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"Tell Laura I Love her..."

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16.03.2003
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"Tell Laura I Love her..."

"Tell Laura I love her..."

Die Stimmung in der Karaokebar war recht ausgelassen, was neben der fortgeschrittenen Stunde auch am Bier und Sake lag. Das anwesende Rennteam hatte auch allen Grund zu feiern. Mit dem Sieg im gestrigen Rennen hatten sie die Team- und die Fahrermeisterschaft in trockene Tücher gebracht. Und das zwei Rennen vor Saisonende.
Kohaku stand auf der kleinen Bühne, die Meisterin im Tourenwagen sang das Intro eines bekannten Animes. "My Heart Iidaseai Your Heart Tashikametai…"
Am Ende des Liedes applaudierten alle. "Los, Hotaru, jetzt bist du dran," forderte die Fahrerin ihre Freundin auf.
"Oh nein, das werde ich nicht," weigerte sich die Angesprochene.
"Na los komm schon, schließlich bist du Sängerin. In der Maschine sind auch einige von deinen Songs."
"Hotaru, Hotaru," wurde sie klatschend von den Männern aufgefordert.
"Na gut, aber nur ein Lied," gab sie nach.
Sie wählte aber keines ihrer Lieder, sie sang "Fly me to the Moon," wobei sie immer wieder zu Kohaku sah.
Die rothaarige Rennfahrerin wurde vom Chefmechaniker in den Arm genommen. "Schade dass ihr beide kein Interesse an Männer habt," sagte er, mit vom Alkohol leicht unsicheren Stimme.
"Wir haben schon früh gemerkt, dass Jungs nichts für uns sind," antwortete Kohaku, "Hotaru und ich sind schon seid der Mittelschule ein Paar."
"Eine Rennfahrerin und eine Seyu, ihr seid eine ungewöhnliche Kombination," stellte der Mechaniker fest.
"Wären wir Mann und Frau, würdest du das nicht so ungewöhnlich finden," mischte sich Hotaru ein, die das Lied beendet und sich wieder an den Tisch gesetzt hatte, "jetzt bist du mal dran, Tsubasa," sie hielt ihm das Mikrofon entgegen.
Durch die Kombination aus Alkohol und mangelnden Talent war Tsubasas Vortrag ziemlich schräg. Trotzdem, oder vielleicht auch gerade deswegen, amüsierten sich alle.
Einige Zeit später wollte Kohaku aufstehen. Doch noch bevor sie richtig stand, verlor sie das Gleichgewicht und setzte sich unsanft auf den Schoß des Teamchefs, der schon zu betrunken war, um darauf zu reagieren. "Das wawohln Bier zuwiel," bemerkte sie, "lassuns aufs Zinner gehn, 'Taru-chan." Mühsam zog sie ihre Freundin hoch.
Die Sängerin hatte ebenfalls Schwierigkeiten, sich auf den Beinen zu halten, aber sich gegenseitig stützend schafften sie es doch noch auf ihr Hotelzimmer.

"Wann geht unser Flieger?", fragte die Rennfahrerin beim späten Frühstück nach. "Oh, mein Kopf."
"Wir haben noch vier Stunden," antwortete der Teamchef, auch ihm war der Kater anzusehen. "Zum Glück sind wenigstens ein paar von uns nüchtern geblieben, und packen jetzt alles zusammen."

Am nächsten Tag waren Kohaku und Hotaru wieder in ihrem Tokyoter Luxusapartment. "Endlich wider ein paar freie Tage," seufzte die Rothaarige.
"Ich habe diese Woche auch frei," antwortete ihre schwarzhaarige Freundin. "In der Rennsaison haben wir kaum Zeit füreinander, Kohaku-chan," beschwerte sich die Sängerin.
"Deshalb sollten wir die Zeit nutzen, Hotaru-chan." Die Rennfahrerin küsste ihre Geliebte.
Am Abend saß Kohaku, mit einem guten Wein, im Wohnzimmer. Hotaru schlief schon. Die Fahrerin ließ den Wein im Glas kreisen. 'Es könnte kaum besser laufen', überlegte sie, 'Hotaru-chan ist als Sängerin und Seyu sehr beliebt. Ich hab die Fahrermeisterschaft im Tourenwagen und einen F1-Vertrag in der Tasche. Schumacher, ich komme.' Sie kicherte. 'Ich als erste Frau in der Formel1, wer hätte das gedacht. Das wird bestimmt noch mehr Stress, aber solange 'Taru-chan bei mir ist...'

