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Traumhaft

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09.07.2002
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Traumhaft

Ich habe von einem Schmetterling geträumt. Er hat sich auf meine Hand gesetzt und mich mit großen Augen angesehen. Sein Blick war intensiv, ging mir unter die Haut. Er erinnerte mich an einen ruhigen klaren See. Ich konnte darin versinken ohne unterzugehen. Noch immer fasziniert vom Leuchten dieser Augen, betrachtete ich die zarten Flügel, die in allen Farben schimmerten. Einmal glaubte ich, der Schmetterling wäre rot und hätte gelbe und dunkelgrüne Punkte. Dann wieder erschien er mir himmelblau und im gleichen Moment gekleidet in ein kräftiges Orange. Der ständige Farbwechsel tat meinen Augen weh, aber wegsehen konnte ich nicht. Ich bemerkte feine Härchen, die die Flügel des Schmetterlings zierten. Ganz leicht strich ich darüber. Damit habe ich ihn wohl erschreckt, denn er flog plötzlich davon. Aber er sollte doch bei mir bleiben, ich wollte nicht allein sein! Ohne meinen Schmetterling hatte ich doch keinen Grund, weiterzuträumen, also folgte ich ihm.
Ich erinnere mich kaum an den Weg, weiß nur noch, dass wir auf einmal in einem Wald waren und es immer dunkler wurde. Ich achtete auch nicht darauf, wohin ich lief. Für mich existierten nur die leuchtenden Flügel, die mich so verzaubert hatten. Sie führten mich immer tiefer in den Wald hinein und je weiter ich ging, desto weniger nahm ich von meiner Umgebung war. Plötzlich verlor ich den Boden unter den Füßen. Ich konnte fliegen! Ich war frei, hatte keine Grenzen mehr. Ich schwebte und tauchte ein in dieses weiche Glücksgefühl.
Dann fiel ich in diese Schlucht. Nun sitze ich hier unten und komme nicht mehr heraus. Aber bald wird mein Schmetterling kommen und mich retten. Dann verlassen wir gemeinsam dieses Loch und diesen Traum.
Oder ist es gar kein Traum?
Ich weiß es nicht.

 

Hm , und wieder mal bin ich ratlos.
Gefällt mir die Geschichte oder nicht?
Sprachlich ist die geschichte durchaus nicht schlecht auch wenn eine Formulierungen etwas stören:

z.B:

Damit habe ich ihn wohl erschreckt, denn er flog plötzlich davon.

Das "damit habe ich stört mich in diesem Satz. Ob es Gramatikalisch richtig ist weis ich nicht aber es passt von der Formulierung her nicht in den Text.

Inhaltlich ist das ganze auch etwas wirr. Nun es geht wohl darum seinen Träumen zu folgen, seinen Wünschen nach zu gehen, aber warum fällt er dann in ein Loch aus dem ihm nur ein weiterer Traum bereien kann?
Dadurch, dass er dem Traum gefolgt ist ist er doch erst in die Schlucht gefallen, oder?

 

Hallo Marot,

vielen Dank für's Lesen und Kritisieren. Leider ist der eigentliche Inhalt bei dir nicht angekommen (und ich hatte befürchtet, es wäre zu eindeutig :D ). Ich hoffe, noch ein paar Meinungen zu bekommen. Sollte die Aussage auch dann nicht verständlich sein, werde ich das Ganze noch mal überarbeiten. Vorher möchte ich meine Interpretation aber noch nicht bekanntgeben, vielleicht kommt ja noch jemand drauf. Es freut mich aber, dass dir der Text wenigstens nicht eindeutig nicht gefällt :D .
Was gefällt dir nicht an der Formulierung? Meinst du, sowas wie "Das hat ihn wohl erschreckt..." wäre passender? Hab im Moment nicht den nötigen Abstand, um das selbst zu beurteilen.

Gruß,
Juliane

 

Hallo, Juliane!

Deine Geschichte ist, wie ich finde, gut geschrieben. Gefällt mir.

Zum Inhalt:
Ist sie vielleicht auf der Suche nach "Ihm"?

Sein Blick ging mir unter die Haut.
Sein Aussehen kennt sie noch nicht genau, stellt ihn sich aber als sanft und zartfühlend vor.

Ich schwebte und ließ mich fallen in dieses weiche Glücksgefühl.
Sie stellt fest, dass sie nur träumt.

Dann fiel ich in diese Schlucht.
Sie hofft, ihn bald zu treffen.

Bald wird mein Schmetterling kommen und mich retten.
So, das war mein Interpretationsversuch. Total daneben?


Ciao
Antonia

 

Hej Nudelsuppe!

