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Requiem Eternam

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22.09.2003
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Requiem Eternam

Ich wache auf und öffne die Augen. Durch das Fenster dringt ein Sonnenstrahl und schickt Nadeln aus Feuer tief in meinen Schädel. Nachdem der erste Schmerz abgeklungen ist, sehe ich mich um. Ein Bett, ein Schrank, ein Tisch sowie ein Stuhl stehen in dem Raum. Eine Tür führt zu dem kleinen Badezimmer, eine zweite raus auf den Gang. Ein kleiner Fernseher steht auf dem Tisch, irgendeine billige Morgenserie flimmert über den Bildschirm. Ich setze mich auf, unzählige Wunden schmerzen. Ich winde mich in meiner Agonie, doch es gibt nur einen Weg, um den Schmerz loszuwerden. Ich muss die Mission erfüllen. Ich erinnere mich an den Anfang...

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Alles fing vor wenigen Jahren an, damals wurde ich grade zum Leiter der Exportabteilung des Wirtschaftsministeriums in Stuttgart befördert. Als Leiter war ich unter anderem für die Exportbescheinigungen verantwortlich. Nach einigen Wochen wurde ich von einem "Geschäftspartner“ meines Vorgängers angerufen. Dieser "Partner“ stellte sich als Herr Braun vor und lud mich zu einem Essen ein, um eventuelle Geschäfte zu besprechen. Bei dem Essen stellte sich schnell heraus, dass die "Geschäfte“ aus dem Schreiben von Exportgenehmigungen bestanden. Natürlich solche mit gefälschtem Inhalt. So wurden aus Schützenpanzer mal schnell "Hochsicherheitsfahrzeuge für den persönlichen Transport“ und diese wurden nach Saudi-Arabien verschickt. Herr Braun arbeitete mit einem gewissen Herrn Klaber zusammen in einer nicht ganz legalen Firma.

Nun, das Risiko für mich war gering und meine "Geschäftsfreunde“ bezahlten mich gut. Nachdem ich eingewilligte hatte, bekam ich zwei Desert-Eagle-Pistolen als Begrüßungsgeschenk, wie Herr Braun augenzwinkernd meinte. Eine Warnung gab es kostenlos dazu: Es gäbe noch andere Firmen, welche auf die Exportgenehmigungen scharf seien, wenn ich nicht aufpasste, könnte ich leicht einen "Unfall“ erleiden. Ich möge doch bitte die beiden Pistolen ständig bei mir tragen. Wenn ich mit den Waffen umgehen könnte, wäre das auch nicht verkehrt. Die Geschäfte liefen so einfach wie angenommen, ich unterschrieb Exportgenehmigungen und bekam dafür einen Teil des Verkaufspreises bar ausbezahlt oder auf ein Nummernkonto in der Schweiz überwiesen. Doch nach einigen Monaten musste etwas schief gegangen sein. Eines Morgens kamen zwei Polizeibeamte in mein Büro und präsentierten einen Haftbefehl. Einer der beiden Polizisten meinte nur trocken: "Der Richter freut sich schon, da springen einige Jährchen bei raus.“ Das konnte nicht mein Lohn sein! Ich zog panisch die beiden Desert-Eagles und schoss. Die erste Kugel traf einen der Polizisten in die Schulter und schmetterte ihn gegen einen Aktenschrank. An diesem rutschte der Körper langsam herunter und hinterließ einen breiten roten Streifen. Ich wandte mich dem anderen Polizisten zu, dieser sah mich mit aufgerissenen Augen an und griff nach seiner Dienstpistole am Gürtel. Ich schoss erneut, einmal zweimal. Beide Kugeln trafen! Die erste drang in Höhe der linken Niere ein und durchschlug den Körper. Die zweite war schlechter gezielt und bohrte sich in den Oberschenkel des Mannes. Mit einem Schrei fiel der Polizist zu Boden. Ich steckte eine der Pistolen in meinen Gürtel, griff nach meiner Aktentasche und rannte aus dem Büro. Die Schüsse waren natürlich nicht unbemerkt geblieben, irgendjemand hatte die Polizei gerufen, Sirenen waren zu hören. Ich stürmte aus dem Gebäude raus auf die Straße.

Wohin jetzt? Mein Auto konnte ich nicht aus der Tiefgarage holen, das Kennzeichen war bestimmt schon bekannt. So rannte ich am Ufer des Rheins entlang in Richtung Bahnhof. Schon nach wenigen Minuten hörte ich hinter mir Reifen quietschen, ein Stimme rief: "Bleiben Sie stehen und werfen Sie die Waffe weg!“ Ich konnte jetzt nicht aufgeben, auf Menschen zu schießen war auch nicht schwer. Ich drehte mich um und hob die Waffe. Ein Schuss peitschte und auf einmal spürte ich einen Schmerz in der rechte Hälfte meiner Brust. Ich taumelte und fiel in den Rhein. Dann umhüllte mich die Schwärze.
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Ich schlug die Augen auf, überall um mich herum war eine gleißende Helligkeit. Ich spürte keine Schmerzen mehr, wie auch? Ich hatte keinen Körper, keine Gestalt mehr. Hinter mir spürte ich eine Präsenz und "sah“ in deren Richtung. Dort stand eine geflügelte Gestalt, gekleidet in eine schwarze Robe. Ihr Gesicht war hinter einer schwarzen Maske verborgen, welche nur die Augen mit schwarzer Iris und roten Pupillen freiließ. Das ebenfalls schwarze Haar fiel auf zwei Flügel mit schwarzen Federn herab.