Am Flughafen verabschiedete sich Hotaru von Kohaku, die Sängerin konnte ihrer Freundin nicht nach Deutschland folgen, sie hatte an diesem Wochenende ein Konzert.
Am Vorabend des Rennens rief Kohaku ihre Geliebte an. "Schade, das du nicht hier bist, Hotaru-chan. Denk beim Rennen bitte nicht zu sehr an mich, einen Nieser bei zweihundert Sachen kann ich nicht brauchen."
Die Sängerin kicherte. "Mach dir darüber keine Sorgen," sagte sie, "darin habe ich inzwischen Übung. Dein Rennen und mein Konzert finden zur gleichen Zeit statt, da habe ich auch keine Zeit, an dich zu denken."
"Irgendwie schade, Hotaru-chan. Ich muss jetzt Schluss machen. Daisuki," die Rennfahrerin hauchte noch einen Kuss ins Telefon.
"Daisuki. Pass auf dich auf, Kohaku-chan. Sayonara."

Kohaku konzentrierte sich auf die Piste, sie war fast im letzten Viertel des Rennens und lag knapp in Führung. Sie bremste sich in eine Kurve, beim Verzögern schaltete sie. Als sie wieder beschleunigte, sah sie, wie sich ein anderer Wagen in die Reifenstapel kreiselte. "Hoffentlich hat er sich nicht ernst verletzt," dachte sie kurz, dann galt ihre Aufmerksamkeit wieder dem Rennen.
"Es wird Zeit für den Reifenwechsel," meldete sich der Teamchef über Funk.
"Gib mir noch zwei Runden," antwortete Kohaku, "ich hab grad so'n guten Lauf."
"Gut, noch zwei Runden, aber nicht mehr!"
"Roger!"
Ein paar hundert Meter später setzte sie zur Überrundung eines anderen Wagens an. Der Unterlegene machte schnell Platz. Kohaku wich etwas von der Ideallinie ab, um genug Abstand zu haben. Es gab einen Ruck, und sie verlor die Kontrolle über ihren Rennwagen.
Der Teamchef hörte den Schrei seiner Fahrerin über den Funk. Auf den Monitor sah er, wie der Wagen sich drehte, die Randsteine ungünstig traf und sich überschlug. Der Aufschlag in die Reifenstapel war sehr hart. Von einer Sekunde zur anderen stand der Wagen in Flammen.
"Hotaru-chan, daisuki," kam noch über den Funk, bevor das Gerät mit einem Knacken versagte.
"Kohaku? KOHAKU?" Der Teamchef bekam keine Antwort.
Er biss sich auf die Unterlippe. Sekunden wurden zu Stunden. Mehrere Streckenposten löschten den Brand quälend langsam mit Feuerlöschern. Nach einer Ewigkeit trafen die Rettungskräfte am Unglücksort ein. Mehrere Helfer verhüllten das Geschehen mit großen Decken vor den Kameras. So konnte auch das Team nicht sehen, was dort vor sich ging, sie konnten nur auf Nachrichten von den Leuten vor Ort warten.
Das Rennen war inzwischen abgebrochen worden. Irgendwann meldete sich einer der Notärzte über Funk bei Teamchef: "Frau Kudo ist sehr schwer verletzt wir sind gerade dabei sie wiederzubeleben. Genaueres kann ich Ihnen noch nicht sagen."
Seufzend wand sich der Teamchef an die Pressesprecherin. "Sagst du bitte Hotaru-san bescheid?"
Die Frau nickte und ging zum Telefon in der Box.

