklärt, was zu erklären war. ;)
Liebe Grüße von Susie

 

Hi Kürbiselfe!

Hier wollte ich noch was schreiben, kam nur die letzten Tage nicht dazu...

Sie sind aber keineswegs als Rätsel gedacht. Ich empfinde es daher nicht als störend, wenn Du schon nach dem ersten Absatz weißt, um was es sich dreht.
Schon klar, nur ich will nicht am Anfang der Geschichte schon das Ende kennen... war aber auch nicht als Vorwurf gemeint, deine Geschichten (zumindest die zwei, die ich gelesen habe) waren schön geschrieben und es durchaus wert gelesen zu werden.

Nun könntest Du mich fragen, warum dann nicht dasteht, dass es sich um eine Maus handelt.
Das würde ich sicher nie fragen... natürlich wäre das totaler Blödsinn, wenn du das alles schon am Anfang auflösen würdest.

Es ändert nichts an der Geschichte, wann Du merkst, wer oder was der Hauptdarsteller ist. Die Handlung bleibt die selbe.
Tatsächlich? Ändert sich bei einem Witz etwas, wenn ich die Pointe kenne? Denn die Handlung bleibt ja die selbe, ich verwende die selben Worte, wie beim ersten Erzählen... trotzdem ändert sich gewaltig etwas... oder?

Aber ich will mich gar nicht streiten, ich glaube, ich habe schon verstanden, auf was du hinauswilst. Und mir gefällt es ja, wie du schreibst...

In diesem Sinne
c

 

Hallo chazar,
bei längerem hin und herdenken..........

Tatsächlich? Ändert sich bei einem Witz etwas, wenn ich die Pointe kenne? Denn die Handlung bleibt ja die selbe, ich verwende die selben Worte, wie beim ersten Erzählen... trotzdem ändert sich gewaltig etwas... oder?
muss ich Dir wohl doch Recht geben!! ;)
Nun, jedenfalls schön das Dir meine beiden Geschichten gefallen haben. Vielleicht gefallen Dir ja auch meine zukünftigen noch besser, in denen tatsächlich Menschen die Hauptrolle spielen. Vielen Dank für Deine Antwort und herzlichen Dank für Deine positive Kritik. :)
Bis dann und liebe Grüße von
Susie

 

Hallo Kürbiselfe!

Hier wollte ich mich ja auch nochmal zu Wort melden...

Es handelt sich bei der Geschichte um eine tatsächliche Begebenheit, abgesehen davon, dass ich natürlich nicht weiß, ob die Maus das auch so empfunden hat, wie ich es geschrieben habe. Das mit Pearl Harbour hab ich selbst nicht richtig verstanden. Mein Sohn hat das wohl irgendwann gehört und mitbekommen, dass dabei irgendwie Wasser eine Rolle spielte. Jedenfalls gefiel ihm scheinbar einfach der Begriff an sich. Dachte, das wäre im Text auch so rüber gekommen, dass die Mutter (also ich) nicht viel mit Pearl Harbour anfangen konnte ( Natürlich weiß ich, was in Pearl Harbour passiert ist, kann aber nicht wirklich einen Zusammenhang mit der Maus herstellen!).

Eigentlich hat mich Dein Kommentar noch mehr schockiert als die Geschichte selbst. - Wenn Du tatsächlich weißt, was "Pearl Harbour" für eine geschichtliche Bedeutung hat, warum klärst Du Deinen Sohn dann nicht auf und sagst ihm, daß es eigentlich nicht lustig ist, daß dort tausende Menschen umgekommen sind, weil Hitler meinte, er bräuchte Malta für den Afrika-Feldzug.
Ich meine, das ist ungefähr so, als würdest Du nichts dabei finden, wenn er darüber lacht, daß Juden vergast wurden.

Und Du schreibst das dann auch noch als Geschichte.

Ja, es muß sehr lustig gewesen sein für die Italiener und die Deutschen, die da hinuntergeschickt wurden und die teilweise mit ihren Schiffen untergegangen sind oder aus der Luft abgeschossen wurden.
Und es war auch für die Malteser bestimmt ein Vergnügen, sich mit beinahe keiner militärischen Ausrüstung so lange gegen Hitlers Truppen zu stellen, bis endlich Hilfe kam. Die Bevölkerung, die in den Höhlen beinahe verhungert ist - auf Malta gibt es nur karge Landwirtschaft, die bei dem dauernden Bombenhagel, dem sie ausgesetzt waren, wohl auch nur schwer betrieben werden konnte, und kein Grundwasser -, hat das sicher auch alles sehr lustig gefunden. - Naja, immerhin können sie stolz drauf sein, sich trotz der denkbar schlechtesten Bedingungen nicht ergeben zu haben.