"Sei gegrüßt, Seele!“ "sprach“ die Gestalt. "Ich bin Azrael, Engel des Todes sowie Wächter über die Portale. Bei mir liegt die Entscheidung ob du die Zeit bis zu deinem nächsten Leben im Garten Eden oder in der Unterwelt verbringst. Und genau da ist mein Problem: Auf der einen Seite hast du ein paar ziemlich schlimme Sünden aus niederen Gründen begangen, also müsstest du in die Unterwelt. Auf der anderen Seite hättest du noch schlimmer sündigen können und teilweise hast du nur aus Unwissenheit gesündigt, also dürftest du eigentlich in den Garten. Jetzt liegt es mal wieder an mir, eine Entscheidung zu treffen.“ Azrael seufzte. "Manchmal hasse ich meine Bestimmung. Folgendes sei deine Mission: Töte deine Geschäftspartner. Wandle auf dem Pfad Gottes und ruhe im Garten Eden, sündige und brenne in der Unterwelt! Gehe und spreche Recht im Namen des Herren! Sei dir meines Segens auf deinem Kreuzzug gewiss!“ Um mich herum wurde es wieder schwarz.

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Ich schlug die Augen auf. Ich konnte es nicht fassen, ich lebte. Irgendwie war ich ans Ufer geschwemmt worden und deshalb nicht ertrunken. Doch halt! Mich hatte eine Kugel getroffen. Als ich an mir herunter blickte, sah ich ein Einschussloch in meinem Sakko und in dem Hemd darunter. Doch mein Fleisch war unverletzt. Ein Grinsen breitete sich auf meinen Zügen aus. Eine Kugel hatte mich getroffen und die Wunde war anscheinend sofort wieder verheilt. War ich jetzt unsterblich? Ich holte tief Luft und zuckte zusammen. Mein Herz schien vor Schmerzen zerspringen zu wollen, meine Lunge brannte wie Feuer. Minutenlang lag ich auf dem Boden und wand mich vor Qual. Dann kam ich mühsam wieder auf die Beine. Nicht weil meine Schmerzen nachgelassen hatten, sondern weil ich mich langsam an meine Pein gewöhnte. Mit tränengefüllten Augen blickte ich in den Himmel und verfluchte Gott. Den grausamen Gott, der mir ein Leben gefüllt mit Qualen verheilter Wunden schenkte. Da meinte ich eine Stimme zu hören: "Du bist tot. Solange du auf einem Kreuzzug in meinem Namen bist, verwehre ich dir die Erlösung. Schmerz sei dein Begleiter. Schmerz sei deine Mahnung. Gehe nun und richte!“ Ein Sonnenstrahl brach sich auf etwas Metallischem. Ich kroch drauf zu und fand meine beiden Pistolen.

"Das ist zwar kein Flammenschwert, doch für meine Rache soll es reichen!“

Ich nahm die beiden Pistolen und steckte diese in meinen Anzug. Mühsam stand ich auf und schwankte vom Rheinufer weg in Richtung Innenstadt. Bei der nächsten Telefonzelle hielt ich an. Glücklicherweise hatte ich meine Brieftasche noch. Ich nahm etwas Kleingeld heraus und rief Herrn Braun auf dem Handy an. Wir vereinbarten ein Treffen abends um acht Uhr vor dem Kino in der alten Poststraße.

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Bevor ich zu dem Treffen ging, kaufte mich mir noch neue Kleidung. Abends wartete ich vor dem Kino bis Herr Braun kam. Ein anthrazitfarbener Maßanzug, eine schwarze Aktentasche und eine klassisch geschnittene Brille verliehen ihm das Aussehen eines vollkommen seriösen Geschäftsmannes. Wir begrüßten uns mit Handschlag, anschließend fing Herr Braun sofort an zu reden.

"Der Verlust Ihrer Position ist für uns alle sehr tragisch, die Geschäfte liefen sehr gut. Doch für einen so intelligenten Herrn wie Sie ist in unserer Firma immer ein Platz frei. Auch wenn Sie die nächsten Jahre besser im Ausland arbeiten. Zumindest so lange, bis die Sache von heute morgen in Vergessenheit geraten ist. Aber eine Sache interessiert mich noch. In den Nachrichten wurde gesagt, dass Sie von einer Kugel in die Brust getroffen wurden. Aber Sie leben noch und sehen eigentlich sehr gesund aus, wie kommt das?“

Ein Lächeln umspielte meine Lippen, als ich antwortete: "Erinnern Sie sich noch an die extrafesten Seidenhemden für Tamilia? Die sind wirklich von einer ausgezeichneten Qualität!“.