Hotaru war bei ihrem Konzert gestolpert. Sobald sie wieder stand, bekam sie eine Nachricht über ihren Ohrhörer. Mit einer Handbewegung brachte die Sängerin ihre Band zum Verstummen. Nach ein paar Sekunden wandte sie sich an ihr Publikum: "Ich habe gerade eine schlechte Nachricht erhalten. Meine Geliebte, Kohaku Kudo, hatte einen schweren Unfall," sie atmete ein paar mal tief durch, "ich werde das Konzert abbrechen."

Die Ärzte gaben die Wiederbelebungsversuche auf. Die inneren Verletzungen und die Verbrennungen waren zu schwer. Kohaku war noch am Unfallort verstorben.

Wenige Tage später war die Beerdigung. Zwei Tage nach dem letzten Rennen der Saison fand noch eine Trauerfeier für die junge Fahrerin in einer kleinen Halle in Tokyo statt.
Neben dem Team und Hotaru waren noch Fahrer und Verantwortliche aus anderen Teams, eine Handvoll Presseleute und ein kleiner Teil der japanischen Prominenz anwesend. Die Verunglückte hatte, außer ihrer Geliebten, keine Angehörigen mehr.
Die Sängerin trug eines ihrer Lieder vor, danach gab es noch ein paar Reden. 'Ich glaube nicht das dir das gefallen hätte, Kohaku-chan,' überlegte Hotaru, 'du warst nie ein Freund von ernsten Feiern.'
Nach der offiziellen Trauerfeier gingen die Sängerin und einige aus dem Rennteam in eine nahegelegene Karaokebar.
Es dauerte einige Zeit, bis eine fröhliche Stimmung aufkam. Doch alle Anwesenden waren sich einig, das diese Feier eher Kohakus Geschmack entsprach.
Leicht beduselt vom Alkohol sah Hotaru auf die, im Augenblick leere, kleine Bühne. Die Musik startete wieder, alle sahen erst auf die Bühne und dann auf die Fernbedienung der Karaokemaschine. Niemand hatte ein Lied gedrückt.
Die Lautsprecher knackten. "Ich freue mich, das ihr alle hier seid," war eine allen bekannte Stimme zu hören, "ich wär gerne länger bei euch geblieben, aber es hat nicht sollen sein. Hotaru-chan, bitte vergiss mich nicht, aber trauer nicht den Rest deines Lebens um mich. Werde bitte wieder glücklich. Ich werde auf dich warten. Banzai."
Hotaru spürte einen warmen Hauch auf ihren Wangen.
"Kohaku-chan, daisuki," sagte sie leise.

 

Hallo Shinji-Chibi,


Tja, deine Geschichte.
Ich bin ein bisschen müde, deswegen hoffe ich mal, dass ich nix übersehen habe, oder so.

Die Sängerin hatte ebenfalls Schwierigkeiten sich auf den Beinen zu halten, aber sich gegenseitig stützend schafften sie es doch noch auf ihr Hotelzimmer.
"Wann geht unser Flieger?,"

Ich glaube, wenn du noch eine Leerzeile hinte das Hotelzimmer setzt, liest es sich besser, so hatte ich erwartet, dass das Gespräch im Zimmer statt findet und war verwirrt.


wieder in ihrem Tokyoter Luxusapartment.

da ist ein "t" zu viel


"Ich habe diese Woche auch frei," antwortete ihre schwarzhaarige Freundin. "In der Rennsaison haben wir kaum Zeit füreinander, Kohaku-chan," beschwerte sich die Sängerin.

hier hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass zwei Personen sprechen, ich würde vielleicht die "Sängerin" einfach durch "sie" ersetzen, dann ist es leichter zu verstehen.


