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Shalía und das Mädchen

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25.05.2004
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Shalía und das Mädchen

Schnaufend rannte Shalía durch die Nacht. Sie wusste nicht, wie lange sie schon vor ihnen floh, aber lange würde sie es nicht mehr durchhalten. Erschöpft blieb sie stehen, um kurz Atem zu holen. Gehetzt blickte sie hin und her, fragte sich, wie nah die Jäger ihr schon waren. Der Wald um sie herum schien lebendig, die Bäume raschelten ihr Mitgefühl und die Nachttiere erstarrten. Es schien, als wollten sie Shalía durch ihre Stille schützen, damit die Verfolger sie ja nicht entdeckten. Durch die Baumkronen schimmerte silbrig der Mond. Er schien ihr Trost spenden zu wollen.

Es war nicht das erste Mal, dass sie Shalía jagten. Sie verstand nicht, warum sie es taten. Dieser Teil der Natur ihrer Verfolger war ihr fremd, unverständlich. Warum nur zogen sie des Nachts aus, jemanden zu töten, der ihnen nie ein Leid getan hatte? Sie konnte fühlen, dass es ihnen Freude bereitete. Der Grund dafür blieb ihr ein Rätsel.

Ruckartig hob sie ihren Kopf. Geräusche ganz in ihrer Nähe schreckten sie auf, ließen sie wieder panisch die Flucht ergreifen, weiter durch den dunklen Wald hasten. Die Bäume führten sie, öffneten sich vor ihr und schlossen sich hinter ihr. Es schien, als beobachte der ganze Wald atemlos die unmenschliche Hatz, mit der die Verfolger Shalía unbarmherzig in die Enge drängten. Die Bäume flüsterten der Flüchtenden eine Warnung zu, doch Shalías Panik war zu groß, um auf diese alten, weisen Geschöpfe zu hören. Kopflos rannte sie vor den Geräuschen hinter sich davon, vor den Jägern mit ihren scharfen Waffen, die sie töten wollten. Ihre Kehle brannte bei jedem Atemzug und ihre Beine wurden ihr schwer, doch die Verfolger holten auf. Sie stolperte und fiel, rappelte sich auf und rannte weiter, den Schmerz in ihrem Bein ignorierend. Sie durfte nicht aufgeben! Jemand wie sie sollte nicht sterben, nicht so!

Plötzlich versperrten ihre Freunde, die Bäume, Shalía den Weg. Sie zogen ihre Äste vor ihr zusammen, schlangen sie ineinander, sodass sie undurchdringlich schienen. Tränen brannten ihr in den Augen. Sie verrieten sie! Warum nur? Ein knackender Ast ganz in Shalías Nähe ließ sie zusammenfahren. Voller Panik rannte sie weiter, auf die Bäume zu, kämpfte sich durch die verflochtenen Äste hindurch, bis sie aus unzähligen kleinen Schnittwunden blutete. Die Bäume zischten ihr zu, sie solle umkehren, in eine andere Richtung laufen. Aber wohin denn? Die Jäger schienen überall zu sein.

Shalía war erleichtert, als sie endlich aus der Umklammerung der sonst so sanften Geschöpfe auf eine Lichtung stolperte. Gehetzt blickte sie sich um. Um sie herum war alles dunkel, selbst der tröstende Mond war hinter einer düsteren Wolke verschwunden. Wohin nun? Wo war sie? Sie erstarrte in ihren unschlüssigen Bewegungen, als sie den Ort erkannte. Es war das Dorf der Menschen. Sie hatten sie hierher getrieben. Aber warum? Hinter ihr brüllte jemand etwas, das sie nicht verstand. Aus der Stimme jedoch klang Triumph, und das jagte ihr einen eisigen Schauer über den Rücken. Plötzlich entflammten vor ihr Fackeln, und Shalía erkannte, dass sie mitten in die Menschen hineingelaufen war.

