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Up up and away

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21.09.2001
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Up up and away

Genoveva hatte rote Haare. „Feuermelder“ riefen sie. Genoveva war zu klein oder zu groß, je nach dem. Genoveva war zu fröhlich, zu ruhig, einfach alles –zu-. Sie passte nicht. Für die anderen. Sie fühlte sich wie ein falsches Puzzleteil, das sie versuchten mit Gewalt in die noch letzte Aussparung des Gesamtbildes hineinzuhämmern.

Als sie eines Abends nicht einschlafen konnte, blickte sie aus dem Fenster. Sie traute ihren Augen nicht. Dort am Ufer des Sees sah sie einen Ballon, riesengroß in den Farben des Regenbogens. Sie nahm ihre bunten Bänder und lief hinunter zum Wasser. Schritt für Schritt fielen die schweren Gedanken von ihr ab. Sie eilte die Strickleiter hinauf und nahm diese Einladung mit leichtem Herzen an. Genoveva hob ab und flog einfach davon. Sie riefen ihr nach:
„Wohin?“
Doch sie antwortete nicht. Man sah ihr lange hinterher, ihren flatternden Bändern und ihren roten Haaren die mit der untergehenden Sonne am Horizont verschwanden.

Ohne sie war es stiller geworden.

 

Hallo Heidi

Ein kleines Bettmümpfeli vor dem Schlafengehen. Doch etwas Staniolpapier klebte dann doch noch dran. (Hast Du schon mal auf Staniolpapier gebissen?)

Was ich damit sagen möchte: Ich bin ab und zu im Text gestolpert.

Sie fühlte sich wie ein falsches Puzzleteil, das sie versuchten mit Gewalt in die noch letzte Aussparung des Gesamtbildes hineinzuhämmern.
- Aus Genovevas Perspektive klingt das irgendwie verkehrt herum.
"Sie war wie ein falsches Puzzleteil" fände ich besser.


Sie eilte die Strickleiter hinauf und nahm diese Einladung mit leichtem Herzen an.
- Den Satz würde ich umdrehen.
"Leichten Herzens nahm Sie die Einladung der herunterhängenden Strickleiter an und kletterte eilends hinauf."


Man sah ihr lange hinterher, ihren flatternden Bändern und ihren roten Haaren die mit der untergehenden Sonne am Horizont verschwanden.
- Bleibe beim Sie für die anderen.
"Sie sahen ihr lange hinterher, bis ihre flatternden Bänder und ihre roten Haare am Horizont mit der untergehenden Sonne verschwanden"

Den Schlusssatz finde ich gut, allerdings nur, wenn
"Genoveva war zu fröhlich, zu laut, einfach alles –zu-. "
denn, wenn sie schon zu leise war, wird es wohl kaum noch stiller, oder?

Fazit: Zu kurz für eine Geschichte, fand diesen leisen Gedanken trotzdem ganz hübsch und der Text regt ja auch zum Nachdenken über das eigene (Vor)Urteilen.

Lieben Gruss
dot :cool:

 

hi heidi,

aus deiner idee - deinem rohbau - deinem konstrukt - ließe sich eine wunderbare kurzgeschichte schreiben, fantasy vielleicht, oder philosophisches. aber so, wie ich es hier finde, liest es sich mmn wie ein ausschnitt aus einem prosaischen text - unvollständig, nur ein gedanke, ein fragment, ein konzept, nichts halbes, keine geschichte.
der grundgedanke an sich ist wunderbar. finde ich total toll. ich hatte auch schon ein ähnliches konzept im kopf, nur die umsetzung hapert noch. (deshalb auch mein seltenes fremdkritisieren ;))
lass dich davon nicht stören. beschreibe mehr. mach es länger.

lieben gruß,
vita

 

Hallo Ihr zwei Kritiker.
Ich danke Euch für Eure Meldung.
Meinen Text würde ich eher als Fragment bezeichnen. Danke für den Hinweis, diesen kurzen Text auszubauen. Ich werd mich ans Werk machen und mal sehen, ob eine Kurzgeschichte draus wird.
@dotslash - danke für die Überarbeitung. Ich stimme Deinen Anmerkungen zu.
vier Augen sehen....
Grüße Heidi

 

Hallo,
fand den Text sehr schön und könnte mir diesen auch gut unter Gesellschaft oder Experimente vorstellen! Schöne flüssige Wortwahl, schönschönschön zu lesen. Muss mir gleich mal ansehen was du noch so geschrieben hast.
Liebe Grüße Susleyka

 

Danke, Susleyka.
Ich glaube, Du wirst hier noch keinen meiner Texte finden. War im letzten Jahr aktiv und ich weiß nicht, ob meine alten Texte hier noch herumschwirren. Aber das wird sich ändern. Werde demnächst neue texte von mir geben.
Grüße Heidi

 

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