Herr Braun lachte. "Ja, ich hab selbst eins davon an. Kommen Sie, wir treffen uns mit Herrn Klabers rechter Hand in Konstanz.“

Ich wollte losgehen, doch ein plötzlicher Schmerz durchfuhr mein Herz. Mir wurde klar, dass ich nur eines tun konnte, um diesen Schmerz zu entkommen. So griff ich nach einer meiner Pistolen und als ich sie aus der Tasche, zog sprach ich die alten Worte, welche auf einmal in meinem Kopf waren:

"Wächter über die Portale höre meinen Ruf.
Ich bitte dich um Kraft und Mut,
denn für deine Gerechtigkeit wate ich durch ein Meer von Blut.
Deinen Regeln nur folge ich,
bitte verlasse mich nicht.
Zeige mir das Böse und leite meine Hand,
denn in deinem Name durchstreife ich das Land.
In Veritas et Aequabilitas pro Azrael Amen“

Herr Braun sah mich verwundert an, dann bemerkte dieser die Desert Eagle. Ich hob die Waffe und schoss Herrn Braun zweimal in den Kopf. Die erste Kugel durchschlug ein Brillenglas und das dahinter liegende Auge zerplatzte zu einem weiß-rötlichem Brei. Die zweite Kugel bohrte sich in seine Stirn. Durch den Druck platzte der Schädel auf, Blut und Gehirnmasse spritzen einer Fontäne ähnlich in alle Richtungen. Die umstehenden Passanten schrien auf und flüchteten. Ich stecke die Pistole zurück in meine Taschen und nahm die Aktentasche meines Opfers an mich. Dann floh auch ich. Nicht vor der Polizei, denn diese konnte mich kaum auf meiner göttlichen Mission aufhalten. Ich floh vor dem Schmerz, welcher grade etwas nachgelassen hatte. In einer dunklen Seitengasse hielt ich an und durchsuchte die erbeutete Aktentasche. Viel war nicht darin, ein Terminkalender, etwas Geld sowie eine Mappe mit Visitenkarten. Auf jeder einzelnen Karte war eine Person mit Name und Tätigkeit abgebildet, teilweise waren sogar Fotos dabei. Auf einer der Karten stand "Kontakt Klaber“. Über die Karte konnte ich wohl Klaber aufspüren. Auf der Rückseite war die Adresse der Fachhochschule in Konstanz sowie eine E-Mail-Adresse notiert. Mein nächstes Ziel war damit klar. Ich rannte los zum Bahnhof. Heute fuhr noch ein Zug nach Konstanz, den musst ich kriegen.

Aus einer Seitenstraße kam ein Licht. Ein Auto raste auf mich zu, der Fahrer versuchte noch auszuweichen. Doch es war zu spät. Ich wurde in die Luft geschleudert und prallte hart auf den Boden. Mit einem feuchten Knacken brach mein linkes Bein. Das Bein brannte wie in Säure getaucht und als ich hinabblickte, sah ich Knochensplitter aus der Wunde ragen. Noch während ich die Knochensplitter anstarrte, bewegten diese sich zurück in mein Fleisch und die Wundränder fingen an aufeinander zuzuwachsen. Nach wenigen Sekunden war von der Wunde nichts mehr zu sehen. Der Fahrer des Wagens war ausgestiegen und auf mich zugegangen. Als dieser die Heilung der Wunde sah, wurde er bleich im Gesicht und schnappte erschrocken nach Luft. Ich stand auf und konnte nur mit Mühe einen Schmerzensschrei unterdrücken. Die Wunde war zwar geheilt, doch die Schmerzen des Bruches fühlte ich immer noch. Ich machte vorsichtig den ersten Schritt. Messer schienen mein Bein zu zerfetzten, dies mussten die Schmerzen der Knochensplitter sein. Mühsam stützte ich mich an einer Hauswand ab. Ich musste weiter zum Bahnhof und nach Konstanz. Auch wenn mein Bein mich vor Schmerzen fast wahnsinnig machte. So lief ich los, anfangs erst langsam und schwankend, später immer schneller und sicherer. Zurück blieb der Fahrer des Unfallwagens, der seinen Sinnen nicht mehr trauen konnte.

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Ansonsten verlief mein Kreuzzug bis jetzt ziemlich ereignislos. Mit dem Zug ging es nach Konstanz und hier übernachtete ich im Goldenen Löwen, wo ich heute morgen mit Schmerzen erwachte. Von meinem Unfall in Stuttgart hatte ich nichts weiter mehr gehört. Der Fahrer war wohl nicht zur Polizei gegangen, vielleicht war er betrunken gewesen oder hatte irgendwelche Drogen genommen. Heute würde ich meine Mission vollenden. Ich stehe auf, ziehe mich an und stecke die beiden Desert-Eagle-Pistolen ein. Ich gehe nach unten und checke aus. Als erstes benötigte ich neue Munition für meine Waffen. Durch meine ehemaligen Geschäftspartner weiß ich, dass die Straßenwaffenhändler immer in der gleichen Umgebung zu finden sind. Anscheinend brauchen diese Ratten immer die gleichen Bedingungen zum Überleben: Eine etwas heruntergekommene Gegend, ein paar dunkle Ecken zum Verstecken und viel Platz zum Flüchten. Der Bahnhof im Stadtteil Petershausen ist wohl der ideale Platz dafür. Als ich am Bahnhof ankomme, sehe ich schon eine passende Gestalt. Klein, schmierig und halb versteckt in einer Ecke. Ich gehe auf den Mann zu und als ich nah genug heran bin, stelle ich fest, dass die Gestalt auch das Gesicht einer Ratte hat. Eine lange Nase, eingefallenen Wangen und hervorstehende Zähne. Ich begrüße die Ratte: "Ich brauche etwas Spezialware zur Metallverarbeitung.“ Bei diesen Worten fing die Ratte an zu lächeln und zeigt dabei, dass seine Zähne von dunklem gelb sind.