Bevor sie reagieren konnte, ließ einer von ihnen surrend einen Pfeil von der Sehne, der sich schmerzhaft in ihre Brust bohrte. Verzweifelt drehte sie sich um, stolperte und fing sich wieder, nur, um direkt in den Pfeil eines weiteren Jägers zu laufen. Ihre Verfolger hatten bereits aufgeschlossen, sie war umzingelt! Voller Panik bewegte sie sich ein Stück nach rechts, dann nach links, doch immer wieder wurde sie von den brennenden Fackeln zurückgetrieben. Das Feuer machte ihr Angst. Die Schmerzen waren schlimmer als alles, was sie je erlebt hatte. Schnaufend brach sie in die Knie. Sie versuchte, sich wieder aufzurappeln, aber ein weiterer Pfeil in ihren Hals brachte sie vollends zu Fall. Und dann waren sie über ihr, hielten sie fest, drückten sie unbarmherzig auf den Boden.

Shalía wehrte sich, trat zu, und sah mit Befriedigung, wie ein Mann vom Schlag ihres Hinterhufes zu Boden ging. Einem weiteren der Angreifer stieß sie ihr Horn in den Unterschenkel. Er kreischte auf, und als sie ihren Kopf zurückzog, schoss Blut aus der tiefen Wunde. Das ließ sie schockiert innehalten. Sie hatte noch nie einen Menschen verletzt, niemals! Wie hatte sie so etwas nur tun können? Ein Messer, das sich in ihre Flanke bohrte, riss sie aus ihren Gedanken. Vom Schmerz beinahe von Sinnen versuchte sie, aufzustehen. Doch sie hatte keine Kraft mehr, weiter zu kämpfen, hatte zuviel Blut verloren. Panisch beobachtete sie, wie einer der Männer unter lautem Jubeln der anderen eine Säge hervorzog. Mit kraftvollen Bewegungen trennte er ihr Horn ab und hielt es dann triumphierend in die Höhe. Shalía schrie vor Schmerz, konnte sich jedoch nicht bewegen, weil einer der Männer auf ihrem Hals saß. Die Menschen jubelten, doch Shalía verstand nicht, warum.

Mit einem Mal war Shalía alleine. Die Männer hatten sie einfach liegen gelassen. Sie wussten, dass sie dem Tode nahe war, und hatten sich nicht die Mühe gemacht, ihn ihr zu erleichtern. Keuchend lag sie auf dem Boden, ein kleiner Stummel dort, wo einst ihr stolzes Horn gewesen war. Im Mondlicht silbern schimmerndes Blut floss aus zahlreichen Wunden. Die Bäume um sie herum waren vor Trauer verstummt, kein Geräusch drang mehr an Shalías Ohren. Es war, als hielte die Natur schockiert inne. Der Wald würde bald schon seinen Wächter verlieren. Es fiel Shalía zunehmend schwerer, zu atmen. Ihre Gedanken sprangen wild in ihrer Vergangenheit umher. Shalía! Shalía, kannst du mich hören? Bitte, bleib bei mir! Bleib bei mir... Die Stimme verklang. Es war ihre Mutter gewesen, damals, als sie ihre menschliche Gestalt verlassen hatte. Sie hörte sie schluchzen, als wäre sie neben ihr. Oh, Samon, warum? Eine Mutter sollte nicht ihr Kind begraben müssen! Sie war doch gerade erst im besten Alter! Warum musste sie sterben? Sie ist ein guter Mensch! Shalía erinnerte sich, als sei es gestern gewesen. Vielleicht war sie zu gut, um ein Mensch zu sein. Mutter Natur hat sie zu sich gerufen. Es ist nicht an uns, ihren Willen in Frage zu stellen. Wer weiß schon, was nach dem Tod mit ihrer Seele geschieht? Die weisen Worte des Dorfältesten klangen in Shalías Ohren. Und er hatte Recht gehabt, Shalía hatte weitergelebt. Aber dieses Mal, dieses Mal war es anders. Dieses Mal würde sie für immer diese Welt verlassen. Der wahre Grund für diesen sinnlosen Mord blieb ihr verborgen. Wann nur, wann hatten sie begonnen, Einhörner zu jagen?