Meinst Du wirklich, daß das etwas ist, worüber man, in welcher Form auch immer, lacht? :susp:

Liebe Grüße,
Susi :)

 

hhhmmm - häferl

liebe susi,
könnte es sein, dass du da was verwechselst? pearl harbor hat etwas mit dem krieg zwischen japan und USA zu tun. liegt auf hawaii.......es wurde damals mit einem einzigen angriff ein großteil der amerikanischen flotte im hafen vernichtet.......

aber du hast schon recht: das war alles andere als lustig!

herzliche grüße
ernst

 

Da kannst Du natürlich Recht haben, daß ich das verwechsle. Auf jeden Fall sind viele Menschen gestorben und darüber lacht man nicht. ;)

Alles Liebe,
Susi :)

 

Hallo Häferl,
bitte, bitte beruhige Dich erst einmal.
Natürlich hatte ich nicht vor eine kriegsverherrlichende Geschichte zu schreiben. Denke auch nicht, das ich dies getan habe.
Selbstverständlich versuche ich als Mutter von vier Söhnen dafür Sorge zu tragen, dass meine Kinder Konflikte jeder Art ohne Gewalt lösen.
Ich bin strikt gegen Gewalt. Immer wieder passiert es, dass ich belächelt werde, wenn ich die Meinung eines Erwachsenen keinesfalls teile, der behauptet, es würde einem Kind nicht schaden, wenn es ab und zu mal eine auf den Hintern bekommt. Oh doch, das tut es. Ich werde auch weiterhin Menschen verbal angreifen, die mich fragen ob ich etwas gegen Juden, Ausländer etc ... habe und dann selbst die bescheuerte Antwort , nichts Wirksames, geben. Ich bin deshalb schon oft angeeckt, eben weil ich ein extrem ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden habe und auch ziemlich oft eine Disskussion auslöse, weil ich die Meinung anderer, die es für richtig halten einige "Nationen" müsse man mit Waffen "im Zaum" halten, nicht teile und nie teilen werde.
Die Geschichte ist zwar neueren Datums aber das Ereignis an sich liegt schon einige Zeit zurück. Ich denke nicht, dass Christian zu diesem Zeitpunkt schon eine Erklärung darüber, was passiert ist verstanden hätte. Grundsätzlich bin ich aber dafür, das Hitler und auch andere Personen, die so extrem falsch, wie er gehandelt haben nicht in Vergessenheit geraten. Ich bin auch dafür, dass man den Kindern in der ganzen Bandbreite der Grausamkeit klarlegt, welche Auswirkungen Krieg hat.
Verstehe mich da bitte nicht wieder falsch. Ich bin und war schon immer der Meinung, dass ein Kind nur dann für die Zukunft lernen kann, wenn es die Fehler, die in der Vergangenheit passiert sind, kennt. Aber alles zu seiner Zeit, wenn die Kinder die nötige geistige Reife dazu haben.
Glaub mir, ich weiß, wie schlimm der Krieg und dessen Folgen ist. Mein Mann war zwölf Jahre lang Soldat und war auch mehrmals in Einsätzen im Ausland (Somalia, Kroatien, Bosnien), die sich über sechs Monate und länger erstrecketen. Meine Söhne, zumindest die beiden älteren haben da schon viel zu viel mitbekommen. So habe ich die Erfahrung machen müssen: Für die Psyche eines Kindes ist es nicht gesund, zu früh damit konfrontiert zu werden. So werde ich auch in Zukunft den Zeitpunkt so handhaben, wie ich es für angemessen erachte.
Ich habe hart dafür arbeiten müssen, um die Kinder wieder auf eine Ebene zu bringen, die ein friedliches Gemeinsam mit ALLEN Menschen, egal welcher Nationalität oder Gesinnung, ermöglicht.
Sicher war das Ereignis um Pearl Harbour nicht lustig, es war grausam, wie jeder Akt der Gewalt. Aber wie gesagt, hat meine Geschichte nichts damit zu tun. Lediglich das Wasser ist eine Gemeinsamkeit.
Und ja, ich war erfreut, dass die Maus tot war. Nicht die Art, wie sie starb, denn auch das war grausam. Würdest Du ahnen, was die Maus so alles kaputt gemacht hat, könntest Du mich vielleicht verstehen. Ich war einfach nur angeekelt, da ich vorher nie mit einem solchen Tier konfrontiert war. Dass so was in einem alten Haus, das Gott-sei-dank außerhalb meines Wohnhauses steht, vorkommt war mir bis dahin nicht bekannt. So war ich nur froh, dass Ruhe war.
Ich glaube nicht, dass eine ertrunkene Maus nun meinen Sohn dazu verleiten könnte, Juden vergast sehen zu wollen.
Heute weiß er natürlich mehr darüber. Versteht meine Ansicht und teilt diese. Und wenn die Zeit reif ist, versichere ich Dir, werde ich auch meine anderen drei Söhne in die richtige Richtung lenken.
Es tut mir sehr leid, wenn ich einen falschen Eindruck bei Dir erweckt habe. Ich hoffe, Du kannst meine Ansicht nun besser verstehen, auch wenn Du sie nicht mit mir teilen kannst.