"Spezialware, hmm? Da bin ich genau der richtige Mann für Sie. Was brauchen Sie denn?“
"Zehn Magazine für die Desert-Eagle sowie ein Kampfmesser, nicht den gewöhnlichen Kram. Ich denke da eher an so etwas wie ein Bowie-Messer. Wie schnell geht das?“ antwortete ich.

Die Ratte denkt kurz nach und sagt: "Ah, der Herr hat Ahnung. In einer halben Stunden auf dem Schulhof der gewerblichen Schule. Die ist hier direkt die Straße runter. Die Spezialware kostet 300 Euro, die Hälfte jetzt, die andere Hälfte bei Lieferung. Kein Rabatt und natürlich auch keine Quittung!“

Ich bezahle die Ratte und diese geht die Straße runter. Eine halbe Stunde bis zu dem Treffen. Zeit genug um noch etwas zu essen. Ein paar Meter weiter sehe ich auf der anderen Straßenseite einen Stand von einer Hähnchenbraterei.

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Nach dem Essen gehe ich zu dem vereinbarten Treffpunkt. Als ich dort ankomme, ist nichts von der Ratte zu sehen. Ich umfasse eine meiner Pistolen und sehe mir die Ecken des Schulhofes an. Hinter einem Busch kommt die Ratte hervor. "Nehmen Sie die Hand aus der Tasche, ich habe Ihre Ware.“ Die Ratte holt eine Plastiktüte hinter dem Busch hervor und gibt sie mir. Ich öffnete die Tüte und untersucht deren Inhalt. Die Munition für die Desert-Eagles sowie ein Kommandomesser mit Hülle sind darin. Ich greife in meine Jackentasche und hole die restlichen 150 Euro hervor. Der Handel wird abgeschlossen und die Ratte dreht sich um und will gehen.

"Einen Moment noch“ sagte ich "Ich will zur Fachhochschule, wo finde ich die?“

Die Ratte zuckt kurz die Achseln, bevor diese antwortet:

"Die Information ist gratis. Gehen Sie einfach die große Straße runter bis zur B33. Der folgen Sie bis Sie auf der rechten Seite einen kleinen Park sehen. Im Park führt eine Fußgängerbrücke über den Rhein. Wenn Sie auf der Brücke stehen, können Sie die Fachhochschule auf der rechten Seite sehen. Alle weiteren Fragen kosten!“ Die Ratte verschwindet wieder in Richtung Bahnhof. Ich verstaue die Munition in meiner Jacke, binde das Messer an meinen Gürtel und dann gehe ich zur Fachhochschule.

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Es ist gerade Mittagszeit, als ich an der Fachhochschule ankam. Wo wird wohl ein Student zu Mittag essen? frage ich mich. Die Antwort gebe ich mir auch gleich: Wohl in der Mensa und die Mensa wird wohl da sein, wo die ganzen Studenten hingehen. Ein Gebäude an der nordwestlichen Ecke erregt meine Aufmerksamkeit. Ein Teil der Außenwand besteht aus Glas, so das man hineinschauen kann. Drinnen sitzen Studenten an mehreren Tischen, während auf der Treppe in das Obergeschoss ein Gedränge herrscht. Vor dem Gebäude stehen einige kleine Gruppen und rauchen. Dies muss die Mensa sein. Ich dränge mich durch die draußen stehenden Studenten, gehe durch die Drehtür und bleibe prompt in einer Masse von Studenten stecken. Von draußen hatte ich nicht gesehen, dass sich die Studenten auch schon vor der Treppe drängelten. Ich schiebe mich durch die Menge und setze dabei kräftig meine Ellebogen ein, die Proteste der Studenten überhöre ich einfach. Vor einem Regal bleibe ich stehen. Wie soll ich jetzt in diesem Gedränge meine Zielperson finden? Auf eine göttliche Eingebung will ich nicht warten. Ich gehe ein paar Schritte in den Raum hinein. Von hier aus kann man auf den Rhein sehen. Wenn nicht die Baustelle auf der anderen Seite wäre, hätte man hier eine wirklich schöne Aussicht. Das denkt wohl auch meine Zielperson, denn diese sitzt mit einigen Freunden an einem Fensterplatz. Ein Lächeln huscht über mein Gesicht. Ich öffne meine Jacke und greife nach meinen Pistolen. Vielleicht geht es ohne Blutvergießen, falls nicht... Irgendjemand aus der Gruppe hat mich bemerkt. Die Gruppe um seine Zielperson hastet in Deckung und greift nach ihren Waffen. Ich ziehe meine Desert-Eagles und zitiere die alten Worte:

"Wächter über die Portale höre meinen Ruf.
Ich bitte dich um Kraft und Mut,
denn für deine Gerechtigkeit wate ich durch ein Meer von Blut.
Deinen Regeln nur folge ich,
bitte verlasse mich nicht.
Zeige mir das Böse und leite meine Hand,
denn in deinem Name durchstreife ich das Land.
In Veritas et Aequabilitas pro Azrael Amen“

Dann suche auch ich nach Deckung. Ich stelle mich hinter einen der Stützpfeiler, die ersten Schüsse peitschen durch den Raum. Hinter dem Pfeiler bin ich zwar vor dem gegnerischen Feuer geschützt, kann selbst aber auch keine Ziele ausschalten. Ich muss einen neuen Standtort suchen. Knapp einen Meter neben mir beginnt die Verkaufstheke, hinter der sich ein paar Angestellte der Mensa verbergen. Ich springe, jemand feuert aus einer Maschinenpistole, ich bin auf der Theke und rolle mich in Deckung. Mindestens eine Kugel hat mein rechtes Bein durchschlagen, helles Blut strömt aus der Wunde. Doch mit jedem Herzschlag wird die Wunde kleiner und der Blutstrom versiegt vollständig. Schlimmer scheint es die Gruppe der wartenden Studenten an der Treppe erwischt zu haben. Aus der Richtung erklingen Schmerzens- und Entsetzensschreie, eine Massenpanik bricht aus. Die Gäste der Mensa drängen ins Freie und wer stürzt, ist des Todes. All das interessiert mich nicht. Jetzt zählt nur noch mein Kreuzzug. Ich spähe kurz über die Theke. Außer meiner Zielperson sind noch vier weitere Leute hier. Zumindest vier, die auf mich schießen. Die vor Angst zitternden Besuchter und Angestellten der Mensa zähle ich nicht. Zwei Gegner kann ich sehen, hinter einem Stützpfeiler zu meiner Rechten kauert ein ungefähr 25 Jahre alter Mann mit mehr als schulterlangen schwarzen Haaren und einer leicht untersetzten Figur. Links steht eine Frau halb hinter einer Treppe verborgen. Ich schätze sie auf Anfang 20, doch sie bewegt sich, als ob sie schon seit Jahren mit Waffen arbeiten würde. Die Frau misst ungefähr 1,70m, ist von schlanker Statur und hat ihre blonden Haare zu einer Igelfrisur hochgestylt. Ich geb zwei schnelle Schüsse auf den rechten Gegner ab und ducke mich anschließend wieder. Ich kann nicht ewig warten. Die Gegner sind in der Überzahl, mein Ziel kann fliehen und die Polizei wird bestimmt nicht ruhig Tee trinken, wenn in der Mensa der Fachhochschule geschossen wird. Ich muss handeln, doch was solle ich nur tun?
Ich springe auf und suche nach meinem kauernden Gegner. Der hat sich noch etwas nach vorne bewegt und dadurch keine Deckung mehr. Ich feuere einmal, zweimal, dreimal. Die erste Kugel schlägt in den Pfeiler ein und Betonsplitter spritzen durch die Gegend. Die zweite zischt knapp neben dessen Ohr vorbei und zerschlägt eine der Fensterscheiben. Die dritte trifft endlich. Die Kugel fährt meinem Gegner direkt über dem Hemdkragen in den Hals. Hellrotes Blut spritzt aus der zerfetzten Kehle. Der Mann greift danach, als versuche er das Blut mit bloßen Händen aufzuhalten. Als ich mich grade wieder ducken will, zerfetzten zwei Kugeln meine rechte Schulter. Die Desert-Eagle fällt aus meiner kraftlosen Hand, während die Wucht des Einschlages mich zu Boden reißt. Bevor sich die Wunde schließen kann, fällt ein Schatten über mich. Gegner Nummer drei, ein ca. 30 Jahre alter Mann mit blonden, kurzen Haaren beugt sich über die Theke. Ein bösartiges Grinsen ziert sein Gesicht, als dieser auf seinen gefallen Gegner blickt. Ich rolle mich auf die Seite und feuere mit der zweiten Desert-Eagle. Die erste Kugel lässt das Grinsen in einem Schauer aus Zahnsplittern und Blut verschwinden. Die zweite lässt ein neues Auge mitten in der Stirn erscheinen. Das dritte Auge weint ein blutige Träne, dann bricht der Mann auf der Theke zusammen und rührt sich nicht mehr. Bleiben noch zwei. Eine Kugel zerschmettert meinen rechten Ellebogen. Mein bisher unbekannter letzter Gegner hatte einen schlauen Einfall: Er kriecht um die Theke herum, bis er freies Schussfeld hat. Viel kann ich von meinem Gegner nicht sehen, nur einen roter Kopf mit blonden Haaren und natürlich die Mündung seiner Waffe, aus der grade eine Feuerzunge auf mich zuschießt. Ein harter Schlag neben meinem Hals, Blut spritzt hervor und malt ein Muster auf die ehemals weiße Wand neben mir. Das war dann mal mein Schlüsselbein. denke ich. Der rechte Arm lässt sich überhaupt nicht mehr bewegen, aber ich spüre auch dort keinen Schmerz. Genauer genommen, ich spüre überhaupt keinen rechten Arm mehr. Nur die Knochensplitter vom Schlüsselbein schneiden mir in den Körper. Ich ziele mit meiner eigenen Waffe und drückte ab. Die Kugel prallt auf das Metall und schwirrt als Querschläger durch die Gegend. Ich drückt noch mal ab, doch der Schlagbolzen trifft mit einem klickenden Geräusch auf eine leere Kammer. Das Magazin ist leer! Mit einer Hand kann ich das Magazin nicht wechseln, ich brauche meine andere Pistole. Ich wälze mich herum und schreie auf, als ich über meinen rechten Arm rolle. Ein neuer Schwall Blut ergießt sich über den Boden. Dann bekomme ich endlich die andere Desert Eagle zu fassen. Ich richte die Waffe auf meinen Gegner und höre eine Stimme in meinem Kopf: "Sei meine rächende Hand!“. Ich schließe die Augen und schieße. Ein heller Laut von Metall auf Metall ertönt, anschließend ein gurgelndes Geräusch. Ich öffne die Augen und sehe meinen vorherigen Gegner tot daliegen. Die Kugel war gegen die Metallverkleidung geprallt und dann von hinten in den Nacken des Gegners eingedrungen. Drei gegangen, zwei mehr zu erledigen! Mühsam greife ich nach der zweiten Desert Eagle und versuche das Magazin zu wechseln. Mein rechter Arm regeneriert sich bereits, doch ich kann nicht auf eine vollständige Heilung warten. Mit kleinen, mühsamen und vor allem schmerzhaften Bewegungen schaffte ich es letztendlich. Meine rechte Seite fühlt sich an, als ob gleichzeitige hunderte von Feuernadeln in dem Arm stächen und dutzende von Bändern aus Eis durch die Adern kröchen. Kaum habe ich das Magazin gewechselt, höre ich eine Stimme hinter mir sagen:

"Schade das du auf der falschen Seite stehst, Kleiner, Du schießt ganz gut. Dumm nur, dass du hier verbluten wirst... Aber halt, wir wollen es dir ja nicht zu schwer machen.“ Mühsam wälze ich mich auf den Rücken. Kaum zwei Meter von mir entfernt steht die Frau mit ausdruckslosem Gesicht. In der linken Hand hält sie eine kleine Maschinenpistole. "Nun ist die Party wohl vorbei“, sagte sie noch. Dann hebt sie die MP und drückt ab. Die Kugeln schlagen in meine Brust ein, zerschmettern die Rippen und zerfetzen sowohl Herz als auch Lunge. Blut spritzt durch die Luft und begleitet kleine Fleischfetzen auf ihrem Flug. Als das Magazin der MP leergeschossen ist, sieht die nähere Umgebung aus wie von einem wahnsinnigen Maler mit einem Pünktchenmuster geschmückt. Die Frau hat auch einen Teil meines Blutes abbekommen. Einige Spritzer sind ihr auch ins Gesicht geflogen und ihr ehemals weißes Top sieht nun aus, als ob sie blutige Tränen geweint hätte. Sie wendet sich ab und verschwindet aus meinem Gesichtsfeld, nur ihre Stimme kann ich noch hören: "Der ist hinüber, lass uns verschwinden.“ Doch ich bin nicht tot. Im Gegenteil, der Schmerz in meinem Körper scheint mir das Leben zurückzugeben. Ich kann nicht atmen, ich kann den rechten Arm nicht bewegen, doch mein Wille ist stärker als jemals zuvor. Ich stehe auf, weiteres Blut strömt aus meinen Wunden, doch es stört mich nicht. In meiner linken Hand fühle ich das beruhigende Gewicht meiner Waffe, bald ist die Zeit der Erlösung da. Während ich die Waffe hebe, meine ich die Chöre des Himmels zu hören. Ich sehe meine Gegner noch einmal an. Beide stehen wie vor Schreck erstarrt dar. Kein Wunder, ich sehe bestimmt schlimmer aus als der furchtbarste Horrorfilm, getränkt von Blut, eine Menge offene Wunden und teilweise hängen Fetzen meiner Organe aus mir. Doch euer schlimmster Alptraum wird euch noch erwarten.

Ich ziele auf die Frau und drücke ab, einmal, zweimal. Beide Kugeln schlagen in ihre Brust ein, die erste in die linke und die zweite in die rechte. Nun scheint das ehemals weiße Top selbst zwei Augen mit blutigen Tränen zu haben. Ein leicht überraschter Ausdruck tritt auf ihr Gesicht, dann sackt sie zusammen. Nur noch mein Ziel, doch bevor er stirbt, braucht ich noch Informationen. Ich richte die Waffe auf mein Ziel. Dieses greift gerade wieder zu seiner Waffe. Meine Waffe bellt kurz auf, eine Kugel fliegt. Die Hand meines Opfers greift immer noch nach seiner Waffe, doch ohne Finger ist das nur schwer möglich. Mein Opfer wendet sich zur Flucht. Ein weiterer Schuss, ein Knie splittert, ein Körper fällt. So schnell es mein zerfetzter Körper zulässt, gehe ich auf mein Opfer zu. Unterwegs halte ich noch kurz an, um meine zweite Desert Eagle wieder aufzunehmen. Mein Opfer hat sich auf den Rücken gedreht und sieht mich auf sich zukommen. Doch ich habe bemerkt, das die linke Hand nach einer Waffe tastet. Ein weiterer Schritt, eine Drehung mit der Schuhsohle. Das Geräusch der splitternden Knochen wird von einem Schmerzensschrei übertönt. Ich stelle mich über ihn und fülle das gesamte Gesichtsfeld meines Opfers aus, Blut tropft von mir herab. Ich kann fast die Gedanken meines Opfers lesen. "Was ist das für ein Monster? Es sieht aus wie ein Mensch, doch es stirbt nicht an seinen Wunden und die Wunden schließen sich, wenn man genau hinsieht?“