Shalía erinnerte sich noch an ihre Jugend, als sei es gestern gewesen. In ihrem Dorf damals hatten sie die Einhörner verehrt. Sie waren heilig gewesen, Beschützer und Lebensbringer. Regelmäßig brachten die Dorfältesten ihnen Geschenke, um ihnen eine Freude zu machen. Damals, in einem anderen Leben, als sie noch ein Mensch gewesen war, hatte sie stundenlang den Geschichten ihrer Mutter über diese wundersamen Wesen gelauscht. Einhörner waren die Beschützer der Wälder und all seiner Bewohner, sie waren die Hüter des Lebens in all seinen Formen. Das Töten eines Einhornes war zu ihrer Zeit eine undenkbare Tat gewesen, und doch schienen sich heutzutage mehr und mehr Menschen daran zu erfreuen. Begriffen sie denn nicht, dass mit jedem Einhorn, das starb, Mutter Natur schwächer wurde?

Plötzlich hörte Shalía ein leises Rascheln, als ein kleiner Schatten neben ihr niederkniete. Angstvoll zuckte sie zusammen. Der Schatten roch nach Mensch. Doch zu ihrem Erstaunen erkannte Shalía, dass es ein junges Mädchen war, das neben ihr kniete. Das Kind setzte sich auf das blutverschmierte Gras und nahm Shalías Kopf auf den Schoß. Sanft streichelte es das schneeweiß schimmernde Fell und wischte dem sterbenden Wesen mit einem Zipfel seines Hemdes das silbrige Blut, das aus dem kümmerlichen Rest des Hornes tropfte, aus den Augen. Tränen benetzten die Wangen des Mädchens.

Shalía blickte in die tiefblauen Augen des Kindes und war nicht erstaunt, als sie dort sich selbst erkannte. Sich selbst, wie sie vor unzählbaren Jahren gewesen war, bevor sie nach ihrem Tod zu einer Wächterin der Natur und des Lebens geworden war. Der unschuldige Blick des Mädchens sprach von tiefer Trauer um das sinnlos vergeudete Leben, aber auch von Reinheit und Güte, von Mitgefühl und Gnade. Shalía wusste, dieses Kind würde sein ganzes Leben anderen widmen, so wie sie selbst es getan hatte. Shalías Augen blickten in die des Mädchens und teilten ihm stumm mit, dass es eine der wenigen Erwählten sein würde, wenn seine Zeit gekommen war. Das Kind nickte, es schien zu verstehen. Ein zaghaftes Lächeln umspielte seine Lippen, während es sanft das sterbende Einhorn streichelte, um ihm den Tod zu erleichtern.

 

Hallo Unicorn,

hah, eine unkommentierte Fantasy-Geschichte nur für mich!

Dann mal los:

Sie wusste nicht, wie lange sie schon vor ihnen floh, aber sie wusste, lange würde sie es nicht mehr durchhalten.

Die Wiederholung ist etwas unschön, das zweite "sie wusste" kannst du auch einfach weglassen.


Angstvoll sah sie sich um, dann hielt sie kurz an,

sie rennt durch die Nacht und schaut dabei nach hinten? Und das auch noch in einem Wald. Halte ich für sehr gefährlich. Lass sie einfach vorher anhalten und sich dann umsehen.


Der Wald um sie herum schien lebendig, die Bäume raschelten ihr Mitgefühl und die Nachttiere erstarrten, damit die Verfolger sie ja nicht entdeckten

Bei dem fetten "sie" bin ich mir nicht sicher, worauf du es beziehst. Die Tiere oder Shalía?