"Es wird zeit für den Reifenwechsel,"

groß


"ich hab grad son guten Lauf."

so'n


Ein paar hundert Meter später setzte

da hundert Meter keine Zeitangabe sind, würde ich "weiter" schreiben


Mehrere Streckenposten löschten den Brand quälend langsam mit Feuerlöschern.

Ich weiß, wie du's meinst, aber es hört sich so an, als löschen sie absichtlich langsam. Vielleicht kannst du das noch umformulieren.


Genaueres kann ich ihnen noch nicht sagen

Als Anrede groß


Zwei Tage nach dem letzten Rennen der Saison fand noch eine Trauerfeier für die junge Fahrerin, in einer kleinen Halle in Tokyo statt.

Ich glaube, das Komma muss weg


i

ch währ gerne länger bei euch geblieben, aber es hat nicht sollen sein. Hotaru-chan bitte vergiss mich nicht, aber trauer nicht den Rest deines Lebens um mich

1) wäre
2) trauere


So nu, (ich hoffe, ich bin nicht unhöflich, und wenn doch, dann nimm mein Wort dafür, dass es an der Müdigkeit liegt)

Die Geschichte prinzipiell finde ich sehr schön. Etwas traurig, etwas romantisch. Vielleicht keine extrem neue Idee, doch ganz gut umgesetzt. :thumbsup:
Dein Stil liest sich sehr flüssig und insgesamt fand ich es sehr stimmungsvoll.

Über drei Sachen möchtest du dir vielleicht Gedanken machen:

1) Ich finde, die Namen der beiden Prots klingen sehr ähnlich, beim Lesen hatte ich deswegen oft Schwierigkeiten, sie auseinander zu halten.

2) Ich kenne das Lied, das du als Titel verwendest, aber nur, weil meine Ma auf Oldies steht. Es werden sich sicher Leute fragen, was der Titel mit der Geschichte zu tun hat, denn ich glaube nicht, dass es noch sooooo bekannt ist. Wenn du's drin behalten möchtest, magst du vielleicht ein, zwei Zeilen zitieren.

3) Zwar hast du am Schluss ein mythisches Element, trotzdem halte ich die Geschichte nicht wirklich für Fantasy. Ich habe sie gerne gelesen, aber meiner Meinung nach gehört sie irgendwie nicht richtig hierher. Vielleicht findest du noch eine bessere Kategorie (vermutlich ist sie für R/E zu phantastisch ;) )


So long,

Ronja

 

Hallo Katze,

einen Teil der von dir 'reklamierten' Fehler hab ich verbessert. Bei einigen muss ich mir das noch überlegen. Aber die 'Fehler' in der wörtlichen Rede, am Schluss werde ich, bis auf weiteres, so lassen.

Was den Titel angeht hast du recht: Wer das Lied nicht kennt, wird sich fragen, was der Titel mit der Story zu tun hat. In der Story aus dem Lied Zitieren ist auch nicht so einfach, da meine Geschichte ja eine überarbeitete/moderne Version von der Story des Songs ist.

Eine andere Katerogie für die Geschichte? Ich wüsste nicht welche. Romantik passt auch nicht so richtig. Da müsste ich die Beziehung von Kohaku und Hotaru mehr betonen.

 

Hallo Shinji,

tja, das mit der Kategorie... ich gebe zu, es ist schwierig. Zur Not bleibt natürlich immer "Sonstiges", aber ob du das möchtest, weiß ich auch nicht.

Meinetwegen kann sie natürlich gerne hier bleiben. Fantasy muss natürlich nicht immer Drachen und Zwerge haben ;) Nur ist sie halt nicht sooooo phantastisch.