Ich zeige ein Lächeln mit blutigen Zähnen und spreche: "Ich bin ein Verdammter und kann nicht sterben. Du schon! Nun liegt es an dir: Rede und lebe oder schweige und stirb, aber sehr langsam. Wo ist Klaber?“

Bevor mein Opfer antworten kann, greife ich mir an den Gürtel und ziehe das Messer. Anschließend setze ich es über der rechten Nieren meines Opfers an und steche die Klinge ca. einen Zentimeter tief in dessen Fleisch.

"Je länger ich warten muss, desto tiefer treibe ich die Klinge in dich rein.“

Langsam drücke ich die Klinge tiefer in mein Opfer und zur gleichen Zeit ziehe ich das Messer leicht nach links über den Bauch. Aus der entstehenden Wunde fließt Blut. Zuerst wenig, doch der Blutstrom verstärkt sich, je weiter die Klinge kommt. "Halt, ich sag's dir. Klaber ist im Café Rosselini.“ jammert mein Opfer mit schmerzerfüllter Stimme.

"Vielen Dank für die Information. Du verstehst sicher, dass ich dich nicht leben lassen kann. Du könntest deinen Boss warnen und meine Mission gefährden.“ Mit diesen Worten ziehe ich mein Messer tief durch den Bauch des Opfers. Ein Spalt von der rechten bis zur linke Niere öffnet sich, blutiges Gedärm dringt ins Freie. Ein Schrei, geprägt von unendlicher Qual, erklingt. Mein Opfer krümmt sich vor Schmerzen, während ein Blutrinnsal aus dessen Mund fließt. Ich wende mich ab, der Kerl hier interessiert mich eigentlich nicht. Ich gehe durch die verwüstete Mensa auf den Ausgang zu. Dort erwartet mich ein Gemetzel. Die Salve aus der Maschinenpistole hat wahllos Opfer gefordert und dabei auch die gläserne Eingangsfront zerschmettert. Tote und Verwundete liegen auf dem Boden, welcher vor lauter Blut rutschig geworden ist. Ein leises Wimmern dringt an mein Ohr. Ich gehe dem Geräusch nach und sehe eine Studentin. Einst muss sie eine wahre Schönheit gewesen sein, mit strahlend blauen Augen und gold-blonden Haaren. Doch von ihrer sonstiger Schönheit ist nicht viel übrig geblieben. Eine Kugel hatte das rechte Jochbein zertrümmert, eine weitere ihr das rechte Ohr abgerissen. All dies wäre für einen guten plastischen Chirurgen kein Problem, doch die Splitter der Fenster richteten noch mehr Schaden an. Ihre gesamte linke Gesichtshälfte ist ein Netz aus tiefen, blutigen Rissen, im Hals stecken noch einige Splitter. Auch wurde wohl die Halsschlagader verletzt, denn hellrotes Blut fließt in Strömen vom Hals auf den Boden. Vielleicht kann man sie retten, doch sie wird immer von diesem Tag an aufs grausamste gezeichnet sein, körperlich sowie seelisch.

"Hab keine Angst, ich will dir helfen.“ Ich knie neben ihr nieder und legt ihr eine Hand auf die Augen. "Nicht hinsehen, es wird gleich etwas wehtun. Danach ist der Schmerz vorbei. "Ich setze ihr die Pistole an die Brust und drücke ab, ein kurzes Aufbäumen noch ihrerseits, dann liegt sie still da. Ich wende mich ab und verlasse die FH, so schnell es mein misshandelter Körper zulässt.

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Eine Stunde später bin ich auf dem Weg zu meinem letzten Ziel. Die Polizei verfolgte mich anfangs anhand meiner blutigen Spuren. Nicht nur, dass ich selbst durch die vielen Wunden Blut verloren hatte, an meinen Schuhsohlen klebte das Blut der Schuldigen sowie der Unschuldigen. Doch meine Wunden heilten schnell und meine Kleidung konnte ich auch wechseln. Ein neugieriger Spaziergänger am Rhein wird demnächst ein böses Erwachen haben. So schlendere ich nun in Turnschuhen, Jeans, Sweatshirt und Lederjacke, alles in Schwarz, in Richtung Café Rosselini. Eigentlich ist so eine Kleidung ganz bequem, schade das ich so was nicht schon früher getragen habe. Nun stehe ich vor dem Café und werfe einen Blick hinein. Dort, an dem runden Tisch, dass musste Klaber sein. Der Kerl mit dem Cowboyhut ist wohl ein neuer Kunde. Neben dem Pseudotexaner sitzt ein unscheinbarer Mann mit bleicher Haut, vermutlich ein Leibwächter. Mit der linken Hand öffne ich die Tür, während der rechte Arm nach meiner Pistole unter der Jacke greift. Die Schmerzen aus dem Arm treiben mir die Tränen in die Augen, doch ich weiß, dass mein Unleben bald vorbei ist. Als ich auf den Tisch zugehe, spreche ich die alten Worte:

"Wächter über die Portale höre meinen Ruf.
Ich bitte dich um Kraft und Mut,
denn für deine Gerechtigkeit wate ich durch ein Meer von Blut.
Deinen Regeln nur folge ich,
bitte verlasse mich nicht.
Zeige mir das Böse und leite meine Hand,
denn in deinem Name durchstreife ich das Land.
In Veritas et Aequabilitas pro Azrael Amen“

Plötzlich durchfährt ein brennender Schmerz meinen Hinterkopf. Ich taumele und stürze zu Boden, die Pistole entgleitet meiner kraftlosen Rechten. Klaber's Leibwächter? Dann falle ich in die Dunkelheit.

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Ich treibe durch das Licht mit dem Wissen, dass ich meine Mission nicht erfüllt habe. Ein dunkler Fleck taucht aus dem Licht auf. Dies muss Azrael sein, der Wächter über die Portale. Mein Richter bis zum nächsten Leben. Der Fleck wird immer größer, doch es scheint sich nicht um den Engel des Todes zu handeln. Genauer gesagt scheint es nur etwas rundliches ohne feste Form zu sein.

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Ich schlage die Augen auf. Der dunkle Fleck vor dem Licht ist immer noch da. Ich greife mit der linken Hand nach der zweiten Pistole und schieße unter der Jacke hervor. Ich sehe noch kurz einen Ausdruck der Überraschung in den braunen Augen, dann zerfetzt die großkalibrige Kugel das Gesicht des Mannes, tritt am Hinterkopf aus und schlägt in die Decke ein. Ein Regen aus Blut, Hirnmasse, Knochensplittern sowie etwas Gips von der Decke geht nieder. Der leblose Körper fällt auf mich. Ich rolle die Leiche meines toten Gegners von mir, aus den beiden Kopfwunden fließt immer noch Blut. Rasch sehe ich mich um. Klaber läuft grade zum Ausgang, der Texaner glotzt mit großen Augen auf das Bild, welches sich ihm bietet, während er zur gleichen Zeit mit der rechten Hand irgendwas unter seiner Jacke sucht. Von dessen Leibwächter ist keine Spur zu sehen. Ich hole die Waffe unter meiner Jacke hervor und feuere auf den Texaner. Einmal, zweimal. Die beiden Kugeln schlagen in die Brust ein, große Blutflecken zieren nun sein Hemd. Durch die Wucht der Einschläge reißt es den Texaner nach hinten, der prallt gegen die Wand, dann sinkt dessen Oberkörper nach vorne. Bis er letztendlich mit dem Gesicht in einer Kaffeeboule liegen bleibt. Ich bemerke hinter mir eine Bewegung, wirbele herum und schieße. Ein Kellner fällt zu Boden, die weiße Uniform wird von einer Wunde in der rechten Schulter rot gefärbt. Dessen Kaffeetablett und die darauf transportierten Köstlichkeiten liegen in Scherben auf dem Boden. Nur eine Tasse Grüner Tee hat alles unbeschadet überstanden, selbst der Inhalt ist noch drin. Ich betrachte noch einen Moment den integren Teil des Chaoses, dann richte ich mich auf und feuere hinter Klaber her. Das Glas der Eingangstür splittert während aus der Brust von Klaber ein blutiger Schauer niedergeht und die in der Nähe sitzenden Besucher besprenkelt. "Komisch, irgendwie hatte ich mir das Ende schwieriger vorgestellt.", denke ich noch, dann wird es schwarz um mich.

 

Hi jaxen,
Normalerweise lese ich eine Geschichte grundsätzlich bis zu ihrem Ende, doch bei dir gelang mir das nicht. Zu plump kommt die Idee des Killers im Namen des Herren daher. Deine Ausführungen erinnern mich an einen schlechten amerikanischen Film. Hierfür spricht schon einmal ganz klar die Verwendung von gleich zwei Desert Eagles.
An und für sich ist dein Schreibstil nicht schlecht, aber bei dem ersten Treffen mit Azrael packte mich so ein wenig das Grauen. Erst redet der liebe Engel geschwollen daher und das nicht einmal besonders originell und dann verfällt er in eine saloppe Umgangssprache.
Tut mir Leid, dass meine Kritik so vernichtend ausfällt und vielleicht wird die Geschichte auch noch richtig gut, doch dieser Anfang ermutigt einen nicht, ihr bis ins Finale zu folgen. Hier und da hab ich mal einen Blick in den weiteren Verlauf riskiert, konnte aber nicht wirklich eine Verbesserung feststellen.
Du verstehst es durchaus eine „actiongeladene“ Situation zu beschreiben, aber versuche diesen doch ein wenig mehr Kreativität zu Grunde zu legen. Halte dich fern von den üblichen Schemata eine Action Films und lass deiner eigenen Fantasie freien Lauf.
Sorry. Aber wie immer sei gesagt, dass es sich hier nur um meine unbedeutende Meinung handelt.

Grüße...
morti

 

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