Ruckartig hob sie ihren Kopf. Geräusche ganz in ihrer Nähe schreckten sie auf, ließen sie wieder panisch die Flucht ergreifen, weiter durch den dunklen Wald hasten. Die Bäume führten sie, öffneten sich vor ihr und schlossen sich hinter ihr. Es schien, als beobachte der ganze Wald atemlos die unmenschliche Hatz, mit der die Verfolger Shalía unbarmherzig in die Enge drängten. Die Bäume flüsterten der Flüchtenden eine Warnung zu, doch Shalía hatte viel zu viel Angst, um auf diese alten, weisen Geschöpfe zu hören. Kopflos rannte sie vor den Geräuschen hinter sich davon, vor den Jägern mit ihren scharfen Waffen, die sie töten wollten.

mMn wiederholst du die Handlung ein bisschen zu sehr in diesem Abschnitt: sie rennt, und die Bäume helfen ihr. Vielleicht kannst du es ein bisschen reduzieren, aber evtl. ist das auch Geschmackssache von mir ;)


Wann nur, wann hatten sie begonnen, Einhörner zu jagen?

Shalía erinnerte sich noch an ihre Jugend


Huh, das ist aber ein Stimmungsumbruch, da gerate ich ins Stolpern!


Begriffen sie denn nicht, dass mit jedem Einhorn, das starb, Mutter Natur ein bisschen mit starb?

Vermeidbare Wiederholung


So, zuguterletzt: Eine sehr schöne Geschichte. Dei Einhorn gefällt mir, es klingt so schön ....... einhornartig, wenn du verstehst, was ich meine. Nicht nur naiv und unschuldig, sondern wild und frei. Ein bisschen wie das letzte Einhorn. Auch, dass die Seelen von Menschen zu Einhörnern werden, fand ich eine gute Idee. Und die Jagd, der Kampf und der Moment, wo man erkennt, dass es sich um ein Einhorn handelt waren sehr spannend und anschaulich, der Schluss schön melancholisch. :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:

Wirklich aus dem Fluss geworfen hat mich der angesprochene Spannungsumbruch. So urplötzlich von Kampf und Sterben, Flucht und Angst in eine friedliche Vergangenheit gerissen zu werden, hat mir irgendwie gar nicht gefallen. Ich habe mir überlegt, ob man den Abschnitt, der ja wichtig ist, nicht irgendwie vorher einflechten kann, nur dann würdest du natürlich schon sehr früh verraten, dass es sich um ein Einhorn handelt... Wobei... in dem Abschnitt selber ist ja nicht die Rede davon, dass Shalía selber das Einhorn ist. Schau mal, ob du den nicht irgendwie umstellen kannst, an den Anfang vielleicht... Oder hinter diese Stelle:

Es fiel Shalía zunehmend schwerer, zu atmen.

da hast du nämlich schon den Punkt erreicht, wo die Männer sie alleine gelassen haben und sie im Sterben liegt. Da sie dann sowieso noch einmal an die Vergangenheit denkt, würde die Passage vielleicht da gut hinpassen, und du nimmst nicht ganz so den Schwung aus dem Text, den er ansonsten sehr schön aufbaut.
Am besten versuchst du es an verschiedenen Stellen und schaust, was dir selber am besten gefällt.


So, hat mir sehr gefallen, wieder mal eine schön geschriebene Einhorngeschichte zu lesen. :)

So long,

Ronja

 

Hey Red Unicorn,

ich wusste schon gleich am Anfang, dass es ein Einhorn ist - hah, ohne Internet habe ich Visionen ;)
Ich fand den Text schön, nur noch ein bisschen holprig. Gut geschrieben, ich muss mich der Felsenkatze da anschließen. Ich werd die Textarbeit nachholen, wenn ich wieder online kann - ich muss gleich erstmal kochen, um mir hier die PC-Nutzung zu verdienen...

gruß
vita
:bounce:

 

Hallo zusammen,

hey, ich hab's endlich mal geschafft, eine KURZE Kurzgeschichte zu schreiben!!! ;) Normalerweise werden die nämlich immer von ganz von alleine immer länger und länger und länger... :D Freut mich, dass sie gefallen hat. *rotwerd*

Eigentlich wollte ich mit dem überarbeiten ja noch auf vita's Fehlerliste warten (*grusel*), aber ich hatte grad mal Zeit, von daher...