Aber da das nur eine persönliche Meinung ist, warte mal lieber noch andere Kritiker ab... :D

So long,

Ronja

 

Hallo Shinji-Chibi,

tut mir Leid, dass das so lange gedauert hat, aber ab jetzt bin ich wieder (bisschen) voll da!
Leider kommt die Geschichte nicht sonderlich gut weg bei mir - das tut mir auch furchtbar Leid.
Die Charaktere am Anfang bleiben blass, und von all dem Potential, das in der Geschichte ist, hast du wenig ausgenutzt. Der Charakter der Rennfahrerin ist nicht plastisch. Was erfahre ich über sie? Sie ist lesbisch, eine Rennfahrerin, und leichtsinnig ist sie auch. Dass sie gern feuchtfröhliche Feten liebt, vielleicht noch. Sie ist keine Person, mit der ich mich identifizieren kann. Ihre Geliebte ist noch viel lebloser. Sie ist Sängerin, offenbar eine tapfere Person, oder sehr gefühlskalt.
Die Partyszene am Anfang kommt mir wenig ausgefeilt vor. Von der Partystimmung kommt nichts rüber.
Außerdem finde ich die Umstände des Todes deiner Prot seltsam. So schnell platzt kein Reifen, und wenn doch, dann wissen die Mechaniker das und hätten sie viel früher zu einem Boxenstopp herangepfiffen. Auch, dass sie so furchtbar schwere Verletzungen haben soll, dass sie daran stirbt, kann ich mir nur schwer vorstellen. Ich kenne die Materie da nicht, aber wie viele Rennfahrer verunglücken schon tödlich? Die Autos sind bestimmt gesichert wie nur was...

Tut mir Leid, dass ich dich jetzt so verreiße, aber ich konnte mit der Geschichte nicht viel anfangen, mich nicht hineinlesen.
Die Stimme aus den Lautsprechern kann zweifelsohne ein Fantasy-Element sein. Aber, ehrlich gesagt, ich würde sie ersatzlos streichen. Als ich die Geschichte das erste Mal gelesen habe, dachte ich an ein Tape, auf das die Dame ihre letzten Worte gesprochen hat.

Ich hoffe, du nimmst mir den Verriss nicht übel, zum Ausgleich gibt es noch Textkram:

Die Stimmung in der Karaokebar war recht ausgelassen. Was neben der fortgeschrittenen Stunde auch am Bier und Sake lag
Diese beiden Sätze würde ich durch ein Komma trennen, nicht durch einen Punkt

Mit dem Sieg im gestrigen Rennen hatten sie die Team- und die Fahrermeisterschaft in trockene Tücher gebracht.
das mit den trockenen Tüchern habe ich noch nie gehört, sagt man das so?

Kohaku stand auf der kleinen Bühne, die Meisterin im Tourenwagen sang das Intro eines bekannten Animes
hier ist deine Gelegenheit, die Story, zu vertiefen, aber du tust es nicht. Wie sieht sie aus, ist sie schön? Wie klingt ihre Stimme? Was tut ihre Freundin gerade?

Am Ende des Liedes applaudierten alle.
Das wirkt so beschreibend. Versuch doch, mehr Stimmung zu transportieren!

Los, Hotaru, jetzt bist du dran
Anreden werden immer durch Kommata abgetrennt. Das Komma bei der nachgestellten wörtlichen Rede wird hinter die Anführungsstriche gesetzt - der Fehler zieht sich übrigens durch den ganzen Text.

Na los komm schon, schließlich bist du Sängerin. In der Maschine sind auch einige von deinen Songs.
Das ist eine Leser-Information, aber sie wirkt sehr aufgesetzt. Die Frau sollte wissen, dass sie Sängerin ist - streich diesen Teil des Satzes doch einfach. Der zweite Satz ist aussagekräftig genug, finde ich.

"Hotaru, Hotaru", wurde sie klatschend von den Männern aufgefordert.
Hier verwendest du eine Passivkonstruktion, ich würde das eher aktivisch halten. Du kannst hier Statisten auftreten lassen - diesen Mechaniker, der später noch vorkommt zum Beispiel.