Ich musste dann doch etwas schmunzeln über den makaberen Vergleich.
Das hat Christian nie gesehen. Und warum ich schmunzelte. Nicht über den Krieg, sondern darüber, dass eine Maus nun mal kein Teebeutel ist.
Christian grinste
Ja, er hat gegrinst. Nicht aber weil er den Krieg so toll findet, sondern weil er sich schon seit Tagen bemühte, diese verflixte Maus zu fangen, die seine Skates und die Schoner dazu angefressen hatte.

Meinst Du wirklich, daß das etwas ist, worüber man, in welcher Form auch immer, lacht?
Nein, über so etwas wie Krieg und Grausamkeit würde ich niemals auch nur das kleinste Lächeln verlieren.
Susi, ich danke Dir trotzdem, dass Du auch diese Sichtweise herausgehoben hast. Vielleicht haben das schon andere vor Dir gedacht und nur nicht geschrieben. So hatte ich die Möglichkeit auch meine Sichweise klarzulegen. Ich hoffe dies ist mir gelungen, ohne jemanden zu empören oder verletzen.

Liebe Grüße, Susie

 

Liebe Kürbiselfe!

bitte, bitte beruhige Dich erst einmal.

Oh, ich hab mich ja gar nicht aufgeregt. ;) Also damals beim Lesen der Geschichte schon, aber dafür hab ich ja auch so lang gewartet. Es ging mir nicht darum, Dich zu "schimpfen", sondern Deine Sicht zu hinterfragen.

Was Du nun schreibst, schwächt meinen Eindruck zwar etwas ab, jedoch frag ich mich immer noch, warum Du das dann in dieser Form als Geschichte schreibst. - Daß Christian sich schon Tage bemühte, die Maus zu fangen, weil seine Skates angeknabbert waren, steht in der Geschichte nicht, da gibt es nirgends eine Furcht vor der Maus, vielmehr kam es mir so vor, als sei es nichts Besonderes, daß mal wieder eine (tote) Maus in der Waschküche ist.
Beim Haus der Eltern meiner Freundin gibt es auch Mäuse. Sie haben keine Probleme mit ihnen - abends stellen sie sämtliche Essensreste und den Abfall vom Gemüse in einem alten Reindl in den Garten, in der Früh ist alles aufgegessen, im Haus nagen sie nichts an.

Ich finde es wichtig, Kindern, die derartige Begriffe irgendwo aufschnappen, sofort zu erklären, daß es sich nicht nur um ein lustig klingedes Wort handelt, sondern daß es da sehr traurige Sachen gibt auf der Welt.
Mein Sohn schnappt zum Beispiel manchmal rassistische Witze auf und erzählt sie mir. Ich rede mit ihm dann drüber, und es ist überhaupt nicht schwierig, ihm das gefühllos als Witz dargestelle auf menschlicher Ebene zu erklären. Zusätzlich frage ich ihn, wo der Witz herkommt, denn es ist mir nicht egal, wer mein Kind da beeinflußt. Und gerade dieses Fragen, woher er den Witz hat, ist glaub ich wichtig, denn ich mache ihm dadurch bewußt, daß es eigentlich nur wenige sind, die sowas lustig finden, genaugenommen sind es zwei Kinder, die offenbar von ihren Eltern in der Richtung beeinflußt werden - und er meidet sie bereits von selbst, ohne Verbot.

Grundsätzlich bin ich natürlich dafür, daß Kinder sich ihre Meinung selbst bilden sollen. Aber dieses Spiel spielen leider andere nicht mit, die dann, wenn ich mein Kind nicht rechtzeitig aufkläre, vielleicht schneller sind...

Und noch was: Gegen alles ist ein Kraut gewachsen, und es gibt auch was, das Mäuse nicht gern riechen, nur weiß ich das nicht auswendig, da ich das Problem nicht habe. Aber ich denke, das wäre vielleicht sinnvoller, statt die Tiere zu fangen und vermutlich umzubringen. - Und das ist auch sicher interessant für die Kinder, wenn sie lernen, mit der Natur umzugehen, statt sie zu bekämpfen.

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hallo gbwolf,
auf ein spielendes Kind ist bisher noch niemand gekommen und so freut es mich, dass mir die Überraschung gelungen ist. Vielen Dank für Dein Lob. :)

Gut, dass die ganze Diskussion um Krieg und Humor nicht ausgeartet ist. Ich meine, es ist halt ein Kinderzitat
So habe ich das auch gesehen, ganz ohne unpassenden Nebengedanken. Danke.

So! Jetzt gibt es kein zurück mehr und ich muss mich wohl noch durch deine anderen Geschichten lesen.
:D :D

Liebe Grüße, die Kürbiselfe

 

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