@ Felsenkatze:

Einige von deinen Vorschlägen waren gut, hab ich sofort eingebaut. Das mit dem Herausnehmen der Spannung durch den Rückblick war mir gar nicht aufgefallen, aber als du es dann angesprochen hast... uuups, böses Ich :D Ich hoffe, es ist mir jetzt besser gelungen...

Zitat:
Ruckartig hob sie ihren Kopf. Geräusche ganz in ihrer Nähe schreckten sie auf, ließen sie wieder panisch die Flucht ergreifen, weiter durch den dunklen Wald hasten. Die Bäume führten sie, öffneten sich vor ihr und schlossen sich hinter ihr. Es schien, als beobachte der ganze Wald atemlos die unmenschliche Hatz, mit der die Verfolger Shalía unbarmherzig in die Enge drängten. Die Bäume flüsterten der Flüchtenden eine Warnung zu, doch Shalía hatte viel zu viel Angst, um auf diese alten, weisen Geschöpfe zu hören. Kopflos rannte sie vor den Geräuschen hinter sich davon, vor den Jägern mit ihren scharfen Waffen, die sie töten wollten.
mMn wiederholst du die Handlung ein bisschen zu sehr in diesem Abschnitt: sie rennt, und die Bäume helfen ihr. Vielleicht kannst du es ein bisschen reduzieren, aber evtl. ist das auch Geschmackssache von mir

Hier habe ich nichts geändert, mir gefällt der Abschnitt so. Der erste Teil besagt ja nur, dass die Bäume ihr helfen, während ich mit
Die Bäume flüsterten der Flüchtenden eine Warnung zu...
aussagen will, dass Shalía wirklich vollkommen kopflos durch den Wald läuft, denn sonst hätte sie vielleicht mitbekommen, dass die Bäume ihr sagen wollten, dass sie in eine andere Richtung laufen soll. :cool: Ich weiß allerdings nicht, ob das so rübergekommen ist, wie ich es wollte... :Pfeif:

@vita:

Danke erstmal für deinen Kommentar, obwohl mich ja schon interessiert, woher du wusstest, dass es sich um ein Einhorn handelt? :confused: Wie auch immer, erwarte jedenfalls noch sehnsüchtig (:D ) deine Fehlerliste *bibber*.

Gruß

Red Unicorn

 

Hi Red Unicorn,

keine Ahnung, woher ich das mit dem Einhorn wusste :D So eine spontane Eingebung bestimmt ;)

Aber so viel zu meckern gibt es hier ja gar nicht. Frisch ans Werk :D

Die Bäume flüsterten der Flüchtenden eine Warnung zu, doch Shalía hatte viel zu viel Angst, um auf diese alten, weisen Geschöpfe zu hören
Das gefällt mir nicht so "hatte viel zu viel Angst" - Angst hat sie ja schon gar nicht mehr, sie ist ja in Panik, vielleicht formulierst du das entsprechend...?

Jemand wie sie sollte nicht sterben, nicht so!
Später in der Geschichte schreibst du, dass viele Einhörner so zu Tode kommen. Da finde ich, dass dieser Satz nicht so wirklich gut passt.

Um sie war alles dunkel, selbst der tröstende Mond war hinter einer düsteren Wolke verschwunden.
Würde ich ein "um sie herum" draus machen.

Verzweifelt drehte sie sich um, stolperte und fing sich wieder, nur, um direkt in den Pfeil eines weiteren Jägers zu laufen.

Hier hast du einen langen, langen Blockabsatz, vielleicht lockerst du den ein bisschen auf?