Sie wählte aber keines ihrer Lieder, sie sang "Fly me to the Moon", wobei sie immer wieder zu Kohaku sah.
Muss man das kennen? o.O

Die rothaarige Rennfahrerin wurde vom Chefmechaniker in den Arm genommen.
Hier solltest du auf keinen Fall eine Passivkonstruktion verwenden - immerhin gibt es deutlich einen Handlungsträger, also lass ihn die Handlung auch tragen. Ich finde Passive hässlich und sperrig, das ist natürlich Geschmackssache, aber ich verwende sie nie, wenn es einen Handlungsträger gibt.

Schade, dass ihr beiden kein Interesse an Männer habt

sagte er, mit vom Alkohol leicht unsicheren Stimme.
Hier - charakterisiere. "Seine sonst so schöne Stimme war unsicher, er hatte schon viel getrunken", oder "er lallte schon ein wenig und blinzelte dauernd ins Licht der bunten Scheinwerfer..." Auf diese Art kannst du Informationen über den Statisten und über die Location transportieren.

Wir haben schon früh gemerkt, dass Jungs nichts für uns sind

hren wir Mann und Frau, würdest du das nicht so ungewöhnlich finden
Die Formulierung ist ein wenig ungewöhnlich, finde ich. Vielleicht besser etwas umgangssprachlicheres? "Wenn eine von uns ein Mann wäre..."

mischte sich Hotaru ein, die das Lied beendet und sich wieder an den Tisch gesetzt hatte
Warum beschreibst du die Handlung nicht? Mir fehlt hier eine Menge. Was empfindet die Prot, die ihrer Freundin beim Singen zusieht? Singt die Frau schön, ist sie betrunken? Show, don't tell!

Trotzdem, oder vielleicht auch gerade deswegen, amüsierten sich alle.
Wie amüsieren sie sich?

Einige Zeit später wollte Kohaku aufstehen. Doch noch bevor sie richtig stand, verlor sie das Gleichgewicht und setzte sich unsanft auf den Schoß des Teamchefs, der schon zu betrunken war, um darauf zu reagieren.
Wieder - show, don't tell. Mach die Szene lebendiger. Warum steht sie auf? Will sie zum Klo oder sowas? Und dann stolpert sie vielleicht über irgendwas, fällt beinahe hin und landet dann auf dem Schoß von dem Typen. Was empfindet sie da? Freut sie sich, dass er zu betrunken ist?

Die Sängerin hatte ebenfalls Schwierigkeiten, sich auf den Beinen zu halten, aber sich gegenseitig stützend schafften sie es doch noch auf ihr Hotelzimmer.

"Wann geht unser Flieger?", fragte die Rennfahrerin beim späten Frühstück nach. "Oh, mein Kopf."
Hier fehlt wieder unglaublich viel - lass sie doch aufstehen, runtergehen in die Hotelhalle, vielleicht begrüßt sie ein Fan, der sich freut, sie zu treffen, oder so.

"Zum Glück sind wenigstens ein paar von uns nüchtern geblieben, und packen jetzt alles zusammen."
Das klingt unnatürlich, lass ihn doch lieber einen Witz reißen. "Die Helden, die gestern Abend nüchtern geblieben sind, dürfen zur Belohnung..." oder so. Vielleicht ist der Kerl ja ein Witzbold? Das charakterisiert ihn... Das Komma muss übrigens raus ;)

Am nächsten Tag waren Kohaku und Hotaru wieder in ihrem Tokyoter Luxusapartment.
Der Fehler ist immer noch nicht weg, den musst du übersehen haben

Am Abend saß Kohaku, mit einem guten Wein, im Wohnzimmer
Würd ich die Kommas sein lassen

'Es könnte kaum besser laufen', überlegte sie, 'Hotaru-chan ist als Sängerin und Seyu sehr beliebt.
Mach die Gedanken der Dame doch kursiv, das ist einfacher. Und, weil ich zu faul zum googeln bin, was ist ein Seyu? Schmeckt das? =)

Am Flughafen verabschiedete sich Hotaru von Kohaku, die Sängerin konnte ihrer Freundin nicht nach Deutschland folgen, sie hatte an diesem Wochenende ein Konzert.
Spiel die Szene aus! Wie reagieren die Frauen auf die Trennung?