Total fieser Nick, ich hab immer Hunger, wenn ich Dich lese! :D

Also, mir gefällt die Stimmung Deiner Geschichte, ebenso die Unklarheit darüber, ob es wirklich vnur ein Traum ist.

Ich denke, dass es vielleicht nicht unbedingt um einen Mann geht (auch wenn die Idee recht nahe liegt), sondern generell um Wünsche, denen man nachrennt und plötzlich feststellt, dass man links und rechts alles vergessen hat - Freunde, Hobbies, Leben halt.

Lieben Gruß,

chaosqueen :queen:

 

Hallo nudelsuppe!

Ehrlich gesagt hat mich dein Nickname nicht gerade dazu verleitet die Geschichte zu lesen. Ich hab mir auch was anderes erwartet. Soweit zu meinen Vorurteilen ..

Die Geschichte gefällt mir wirklich gut und ich glaube genau zu wissen was du meinst. Sehr schön geschrieben. Sie ist wie ein Bild für bestimmt Gefühlszustände und Entwicklungen, irgendwie wie ein Aquarell.

Schade dass sie so kurz ist, hätte gerne mehr davon gelesen.

klara

 

Hallo Antonia,

freut mich, dass dir die Geschichte gefällt. Ich habe festgestellt, dass deine Interpretation, auch wenn sie meiner nicht ganz entspricht, sehr gut zum Text passt, ich hätte das also auch meinen können :). Überhaupt würde ich sagen, dass eine Interpretation nicht falsch sein kann, solange sie an der Geschichte nachweisbar ist.

Hallo chaosqueen,

auch dir vielen Dank für die Kritik. Ist doch toll, wenn der Nick dazu führt, dass du mit ihm (also auch mit mir) ein spezielles Gefühl verbindest - auch wenn es "nur" Hunger ist :D.
Schön, dass meine Aussage bei dir angekommen ist, denn genau so hab ichs gemeint. Während ich geschrieben habe, war der Schmetterling wirklich ein Mann (naja, stimmt nicht ganz... ich hab einfach angefangen mit dem Schreiben und irgendwann eben einen Sinn drin gesehen, erst dann war der Schmetterling kein Schmetterling mehr), die Hauptaussage der Geschichte: "Liebe macht blind" Dass man das auch allgemeiner sehen kann, ist mir erst später klar geworden. Freut mich, dass du es gleich erkannt hast.

Hallo klara,

da bin ich aber froh, dass du die Geschichte doch noch gelesen hast und sie dir gefällt.

Sie ist wie ein Bild für bestimmt Gefühlszustände und Entwicklungen, irgendwie wie ein Aquarell.
Wow... Danke schön!

Grüße,
Juliane

 

Also, ich will jetzt gar nicht anfangen von wegen Grammatik oder so... ich finde grundsätzlich ist das sowas von egal, naja, das ist wohl ne andere Diskussion.

Ich finde die Geschichte wirklich ... - naja, SCHÖN trifft es wohl. Sie zieht mich trotz ihrer Kürze in ihren Bann - mit Sicherheit ein Qualitätsmerkmal. Die Interpretation von Antonia ist mir ehrlich gesagt zu einfach, zu trivial. Ich will halt immer mehr sehen ... manchmal ist das zwar nicht da, aber ich denke in diesem Falle schon. Was? Das muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Also ich persönlich habe als allererstes an das Themenfeld "Drogen" gedacht... tiefer einsteigen will ich jetzt nicht, das wird zu lang. Ich will nur nochmal sagen: sehr schön.


Viele Grüße, Sascha

 

Hallo SaschaWausK,

dankeschön für's Lesen und Kommentieren. Freut mich, dass dir die Geschichte so gut gefallen hat. Ich finde es sehr interessant, auf wie viele Arten sie interpretiert werden kann, habe sie mir nochmal mit dem Thema Drogen im Hinterkopf durchgelesen und es passt. Schön.
Ach so, was meinst du mit

Also, ich will jetzt gar nicht anfangen von wegen Grammatik oder so...
? Wenn dir ein grammatikalischer Fehler aufgefallen ist, kannst du mir das ruhig sagen. Am Inhalt ändert das zwar nichts, ein Text mit vielen Fehlern liest sich aber nicht so gut, also: her mit den Fehlern, wenn du welche findest :D.

Gruß,
Juliane

 

Nun ja Juliane,

ich bin einfach der Überzeugung, dass die grammatikalische Korrektheit völlig sekundär ist, wenn ich hier eine Geschichte lese. Ich denke auch, dass das jeder Autor bei zwei/dreimal durchlesen alles selber herausfindet (wenigstens fast alles).