Keuchend lag sie auf dem Boden, ein silbern blutender Stummel dort, wo einst ihr stolzes Horn gewesen war. Im Mondlicht hell schimmerndes Blut floss aus zahlreichen Wunden.
Partizipien-Alarm! Das klingt hier ziemlich gespreizt auf diese Art, vielleicht formulierst du das um?

Es war ihre Mutter gewesen, damals, als sie ihre menschliche Gestalt verließ.
verlassen hatte, die Handlung ist abgeschlossen

Sie hatten ihrer Mutter ein wenig Trost gespendet.
Woher weiß sie das?

Und er hatte Recht gehabt, Shalía hatte weitergelebt.

Das Töten eines Einhornes war die lebensverachtendste Tat schlechthin, und doch schienen sich mehr und mehr Menschen daran zu erfreuen
den Satz hier finde ich auch nicht so schön - warum ein schlichter Superlativ, wenn sich hier viel schöner ausformulieren ließe? "Der Mord an einem Einhorn wurde mit xxx bestraft... Wer einmal ein Einhorn getötet hatte, war für den Rest seines Lebens davon gezeichnet, aber trotzdem..."

Shalía blickte in die tiefblauen Augen des Kindes und war nicht erstaunt, als sie dort sich selbst erkannte.
Das klingt zuerst, als hätte sie der Flashback von hinten angesprungen.

Shalía wusste, dieses Kind würde ihr ganzes Leben anderen widmen, so wie sie selbst es getan hatte.
Ich dachte, sie selbst ist als Kind gestorben? Die Formulierung hier ist missverständlich.

Ein zaghaftes Lächeln umspielte ihre Lippen, während sie sanft das sterbende Einhorn streichelte, um ihm den Tod zu erleichtern.
Das Kind und das Einhorn sind beide neutral, trotzdem benutzt du ein weibliches Personalpronomen. Hier könntest du noch dran feilen.

Ja, so, zum Rest - meine Meinung hast du ja schon. Schöne Geschichte, gern gelesen...

gruß
vita
:bounce:

 

Hallo Unicorn!

Also ich muss sagen, diese KG hat mir sehr gut gefallen! :thumbsup:
Schön wie du darstellst, wo die Einhörner herkommen und wie Shalía gejagt und schließlich besiegt wird... Hat mich sehr beeindruckt.
Ich persönlich habe erst gedacht, du würdest von einem Reh oder Hirsch schreiben... Aber die Stelle mit dem Horn hat mich auf's Einhorn gebracht... Vitas Eingebung hatte ich nicht... ;)

Also alles in allem eine sehr gelungene Geschichte über eines der schönsten Fantasietiere die es gibt (meiner Meinung nach)...

Gruß,
Glori

 

Hallo zusammen,

@ vita:

Einige von deinen Vorschlägen habe ich eingebaut, vor allem die Sache am Ende, wo ich bei dem Kind statt "es" "sie" geschrieben habe. Es war übrigens nicht nur die eine Stelle, genau genommen war es der ganze Absatz... :D

Ein paar Sachen hab ich jedoch so gelassen.

Jemand wie sie sollte nicht sterben, nicht so!
Später in der Geschichte schreibst du, dass viele Einhörner so zu Tode kommen. Da finde ich, dass dieser Satz nicht so wirklich gut passt.
In diesem Satz drückt Shalía ihre Meinung aus, SIE denkt, dass kein Einhorn so sterben sollte, auch wenn sie weiß, dass es so ist. Kommt anscheinend nicht so rüber, aber ich weiß nicht, wie ich es anders schreiben soll :confused: Generell bin ich kein Fan von Einschüben wie "denkt sie" oder ähnlichem.

Shalía blickte in die tiefblauen Augen des Kindes und war nicht erstaunt, als sie dort sich selbst erkannte.
Das klingt zuerst, als hätte sie der Flashback von hinten angesprungen.
:confused: Ich weiß nicht genau was du damit sagen willst, ich persönlich find den Satz schööön... :cool:


@ Glori:

*freu* Danke für das Lob!