Dein Rennen und mein Konzert finden zur gleichen Zeit statt, da habe ich auch keine Zeit, an dich zu denken.

Kohaku konzentrierte sich auf die Piste, sie war fast im letzten Viertel des Rennens und sie lag knapp in Führung

Als sie wieder beschleunigte, sah sie, wie sich ein anderer Wagen in die Reifenstapel kreiselte.

"Gib mir noch zwei Runden," antwortete Kohaku, "ich hab grad son guten Lauf."
"Gut, noch zwei Runden, aber nicht mehr!"
Wie gesagt - Formel1-Wagen sind garantiert doppelt und dreifach gesichert, und jeder Fahrer, der etwas taugt, hat ein Gefühl für seine Reifen, jeder Mechaniker, der sein Geld wert ist, würde sich weigern, so ein Risiko einzugehen!

Auf den Monitor sah er, wie der Wagen sich drehte, die Randsteine ungünstig traf und sich überschlug
Gibt es beim F1 echt Randsteine? Die Piste läuft doch immer so flach zum Rand hin aus, damit sich keiner was tut...

Von einer Sekunde zur anderen stand der Wagen in Flammen.

Sekunden wurden zu Stunden. Mehrere Streckenposten löschten den Brand quälend langsam mit Feuerlöschern.
Wenn erst Sekunden vergangen sind, wie sind sie dann da hingekommen? Wie reagieren die anderen Rennwagen? Wird das Rennen abgebrochen? Gibt es keinen Kommentator, oder vielleicht einen Reporter, der sich an die Front drängelt?

Das Rennen war inzwischen abgebrochen worden.
Schreib das doch vorher rein. Am Besten chronologisch bleiben!

Frau Kudo ist sehr schwer verletzt wir sind gerade dabei sie wiederzubeleben
Ich sehe "wiederbeleben" eher als "tot" denn als "schwer verletzt"
Ist der Sprit nicht explodiert?

Genaueres kann ich Ihnen noch nicht sagen
Sie, Ihnen, Ihr und Euch als Anrede groß geschrieben

Hotaru war bei ihrem Konzert gestolpert. Sobald sie wieder stand, bekam sie eine Nachricht über ihren Ohrhörer.
Wieder Perspektivlosigkeit. Warum? Show, don't tell! Vielleicht ein Fan, der in der ersten Reihe steht und einen Schreck bekommt?

Wenige Tage später war die Beerdigung. Zwei Tage nach dem letzten Rennen der Saison fand noch eine Trauerfeier für die junge Fahrerin, in einer kleinen Halle in Tokyo, statt.
Wieder so beschreibend. Geh näher an den Text heran. "Hotaru wusste, dass Kohaku es nicht gutgeheißen hätte, aber xxx hatte darauf bestanden, zwei Tage nach der eigentlichen Beerdigung noch eine Trauerfeier für..."

Die Sängerin trug eines ihrer Lieder vor, danach gab es noch ein paar Reden.
Was sind das für Reden? Was sagen die Leute?

Ich glaube nicht das dir das gefallen hätte, Kohaku-chan,' überlegte Hotaru, 'du warst nie ein Freund von ernsten Feiern.'
Ja, genau! Mehr Nähe, mehr Innensicht!

Nach der offiziellen Trauerfeier gingen die Sängerin und einige aus dem Rennteam in eine nahegelegene Karaokebar.
Wieder, mehr Perspektive. Etwas wie "die Sängerin konnte das Ende der Trauerfeier kaum erwarten. Als endlich alle Prominenten verschwunden und alle Hände geschüttelt waren, sah sie zu den letzten verbleibenden Gästen. Es waren... "Wer kommt mit mir ins XXX, Jungs?", fragte sie..." Du hast so viel Potential. ""ja, das würde Kotaku sicher besser gefallen als...""