Ich mag es nicht, wenn sich Mitglieder dieses Forums darin erschöpfen, eine Geschichte grammatikalisch auseinander zu nehmen. Natürlich will ich ihnen das nicht verbieten oder es ihnen ausreden, ich finde nur, dass der Inhalt einen viel höheren Stellenwert einnehmen sollte!

Ich will, dass bei mir im Kopf viele, viele kleine Lichter - Assoziationen wenn man so will - angehen wenn ich eine Geschichte lese. Ich will, dass sie mich für wenige Minuten in eine andere Welt entführen... - und da sind mir grammatikalische Fehler - solange sie nicht zu sehr aus dem Lesen reißen - sowas von egal!

Das ist meine Einstellung... es gibt bestimmt genug, die anders denken - das ist natürlich auch OK.

Nun denn, ich hoffe, das war jetzt nicht zu lang,

Danke nochmal für Deine schöne Geschichte,

Viele Grüße,
Sascha

 

@Sascha:
Grammatikalische Fehler sind in dieser Geschichte - so weit ich sehen kann - nicht enthalten. Eigenwillige Satzstellung ist Ermessensspielraum des Autors, jedoch kein Fehler.
So weit ich es bisher mitbekommen habe, werden solche Sachen auf kg.de auch nicht angekreidet, sondern nur echte Fehler - sei es nun Grammatik oder Rechtschreibung. Das halte ich aber durchaus auch für eine Aufgabe der Kritiker hier - schließlich postet hier jeder, um etwas zu lernen (oder?), und das kann ja auch die Form und nicht nur den Inhalt betreffen.
Insofern: Bring das Nudelsüppchen bitte nicht durcheinander, indem Du etwas andeutest, aber eigentlich etwas anderes meinst! ;)

Lieben Gruß

chaosqueen :queen:

 

Hi Nudelsuppe,

Deine Geschichte habe ich sehr gerne gelesen. So wie Deine Protagonistin laufen wir doch alle manchmal durchs Leben. Fasziniert von jemandem oder etwas folgen wir nur einem Wunschbild, achten nicht auf den Weg, schalten die Gedanken aus und fallen nicht zu selten in ein Loch, aus dem wir uns bestenfalls selbst befreien. Schlechtestenfalls warten wir auf den Retter. Meist ist das kein Traum, - oder?

Anders als Sascha, denke ich, daß es wichtig ist, in den Geschichten und bei allem, was man schreibt, auf korrekte Grammatik und Rechtschreibung zu achten. Ich bin allerdings, genau wie chaosqueen, der Meinung, daß Du Dir in dieser Hinsicht nichts vorzuwerfen hast. Grammatik und Rechtschreibung sind in Ordnung - was also meint Sascha?????

Zwei Kleinigkeiten sind mir aufgefallen:

"Noch immer fasziniert vom Leuchten dieser Augen (Komma, glaube ich..?..) betrachtete ich die zarten Flügel,"

"Ich schwebte und ließ mich fallen in dieses weiche Glücksgefühl.
Dann fiel ich in diese Schlucht. " Hier stolperte ich über die Wiederholung des Wortes fallen / fiel, zumal es jedesmal eine andere Bedeutung hat, zuerst tröstlich - entspannt und dann voller Angst... Vielleicht fällt Dir da noch eine andere Formulierung ein?

Liebe Grüße
Barbara

 

Hallo Nudelsuppe,

früher hätte man vielleicht gesagt `Hilf dir selbst, dann hilft Dir Gott´, dann müßte man nicht im“Loch“ sitzen und warten.Bezeichnend finde ich „ohne meinen Schmetterling hätte ich doch keinen Grund, weiterzuträumen“ - hier wird der Wunsch ausgedrückt, nicht der Realität standhalten zu müssen. Deshal weiß man am Schluß nicht, ob der Prot. nicht feststellen kann, oder will, ob es ein Traum ist. Irgendwie erinnert mich das an Ignoranz als Vermeidensstrategie.
Die Reihe - schweben, fallen (Glücksgefühl), fiel (Schlucht) stört mich auch.

Tschüß...

Woltochinon

 

Hallo Jo,

dass diese Geschichte noch mal ausgegraben wird ... danke fürs Lesen und Kommentieren. Es freut mich, dass du sie unter Philosophisches einordnen würdest. Ich glaube, als ich sie hier hergestellt habe, habe ich mich nicht getraut ;).

@Barbara und Woltochinon
*räusper* Eure Kommentare hatte ich zwar schon gelesen (vielen Dank auch dafür), aber irgendwie ... verpasst, darauf zu antworten, weil ich erst eine Variante fürs "Fallen" finden wollte und es dann vergessen habe :shy:. Das werde ich aber jetzt wirklich in Angriff nehmen.

Liebe Grüße,
Juliane

 

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