Und auch ich finde, dass Einhörner sehr faszinierende Geschöpfe sind, wie man unschwer erkennen kann... :Pfeif: Eigentlich sollte die Geschichte ja über ein rotes Einhorn sein, aber irgendwie ist mir das dann aus der Hand geglitten. :D Passiert mir ständig...

Gruß,

Red Unicorn

 

Hallo,

Eigentlich sollte die Geschichte ja über ein rotes Einhorn sein,

Du darfst keine Geschichte über ein rotes Einhorn schreiben, was wird denn dann aus meinem Buch????

Gruß,

Ronja

 

also ich finde den einschub gelungen, ich finde es gerade in einem moment des nahenden todes unheimlich wirkungsvoll auf die vergangenheit des einhorns einzugehen, aus seiner eigenen sicht, das stellt die verwirrung und hilflosigkeit des tieres schön heraus und drückt mit melancholischer schwere auf die tränendrüsen des lesers.
kompliment.

nic

 

Hi Red Unicorn,
Eine schön-traurige Geschichte mit gutem Einstieg finde ich. Am Ende war sie mir etwas zu anklagend- vorhersehbar tränendrüsendrückend.
Hier hätte ich gerne noch eine Überraschung gehabt. Was wäre, wenn das Mädchen deshalb bald sterben müßte, damit ihre Seele an die Stelle des Einhorns tritt. dAmit wären die Taten der Jäger gerächt und am besten wäre sie die Tochter des Oberjägers...
Für mich würde das die Story einprägsamer und effektvoller machen. So gleitet sie zu ereignislos aus.

Der Grund dafür blieb ihr ein Rätsel.
wurde vorher schon gesagt
Ruckartig hob sie ihren Kopf.
Für mich kann sie ihn nur heben, wenn sie ihn vorher gesenkt hat. Da sie sich vorher umsah, kann sie höchstens nach oben blicken.

Ansonsten hast du eindrucksvolle, schöne Bilder gemalt

Gruß
Bernhard

 

Hallo Bernhard,

vielen Dank fürs Lesen ;) Das Ende ist wohl hauptsächlich Geschmackssache, schade, dass es dir nicht so gut gefällt :( Dein Vorschlag ist an sich nicht schlecht, aber sehr schwer durchführbar. Wenn ich Geschichten schreibe, tue ich das meistens aus der Sicht einer bestimmten Person, in diesem Fall dem Einhorn. Wenn das Einhorn also stirbt, ist der Erzähler der Geschichte weg, auch wenn es kein Ich-Erzähler ist. Heißt, ich müsste eine neue Perspektive finden, am besten irgendjemand im Dorf oder das Mädchen. Und das würde mMn den Erzählfluss ganz schön zum Stocken bringen.

Am Ende war sie mir etwas zu anklagend- vorhersehbar tränendrüsendrückend.
Naja, das nehme ich mal als Kompliment (außer das "vorhersehbar" :( ), denn genauso sollte die Geschichte sein.
Der Grund dafür blieb ihr ein Rätsel.
bezieht sich auf die Freude der Jäger beim Jagen, die vorher ja noch nicht erwähnt wurde.
Ruckartig hob sie ihren Kopf.
Hast du schon mal ein Pferd gesehen, dass vollkommen erschöpft ist? Der Kopf ist meist auf Brusthöhe und weit nach vorne gestreckt. Und wenn es dann etwas hört, das es mit Gefahr verbindet, hebt es den Kopf, stellt die Ohren auf und sieht sich um. So in etwa hatte ich mir das vorgestellt.

Vielen Dank fürs Kommentieren, und schade, dass du die Story nicht so einprägsam findest. Aber das ist wohl Künstlerpech :D , man kann schließlich nicht jeden Geschmack treffen...

Gruß,

Red Unicorn

 

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