Leicht beduselt vom Alkohol sah Hotaru auf die, im Augenblick leere, kleine Bühne.
HIer, wieder, mehr, mehr. Schreib doch, wie sie auf die Bühne blickt, lass sie sich an die letzte Karaokeparty erinnern, vielleicht den Raum ein wenig in weiche Konturen getaucht sein. Show, don't tell!

Die Musik startete wieder, alle sahen erst auf die Bühne und dann auf die Fernbedienung der Karaokemaschine. Niemand hatte ein Lied gedrückt.
War schon einmal ein Lied? Woher wissen sie, dass niemand ein "Lied gedrückt" hat? Außerdem - kann man Lieder drücken?

ich währ gerne länger bei euch geblieben, aber es hat nicht sollen sein.

Hotaru-chan, bitte vergiss mich nicht, aber trauer nicht den Rest deines Lebens um mich
Anreden werden durch Kommata abgetrennt, Shinji =)


Das war es von mir. Ich hoffe, du nimmst mir den Verriss nicht übel - aber ich sage dir ja wirklich jedes Mal, dass du mehr aus deinen Texten machen sollst. Ich hoffe, du tust es dieses Mal, denn die Story hat wirklich Potential.

gruß
vita
:bounce:

 

Hallo Vita,

ohne dein Kommentar wär die Story nicht komplett. ;)
Seyu, so nennt man in Japan Syncronsprecher/innen. 'In trockene Tücher' ist eine relativ gebräuchliche Redewendung, wenn man etwas sicher hat (wie in diesem Fall die Meisterschaft).
Kohakus 'Abflug' muss kein Reifenschaden gewesen sein. Wenn du öfter Rennen ansiehst, weist du, das neben der Ideallinie viel Reifenabrieb und anderer Dreck liegt, wenn man da raufkommt und Pech hat verliert man schnell die Kontrolle.
Die Randsteine auf Rennstrecken sind, zur Piste hin, abgeflacht, aber zum Gras/Kies hin können sie sehr hoch sein. Es ist sehr unwahrscheinlich, aber wenn der Wagen sich unkontroliert dreht und dabei die Randsteine trifft kann es einen Überschlag geben.
Und hätte ich die tatsächlichen Sicherheitsvorkehrungen in einem Tourenwagen berücksichtigt, wär Kohaku mit ein paar Wochen bis Monaten Krankenhaus davon gekommen, aber das hätte nicht in die Geschichte gepasst. Bei diesem Unfall ist halt schiefgegangen, was schiefgehen konnte.

Gruß
Shinji

 

Und zur restlichen Kritik sagst du nichts? *nörgel*
Reiz das Potential doch mal aus, du hast es doch, du kannst es doch!

 

Hallo vita,

sorry, das ich gestern nur zu wenigen Punkten Stellung bezogen hatte, aber das war gestern nicht mein Tag.
Den Schluss, mit der Stimme aus den Lautsprechern werd ich beibehalten. Wenn du das Lied kennst, das ich für den Titel genommen habe, weist du, das diese Szene dazu gehört. ;)
Von 'Fly me to the Moon' gibt es mehrere Versionen, eine der bekanntesten und Besten, ist die von Frank Sinatra. Aber es ist keine Schande wenn du es nicht kennst. Ich hab es eingebaut, weil es ein nettes Liebeslied ist.
Einige der Szenen könnte ich wirklich noch weiter ausbauen. Aber ich finde, wenn die Story dadurch zu lang wird, wirkt sie nicht mehr. Vier Seiten, also etwas mehr wie das doppelte der jetzigen Länge, halte ich für das Maximum.
Das Aussehen der beiden Hauptpersonen könnte ich noch beschreiben. Vor allem könnte ich dabei noch nen Insiderwitz einbaun. :D
Das muss ich mir noch überlegen.

Gruß
Shinji

 

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